Sie sind auf Seite 1von 22

S Ü DW E ST F U N K-

O R C H E ST E R
BA D E N - BA D E N
KÖ L N E R R U N D F U N K-S I N F O N I E -
O R C H E ST E R

HANS
ROSBAUD
dirigiert | conducts

Mahler
SINFONIEN
1, 4, 5, 6, 7, 9
DAS LIED VON
1951–1961
DER ERDE

HISTORIC RECORDING
GUSTAV MAHLER (1860–1911)
Dritte Abteilung | Part III
CD 1 52:51
4 IV Adagietto. Sehr langsam 8:53
Sinfonie Nr. 1 D-Dur 52:51 5 V Rondo Finale. Allegro 14:57
Symphony No.1 in D Major
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester, Hans Rosbaud
1 I Langsam, schleppend. Wie ein Naturlaut 14:19 ! Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln, 1951
2 II Kräftig bewegt, doch nicht zu schnell 8:12 Lizensiert durch die WDR mediagroup GmbH
3 III Feierlich und gemessen, ohne zu schleppen 10:44
4 IV Stürmisch bewegt. Energisch. Mit großer Wildheit 19:31
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud
CD 4 48:41
Sinfonie Nr. 6 a-Moll 48:41
CD 2 54:42 Symphony No.6 in A Minor
1 I Allegro energico, ma non troppo – Heftig, aber markig 19:21
Sinfonie Nr. 4 G-Dur 54:42 2 II Scherzo. Wuchtig 13:56
Symphony No.4 in G Major 3 III Andante moderato 15:22
1 I Bedächtig. Nicht eilen – Recht gemächlich 16:14
2 II In gemächlicher Bewegung. Ohne Hast 9:23
3 III Ruhevoll. Poco adagio 21:04
4 IV Sehr behaglich 7:57 CD 5 32:37
Text: „Wir genießen die himmlischen Freuden“ Sinfonie Nr. 6 (Forts.)
(aus | from: Des Knaben Wunderhorn) Symphony No.6 (cont.)
Eva Maria Rogner (Sopran) 1 IV Finale. Allegro moderato – Allegro energico 32:37
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud

CD 3 65:47
CD 6 76:51
Sinfonie Nr. 5 cis-Moll 65:47
Sinfonie Nr. 7 e-Moll (Lied der Nacht) 76:51
Symphony No.5 in C sharp Minor
Symphony No.7 in E Minor
Erste Abteilung | Part I 1 I Langsam – Allegro risoluto, ma non troppo 20:17
1 I Trauermarsch: In gemessenem Schritt. Streng. Wie ein Kondukt 11:59 2 II Nachtmusik I. Allegro moderato 16:17
2 II Stürmisch bewegt; mit größter Vehemenz 13:59 3 III Scherzo. Schattenhaft, fließend, aber nicht schnell 9:51
Zweite Abteilung | Part II
4 IV Nachtmusik II. Andante amoroso 11:39
3 III Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell 15:55
5 V Rondo-Finale. Tempo I. Allegro ordinario 18:43
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud
GUSTAV MAHLER (1860–1911)
Dritte Abteilung | Part III
CD 1 52:51
4 IV Adagietto. Sehr langsam 8:53
Sinfonie Nr. 1 D-Dur 52:51 5 V Rondo Finale. Allegro 14:57
Symphony No.1 in D Major
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester, Hans Rosbaud
1 I Langsam, schleppend. Wie ein Naturlaut 14:19 ! Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln, 1951
2 II Kräftig bewegt, doch nicht zu schnell 8:12 Lizensiert durch die WDR mediagroup GmbH
3 III Feierlich und gemessen, ohne zu schleppen 10:44
4 IV Stürmisch bewegt. Energisch. Mit großer Wildheit 19:31
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud
CD 4 48:41
Sinfonie Nr. 6 a-Moll 48:41
CD 2 54:42 Symphony No.6 in A Minor
1 I Allegro energico, ma non troppo – Heftig, aber markig 19:21
Sinfonie Nr. 4 G-Dur 54:42 2 II Scherzo. Wuchtig 13:56
Symphony No.4 in G Major 3 III Andante moderato 15:22
1 I Bedächtig. Nicht eilen – Recht gemächlich 16:14
2 II In gemächlicher Bewegung. Ohne Hast 9:23
3 III Ruhevoll. Poco adagio 21:04
4 IV Sehr behaglich 7:57 CD 5 32:37
Text: „Wir genießen die himmlischen Freuden“ Sinfonie Nr. 6 (Forts.)
(aus | from: Des Knaben Wunderhorn) Symphony No.6 (cont.)
Eva Maria Rogner (Sopran) 1 IV Finale. Allegro moderato – Allegro energico 32:37
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud

CD 3 65:47
CD 6 76:51
Sinfonie Nr. 5 cis-Moll 65:47
Sinfonie Nr. 7 e-Moll (Lied der Nacht) 76:51
Symphony No.5 in C sharp Minor
Symphony No.7 in E Minor
Erste Abteilung | Part I 1 I Langsam – Allegro risoluto, ma non troppo 20:17
1 I Trauermarsch: In gemessenem Schritt. Streng. Wie ein Kondukt 11:59 2 II Nachtmusik I. Allegro moderato 16:17
2 II Stürmisch bewegt; mit größter Vehemenz 13:59 3 III Scherzo. Schattenhaft, fließend, aber nicht schnell 9:51
Zweite Abteilung | Part II
4 IV Nachtmusik II. Andante amoroso 11:39
3 III Scherzo. Kräftig, nicht zu schnell 15:55
5 V Rondo-Finale. Tempo I. Allegro ordinario 18:43
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud
CD 7 74:19
Hans Rosbaud dirigiert Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 9 D-Dur 74:19
Symphony No.9 in D Major
Unter den großen Dirigenten seiner Zeit war zieren verfestigen, die freilich bereits zu seinen
Hans Rosbaud einer der wenigen, der kaum Lebzeiten im Umlauf waren. Man hielt ihn für
1 I Andante comodo 23:00
außerhalb von Deutschland, der Schweiz und einen Dirigenten der „neuen Sachlichkeit“, ihn
2 II Im Tempo eines gemächlichen Ländlers. Etwas täppisch
und sehr derb 16:15
Frankreich wirkte und doch nachhaltige inter- zielsicher Seite an Seite mit seinem einstigen
3 III Rondo-Burleske. Allegro assai. Sehr trotzig 13:28 nationale Reputation, sogar einen legendären Kommilitonen Paul Hindemith einsortierend,
4 IV Adagio. Sehr langsam und noch zurückhaltend 21:32 Status erreichte. Und natürlich: hätte er mehr und stilisierte ihn zu einer anti-romantischen
in den angelsächsischen Ländern dirigiert und Ikone, nutzte seine unzweifelhafte Autorität
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud
vor allem mehr Schallplattenaufnahmen ge- und Integrität als dringend benötigten Wider-
macht, so wäre er heute noch viel bekannter part zum kommerziellen Klangfetischismus
und würde weltweit zu den bedeutendsten Herbert von Karajans und der Routinevergöt-
Musikern des 20. Jahrhunderts gezählt. terung Karl Böhms.
CD 8 62:00
Das Lied von der Erde 62:00 So ist es insbesondere Aufgabe der hier vorlie- Karajan und Böhm sollten es ja sein, auf deren

DEUTSCH
The Song of the Earth genden, erstmaligen Edition des größten Teils Namen sich – nach dem Tode des künstlerisch
1 I Das Trinklied vom Jammer der Erde 8:39 von Rosbauds Aufnahmen mit dem einstigen unkorrumpierbaren Wilhelm Furtwängler und
2 II Der Einsame im Herbst 10:05 Sinfonieorchester des Südwestfunks in Baden- der radikalen Abkehr des kometenhaft aufge-
3 III Von der Jugend 3:28 Baden – seinem Hauptinstrument von 1948 bis stiegenen Sergiu Celibidache von allen gängi-
4 IV Von der Schönheit 6:32 zu seinem Tode, das er in minutiöser Proben- gen Karrieremechanismen – die hauptsächli-
5 V Der Trunkene im Frühling 4:30 arbeit zu einem der besten europäischen Or- che Marktbeherrschungsstrategie der damals
6 VI Abschied 28:40 chester der 1950er Jahre formte –, dazu bei- noch geradezu allmächtigen deutschen Klas-
Grace Hoffmann (Mezzosopran); Ernst Haefliger (Tenor) zutragen, dass Hans Rosbauds Name endlich, sikplattenindustrie konzentrierte.
Texte: Chinesische Dichtung. Übersetzung von Hans Bethge unter dem Titel „Die chinesische Flöte“ mehr als ein halbes Jahrhundert nach seinem
Text: Translation of Chinese poetry by Hans Bethge published under the title „Die chinesische Flöte“ Tode, seinem künstlerischen Ausnahmerang Wie wohltuend war gegenüber diesem unan-
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester, Hans Rosbaud entsprechend über die Kennerkreise hinaus als gemessenen Starrummel, der medialen Ver-
! Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln, 1955 der eines der ganz großen Maestri wahrgenom- herrlichung des „genialen Interpretentums“ ei-
Lizensiert durch die WDR mediagroup GmbH men wird. ne Erscheinung wie Hans Rosbaud, in welcher
sich höchste musikalische Kapazität und echte
Dadurch, dass die meisten seiner zahlreichen persönliche Bescheidenheit verbanden! Er ist
Rundfunkaufnahmen kaum über den Umkreis eben nicht, wie Karajan und einige weniger
der lokalen südwestdeutschen Rundfunkhörer Bedeutende, Opfer seiner maßlosen Eitelkeit
hinaus bekannt wurden, konnten sich umso geworden, und er hätte künstlerisch nicht we-
hartnäckiger einige Klischees über sein Musi- niger Grund dafür gehabt.

4 5
CD 7 74:19
Hans Rosbaud dirigiert Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 9 D-Dur 74:19
Symphony No.9 in D Major
Unter den großen Dirigenten seiner Zeit war zieren verfestigen, die freilich bereits zu seinen
Hans Rosbaud einer der wenigen, der kaum Lebzeiten im Umlauf waren. Man hielt ihn für
1 I Andante comodo 23:00
außerhalb von Deutschland, der Schweiz und einen Dirigenten der „neuen Sachlichkeit“, ihn
2 II Im Tempo eines gemächlichen Ländlers. Etwas täppisch
und sehr derb 16:15
Frankreich wirkte und doch nachhaltige inter- zielsicher Seite an Seite mit seinem einstigen
3 III Rondo-Burleske. Allegro assai. Sehr trotzig 13:28 nationale Reputation, sogar einen legendären Kommilitonen Paul Hindemith einsortierend,
4 IV Adagio. Sehr langsam und noch zurückhaltend 21:32 Status erreichte. Und natürlich: hätte er mehr und stilisierte ihn zu einer anti-romantischen
in den angelsächsischen Ländern dirigiert und Ikone, nutzte seine unzweifelhafte Autorität
Südwestfunk-Orchester Baden-Baden, Hans Rosbaud
vor allem mehr Schallplattenaufnahmen ge- und Integrität als dringend benötigten Wider-
macht, so wäre er heute noch viel bekannter part zum kommerziellen Klangfetischismus
und würde weltweit zu den bedeutendsten Herbert von Karajans und der Routinevergöt-
Musikern des 20. Jahrhunderts gezählt. terung Karl Böhms.
CD 8 62:00
Das Lied von der Erde 62:00 So ist es insbesondere Aufgabe der hier vorlie- Karajan und Böhm sollten es ja sein, auf deren

