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| Details zur Finanzierung
üFinanzierungsprobleme des Hotelmanagements
üFinanzierungsanlässe und Investitionsarten
üBedingungen für die Finanzierung
üMöglichkeiten der Finanzierung von Investitionen
üLeasing und Factoring als Finanzierungsalternative
üInvestitionsrechnungen als Entscheidungshilfe
Finanzierung
| Thema

Finanzierungsprobleme des Hotelmanagements


• Wozu Investitionen, welche Finanzierungen erfordern?
• Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit (Angebots-Perspektive)

• sich verändernde Bedürfnisse der Gäste (Nachfrage-Perspektive)

• Unterscheidung:
Existenzgründung

Existenzsicherung

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Exkurs: Existenzgründung
• Geldkreislauf beginnt lange bevor das Hotel eröffnet wird

• typische Kostenfaktoren

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Exkurs: Existenzsicherung
• Auszahlungen und Einzahlungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten

Konsumtion
Zubereitung
Einkauf von Lagerung der der Ware „Verkauf“ der
der Ware
Ware Ware (Lager- (Waren- Ware
(Zubereitungs
(Auszahlung) kosten) abgabe- (Einzahlung)
kosten)
kosten)

• Stichwort Liquiditätsplanung

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
• Was macht Investitionsentscheidungen in der Hotellerie so herausfordernd?
• Kostendruck
• Standorte wie beispielsweise bei Innenstadthotels, Messehotels,
Flughafenhotels gibt es nicht unbegrenzt (je höher die Nachfrage, desto
höher beispielsweise die Grundstückkosten etc.)

• Überangebot
• Auslastung der Betriebe nimmt ab, dadurch dass die Hotellerie einen
hohen Anteil an fixen Kosten hat, nimmt die Gewinnzone rapide ab

• Marktrisiken
• starres Angebot, labile Nachfrage (vgl. russische Gäste)

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Ausnahmen starres Angebot
• Was sind weitere typische Beispiele bei den Marktrisiken?
Technologische Politische
Aspekte Aspekte

Legale / Rechtliche Ökonomische


Aspekte Aspekte

Sozio-kulturelle
Ökologische Aspekte
Aspekte

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
„In diesem Zusammenhang ist es Aufgabe des Managements, regelmäßig
den notwendigen Kapitalbedarf zu ermitteln (z. B. im Rahmen des
Investitionsbudgets) und zu sichern und zwar so, dass für die
Verwirklichung der Unternehmensziele stets genügend Kapital zur
Verfügung steht. Damit sind Entscheidungen über den Zeitpunkt der
Investition, die Finanzierungsformen, die Kapitalstruktur u. a. m. zu
treffen.“

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Thema

Finanzierungsanlässe und Investitionsarten


• Wann bedarf es konkret eine Finanzierung?
Was sind vier Beispiele für übergeordnete Anlässe?
Sonstige
Investitionen
Anlässe

Anschluss- Um-
finanzierungen finanzierungen

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Investitionen | Umfinanzierungen

• materieller oder • Beispiele


immaterieller Art • Ersatz eines Lieferantenkredits
• Vermögensinvestitionen, • Ersatz eines kurzfristigen
Bankkredits
wenn Kapital in
Anlagevermögen und / oder
Umlaufvermögen
• Neubau, Erweiterung,
Modernisierung, Grund und
Boden, Gebäude und
Einbauten, Einrichtungen und
Maschinen etc. (langfristig)
• Kauf von Waren (kurzfristig)

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Anschlussfinanzierung | sonstige Anlässe

• wenn der übrig bleibende • Auszahlungen


Bankkredit / Betrag nicht • Steuernachzahlungen
beglichen werden kann • Umsatzsteuer
(Ballonrate) • Einkommenssteuer
• Festdarlehen (es werden nur
• Gewerbesteuer
Zinsbeträge während der
Laufzeit bezahlt und am Ende
der Laufzeit die gesamte
Schuld getilgt)

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Thema

Bedingungen für die Finanzierung


| Besondere Bedingungen in der Hotellerie
1.Kapitalintensität von Investitionen
2.Anlagenintensität von Investitionen
3.geringer Kapitalumschlag
4.geringer Eigenkapitalanteil
5.tendenziell wachsende Verschuldung der Hotelbetriebe
6.hohe Belastung des Hotelbetriebs durch den Kapitalbedarf
7.Absatzrisiko von Hotelleistungen

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Kapitalintensität
• Grundstückskosten (Typ des Hotels, Standort, Eigentümer des
Grundstücks = Kauf / Erbpacht)
• Baukosten*
• Einrichtungs- und Ausstattungskosten (Einrichtung Logis,
Einrichtung F & B, Einrichtung Tagungsräume etc.; Schlagwort
„Computerisierung“)
• Vorinvestitionskosten (Beratungskosten, Notarkosten,
Zwischenfinanzierungen etc.)
• Voreröffnungskosten (Personal/Beschaffungs/Kosten, Energie,
Verwaltung, Marketing, Warenlager)

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Baukosten nach DIN 276-1:2006-11
Hotel * ** *** **** *****
Investitionskosten / Zimmer in T € 50 - 70 70 - 90 90 - 120 120 - 180 > 180
Geschossfläche / Zimmer in qm 15 - 25 26 - 39 40 - 50 51 - 65 > 65
Kostengruppenanteil in %
Grundstück inkl. Herrichtung 10 - 16 8 - 14 8 - 10 8 - 10 6-8
Bauwerk / Baukonstruktion 35 - 40 35 - 40 35 - 40 35 - 40 35 - 40
Bauwerk / technische Anlagen 12 - 16 12 - 16 12 - 18 16 - 18 16 - 20
Außenanlage 1-2 1-2 1-2 1-2 1-2
Ausstattung / Kunstwerke 8-9 10 - 11 12 - 14 14 - 16 14 - 18
Baunebenkosten 14 - 16 14 - 16 14 - 16 14 - 16 14 - 16
TOTAL 100 100 100 100 100

