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Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
2 Arbeitsraum des Krans . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
3 Sicherheitsvorschrift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3.1 Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3.2 Sicherheitsabstände und Zugänge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
4 Technische Krandaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
5 Kranbauarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
5.1 Brückenkrane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
5.2 Hänge- und Deckenkrane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
5.3 Wandlaufkrane . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
5.4 Regeleinsatzbereiche der Brücken- und Hängekrane . . . . . . . . . . 12
5.5 Auslegungsdaten für die Kranbahnen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
5.5.1 Radkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
5.5.2 Radstände. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
5.5.3 Kranbahnen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
6 Maßtabellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
7 Hinweise zur elektrischen Ausrüstung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
7.1 Stromzuführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
7.1.1 Leitungstrommeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
7.1.2 Leitungswagen-Systeme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
7.1.3 Schleifleitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17
7.1.4 Energieführungsketten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
7.2 Endschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
7.3 Bedienungsarten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
7.3.1 Kabelgebundene Steuerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
7.3.2 Kabellose Steuerungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
7.4 Kranabschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
7.4.1 Not-Aus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
7.4.2 Not-Halt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Schrifttum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Anhang
A1 Einträger-Brückenkran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
A2 Einträger-Brückenkran mit Winkelkatze . . . . . . . . . . . . . . . . 21
A3 Zweiträger-Brückenkran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
A4 Einträger-Deckenkran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
A5 Zweiträger-Deckenkran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Bild 5. Begrenzungsprofil
Das Lichtraumprofil, nach Bild 6, ergibt sich aus Die Vorschriften werden in Tabelle 1 und Tabel-
dem Begrenzungsprofil zuzüglich der geforderten Si- le 2 zusammengefasst und in Bild 7 bis Bild 17
cherheitsabstände bzw. der empfohlenen Abstände. erläutert.
Bei dem Einsatz von offenen Schleifleitungen als
3.2 Sicherheitsabstände und Zugänge Stromzuführungen ist DIN EN 60204-32 maßge-
BGV D 6, § 11 Absatz 1 fordert: bend. Eine Erläuterung erfolgt dazu in Ab-
schnitt 7.1.3.
„Zur Vermeidung von Quetsch- und Schergefahren
müssen die kraftbewegten äußeren Teile schienenge- Der Steuerstand und die Kranträgerlaufbühne müssen
bundener und ortsfest betriebener Krane, ausgenom- für die Bedienung des Krans leicht und gefahrlos zu-
men Trag- und Lastaufnahmemittel, zu Teilen der gänglich sein. Im Gefahrenfalle muss der Kran in jeder
Umgebung des Krans hin einen Sicherheitsabstand Stellung verlassen werden können. Alle maschinellen
nach oben, unten und den Seiten von mindestens und elektrischen Einrichtungen sollen über Bühnen
0,5 m haben. Der Sicherheitsabstand nach den Seiten oder vom Fahrbahnlaufsteg aus erreichbar sein.
hin ist außerhalb des Verkehrs- oder Arbeitsbereiches Einzelheiten über die Bauausführung sind der
nicht erforderlich.“ DIN EN 13586 für den Kran und der BGV D 6 für
Arbeitsbereiche und Verkehrsbereiche sind solche die Umgebung des Krans zu entnehmen.
Bereiche, in denen sich Personen zur Verrichtung Einen Überblick über die nach den Unfallverhütungs-
ihrer Arbeit regelmäßig aufhalten [1]. vorschriften vorzusehenden Zustiege, Notabstiege,
BGV D 6, § 10, fordert: Kranträgerlaufbühnen, Fahrbahnlaufstege sowie Zu-
gangs- und Arbeitsbühnen für Brückenkrane und
„Für Wartungs- und Reparaturarbeiten an maschinel-
Hänge- und Deckenkrane mit und ohne Steuerstand
len und elektrischen Einrichtungen müssen Arbeits-
zeigt Tabelle 2. Ausgehend von den vorhandenen
stände oder -bühnen vorhanden sein, die gefahrlos er-
charakteristischen Merkmalen des Krans werden die
reicht und von denen aus die Arbeiten so durchge-
erforderlichen Ausrüstungen für Kran und Gebäude
führt werden können, dass die Beschäftigten nicht
angegeben.