DEUTSCH
The Song of the Earth genden, erstmaligen Edition des größten Teils Namen sich – nach dem Tode des künstlerisch
1 I Das Trinklied vom Jammer der Erde 8:39 von Rosbauds Aufnahmen mit dem einstigen unkorrumpierbaren Wilhelm Furtwängler und
2 II Der Einsame im Herbst 10:05 Sinfonieorchester des Südwestfunks in Baden- der radikalen Abkehr des kometenhaft aufge-
3 III Von der Jugend 3:28 Baden – seinem Hauptinstrument von 1948 bis stiegenen Sergiu Celibidache von allen gängi-
4 IV Von der Schönheit 6:32 zu seinem Tode, das er in minutiöser Proben- gen Karrieremechanismen – die hauptsächli-
5 V Der Trunkene im Frühling 4:30 arbeit zu einem der besten europäischen Or- che Marktbeherrschungsstrategie der damals
6 VI Abschied 28:40 chester der 1950er Jahre formte –, dazu bei- noch geradezu allmächtigen deutschen Klas-
Grace Hoffmann (Mezzosopran); Ernst Haefliger (Tenor) zutragen, dass Hans Rosbauds Name endlich, sikplattenindustrie konzentrierte.
Texte: Chinesische Dichtung. Übersetzung von Hans Bethge unter dem Titel „Die chinesische Flöte“ mehr als ein halbes Jahrhundert nach seinem
Text: Translation of Chinese poetry by Hans Bethge published under the title „Die chinesische Flöte“ Tode, seinem künstlerischen Ausnahmerang Wie wohltuend war gegenüber diesem unan-
Kölner Rundfunk-Sinfonie-Orchester, Hans Rosbaud entsprechend über die Kennerkreise hinaus als gemessenen Starrummel, der medialen Ver-
! Eine Produktion des Westdeutschen Rundfunks Köln, 1955 der eines der ganz großen Maestri wahrgenom- herrlichung des „genialen Interpretentums“ ei-
Lizensiert durch die WDR mediagroup GmbH men wird. ne Erscheinung wie Hans Rosbaud, in welcher
sich höchste musikalische Kapazität und echte
Dadurch, dass die meisten seiner zahlreichen persönliche Bescheidenheit verbanden! Er ist
Rundfunkaufnahmen kaum über den Umkreis eben nicht, wie Karajan und einige weniger
der lokalen südwestdeutschen Rundfunkhörer Bedeutende, Opfer seiner maßlosen Eitelkeit
hinaus bekannt wurden, konnten sich umso geworden, und er hätte künstlerisch nicht we-
hartnäckiger einige Klischees über sein Musi- niger Grund dafür gehabt.

4 5
Aus dieser Gegenposition zum glamourös in- Natürlich stimmte Rosbaud Strawinsky zu, das Wohlergehen seiner Söhne, offizieller Va- so Rosbaud, „jene Zeit, von der ich hoffe, dass
szenierten Mainstream – der sogar verkraftete, dass Musik nichts anderes ausdrücken kann als ter von Hans war Hans Strayner. sie nie wiederkommen werde“. 1937–41 wirk-
dass Karl Böhm zeitlebens den Beleidigten das Musikalische. Doch wie fern stand er der te er als Chefdirigent abseits der Metropolen
spielte –, aus dem dann die Generation Abba- uninspirierten Haltung, alles, was zu beachten Zwei Geschwister gab die Mutter in vertraute im westfälischen Münster, wo seine Program-
do-Mehta-Muti-Levine hervorging – aus dieser sei, stünde in den Noten. Hierin folgte er der Li- Obhut, doch die beiden Söhne Hans und Paul me nicht so lückenlos überwacht wurden, und
Gegenposition heraus lässt sich leicht begrei- nie Gustav Mahlers und Erich Kleibers, dass in (1896–1963) zog sie selbst auf, und schnell von 1941 bis zum Kriegsende in Straßburg.
fen, dass man an Rosbaud einseitig das Sachli- der Partitur „alles steht, nur das Wesentliche zeigte sich Hans’ herausragende musikalische
che, Nüchterne, Aufgeklärte, an emotionalen nicht“. Und hier lauert natürlich die Gefahr der Begabung nicht nur auf dem Klavier, sondern Wenn es Zweifel gegeben hat an Rosbauds Rol-
Überwältigungsexzessen Uninteressierte ver- Willkür, des überschätzten „Interpretentums“, auch als Geiger und Cellist. 1913 ging Rosbaud le während des Dritten Reichs, aus welchem er
herrlichte, zumal er mehr als alle anderen Diri- jener Krankheit des 20. Jahrhunderts, die dem zum Studium ans Hoch’sche Konservatorium als unbelastete Person hervorging, so bedarf
genten seiner Generation auch nach dem Krie- Individuum über das Recht zur freien Mei- in Frankfurt am Main, wo ihn im Klavierspiel es etwas Hintergrundwissens, um zu verste-
ge eine radikale Moderne unermüdlich förder- nungsäußerung hinaus den Vorteil zugesteht, der große Alfred Hoehn (1887–1945) und in hen, dass er kein Mitläufer war, und es ist dif-
te, von der man erwartete, dass sie die Brücken dass der Erfolg allein jede Entstellung und Ent- Komposition der eminente Handwerker Bern- famierend, wenn ihm ein angesehener schwä-
zur belasteten und belastenden Vergangen- gleisung rechtfertige und man auf Kosten des hard Sekles (1872–1934) unterrichteten. Der bischer Musikkritiker in einer Würdigung zum
heit endgültig einreißen solle. Werks, ja sogar insbesondere aufgrund willkür- gleichermaßen vielseitig begabte Paul Hinde- 50. Todestage wachsweich andichtete, er sei
lich vergröbernd abweichender Darstellung als mith war sein Freund und Kommilitone. „mehr als ein Opportunist“ gewesen. Er war
DEUTSCH

DEUTSCH
Damals war es für einen Musiker vom Range „genialer Künstler“ gefeiert wird. Doch dafür überhaupt kein Opportunist, und es hatte gute
Rosbauds durchaus mutig, sich so unvoreinge- war Rosbaud zu uneitel, zu intelligent und vor Nach eigenem Zeugnis konnte Rosbaud schon Gründe, dass er sich zurückhielt und unbeirr-
nommen in die musikalische Frontlinie zu be- allem zu integer. Er stand symbolhaft für ein bei Studienbeginn mehr als die meisten beim bar in seiner Arbeit aufging: Sein Bruder Paul,
geben, als treuer Weggefährte seiner Freunde unbestechliches künstlerisches Gewissen, das Abschluss, und so verwundert es nicht, dass er Chemiker von Beruf, war mit einer Jüdin ver-
Schönberg, Strawinsky, Bartók, Webern, Berg sich in singulärer Weise mit höchstem Können, sich 1921 als jüngster unter achtzig Bewerbern heiratet, erreichte 1938 die Emigration von
oder Hindemith, als Wegbereiter für Boulez universellem Bildungshorizont, Inspiration, um die Leitung der Städtischen Musikschule Frau und Tochter nach England und war im
und andere junge Bilderstürmer. Die Sackgasse Intensität und Mitgefühl verband. und der Städtischen Symphoniekonzerte in Kriege als Spion für die Alliierten tätig, die er
der geistigen Verarmung, in welcher sich die Mainz durchsetzte, wo er in sieben Jahren auch über den Stand der deutschen Entwicklung der
heutige „Avantgarde“ in ihrer elitären Verblen- Hans Rosbaud (1895–1962) stammte wie sei- viel neueste Musik aufführte. 1928 wurde er Atombombe auf dem Laufenden hielt. Alleine
dung befindet, war in den 1950er Jahren kaum ne Kollegen Siegmund von Hausegger und der Chefdirigent am Rundfunk in Frankfurt und um dieser Tätigkeit Unsichtbarkeit zu sichern,
zu ahnen, und für Hans Rosbaud zählten ohne- ein Jahr vor ihm geborene Karl Böhm aus dem übernahm das neue, fusionierte große Orches- enthielt sich Hans jeglicher politischen Äuße-
hin nicht jene Dogmen, wie sie dann von Bou- steirischen Graz, der Geburtsstadt von Kompo- ter der Stadt. Er musizierte mit Hindemith, rung.
lez, Nono oder Stockhausen verkündet wurden: nisten wie Herzogenberg, Heuberger, Heinrich Strawinsky und Bartók, den er bei der Urauf-
Wie seine wunderbaren Kapellmeisterkollegen Gottlieb Noren oder Joseph Marx. Er war eines führung seines Zweiten Klavierkonzerts beglei- Nach dem Kriege wurde er sofort Generalmu-
Carl Schuricht, Fritz Lehmann oder Joseph Keil- von vier unehelichen Kindern der Pianistin tete. Der Frankfurter Erstaufführung von sikdirektor der Münchner Philharmoniker, und
berth war er aus tiefster Überzeugung ein un- Anna Rosbaud, die sämtlich bei den wenigen Schönbergs Variationen op. 31 ließ er 36 Or- 1948 wechselte er als Chefdirigent zum Süd-
eigennütziger Diener am Werk, der sich stets gegebenen Gelegenheiten vom acht Jahre jün- chesterproben vorangehen. Mit der Macht- westfunk in Baden-Baden, dessen Sinfonieor-
mit voller Energie und Intelligenz für das ein- geren Organisten Franz Heinnisser gezeugt übernahme der Nationalsozialisten wurde chester er unverzüglich zum führenden Klang-
setzte, was gerade anstand. wurden. Heinnisser kümmerte sich diskret um 1933 die moderne Musik verbannt, und es kam, körper für Neue Musik machte. In demselben

6 7
Aus dieser Gegenposition zum glamourös in- Natürlich stimmte Rosbaud Strawinsky zu, das Wohlergehen seiner Söhne, offizieller Va- so Rosbaud, „jene Zeit, von der ich hoffe, dass
szenierten Mainstream – der sogar verkraftete, dass Musik nichts anderes ausdrücken kann als ter von Hans war Hans Strayner. sie nie wiederkommen werde“. 1937–41 wirk-
dass Karl Böhm zeitlebens den Beleidigten das Musikalische. Doch wie fern stand er der te er als Chefdirigent abseits der Metropolen
spielte –, aus dem dann die Generation Abba- uninspirierten Haltung, alles, was zu beachten Zwei Geschwister gab die Mutter in vertraute im westfälischen Münster, wo seine Program-
do-Mehta-Muti-Levine hervorging – aus dieser sei, stünde in den Noten. Hierin folgte er der Li- Obhut, doch die beiden Söhne Hans und Paul me nicht so lückenlos überwacht wurden, und
Gegenposition heraus lässt sich leicht begrei- nie Gustav Mahlers und Erich Kleibers, dass in (1896–1963) zog sie selbst auf, und schnell von 1941 bis zum Kriegsende in Straßburg.
fen, dass man an Rosbaud einseitig das Sachli- der Partitur „alles steht, nur das Wesentliche zeigte sich Hans’ herausragende musikalische
che, Nüchterne, Aufgeklärte, an emotionalen nicht“. Und hier lauert natürlich die Gefahr der Begabung nicht nur auf dem Klavier, sondern Wenn es Zweifel gegeben hat an Rosbauds Rol-
Überwältigungsexzessen Uninteressierte ver- Willkür, des überschätzten „Interpretentums“, auch als Geiger und Cellist. 1913 ging Rosbaud le während des Dritten Reichs, aus welchem er
herrlichte, zumal er mehr als alle anderen Diri- jener Krankheit des 20. Jahrhunderts, die dem zum Studium ans Hoch’sche Konservatorium als unbelastete Person hervorging, so bedarf
genten seiner Generation auch nach dem Krie- Individuum über das Recht zur freien Mei- in Frankfurt am Main, wo ihn im Klavierspiel es etwas Hintergrundwissens, um zu verste-
ge eine radikale Moderne unermüdlich förder- nungsäußerung hinaus den Vorteil zugesteht, der große Alfred Hoehn (1887–1945) und in hen, dass er kein Mitläufer war, und es ist dif-
te, von der man erwartete, dass sie die Brücken dass der Erfolg allein jede Entstellung und Ent- Komposition der eminente Handwerker Bern- famierend, wenn ihm ein angesehener schwä-
zur belasteten und belastenden Vergangen- gleisung rechtfertige und man auf Kosten des hard Sekles (1872–1934) unterrichteten. Der bischer Musikkritiker in einer Würdigung zum
heit endgültig einreißen solle. Werks, ja sogar insbesondere aufgrund willkür- gleichermaßen vielseitig begabte Paul Hinde- 50. Todestage wachsweich andichtete, er sei
lich vergröbernd abweichender Darstellung als mith war sein Freund und Kommilitone. „mehr als ein Opportunist“ gewesen. Er war
DEUTSCH