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Anlagenintensität in % Bilanzsumme
Hotels Eigentum Pacht
Stadthotels
normale Ausstattung 92,9 % 35,0 %
gehobene Ausstattung 91,3 % 17,4 %
First-Class-Ausstattung 91,3 % 29,0 %
Kur- und Ferienhotels
normale Ausstattung 75,8 % 38,8 %
gehobene Ausstattung 79,8 % / 33,6 % /
* bei mehr als 1 Mio € Jahresumsatz 82,9 %* 43,9 %
First-Class-Ausstattung 86,7 % 37,0 %

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Vergleich
100%
90% 19 15 14
80% 41 40
70%
60%
88
50%
40% 81 85 86
Anlagevermögen
30% 59 60
20% Umlaufvermögen
10%
12
0%
e
l

au
te

de
tri

ba
e

lb
rd
Ho

an
us

al
/E

ne

ßh
nd

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M
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ch
ni
n

Gr
se

as
ei
St

Ei

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Kapitalumschlag

Betriebserträge
Kapitalumschlagshäufigkeit =
Bilanzsumme

365 Tage
Kapitalumschlagsdauer (Tage) =
Kapitalumschlagshäufigkeit

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
Hotels Eigentümerbetrieb Pachtbetrieb
KU KD KU KD
Stadthotels
normale Ausstattung 0,74 490 3,56 102
gehobene Ausstattung 0,95 384 4,00 91
First-Class-Ausstattung 0,57 640 5,69 64
Kur- und Ferienhotels
normale Ausstattung 0,61 595 4,21 86
gehobene Ausstattung 0,76 / 0,83 481 / 441 5,21 / 4,12 70 / 89
First-Class-Ausstattung 0,85 430 6,43 57

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Kapitalstruktur in % Bilanzsumme
Hotels Eigentümerbetrieb Pachtbetrieb
EK V EK V
Stadthotels
normale Ausstattung 19,6 % 79,4 % 15,5 % 61,2 %
gehobene Ausstattung 4,3 % 92,2 % 0,0 % 68,8 %
First-Class-Ausstattung 7,6 % 85,0 % 29,9 % 51,4 %
Kur- und Ferienhotels
normale Ausstattung 0,0 % 99,1 % 0,0 % 95,3 %
gehobene Ausstattung 0,0 % 97,4 % / 0,0 % / 88,1 % /
98,1 % 12,1 % 66,8 %
First-Class-Ausstattung 35,3 % 60,7 % 4,7 % 80,8 %

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Cash Flow in % Gesamterträge
Hotels Eigentümerbetrieb Pachtbetrieb
CF % CT in T € CF % CT in T €
Stadthotels
normale Ausstattung 14,8 % 73,2 3,8 % 18,8
gehobene Ausstattung 14,1 % 211,3 2,9 % 43,5
First-Class-Ausstattung 18,5 % 1.158,9 9,8 % 613,9
Kur- und Ferienhotels
normale Ausstattung 16,9 % 76,7 8,9 % 40,4
gehobene Ausstattung 11,6 % / 76,5 / 5,5 % / 36,3 /
11,2 % 189,3 5,4 % 91,3
First-Class-Ausstattung 10,9 % 541,5 2,9 % 144

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Verbindlichkeiten in % Bilanzsumme
Hotels Eigentümerbetrieb Pachtbetrieb
KV MV LV KV MV LV
Stadthotels
normale Ausstattung 10,7 % 0,3 % 68,4 % 29,0 % 6,3 % 25,9 %
gehobene Ausstattung 11,5 % 5,7 % 75,0 % 46,8 % 10,8 % 11,2 %
First-Class-Ausstattung 5,2 % 4,6 % 75,2 % 37,2 % 3,6 % 10,6 %
Kur- und Ferienhotels
normale Ausstattung 8,4 % 0,6 % 90,1 % 83,4 % 0,0 % 11,9 %
gehobene Ausstattung 9,8 / 4,7 / 82,9 / 62,2 / 5,7 / 20,2 /
13,7 % 2,2 % 82,2 % 47,2 % 2,3 % 17,3 %
First-Class-Ausstattung 11,6 % 1,9 % 47,2 % 58,7 % 4,1 % 18,0 %

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Dynamischer Verschuldungsgrad

Verbindlichkeiten
Dynamischer Verschuldungsgrad =
Cash Flow

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
Hotels Eigentümerbetrieb Pachtbetrieb
Stadthotels
normale Ausstattung 6,5 8,0
gehobene Ausstattung 6,2 8,6
First-Class-Ausstattung 12,0 0,8
Kur- und Ferienhotels
normale Ausstattung 9,1 3,5
gehobene Ausstattung 11,3 / 9,1 3,6 / 3,5
First-Class-Ausstattung 6,1 6,5

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Fremdkapitalzinsen in % Betriebsertrag
Hotels Eigentümerbetrieb Pachtbetrieb
Stadthotels
normale Ausstattung 4,8 % 0,7 %
gehobene Ausstattung 4,5 % 0,2 %
First-Class-Ausstattung 7,8 % 0,2 %
Kur- und Ferienhotels
normale Ausstattung 7,4 % 0,9 %
gehobene Ausstattung 6,2 / 5,9 % 0,6 / 0,6 %
First-Class-Ausstattung 6,3 % 0,5 %

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Thema

Möglichkeiten der Finanzierung von Investitionen


• Unterscheidung 1: Herkunft des Kapitals

Außenfinanzierung Innenfinanzierung

Ehebrecht, Heinz-Peter et al. (2012). Finanzierung und Investition. 6. Aufl. Köln: Bildungsverlag EINS GmbH. S. 9 ff.
• Unterscheidung 2: Rechtsstellung der Kapitalgeber

