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Inhalt Seite
Vorwort ...............................................................................................................................................................3
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................3
2 Normative Verweisungen.....................................................................................................................4
3 Allgemeine Formelzeichen, Benennungen und Einheiten ...............................................................4
4 Einfache Beanspruchung ....................................................................................................................5
4.1 Berechnung der Sicherheit im Zeitfestigkeitsbereich bei zeitlich konstanter Amplitude.............5
4.1.1 Grundgleichungen ................................................................................................................................5
4.1.2 Wirkende Spannungen.........................................................................................................................5
4.1.3 Zeitfestigkeitswert ................................................................................................................................5
4.2 Berechnung der Sicherheit bei Lastkollektiven im Zeit- und Dauerfestigkeitsbereich.................6
4.2.1 Grundgleichungen ................................................................................................................................6
4.2.2 Wirkende Spannungen.........................................................................................................................7
4.2.3 Schädigungsäquivalente Amplitude der Spannung .........................................................................7
5 Zusammengesetzte Beanspruchung ..................................................................................................9
Literaturhinweise .............................................................................................................................................10
Bilder
2
²(QWZXUI² E DIN 743-4:2008-10
Vorwort
Diese Norm wurde erarbeitet von Fachleuten aus dem Normenausschuss Maschinenbau (NAM) im DIN
Deutsches Institut für Normung e.V., Fachbereich Antriebstechnik (NA 060-34-32 AA) und des Instituts für
Maschinenelemente und Maschinenkonstruktion der TU Dresden.
Teil 3: Werkstoff-Festigkeitswerte;
1 Anwendungsbereich
Diese Norm enthält Angaben für den Sicherheitsnachweis von Wellen und Achsen nach DIN 743-1 im Zeit-
festigkeitsbereich (Schwingungs- bzw. Ermüdungsbruch) sowie im Zeit- und Dauerfestigkeitsbereich bei einer
durch Lastkollektive gegebenen Belastung. Liegen dem Anwender eigene gesicherte Erkenntnisse oder Er-
gebnisse vor, so kann er diese für die Berechnung verwenden.
Anwendungsgrenzen:
Die in dieser Norm enthaltene Methode berücksichtigt das gesamte Belastungskollektiv mit Lastwechselzah-
len unterhalb des Knickpunktes ND der Wöhlerkurve. Der Abfall der Dauerfestigkeit durch größere wirkende
Beanspruchungen wird näherungsweise erfasst. Der Reihenfolgeeinfluss bleibt unberücksichtigt. Die Annah-
men zur Wöhlerlinie gelten für gekerbte Rundstäbe.
ADK ist nach DIN 743-1 zu ermitteln. Für die Fälle m = konstant bzw. tm = konstant muss hier vorausgesetzt
werden, dass m, τtm für alle Kollektivstufen einen konstanten Wert besitzt und bei Belastungserhöhung in
allen Kollektivstufen konstant bleibt; analog gilt diese Voraussetzung für zd,ba/ m = konstant bzw.
a/m = konstant, d. h. dass Verhältnis der Amplitude der Beanspruchung zur Mittelspannung ist in allen Be-
lastungsstufen konstant.
3
E DIN 743-4:2008-10 ²(QWZXUI²
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Ver-
weisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe
des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
DIN 743-1, Tragfähigkeitsberechnung von Wellen und Achsen — Teil 1: Einführung, Grundlagen
DM Minersumme _
i Kollektivstufe _
J Kollektivstufenanzahl _
KK Kollektivfaktor _
K korrigierte Kollektivstufenanzahl _
ni Lastspielzahl in Stufe i _
NL geforderte Lastspielzahl _
N* Bezugslastwechselzahl _
q Wöhlerlinienexponent _
ν Völligkeit _
zd,bADK, tADK
τ Dauerfestigkeitswert N/mm2
τ
zd,ba, ta schädigungsäquivalente Spannungsamplitude N/mm2
τ
zd,bai, tai Spannungsamplitude der Stufe i N/mm2
4
²(QWZXUI² E DIN 743-4:2008-10
τ
zd,ba1, ta1 größte Spannungsamplitude des gegebenen Kollektivs N/mm2
S, Sτ Einzel-Sicherheit _
Indizes
B Biegung
t, Torsion
zd Zug-Druck
Normalspannung (Zug/Druck oder Biegung)
4 Einfache Beanspruchung
4.1.1 Grundgleichungen
Die Sicherheitswerte sind auf Grund der maximal ertragbaren Spannung (Festigkeit) und der beim Anwen-
dungsfall vorhandenen Spannung zu berechnen.