gefährdet werden.“
Bild 7 zeigt den Ausschnitt eines Krans, an dem die
Die Durchführungsanweisung zu § 10 führt aus:
Vorgaben für die Bauausführung der Durchgänge der
„Die Bestimmung ist erfüllt, wenn für Wartungs- und Bühnen und Laufstege nach DIN EN 13586 und
Reparaturarbeiten Arbeitsbühnen vorhanden sind, die BGV D 6 dargestellt sind.
• fest am Kran angebracht sind, In den Details A und B sind Bühnen und Laufstege
• fest am Gebäude angebracht sind, an die der Kran dargestellt, für die DIN EN 13586 maßgebend ist, da
herangefahren werden kann, oder hier Abmessungen relevant sind, die ausschließlich
• transportabel und jederzeit verfügbar sind.“ den Kran betreffen.
Im Detail A ist z.B. der Durchgang durch einen über Hindernis maximal 1,0 m lang ist ist und es auffällig
den Schaltschränken und über der Laufbühne ange- gekennzeichnet ist.
ordneten Witterungsschutz dargestellt. Hier fordert Im Detail C ist die Kran-Laufbühne im Zusammen-
DIN EN 13586 eine Durchgangshöhe von 2,0 m mit hang mit der Umgebung (Gebäude) dargestellt. Hier
einer Durchgangsbreite von 0,45 m (siehe auch Ta- ist BGV D 6, § 11 maßgebend, die einen Sicherheits-
belle 2, Legende 8). abstand 0,5 m fordert. Bei neueren Anlagen (neuer
Im Detail B ist z.B eine ortsfest am Kran angebaute Kran, neues Gebäude) muss auch an dieser Stelle die
Stütze mit horizontalem Kragarm für einen Ketten- Durchgangshöhe 2,0 m realisiert werden, an mindes-
zug dargestellt. Wenn die Realisierung eines solchen tens einer Stelle im Gebäude. Dies gilt auch für War-
Hindernis unbedingt erforderlich ist, darf die Durch- tungsbühnen von Katzen.
gangshöhe auf 1,4 m reduziert werden, wenn das
Bild 10. Zweiträger-Brückenkran, flurbedient, mit und ohne Kran- und/oder Katzbühne
1) Nur bei kraftbewegten Kranen, nicht bei handbewegten Kranen; BGV D 6 § 11 Abs.1
5) Kranträgerlaufbühne mit durchgehendem stirnseitigen Geländer und einem Zwischenstab; BGV D 6, § 11 Abs. 2
6 Kranträgerlaufbühne mit durchgehendem stirnseitigen Geländer und zwei Zwischenstäben; BGV D 6, § 11 Abs. 2
7) Innengeländer mit bis zu zwei Zwischenstäben, wenn die Geländerhöhe über dem Kranträger höher als 0,3 m ist.
8) Innengeländer mit einem Zwischenstab, wenn die Geländerhöhe über dem Kranträger > 0,3 m beträgt
9) Nur für Krane mit Kran- und ohne Katzbühne
10) Nur für flurbediente Krane ohne Kran- und/oder Katzbühne
11) Bei neueren Anlagen (neuer Kran, neues Gebäude) an mindestens einer Stelle des Gebäudes. Das gilt auch für Katz-
wartungsbühnen. Gilt nur für den Kran und nicht für Fahrbahnlaufstege.
Bild 11. Zweiträger-Brückenkran mit Steuerstand, Zugang über durchgehenden Fahrbahnlaufsteg und Kranträgerlaufbühne
–8– VDI 2388
5.1 Brückenkrane
Die Arbeitsraumhöhe des Kranes wird bestimmt
durch den Hakenweg H (Bild 1). Der maximale Ha-
kenweg über Flur, eventuell auch unter Flur, ist somit
bei der Planung von Kranen in Gebäuden eine bedeu-
tende Größe.
