JUMA
D A S J U G E N D M A G A Z I N
Festival-Sommer
Musik
Make-up: Lieber wenig
Aussehen
Zerstörtes sichtbar machen
Geschichte
www.juma.de
2/2001
DM 1,50
S 02-03 Editorial.korr 1 19.02.2001 11:21 Uhr Seite 2
Inhalt
Moment mal! 4–7
Make-up: Lieber weniger als zu viel
Wie schminken sich Mädchen? 8–11
Jahrmarkt der Puppenspieler 12–13
Das Zerstörte sichbar machen
Virtuelle Bilder von Synagogen 14–17
Wer ist der
Köln – Leipzig und zurück Schnellste?
Leseprobe 18–19 Jugendliche des
Slowcar-Clubs
Nippon am Rhein Mettmann
fahren ein
Junge Japaner in Düsseldorf 20–22 Trainingsrennen
gegeneinander.
Mick 23
Vollgas i
Festival-Sommer
Deutschlands mobile Musikbühnen 24–27
Zeige mir deine Schlüssel ... 28–33
Deutsch entdecken 34–35
Szene 36–37
Brieffreundschaften 38
Leserbriefe 39
Impressum
Redaktion JUMA: Frankfurter Str. 40, 51065 Köln, Telefon:
+221/96 25 13-0; Telefax: +221/96 25 13 – 4 oder – 14
JUMA im Internet: http://www.juma.de
E-mail: redaktion@juma.de
Florian macht der
Redaktion: Christian Vogeler (verantwortlicher Redakteur),
Umgang mit den
Dr. Jörg-Manfred Unger, Kerstin Harnisch
Slotcars mehr
Pädagogische Beratung: Diethelm Kaminski, Bundes-
Spaß als Auto-
verwaltungsamt – Zentralstelle für das Auslandsschulwesen – Köln
rennen am
Layout: Helmut Hagen
Computer. Seine
Wissenschaftlicher Beirat: Dietrich Becker, Auswärtiges Amt;
Autos repariert er
Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund; Prof. Dr. Inge
selbst.
Schwerdtfeger, Universität Bochum; korrespond. Mitglied:
Kristina Pavlovic, Goethe-Institut München
Litho: R&S/Mönchengladbach
Druck und Verlag: TSB Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG,
Mönchengladbach; Copyright by TSB 2001. ISSN 0940-4961.
Namentlich gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung
der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und
Bilder keine Gewähr. Der Verlag behält sich vor, Leserbriefe gekürzt
abzudrucken.Texte für Unterrichts- und Lehrzwecke zur Veröffent-
lichung frei.
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S 02-03 Editorial.korr 1 19.02.2001 11:21 Uhr Seite 3
Moment mal !
Foto: RTL
Sehen ...
... kann man zur Zeit im deutschen Fernsehen, wie Menschen 100 Tage zusammen in einem Containerhaus wohnen. Ka-
meras beobachten die Bewohner in allen Räumen rund um die Uhr. Jede Woche muss einer das Haus verlassen – aus-
gewählt von Mitbewohnern und Fernsehzuschauern. „Big Brother“ heißt die Show, die vor allem bei Jugendlichen beliebt
ist. „Big Brother“ stand übrigens in dem Roman „1984“ von George Orwell für die totale Überwachung der Menschen in
einem totalitären Staat. Doch das nimmt man im Jahr 2000 offenbar nicht mehr ganz so ernst.
4 JUMA 2/2001
S 04-07 magazin.korr 1 19.02.2001 11:26 Uhr Seite 5
Disko nach
der Arbeit
Sie nennen sich „After-
Work-Parties“, und sie
sind für junge Leute, die
am nächsten Morgen
wieder fit sein müssen:
Tanzabende, die schon
um 18 oder 19 Uhr begin-
nen. Wie hier in der Berli-
ner Disko „90°“ haben ju-
gendliche Partygänger
Foto: © dpa
überall in Deutschland
Spaß an diesem neuen
Partytrend.
Foto: © dpa
biet. Auf Kunstschnee
kann man darin ein paar
hundert Meter abfahren
und anschließend mit dem Lift wieder hoch. 1 000 zahlende Gäste er-
warten die Betreiber jeden Tag. Nur dann lohnt sich der Betrieb. Ob
die allerdings kommen, weiß man nicht. Sicher ist nur eins seit der Er-
findung dieser Bauwerke: Nicht alle Berge sind schön. Im Gegenteil!
Foto: © dpa
zung kann man jetzt ebenfalls in einem ne. Die Besucher er-
Buch nachlesen. Weitere Projekte liegen leben mehrere sol-
bereits in der Schublade. Darin geht es cher Horrorszenen
um eine Zukunftsvision des Planeten Er- mit Gerüchen, Hitze, Geräuschen und anderen Spezial-
de. Nebenbei erfindet die junge Schrei- effekten. Die Idee zu diesem unheimlichen Ort haben die
berin Geschichten für ihre jüngeren Cou- Macher aus London importiert. Dort ist ein ähnliches Spek-
sinen. takel seit 25 Jahren erfolgreich. Grauenhaft!
