BUCURESTI
BRANCHENANALYSE
BUCURESTI 2011
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INHALT :
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Eine Branche ist die Gesamtheit der im Wettbewerb zueinander stehenden Anbieter
ähnlicher oder verwandter Produkte, Leistungen oder Handelssortimente. Die
Branchenanalyse analysierte Attraktivität und Dynamik der Branche und ist eine wichtige
Ergänzung zu den produkt- und marktspezifischen Analysen. In die Branchenanalyse
sind alle Kriterien einbezogen und bewertet, welche die gesamtwirtschaftliche Situation
der Branche beeinflussen.
Die Ergebnisse der Branchenanalyse sind in Bezug auf Stärken, Schwächen, Chancen
und Risiken für das Unternehmen ausgewertet.
Viele, insbesondere größere Unternehmen sind in mehr als einer Branche tätig.
DieAnalyse muss dann für jede der Branchen einzeln vorgenommen werden, da die
Wettbewerbssituation in den einzelnen Branchen in der Regel von unterschiedlichen
Faktoren bestimmt wird.
Dieser Bereich umfasst die Analyse zur aktuellen und zukünftigen Situation von
Branchen und Branchensegmenten auf quantitativer und qualitativer Ebene.
Eine Branchenstudie wird z.B. bei der Vorbereitung eines Markteintritts, der Expansion
in ein neues Zielsegment, der Internationalisierung des Geschäfts, dem Kauf-/ Verkauf
eines Unternehmens oder vor einer anstehenden strategischen Neuausrichtung erstellt.
Branchenstudien ermöglichen die fundierte Beurteilung von Märkten, Wettbewerbern,
Trends, Erfolgsfaktoren sowie von Chancen und Risiken im Zielmarkt.
Typische Merkmale
Wird ein Handelsbetrieb gegründet oder erweitert bzw. filialisiert, so empfiehlt es sich,
als Grundlage für weitergehende Planungen eine Branchenanalyse durchzuführen. Diese
beschäftigt sich mit grundsätzlichen Strukturen und Erscheinungen sowie typischen
Verhaltensweisen einer Branche. Es ist zu beobachten, dass in jeder Branche
unterschiedlicheBräuche, Betriebsformen,Wettbewerbsintensitäten,Umsatzgrößenklassen
Konzentrationserscheinungen und Filialisierungsgrade vorzufinden sind. Diese typischen
Merkmale einer Branche werden bei der Branchenanalyse aufgezeichnet und
systematisiert.
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1Grundsätzliche Fragestellungen
Vorrangiges Ziel einer Branchenanalyse ist es, Aufschlüsse über Angebotslücken bei
der Zielgruppenansprache zu finden. Die Branchenanalyse kann für den Gesamtmarkt
(landweit), aber auch standortbezogen (regional) für ein bestimmtes Einzugsgebiet
durchgeführt werden.
2 Betriebsformen abgrenzen
Jede Branche unterliegt im Zeitablauf einem Wandel. Betriebsformen treten hinzu oder
verändern sich. Dieser Wandel wird durch eine Veränderung des Verbraucherverhaltens
begleitet. Bei der Branchenanalyse interessiert die Frage, welche Betriebstypen mit
welcher Umsatzbedeutung im Gesamtmarkt und auch im regionalen Marktumfeld der
relevanten Branche vertreten sind.
3 Zielgruppen identifizieren
4 Sortimentsaufbau gestalten
Ist die Struktur der Betriebsformen und Anbieter ermittelt, interessiert die Frage nach
dem Sortimentsaufbau sowie der Preislagenstruktur der einzelnen Betriebe. Denn auch
identische Betriebsformen können unterschiedliche Strukturen in diesen Punkten
aufweisen. Hierfür sind folgende Fragestellungen zu untersuchen:
5 Marketing analysieren
In bestimmten Branchen (zum Beispiel Textilien, Schmuck, Elektronik) kommt der Frage
der Kunden- bzw. Dienstleistungsorientierung eine besondere Bedeutung zu und steht
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fast gleichwertig neben der Sortimentsausrichtung. Die Branchenanalyse untersucht in
solchen Branchen, welche Dienstleistungen die Einzelhandelsbetriebe anbieten und ob sie
kostenlos oder kostenpflichtig angeboten werden. Außerdem interessiert, welche Formen
der Dienstleistungsorientierung die Kunden innerhalb einer Branche typischerweise
erwarten.
