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120 betonprodukthinweise
121 einbau von pflastersteinen und platten
125 einbau von sickerbelägen
126 verbände unter verkehrsbelastung
127 gebräuchlichste verbände und deren
einsetzbarkeit unter verkehrsbelastung
technische hinweise
127 produkte- und anwendungsübersicht
von belägen
129 einbau von stufen
130 grundsätze bei mauersystemen
131 stützwandaufbau mit allan block
135 böschungsaufbau mit doran und piccolo
135 wandaufbau mit vollblocksteinen
136 stützwandaufbau mit mauerscheiben
137 anwendungsbereiche von mauersystemen
118
119
technische hinweise
Betonprodukthinweise
SCHICHTENAUFBAU
3. Die Tragschicht und der Untergrund
Eine Pflaster- oder Plattenfläche erhält ihre Stabilität und
Langlebigkeit in erster Linie durch den sorgfältigen Einbau der
Materialien unterhalb der Deckschicht. Diese Materialien wer-
den als Tragschicht bezeichnet. Sie hat die Aufgabe, die Lasten
aufzunehmen und so an den Untergrund weiterzuleiten, damit
PFLASTER dort die zulässigen Spannungen nicht überschritten werden.
Durch die Dicke der Tragschicht wird auch der Anforderung an
BETTUNG
die Frostsicherheit entsprochen. Bei Pflasterflächen wird die
TRAGSCHICHT
Tragschicht in der Regel mit einer Dicke von 30 bis 40 cm ein-
gebaut (örtlich kann auch eine dickere Tragschicht notwendig
UNTERGRUND
sein). Das bedeutet, die Pflasterfläche muss auf eine Tiefe von
technische hinweise
40 bis 50 cm ausgehoben werden. Da Plattenflächen in der
Regel nur flussläufig belastet werden, reicht hier eine Trag-
1. Die Höhen: Das Gefälle und das Wasser
schichtdicke von 15 bis 25 cm, d. h. ein Aushub von 30 cm. In
Hochlagen kann es evtl. notwendig sein, auch hier die Trag-
Vor Beginn aller Verlegearbeiten werden die Höhen und das
schicht auf 30 bis 40 cm zu erhöhen, um die Frostsicherheit zu
Gefälle festgelegt und vor Ort gekennzeichnet. Pflastersteine
gewährleisten. Die normgerechte Dimensionierung der Trag-
aus Beton werden stets mit einem Mindestgefälle von 2,5 %
schicht wird für Pflästerungen anhand der VSS-Norm SN 640
eingebaut, bei Betonplatten mit glatter Oberfläche reicht ein
480a und für Plattendecken anhand der VSS-Norm SN 640 482a
Gefälle von 2 %. Das Gefälle wird immer so eingeplant, dass das
bestimmt.
Wasser vom Gebäude weggeleitet wird. Bereits zum jetzigen
Zeitpunkt müssen wir uns überlegen, wohin mit dem Wasser?
In aller Regel wird das Niederschlagswasser in einen Schacht
oder in eine Entwässerungsrinne geleitet und der Kanalisation
zugeführt. Auch auf die besonderen Möglichkeiten von versi-
ckerungsfähigen Belägen sei hier schon hingewiesen (siehe
Einbau von Sickerbelägen). In jedem Fall müssen wir uns um
eine geregelte Entwässerung kümmern und dürfen das Wasser
nicht auf ein benachbartes Grundstück leiten.
GEFÄLLE 2-2.5%
GEFÄLLE 2.5-4%
GEFÄLLE 2–2.5%
Die untere Sohle der ausgehobenen Fläche nennt man das Pla-
RANDEINFASSUNGEN
num. Sie muss eben sein und wird mit einem Quergefälle von
2,5 % ausgeführt. Bei einer wasserempfindlichen Gründungs-
BETONFUNDAMENTE
fläche, wie z. B. Lehm, muss das Quergefälle mit 4 % ausge-
führt und das Wasser schadfrei abgeführt werden (Drainage).
Das Planum wird sorgfältig mit einer Rüttelplatte oder ggf.
mit einer Verdichtungswalze bis zur Standfestigkeit verdich-
tet.
2. Die Randeinfassung
Eine gepflasterte Fläche bedarf stets einer allseitigen Randein- TIPP: Die Standfestigkeit des Planums kann grob
fassung. Sie hat die Aufgabe, Verschiebungen der Pflasterstei- überprüft werden, wenn ein schwerer LKW keine
ne im Randbereich während der Herstellung und der Nutzung Fahrspur hinterlässt.
der Pflasterdecke zu verhindern. Die Randeinfassung ist im-
mer vor der Pflasterung herzustellen. Sie kann bündig zum
Pflaster (ca. 5 mm tiefer) gesetzt oder mit Überstand einge- Auf das Planum wird die Tragschicht gebaut. Als Material ver-
baut werden. Oberflächenbündig wird eingebaut, wenn die wenden wir ein gut abgestuftes, frostsicheres Kies-Sand-
Pflasterfläche in die angrenzende Fläche entwässert werden Gemisch. Als Gesteinskörnung eignet sich das ungebundene
soll. Als Materialien für Randsteinfassungen eignen sich Stell- Gemisch 0 bis 22 mm oder 0 bis 45 mm. Die lagenweise ma-
riemen, Betonpflastersteine, Palisaden, vorhandene Hauswän- schinelle Verdichtung der Tragschicht ist entscheidend, um die
de und Gartenmauern. Entlang von Hauswänden und Mauern geforderten Verdichtungswerte zu erreichen. Der einzuhalten-
ist ein Dehnstreifen (Bautenschutzmatte und Dichtung) als de ME- bzw. Ev-Wert ist in der VSS-Norm SN 640 585b entspre-
Schutz vorzusehen. Da die Randeinfassung vor der Pflasterung chend der Verkehrsbelastung bestimmt.