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S 04-07 magazin.korr 1 19.02.2001 11:26 Uhr Seite 6
Moment mal !
Foto: © dpa
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S 04-07 magazin.korr 1 19.02.2001 11:26 Uhr Seite 7
Gemeinsam forschen
Robert, Schüler aus Frankfurt/Oder, und Mar-
ta, Schülerin aus dem polnischen Slubice,
untersuchen gemeinsam die Kleintierwelt ei-
nes Naturschutzgebietes in Ostdeutschland.
Karl-Heinz Krüger, Vorsitzender des Na-
turschutzvereins Adonisröschen Lebus, hilft
mit Tipps. Im Rahmen des Projektes erfor-
schen 14 Frankfurter und 32 polnische
Foto: © dpa
Schüler gemeinsam Geologie, Flora und Fau-
na der sogenannten Adonishänge. In den
Frühjahrsmonaten kommen viele Touristen
hierher, weil an den Hängen seltene Pflanzen
blühen. Die Ergebnisse ihrer Arbeit wollen die Bett in Berlin
Schüler in einer Broschüre veröffentlichen. „Mittagsruhe in Berlin“ steht an einem Haus mitten in Deutsch-
lands Hauptstadt. Verwundert reibt man sich die Augen. Denn
Ruhe hat man wegen des Straßenlärms hier kaum. Doch hin-
ter den Mauern finden fußlahme Touristen und müde Büro-
angestellte eine Oase. 24 weiß bezogene Betten stehen in ei-
nem dunklen Raum. Ein Schlafmeister sorgt dafür, dass neue
Gäste ruhig sind. Einige Betten sind schon belegt. Gut erholt
kann sich der Gast nach der Pause wieder in den Trubel der
Großstadt stürzen. Die Idee hat der Initiator Holger Friedrich
von seinen Reisen mitgebracht. Der Regisseur entdeckte die
Schlafräume in Japan und den USA.
Foto: © dpa
Fußball
für Toleranz
„Wen man vom Fußball kennt, den
verprügelt man nicht“ – unter die-
sem Motto steht das Projekt
„Straßenfußball für Toleranz“. Das
Projekt ist für junge Leute gedacht,
die nicht in Vereinen organisiert
sind. Es soll deutsche und auslän-
dische Jugendliche zusammen-
bringen, und es soll helfen kulturel-
le Grenzen zu überwinden. In
Foto: © dpa
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S 08-11 Make up.korr 1 19.02.2001 11:29 Uhr Seite 8
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S 08-11 Make up.korr 1 19.02.2001 11:29 Uhr Seite 9
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S 08-11 Make up.korr 1 19.02.2001 11:29 Uhr Seite 10
Vicky, 15: Vicky hat sich zum ersten Mal geschminkt, als die anderen Mädchen in ihrer Klasse damit an-
fingen. Zuerst war es nur Wimperntusche. Dann wurde es immer mehr. Heute trägt Vicky Kajal, Wim-
perntusche und ein bisschen Lidschatten auf, wenn sie zur Schule geht. Sie bevorzugt
dunkle Farben – ihrem Hauttyp entsprechend. Abends kommen Gelglitzer
i c k y f ü h lt sich
V e-up
ohne Mak
und Lipgloss hinzu. Lippenstift, findet sie, schmeckt ekelhaft und sieht nicht
besonders gut aus. „Heute merke ich den Unterschied, wenn ich einmal
ckt
richtig na
nicht geschminkt bin, Ich kann es nicht beschreiben. Ich fühle mich ohne
Make-up einfach ein bisschen nackt im Gesicht“, verrät sie. Manchmal hat
sie auch Lust, sich anders zu schminken. „Meistens sieht das Ergebnis aber
nicht gut aus“, stellt sie dann fest. „Vieles, was man in der Zeitung sieht,
lässt sich einfach nicht so perfekt nachmachen!“ Schminkfehler findet sie
„oberpeinlich“.
e t s c h w a rze
ind
Caroline finfach schön
e
Wimpern
Caroline, 15: „Es gibt Hannah, 16: „Es gibt Tage, da mag ich überhaupt
Menschen, die sind so kein Make-up an mir leiden. Zum Beispiel, wenn
schön, die brauchen ich gut gelaunt bin und mich gesund fühle. Dann
kein Make-up!“ Für finde ich es schön, wenn ich gar nichts im Gesicht
Caro zählt vor allem habe.“ – Hannah, blond, blauäugig, sportlich, hält
die Ausstrahlung. sich eher für den natürlichen Typ. Und das ist es
„Wer kein Selbstbe- auch, was sie an anderen Menschen schätzt:
wusstsein hat, kann Natürlichkeit und ein dementsprechend natürli-
sich schminken, wie er will. Wahre ches Aussehen. Zur Schule geht sie schon mal
Schönheit kommt von innen“, findet sie. ungeschminkt oder benutzt ganz wenig Make-up.