Die rechnerische Sicherheit S muss gleich oder größer der Mindestsicherheit Smin sein:
Die Grundsätze des Berechnungsverfahrens allein erfordern die Mindestsicherheit Smin = 1,2. Unsicherheiten
bei der Annahme der Belastung, mögliche Folgeschäden usw. erfordern höhere Sicherheiten. Diese sind zu
vereinbaren bzw. vom Konstrukteur abhängig vom konkreten Einsatzfall festzulegen.
Sollen Lastkollektive berücksichtigt werden, so ist nach Abschnitt 4.2 dieser Norm vorzugehen.
4.1.3 Zeitfestigkeitswert
Im Zeitfestigkeitsbereich gilt allgemein die Wöhlerliniengleichung, mit der die Dauerfestigkeit auf die
Zeitfestigkeit umgerechnet wird:
N
σ zd,bANK = q D ⋅ σ zd,bADK (3)
NL
ND
τ tANK = qτ ⋅ τ tADK (4)
NL
5
E DIN 743-4:2008-10 ²(QWZXUI²
Wenn nicht anders vorgegeben oder durch Erfahrungen bekannt, kann für gekerbte Rundstäbe qσ = 5 für Bie-
gung bzw. Zug-Druck und qτ = 8 für Torsion angenommen werden. Die Gleichungen (3) und (4) sind gültig für
NS ≤ NL ≤ ND. NS und ND sind vor allem abhängig von σS, qσ,τ, σAD und ασ,τ bzw. ßσ,τ . Für die Knickpunkte der
Wöhlerlinie wird hier ND = D = 106 bzw. NS = 10³ angenommen (Bild 1). Sollen andere Werte verwendet
werden, sind diese entsprechend einzusetzen.
4.2.1 Grundgleichungen
Bei der Berechnung der Sicherheit unter Berücksichtigung der Wirkung von Lastkollektiven wird die äußere
Form des Nachweises nach DIN 743-1 beibehalten.
S > Smin
Die Grundsätze des Berechnungsverfahrens allein erfordern die Mindestsicherheit Smin = 1,2. Unsicherheiten
bei der Annahme der Belastung, mögliche Folgeschäden usw. erfordern höhere Sicherheiten. Diese sind zu
vereinbaren bzw. festzulegen.
Das Berechnungsverfahren setzt den prinzipiellen Verlauf der Wöhlerkurve nach Bild 1 voraus.
ANMERKUNG Neuere Versuche zeigen, dass bei sehr hohen Lastwechselzahlen (N > 108) erneut ein Abfall der
Dauerfestigkeit auftreten kann. Dieser wird vorwiegend auf die Wirkung von Mikroeinschlüssen zurückgeführt (en: high
cycle fatigue). In einigen Fällen erfolgt auch bei N > ND kontinuierlich ein weiterer Abfall der Ermüdungsfestigkeit
(Schwingfestigkeit). Dieses wurde z. B. bei durchgehärteten Wälzlagerstählen und bei der Einwirkung von aggressiven
Medien festgestellt. Dieser Dauerfestigkeitsabfall ist gesondert zu berücksichtigen.
6
²(QWZXUI² E DIN 743-4:2008-10
Um die äußere Form des Dauerfestigkeitsnachweises nach DIN 743-1 beizubehalten, wird aus dem gegebe-
nen Belastungskollektiv und dem daraus unmittelbar berechenbaren (Nenn-) Spannungskollektiv eine schädi-
gungsäquivalente konstante Spannung mit der Methode “Miner – erweitert” ermittelt (siehe Bild 2).
unberücksichtigter Anteil
ANMERKUNG Die Schadensakkumulationshypothese nach Palmgreen-Miner, abgekürzt hier nur Miner genannt, ist
die Grundlage der meisten angewandten Verfahren der Lebensdauerberechnung zur Berücksichtigung der Wirkung
zyklisch auftretender, sich verändernder Belastungen eines Bauteils. “Miner-erweitert” berücksichtigt auch unterhalb der
Dauerfestigkeit liegende Spannungsanteile, die infolge der Rissbildung zur Gesamtschädigung beitragen können.
Erfahrungsgemäß nähert diese Methode Ergebnisse genauer Analysen für praktische Berechnungen ausreichend gut an.
Weitere Methoden zur Ermittlung einer schädigungsäquivalenten Spannungsamplitude auf der Basis Palmgreen-Miner
können der FVA-Richtlinie [5] entnommen werden.
Die schädigungsäquivalente Amplitude der Spannung ist nach Gleichung (7) zu ermitteln.
zd,ba = zd,ba1/KK bzw. τta = τta1 /KKτ (7)
Dabei ist zd,ba1 bzw. ta1 die Amplitude des Kollektivanteils, der die größte Beanspruchung repräsentiert.
zd,ba1 bzw. ta1 gilt hier als Bezugsgröße, die durch eine beliebige Nennspannungsamplitude ersetzt werden
kann. Der Kollektivfaktor KK,τ ist nach Gleichung(8) zu bestimmen.