Die Hakenhöhe ist keineswegs, wie oft angenommen
wird, nur von der Höhenlage der Kranfahrbahn ab-
hängig. Wie Bild 18 bis Bild 22 zeigen, ist der er-
forderliche Freiraum von höchster Hakenstellung bis
Unterkante Hallenbinder durch die Addition von drei
Maßen gegeben.
– 10 – VDI 2388
zontal auftretenden Kräfte übertragen. Häufig werden 5.4 Regeleinsatzbereiche der Brücken- und
beim Bau auch die bei Brückenkranen verwendeten Hängekrane
standardisierten Fahrwerkträger eingesetzt. Bild 29 gibt, bezogen auf das Kran-Spurmittenmaß l,
Die Fahrbahn besteht aus drei Schienen zur Auf- den Regeleinsatzbereich von Brücken- und Hänge-
nahme der horizontalen und vertikalen Kräfte. Da die bzw. deckenkrane an.
auftretenden Horizontalkräfte besonders starke Stüt-
zen erfordern, ist der Einsatz von Wandlaufkranen
mit größerem Lastmoment nur beschränkt möglich.
Um die Stützenbelastungen in Grenzen zu halten, ist
in Abhängigkeit vom Lastmoment der vertikale
Schienenabstand H möglichst groß zu wählen. Aus
Bild 28 lassen sich in Abhängigkeit von der Traglast
und Ausladung A Richtwerte für die auftretenden
Kräfte Fv und Fh entnehmen. Die Eigengewichte der
Krankonstruktionen sind in den Stützkraftangaben
überschlägig berücksichtigt. Die dabei zu Grunde ge-
Bild 29. Regeleinsatzbereich der Brückenkrane und Hänge-
legten vertikalen Stützabstände H sind in Tabelle 6 bzw. Deckenkrane
angegeben. Es handelt sich um Normwerte, die bei
Konstruktionen verschiedener Hersteller zu finden 5.5 Auslegungsdaten für die Kranbahnen
sind. 5.5.1 Radkräfte
Üblicherweise werden Katzen mit Elektrozughub- Die wesentlichen Belastungen der Fahrbahn eines
werken verwendet; bei stärker beanspruchten Kranen Brückenkrans resultieren aus den vertikalen Rad-
kommen auch Windwerke zum Einsatz. kräften. Die maximalen Radkräfte ergeben sich je-
weils auf der Seite, auf der die Katze in der Endstel-
Tabelle 6. Empfohlener Schienenabstand H (in mm) lung (Katzanfahrmaß) steht. In den maximalen Rad-
Trag- Ausladung A in mm
kräften sind die anteiligen Eigengewichtskräfte des
last Krans und der Katze sowie der Hublastanteil enthal-
3000 4500 6000 7500 9000 1200
in kg
0
ten. Die minimalen Radkräfte ergeben sich bei glei-
cher Katzstellung, ebenfalls mit Hublast, auf der ge-
1000 1250 1500 1750 2000 2500 2500 genüberliegenden Seite.
2000 1500 1750 2000 2500 2500 2500
Zur Abschätzung der Kranbahnbelastungen sind in
3200 1750 2000 2500 2500 3000 3000 Bild 30 bis Bild 34 in Abhängigkeit von Tragfähig-
4000 2000 2500 2500 3000 3000 keit, Spurmittenmaß und Kranbauart für Brücken-
krane in Vierradausführung die maximalen Radkräfte
5000 2500 2500 3000 3000
max
DIN 15018 und der Triebwerkgruppe 1Am nach
DIN 15020. Bei anderen Klassifizierungen können
sich die Radkräfte ändern.
5.5.2 Radstände
Das Verhältnis von Radstand w zum Spurmittenmaß l
beeinflusst in starkem Maß die Schräglaufkräfte des
Krans und damit den Verschleiß von Spurkränzen
und Schienenkopfflanken.