Zum ersten Mal geschminkt hat sie sich Abends sieht es anders aus. „Wenn ich abends
mit Sieben. „Ich hab’ es aber nur vor weggehe, macht es mir manchmal richtig Spaß,
dem Spiegel ausprobiert. Meine Mutter eine halbe Stunde vor dem Spiegel zu stehen und
hatte nichts dagegen“, erinnert sie sich. etwas auszuprobieren.“ Das Ergebnis fällt direkt
Erst mit 12 Jahren begann sie Wimpern- auf. „Oh, Hannah, du bist ja geschminkt“, ahmt sie
tusche und Puder vor der Schule aufzu- die Reaktion der anderen nach. Ob man mit
tragen. „Schwarze Wimpern finde ich Schminken den Typ verändern kann? „Auf jeden
einfach schön. Aber eigentlich brauche Fall!“, meint Hannah. „Manchmal sieht es aber
ich das auch nicht. Es ist zur Routine auch schlechter aus.“ Die Frage „Make-up – ja
geworden“, begründet sie ihre Gewohn- oder nein?“ entscheidet
heiten. Fünf Minuten braucht sie zum Hannah jeweils nach Stim-
Schminken. Mehr Zeit hat sie auch gar mung und Situation. Diktie-
nicht! Denn extra früher aufstehen ren lässt sie sich nichts.
kommt für sie nicht in Frage. – Wie gefal-
len ihr Jungs mit Make-up? „Gut!“ ant-
wortet sie spontan. „Ich hab’ nichts
a h l ä s s t sich
dagegen, wenn sich Jungs die Augen Hann ichts diktieren
schminken und die Fingernägel lackie- n
ren. Die haben ihren eigenen Stil und es
ist ihnen egal, was die anderen sagen“,
begründet sie ihre Meinung. Bei sich
selbst achtet sie darauf, dass das Make-
up zu ihr passt, nicht übertrieben wirkt
und – ganz wichtig – dass sie sich damit
wohl fühlt.
10 JUMA 2/2001
S 08-11 Make up.korr 1 19.02.2001 11:29 Uhr Seite 11
ebt
Sandra lischatten
id
dunkle L
Interviews: Petra Kroll; Fotos: Dieter Klein
Sandra, 20: Wer Sandra in die Augen schaut, weiß, wie schön ihre dunkel-
braunen Augen sind! Kein Wunder, dass sie diese abends gern mit dunklem
Lidschatten betont. „So kommen sie noch besser heraus“, findet sie. Für
Sandra gehört Schminken zum Beruf. Sie wird Friseurin. Das Geschäft, in
dem sie arbeitet, hat eine große Kosmetikabteilung. Dort schminkt sie viele
ihrer Kundinnen. Bei der Wahl des Make-up achtet sie sorgsam auf den An-
lass, die Kleidung, den Typ und die Frisur der Kundin. „Bei Make-up kann
man mit wenigen Mitteln viel erreichen. Es kann aber auch schnell übertrie-
ben werden. Beispielsweise, wenn ich die Haare hoch toupiere und auch
noch die Augen hervorhebe“, glaubt sie. Sandra möchte einmal Maskenbild-
nerin werden. Sie experimentiert gern mit Schminke, wie im Karneval. Dort war sie zuletzt als
„Regenbogen“ und „Vampir“ verkleidet. „Ich könnte auch eine Zeitlang ohne Make-up
leben“, überlegt sie. „Aber bei gewissen Anlässen würde ich immer wieder darauf zurück-
greifen.“ Sie ist überzeugt, dass sie ohne Schminke ihren Beruf an den Nagel hängen kann.
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S 12-13 Puppenspieler.korr 1 19.02.2001 11:33 Uhr Seite 12
Jahrmarkt der
Puppenspieler
Jahrmarktstimmung auf dem „Welt- von Masken, Installationen, Gegen-
festival“ des Puppentheaters in Mag- ständen und Materialien in modernen
deburg: Stelzenläufer aus Ungarn und Theaterinszenierungen: Puppenspiel
Österreich, Pantomimen aus Spanien, ist heute mehr als Kasperletheater!
Marionettentheater aus Afrika, alte Hinter dem Begriff „Figurentheater“
Drehorgeln und Orchester, Schat- verbergen sich immer neue Spielarten
tentheater und traditioneller Tempel- und Techniken. Die engen Grenzen
tanz aus Indonesien, eine Bilderbox des traditionellen Puppenspiels sind
aus Brasilien, ein lebendes Riesen- längst vorbei.