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E DIN 743-4:2008-10 ²(QWZXUI²
% 1 "
K Kσ ,τ = q ,τ # q ,τ − 1 ⋅ DM + 1 (8)
# v
$ ,τ !
DM berücksichtigt Abweichungen gegenüber dem Grenzwert der Schadenssumme nach Miner. Es wurde an
statistischen Untersuchungen festgestellt, dass DM deutlich unter 1 liegen kann. Nach [1], [4] wird
DM = 0,3 (9)
empfohlen.
ANMERKUNG Liegen eigene Erfahrungen vor, kann DM ≠ 0,3 gewählt werden (Allgemein: 0,3 < DM ≤ 1). Gesonderte
Festlegungen sind in der Dokumentation auszuweisen (ND, DM, q,τ).
q
k
% ni " %# σ zd,bai "
ν = q
& # ⋅#
i =1 $ N * ! $ σ zd,ba 1 !
(10)
qτ
k
% ni " %# τ tai "
ντ = qτ
& # ⋅#
i =1 $ N * ! $ τ ta 1 !
(11)
Es wird davon ausgegangen, dass nur die Kollektivstufen zur Schädigung beitragen, deren Summe der
Schwingspielzahlen gleich oder kleiner als die Schwingspielzahl ND des Knickpunktes der Wöhlerlinie ist. Die
über ND hinausgehenden Kollektivstufen werden bei ND abgeschnitten.
Für die letzte zu berücksichtigende Stufe i = k ist für ni=k = ne einzusetzen und die Gesamtkollektivstufenanzahl
j auf die Kollektivstufenanzahl k zu reduzieren. Die Laststufe k ist die erste, die über den Knickpunkt der
Wöhlerlinie hinausragt
bzw. ihn gerade erreicht (siehe Dauerfestigkeit, Bild 2a) oder die letzte, die mit der
Gesamtsumme ni unter dem Knickpunkt ND der Wöhlerlinie liegt (siehe Zeitfestigkeit Bild 2 b).
&n
i =1
i ≥ ND ; ne = N D −& ni
i =1
(12)
&n
i =1
i < ND ; ne = n j , (k = j ) (13)
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²(QWZXUI² E DIN 743-4:2008-10
j j
N* = ni , wenn ni ≤ N D (15)
i =1 i =1
Dabei ist:
j Gesamtzahl der Kollektivstufen;
5 Zusammengesetzte Beanspruchung
Liegt eine zusammengesetzte Beanspruchung vor z.B. Biegung (und/oder Zug-Druck) und Torsion, so ist die
maßgebende Sicherheit nach Gleichung (16) zu berechnen. Dabei ist von zd,bADK bzw. tADK abhängig von mv
bzw. tmv nach DIN 743-1 bzw. von den daraus folgenden Werten zd,bANK, tANK auszugehen (Gleichung(3)).
Die schädigungsäquivalenten Amplituden zd,b a bzw. ta (Gleichung (7)) werden auf der Basis der
angegebenen Hypothese bestimmt.
Zeitfestigkeit:
1
S= (16)
2 2
& σ zda σ # & τ #
$$ + ba !! + $$ ta !!
% σ zdANK σ bANK " % τ tANK "
Dauerfestigkeit:
1
S= (17)
2 2
& σ zda σ # & τ #
$$ + ba !! + $$ ta !!
% σ zdADK σ bADK " % τ tADK "
Es sind die Lastfälle mv = konstant (tmv = konstant) oder a/ mv = konstant (ta/mv = konstant) zu Grunde zu
legen. Diese Größen sind somit in allen Laststufen gleich und bleiben bei Belastungserhöhung konstant.
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E DIN 743-4:2008-10 ²(QWZXUI²
Literaturhinweise
[4] Eulitz, K.G.: Beurteilung der Zuverlässigkeit von Lebensdauervorhersagen nach dem Nennspannungs-
konzept und dem örtlichen Konzept anhand einer Sammlung von Betriebsfestigkeitsversuchen. Habili-
tationsschrift, TU Dresden 1999
[5] Erfassung von Lastkollektiven und Berechnung der Sicherheit im Dauer- und Zeitfestigkeitsbereich.
FVA-Richtlinie R 743
[6] Gudehus, H., Zenner, H.: Leitfaden für eine Betriebsfestigkeitsrechnung. Verlag Stahleisen mbH
Düsseldorf, 1995
10