Eigenfinanzierung Fremdfinanzierung

Ehebrecht, Heinz-Peter et al. (2012). Finanzierung und Investition. 6. Aufl. Köln: Bildungsverlag EINS GmbH. S. 9 ff.
| Innenfinanzierung
Innenfinanzierung /
Selbstfinanzierung

Cash-Flow /
Vermögens-
Umsatz-
umschichtung
finanzierung

Gewinne

Abschreibungen

Rückstellungen

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
• Refinanzierung des Unternehmens aus eigener Kraft

• Innenfinanzierung ist von besonderer Bedeutung, da ein


Unternehmen mit hoher Selbstfinanzierungskraft einfacher und
kostengünstiger an externes Kapital kommen kann

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Möglichkeit 1: Cash Flow
• Bilanz ist eine stichtagsbezogene Betrachtung, daher recht
schlecht geeignet für Rückschlüsse auf die
Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens
• Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) ist eine periodenbezogene
Betrachtung, daher recht gut geeignet für Rückschlüsse auf die
Selbstfinanzierungskraft eines Unternehmens
• es werden die Aufwendungen und Erträge einer Periode gegenüber
gestellt (zu Ermittlung des Jahresüberschusses bzw. des
Jahresfehlbetrages)
• wenn der Gewinn nicht an die Gesellschafter ausgezahlt wird, dann kann
man diesen als Selbstfinanzierungsindikator nutzen

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
• Was ist die Problematik beim Gewinn in der GuV?
Der ermittelte Gewinn kann „verwässert“ sein, da dieser nicht mit der
Liquidität (Zahlungsmittelbestand) übereinstimmen muss. Denn die
Zahlungs- und Ergebniswirksamkeit von Aufwendungen und Erträgen
kann in unterschiedliche Perioden fallen.

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Varianten Cash Flow
• es gibt zahlreiche Methoden zur Berechnung des Cash Flows bzw.
zahlreiche unterschiedliche Cash Flows (Perspektiven)

- Summe einzahlungswirksame Erträge in der Periode


- Summe auszahlungswirksame Aufwendungen in der Periode

= Cash Flow

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
• Was ist am Cash Flow positiv, was ist negativ im Bezug auf die
Finanzierung?
• positiv • negativ

• es wird ersichtlich, ob und • starker


inwieweit ein Unternehmen Vergangenheitsbezug, Daten
kurzfristige Verbindlichkeiten resultieren aus dem
bedienen kann oder neue vergangenen Geschäftsjahr
Investitionen aus dem Cash • Rückschlüsse auf zukünftige
Flow heraus tätigen kann Entwicklung nur bedingt
• beim Vergleich mehrerer • manche Unternehmen
Perioden können unterlassen
Rückschlüsse auf die Ersatzinvestitionen und
Unternehmensentwicklung generieren einen künstlich
gezogen werden hohen Cash Flow
• unterschiedliche
Ermittlungsmethoden
erschweren Vergleichbarkeit
Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Möglichkeit 2: Gewinne
• Selbstfinanzierung kann ein Unternehmen nur betreiben, wenn es
Gewinne erzielt
tatsächlicher
Gewinn

offene stille
Selbstfinanzierung Selbstfinanzierung

aus-
gewiesener
Gewinn

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
tatsächlicher Gewinn
abzgl. Bildung stiller Reserven
(stille Selbstfinanzierung)

= ausgewiesener Gewinn

abzgl. Gewinnausschüttung

= Gewinn zur Stärkung des Eigenkapitals


(offene Selbstfinanzierung)

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| offene Selbstfinanzierung
• „Als Grundlage für die offene Selbstfinanzierung wird der
ausgewiesene Gewinn herangezogen. Sofern keine Ausschüttung
an die Gesellschafter erfolgt, verbleibt der ausgewiesene Gewinn
abzüglich Steuern vollständig als offene Selbstfinanzierung in der
Unternehmung. Es findet eine Stärkung des Eigenkapitals statt. Bei
der Einbehaltung von Gewinnen spricht man auch von
Gewinnthesaurierung. Eine andere Betrachtungsweise ergibt sich,
wenn Gewinnausschüttungen vorgenommen werden. Der
ausgewiesene Gewinn wird um den Ausschüttungsbetrag
vermindert, welcher aus dem Unternehmen abfließt. In diesem
Fall steht der Restbetrag abzgl. Steuern als offene
Selbstfinanzierung zur Verfügung.“
Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
• Möglichkeiten der Gewinnverwendungspolitik

• Gewinnthesaurierung

• Gewinnausschüttung

• Kombination

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Möglichkeit 3: Abschreibungen
• spezieller Finanzierungseffekt

• „Abschreibungen spiegeln buchhalterisch die Absetzung für Abnutzung


(Afa) wider. Als Aufwendung, die nicht ausgabenwirksam wird, bewirkt
die Afa die Ansammlung liquider Mittel, durch die Ersatzinvestitionen
finanziert werden können, sofern Abschreibungsgegenwerte durch
Umsatzerlöse erwirtschaftet werden.“

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Praxis
• 4 Maschinen werden zu je 10.000 € angeschafft

• Nutzungsdauer der Maschinen ist jeweils 4 Jahre

• die Abschreibung ist linear

• es wird pro Jahr maximal eine neue Maschine beschafft

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
t0 t1 t2 t3 t4 t5 t6
Auszahlung 10.000 10.000 10.000 10.000
Abschreibung 2.500 2.500 2.500 2.500 2.500 2.500
2.500 2.500 2.500 2.500 2.500
2.500 2.500 2.500 2.500
2.500 2.500 2.500
jährliche Abschr. 2.500 5.000 7.500 10.000 10.000 10.000
liquide Mittel 2.500 7.500 15.000 25.000 25.000 25.000
Bestand 1 2 3 4 4 4 4
Abgänge 1 1 1
Zugänge 1 1 1 1 1 1 1
Reinvestition 10.000 10.000 10.000
Kapitalfreisetzung 2.500 7.500 15.000 15.000 15.000 15.000
• Prämissen

