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Inhaltsverzeichnis
1 Begriffe
2 Allgemeines
3 Rechtsverhältnisse und Betriebskonzessionen
4 Autobahnraststätten in Deutschland
4.1 1936–1945
4.2 1945–1994
4.3 Seit 1994
4.4 Tankstellenmarken an Raststätten
4.5 Bedeutung für Tramper
4.6 Anschlussstellen und Zufahrten
4.7 Elektromobilität
4.8 Stellplätze
5 Autobahnraststationen in Österreich
6 Autobahnraststätten in der Schweiz
7 Literatur
8 Weblinks
9 Einzelnachweise
Begriffe
Nach der fachsprachlichen Definition in Deutschland wird nur der
Dienstleistungsbetrieb (Restaurant, ggf. mit Beherbergung und Warenverkauf) als
Raststätte bezeichnet. Zusammen mit einer Tankstelle bildet dieser einen Rasthof.
Rastanlage ist der Oberbegriff für alle Erholungs- und Versorgungseinrichtungen an
Straßen, also auch die unbewirtschafteten Rastplätze und die abseits gelegenen
Autohöfe.[1] In der Alltagssprache werden die Begriffe Raststätte und Rasthof meist
synonym verwendet.[2] Die österreichische Autobahnbetriebsgesellschaft ASFINAG
nennt ihre bewirtschafteten Rastanlagen Raststationen, die Restaurants werden
Rasthäuser genannt.[3] In der Schweiz zählen Raststätten zu den Anlagen für
Reiseunterbrüche, sie umfassen alle zugehörigen Einrichtungen und Verkehrsanlagen.
[4] Außerhalb des deutschen Sprachraums gibt es zum Teil andere Arten und
Unterscheidungen von Rastanlagen mit eigenen Begriffen.
Allgemeines
Der Autobahnraststätte ist in der Regel eine Tankstelle angeschlossen – mit
Waschräumen, Toiletten sowie Babywickelräumen und häufig auch behindertengerechten
Einrichtungen. Diese Reisendengruppe kann den Euroschlüssel nutzen. Ferner verfügen
Rastanlagen meistens über Einkaufsmöglichkeiten, öffentliche Telefone und
Internetzugang und oftmals auch einen Kinderspielplatz. In der Regel sind die
Raststätten durchgehend geöffnet.
Autobahnraststätten in Deutschland
Bis zum Baustopp 1942 wurden 78 Tankstellen und 24 Rastanlagen errichtet. Während
des Zweiten Weltkriegs wurden diese unter anderem als Lazarette genutzt.
1945–1994
Autobahnraststätte 1964
1951 wurde als Ersatz für die „Raststätte Chiemsee“ die „Raststätte Irschenberg“
als erster Neubau nach dem Krieg in Betrieb genommen. Am 6. Juli 1951 gründete die
Bundesrepublik Deutschland die „Gesellschaft für Nebenbetriebe der Bundesautobahnen
mbH“ (GfN). Die Gesellschaft für Nebenbetriebe führte die Vorplanung der
Nebenbetriebe durch und übernahm die Baukosten. Außerdem war sie zuständig für die
Verpachtung, die Verwaltung und den Unterhalt der Liegenschaften. Daneben wurde von
1950 bis 1952 eine Musterplanung von Rastanlagen im Bundesministerium für Verkehr
erstellt. Diese war gekennzeichnet durch verschiedene Betriebselemente. So gab es
eine Verkehrsflächenvorgabe von 12.000 bis 15.000 m², gegenüber 1000 m² bei den
Vorkriegsanlagen, und Tanken, Parken sowie Rasten als Reihenfolge in der
Betriebsabwicklung. Die Tankstellen wurden parallel zu den Fahrbahnen angeordnet
sowie die Zapfstellen für die Pkw auf der linken und für die Lkw auf der rechten
Gebäudeseite in Fahrtrichtung. Die Raststätten wurden untergliedert in getrennte
Gasträume für Pkw- und Lkw-Fahrer, außerdem wurde die Küche auf Omnibus-Stoßbetrieb
eingerichtet. Ein Bauprogramm sah 1952 alle 100 Kilometer Rasthofanlagen und
kleinere Anlagen in Abständen von zirka 30 Kilometer vor. Spezielle
Übernachtungsgebäude an den Raststätten, sogenannte Motels, entstanden erstmals
1957. Selbstbedienungs-Raststätten wurden ab 1962 eingeführt, wozu die
Schnellimbiss-Raststätte entworfen wurde, auch als Kombination mit einem
Tankstellengebäude in Insellage. 1981 unterhielt die GfN 167 Raststätten und 267
Tankstellen. Mitte der 1980er kamen die Raststätten aufgrund von unzeitgemäßer
Einrichtung und Ausstattung, mangelnder Sauberkeit, mäßiger Qualität der Küche
sowie fehlender Attraktivität stark in die Kritik. Dies führte Ende der 1980er zu
einem umfangreichen Modernisierungs- und Umgestaltungsprogramm der veralteten
Raststätten für 2 Milliarden DM. 1989 wurde an der Raststätte „Uttrichshausen West“
bei Fulda erstmals ein McDonald’s-Restaurant eingerichtet, welches aber am 30.