Gerade auch im Bereich der Werbung haben sich gewisse branchenspezifische
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1. Die Gefahr des Eintritts neuer Konkurrenten hängt maßgeblich von den so
genannten Markteintrittsbarrieren ab. Diese können z.B. aus patentgeschütztem
Know-how der etablierten Wettbewerber bestehen, das andere Unternehmen vom
Markteintritt abhält. Oder der Kapitaleinsatz für den Eintritt in bestehende Branchen
(z.B. durch Investitionen in Produktionsanlagen) ist so hoch, dass er potenzielle
Konkurrenten abschreckt.
! So wurde der Markt für Skier durch die Erfindung des Snowboards beeinträchtigt.
Manche Wettbewerber reagierten relativ früh mit der Vermarktung eigener
Snowboards, manche reagierten zu spät oder gar nicht und gingen in Folge in
Konkurs. Manchmal werden ganze Branchen auch durch Ersatzprodukte zerstört.
Denken Sie an die Erfindung des PCs, der die Schreibmaschine fast vollständig
überflüssig machte.
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3. Ein weiterer Bestimmungsfaktor des Branchenwettbewerbs ist die Verhandlungs-
-macht der Abnehmer. Durch diesen Faktor werden beispielsweise viele
Automobilzulieferer-Branchen determiniert. Hier ist die Verhandlungsmacht der
wenigen großen Abnehmer in der Regel sehr groß. Nämlich dann, wenn der
Zulieferer kein einzigartiges Produkt oder System anzubieten hat, sondern aus
Kundensicht durch andere Wettbewerber ersetzbar ist. Auch viele
Konsumgüterunternehmen, die ihre Produkte über den Lebensmittelhandel absetzen,
werden von der Verhandlungsmacht der wenigen großen Abnehmer beherrscht.
! Zum Beispiel die Firma Intel, die lange Zeit den Markt für PC-Prozessoren
praktisch in Alleinstellung beherrschte. Und selbst in der Lebensmittelbranche, von
der wir oben gesagt hatten, dass sie größtenteils durch die Abnehmermacht
bestimmt wird, gibt es auch Lieferanten mit starker Verhandlungsposition. Die Firma
Ferrero beispielsweise, die mit Nutella und den Kinder-Überraschungs-Produkten
sehr starke Marken mit einem Alleinstellungsmerkmal hat. Ein Einzelhandelskonzern
wird es sich gut überlegen, ob er auf diese Produkte in seinem Sortiment verzichten
kann.
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Die Stärken-Schwächen-Analyse
Branchenprofil
Das Branchenprofil ist ein qualitative Bewertung ausgewählter Kriterien der Branche:
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Beispiel: Stärken-Schwächen-Analyse
* Bei diesem Beispiel sind die Faktoren Strategie, Infrastruktur, Kosten und
Produktivität im Verhältnis zum Konkurrenten besonders schlecht. In diesen Bereichen
sollte eine bessere Positionierung des Unternehmens im Markt angegangen werden.
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Keine Alternativen zu den Lieferantenprodukten Alternativen
meistens vorhanden meistens vorhanden
durch „Dual Sourcing“-Strategien
Niedrige Umstellungskosten Ja
Niedrige Abnehmergewinne Ja
Branchenprodukt ist für die Qualität/Leistung Nein
der Abnehmer unwichtig
Langsames Branchenwachstum/Marktanteilskämpfe Ja
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Hohe Fix-/Lagerkosten Ja
Geringe Produktdifferenzierung/Umstellungskosten Ja
• Eintrittsbarrieren
Produktdifferenzierung Ja
Kapitalbedarf Hoch
Größenunabhängige Nachteile Ja
für den Newcomer
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