Stehaufmännchen und Guckkasten- Für 12 Schülerinnen und Schüler der
bühnen … ! 10. Klasse des Magdeburger Imma-
Die internationale Puppenspiel-Ver- nuel-Kant-Gymnasium war das Festi-
einigung UNIMA („Union Internatio- val ein besonderes Ereignis: Sie
nale de la Marionette“) hatte zu ihrem führten Theaterkünstler aus Togo,
18. Weltfestival und Kongress in die Thailand, Mali, Indonesien und ande-
Text: Jörg-Manfred Unger; Fotos: Michael Kämpf
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S 14-17 Synagogen.korr 1 19.02.2001 11:44 Uhr Seite 14
Wie geht man mit der Vergangenheit um? Diese Frage ist in Deutschland stets aktu-
ell. Denkmäler und in den Boden eingelassene Umrisse von ehemaligen Synagogen
’
„Im Frühjahr 1994 baten mich acht Architek-
erinnern an den nationalsozialistischen Vernich- turstudenten der Technischen Universität
Darmstadt, ein Seminar unter dem Titel
tungsfeldzug gegen Juden, ihre Kultur und die ,Visualisierung des Zerstörten‘ durchzu-
führen. Es ist eine Zeit, in der die Ausgren-
zung von Minderheiten und Andersdenken-
Zeugnisse ihrer jüdischen Bau- und Religions- den spürbar ist, einhergehend mit rechtem
Gedankengut, das wieder öfter zutage tritt.
geschichte. Doch reicht das allein? Studenten aus Es ist das Jahr 1994, in welchem auf die
Synagoge in Lübeck ein Brandanschlag
verübt wird. Mit der virtuellen Rekonstrukti-
Darmstadt gingen einen neuen Weg ... on der in der Reichsprogromnacht von den
Nationalsozialisten zerstörten Synagogen
wollen sie ein Zeichen des Mahnens und
sichtbar
Architektur ist Stein gewordene Gesell-
schaftsordnung. Sie gibt Auskunft über das
Denken und Handeln der Menschen in ihrer
Zeit. Gleiches gilt auch für Architektur, die
14 JUMA 2/2001
S 14-17 Synagogen.korr 1 19.02.2001 11:44 Uhr Seite 15
Mit dem
sogenannten
Schnurgerüst
kann man die
Planung des
Bauwerks
nachvollzie-
hen. Das 3D-
Volumenmo-
dell wird aus
einzelnen
Bauelemen-
ten zusam-
mengesetzt.
Durch die
konsequente
Bearbeitung
jedes einzel-
nen Elements
in der dritten
Dimension
wird die Seele
der Architek-
tur sichtbar.
Unser Bei-
spiel zeigt die
Münchener
Hauptsyna-
goge.
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S 14-17 Synagogen.korr 1 19.02.2001 11:44 Uhr Seite 16
’
„ ... die 3D-CAD-Simulation, eine Technolo-
gie, die erst seit etwa zehn Jahren angewen-
det wird, (hat) neue Formen der Darstellung
nicht mehr vorhandener Bauwerke ermög-
licht ...
Die 3D-CAD-Simulationen ermöglichen, in
einem dreidimensionalen Computermodell
von einem Moment zum nächsten jeden
denkbaren Blickwinkel einzunehmen und
Raumeindrücke eins zu eins aus der Per-
spektive des Betrachters zu gewinnen. Die
Die Synagoge 3D-CAD-Simulation kann so einen hohen
von Plauen
(Bilder rechts
Grad an räumlicher Vorstellungskraft erzeu-
und unten) gen. Virtuelle Rundgänge innerhalb und
wurde 1930 im außerhalb des Gebäudes verstärken diese
Stil der Neuen
Sachlichkeit
Wirkung nochmals.
errichtet. Die Faszination dieser neuen Technologie
sowie das Interesse an Architektur und NS-
Zeit führten bei mir, ausgelöst durch den
Brandanschlag auf die Synagoge in Lübeck
im Jahre 1994, zu der Idee, Synagogen, die
in der NS-Zeit zerstört wurden, mittels Com-
puter zu rekonstruieren. Die so gewonnenen
räumlichen Eindrücke - sicher nur eine
Annäherung an das zerstörte – stehen nun
durch das Internet weltweit zur Verfügung ...
Die Generationen des 21. Jahrhunderts
werden das weltweite Netz mit großer
Selbstverständlichkeit benutzen und Infor-
mationen und Anregungen darüber bezie-
hen. Erinnerungskultur, will sie die Menschen
erreichen, wird sich zwangsläufig früher oder
später dem nicht entziehen können. Dadurch
wird das Erinnern an den authentischen
Orten aber keineswegs überflüssig. Zeit-
gemäßes Erinnern und Mahnen bedeutet für
mich Parallelität des Ortes: historische Au-
thentizität an den materiellen Orten einer-
seits und immaterieller Erinnerungsort im
Die Synagoge in Netz andererseits ...
Nürnberg (das
Bild rechts zeigt
ein Detail) Zitat (gekürzt) aus: Marc Grellert, Chancen neuer
wurde wegen Medien in der Gedenkkultur, in: Synagogen in
einer Nazikund- Deutschland – eine virtuelle Rekonstruktion, Publikati-
gebung bereits on zur Ausstellung; (c) 2000 Kunst- und Ausstellungs-
vor dem 9. No- halle der Bundesrepublik Deutschland
vember 1938
abgebrochen.