DEUTSCH
Damals war es für einen Musiker vom Range „genialer Künstler“ gefeiert wird. Doch dafür überhaupt kein Opportunist, und es hatte gute
Rosbauds durchaus mutig, sich so unvoreinge- war Rosbaud zu uneitel, zu intelligent und vor Nach eigenem Zeugnis konnte Rosbaud schon Gründe, dass er sich zurückhielt und unbeirr-
nommen in die musikalische Frontlinie zu be- allem zu integer. Er stand symbolhaft für ein bei Studienbeginn mehr als die meisten beim bar in seiner Arbeit aufging: Sein Bruder Paul,
geben, als treuer Weggefährte seiner Freunde unbestechliches künstlerisches Gewissen, das Abschluss, und so verwundert es nicht, dass er Chemiker von Beruf, war mit einer Jüdin ver-
Schönberg, Strawinsky, Bartók, Webern, Berg sich in singulärer Weise mit höchstem Können, sich 1921 als jüngster unter achtzig Bewerbern heiratet, erreichte 1938 die Emigration von
oder Hindemith, als Wegbereiter für Boulez universellem Bildungshorizont, Inspiration, um die Leitung der Städtischen Musikschule Frau und Tochter nach England und war im
und andere junge Bilderstürmer. Die Sackgasse Intensität und Mitgefühl verband. und der Städtischen Symphoniekonzerte in Kriege als Spion für die Alliierten tätig, die er
der geistigen Verarmung, in welcher sich die Mainz durchsetzte, wo er in sieben Jahren auch über den Stand der deutschen Entwicklung der
heutige „Avantgarde“ in ihrer elitären Verblen- Hans Rosbaud (1895–1962) stammte wie sei- viel neueste Musik aufführte. 1928 wurde er Atombombe auf dem Laufenden hielt. Alleine
dung befindet, war in den 1950er Jahren kaum ne Kollegen Siegmund von Hausegger und der Chefdirigent am Rundfunk in Frankfurt und um dieser Tätigkeit Unsichtbarkeit zu sichern,
zu ahnen, und für Hans Rosbaud zählten ohne- ein Jahr vor ihm geborene Karl Böhm aus dem übernahm das neue, fusionierte große Orches- enthielt sich Hans jeglicher politischen Äuße-
hin nicht jene Dogmen, wie sie dann von Bou- steirischen Graz, der Geburtsstadt von Kompo- ter der Stadt. Er musizierte mit Hindemith, rung.
lez, Nono oder Stockhausen verkündet wurden: nisten wie Herzogenberg, Heuberger, Heinrich Strawinsky und Bartók, den er bei der Urauf-
Wie seine wunderbaren Kapellmeisterkollegen Gottlieb Noren oder Joseph Marx. Er war eines führung seines Zweiten Klavierkonzerts beglei- Nach dem Kriege wurde er sofort Generalmu-
Carl Schuricht, Fritz Lehmann oder Joseph Keil- von vier unehelichen Kindern der Pianistin tete. Der Frankfurter Erstaufführung von sikdirektor der Münchner Philharmoniker, und
berth war er aus tiefster Überzeugung ein un- Anna Rosbaud, die sämtlich bei den wenigen Schönbergs Variationen op. 31 ließ er 36 Or- 1948 wechselte er als Chefdirigent zum Süd-
eigennütziger Diener am Werk, der sich stets gegebenen Gelegenheiten vom acht Jahre jün- chesterproben vorangehen. Mit der Macht- westfunk in Baden-Baden, dessen Sinfonieor-
mit voller Energie und Intelligenz für das ein- geren Organisten Franz Heinnisser gezeugt übernahme der Nationalsozialisten wurde chester er unverzüglich zum führenden Klang-
setzte, was gerade anstand. wurden. Heinnisser kümmerte sich diskret um 1933 die moderne Musik verbannt, und es kam, körper für Neue Musik machte. In demselben

6 7
Jahr begann er auch seine regelmäßige Tätig- ten Reich unwillkommen oder verboten war: allem auch mit der Geste des östlichen, des all- seines Lebens beschäftigte er sich intensiv mit
keit bei den sommerlichen Festspielen in Aix- Schostakowitsch, Hindemith, Ravel, Strawins- zu östlichen Juden.“ Atomphysik), er war insbesondere ein Idealist
en-Provence, wo er als großer Mozart-Dirigent ky, Ibert, Braunfels, Vaughan Williams, William und echter Humanist. Die ihn näher kannten,
Besucher aus aller Welt anzog. Ab 1950 wirkte Schuman usw. Doch nicht nur die lebenden In einer Zeit wie der unseren, wo schon jede sprachen von einem universellen „Renaissance-
er außerdem als ständiger Dirigent des Zürcher „Entarteten“ lagen ihm am Herzen. Bereits in sachliche Kritik an Mahlers Musik der Gefahr genie“. Gustav Mahler gehörte zu seinen gro-
Tonhalle-Orchesters und der Zürcher Oper. Die- der ersten Saison spielten die Münchner Phil- ausgesetzt ist, als antisemitisch gebrandmarkt ßen Lieben, und vielleicht war das reaktionäre
se drei Stellungen erfüllten ihn bis in die letz- harmoniker unter seiner Leitung die Dritte und zu werden, mag derlei offener Rassenhass un- Missfallen über die zeitintensive Erarbeitung
ten Jahre, wodurch sein Wirken als Gastdiri- Zweite Sinfonie Gustav Mahlers. Über das En- fassbar erscheinen. Damals war er niedrigste dieser „entarteten Musik“ gleich nach dem
gent bei den meisten großen europäischen de der Dritten Sinfonie sagte Rosbaud damals bürgerliche Normalität. Die Widerstände ge- Kriege mit ein Grund, dass 1948 allen internen
Orchestern, aber auch bei Chicago Symphony in einem Einführungsvortrag: „Abschluss wei- gen diese lange Zeit verachtete, verteufelte Protesten zum Trotz sein Münchner Vertrag
und New York Philharmonic, eine natürliche hevoll, getragen von unumstößlicher Liebe – Musik waren teils so enorm wie die Kenntnis nicht verlängert wurde.
Grenze hatte. diese Liebe, die gerade uns heute, in diesen Zei- derselben gering bis nicht vorhanden war. Ma-
ten etwas geben sollte!“ ria Bergmann, die wunderbare Rundfunkpia- Also ging Rosbaud, der 1941 in Straßburg Er-
Nach schwerer Krankheit, der er mit eiserner nistin des SWF in Baden-Baden, erzählte später nest Bour nachgefolgt war, zum neugründeten
Disziplin widerstand, starb er am 29. Dezember So geschehen in jenem München, das eben noch, wie schwer es für Rosbaud Anfang der Südwestfunk in Baden-Baden, wo ihm wiede-
1962 in Lugano. Im Spiegel-Nachruf schrieb noch als „Hauptstadt der Bewegung“ das 1950er Jahre gewesen war, Verständnis oder rum nach seinem Tode Ernest Bour 1964 als
DEUTSCH

DEUTSCH
J. M.-M.: „Der ‚Mathematiker‘ Rosbaud besaß schmutzigste Nest des Nationalsozialismus gar Begeisterung für Mahlers Musik zu erwe- Chefdirigent des SWF-Sinfonieorchesters nach-
‚Musikantenseligkeit‘ wie nur irgendein ‚Ro- war, und in welchem wenige Jahrzehnte und cken. Doch Rosbaud war ein Unbeirrbarer, und folgen sollte. Die erste Rundfunkaufnahme mit
mantiker‘. […] Seiner mit Höflichkeit verbunde- zwei Kriege zuvor Rudolf Louis in seinem viel- er verfolgte nicht den Weg der brachialen Kon- Mahlers Musik machte er freilich mit dem Köl-
nen Pedanterie konnte niemand auf die Dauer gelesenen polemischen Rundblick Die deutsche frontation, sondern der leidenschaftlichen Un- ner Rundfunk-Sinfonieorchester (heute WDR):
widerstehen. […] Übrigens glaubte er nicht Musik der Gegenwart ganz ungeniert geschrie- nachgiebigkeit. Im persönlichen Umgang die Fünfte Sinfonie, ein lange schon legendär
recht, dass es dies gäbe: moderne Musik; es ben hatte: durchaus konziliant – und in dieser Hinsicht gewordener Konzertmitschnitt vom Oktober
gab in vielerlei Formen nur Musik. Er unter- ganz anders als der in manchem wesensver- 1951, im April 1955 gefolgt vom Lied von der
schied nur zwischen guter und schlechter „Das, was so grässlich abstoßend an der Mah- wandte und von Journalisten und Intendanten Erde mit Grace Hoffman und Ernst Haefliger,
Musik.“ lerschen Musik auf mich wirkt, das ist ihr aus- gefürchtete Celibidache –, war er in der Sache ebenfalls als Konzertmitschnitt. In Baden-Ba-
gesprochen jüdischer Grundcharakter. Und kompromisslos: „Ehe wir die Partitur nicht voll- den wurde ab 1954 Mahler im Studio einge-
Im Oktober 1945 wurde Hans Rosbaud zum Ge- zwar, um genau zu sein, nicht dieser allein. kommen servieren, werden wir sie nicht beur- spielt: im Januar 1954 die Neunte Sinfonie, im
neralmusikdirektor der zerbombten bayeri- Denn das Jüdische als solches könnte wohl exo- teilen können.“ Welcher ernsthafte Musiker Februar 1957 die Siebte, im Mai 1959 die Vierte
schen Landeshauptstadt München ernannt tisch, fremd und fremdartig, aber zunächst hätte diesem Ethos widersprechen können? mit der feinen Sopranistin Eva Maria Rogner,
und brachte aus Straßburg ein Werk des 1944 noch nicht abstoßend wirken. Wenn Mahlers im April 1961 die damals noch sehr selten zu
bei einem Luftangriff auf Straßburg getöteten Musik jüdisch sprechen würde, wäre sie mir Rosbaud war nicht nur ein äußerst gebildeter hörende Sechste und im September 1961 die
Elsässer Meisters Leo Justinus Kauffmann mit. vielleicht unverständlich. Aber sie ist mir wider- Mann, der außer Altgriechisch und Latein fünf Erste Sinfonie.
Und natürlich versorgte er die Münchner ne- lich, weil sie jüdelt. Das heißt: sie spricht mu- Sprachen in ihrer literarischen Komplexität be-
ben einem Beethoven- und einem Bruckner- sikalisches Deutsch, wenn ich so sagen darf, herrschte und in den Naturwissenschaften Natürlich können wir bedauern, dass Rosbaud
Sinfonien-Zyklus sofort mit Musik, die im Drit- aber mit dem Akzent, mit dem Tonfall und vor stets um den neuesten Stand rang (gegen Ende die Zweite und Dritte Sinfonie für den Rund-