Für standardisierte Krane mit geringen Auslastun-
gen, das heißt in der Klassifizierung H2 B3, und/oder
häufig mittiger Katzstellung ist üblich:
w:l = 1:6 bis 1:7,5
Für Krane mit hoher Auslastung, das heißt für in die
Produktion eingebundene Krane, und/oder bei häufig
einseitiger Katzstellung mit großen Lasten ist üblich:
Bild 32. Einträger-Brückenkran w:l = 1:4 bis 1:6
– 14 – VDI 2388
5.5.3 Kranbahnen Mit entscheidend für die Höhe der Pufferkräfte ist die
Für die Berechnung der Kranbahn sind außer den Wahl der Kranpuffer.
Radkräften die Zusatzkräfte zu berücksichtigen. Die Für die Abnahme des Gewerkes „Kranbahnen“ ent-
Zusatzkräfte setzen sich zusammen aus: hält DIN 4132 Toleranzen für bestimmte Kenngrö-
• Kräften quer zur Kranbahn, ßen der Bahn, wie Spurmittenmaß, Lage der Schiene
• Kräften längs zur Kranbahn und im Grundriss, Höhenlage der Schienenoberkante,
Lage der Endanschläge. Noch detailliertere Angaben
• Kräften aus mehreren Kranen.
zu den Toleranzen von Kranbahnen enthält die Richt-
Die Zusatzkräfte sind von den Kranherstellern zu er- linie VDI 3576.
fragen.
Die Sollhöhe der Schienenoberkante kann konstant
sein oder einer planmäßigen Überhöhung entspre-
5.5.3.1 Kranbahnen für Brückenkrane chen. Die planmäßige Überhöhung soll nach
Die Berechnung der vom Gebäude aufzunehmenden DIN 4132, sofern sie 10 mm überschreitet, der Durch-
Kräfte der Kranbahn erfolgt nach DIN 4132. Diese biegung infolge Kranbahneigenlast und der gemittel-
Norm enthält darüber hinaus zusätzliche Bestimmun- ten Radlasten 0,5 · (max R + min R) entsprechen. Eine
gen, die bei der Bemessung des Kranbahnträgers besondere Durchbiegungsbeschränkung für die Kran-
nach der Stahlbau-Grundnorm DIN 18800 zu beach- bahn in vertikaler und horizontaler Richtung ist in
ten sind. Man unterscheidet vertikal und horizontal DIN 4132 nicht vorgesehen. Die diesbezüglichen An-
auf die Kranbahn und somit auf das Gebäude wir- forderungen des Kranherstellers sind zu erfragen.
kende Kräfte. Überlegungen und Empfehlungen für vertikale und
Die Vertikalkräfte setzen sich aus dem Eigengewicht horizontale Durchbiegungsbeschränkungen sowie zur
der Kranbahn und den Radkräften der Kranlaufräder Begrenzung von Schwingungen siehe [4] und [5].
zusammen. Auf Grund der Schwingwirkungen bei Ein fester Zahlenwert ist für solch eine Durchbie-
Kran- und Katzfahren sowie beim Hubvorgang sind gungseinschränkung nicht zu empfehlen. Bestim-
die Radkräfte in Abhängigkeit von der Hubklasse des mend für einen solchen Zahlenwert sind: optische
Kranes mit dem Schwingbeiwert ϕ zu beaufschlagen. Eindrücke, das Zusammenwirken von Kran und
Für die nur indirekt durch die Kranbahn beanspruch- Kranbahn unter Beachtung der Verwindungskräfte an
ten Gebäudeteile (z.B. Hallenstützen) können gemäß den Radaufstandspunkten, Schwingungsauswirkun-
DIN 4132 reduzierte Schwingbeiwerte in Ansatz ge- gen auf die Kranfunktion, Anfahren des Kranes im
bracht werden. tiefsten Punkt der Durchbiegung und die oben bereits
erwähnte planmäßige Überhöhung.