An die Synago-
ge in Hannover
(BIld ganz
rechts) erinnert
heute eine
Gedenktafel.
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S 14-17 Synagogen.korr 1 19.02.2001 11:44 Uhr Seite 17
Die Kölner
Synagoge (links
der Blick in die
Kuppel) war im Die Münchener
neo-islami- Synagoge (Bild
schen Stil unten) war mit
errichtet wor- 1000 Männer-
den. Der Innen- und 800 Frau-
raum beein- ensitzen einer
druckte durch der bedeutend-
seine Farbig- sten jüdischen
keit. Sakralbauten in
Deutschland.
JUMA 2/2001 17
S 18-19 Literatur.korr 1 19.02.2001 11:49 Uhr Seite 18
Hallo Tina!
Danke, dass du so schnell geantwortet hast. Ich habe mich riesig gefreut! Hing
gerade ziemlich durch (1), wegen – naja Familie eben. Und dann dein Brief! Mir
wurde gleich leichter. Der Frust flog zum Fenster raus.
Was du aber auch für Einfälle hast! Ich musste so lachen über das Gewittertier-
chen namens Tante Kati. Ehe ich dich daran erinnere, nenn mich lieber Kai. Kati
wurde ich schon im Kindergarten genannt. Ich war immer die Jüngste in der
Familie. Das ändert sich natürlich nie, aber die kleine Kati bin ich länger nicht
mehr. Kai hat was, obwohl ich mich erst daran gewöhnen muss. Kai Runge aus
Leipzig, bin ich das?
In ein paar Tagen fängt bei uns das neue Schuljahr an. Auch daran muss ich mich
erst gewöhnen. Hoffentlich haben wir bis dahin neue Stühle und Tische in der
Klasse. Die alten quietschen, einige sind schief, sodass man immer auf eine Seite
rutscht, wenn man darauf sitzt. Bei den ganz alten muss man aufpassen, dass
man sich keinen Splitter reinzieht, weil sie so schartig (2) sind. Unsere Schule ist
ein Plattenbau (3). Sie wird nicht mehr renoviert, weil sie abgerissen werden soll.
Aber das ist noch gar nicht sicher. Es hat nämlich Proteste gegeben. Einige Eltern
und Lehrer wollen die Plattenbauten erhalten. Meine Mutter sagt, das ist unser
DDR-Erbe. Das muss nicht alles weg. Sie ist auch in so eine Schule gegangen und
dagegen ist überhaupt nichts einzuwenden. Mir ist das egal. Ich will nur einen
ordentlichen Tisch und einen bequemen Stuhl haben, der nicht wackelt und nicht
Zehn Jahre sind seit der
knarrt.
deutschen Wiedervereinigung
An die DDR kann ich mich ohnehin nicht erinnern. Ich lag noch im Kinderwagen,
vergangen. Es ist das Jahr als die Wende kam. Aber meine Eltern reden dauernd über die Zeit davor und
danach. „Weeste (4) noch, damals ...“ Sie vergleichen immer.
2000. Kai aus Leipzig und
Alle, die noch in der DDR groß geworden sind, machen das, weil damals vieles
Tina aus Köln beginnen eine anders war als heute. Ich rede lieber mit dir über die Backstreet Boys und freue
mich, dass du Nick genauso süß findest wie ich. Sein kleiner Bruder Aaron singt
Brieffreundschaft. Gibt es auch schon. Bei denen Zuhause dreht sich alles um Musik. Ist das nicht irre? Und
wie die durch die Welt gondeln! Die Fans jubeln ihnen zu, sind süchtig nach ihren
noch Unterschiede zwischen
Auftritten! Ich auch. Für ein Live-Konzert hat mein Taschengeld noch nie gereicht,
dem Westen und dem Osten aber wenn Nick käme, würde ich eine Bank überfallen. Einmal in seiner Nähe sein!
Ich würde schreien, klatschen, tanzen, bis ich in Ohnmacht falle. Das wäre spitze!
Deutschlands? Darum, aber
Mein Herz rast, wenn ich nur daran denke. Aber ich muss mich losreißen, sonst
auch um die ganz alltäglichen überwältigt es mich. Meine Mutter hat schon zweimal gerufen. Sie drängelt. Wir
wollen zusammen zu meiner Oma fahren. Die wohnt in Gnandstein. Das ist ein
Probleme zweier junger Dorf, nicht weit von hier, ganz gemütlich. Ich bin total gern dort. Meine Oma hat
einen großen Garten und wir helfen ihnen beim Ernten und Einkochen. Allein
Mädchen geht es in Nina schafft sie das nicht mehr. Hast du auch eine Oma mit Garten? (Oma und Opa?)