8 9
Jahr begann er auch seine regelmäßige Tätig- ten Reich unwillkommen oder verboten war: allem auch mit der Geste des östlichen, des all- seines Lebens beschäftigte er sich intensiv mit
keit bei den sommerlichen Festspielen in Aix- Schostakowitsch, Hindemith, Ravel, Strawins- zu östlichen Juden.“ Atomphysik), er war insbesondere ein Idealist
en-Provence, wo er als großer Mozart-Dirigent ky, Ibert, Braunfels, Vaughan Williams, William und echter Humanist. Die ihn näher kannten,
Besucher aus aller Welt anzog. Ab 1950 wirkte Schuman usw. Doch nicht nur die lebenden In einer Zeit wie der unseren, wo schon jede sprachen von einem universellen „Renaissance-
er außerdem als ständiger Dirigent des Zürcher „Entarteten“ lagen ihm am Herzen. Bereits in sachliche Kritik an Mahlers Musik der Gefahr genie“. Gustav Mahler gehörte zu seinen gro-
Tonhalle-Orchesters und der Zürcher Oper. Die- der ersten Saison spielten die Münchner Phil- ausgesetzt ist, als antisemitisch gebrandmarkt ßen Lieben, und vielleicht war das reaktionäre
se drei Stellungen erfüllten ihn bis in die letz- harmoniker unter seiner Leitung die Dritte und zu werden, mag derlei offener Rassenhass un- Missfallen über die zeitintensive Erarbeitung
ten Jahre, wodurch sein Wirken als Gastdiri- Zweite Sinfonie Gustav Mahlers. Über das En- fassbar erscheinen. Damals war er niedrigste dieser „entarteten Musik“ gleich nach dem
gent bei den meisten großen europäischen de der Dritten Sinfonie sagte Rosbaud damals bürgerliche Normalität. Die Widerstände ge- Kriege mit ein Grund, dass 1948 allen internen
Orchestern, aber auch bei Chicago Symphony in einem Einführungsvortrag: „Abschluss wei- gen diese lange Zeit verachtete, verteufelte Protesten zum Trotz sein Münchner Vertrag
und New York Philharmonic, eine natürliche hevoll, getragen von unumstößlicher Liebe – Musik waren teils so enorm wie die Kenntnis nicht verlängert wurde.
Grenze hatte. diese Liebe, die gerade uns heute, in diesen Zei- derselben gering bis nicht vorhanden war. Ma-
ten etwas geben sollte!“ ria Bergmann, die wunderbare Rundfunkpia- Also ging Rosbaud, der 1941 in Straßburg Er-
Nach schwerer Krankheit, der er mit eiserner nistin des SWF in Baden-Baden, erzählte später nest Bour nachgefolgt war, zum neugründeten
Disziplin widerstand, starb er am 29. Dezember So geschehen in jenem München, das eben noch, wie schwer es für Rosbaud Anfang der Südwestfunk in Baden-Baden, wo ihm wiede-
1962 in Lugano. Im Spiegel-Nachruf schrieb noch als „Hauptstadt der Bewegung“ das 1950er Jahre gewesen war, Verständnis oder rum nach seinem Tode Ernest Bour 1964 als
DEUTSCH

DEUTSCH
J. M.-M.: „Der ‚Mathematiker‘ Rosbaud besaß schmutzigste Nest des Nationalsozialismus gar Begeisterung für Mahlers Musik zu erwe- Chefdirigent des SWF-Sinfonieorchesters nach-
‚Musikantenseligkeit‘ wie nur irgendein ‚Ro- war, und in welchem wenige Jahrzehnte und cken. Doch Rosbaud war ein Unbeirrbarer, und folgen sollte. Die erste Rundfunkaufnahme mit
mantiker‘. […] Seiner mit Höflichkeit verbunde- zwei Kriege zuvor Rudolf Louis in seinem viel- er verfolgte nicht den Weg der brachialen Kon- Mahlers Musik machte er freilich mit dem Köl-
nen Pedanterie konnte niemand auf die Dauer gelesenen polemischen Rundblick Die deutsche frontation, sondern der leidenschaftlichen Un- ner Rundfunk-Sinfonieorchester (heute WDR):
widerstehen. […] Übrigens glaubte er nicht Musik der Gegenwart ganz ungeniert geschrie- nachgiebigkeit. Im persönlichen Umgang die Fünfte Sinfonie, ein lange schon legendär
recht, dass es dies gäbe: moderne Musik; es ben hatte: durchaus konziliant – und in dieser Hinsicht gewordener Konzertmitschnitt vom Oktober
gab in vielerlei Formen nur Musik. Er unter- ganz anders als der in manchem wesensver- 1951, im April 1955 gefolgt vom Lied von der
schied nur zwischen guter und schlechter „Das, was so grässlich abstoßend an der Mah- wandte und von Journalisten und Intendanten Erde mit Grace Hoffman und Ernst Haefliger,
Musik.“ lerschen Musik auf mich wirkt, das ist ihr aus- gefürchtete Celibidache –, war er in der Sache ebenfalls als Konzertmitschnitt. In Baden-Ba-
gesprochen jüdischer Grundcharakter. Und kompromisslos: „Ehe wir die Partitur nicht voll- den wurde ab 1954 Mahler im Studio einge-
Im Oktober 1945 wurde Hans Rosbaud zum Ge- zwar, um genau zu sein, nicht dieser allein. kommen servieren, werden wir sie nicht beur- spielt: im Januar 1954 die Neunte Sinfonie, im
neralmusikdirektor der zerbombten bayeri- Denn das Jüdische als solches könnte wohl exo- teilen können.“ Welcher ernsthafte Musiker Februar 1957 die Siebte, im Mai 1959 die Vierte
schen Landeshauptstadt München ernannt tisch, fremd und fremdartig, aber zunächst hätte diesem Ethos widersprechen können? mit der feinen Sopranistin Eva Maria Rogner,
und brachte aus Straßburg ein Werk des 1944 noch nicht abstoßend wirken. Wenn Mahlers im April 1961 die damals noch sehr selten zu
bei einem Luftangriff auf Straßburg getöteten Musik jüdisch sprechen würde, wäre sie mir Rosbaud war nicht nur ein äußerst gebildeter hörende Sechste und im September 1961 die
Elsässer Meisters Leo Justinus Kauffmann mit. vielleicht unverständlich. Aber sie ist mir wider- Mann, der außer Altgriechisch und Latein fünf Erste Sinfonie.
Und natürlich versorgte er die Münchner ne- lich, weil sie jüdelt. Das heißt: sie spricht mu- Sprachen in ihrer literarischen Komplexität be-
ben einem Beethoven- und einem Bruckner- sikalisches Deutsch, wenn ich so sagen darf, herrschte und in den Naturwissenschaften Natürlich können wir bedauern, dass Rosbaud
Sinfonien-Zyklus sofort mit Musik, die im Drit- aber mit dem Akzent, mit dem Tonfall und vor stets um den neuesten Stand rang (gegen Ende die Zweite und Dritte Sinfonie für den Rund-

8 9
funk nach den frühen Münchner Aufführun- len Rubatos entstehen lässt, aus welcher sich sätzen der 5., 6. und 7. Sinfonie, ein Gefühl des Dirigent nur in Ehrfurcht lauschen kann. Aber
gen nicht noch einmal vorlegen konnte, und alle Verästelungen des feingesponnenen Sat- letztlich Bezwingenden im Hörer zu evozieren. natürlich ist es nie unstrukturierter Lärm! All
ganz besonders, dass mit ihm keine Achte Sin- zes in ihrer organischen Wechselbeziehung In der 1. Sinfonie wird zwar immer wieder mit das sind nur ausgewählte Beispiele. Wer etwa
fonie überliefert ist, die er gewiss strukturell entfalten; ob er die wehmütige Innigkeit des der latenten Sentimentalität geflirtet, die ganz Rosbauds Aufnahme des Concerto für Orches-
aufgeschlüsselt hätte wie kein anderer; und berühmten Adagietto der Fünften in vollende- ohne Berührungsängste ernst genommen ter von Gottfried von Einem kennt, wird hier
wie interessant wäre es, mit ihm den Kopfsatz ter Natürlichkeit ohne Nachdruck, ohne wird, doch wird es nie wirklich sentimental, im langsamen Mittelsatz mit einem jenseitig
der Zehnten Sinfonie zu hören! All das haben Schluchzen, aber auch ohne jede didaktische denn Rosbaud ist zu wach, als dass ihm der si- elegischen Mahler-Nachklang beschenkt, der
wir nicht, und auch die Liederzyklen hat er Starre fesselnd Gestalt werden lässt – in grö- chere Geschmack auch nur einmal entglitte. den heute so unterschätzten Komponisten in
nicht aufgenommen. Doch das Vorhandene ßerem Maßstab noch zu erfahren im großen Nie verpasst er den in Dreiermetren stets mit unvergleichlicher Weise adelt und ihm wahr-
spricht für sich und weist Rosbaud nicht nur Adagio-Abgesang der Neunten Sinfonie; die angelegten walzerartigen Schwung, was für haft gerecht wird. Das gilt bei Rosbauds Dar-
als einen der großartigsten Mahler-Dirigenten vielschichtige Durchbrochenheit der gewalti- die Scherzo-Sätze so essentiell ist, und über- bietungen im Rückschluss auch für Mahler
der Geschichte, sondern meines Erachtens – gen Kopfsätze der Sechsten und Siebten wie haupt hat sein Erfassen des Rhythmischen im- selbst, den wir heute nicht mehr unterschät-
ehestens noch Seite an Seite mit dem nicht gigantische Psychogramm-Landschaften, ei- mer jenen jeder Analyse sich entziehenden zen.
minder genialen Dimitri Mitropoulos – als den nem akustischen Film gleich vor uns entrollt, „Groove“, der ebenso wie das klare Empfinden
in seiner musikalischen Universalität bedeu- als hätte es nie anders sein können; den trei- und Erkennen der modulatorischen Span- Die hier vorliegende erstmalige Zusammen-
tendsten Mahler-Dirigenten überhaupt aus. benden Furor der Rondo-Burleske aus der nungsverläufe, also des Werdegangs der har- stellung sämtlicher Mahler-Rundfunkaufnah-
DEUTSCH

DEUTSCH
Wieso? Neunten in all seiner ungestümen Wildheit monischen Stationen alles Statische, Starre, men Rosbauds in einem Album ist von epocha-
entfacht und gleichzeitig das fortwährende Unlebendige ausschließt – es sei denn, es ist in lem Potential und bedeutet eine Revolution
Rosbaud ist weit mehr als ein vollendeter Dar- Kunststück vollbringt, alle verschlungenen Fu- den Partituren der Moderne nach 1950 auch des Mahler-Bildes, welches auch immer wir bis-
steller der Struktur in maximaler Partiturtreue, gato-Strukturen offenzulegen und keine Wen- dies gefordert. lang hatten: nicht in einer bestimmten, slogan-
was neben der natürlichen Musikalität die un- dung dem wuchtigen Momentum zu opfern, haft festlegbaren Richtung, sondern in der To-
erlässliche Grundlage bildet. Er entfaltet das dabei aber auch niemals aus dem Momentum Groß und relativ kontinuierlich aufgebaute tale der Struktur- und Ausdrucksdimensionen
gesamte Spektrum der Mahlerschen Leiden- auszusteigen: Rosbauds Mahler-Dirigate zeich- Sätze wie den Kopfsatz der Neunten oder den dieser Musik, die nicht nur die ganze Welt aus-
schaften, und es gibt keine spezifische Situa- nen sich nicht nur durch eine in jedem Mo- Abschied im Lied von der Erde gestaltet Ros- drücken, sondern auch über alles Vorhergehen-
tion, die er nicht auch in entsprechend spezifi- ment wandelbare Stilsicherheit ohnegleichen baud mit einem untrüglichen Sinn für Kontinu- de hinauswachsen wollte und damit eine Vi-
scher Weise zum Ausdruck bringen würde. aus, sondern vor allem durch jene Fähigkeit zur ität, für inneren Zusammenhang, der ihm nie sion für die Moderne, die ungefähr zeitgleich
organischen Durchdringung des Ganzen, die abhanden kommt, sei es im Dramatischen mit dem Tode des Komponisten mit aller Ge-
Das Leichte, Bewegliche, Rubatoreiche ist bei sowohl den kühlen Strukturdenker als auch oder im extrem Lyrischen. Und wenn die alles walt einsetzte, entwarf. Nirgends wird dies in
ihm in ebenso facettenreichen Händen wie das den Liebhaber des emotionsgeladenen Dramas bis dahin Bekannte einreißenden, hinwegflu- jeder vorstellbaren Hinsicht so umfassend er-
Unerbittliche, plötzlich Umbrechende, apoka- nie im Stich lässt. tenden Dammbrüche im Kopfsatz der Fünften fahrbar wie unter Hans Rosbaud.
lyptisch Eruptive. Ob er uns den zweiten Satz kommen, dann geschieht dies unter Rosbaud
der Fünften in seiner Unversöhnlichkeit, seiner Es gelingt Rosbaud sogar in Sätzen, wo der be- mit so einer elementaren Gewalt, mit einer sol- Christoph Schlüren
keine Erlösung zulassenden inneren Dissonanz zwingende Zusammenhang in der hypertro- chen katastrophischen Rücksichtslosigkeit, so
vor die Füße schmettert oder im Kopfsatz der phen Form das Fassliche eigentlich übersteigt, vollkommen angstbefreit und unerschütterlich
Vierten von Beginn an jene Atmosphäre subti- also ganz besonders in den ausufernden Final- souverän zugleich, dass eigentlich jeder andere