• Erstinvestition muss durch Eigenkapital finanziert werden

• Abschreibungsaufwand muss in die Preise eingerechnet werden und über


Umsatzerlöse „verdient“ werden

• Kosten und Kapazität der Ersatzinvestition sind mit der Erstinvestition


identisch; technischer Fortschritt fließt nicht in die Betrachtung mit ein

• geplante Nutzungsdauer für die Abschreibung entspricht der


tatsächlichen Nutzungsdauer der Maschine
Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Möglichkeit 4: Rückstellungen

• „Ähnlich wie Abschreibungen können auch Rückstellungen zu


einem Finanzierungseffekt führen. Rückstellungen sind nach § 249
Abs. 1 HGB für Forderungen gegen das Unternehmen zu bilden,
deren Höhe und / oder Fälligkeitszeitpunkt ungewiss ist. Aus
diesem Grund werden Rückstellungen auf der Passiv-Seite der
Bilanz dem Fremdkapital zugeordnet. Dies ist insofern
nachvollziehbar, das sich hinter den Rückstellungen i. d. R.
Verbindlichkeiten (= Fremdkapital) verbergen.“

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
kurzfristig

ü z. B. Steuerrückstellungen oder Rückstellungen für unterlassene Instandhaltung

mittelfristig

ü z. B. Rückstellungen aus schwebenden Geschäften oder für Garantieverpflichtungen

langfristig

ü Pensionsverpflichtungen

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Möglichkeit 5: Vermögensumschichtung

Vermögenumschichtung Anlagevermögen

Rationalisierungsmaßnahmen

Umlaufvermögen

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Rationalisierungsmaßnahmen
• Ziel: mit weniger Produktionsfaktoren Produktivität halten oder
steigern
• geringere Kapitalbindung steht für Finanzierungseffekt
• in der Regel Anfangskosten
• Effekte

• Produktionseffizienz

• Aufwandsreduktion

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Anlage- und Umlaufvermögen
• bei Liquiditätsengpässen kann durch Veräußerung von
Anlagevermögen einer Unternehmung flüssige Mittel zugeführt
werden
• Achtung: der Betriebszweck darf nicht gefährdet werden
• Sale-and-lease-back-Verfahren
• innerhalb des Umlaufvermögens können beispielsweise
Forderungen durch Factoring Unternehmen liquidiert werden

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 39 ff.
| Außenfinanzierung
• „Außenfinanzierung ist Mittelzufluss von außen in die
Unternehmung. Hierbei kann es sich entweder um Eigenkapital,
man spricht von Einlagen- oder Beteiligungsfinanzierung, oder um
Fremdkapital handeln. Die Finanzierung mit Fremdkapital wird
auch als Kreditfinanzierung bezeichnet.“

Außenfinanzierung
vereinfacht

Fremdfinanzierung
Beteiligungs-finanzierung (kurzfristige Kredite,
(Aktien, Einlagen) langfristige Kredite -
Darlehen, Anleihen)

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Rechte und Pflichten nach Hauser &
Warns
Teilhaber (Beteiligung) Gläubiger (Kredit)
Anspruch auf Verzinsung gewöhnlich reine Gewinnbeteiligung nicht gewinngekoppelt u. U.
kapitalmarktabhängig […]
Anspruch auf Rückzahlung keinerlei Anspruch auf Tilgung zum
Rückzahlungskurs / Nominalwert
Laufzeit der Finanzierung i. d. R. unbefristet gewöhnlich befristet
Möglichkeit zur Beendigung Entnahmemöglichkeit von Einlagen jederzeitiger Verkauf von
des eingeschränkt; Aktien gewöhnlich börsengängigen Effekten möglich;
Finanzierungsverhältnisses jederzeit veräußerbar Darlehen nur außerordentlich
kündbar

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.

Teilhaber (Beteiligung) Gläubiger (Kredit)
Mitwirkungsrechte am gewöhnlich vorhanden, Ausnahmen: gewöhnlich keine (u. U.
betrieblichen Vorzugsaktien, Genussrechte (Quasi- Einflussnahme durch
Entscheidungsprozess Beteiligung) Hauptgläubiger möglich)
Haftung für Verbindlichkeiten bis zur Höhe der Einlage, eventuell gewöhnlich ausgeschlossen
der Unternehmung Nachschusspflicht

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Abgrenzungskriterien nach Becker
Beteiligungsfinanzierung Kreditfinanzierung
Beispiel für die Kapitalgeber GmbH-Gesellschafter, Kreditgeber,
Stammaktionär Anleihengläubiger
Entscheidungsrechte Ja Nein
Insolvenzhaftung Unbegrenzt, begrenzt Nein
Gewinnbeteiligung Ja Nein
vereinbarter Zins Nein Ja
Laufzeit Unbefristet Befristet
Anspruchsgrundlage Quotenanspruch* Nominalanspruch

* Anspruch beispielsweise auf Wertsteigerung basierend und vice versa

Becker, Hans Paul (2012). Investition und Finanzierung; Grundlagen der betrieblichen Finanzwirtschaft. 5. Aufl.
Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH. S. 109
| Beteiligungsfinanzierung
Beteiligungsfinanzierung (i. w. S.)

Eigenkapitalzuführung von außen

Eigenfinanzierung Beteiligungsfinanzierung* (i. e. S.)