Rauprichs Buch
Manchmal denke ich, in Westdeutschland ist alles anders, weil es da nie die DDR
„Köln – Leipzig und zurück“. gab und das, worüber hier die Leute reden. Aber dann sage ich mir, das ist doch
nur was für die Geschichtsbücher. Ich kenne Tina aus Köln. Die ist so wie ich. Was
Eine Leseprobe. soll denn bei ihr anders sein?
Ich werfe den Brief noch schnell in den Kasten. Dann hast du ihn vielleicht schon
morgen. Schreib mir bald wieder!
18 JUMA 2/2001
S 18-19 Literatur.korr 1 19.02.2001 11:49 Uhr Seite 19
Hey Kai,
jetzt bin ich aber froh, dass ich bei dir angerufen habe. Mulmig war mir schon,
weil ich nicht wusste, ob du mir ratz-fatz (5) was um die Ohren knallst (6) und dann
auflegst. Aber du hast nicht aufgelegt. So konnten wir die Missverständnisse
wegputzen (7). Langsam fange ich an zu begreifen, dass deine Familie und all die
anderen bei euch eine große Umstellung durchgemacht haben. Wenn man das
nicht selbst miterlebt hat, sollte man darüber besser nicht urteilen. Das sage ich
morgen auch der Walli. Darauf kannst du dich verlassen. Textauszüge und Illustration aus:
Nina Rauprich, Köln – Leipzig und
zurück, Verlag Heinrich Ellermann,
Die Sache mit Walli muss ich dir noch erklären. Das habe ich am Telefon verges- Hamburg 2000
sen. Weißt du, die hat sich richtig aufgedrängt. Sie will gern meine Freundin sein.
Meine Freundin ist aber die Sabine. Wir sind schon seit der Grundschule unzer-
trennlich. Sabine ist so was wie mein Zwilling von mir. Seit den großen Ferien geht 1 durchhängen – ugs. für: müde,
die Sabine nun mit einem vom Gymnasium. Der ist schon 16. Es ist die große abgespannt sein
2 schartig – schadhaft
Liebe bei beiden. Sie haben sich im Freibad kennen gelernt und es hat sofort
3 Plattenbau – Hochhaus aus
gefunkt (8). In der Klasse haben alle mitgekriegt, was los ist. Die Walli hat gleich Fertigteilen (Platten)
geschnallt (9), dass die Sabine nicht mehr soviel in der Freizeit mit mir unternimmt. 4 weeste – ugs. für: weißt du ...
Da fing sie gleich an: „Kommst du mit in die Disco? Ich gebe eine Cola aus. Willst 5 ratz-fatz – ugs. für: schnell
du mal meine CD-Sammlung sehen? Ich kann dir was auf Kassette überspielen. 6 jmdm. etwas um die Ohren
knallen – ugs. für: jmdm. die
Lass uns zusammen ins Kino gehen...“ Dauernd war sie hinter mir her. Als ich so
Meinung sagen
nebenbei erzählt habe, dass ich eine Brieffreundin in Leipzig habe, hat sie sich 7 Missverständnisse wegputzen -
gleich als Ossi-Expertin aufgespielt. Sie wollte mir einreden, dass in Leipzig die ugs. für: Missv. beseitigen
Menschen anders sind als in Köln. Sie hat gesagt, im Osten gibt es jede Menge 8 es hat gefunkt – ugs. für: man
Nazigruppen und Radikale. Sie weiß das aus dem Fernsehen und von ihren Ver- hat sich verliebt
9 etwas schnallen – ugs. für:
wandten.
etwas verstehen
10 ein Thema aufwärmen – ein
Aber solche Gruppen gibt es genauso in Westdeutschland und in vielen anderen altes Thema neu ansprechen
Ländern. Wir haben erst vor ein paar Tagen in der Schule darüber geredet. Ich will
das Thema jetzt nicht noch mal aufwärmen (10). Es hat nichts mit unserer Freund-
schaft zu tun. Die Walli soll gefälligst ihre Meinung für sich behalten. Das sage ich
ihr auch.
Gestern war Sabine seit längerem wieder einen Abend bei mir. Sie hat von sich
und Holger erzählt. In der Schule, wenn alle mithören, sagt sie nicht viel. Aber wir
zwei haben noch nie Geheimnisse voreinander gehabt. Mir ist beim Zuhören
ganz heiß und kalt geworden. Sabine sagte, was Liebe ist, kann man nicht er-
klären, das packt dich wie ein Hurrikan. Du kannst nichts dagegen tun. Sie meinte,
das Knutschen auf den Partys könnte man überhaupt nicht mit echten Gefühlen
vergleichen.