Die Grundbauten, Bodenpressungen, Formänderun-
gen und Standsicherheiten sind ohne den Schwing- Für den Bau einer Kranbahn sind zahlreiche Angaben
beiwert zu berechnen. erforderlich. Ein Formblatt, das alle wesentlichen
Angaben für die Bemessung der Kranbahn enthält, ist
Die Horizontalkräfte setzen sich aus Kräften quer in Abschnitt 6.4 der DIN 4132 abgedruckt.
und längs der Fahrbahn zusammen. Die Kräfte quer
zur Fahrbahn ergeben sich aus Massenkräften der Angaben zu Ausführungsformen von Schienenbefes-
Antriebe und Schräglauf des Krans. Die Kräfte längs tigungen können der Richtlinie VDI 3576 entnom-
der Fahrbahn entstehen beim Anfahren und Bremsen. men werden.
Die Größe dieser Horizontalkräfte kann nicht durch
einfache Abhängigkeit von einer Radkraft angegeben 5.5.3.2 Kranbahnen für Hänge- bzw. Deckenkrane
werden. Diese Größe ist abhängig vom Kransystem, Da die Hängekrane einschließlich ihrer Fahrbahnen
von der Ausführung des Kranfahrwerks, von der Paa- voll standardisiert sind, gehört die Kranfahrbahn in
rung „Laufrad – Schiene“ und von einer steifen oder der Regel zur Konstruktion und damit zu den Leis-
pendelnd aufgehängten Kranbahn. DIN 4132 als Be- tungen des Kranherstellers. Bei normalen Brücken-
rechnungsgrundlage beinhaltet in den Erläuterungen kranen hingegen ist gemeinhin die Kranfahrbahn
auch Berechnungsbeispiele für die Horizontalkräfte. bauseits zu erstellen. Aus dieser Tatsache ergibt sich
Arbeiten mehrere Krane einzeln oder im Verbund auf für die Ermittlung der Belastungsannahmen bei Ge-
einer Kranbahn, so sind die Lastannahmen entspre- bäuden mit Hängekranen die Notwendigkeit, die
chend DIN 4132 zu treffen. Für Kranbahnen im Hängestangenabstände und die von ihnen auf das
Freien sind Windlasten, gegebenenfalls Wärmewir- Bauwerk zu übertragenden Kräfte zu bestimmen.
kungen und Schneelasten zu berücksichtigen. Wich- Richtwerte der Radaufstandskräfte sind je nach Hän-
tig für die Endbereiche von Kranbahnen sind die Puf- gekran-Ausführung Bild 35 bis Bild 38 zu entneh-
ferkräfte aus Anprall von Kranen gegen Anschläge. men.
VDI 2388 – 15 –
7.1 Stromzuführungen
Für die Stromzufuhrung empfiehlt es sich, die Richt-
linie VDI 3572 anzuwenden. Folgende Möglichkei-
ten kommen für Krane in Betracht:
• Leitungstrommeln
Bild 40. Pendelnde Kranbahnaufhängungen
• Leitungswagen-Systeme
• Schleifleitungen
• Energieführungsketten
Allgemein gilt, dass gedübelte Deckenbefestigungen
nicht zulässig sind, da für Dübel das Institut für Bau-
wesen in Berlin einen Zulassungsbescheid nur für 7.1.1 Leitungstrommeln
vorwiegend ruhende Belastungen erteilt. Die Begrün- Leitungstrommeln wickeln beim Verfahren der An-
dung liegt nicht in der Dübeltechnik, sondern in der lage die Leitung selbsttätig auf bzw. ab. Die erforder-
Problematik der Betonqualität der Decke. Bei der zu- liche Leitungszugkraft wird durch Federn (Federlei-
ständigen Baubehörde liegt vor, welche Dübeltechnik tungstrommel) oder durch einen Motor (Motorlei-
(z.B. Hinterschnittdübel) gegebenenfalls eingesetzt tungstrommel) aufgebracht. Sie können spiralig-
werden kann. oder breitwickelnd ausgeführt werden.