(Eigenkapitalzuführung von außen (Eigenkapitalzuführung von außen


durch Altgesellschafter) durch Neugesellschafter)

* mit oder ohne Börsenzutritt

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Fremdfinanzierung
• zeitlich begrenzte Nutzung mit unterschiedlichen Laufzeiten
• Gläubiger erwirbt kein Eigentum an der Unternehmung
• Gläubigerschutz reduziert das Risiko im Gegensatz zur
Eigenkapitaleinlage
• Verzinsung und pünktliches Zurückzahlen notwendig
• keine Beteiligung an Unternehmensführungsprozessen und
Unternehmensgewinn

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Fremdfinanzierung: Begrifflichkeiten
• Fristigkeit
• „Die Bedingungen der Fremdkapitalaufnahme determinieren gewöhnlich
einen Zeitpunkt oder einen Zeitraum der Rückzahlung. […]“
• Finanzplan
• „Um zu einem sinnvollen Mix der Finanzierungsinstrumente gelangen zu
können, ist ein Finanzplan mit langfristigem Fokus zu erstellen. […]“
• Fremdkapitalkosten unter steuerlichen Gesichtspunkten
• „Allen Formen der Finanzierung mit Fremdkapital ist gemeinsam, dass die
entstehenden Kosten, wie unter anderen Zinsen, Abschreibungen und das
Disagio und Emissionskosten, steuerlich geltend gemacht werden können.
[…]“

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.

• Kreditfähigkeitsprüfung
• „Kreditfähigkeit ist die Fähigkeit, einen Kreditvertrag rechtswirksam
abschließen zu können. […]“
• Kreditwürdigkeitsprüfung
• „Es sind solche Personen und Unternehmen kreditwürdig, von denen eine
volle vertragsgemäße Erfüllung der eingegangenen Kreditverpflichtungen
zu erwarten ist. […]“

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Die wichtigsten Formen des Kredites
• kurz- und mittelfristig
• Kontokorrentkredit
• Lieferantenkredit
• Anzahlung
• Factoring

• mittel- und langfristig


• Darlehen

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Kontokorrentkredit
• Kontokorrentkonto ist ein Bankkonto, das sowohl im Haben als auch im Soll geführt
werden kann

• weder zur langfristigen Geldanlage, noch zur langfristigen Geldleihe geeignet

• kurzfristige Finanzierung (Skonti)

• Dispositionskredit: durch die Bank eingeräumte Höhe (Sollzinssatz für


Kontokorrentkredite)

• Überziehung: Gestattung der Bank den Dispositionskredit zu überziehen (deutlich


erhöhter Zinssatz)

• keine separate Besicherung, lediglich die Bonität des Kunden entscheidet

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Lieferantenkredit
• der Verkäufer gewährt dem Käufer die Bezahlung der Rechnung
auf Ziel

• Form der Finanzierung, da die Ware vom Käufer schon genutzt


werden kann, bevor der Verkäufer sein Geld erhält

• häufig verbunden mit einem Skonto, um einen Anreiz der


schnellen Zahlung zu veranlassen

• eine Analyse der Kosten des Lieferantenkredites und der Kosten


des Kontokorrentkredites ist notwendig (bzw. der Vergleich)
Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Anzahlung
• Rollen des Lieferantenkredites sind getauscht

• der Käufer zahlt dem Verkäufer im Voraus einen Teil des


Rechnungsbetrages

• Form der Finanzierung, da der Kunde schon Geld zahlt, bevor der
Verkäufer das Geld in beispielsweise Waren umwandelt (Kundenkredit)

• zusätzliche Fixierung des Geschäfts

• bei besonders teuren und / oder zeitaufwendigen Bestellungen


Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Factoring
• ein Kunde (bspw. Unternehmen) übergibt seine Forderungen an
ein anderes Unternehmen
• Kunde der Factoringgesellschaft (Factor) erhält vor Fälligkeit seiner
Forderungen zusätzliche Liquidität
• Factor bevorschusst Forderungen unter Einbehalt eines Entgeltes
und eines Sicherheitsabschlages für Forderungsausfälle
• Factor übernimmt häufig den Forderungsausfall
• Factor mitunter auch als Service- und / oder Dienstleister:
Debitoren-(Schuldner-)Buchhaltung, Bonitätsprüfungen, Mahn-
und Inkassowesen, Rechnungsstellung

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Darlehen
• langfristiges Fremdkapital
• effektive Kosten eines Darlehens sind abhängig vom
Nominalzinssatz, Auszahlungskurs (Disagio) und
Provisionsberechnungen, ebenso von der Laufzeit
• Gestaltungsformen gibt es bei den Rückflüssen

Formen

Festdarlehen Annuitätendarlehen Abzahlungsdarlehen

Hauser, Matthias & Warns Christian (2008). Grundlagen der Finanzierung; anschaulich dargestellt mit vielen Beispielen und Übungsaufgaben
sowie einem Exkurs zu „Basel II“. 4. Aufl. Heidenau: PD-Verlag. S. 75 ff.
| Gegenüberstellung der Darlehen
| Thema

Leasing und Factoring als Finanzierungsalternative


| Leasing
• Vorteile • Nachteile

• keine Investition in Höhe des • monatliche Belastung der


Anschaffungspreises notwendig Liquidität
• keine Belastung der Kreditwürdigkeit • Leasing teurer als Kauf
• abzugsfähige Betriebsausgaben • langfristige Bindung
• Leasingraten erst dann, wenn das • zu optimistische Bilanz
Objekt in Gebrauch ist
• Überalterung kann vorgebeugt
werden
• keine zusätzlichen Kapazitäten für
Wartungs- oder Reparaturarbeiten

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Factoring
• Vorteile • Nachteile

• Liquidität des Hotels wird • Factoringgebühren


nicht belastet
• Zugeflossene liquide Mittel
können zur Reduzierung
kurzfristiger Verbindlichkeiten
genutzt werden
• keine Personalkosten für
Debitorenbuchhaltung

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. 3. Aufl. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH. S. 257 - 302
| Thema

Investitionsrechnungen als Entscheidungshilfe


| Investitionsrechnungen als
Entscheidungshilfe
1.Frage der Notwendigkeit

2.Frage des Nutzens

3.Frage der effizienteren Investition (bei Alternativen)

• es wird die wirtschaftliche Vorteilhaftigkeit von alternativen


Investitionen ermittelt

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, S. 302


Achtung: Es können zwar womöglich Fehlentscheidungen aus
betriebswirtschaftlicher Perspektive reduziert werden, da
Entscheidungen objektiviert werden, aber es werden in
Investitionsentscheidungen immer nur quantitative Faktoren erfasst. Die
Qualität der Investition ist nicht Bestandteil der Investitionsrechnungen.