Ich denke gerade darüber nach, dass du es vielleicht doof findest, was ich dir über
Sabine schreibe, über Walli, meinen Bruder und die anderen hier. Du kennst die
Leute nicht. Aber mir spukt da was im Kopf herum. Bald ist Weihnachten. Be-
kanntlich gibt’s dann auch Weihnachtsferien. Besuch mich doch. Ich frage meine
Mutter, ob sie erlaubt, dass du kommst. Platz zum Schlafen ist genug in meinem
Zimmer. Du, Kai, das wäre super! Mir fällt schon jetzt ganz viel ein, was wir zusam-
men unternehmen könnten! Dann lernst du auch die blöde Walli kennen, Sabine
und ihren Freund... Du siehst wie die Leute im Westen leben, hörst wie sie reden
und denken. Doofe gibt’s überall, aber nette auch. Das ganze Ossi-Wessi-Ge-
quatsche ödet mich an.
Deine Tina
JUMA 2/2001 19
S 20-22 Japaner.korr 1 19.02.2001 11:53 Uhr Seite 20
NIPPON am Rhein
Über 5 500 Japaner und 420 japanische Firmen sind in Düsseldorf zu Hause. Mai und
Yuuki, zwei japanische Jugendliche, leben mit ihren Eltern hier. JUMA stellt sie vor.
ai, 17, und Yuuki, 18, sind in Ja- Schule. Der Wechsel kam ihm sehr ge-
M pan geboren und aufgewach-
sen. Ihre Väter kamen vor einigen Jah-
legen. „Der Leistungsdruck an einer
japanischen Schule ist viel größer als
ren nach Deutschland. Sie arbeiten in hier“, berichtet er. Mai bestätigt das.
der Niederlassung ihrer japanischen Heute besuchen beide die „Internatio-
Firma in Düsseldorf. Die Familien folg- nal School of Düsseldorf“. Die Unter-
ten. „Nippons Hauptstadt am Rhein“ – richtssprache ist Englisch. Außerdem
so nennt man die nordrhein-westfäli- lernt man Deutsch und Japanisch in
sche Landeshauptstadt auch. Japani- einer rein japanischen Klasse.
sche Geschäfte und Restaurants, aber In der Kantine der Schule gibt es deut-
auch einen Tempel und einen japani- sches Essen. Daran haben sich beide
schen Garten kann man hier finden. erst einmal gewöhnen müssen. Zu
Ein Hauch von Fernost, und das mitten Hause kommen japanische Gerichte,
in Deutschland! viel Reis, Gemüse und Fisch auf den
Wie erlebten Yuuki und Tisch; traditionell essen beide Famili-
Mai ihren Umzug nach Eu- en mit Stäbchen. Ansonsten ist ihr Le-
ropa? Yuuki zögert nicht bensstil aber sehr westlich orientiert,
lange mit seiner Antwort. sagt Mais Vater in fließendem
Mai liebt
Spaziergänge Er hat sich sehr darüber Deutsch. Von ihm hat Mai sehr viel
im Grünen. gefreut, erklärt er. In Ja- über Deutschland erfahren – er hat das
Ein weiteres pan stand er kurz vor einer Land schon als Student bereist und
Hobby der
jungen Japa- wichtigen und schwieri- kennen gelernt. Mai schätzt vor allem
nerin ist das gen Prüfung an seiner die Natur an Deutschland. „Hier kann
Klarinetten-
spiel.
20 JUMA 2/2001
S 20-22 Japaner.korr 1 19.02.2001 11:53 Uhr Seite 21
Yuuki mit
seinen Eltern in
ihrer Düsseldor- man sehr gut spazieren gehen. In der
fer Wohnung.
Der japanische
Nähe unseres Wohnhauses gibt es ei-
Schüler be- nen Wald“, erzählt sie. Ganz anders
schäftigt sich in dagegen sei es in Japan! „Die Famili-
seiner Freizeit
mit dem Kampf-
en machen dort selten Spaziergänge
sport Kendo. in der Natur“, meint sie. Anders als in
Deutschland sind die Geschäfte in Ja-
pan rund um die Uhr geöffnet. Viele
nutzen das Wochenende, um einkau-
fen zu gehen.
Yuuki hat ein neues Hobby in Deutsch-
land gefunden. Er spielt in seiner Frei-
zeit besonders gern Billard. „In Japan
ist das Spiel nicht so stark verbreitet“,
erklärt er. Die meisten Jugendlichen
finden dort Computerspiele viel span-
nender. Ob er Karate kann? Yuuki rea-
giert höflich auf die stereotype Frage
und antwortet mit einem klaren „Nein“.
Dann fügt er lächelnd hinzu: „Aber ich
mache Kendo – zusammen mit deut-
schen Jugendlichen in einem Sport-
club.“
Wer ihn zu Hause besucht, lernt vor
dem Betreten der Wohnung eine japa-
nische Sitte kennen: An der Woh-
nungstür bittet der Gastgeber, dass
man die Straßenschuhe auszieht. In
seinem Zimmer sitzt Yuuki oft an sei-
nem Computer. Über das Internet hält
E
JUMA 2/2001 21
S 20-22 Japaner.korr 1 19.02.2001 11:53 Uhr Seite 22
22 JUMA 2/2001
S 23 Mick 19.02.2001 11:56 Uhr Seite 23
Also abgemacht:
Wer am längsten
unter Wasser bleibt,
gewinnt!