April 2010 wegen Vertragsunstimmigkeiten wieder geschlossen wurde.
Seit 1994
1994 wurde die Gesellschaft für Nebenbetriebe in die Aktiengesellschaft Tank & Rast
umfirmiert. Eine Platzierung von 49 % der Aktien war ursprünglich für 1995 geplant,
1998 wurde die Gesellschaft aber komplett an Investoren verkauft. Der Gesellschaft
war es nach einer Änderung des Bundesfernstraßengesetzes jetzt möglich, die
Servicebetriebe selbst zu planen und zu bauen, was bis dahin den
Landesstraßenbauverwaltungen oblag. Die Gesellschaft konnte 1994 die Ostdeutsche
Autobahntankstellengesellschaft mbH mit 31 Tankstellen sowie die Mitropa-
Raststätten an den Autobahnen erwerben. Tank & Rast hat heute bei den Rastanlagen
an der Autobahn einen Marktanteil von rund 90 % und unterhält mit rund 350
Tankstellen und rund 390 Raststätten, zu denen 50 (noch an keine Kette
angeschlossene, teils zu renovierende) Hotels zählen, an rund 390 Standorten etwa
790 Servicebetriebe (Tankstellen, Raststätten, Hotels) an der Autobahn.
In den letzten Jahren hat Tank & Rast über 400 Millionen Euro in die Modernisierung
ihrer Raststätten investiert und eine Vielzahl von Betrieben komplett neu gebaut.
Mit der Marke Serways hat das Unternehmen eine Dienstleistungsmarke eingeführt, die
das gesamte Angebot auf einer Autobahnrastanlage (Gastronomie, Läden, weitere
Serviceleistungen) umfasst. Unter der Bezeichnung Sanifair wurde gleichzeitig ein
neues Toilettenkonzept integriert, das die Benutzungsgebühr bei Einkauf im Geschäft
oder im Restaurant teilweise zurückerstattet. Auch nehmen an diesem auf Qualität
ausgerichteten Konzept Markenartikler wie Barilla, Nordsee, Lavazza, Burger King,
McDonald’s und Segafredo Zanetti teil. Darüber hinaus bieten die Rastanlagen auch
regional erzeugte und angebaute Nahrungsmittel und Spezialitäten an.
Autobahnraststätten sind Bestandteil der Autobahn (§ 1 Abs. 4 Nr. 5 FStrG) und sind
immer durch eigene Zu- und Abfahrten unmittelbar an die Bundesautobahn angebunden.
Autohöfe, die ebenfalls der Versorgung des Fern- und Schwerlastverkehr dienen,
befinden sich dagegen in der Nähe von Autobahnanschlussstellen und haben keine
eigene Anbindung mit der Fernstraße.