VDI 2388 – 17 –
Beim Einsatz von Leitungstrommeln als Haupt- schen Betrieben oder bei extremer Hitzeeinwirkung,
stromzuführung werden für Brückenkrane in Hallen verwendet werden. Hierbei sind dann die folgenden
meist breitwickelnde Leitungstrommeln ohne zu- Maßnahmen für den Berührungsschutz einzeln oder
sätzliche Leitungsführung eingesetzt. Auflage- in Kombination notwendig:
stützen bzw. -bleche für die Ablage der Leitung sind • Verlegung der offenen Schleifleitung auf die Seite
vorzusehen. Bei Mitteneinspeisung reduziert sich die ohne Laufsteg und Aufstieg (wenn möglich)
aufzuwickelnde Leitungslänge auf halbe Fahrweg-
• Falls der Aufstieg auf den Kran an offenen
länge, sodass eine kleinere Leitungstrommel einge-
Schleifleitungen vorbeiführt, sind in diesem Be-
setzt werden kann.
reich Abdeckungen zu den Schleifleitungen hin
Leitungstrommeln werden als Hauptstromzuführung erforderlich.
von Brückenkranen jedoch meist nur in Sonderfällen
Die Grenzen des Handbereichs sind in Bild 39 bis
eingesetzt, z.B. bei Umgebungsbedingungen mit lei-
Bild 41 in Abhängigkeit von den örtlichen Gegeben-
tenden Stäuben in Verbindung mit geringer Hallen-
heiten dargestellt.
höhe. Mehr als zwei Krane auf einer Fahrbahn sind
möglich. Ein zulässiges Hindernis kann auch ein kranseitiges
Geländer auf dem Fahrbahnlaufsteg sein (Bild 3).
7.1.2 Leitungswagen-Systeme
Der Einsatz von Leitungswagen-Systemen ist immer
dann sinnvoll, wenn außer der Hauptstromzuführung
viele Adern, wie bei Steuerleitungen oder Datenlei-
tungen, zum Kran geführt werden müssen oder der
Kran in explosionsgefährdeter Umgebung (Ex-
Schutz beachten!) eingesetzt werden soll.
Im Anfahrmaß des Krans bzw. der Katze ist der erfor-
derliche Freiraum der zusammengefahrenen Lei-
tungswagen zu berücksichtigen. Falls die Länge der
zusammengefahrenen Leitungswagen die Länge des Bild 39. Grenzen des Handbereichs in Fällen, wo der Abstand
von Mitte Kranschiene bis zur Kante des Trägers kleiner 300 m
Freiraums überschreitet, gibt es Konstruktionen, die ist
das Anfahrmaß und damit den Arbeitsbereich des
Krans nicht einschränken. Realisiert werden können
dann z.B. Leitungswagen-Systeme mit Kurven- oder
Parallelbahnen oder teleskopierbare Leitungswagen-
mitnehmer.
Mehr als zwei Krane auf einer Fahrbahn sind mög-
lich. Neben der Fahrbahn ist in Abhängigkeit von der
Anzahl der Leitungswagen-Systeme ein entsprechen-
der Platz vorzusehen. Dies bedeutet unter Umständen
eine Einschränkung des Arbeitsbereiches der Katze.
Bild 40. Grenzen des Handbereichs in den Fällen, wo der
7.1.3 Schleifleitungen Abstand von Mitte Kranschiene bis zur Kante des Trägers min-
destens 300 mm ist
Schleifleitungen werden vor allem für Hauptstrom-
zuführungen zum Kran eingesetzt. Hierbei ist die An-
zahl der Krane wie auch die Fahrbahnlänge nicht ein-
geschränkt. Bei sehr langen Fahrbahnen und mehre-
ren Kranen ist zur Reduzierung des Schleifleitungs-
querschnittes eine Mehrfach-Einspeisung sinnvoll.
Wenn möglich, sollten berührungsgeschützte (iso-
lierte oder gekapselte) Schleifleitungen verwendet
werden. Die nach DIN EN 60204-32 geforderten
Sicherheitsabstände brauchen dann nicht berücksich-
tigt zu werden.
Offene Schleifleitungen sollten nur bei entsprechen- Bild 41. Grenzen des Handbereichs bei Verwendung zusätzli-
den Umweltbedingungen, z.B. in bestimmten chemi- cher Hindernisse
– 18 – VDI 2388