eingebaut wird, ist durch Auslegen der Steine/Platten der ex-
akte Standort zu ermitteln. Dies ist wichtig, um später unnö-
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Die Tragschicht wird mit dem gleichen Gefälle versehen wie Die Bettungsschicht darf keinerlei Unebenheiten mehr besit-
die spätere Pflaster- oder Plattenfläche. Wichtig ist, dass wir zen, deshalb wird sie über Lehren abgezogen. Als Lehren kön-
darauf achten, dass es an keiner Stelle zu Unebenheiten nen Rohre aus Metall verwendet werden, die exakt auf die ge-
kommt. Solche Unebenheiten können später unter PKW-Belas- wünschte Höhe ausgerichtet werden. Zum Abziehen der
tung zu Verformungen der Decke führen. Bettungsschicht über die Lehren kann eine Richtlatte aus Alu-
minium verwendet werden. Nach dem Abziehen werden die
Lehren aus der Fläche aufgenommen und die dadurch entstan-
TIPP: Die Ebenheit lässt sich sehr leicht überprü- denen Kerben ordentlich mit Bettungsmaterial verfüllt.
fen, indem eine Schnur über die Tragschichtfläche
gespannt wird. Überhöhungen oder Vertiefungen Die abgezogene Bettung darf nicht mehr betreten werden.
werden dann sofort erkannt und können beseitigt Wenn Pflastersteine mit einer Dicke von 8 cm verwendet wer-
werden. den, dann liegt die Fläche jetzt mit dem exakten Gefälle der
späteren Pflasterfläche ungefähr 7 cm tiefer als die Endhöhe
vor uns.
4. Die Bettung
Auf die Tragschicht wird die Bettungsschicht eingebaut. Sie 5. Die Fuge
wird mit einer Dicke von etwa 5 cm überhöht aufgebracht. Im Die Pflastersteine und Platten werden bereits bei der Lieferung
verdichteten Zustand sollte die Bettung eine Stärke von 3 bis auf Menge, Qualität und Richtigkeit des Produktes überprüft.
5 cm aufweisen. Die Schichtdicke der Bettung wird in der Nach dem Einbau können Reklamationen wegen erkennbaren
Norm in Abhängigkeit von der Steingrösse bestimmt. Für Mängeln nicht mehr anerkannt werden. Auf die Bettungs-
Pflästerungen gilt die VSS-Norm SN 640 480a und für Platten- schicht werden jetzt die Pflastersteine oder Platten gelegt. Um
decken die VSS-Norm SN 640 482a. Die Mindestdicke gewähr- später weniger Passstücke schneiden zu müssen, legt man die
leistet eine einwandfreie Einbettung der Pflastersteine, die Pflaster- oder Plattenfläche an eine gerade Kante an und be-
Einhaltung der Maximaldicke vermeidet Spurrinnen. Die Bet- ginnt von hier aus zu arbeiten.
tungsschicht muss über die gesamte Fläche gleichmässig dick
sein. Sie kann und darf nicht dazu dienen, unzulässige Un-
ebenheiten der Tragschicht auszugleichen. Als Material kann
man ein Sand-Splitt-Gemisch der Körnung 0 bis 4 mm oder
0 bis 8 mm verwenden.
FALSCH RICHTIG
ist dabei auf jeden Fall zu vermeiden. Die Fuge kann nicht
durch die Abstandshilfen bestimmt werden, die sich an den FALSCH RICHTIG
seitlichen Flanken der Pflastersteine befinden, sondern muss
technische hinweise
vom Verleger handwerklich hergestellt werden. Würde die Fu-
genbreite durch die Abstandshilfen gebildet, so läge Beton auf
Beton und die Flexibilität der Fläche würde reduziert. Die Ab-
standshilfen können die Steine nur vor Katenabplatzungen,
insbesondere beim Transport, schützen. Die Fugenbreite ist
abhängig von Pflaster- resp. Plattengrösse. Die Fugenbreiten
sind in der VSS-Norm SN 640 480a und in der VSS-Norm SN
640 482a bestimmt. In der Regel wird eine Fugenbreite zwi-
schen 3 und 5 mm gewählt. Der untere Wert von mindestens TIPP: Eine alte Pflasterer-Regel lautet: Die kürzeste
3 mm ist notwendig, um die Fuge vollständig füllen zu können. Steinlänge des Passsteines sollte nicht kleiner sein als
Der obere Wert von 5 mm darf nicht überschritten werden, um die Hälfte der langen Seite des Vollsteines. Häufig ist
eine sichere Kraftübertragung auf die umliegenden Steine zu es dafür sinnvoll, bereits in der vorletzten Zeile den
gewährleisten. Alle 2 bis 3 m ist zu überprüfen, ob die Steine Pflasterverband zu verlassen.