10 11
funk nach den frühen Münchner Aufführun- len Rubatos entstehen lässt, aus welcher sich sätzen der 5., 6. und 7. Sinfonie, ein Gefühl des Dirigent nur in Ehrfurcht lauschen kann. Aber
gen nicht noch einmal vorlegen konnte, und alle Verästelungen des feingesponnenen Sat- letztlich Bezwingenden im Hörer zu evozieren. natürlich ist es nie unstrukturierter Lärm! All
ganz besonders, dass mit ihm keine Achte Sin- zes in ihrer organischen Wechselbeziehung In der 1. Sinfonie wird zwar immer wieder mit das sind nur ausgewählte Beispiele. Wer etwa
fonie überliefert ist, die er gewiss strukturell entfalten; ob er die wehmütige Innigkeit des der latenten Sentimentalität geflirtet, die ganz Rosbauds Aufnahme des Concerto für Orches-
aufgeschlüsselt hätte wie kein anderer; und berühmten Adagietto der Fünften in vollende- ohne Berührungsängste ernst genommen ter von Gottfried von Einem kennt, wird hier
wie interessant wäre es, mit ihm den Kopfsatz ter Natürlichkeit ohne Nachdruck, ohne wird, doch wird es nie wirklich sentimental, im langsamen Mittelsatz mit einem jenseitig
der Zehnten Sinfonie zu hören! All das haben Schluchzen, aber auch ohne jede didaktische denn Rosbaud ist zu wach, als dass ihm der si- elegischen Mahler-Nachklang beschenkt, der
wir nicht, und auch die Liederzyklen hat er Starre fesselnd Gestalt werden lässt – in grö- chere Geschmack auch nur einmal entglitte. den heute so unterschätzten Komponisten in
nicht aufgenommen. Doch das Vorhandene ßerem Maßstab noch zu erfahren im großen Nie verpasst er den in Dreiermetren stets mit unvergleichlicher Weise adelt und ihm wahr-
spricht für sich und weist Rosbaud nicht nur Adagio-Abgesang der Neunten Sinfonie; die angelegten walzerartigen Schwung, was für haft gerecht wird. Das gilt bei Rosbauds Dar-
als einen der großartigsten Mahler-Dirigenten vielschichtige Durchbrochenheit der gewalti- die Scherzo-Sätze so essentiell ist, und über- bietungen im Rückschluss auch für Mahler
der Geschichte, sondern meines Erachtens – gen Kopfsätze der Sechsten und Siebten wie haupt hat sein Erfassen des Rhythmischen im- selbst, den wir heute nicht mehr unterschät-
ehestens noch Seite an Seite mit dem nicht gigantische Psychogramm-Landschaften, ei- mer jenen jeder Analyse sich entziehenden zen.
minder genialen Dimitri Mitropoulos – als den nem akustischen Film gleich vor uns entrollt, „Groove“, der ebenso wie das klare Empfinden
in seiner musikalischen Universalität bedeu- als hätte es nie anders sein können; den trei- und Erkennen der modulatorischen Span- Die hier vorliegende erstmalige Zusammen-
tendsten Mahler-Dirigenten überhaupt aus. benden Furor der Rondo-Burleske aus der nungsverläufe, also des Werdegangs der har- stellung sämtlicher Mahler-Rundfunkaufnah-
DEUTSCH

DEUTSCH
Wieso? Neunten in all seiner ungestümen Wildheit monischen Stationen alles Statische, Starre, men Rosbauds in einem Album ist von epocha-
entfacht und gleichzeitig das fortwährende Unlebendige ausschließt – es sei denn, es ist in lem Potential und bedeutet eine Revolution
Rosbaud ist weit mehr als ein vollendeter Dar- Kunststück vollbringt, alle verschlungenen Fu- den Partituren der Moderne nach 1950 auch des Mahler-Bildes, welches auch immer wir bis-
steller der Struktur in maximaler Partiturtreue, gato-Strukturen offenzulegen und keine Wen- dies gefordert. lang hatten: nicht in einer bestimmten, slogan-
was neben der natürlichen Musikalität die un- dung dem wuchtigen Momentum zu opfern, haft festlegbaren Richtung, sondern in der To-
erlässliche Grundlage bildet. Er entfaltet das dabei aber auch niemals aus dem Momentum Groß und relativ kontinuierlich aufgebaute tale der Struktur- und Ausdrucksdimensionen
gesamte Spektrum der Mahlerschen Leiden- auszusteigen: Rosbauds Mahler-Dirigate zeich- Sätze wie den Kopfsatz der Neunten oder den dieser Musik, die nicht nur die ganze Welt aus-
schaften, und es gibt keine spezifische Situa- nen sich nicht nur durch eine in jedem Mo- Abschied im Lied von der Erde gestaltet Ros- drücken, sondern auch über alles Vorhergehen-
tion, die er nicht auch in entsprechend spezifi- ment wandelbare Stilsicherheit ohnegleichen baud mit einem untrüglichen Sinn für Kontinu- de hinauswachsen wollte und damit eine Vi-
scher Weise zum Ausdruck bringen würde. aus, sondern vor allem durch jene Fähigkeit zur ität, für inneren Zusammenhang, der ihm nie sion für die Moderne, die ungefähr zeitgleich
organischen Durchdringung des Ganzen, die abhanden kommt, sei es im Dramatischen mit dem Tode des Komponisten mit aller Ge-
Das Leichte, Bewegliche, Rubatoreiche ist bei sowohl den kühlen Strukturdenker als auch oder im extrem Lyrischen. Und wenn die alles walt einsetzte, entwarf. Nirgends wird dies in
ihm in ebenso facettenreichen Händen wie das den Liebhaber des emotionsgeladenen Dramas bis dahin Bekannte einreißenden, hinwegflu- jeder vorstellbaren Hinsicht so umfassend er-
Unerbittliche, plötzlich Umbrechende, apoka- nie im Stich lässt. tenden Dammbrüche im Kopfsatz der Fünften fahrbar wie unter Hans Rosbaud.
lyptisch Eruptive. Ob er uns den zweiten Satz kommen, dann geschieht dies unter Rosbaud
der Fünften in seiner Unversöhnlichkeit, seiner Es gelingt Rosbaud sogar in Sätzen, wo der be- mit so einer elementaren Gewalt, mit einer sol- Christoph Schlüren
keine Erlösung zulassenden inneren Dissonanz zwingende Zusammenhang in der hypertro- chen katastrophischen Rücksichtslosigkeit, so
vor die Füße schmettert oder im Kopfsatz der phen Form das Fassliche eigentlich übersteigt, vollkommen angstbefreit und unerschütterlich
Vierten von Beginn an jene Atmosphäre subti- also ganz besonders in den ausufernden Final- souverän zugleich, dass eigentlich jeder andere

10 11
Hans Rosbaud conducts Gustav Mahler that specifically Rosbaud’s objectivity, rational-
ity and his disinterest in excessive emotion-
essential”. And it is exactly at this point where
the risk of arbitrariness comes into play, the
alism were highly appreciated as well as the danger that lies in overrating the “power of the
Hans Rosbaud was one of the few great con- dent Paul Hindemith and stylised as an anti- fact that, after the war, Rosbaud more than interpreter” – the mental aberration of the
ductors in his time, who hardly performed out- romantic icon. His undoubted authority and in- any other conductor of his generation, tireless- 20th century which allows individuals the free-
side Germany, Switzerland and France but tegrity were used as an urgently needed coun- ly supported a radical modernism that was ex- dom to express their own opinion and is to
nevertheless gained international reputation, terpart to Herbert von Karajan’s commercial pected to lead to a clean break with the past their advantage in so far as success alone jus-
virtually legendary status. And certainly: had sound fetishism and the ignorant routine and its troublesome burden. tifies any distortion and faux pas and leads to
he conducted more often in Anglo-Saxon coun- glorification of Karl Böhm. some interpreters being celebrated as “ingeni-
tries and made more records, he would be In those days it took quite some courage for a ous artists” at the works’ expense or exactly
much better-known today and internationally In those days the major market domination musician of Rosbaud’s standing to fight in the because of their arbitrary, simplified and trivial
appreciated as one of the most important mu- strategy of Germany’s almighty classical record musical front line with an open mind, as a loyal interpretation. However, Rosbaud was too
sicians of the 20th century. industry focussed on Karajan and Böhm after companion to his friends Schönberg, Stravin- unassuming, too intelligent and of too much
artistically incorruptible Wilhelm Furtwängler sky, Bartók, Webern, Berg or Hindemith and as integrity to ever adopt such an attitude. He re-
This first edition presents most of Rosbaud’s had died and Sergiu Celibidache had refused a forerunner of Boulez and other young icono- presented the powerful symbol of an incorrupt-
recordings with the former symphonic orches- to subjugate to the usual career mechanisms clasts. The impasse of intellectual impoverish- ible artistic conscience coupled with extra-
ENGLISH

ENGLISH
tra of the broadcasting corporation Südwest- after his meteoric rise to success. ment, which is characteristic of today’s “avant- ordinary skills, comprehensive knowledge,
funk in Baden-Baden, his main instrument garde” in its elitist self-conceit, was hardly inspiration, intensity and sensitivity in a way
from 1948 until his death, which due to his How refreshingly normal was a personality like foreseeable in the 1950s. And anyway, dogmas that was truly exceptional.
meticulous rehearsal practice became one of Hans Rosbaud in contrast to the inappropriate like the ones later proclaimed by Boulez, Nono
the best European orchestras of the 1950s. fuss surrounding certain stars and the glorifi- or Stockhausen were irrelevant to Rosbaud: Just like his colleagues Siegmund von Hauseg-
Half a century after his death and correspond- cation of “interpretative ingenuity”! Rosbaud just like his brilliant conductor colleagues Carl ger and Karl Böhm (born in 1894) Hans Ros-
ing to his exceptional artistic qualities, this combined enormous musical skills with a tot- Schuricht, Fritz Lehmann or Joseph Keilberth, baud (1895–1962) was from Graz in Styria, the
edition aims to make Hans Rosbaud known be- ally unassuming manner and never became a Rosbaud passionately devoted himself to the birthplace of composers such as Herzogenberg,
yond the circle of music experts as one of the victim of grossly exaggerated vanity like Kara- respective work with all his energy and intelli- Heuberger, Heinrich Gottlieb Noren and
great maestros. jan or some others of less importance, even gence. Joseph Marx. He was one of the four illegit-
though as an artist he had every reason to take imate children the pianist Anna Rosbaud had
As most of Rosbaud’s numerous recordings for great pride in his work. And, of course, Rosbaud totally agreed with with the organist Franz Heinnisser, who was
the radio were known only to the listeners of Stravinsky that music could not express any- her junior by eight years and who discreetly
the radio station Südwestfunk in South-West This modest attitude ran counter to the glam- thing else but the tonal essence of music and took care of his sons’ well-being. Hans’s official
Germany some clichés about his music that orous musical mainstream (that even put up never adopted the inane view according to father was Hans Strayner.
were already popular in his lifetime have be- with Karl Böhm openly showing his wounded which all that had to be observed was written
come firmly established. He was considered as vanity throughout his life) and characterised down in the notation. Instead, he followed Gus- The mother put two of the children into care
a conductor of the “new objectivity”, was fitted the generation Abbado-Mehta-Muti-Levine. tav Mahler’s and Erich Kleiber’s opinion that but brought up her sons Hans and Paul (1896–
into the same category as his former fellow stu- Given this background it is understandable “the score contains everything but not what is 1963) herself. Soon Hans Rosbaud’s extraor-