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, S. 302


statische Verfahren dynamische Verfahren

Henschel, U. Karla (2008). Hotelmanagement. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag GmbH, S. 302


| statische Verfahren (Erklärung)
„[…] Bei dieser Art der Investitionsrechnung werden die durchschnittlichen
Einnahmen mit den durchschnittlichen Ausgaben einer Investition verglichen.
Zinsen werden hierbei in Form von durchschnittlichen Zinsen berücksichtigt. In
jedem Fall bleibt der Zinseszinseffekt unberücksichtigt, so dass man bei der
statischen Investitionsrechnung „falsche Ergebnisse“ erhält. Wenn sich die
Rückflüsse der Investition auf einen relativ kurzen Zeitraum verteilen und es sich
bei den Rückflüssen um konstante Raten (uniforme Reihen) handelt, so sind die
Ergebnisse der statischen Investitionsrechnung noch eine relativ gute Näherung
für die richtigen Ergebnisse, die von der dynamischen Investitionsrechnung
geliefert werden. Insbesondere wenn Rückflüsse aus Raten unterschiedlicher
Höhe bestehen und über die Zeit stark streuen, sind die Ergebnisse der
statischen Investitionsrechnung jedoch katastrophal. […].“

Dörsam, Peter (2011). Grundlagen der Investitionsrechnung; anschaulich dargestellt. Heidenau: PD-Verlag, S. 11
Insbesondere wenn Rückflüsse aus Raten unterschiedlicher Höhe bestehen und über die Zeit stark streuen, sind die
Ergebnisse der statischen Investitionsrechnung jedoch katastrophal.
| statische Verfahren (Beispiele)

• Kostenvergleichsrechnung

• Gewinnvergleichsrechnung

• Rentabilitätsvergleichsrechnung

• Amortisationsvergleichsrechnung

Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134
• der Fokus beschränkt sich auf eine Nutzungsperiode

• Anfangsperiode (Problematik der nicht repräsentativen Kosten und


Leistungen)

• Durchschnittsperiode

• Repräsentativmethode

Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134
| dynamische Verfahren (Erklärung)

Ehebrecht et al. schreiben:

„Während kleinere Betriebe überwiegend auf statische Verfahren der Investitionsrechnung


zurückgreifen, wenden Großunternehmen heute vorwiegend die Verfahren dynamischer
Investitionsrechnung an. Allerdings werden diese Verfahren häufig durch weitere statische
Berechnungen ergänzt. Bereits 1985 wurden in nahezu 80 % der deutschen
Großunternehmen dynamische Verfahren der Investitionsrechnung angewandt, jedoch nur
ca. 20 % beschränken sich ausschließlich auf dynamische Verfahren. […] Während die
statischen Verfahren mit Aufwand, Ertrag, Kosten und Leistungen rechnen, spielen bei den
dynamischen Verfahren tatsächliche und zukünftige Zahlungen die entscheidende Rolle. Im
Unterschied zu den statischen Verfahren beziehen sich die dynamischen Methoden nicht nur
auf eine Periode, sondern die Zahlungen werden im Zeitablauf berücksichtigt.“

Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 157-158
• Taschenrechner & Co. machen die Berechnung
der dynamischen Verfahren möglich.

Dörsam, Peter (2011). Grundlagen der Investitionsrechnung; anschaulich dargestellt. Heidenau: PD-Verlag, S. 12
| dynamische Verfahren (Beispiele)

• Kapitalwertmethode

• Annuitätenmethode

• interne Zinsfußmethode

Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 162
| Kostenvergleichsrechnung (statischer Ansatz)
• Reiseunternehmen: Kauf eines Buses

Alternative 1 Alternative 2

Anschaffungskosten 500.000 € 750.000 €


Nutzungsdauer 10 Jahre 10 Jahre
Kapitalkosten /
Kilometerleistung 250.000 jährlich 250.000 jährlich Kapitaldienst

Kalkulationszinssatz 10 % 10 %

variable Kosten je km 1,80 € 1,20 €


Betriebskosten
fixe Kosten 100.000 € 50.000 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Exkurs: Kalkulationszinsfuß / -satz
• Kalkulationszinsfuß / -satz

• bei steigendem Kalkulationszinsfuß sinkt der Kapitalwert

• bei sinkendem Kalkulationszinsfuß steigt der Kapitalwert

• wird in der Auf- und Abzinsung berücksichtigt in der Berechnung der Cash
Flows

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
• Prämissen der Kostenvergleichsrechnung

• es besteht in der Regel kein Restwert, Abschreibung auf 0,00 €


(Ausnahmen folgen)

• Abschreibungsbeträge fließen kontinuierlich durch die in den Reisepreis


einkalkulierten Abschreibungsanteile in das Unternehmen zurück

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
a) Berechnung Abschreibung

Alternative 1 Alternative 2
Anschaffungskosten 500.000 € 750.000 €
Nutzungsdauer 10 Jahre 10 Jahre