oder Platten winkel- und fluchtgenau verlegt sind. Zur Über-
prüfung wird eine Schnur über die Steinzeilen gespannt und
der Verlauf kontrolliert. Der fluchtgerechte Verlauf der Fläche 7. Das Abrütteln
sollte in Längs- wie in Querrichtung kontrolliert werden. Die gepflasterte Fläche wird vor dem Abrütteln besenrein ab-
gekehrt. Dabei werden die auf der Fläche liegenden Sandkör-
Fluchtgerecht eingebaute Flächen werden direkt, während des ner grösstenteils in die Fugen gekehrt, nur überschüssige
Verlegens, eingesandet. Das hat den Vorteil, dass die ausge- Restmengen werden von der Fläche genommen. Zum Abrüt-
richteten Steine nicht mehr verschoben werden können, wenn teln verwenden wir Plattenrüttler oder noch besser Rollenrütt-
sie zum Transport neuer Steine bereits genutzt werden. Die ler. Abgerüttelt werden nur trockene Flächen. Wird dieser
neuen Steine werden stets über die bereits verlegte Fläche Grundsatz missachtet, kann es zu langwierigen Verschmut-
zum Einbau transportiert, niemals über die Bettungsschicht. zungen auf der Steinoberfläche kommen. Wird ein Plattenrütt-
ler eingesetzt, sollte die Rüttelplatte grundsätzlich mit einer
Gummiauflage versehen werden. Dies schützt die Steinober-
fläche vor Beschädigungen und Verschmutzungen durch zer-
mahlene Sandkörner. Darüber hinaus reduziert sie die Lärm
entwicklung beim Abrütteln erheblich.
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8. Die Fugenfüllung
Wie zuvor schon angesprochen, ist die Ausführung der Fuge
für die Stabilität der Pflasterfläche von zentraler Bedeutung.
Neben der richtigen Breite ist vor allem die vollständige Fül-
lung der Fugen wichtig. Nur eine vollständig gefüllte Fuge ist
in der Lage, die auf sie ausgeübten Kräfte aufzunehmen, an die
umliegenden Steine und über die Randeinfassung an den Un-
tergrund weiterzuleiten. Steine, deren Fugen nicht gefüllt
sind, werden sich bereits unter fussläufiger Belastung stark
bewegen, was zu Beschädigungen an der Fläche und an den
Steinen führen wird. Um diese zu vermeiden, ist es zweckmäs-
sig, die Fläche abschliessend unter Verwendung von Sand und
Wasser gründlich einzuschlämmen, bis der vollständige Fu- 10. Imprägnierung und Reinigung
genschluss eintritt. Bei Gestaltungspflaster muss, um Ver- Zum Schutz einer hochwertig veredelten Platten- oder Pflas-
schmutzungen vorzubeugen, vor dem Einschlämmen die Ver- teroberfläche wird empfohlen, diese zu imprägnieren. Die Im-
träglichkeit des Fugenmaterials an einer unauffälligen Stelle prägnierung kann mit handelsüblichen Produkten durchgeführt
überprüft werden. Die Fugen sollten noch mindestens drei werden. Diese Produkte sind meist lösungsmittelfrei und über-
Monate überprüft und evtl. nachgesandet werden. ziehen Platten und Pflaster mit einer unsichtbaren, wasser-, öl-
und somit schmutzabweisenden Imprägnierung. Auch farbver-
9. Gehwegplatten auf Betondecken tiefende Effekte können mit Imprägnierungen erzielt werden.
Auf verkehrsfreien Gebäudeflächen, wie z. B. Kellerdecken, Die Platte bzw. das Pflaster bleibt trotz des Oberflächenschut-
Dachterrassen oder Betonplatten im Aussenbereich, werden zes auf diese Weise weiterhin atmungsaktiv (wasserdampfdiffu-
häufig Gehwegplatten verlegt. Da die zusätzliche Auflast und sionsfähig). Allerdings sollte man Imprägnierungen erst nach
die Aufbauhöhen begrenzt sind, eignen sie sich wegen den ge- einer gewissen Liegezeit aufbringen, da ansonsten Sekun-
ringen Dicken ausgezeichnet. Der Entwässerung ist auf Beton- därausblühungen nicht mehr zu entfernen sind. Auch bei im-
decken besondere Beachtung zu schenken. Denn im Vergleich prägnierten Belägen sollten Verschmutzungen nicht zu lange
zur Verlegung auf einer Kiessandfundation, kann das Wasser einwirken, da sich aggressive Flüssigkeiten mit der Imprägnie-
auf einer Betondecke nur horizontal entsprechend dem De- rung verbinden können. Die Reinigung verschmutzter Platten/
ckengefälle abfliessen und nicht noch zusätzlich vertikal in Pflaster kann ebenfalls mit einem handelsüblichen Reinigungs-
den Baugrund versickern. Es hat sich nicht bewährt, nur eine mittel durchgeführt werden. Es empfiehlt sich vor Reinigungs-
sickerfähige Bettungsschicht (in der Regel 3 – 5 cm) aus Splitt beginn das Reinigungsmittel an einer unauffälligen Stelle zu
oder Kies der Körnungen 1 – 3 mm oder 2 – 4 mm auf die Abdich- probieren. Sollte sich die optische Oberflächenwirkung ändern,
tung auf zu bringen und die Gehwegplatten darauf zu versetz- muss auf eine Reinigung mit diesem Mittel verzichtet werden.
ten. Trotz eingehaltener Deckengefälle von min. 1.5% bildete Beachten Sie bei Reinigungsmitteln und Imprägnierungen un-
sich Stauwasser, was zu langwierigen Ausblühungen und bedingt die Verarbeitungshinweise des Herstellers.
Frostschäden führte. Wir empfehlen deshalb Platten- resp.