12 13
Hans Rosbaud conducts Gustav Mahler that specifically Rosbaud’s objectivity, rational-
ity and his disinterest in excessive emotion-
essential”. And it is exactly at this point where
the risk of arbitrariness comes into play, the
alism were highly appreciated as well as the danger that lies in overrating the “power of the
Hans Rosbaud was one of the few great con- dent Paul Hindemith and stylised as an anti- fact that, after the war, Rosbaud more than interpreter” – the mental aberration of the
ductors in his time, who hardly performed out- romantic icon. His undoubted authority and in- any other conductor of his generation, tireless- 20th century which allows individuals the free-
side Germany, Switzerland and France but tegrity were used as an urgently needed coun- ly supported a radical modernism that was ex- dom to express their own opinion and is to
nevertheless gained international reputation, terpart to Herbert von Karajan’s commercial pected to lead to a clean break with the past their advantage in so far as success alone jus-
virtually legendary status. And certainly: had sound fetishism and the ignorant routine and its troublesome burden. tifies any distortion and faux pas and leads to
he conducted more often in Anglo-Saxon coun- glorification of Karl Böhm. some interpreters being celebrated as “ingeni-
tries and made more records, he would be In those days it took quite some courage for a ous artists” at the works’ expense or exactly
much better-known today and internationally In those days the major market domination musician of Rosbaud’s standing to fight in the because of their arbitrary, simplified and trivial
appreciated as one of the most important mu- strategy of Germany’s almighty classical record musical front line with an open mind, as a loyal interpretation. However, Rosbaud was too
sicians of the 20th century. industry focussed on Karajan and Böhm after companion to his friends Schönberg, Stravin- unassuming, too intelligent and of too much
artistically incorruptible Wilhelm Furtwängler sky, Bartók, Webern, Berg or Hindemith and as integrity to ever adopt such an attitude. He re-
This first edition presents most of Rosbaud’s had died and Sergiu Celibidache had refused a forerunner of Boulez and other young icono- presented the powerful symbol of an incorrupt-
recordings with the former symphonic orches- to subjugate to the usual career mechanisms clasts. The impasse of intellectual impoverish- ible artistic conscience coupled with extra-
ENGLISH

ENGLISH
tra of the broadcasting corporation Südwest- after his meteoric rise to success. ment, which is characteristic of today’s “avant- ordinary skills, comprehensive knowledge,
funk in Baden-Baden, his main instrument garde” in its elitist self-conceit, was hardly inspiration, intensity and sensitivity in a way
from 1948 until his death, which due to his How refreshingly normal was a personality like foreseeable in the 1950s. And anyway, dogmas that was truly exceptional.
meticulous rehearsal practice became one of Hans Rosbaud in contrast to the inappropriate like the ones later proclaimed by Boulez, Nono
the best European orchestras of the 1950s. fuss surrounding certain stars and the glorifi- or Stockhausen were irrelevant to Rosbaud: Just like his colleagues Siegmund von Hauseg-
Half a century after his death and correspond- cation of “interpretative ingenuity”! Rosbaud just like his brilliant conductor colleagues Carl ger and Karl Böhm (born in 1894) Hans Ros-
ing to his exceptional artistic qualities, this combined enormous musical skills with a tot- Schuricht, Fritz Lehmann or Joseph Keilberth, baud (1895–1962) was from Graz in Styria, the
edition aims to make Hans Rosbaud known be- ally unassuming manner and never became a Rosbaud passionately devoted himself to the birthplace of composers such as Herzogenberg,
yond the circle of music experts as one of the victim of grossly exaggerated vanity like Kara- respective work with all his energy and intelli- Heuberger, Heinrich Gottlieb Noren and
great maestros. jan or some others of less importance, even gence. Joseph Marx. He was one of the four illegit-
though as an artist he had every reason to take imate children the pianist Anna Rosbaud had
As most of Rosbaud’s numerous recordings for great pride in his work. And, of course, Rosbaud totally agreed with with the organist Franz Heinnisser, who was
the radio were known only to the listeners of Stravinsky that music could not express any- her junior by eight years and who discreetly
the radio station Südwestfunk in South-West This modest attitude ran counter to the glam- thing else but the tonal essence of music and took care of his sons’ well-being. Hans’s official
Germany some clichés about his music that orous musical mainstream (that even put up never adopted the inane view according to father was Hans Strayner.
were already popular in his lifetime have be- with Karl Böhm openly showing his wounded which all that had to be observed was written
come firmly established. He was considered as vanity throughout his life) and characterised down in the notation. Instead, he followed Gus- The mother put two of the children into care
a conductor of the “new objectivity”, was fitted the generation Abbado-Mehta-Muti-Levine. tav Mahler’s and Erich Kleiber’s opinion that but brought up her sons Hans and Paul (1896–
into the same category as his former fellow stu- Given this background it is understandable “the score contains everything but not what is 1963) herself. Soon Hans Rosbaud’s extraor-

12 13
dinary talent came to light. He was a gifted metropolises in Münster/Westphalia, where an international audience as a Mozart conduc- Braunfels, Vaughan Williams, William Schu-
pianist, violinist and cellist. In 1913 Rosbaud concert programmes were not as rigorously tor. As of 1950 he was also the permanent con- man etc. It was, however, not only the living
went to Frankfurt/Main to study at the monitored. From 1941 until the end of the war ductor of the Zurich Tonhalle-Orchester and “degenerate musicians” that were a matter
Hoch’sche Konservatorium: piano under Alfred he worked in Strasbourg. the Zurich opera. Rosbaud held all three posi- close to his heart: Already in the first season
Hoehn (1887–1945), the great musician, and tions for many years which did not leave him the Munich Philharmonic performed Gustav
composition under Bernhard Sekles (1872– If there is any doubt about Rosbaud’s role dur- much time for performing as a guest conduc- Mahler’s Third and Second Symphony under
1934), an acknowledged expert in his field. ing the Third Reich – a time from which he tor with well-known European orchestras or his conductorship. In his introductory speech
Paul Hindemith, also multi-talented, was Ros- emerged with his reputation intact – some the Chicago Symphony and the New York Phil- Rosbaud said about the end of the Third Sym-
baud’s friend and fellow student. background information might be useful to un- harmonic. phony: “The end solemn, governed by unerring
derstand why Rosbaud was never a sympathis- love – a love that definitely has to offer us
Rosbaud once said he had already had more er and that it is tantamount to libel when, in a After a serious illness he had fought with iron something, especially in this day and age!”
knowledge and skills at the beginning of his tribute on the occasion of the 50th anniversary discipline Rosbaud died in Lugano on 29 De-
studies than his fellow students had at the of Rosbaud’s death, a reputed Swabian critic cember 1962. In an orbituary published in the This happened in the same Munich that had
time they took their final exams. Therefore, it said that he was “more than an opportunist”. magazine Der Spiegel J.M.-M. wrote, “The shortly before been the “capital of the move-
comes as no surprise that in 1921 Rosbaud, al- Rosbaud was definitely no opportunist and ‘mathematician’ Rosbaud was blessed with ‘a ment” and the ugliest hothouse of National So-
though the youngest, came out on top against had a good reason for keeping a low profile: his delight in music’ just like any of the ‘romantics’. cialism, and where a few decades and two
ENGLISH

ENGLISH
eighty applicants and was appointed as direc- brother, a chemist, was married to a Jew. In […] In the long run nobody could resist his wars earlier Rudolf Louis – in his widely read
tor of the Mainz music school and also put in 1938 his brother’s wife and daughter were pedantry that always went hand in hand with polemical survey Die deutsche Musik der Gegen-
charge of conducting the symphony concerts able to emigrate to England. During the war courtesy. […] And, by the way, he did not really wart – had written uninhibitedly:
organised by the city. During the seven years Rosbaud’s brother worked as a spy for the believe that something like modern music
he worked in Mainz Rosbaud frequently per- allies, keeping them informed about Ger- really existed; there was just music in a variety “What I find most repulsive as regards Mahler’s
formed new music. In 1928 he became chief many’s progress in developing an atomic of forms. He only distinguished between good music is its downright Jewish character. And,
conductor at the Frankfurt broadcasting cor- bomb. In order not to draw attention to his and bad music.” to be more precise, it is not just that. The
poration and took over the city’s new orchestra brother’s activity Hans Rosbaud refrained from Jewish as such could probably be perceived as
that had been the result of a merger. Rosbaud making any political statements. In October 1945 Hans Rosbaud was appointed exotic, unfamiliar and strange rather than re-
performed together with Hindemith and highest ranking conductor of the bombed-out pulsive, at least at first. If Mahler’s music spoke
Stravinsky and accompanied Bartók when his Immediately after the war Rosbaud became Bavarian capital Munich. From Strasbourg he Jewish I might not be able to understand it.
second piano concerto was premiered. The first the highest ranking conductor of the Munich brought with him a work by Leo Justinus Kauf- However, I am disgusted with it because its
performance of Schönberg’s Variations op.31 Philharmonic Orchestra. In 1948 he started mann, the Alsatian master who had been killed musical language is German, if I may say so,
was preceded by altogether 36 orchestra re- working as chief conductor at the broadcasting in an air raid on Strasbourg in 1944. Apart from but with the accent, the tone of voice and par-
hearsals. When the National Socialists rose to corporation Südwestfunk in Baden-Baden and a Beethoven and Bruckner symphony cycle Ros- ticularly the expression of the eastern, the
power in 1933 they banned modern music – soon made this symphony orchestra the lead- baud directly offered the Munich audience a much too eastern Jew.”
years, Rosbaud later referred to as “times, ing orchestra for New Music. As of 1948 Ros- programme with music that had been unwel-
I hope, will never come back”. From 1937 to baud regularly participated in the Aix-en- come or banned in the Third Reich: Shosta- In our day and age, in which even impartial
1941 he worked as chief conductor outside the Provence summer festivals where he attracted kovich, Hindemith, Ravel, Stravinsky, Ibert, criticism of Mahler’s music runs the risk of