Abschreibung 500.000 € / 10 = 50.000 € 750.000 € / 10 = 75.000 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
b) Berechnung der Zinsbeträge
• Jahr 1: 500.000 * 10 % = 50.000
Ø 47.500 €
• Jahr 2: 450.000 * 10 % = 45.000 Ø 42.500 €
Ø 37.500 €
• Jahr 3: 400.000 * 10 % = 40.000 Ø 32.500 €
Ø 27.500 €
• Jahr 4: 350.000 * 10 % = 35.000 Ø 22.500 €
• Jahr 5: 300.000 * 10 % = 30.000 Ø 17.500 €
Ø 12.500 €
• Jahr 6: 250.000 * 10 % = 25.000 Ø 7.500 €
Ø 2.500 €
• Jahr 7: 200.000 * 10 % = 20.000
• Jahr 8: 150.000 * 10 % = 15.000
• Jahr 9: 100.000 * 10 % = 10.000
• Jahr 10: 50.000 * 10 % = 05.000

• Total = 250.000 € bzw. Ø 250.000 € / 10 =


25.000 €
TEUR
• Allgemeine Vereinfachung:
„In den ersten Jahren der Nutzung ist der im Unternehmen gebundene Kapitalbetrag
500 höher als der Durchschnitt, in den Jahren 6 – 10 liegt er jedoch unter dem Durchschnitt.
Insofern ist diese Situation vergleichbar mit dem Fall, dass die Hälfte des
400 Anschaffungswertes die gesamten zehn Jahre gebunden wäre.“

300

200

100

Jahre
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
AW z = Zinsbetrag
z= xi AW = Anschaffungswert
2 i = Kalkulationszinssatz

Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
b) Berechnung Zinsbeträge

Alternative 1 Alternative 2
Anschaffungswert 500.000 € 750.000 €
Kalkulationszinssatz 10 % 10 %

Zinsbetrag (500.000 € / 2) x 10 % = 25.000 € (750.000 € / 2) x 10 % = 37.500 €


(durchschnittlich) (durchschnittlich)

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
c) Kostenvergleichsrechnung Ergebnis
Alternative 1 Alternative 2
Abschreibungen 50.000 € 75.000 €

Zinsbetrag 25.000 € 37.500 €


fixe Kosten 100.000 € 50.000 €
Summe 1 175.000 € 162.500 €
variable Kosten 1,80 € x 250.000 = 1,20 € x 250.000 =
470.000 € 300.000 €
Summe 2 470.000 € 300.000 €

Gesamtkosten 645.000 € 462.500 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Sonderformen / -fragen Kostenvergleichsrechnung
1.Bei welchem Punkt ist die kritische Auslastung erreicht? Ab wann
ist die Alternative 1 bzw. die Alternative 2 günstiger als die andere
Alternative (kilometerbezogen)?

2.Wie sieht die Berechnung bzw. die dazugehörigen Ergebnisse bei


Unterstellung eines Restwertes aus?

3.(Wie sieht die Berechnung bzw. die dazugehörigen Ergebnisse bei


diskontinuierlichem Kapitalrückfluss aus?)

• nicht klausurrelevant, theoretisch und praktisch aber denkbar!


Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Kostenvergleichsrechnung – kritische
Auslastung
KI = KII
KfI + KvI = KfII + KvII

KfI + KvI * X = KfII + KvII * X

175.000 + 1,80 * X = 162.500 + 1,20 * X


0,6x = - 12.500

x = - 20.833

In diesem Fall wäre Variante 2 „immer“ günstiger!

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Kostenvergleichsrechnung - Restwert
Alternative 1 Alternative 2
Anschaffungskosten 500.000 € 750.000 €

Nutzungsdauer 10 Jahre 10 Jahre


Kilometerleistung 250.000 jährlich 250.000 jährlich
Kalkulationszinssatz 10 % 10 %
variable Kosten je km 1,80 € 1,20 €

fixe Kosten 100.000 € 50.000 €


Restwert 250.000 € 300.000 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
a) Berechnung Abschreibung

Alternative 1 Alternative 2
Anschaffungskosten 500.000 € 750.000 €
Nutzungsdauer 10 Jahre 10 Jahre

Abschreibung (500.000 € - 250.000 €) / 10 = (750.000 € - 300.000 €) / 10 =


25.000 € 45.000 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
b) Berechnung Zinsbeträge

Alternative 1 Alternative 2
Anschaffungswert 500.000 € 750.000 €
Kalkulationszinssatz 10 % 10 %

* Restwert 250.000 € 300.00 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
AW + RW DGK = durchschnittlich gebundener Kapitalbetrag
DGK = AW = Anschaffungswert
2 RW = Restwert

z = Zinsbetrag
AW + RW AW = Anschaffungswert
z= xi z= DGK xi RW = Restwert
2
i = Kalkulationszinssatz

Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
b) Berechnung Zinsbeträge

Alternative 1 Alternative 2
Anschaffungswert 500.000 € 750.000 €
Kalkulationszinssatz 10 % 10 %

* Restwert 250.000 € 300.00 €


DGK (500.000 € + 250.000 €) / 2 = (750.000 € + 300.000 €) / 2 =
375.000 € 525.000 €
Zinsbetrag 37.500 € 52.500 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
c) Kostenvergleichsrechnung Ergebnis
Alternative 1 Alternative 2
Abschreibungen 25.000 € 45.000 €

Zinsbetrag 37.500 € 52.500 €


fixe Kosten 100.000 € 50.000 €
Summe 1 162.500 € 147.500 €
variable Kosten 1,80 € x 250.000 = 1,20 € x 250.00 =
470.000 € 300.000 €
Summe 2 470.000 € 300.000 €

Gesamtkosten 632.500 € 447.500 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Gewinnvergleichsrechnung (statischer Ansatz)
• Reiseunternehmen:

• durchschnittliche Fahrleistung prognostiziert 200.000 km


• durchschnittliche Berechnung des gefahrenen Kilometers 5,00 €

Variante 1 Variante 2
variable Kosten je 3,00 € 2,70 €
Kilometer
Abschreibung 50.000 € 80.000 €
Zinsbetrag 40.000 € 50.000 €
fixe Kosten 80.000 € 100.000 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Gewinnvergleichsrechnung (statischer Ansatz)
- Ergebnis
Variante 1 Variante 2
Erlöse 1.000.000 € 1.000.000 €
variable Kosten 600.000 € 540.000 €
Abschreibung 50.000 € 80.000 €

Zinsbetrag 40.000 € 50.000 €


fixe Kosten 80.000 € 100.000 €
GEWINN 230.000 € 230.000 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Gewinnvergleichsrechnung (statischer Ansatz)
– kritische Auslastung
GI = GII
5x – (KfI + KvI) = 5x – (KfII + KvII)
5x – KfI - KvI = 5x – KfII - KvII

5x – 170.000 – 3x = 5x – 230.000 – 2,7x


- 0,3x = - 60.000

x = 200.000

In diesem Fall wäre Variante 2 ab 200.000 km vorzuziehen.

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Rentabilitätsvergleichsrechnung (statischer Ansatz)
• im Gegensatz zur Gewinnvergleichsrechnung, wo die absolute
Gewinnhöhe als Maßstab genommen wird, wird der absolute
Gewinn bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung in Relation zum
eingesetzten Kapital verglichen bei der
Rentabilitätsvergleichsrechnung
• bei der Rentabilitätsvergleichsrechnung werden die
kalkulatorischen Zinsen bzw. der Zinsfuß / -satz nicht als
Kostenbestandteil berücksichtigt (vgl. Kostenvergleichs- und
Gewinnvergleichsrechnung)
• die ermittelte Rentabilitätskennzahl drückt die Verzinsung des
insgesamt eingesetzten Kapitals aus
Gewinn x 100
Rentabilität =
Ø eingesetztes Kapital

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Beispiel
• Generell wird wieder ein Kalkulationszinssatz / -fuß für beide
Investitionen von 10 % angestrebt.

• Objekt 1 (Kaufpreis 2.000.000 €, Restwert 0 €)


• Erlöse 1.000.000 €
• Abschreibungen 200.000 €
• fixe Kosten 100.000 € Gewinn: 1.000.000 € - 200.000 € - 100.000 € - 400.000 €
= 300.000 €
• variable Kosten 400.000 €

• Objekt 2 (Kaufpreis 2.500.000 €, Restwert 0 €)


• Erlöse 1.200.000 €
• Abschreibungen 250.000 €
• fixe Kosten 140.000 € Gewinn: 1.200.000 € - 250.000 € - 140.000 € - 500.000 €
= 310.000 €
• variable Kosten 500.000 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
Gewinn x 100
Rentabilität =
Ø eingesetztes Kapital

Variante 1 Variante 2

300.000 * 100 310.000 * 100


= 60,00 % = 51,67 %
1.000.000 1.200.000
2 2

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
• beide Investitionen sind höher als die angestrebte
Mindestverzinsung (Kalkulationszinsfuß / -satz)

• es sollte die erste Investition durchgeführt werden, da hier die


Rentabilität des eingesetzten Kapitals höher ausfällt

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Amortisationsvergleichsrechnung (statischer Ansatz)
• die bisherigen Verfahren gaben Auskunft über
• Höhe der Kosten
• Höhe der Gewinne
• Rentabilität des eingesetzten Kapitals
• Amortisationsvergleichsrechnung gibt Aufschluss darüber, wann
bzw. in welcher Zeit der Kapitaleinsatz durch Rückflüsse
wiedergewonnen werden kann
• oftmals auch Pay-back- oder Pay-Off-Rechnung genannt
• Berechnung der Amortisationszeit (tw) / Wiedergewinnungszeit

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Amortisationsvergleichsrechnung (statischer
Ansatz) - Vorgehensweisen

Durchschnittsrechnung Kumulationsrechnung

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
| Vorgaben
Vorgaben (Investition 1.000.000 €, Restwert 200.000 €)
Erlöse 700.000 €

variable Kosten 500.000 €


AfA 40.000 €
Zinsbetrag 50.000 €
fixe Kosten 40.000 €

GEWINN 70.000 €

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
• Wie lange dauert es, bis der Kapitaleinsatz durch entsprechende
Zahlungsrückflüsse in das Unternehmen amortisiert sind?
a) Durchschnittsrechnung
• ohne Restwert

AW AW = Anschaffungswert
tw = DG = durchschnittlicher Gewinn
DG + AfA AfA = Absetzung für Abnutzung

• mit Restwert
AW = Anschaffungswert
AW - RW DG = durchschnittlicher Gewinn
tw =
DG + AfA AfA = Absetzung für Abnutzung
RW = Restwert

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
• ohne Restwert
1.000.000 €
tw = tw = 9,09 Jahre
70.000 € + 40.000 €

• mit Restwert
1.000.000 – 200.000 tw = 7,27 Jahre
tw =
70.000 + 40.000

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
b) Kumulationsrechnung
• im Gegensatz zur Durchschnittsrechnung können die Rückflüsse
bei der Kumulationsrechnung für jedes Jahr bestimmt werden

• Höhe der einzelnen Rückflüsse ist bedeutsam

• keine Notwendigkeit einer repräsentativen oder einer


durchschnittlichen Periode

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.
• in der Regel werden Investitionen mit kürzerer Amortisation
bevorzugt

• Problematik der Nachhaltigkeit, da Investitionen in möglicherweise


notwendige Bauvorhaben „diskriminiert“ werden

• Amortisationsvergleichsrechnung besser einsetzbar für kleinere und


mittlere Anlagen statt für Großinvestitionen

Vgl. Ehebrecht et al. (2012). Finanzierung und Investition. Köln: Bildungsverlag EINS, S. 134ff.

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