Stelzlager oder Drainagematten zu verwenden. Bei der Einbau- 11. Beschichtung
weise auf Platten- und Stelzlager (alternativ Sandzementsäck- Um ein Betonprodukt dauerhaft vor tief eindringenden Ver-
chen) werden die Fugen (in der Regel 3 – 5 mm) offen gelassen, schmutzungen wie z. B Öl-oder Weinflecken zu schützen, wird
damit das Oberflächenwasser schnell in die darunterliegende werkseitig in einem mehrstufigen Veredelungsverfahren eine
Ebene und auf der Abdichtung abfliessen kann. Um dennoch transparente Beschichtung auf die Oberfläche aufgetragen
einen gleichmässigen Fugenverlauf zu gewährleisen werden und unlösbar mit dem Stein verbunden. Die Poren des Betons
Abstandhalter, sogenannte Fugenkreuze zur Hilfe genommen. sind somit geschlossen. Beschichtungen werden hauptsäch-
Bei der Einbauweise mit etwa 1 – 2 cm starken Drainagemat- lich bei exklusiven Gehwegplatten eingesetzt. Gehwegplatten
ten, kann das Wasser in den Kammern der Drainagematten mit Beschichtungen zeigen eine dauerhaft farbveredelte und
widerstandslos abfliessen. Die Drainagematten werden frei brillante Oberfläche, die frei von Kalkausblühungen und leicht
auf die Abdichtung gelegt. Die Platten können je nach Drai- zu reinigen ist. Produkte mit Beschichtungen sind frost- und
nagematte und Ebenheit des Untergrundes direkt auf die Mat- tausalzbeständig. Zur Fugenausbildung empfehlen wir feste
ten, auf eine Splitt- oder Kiesausgleichsschicht (ca. 2 – 4 cm), Fugenmassen, denn loser Fugensand kann die Beschichtung
auf gebundene Mörtelschichten oder lokale Klebestellen ver- während des Abrüttelns und auch im späteren Gebrauch zer-
legt werden. Sprechen sie sich während der Planung mit einem kratzen. Beton, Metall und Keramik dürfen nicht direkt auf die
Dachdeckerfachbetrieb und dem Statiker (zulässige Decken- beschichtete Oberfläche gestellt werden. Scharfkantige und
auflasten) ab, um eine dauerhafte Lösung zu finden. spitze Gegenstände sind mit Kunststoff, Gummi oder Filz aus-
technische hinweise
grundsätzlich sorgfältig zu prüfen ist. Besonders bei Sickerbe- Tragfähigkeitsverlusts die Frostgefährlichkeit massgebend. In
lägen sollte auf den Einsatz von Tausalz verzichtet werden. Wir der Regel wird deshalb die Tragschichtstärke um 5 bis 10 cm
empfehlen stattdessen als alternatives Streumittel Splitt der vergrössert.
Körnung 2 bis 4 mm.
4. Die Bettung
Die Bettung wird möglichst wasserdurchlässig ausgeführt. Dies
erreicht man in der Regel am besten mit Splitt der Körnung
Einbau von Sickerbelägen 1 bis 3 mm oder 2 bis 4 mm. Allerdings kann man an diesem
Material schon erkennen, dass versicherungsaktive Pflasterflä-
Eine befestigte Fläche muss nicht versiegelt sein. Starkregen chen nur einer reduzierten Belastbarkeit genügen.
ereignisse können dauerhaft über die Fugen und offenporige
Steine in das Erdreich sickern. Dadurch werden der natürliche
Wasserkreislauf und die Grundwasserspeisung unterstützt. TIPP: Das verwendete Bettungsmaterial setzt sich bei
Unter anderem sind bessere Wachstumsbedingungen der Flora der Verdichtung etwas weniger als Bettungsmaterial
und eine höhere Luftfeuchtigkeit positive Auswirkungen von mit Feinkornanteil (Sand). Es ist daher nur eine Über-
Sickerbelägen. Die eigentliche Bedeutung versickerungsfähi- höhung von ca. 0.5 cm einzurechnen.
ger Pflastersysteme liegt aber darin, Entwässerungsanlagen
durch Abflussreduzierung zu optimieren. Durch die Entlastung
der Kanalisation und der Kläranlage werden Bau- und Betriebs- 5. Die Fuge
kosten gesenkt, sei es durch geringere Leistungsquerschnitte Bei der Versickerung wird die Fuge häufig durch Abstandshalter
im Neubau von Kanalisationen oder durch nicht mehr nötige aufgeweitet. Zwischen Abstandshalter und benachbartem Stein
Leistungssteigerungen der Kläranlagen. Manche öffentliche sollte aber stets noch mindestens ein Millimeter belassen wer-
Behörden schreiben sogar versickerungsaktive Flächenbefesti- den, damit die Fläche ihre Flexibilität erhält. Pflastersteine aus
gungen vor oder fördern deren Entstehung durch Befreiung sickerfähigem Beton müssen mit einer ausreichenden Fuge von
von Abwassergebühren. Grundsätzlich gelten für versicke- in der Regel 3 bis 5 mm eingebaut werden, um die Fugen mit
rungsaktiv gebaute Flächen die gleichen bautechnischen Re- Splitt der Körnungen 1 bis 3 mm, 2 bis 4 mm füllen zu können.
geln und Richtlinien wie für die konventionelle Pflasterbau- Oder man verwendet gewaschenen Natursand 0 bis 4 mm mit
weise, deshalb werden nur die Abweichungen aufgeführt. wenig Feinanteil < 1 mm.