14 15
dinary talent came to light. He was a gifted metropolises in Münster/Westphalia, where an international audience as a Mozart conduc- Braunfels, Vaughan Williams, William Schu-
pianist, violinist and cellist. In 1913 Rosbaud concert programmes were not as rigorously tor. As of 1950 he was also the permanent con- man etc. It was, however, not only the living
went to Frankfurt/Main to study at the monitored. From 1941 until the end of the war ductor of the Zurich Tonhalle-Orchester and “degenerate musicians” that were a matter
Hoch’sche Konservatorium: piano under Alfred he worked in Strasbourg. the Zurich opera. Rosbaud held all three posi- close to his heart: Already in the first season
Hoehn (1887–1945), the great musician, and tions for many years which did not leave him the Munich Philharmonic performed Gustav
composition under Bernhard Sekles (1872– If there is any doubt about Rosbaud’s role dur- much time for performing as a guest conduc- Mahler’s Third and Second Symphony under
1934), an acknowledged expert in his field. ing the Third Reich – a time from which he tor with well-known European orchestras or his conductorship. In his introductory speech
Paul Hindemith, also multi-talented, was Ros- emerged with his reputation intact – some the Chicago Symphony and the New York Phil- Rosbaud said about the end of the Third Sym-
baud’s friend and fellow student. background information might be useful to un- harmonic. phony: “The end solemn, governed by unerring
derstand why Rosbaud was never a sympathis- love – a love that definitely has to offer us
Rosbaud once said he had already had more er and that it is tantamount to libel when, in a After a serious illness he had fought with iron something, especially in this day and age!”
knowledge and skills at the beginning of his tribute on the occasion of the 50th anniversary discipline Rosbaud died in Lugano on 29 De-
studies than his fellow students had at the of Rosbaud’s death, a reputed Swabian critic cember 1962. In an orbituary published in the This happened in the same Munich that had
time they took their final exams. Therefore, it said that he was “more than an opportunist”. magazine Der Spiegel J.M.-M. wrote, “The shortly before been the “capital of the move-
comes as no surprise that in 1921 Rosbaud, al- Rosbaud was definitely no opportunist and ‘mathematician’ Rosbaud was blessed with ‘a ment” and the ugliest hothouse of National So-
though the youngest, came out on top against had a good reason for keeping a low profile: his delight in music’ just like any of the ‘romantics’. cialism, and where a few decades and two
ENGLISH

ENGLISH
eighty applicants and was appointed as direc- brother, a chemist, was married to a Jew. In […] In the long run nobody could resist his wars earlier Rudolf Louis – in his widely read
tor of the Mainz music school and also put in 1938 his brother’s wife and daughter were pedantry that always went hand in hand with polemical survey Die deutsche Musik der Gegen-
charge of conducting the symphony concerts able to emigrate to England. During the war courtesy. […] And, by the way, he did not really wart – had written uninhibitedly:
organised by the city. During the seven years Rosbaud’s brother worked as a spy for the believe that something like modern music
he worked in Mainz Rosbaud frequently per- allies, keeping them informed about Ger- really existed; there was just music in a variety “What I find most repulsive as regards Mahler’s
formed new music. In 1928 he became chief many’s progress in developing an atomic of forms. He only distinguished between good music is its downright Jewish character. And,
conductor at the Frankfurt broadcasting cor- bomb. In order not to draw attention to his and bad music.” to be more precise, it is not just that. The
poration and took over the city’s new orchestra brother’s activity Hans Rosbaud refrained from Jewish as such could probably be perceived as
that had been the result of a merger. Rosbaud making any political statements. In October 1945 Hans Rosbaud was appointed exotic, unfamiliar and strange rather than re-
performed together with Hindemith and highest ranking conductor of the bombed-out pulsive, at least at first. If Mahler’s music spoke
Stravinsky and accompanied Bartók when his Immediately after the war Rosbaud became Bavarian capital Munich. From Strasbourg he Jewish I might not be able to understand it.
second piano concerto was premiered. The first the highest ranking conductor of the Munich brought with him a work by Leo Justinus Kauf- However, I am disgusted with it because its
performance of Schönberg’s Variations op.31 Philharmonic Orchestra. In 1948 he started mann, the Alsatian master who had been killed musical language is German, if I may say so,
was preceded by altogether 36 orchestra re- working as chief conductor at the broadcasting in an air raid on Strasbourg in 1944. Apart from but with the accent, the tone of voice and par-
hearsals. When the National Socialists rose to corporation Südwestfunk in Baden-Baden and a Beethoven and Bruckner symphony cycle Ros- ticularly the expression of the eastern, the
power in 1933 they banned modern music – soon made this symphony orchestra the lead- baud directly offered the Munich audience a much too eastern Jew.”
years, Rosbaud later referred to as “times, ing orchestra for New Music. As of 1948 Ros- programme with music that had been unwel-
I hope, will never come back”. From 1937 to baud regularly participated in the Aix-en- come or banned in the Third Reich: Shosta- In our day and age, in which even impartial
1941 he worked as chief conductor outside the Provence summer festivals where he attracted kovich, Hindemith, Ravel, Stravinsky, Ibert, criticism of Mahler’s music runs the risk of

14 15
being branded as anti-Semitic, such kind of genuine humanist. Those who knew him well not present Mahler’s Second and Third sym- from which unfold all ramifications of the deli-
open racial hatred is inconceivable. At that considered him to be an all-round “renaissance phony again on the radio and, particularly, that cately woven structure in their organic interre-
time, however, it gave expression to the collect- genius”. Gustav Mahler was one of his great he did not record the Eighth, whose structure lation; whether he makes the melancholy emo-
ive bourgeois mindset at its worst. Opposition favourites and the reactionary disapproval of he would certainly have exposed better than tional warmth of the Fifth’s famous Adagietto
against this long-despised and demonized the fact that he devoted so much of his time anyone else. How interesting would his open- come alive, naturally and without emphasis or
music was partly as vehement as knowledge to this “degenerated music” directly after the ing movement of the Tenth be! Unfortunately, weepiness but also without any kind of peda-
of it was rudimentary or virtually non-existent. war might have been one of the reasons why we neither have recordings of these works nor gogical rigidity – which can be experienced on
Maria Bergmann, the great radio pianist of the his Munich contract was not renewed in 1948, of the song cycles but everything we have an even grander scale in the great Adagio end
broadcasting corporation SWF in Baden-Baden, despite all internal protests. speaks for itself and gives ample proof of the of the Ninth Symphony; whether he unfolds
later often pointed out how difficult it had fact that the musical all-round genius Rosbaud the complex change of instrumentation in the
been for Rosbaud at the beginning of the That is why Rosbaud – who had succeeded is not only one of the greatest Mahler conduc- impressive opening movements of the Sixth
1950s to promote an understanding of Ernest Bour in Strasbourg in 1941 – went to tors in history but – in my opinion together and Seventh like colossal landscapes of psychic
Mahler’s music, let alone arouse any enthusi- the newly established Südwestfunk in Baden- with the not less ingenious Dimitri Mitropou- profiles, like an acoustic film, just as if it could
asm for it. However, Rosbaud, steadfast as he Baden. By the way, Ernest Bour became his suc- los – one of the leading Mahler conductors not have been done in any other way. He
was, did not adopt a brutal confrontational cessor as chief conductor of the SWF Sym- ever. Why? makes the powerful rage of the Rondo Bur-
course but an approach of passionate intransi- phony Orchestra in 1964 after Rosbaud’s death lesque from the Ninth flare up in all its un-
ENGLISH

ENGLISH
gence. Though privately a very obliging person two years earlier. Rosbaud made the first radio Rosbaud does not just reveal the works’ struc- bridled passion and – at the same time – ac-
– and in this respect completely different from recording of Mahler’s music together with the ture to perfection and with maximum faithful- complishes the impressive feat of revealing all
Celibadache, who was quite similar in charac- Cologne Radio Symphony Orchestra (today ness to the score – though this is, apart from the entwined fugato structures without sacri-
ter but feared by journalists and directors gen- WDR): the Fifth Symphony, which was a record- a strong sense of musicality, a most essential ficing a single phrase to the powerful momen-
eral alike – Rosbaud was uncompromising in ing of a concert given in October 1951, soon factor – but unfolds the whole range of tum but also without ever letting go of that
musical matters: “Before we haven’t presented became legendary. In April 1955 followed The Mahler’s passion. There is no specific moment momentum. Rosbaud’s conducting of Mahler
it in absolute faithfulness to the score, we Song of the Earth with Grace Hoffman and that he would not express in an accordingly is characterised by an impressive and finely
won’t be able to make an assessment.” Is there Ernst Haefliger, also a concert recording. Re- specific way. tuned stylistic command and, particularly, by
any serious musician who could have contra- cordings of Mahler’s music were produced in an intuitive, in-depth understanding of the
dicted this ethos? the Baden-Baden studio as of 1954: in January The light-hearted, flexible and rubato-rich music – distinctive features of Rosbaud the ra-
1954 Mahler’s Ninth Symphony, in February characteristics are just as safe in Rosbaud’s skil- tional, structural thinker and Rosbaud the lover
Rosbaud was a highly cultured man who mas- 1957 his Seventh Symphony, in May 1959 his ful hands as are the unrelenting elements, the of emotion-laden drama.
tered – apart from classical Greek and Latin – Fourth (with the marvellous soprano singer abrupt changes and the apocalyptic eruptions
five other languages in their literary complex- Eva Maria Rogner), in April 1961 the rarely per- in Mahler’s compositions. Whether he throws Even in movements in which the compelling
ity and liked to be up-to-date as regards the formed Sixth and in September 1961 Mahler’s the second movement of the Fifth at our feet coherence in the hyperthrophic form is hard to
latest research in the field of natural sciences First Symphony. in all its irreconcilability and inner dissonance perceive – especially in the lengthy final move-
(at the end of his life he even developed an which knows no redemption, or whether he ments of Symphonies Nos. 5, 6 and 7 – Ros-
intense interest in nuclear physics). First and We may certainly regret that (because of the creates – in the opening movement of the baud’s interpretation makes this aspect com-
foremost, however, he was an idealist and earlier Munich performances) Rosbaud could Fourth – the atmosphere of subtle rubatos prehensible to the listener. In Symphony No.1

16 17
being branded as anti-Semitic, such kind of genuine humanist. Those who knew him well not present Mahler’s Second and Third sym- from which unfold all ramifications of the deli-
open racial hatred is inconceivable. At that considered him to be an all-round “renaissance phony again on the radio and, particularly, that cately woven structure in their organic interre-
time, however, it gave expression to the collect- genius”. Gustav Mahler was one of his great he did not record the Eighth, whose structure lation; whether he makes the melancholy emo-
ive bourgeois mindset at its worst. Opposition favourites and the reactionary disapproval of he would certainly have exposed better than tional warmth of the Fifth’s famous Adagietto
against this long-despised and demonized the fact that he devoted so much of his time anyone else. How interesting would his open- come alive, naturally and without emphasis or
music was partly as vehement as knowledge to this “degenerated music” directly after the ing movement of the Tenth be! Unfortunately, weepiness but also without any kind of peda-
of it was rudimentary or virtually non-existent. war might have been one of the reasons why we neither have recordings of these works nor gogical rigidity – which can be experienced on
Maria Bergmann, the great radio pianist of the his Munich contract was not renewed in 1948, of the song cycles but everything we have an even grander scale in the great Adagio end
broadcasting corporation SWF in Baden-Baden, despite all internal protests. speaks for itself and gives ample proof of the of the Ninth Symphony; whether he unfolds
later often pointed out how difficult it had fact that the musical all-round genius Rosbaud the complex change of instrumentation in the
been for Rosbaud at the beginning of the That is why Rosbaud – who had succeeded is not only one of the greatest Mahler conduc- impressive opening movements of the Sixth
1950s to promote an understanding of Ernest Bour in Strasbourg in 1941 – went to tors in history but – in my opinion together and Seventh like colossal landscapes of psychic
Mahler’s music, let alone arouse any enthusi- the newly established Südwestfunk in Baden- with the not less ingenious Dimitri Mitropou- profiles, like an acoustic film, just as if it could
asm for it. However, Rosbaud, steadfast as he Baden. By the way, Ernest Bour became his suc- los – one of the leading Mahler conductors not have been done in any other way. He
was, did not adopt a brutal confrontational cessor as chief conductor of the SWF Sym- ever. Why? makes the powerful rage of the Rondo Bur-
course but an approach of passionate intransi- phony Orchestra in 1964 after Rosbaud’s death lesque from the Ninth flare up in all its un-
ENGLISH