Elektromobilität
Tank & Rast unterstützt aktiv die Initiative E-Mobilität der Bundesregierung auf
deutschen Autobahnen. Die ersten modernen Schnellladesäulen sind 2015 ans Netz
gegangen. Bis Mai 2016 sollen 50 Raststätten in Betrieb gehen. Diese sogenannten
Multi-Charger verfügen über drei Ladeabgänge, zweimal DC mit CHAdeMO- und CCS-
Steckern und einmal AC mit Typ2-Steckern. Damit können alle gängigen
Elektrofahrzeuge in rund 20 Minuten geladen werden. Tank & Rast verfolgt das Ziel,
ab dem Jahr 2018 das größte zusammenhängende Netz von Schnellladesäulen an
deutschen Autobahnen anzubieten. Fahrer von E-Fahrzeugen sollen dann im Schnitt
etwa alle 30 Kilometer eine E-Ladesäule vorfinden.[13]
Stellplätze
Folgende Teile dieses Artikels scheinen seit ca. 2015 nicht mehr aktuell zu sein:
Was ist aus der "in den nächsten Jahren" erwarteten Verschärfung geworden? Gibt es
zum Bedarf an Stellplätzen Neueres als die Studie der BASt von 2006?
Bitte hilf mit, die fehlenden Informationen zu recherchieren und einzufügen.
Autohof Scandinavian Park mit Stellplätzen für Lkw an der A7 in Handewitt, nahe der
dänischen Grenze
Stellplätze für Personenkraftwagen gibt es auf den Raststättenanlagen auch in der
Urlaubszeit in der Regel in ausreichender Anzahl. Die Lkw-Stellplätze sind dagegen
ab 18 Uhr in Deutschland üblicherweise alle belegt, da die gesetzlichen Lenk- und
Ruhezeiten einzuhalten sind. Widerrechtliches, gefährliches Parken ist oft
anzutreffen, schon in den Zufahrten sind häufig die Lkw abgestellt. Diese Situation
wird sich in den nächsten Jahren nicht bessern, sondern noch verschärfen.
Nach den Angaben des BAG gibt es derzeit 21.000 ausgewiesene Autobahn-Stellplätze
für Lastkraftwagen auf 430 BAB-Rastanlagen mit einer Gastronomie, sowie 1520 auf
den unbewirtschafteten Rastanlagen, die statistisch zu 180 Prozent ausgelastet
sind. Dazu kommen noch ungefähr 20.000 Stellplätze auf den ca. 200 Autohöfen. Nach
einer Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen von 2006 werden bis 2015 zusätzlich
30.000 Lkw-Stellplätze benötigt, da der Lkw-Güterverkehr sich bis 2020 nach den
Experten des VDA um fast 40 % steigert. Es sollen bis 2025 nach dem Beschluss der
Bundesregierung 11.000 neue Lkw-Stellplätze in Deutschland direkt an den Autobahnen
entstehen.[14]
Ein Versuch die Stellplatzkapazität für Lkw an Rastanlagen zu steigern ist das
telematisch gesteuerte Kompaktparken. Dabei handelt es sich um ein Pilotprojekt,
bei dem die parkenden Lastkraftwagen mittels elektronischer Steuerung nach
Abfahrtszeit sortiert werden; sie können daher so dicht parken, dass nicht jedes
beliebige, sondern immer nur das jeweils vorderste Fahrzeug abfahren kann. 2016
wurde von der Bundesanstalt für Straßenwesen die bundesweit erste Anlage für das
Kompaktparken an der Rastanlage Jura West an der A 3 bei Velburg in der Oberpfalz
in Betrieb genommen.
Autobahnraststationen in Österreich
In Österreich werden die meisten Raststätten durch die Unternehmen Rosenberger (19
Standorte), Landzeit (16 Standorte), die italienische Autogrill (13 Standorte),
Wienerwald, Oldtimer (4 Standorte),[16] Mövenpick (3 Standorte) und Servus Europa
(3 Standorte) betrieben. Daneben gibt es noch einige Unternehmen, welche nur eine
Raststätte besitzen.
Probleme gab es immer wieder bei Raststätten, die von den Autobahnbenutzern
Toilettengebühren verlangten. Diese Gebühren wurden jedoch gerichtlich im Jahr 2012
als ungesetzlich eingestuft.