1. Voraussetzungen für eine Versickerung Rasengitterplatten und Noppensteine sind Pflastersysteme, de-
Grundsätzlich darf nur nicht verschmutztes Niederschlagswas- ren Versickerungsfähigkeit durch ihren grossen Fugenanteil ge-
ser zur Versickerung gebracht werden. Der Verschmutzungsgrad währleistet wird. Solche Fugen können entweder als Splitt- oder
hängt im Wesentlichen von der Art und der Lage der entwässer- Rasenfuge ausgebildet werden. Bei der Splittfuge wird zur Fül-
ten Fläche ab. Auch das Versickerungsvermögen des lokalen lung dieselbe Körnung (1 bis 3 mm oder 2 bis 4 mm) gewählt, die
Untergrundes ist entscheidend, ob sich ein Sickerbelag als Flä- bei der Bettung schon verwendet wurde. Die Rasenfuge ist
chenentwässerung eignet. Zulässigkeit einer Versickerung und nicht einfach mit Humus zu verfüllen. Die Fugenfüllung sollte
deren technische Ausgestaltung richtet sich nach den Richtlini- wie folgt aussehen:
en des zuständigen kantonalen Gewässerschutzamtes.
Max. 10 % Humus, 20 % Splitt der Körnung 4 bis 8 mm, 70 %
2. Die Höhen: Das Gefälle und das Wasser Brechsand-Splitt-Gemisch der Körnung 0 bis 4 mm.
Die Fläche sollte mit einem Gefälle von ungefähr einem Prozent
angelegt werden, damit bei Starkregenereignissen das Regen- Vorzugsweise sollte Sand oder Splitt aus Lava verwendet wer-
wasser auch oberflächlich abfliessen kann. Das geringe Gefälle den, um die Wasserkapazität für die Begrünung zu erhöhen.
von einem Prozent lässt das Niederschlagswasser aber auch Mit diesem Gemisch ist die Fuge bis 1 cm unterhalb der Ober-
nicht zu schnell abfliessen. Abfliessendes Wasser muss über kante zu befüllen. Anschliessend kann dann die Rasenansaat
eine Notenwässerung geführt werden. Eine Notentwässerung durchgeführt werden. Ist diese erfolgt, wird abgekehrt und
gehört zu den Planungsgrundsätzen versickerungsfähiger Be- dann abgerüttelt, ggf. sind einzelne Fugen, auf Grund starker
tonpflastersteine, da Langzeittests eine Reduzierung der Leis- Setzung beim Abrütteln, mit Brechsand-Splitt-Gemisch nachzu-
tungsfähigkeit von versickerungsfähigen Pflasterbelägen erge- füllen. Das eingebrachte Saatgut erhält bei dieser Vorgehens-
ben haben. Notentwässerungen können auf unterschiedliche weise gute Keimbedingungen.
Weise Wasser abführen. So kann z. B. überschüssiges Wasser in
angrenzende Grünflächen geleitet werden. Eine Notentwässe-
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technische hinweise
keiner Richtung durchlaufende Fugen (vgl.
Fischgrätenverband in 45°-Drehung).
20 × 10; 20 × 20 8
GROSSFORMATPLATTEN
iCREATE PLATTEN geschliffen, poliert scharfkantig bis optional mit Stahl- geeignet frei wählbare Formate von 3
oder gestrahlt 8 × 8 mm Fase betonbewehrung bis 2,44 × 1,23 m bis 18
TF: Mittlere tägliche Anzahl von Referenzachsdurchgängen (8.16 t) auf dem zu bemessenden Fahrstreifen
bei einer angenommenen Gebrauchsdauer von 20 Jahren. geeignet
ZP: Fussgängerzonen, Gehwege, Balkone, Terrassen
T1: Ausschliesslich von leichten Motorfahrzeugen befahrene Flächen, z. B. Hauseinfahrten, Vorplätze bedingt geeignet
T2: Flächen, die mit leichten und wenig schweren Motorfahrzeugen befahren werden, z. B. Quartierstrassen nicht geeignet
T3: Flächen mit gemischtem Verkehr, leichten und schweren Motorfahrzeugen, z. B. Quartierstrassen für industrielle Bereiche 126
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PRODUKT OBERFLÄCHE OBERFLÄ- FASE TECH- VERSICKE- MASCHI- RASTERMASSE DICKE VERKEHRSLASTKLASSEN NACH
CHEN- NISCHE RUNGSFÄHIG- NELLE IN CM IN CM VSS-NORMEN
SCHUTZ BESONDER- KEIT VERLE-
ZP: GEHBE- T1 T2 T3
HEITEN GUNG
REICH TF: TF: TF:
(TF: 0) <30 >30 –100 >100 –300
SICKERBELÄGE
KIGRA NOP- betonglatt gefast bei 1,5 cm bei 1.5 cm Fuge geeignet mit 1,5 cm Fuge: 8
PENSTEIN Fuge hoher ca. 6 %, 1,5 cm Fuge 20 × 20
Verbund durch bei 3 cm Fuge (Verlegeanord-
ineinander ca. 19 % versi- nung auf 3 cm Fuge:
greifende ckerungsfähiger Paket) 21,5 × 21,5
Noppen Flächenanteil
60,8 × 40,8 12
GEHWEGPLATTEN
VERDANO strukturiert mit und gerundet nicht geeignet 60 × 60; 60 × 40; 5,5
ohne Be- 40 × 40; 20 × 20
schichtung
CASADO geschliffen & mit und gefast nicht geeignet 80 × 40; 60 × 40; 5
kugelgestrahlt ohne Be- 40 × 40
schichtung
TF: Mittlere tägliche Anzahl von Referenzachsdurchgängen (8.16 t) auf dem zu bemessenden Fahrstreifen geeignet
bei einer angenommenen Gebrauchsdauer von 20 Jahren.