ENGLISH
gence. Though privately a very obliging person two years earlier. Rosbaud made the first radio Rosbaud does not just reveal the works’ struc- bridled passion and – at the same time – ac-
– and in this respect completely different from recording of Mahler’s music together with the ture to perfection and with maximum faithful- complishes the impressive feat of revealing all
Celibadache, who was quite similar in charac- Cologne Radio Symphony Orchestra (today ness to the score – though this is, apart from the entwined fugato structures without sacri-
ter but feared by journalists and directors gen- WDR): the Fifth Symphony, which was a record- a strong sense of musicality, a most essential ficing a single phrase to the powerful momen-
eral alike – Rosbaud was uncompromising in ing of a concert given in October 1951, soon factor – but unfolds the whole range of tum but also without ever letting go of that
musical matters: “Before we haven’t presented became legendary. In April 1955 followed The Mahler’s passion. There is no specific moment momentum. Rosbaud’s conducting of Mahler
it in absolute faithfulness to the score, we Song of the Earth with Grace Hoffman and that he would not express in an accordingly is characterised by an impressive and finely
won’t be able to make an assessment.” Is there Ernst Haefliger, also a concert recording. Re- specific way. tuned stylistic command and, particularly, by
any serious musician who could have contra- cordings of Mahler’s music were produced in an intuitive, in-depth understanding of the
dicted this ethos? the Baden-Baden studio as of 1954: in January The light-hearted, flexible and rubato-rich music – distinctive features of Rosbaud the ra-
1954 Mahler’s Ninth Symphony, in February characteristics are just as safe in Rosbaud’s skil- tional, structural thinker and Rosbaud the lover
Rosbaud was a highly cultured man who mas- 1957 his Seventh Symphony, in May 1959 his ful hands as are the unrelenting elements, the of emotion-laden drama.
tered – apart from classical Greek and Latin – Fourth (with the marvellous soprano singer abrupt changes and the apocalyptic eruptions
five other languages in their literary complex- Eva Maria Rogner), in April 1961 the rarely per- in Mahler’s compositions. Whether he throws Even in movements in which the compelling
ity and liked to be up-to-date as regards the formed Sixth and in September 1961 Mahler’s the second movement of the Fifth at our feet coherence in the hyperthrophic form is hard to
latest research in the field of natural sciences First Symphony. in all its irreconcilability and inner dissonance perceive – especially in the lengthy final move-
(at the end of his life he even developed an which knows no redemption, or whether he ments of Symphonies Nos. 5, 6 and 7 – Ros-
intense interest in nuclear physics). First and We may certainly regret that (because of the creates – in the opening movement of the baud’s interpretation makes this aspect com-
foremost, however, he was an idealist and earlier Munich performances) Rosbaud could Fourth – the atmosphere of subtle rubatos prehensible to the listener. In Symphony No.1

16 17
he flirts with its intrinsic subtle sentimentality stance, Rosbaud’s recording of Gottfried von
time and again, takes it seriously but never lets Einem’s Concerto for Orchestra can listen – in Aufnahmen | Recordings Künstlerische Aufnahmeleiter | Produzent | Producer
Artistic Supervisor Dr. Sören Meyer-Eller
it become too sentimental: Rosbaud is much the slow movement – to a heavenly elegiac CD 1: Studioaufnahme
too alert to ever lose control of his keen sense sound reminiscent of Mahler, an interpretation 11.–16.09.1961 Baden-Baden, CD 1: Ingeborg Kiekert Beihefttext | Liner notes
Studio V (Hans-Rosbaud-Studio) Christoph Schlüren
of taste. He always highlights the waltz-like that gives proper credit to this nowadays CD 2: Ingeborg Kiekert
character implied in the triple times, a facet underestimated composer and really does him CD 2: Studioaufnahme 14.05.1959 CD 3: Hans Schulze-Ritter Übersetzung | Translation
Baden-Baden, Studio V Dorothee Kau
which is indispensable for the Scherzo move- justice. This assessment also applies to Ros- CD 4 & 5: Ingeborg Kiekert
(Hans-Rosbaud-Studio) Redaktion | Editing SME
ments. His sense of rhythm gives his interpre- baud’s interpretations of Mahler, though he is CD 6: k.A.
tations the kind of “groove” that escapes any not underestimated any more. CD 3: Live-Aufnahme 22.10.1951 Design Wolfgang During
WDR Köln CD 7: k.A.
analysis and which, together with his impres- Cover Photo
CD 4 & 5: Studioaufnahme CD 8: Hans-Georg Daehn
sive feel for the suspense inherent in the modu- The first compilation of all the Mahler record- Staatsarchiv Freiburg/
06.04.1961 Baden-Baden, Studio V Willy Pragher
lations (the development within the harmo- ings Rosbaud made for the radio we here pre-
(Hans-Rosbaud-Studio)
nious passages), excludes anything that is sent in one album is of epoch-making import- Toningenieure | Sound engineers
CD 6: Studioaufnahme 18. &
static, rigid or not lively – unless this is expli- ance in so far as it revolutionises any Mahler CD 1: Anton Enders Verlage | Publishers
20.02.1957 Baden-Baden, Studio V
citly required by the modern scores written image we may have had to this day: not in a (Hans-Rosbaud-Studio) CD 2: Anton Enders CD 1: Universal Edition
after 1950. specific direction that could be summed up in CD 3: Meier CD 2: Schott
CD 7: Studioaufnahme 07.01.1954
ENGLISH

a slogan but in a way that provides a more com- Baden-Baden, Studio V CD 4 & 5: Anton Enders CD 3: Peters
Rosbaud interprets the large-proportioned and prehensive understanding based on all the (Hans-Rosbaud-Studio) CD 6: k.A. CD 4 & 5: Kahnt
rather continuously developed movements structural and expressive dimensions of Mah- CD 8: Live-Aufnahme 18.04.1955 CD 7: k.A. CD 6: Eulenburg
such as the opening movement of the Ninth or ler’s music, music which was not only aimed WDR Köln
the Farewell in The Song of the Earth with an at expressing the whole world but wanted to CD 8: Siegfried Henke CD 7: Universal Edition
unmistakable sense of continuity and inner rise above the music of the past and thus out- CD 8: k.A.
coherence that never abandons him, neither lined a vision for the modern age which set in Restoration, Remastering and
where the dramatic nor where the extremely at the time the composer died. Nobody but Mastering
lyrical is concerned. Rosbaud executes the pas- Hans Rosbaud is able to make these aspects so Gabriele Starke, Nils Edte
sages in the opening movement of the Fifth, perceptible, so audible in every detail and in
which are like breaks of a dam demolishing every respect imaginable.
and washing away anything that had been
familiar so far, with such elemental force, such Christoph Schlüren
devastating inconsiderateness, so totally un-
afraid and in such a startlingly original way
that any other conductor can do nothing but
listen reverently. All this is, of course, never just
unstructured noise! All this are just some well-
chosen examples. Those who know, for in- Digitales Remastering der SWR-Originalbänder | Digitally remastered from the original SWR tapes

18 19
he flirts with its intrinsic subtle sentimentality stance, Rosbaud’s recording of Gottfried von
time and again, takes it seriously but never lets Einem’s Concerto for Orchestra can listen – in Aufnahmen | Recordings Künstlerische Aufnahmeleiter | Produzent | Producer
Artistic Supervisor Dr. Sören Meyer-Eller
it become too sentimental: Rosbaud is much the slow movement – to a heavenly elegiac CD 1: Studioaufnahme
too alert to ever lose control of his keen sense sound reminiscent of Mahler, an interpretation 11.–16.09.1961 Baden-Baden, CD 1: Ingeborg Kiekert Beihefttext | Liner notes
Studio V (Hans-Rosbaud-Studio) Christoph Schlüren
of taste. He always highlights the waltz-like that gives proper credit to this nowadays CD 2: Ingeborg Kiekert
character implied in the triple times, a facet underestimated composer and really does him CD 2: Studioaufnahme 14.05.1959 CD 3: Hans Schulze-Ritter Übersetzung | Translation
Baden-Baden, Studio V Dorothee Kau
which is indispensable for the Scherzo move- justice. This assessment also applies to Ros- CD 4 & 5: Ingeborg Kiekert
(Hans-Rosbaud-Studio) Redaktion | Editing SME
ments. His sense of rhythm gives his interpre- baud’s interpretations of Mahler, though he is CD 6: k.A.
tations the kind of “groove” that escapes any not underestimated any more. CD 3: Live-Aufnahme 22.10.1951 Design Wolfgang During
WDR Köln CD 7: k.A.
analysis and which, together with his impres- Cover Photo
CD 4 & 5: Studioaufnahme CD 8: Hans-Georg Daehn
sive feel for the suspense inherent in the modu- The first compilation of all the Mahler record- Staatsarchiv Freiburg/
06.04.1961 Baden-Baden, Studio V Willy Pragher
lations (the development within the harmo- ings Rosbaud made for the radio we here pre-
(Hans-Rosbaud-Studio)
nious passages), excludes anything that is sent in one album is of epoch-making import- Toningenieure | Sound engineers
CD 6: Studioaufnahme 18. &
static, rigid or not lively – unless this is expli- ance in so far as it revolutionises any Mahler CD 1: Anton Enders Verlage | Publishers
20.02.1957 Baden-Baden, Studio V
citly required by the modern scores written image we may have had to this day: not in a (Hans-Rosbaud-Studio) CD 2: Anton Enders CD 1: Universal Edition
after 1950. specific direction that could be summed up in CD 3: Meier CD 2: Schott
CD 7: Studioaufnahme 07.01.1954
ENGLISH

a slogan but in a way that provides a more com- Baden-Baden, Studio V CD 4 & 5: Anton Enders CD 3: Peters
Rosbaud interprets the large-proportioned and prehensive understanding based on all the (Hans-Rosbaud-Studio) CD 6: k.A. CD 4 & 5: Kahnt
rather continuously developed movements structural and expressive dimensions of Mah- CD 8: Live-Aufnahme 18.04.1955 CD 7: k.A. CD 6: Eulenburg
such as the opening movement of the Ninth or ler’s music, music which was not only aimed WDR Köln
the Farewell in The Song of the Earth with an at expressing the whole world but wanted to CD 8: Siegfried Henke CD 7: Universal Edition
unmistakable sense of continuity and inner rise above the music of the past and thus out- CD 8: k.A.
coherence that never abandons him, neither lined a vision for the modern age which set in Restoration, Remastering and
where the dramatic nor where the extremely at the time the composer died. Nobody but Mastering
lyrical is concerned. Rosbaud executes the pas- Hans Rosbaud is able to make these aspects so Gabriele Starke, Nils Edte
sages in the opening movement of the Fifth, perceptible, so audible in every detail and in
which are like breaks of a dam demolishing every respect imaginable.
and washing away anything that had been
familiar so far, with such elemental force, such Christoph Schlüren
devastating inconsiderateness, so totally un-
afraid and in such a startlingly original way
that any other conductor can do nothing but
listen reverently. All this is, of course, never just
unstructured noise! All this are just some well-
chosen examples. Those who know, for in- Digitales Remastering der SWR-Originalbänder | Digitally remastered from the original SWR tapes

18 19
Bereits erschienen | Already available
SÜDWESTFUNK-ORCHESTER BADEN-BADEN • HANS ROSBAUD

Wagner Weber & Mendelssohn Bruckner (8 CD)


SWR19036CD SWR19040CD SWR19043CD

Haydn (7 CD) Tschaikowsky (2 CD) Mozart (9 CD) Brahms (6 CD)


SWR19056CD SWR19062CD SWR19066CD SWR19069CD

Chopin Schumann (3 CD) Beethoven (7 CD)


SWR19076CD SWR19085CD SWR19089CD
Bereits erschienen | Already available
SÜDWESTFUNK-ORCHESTER BADEN-BADEN • HANS ROSBAUD

Wagner Weber & Mendelssohn Bruckner (8 CD)


SWR19036CD SWR19040CD SWR19043CD

Haydn (7 CD) Tschaikowsky (2 CD) Mozart (9 CD) Brahms (6 CD)


SWR19056CD SWR19062CD SWR19066CD SWR19069CD

Chopin Schumann (3 CD) Beethoven (7 CD)


SWR19076CD SWR19085CD SWR19089CD

Das könnte Ihnen auch gefallen