bedingt geeignet
ZP: Fussgängerzonen, Gehwege, Balkone, Terrassen
T1: Ausschliesslich von leichten Motorfahrzeugen befahrene Flächen, z. B. Hauseinfahrten, Vorplätze nicht geeignet
T2: Flächen, die mit leichten und wenig schweren Motorfahrzeugen befahren werden, z. B. Quartierstrassen
T3: F
lächen mit gemischtem Verkehr, leichten und schweren Motorfahrzeugen, z. B. Quartierstrassen für industrielle Bereiche
Treppenplanung
Breite und Verlauf der Treppe müssen entsprechend dem Ge-
lände und der Funktion der Treppe festgelegt werden. Danach
kann die Treppe konkretisiert werden.
technische hinweise
TIPP: Treppen in Aussenflächen dürfen keinesfalls mit
gleicher Stufenhöhe geplant werden wie innerhalb
geschlossener Räume. Die Stufenhöhen des Hochbaus
wären in der Aussenfläche viel zu hoch und schlecht
begehbar, da sie Witterungseinflüssen ausgesetzt
sind. Deshalb müssen sie flacher angelegt werden,
um bequem passierbar zu sein. Als sinnvolle Stufen-
höhe in Aussenanlagen ergibt sich eine Höhe von
14 bis 16 cm.
Beispiel:
Höhenunterschied (= 90 cm) dividiert durch Stufenhöhe (= 15 cm)
ergibt 6 Stufen.
STUFENHÖHE
AUFTRITT
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z
at
Die Treppenbreite ist absolut waagerecht einzubauen.
pl
rk
Pa
r
AUFTRITTSBREITE
ge
Bürogebäude
ti
nf
kü
STEIGUNGSHÖHE
ÜBERLAPPUNG LAGERFUGE
Zu
MIND. 20MM 5–10 MM
Bestehende
KLEBEMÖRTEL Eichen
STUFENDICKE
QUERSTREIFEN
GEFÄLLE Abfluss Oberflächenwasser
CA. 5 MM
Boden
WASSERDURCHLÄSSIGER
MAGERBETON Bestimmen Sie oder eine fachkundige Person (z. B. Geologe,
FROSTSICHERES Bauingenieur, Bauunternehmer) die Bodenart. Der Baugrund
MATERIAL
hinter und unter der Stützwand hat einen direkten Einfluss auf
die Stützwandkonstruktion. Der Erddruck auf die Wand vari-
iert beträchtlich in Abhängigkeit von der Bodenart. Es kann
TIPP: Durch das leichte Gefälle von ca. 5 mm kann die erforderlich sein, vor Beginn der Bauarbeiten schlecht verdich-
Sicherheit auf der Treppe weiter erhöht werden, da tete, weiche oder organische Böden auszubauen und sie durch
das Niederschlagswasser schneller abgeleitet wird. beständige, gut verdichtbare Böden zu ersetzen. Neben der
Die Gefahr des Ausrutschens wird gesenkt, insbeson- Bodenart ist auch zu überprüfen, ob im Boden unterirdisch
dere im Winter bei überfrierender Nässe. Kann im laufende Leitungen, Kabel und Rohre vorhanden sind.
Winter nicht auf Tausalze verzichtet werden, sollten
Stufen mit einem geeigneten Imprägnierungsmittel Wasserführung
geschützt werden. Starke Tausalzkonzentrationen Stellen Sie die natürlichen Wasserabflusswege fest. Die anfal-
können die Oberfläche abstumpfen und bis zur Schä- lenden Wassermengen sind stark abhängig von der Oberfläche
digung des Betons führen. (z. B. gepflasterte Fläche, Wiese) und dem Wassereinzugsge-
biet. Achten Sie auch auf konzentrierte Wasserquellen wie z. B.
Dachentwässerungen, Grundwasser und Brunnen. Entwickeln
Sie einen Entwässerungsplan, bei dem das Wasser bestmög-
lich um die Wände herum abgeleitet wird. Wasseransammlun-
gen ober- und unterhalb der Wand sind zu verhindern. Mit
Drainageschichten und Entwässerungsleitungen muss verhin-
dert werden, dass sich auf die Mauer ein Wasserdruck auf-
baut.
Auflasten
Alle Auflasten oberhalb der Wand, z. B. von Fahrzeugen, Ge-
bäuden, Schwimmbecken, Menschenansammlungen, Schnee
usw., sind für die gesamte Nutzungsdauer im Endzustand so-
wie während allen Bauphasen in der Statik zu berücksichti-
gen.
Böschungen
Die Hangstruktur unter- sowie oberhalb der Stützwand ist für
die statische Berechnung grundlegend. Geneigte Böschungen
oberhalb der Wand erhöhen den Erddruck auf die Wand, schrä-
Statik
Es gibt verschiedene Varianten von Stützmauern um einen
Hang zu sichern. Doch unabhängig davon, ob eine Lösung in
BLOCK MINDESTENS
Ortbeton, mit Natursteinen oder mit vorfabrizierten Beton- 15 CM IN DIE ERDE
DRAINAGEROHR EINBINDEN.
blöcken gewählt wird, es ist grundsätzlich für die statischen
Berechnungen und technischen Detaillösungen ein Bauingeni-
eur beizuziehen. Es unterliegt der alleinigen Verantwortung
des Benutzers, ob er für sein spezielles Projekt die Dienste ei-
nes Experten beizieht. 15 cm
technische hinweise
60 cm
FREIE WANDHÖHE
30 cm
GESTÜTZTER
BODEN
DRAINAGEROHR Ø
CA. 100 MM, FREIE
ENTWÄSSERUNG
NACH AUSSEN,
LÄNGSGEFLÄLLE
MINDESTENS 0.5 %
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3. Basisreihe 5. Verdichten
Beginnen Sie am tiefsten Punkt der Stützwand. Setzen Sie die Verdichten Sie den Bereich hinter den Blöcken mit einem
Blöcke waagerecht auf die vorbereitete Fundationsschicht. leichten Plattenrüttler in Schichtstärken von max. 20 cm. Be-
Nach dem Versetzen sind alle Blöcke auf ihre Höhe und Flucht ginnen Sie mit der Verdichtung direkt hinter den Blöcken und
zu prüfen, indem Sie eine Schnur entlang der Blockrücken arbeiten Sie sich in parallelen Bahnen zur Wandreihe über den
spannen und entlang der Frontlippe peilen. Geringfügige Kor- ganzen Hinterfüllbereich.
rekturen können Sie durch Schläge mit einem rückschlagfreien
Hammer und etwas Sand (0 – 2 mm) vornehmen. Bei Stützwän-
den in Hanglagen wird die Basisreihe entsprechend dem Ge-
lände reihenweise abgetreppt.
PARALLEL ZUR
MIT RÜCKSCHLAGFREIEM STÜTZWAND
HAMMER JUSTIEREN VERDICHTEN
AUSRICHTEN
SCHNUR
WANDSCHOTTER
HOHLRAUM VOR
DEN BLÖCKEN MIT
BODEN VERFÜLLEN
BODEN EINBRINGEN
α
KONSOLIDATIONS- VERDICHTETER
ALLAN-BLOCK-
BEREICH (1 M) BEREICH
ABDECKPLATTE (OPTIONAL)
UNDURCHLÄSSIGER
BODEN, MINDESTENS
technische hinweise
20 CM STARK
30 CM
FREIE
WANDHÖHE
FÜLLBODEN
GESTÜTZTER BODEN
MIND.15 CM
Schritte 1 bis 5
Die Schritte 1 bis 5, vom Aushub bis zum Verdichten des Wand- den Konstruktionsplänen auszuführen. In der Regel haben die
schotters und des Hinterfüllmaterials, werden unter dem Ab- Entwässerungsrohre einen freien Ausgang nach aussen oder
schnitt «Schwergewichtswand – ohne Geogitter» erläutert und werden an einen Regenwasserkanal angeschlossen. Neben der
gelten auch für die Stützwand mit Geogitterbewehrung. Der Drainageleitung unten in der sickerfähigen Fundationsschicht
Aushub ist entsprechend den Konstruktionsplänen auszufüh- kann je nach Bodeneigenschaften und Wasserverhältnissen
ren. Dieser wird jedoch im Vergleich mit der Schwergewichts- eine zusätzliche Drainageleitung am Fuss des Hanganschnitts
wand – ohne Geogitter grösser, da hier das Geogitter hinter im hinterfüllten Bereich notwendig sein. Besonders bei einer
den Blöcken in den Baugrund eingebunden wird. Die Einbinde- höheren Mauer ist schon von Anfang an bei der Basisreihe auf
tiefe der Blöcke in Boden muss mindestens 15 cm oder 2,5 cm eine sorgfältige Ausrichtung der Blöcke zu achten, da Unregel-
pro Wandreihe betragen. Die Entwässerung ist entsprechend mässigkeiten mit der Stützwandhöhe zunehmen.
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VORDERSEITE DER
STÜTZWAND
Versetzen Sie nun die nächste Blockreihe direkt auf die Geogit-
ter. Jede neue Wandreihe sollte im Halbverband, oder mindes-
tens um einen ¼ Block verschoben, versetzt werden, damit
später in der Ansichtsfläche keine vertikal durchgehenden Fu-
gen über mehrere Reihen sichtbar sind. Prüfen Sie mit einem SCHWERES GERÄT ERST IM
ABSTAND VON 1 M VON
Blick entlang der Stützwand deren geradlinigen Verlauf. Mög- DER WANDREIHE EINSETZEN
licherweise müssen die Blöcke noch etwas ausgerichtet wer-
den. Das Geogitter ist mit Erdnägeln faltenfrei zu spannen,
bevor der Wandschotter und die Hinterfüllung eingebracht
werden. 8. Aufbau weiterer Wandreihen
Wiederholen Sie die Schritte 6 und 7 bis zur vorgesehenen
Stützwandhöhe. Dabei sind die Geogitter gemäss den Konst-
GEOGITTER SPANNEN
UND (MIT ERDNÄGELN) ruktionsplänen einzubauen. Die letzten 20 cm sind mit un-
FIXIEREN durchlässigem Boden zu verfüllen.
Mit den beiden Pflanzringen können zwar freistehende Wände Doran 45° 30 cm
oder auch senkrechte Aufbauvarianten mit rückseitiger Erdan- 55° 21 cm
70° 1) 11 cm 1)
schüttung realisiert werden, aber am häufigsten werden sie
als bepflanzbare Böschungsbefestigung eingesetzt. Beim Bö- Piccolo 45° 20 cm
55° 14 cm
schungsaufbau mit Pflanzringen hat es sich bewährt, ein 70° 1) 7,5 cm 1)
20 bis 30 cm starkes Magerbetonfundament der Festigkeits-
klasse C 12/15 zu erstellen. Das Fundament ist je Seite mindes- 1) Bei Böschungsbefestigungen mit 70° Neigungswinkel hat es sich be-
tens 5 cm breiter als die Pflanzringe zu wählen und gründet währt, immer zwei Pflanzringe senkrecht übereinander aufzubauen, dafür
aber den Versatz zu verdoppeln. Dadurch entstehen grössere Pflanzräume,
auf einer etwa 50 bis 60 cm dicken sickerfähigen Fundations- in denen die Pflanzen besser wachsen können.
schicht, die filterstabil zum angrenzenden Boden ist. Grund-
sätzlich sollte die Fundamenttiefe so gewählt werden, dass die
untere Reihe wenigstens zur Hälfte im Erdreich steht. In der
Regel wird für die frostsichere Fundationsschicht sowie für die
Drainageschicht ein gut abgestuftes, gebrochenes, ungebun-
technische hinweise
denes Kies-Sand-Gemisch 0 bis 32 mm mit weniger als 5 % Fei-
nanteil (< 0.063 mm) im eingebauten Zustand verwendet, das
während des gesamten schrittweisen Maueraufbaus in Lagen
von maximal 20 cm eingebracht und verdichtet wird. Unten
beim Fundament in der mindestens 30 cm breiten Drainage-
schicht hinter den Pflanzringen ist für die Entwässerung eine
Drainageleitung (∅ ca. 100 mm, Längsgefälle mindestens 0.5 %)
zu verlegen, die in der Regel frei nach aussen oder in einen
Regenwasserkanal geleitet wird.
Um die Basisreihe absolut waagerecht ausrichten zu können,
werden die Pflanzringe in eine noch nicht ausgehärtete
2 bis 3 cm dicke Mörtelschicht gesetzt. Alle nachfolgenden
Steinreihen werden nach dem Aushärten der Mörtelschicht im
Halbversatz aufgebaut. Beim lageweisen Einbauen und Ver-
dichten der Drainageschicht und dem dahinter, falls geeignet,
örtlichen Boden darf nur mit einem leichten Plattenrüttler ge-
arbeitet werden. Die leichte Rüttelplatte ist zudem nicht di-
rekt auf den Pflanzringen einzusetzen. Zur Verbesserung des
Pflanzenwuchses und um Frosteinwirkungen zu verhindern,
ist die untere Hälfte des jeweiligen Ringes mit dem beschrie-
benen Drainagematerial aufzufüllen und von Hand, z. B. mit
einem Schaufelstiel, leicht zu verdichten. Die obere Hälfte
wird mit sandhaltigem Boden ergänzt.
OHNE VERKEHRSLAST
MÖRTELSCHICHT
VERSATZ = E
MAGERBETON
HÖHE
DRAINAGE
20–30 CM
MAGERBETON
C 12/15
CA. 80 CM 50–60 CM
ERDREICH
FROSTSICHERES
MATERIAL
FUNDAMENTBREITE
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OHNE VERKEHRSLAST
MÖRTELSCHICHT
MÖRTELSCHICHT HÖHE
gleichen erfolgt bei der Mörtelfuge durch vorsichtiges Klopfen
HÖHE
MAGERBETON
mit einem rückschlagfreien Hammer. Bei der vermörtelten Aus-
führungsvariante werden die Stossfugen zwischen den einzel-
nen Steinen fortlaufend von oben mit einer Maurerkelle bis zur
FUSSDICKE
Oberkante gefüllt. Mörtel, der aus den Fugen austritt, wird fort-
CA. 5 CM
laufend während des Maueraufbaus mit einem nassen
10–15 CM
Schwamm abgetupft und entfernt, denn Verunreinigungen
durch wässrigen Mörtel bleiben auch später als Schleier sicht-
CA. 80 CM
technische hinweise
tete ca. 5 cm dicke Mörtelschicht gesetzt. Als Verschiebe- ben, wie sie auch bei der Fundationsschicht gefordert werden.
sicherung beim Einbau empfiehlt es sich, durch die auf der Die Filterschicht und die Hinterfüllung sind in Lagen von ma-
Rückseite der Mauerscheiben befindlichen Ösen ein Rundei- ximal 20 cm einzubringen und mit einem leichten Plattenrütt-
sen (∅ 12 – 14 mm) zu schieben. Durch Umschlagen der Ösen ler zu verdichten.
und Einschlagen von Holzkeilen zwischen Mauerscheibe und
Rundeisen werden so die Elemente miteinander verankert.
HOLZKEILE ÖSEN
EINSCHLAGEN UMSCHLAGEN
STABSTAHL
Ø = 12-14 MM
100 CM
ALLAN BLOCK
(OHNE GEO- – 1.2 m 0.9 m 1.1 m – – –
GITTER) 1) 2)
DORAN 2)
2.1 m 0.75 m 0.75 m – 2.0 m 3.6 m 5.0 m
PICCOLO 2)
1.5 m 0.5 m 0.5 m – 2.0 m 3.2 m 5.0 m
OBOBRUCHSTEIN
1.4 m 0.75 m 0.6 m 0.5 m – – –
1-SEITIG 3)
OBOBRUCHSTEIN
1.2 m 0.65 m 0.55 m 0.5 m – – –
2-SEITIG 3)
OBOBRUCHSTEIN
1.2 m 0.65 m 0.55 m 0.5 m – – –
2-SEITIG MIXED 3)
VERMONT 3)
1.4 m 0.75 m 0.6 m 0.5 m – – –
GARDALINE 3)
1.2 m 0.65 m 0.55 m 0.5 m – – –
CONTESS 3)
1.2 m 0.65 m 0.55 m 0.5 m – – –
Der Statik zugrunde liegende Kennwerte: γ = 19 kN/m3; φk' = 35°; δ = 2⁄3 φk'
1) Systembedingte Neigung von 84° / Bei Aufbauvarianten mit Geogitter können grosse hochbelastbare Stützmauern erstellt werden.
2) Bei Hohlkammersteinen sind durch zusätzliche Betonfüllungen und entsprechende Bewehrung grössere Aufbauhöhen möglich.
3) Aufbauhöhen gelten bei der verklebten oder vermörtelten Aufmauerung
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