Aber ohne
Schummeln!
Na klar!
Auf die Plätze ...
fertig ...
... los!
Hihi, taucht nur!
Gegen Mick mit
seinem Strohhalm-
Trick habt ihr
sowieso keine Chance!
Ist zwar nicht
ganz fair,
aber clever!
® Ofczarek! D-Köln
JUMA 2/2001 23
S 24-27 Festivals.korr 1 19.02.2001 12:03 Uhr Seite 24
Festival-
Winter dauern in Deutschland
viel zu lange. Sobald die
Sonnenstrahlen wieder wär-
S ommer
München, dann im Südwesten des und Pop, manchmal auch des Hip-
Landes bei Tuttlingen, sucht South- hop, die in den internationalen Hitpa-
side noch seinen Platz im süddeut- raden ganz oben stehen. Pearl Jam,
In Würzburg gibt es viel Musik, aber schen Raum. Santana, Sting, Eurythmics, Bush,
auch artistische Darbietungen
afrikanischer Künstler. Jungle Brothers, die Toten Hosen,
Reamonn, Rage against the Machine,
24 JUMA 2/2001
S 24-27 Festivals.korr 1 19.02.2001 12:03 Uhr Seite 25
Foto: dpa
um nur eine kleine Auswahl des RHEINKULTUR – Jugendliche mit XXL-T-Shirts,
dreitägigen Programms zu nennen. schlabbrigen Hosen und viel guter
Newcomer finden in der Mittagszeit Es ist der Initiative Bonner Musiker Laune. Den Anwohnern ist das
die Möglichkeiten eines Auftritts. Der und Musikenthusiasten zu verdanken, Festival recht, sie sind aus früheren
Nürburgring, zwischen Köln und Trier dass alljährlich am Ufer des Rheins Zeiten ganz andere Dinge gewohnt:
gelegen, bekommt also auch noch ein beispielloses Musikfest stattfin- Einst war hier die Raketenbasis der
etwas anderes zu sehen als Michael det. Auf mehreren Bühnen sind es vor US-amerikanischen Armee mit
Schumacher und Mika Häkkinen. allem lokale und unbekannte Bands, Cruise Missiles, atomaren Raketen,
die der Verein Bonner Rockmusiker angesiedelt. Im Frühjahr 1990 wurde
SPLASH! für einen Tag in die ehemalige deut- das Gelände frei, und seit acht
sche Hauptstadt holt. Das Großartige Jahren kommen auf dem Gelände
In nur kurzer Zeit hat sich Splash!, das an dieser Veranstaltung: der Eintritt ist an einem Wochenende im Jahr um
Festival mit dem Ausrufezeichen, zu kostenlos. Kein Wunder, dass sich die 50 000 Raver.
Europas wichtigstem Hiphop-Event 150 000 bis 200 000 Besucher in den
entwickelt. Am Stausee in der Nähe Rheinauen drängen. Selbst bei Ge-
von Chemnitz gehört jedes Jahr ein witter und strömendem Regen waren DIE ETABLIERTEN
Wochenende der Musik von Bands 1999 immerhin 120 000 Besucher
wie Freundeskreis, Dynamite Deluxe, dabei. Neben den Newcomern sind
Die Firma und einer beträchtlichen immer auch Auftritte absoluter Top MTV HARD POP DAYS
Anzahl an DJs. Das Chemnitzer Label Acts dabei, etwa von Therapy. Zu-
Phlatine ist Veranstalter und hat die sätzlich sieht und hört man Drum’n Es begann in Bremen, das Festival
Besucherzahl auf über 20 000 Köpfe Bass oder Techno-DJ-s. mit aktueller Hiphop- und Rock-
gesteigert. Schon Monate vor der Musik. Dank der Unterstützung des
Veranstaltung nehmen die Fans im NATURE ONE Musiksenders kam es in kürzester
Internet Kontakt zueinander auf und Zeit unter die Spitzenreiter (5). Dabei
organisieren Mitfahrbörsen und Kastellaun und Hasselbach sind zwei ist die musikalische Mischung des
Shuttlebusse. kleine Dörfer auf dem Hunsrück in der
Nähe von Koblenz. Seit acht Jahren
treffen sich dort jedes Jahr die Raver
JUMA 2/2001 25
S 24-27 Festivals.korr 1 19.02.2001 12:03 Uhr Seite 26
Manchmal
dauern die
Festivals
mehrere Tage.
Da braucht man
auch mal die
Zeit, um sich
auszuruhen.
Foto: dpa
Programms immer kontrastreich: RINGFEST/POPKOMM, KÖLN berühmt. Was in Zukunft dort passie-
Grunge-Rocker stehen hier neben ren wird, ist ungewiss. Fest steht,
Hiphop-Fans. Im Jahre 2000 entstand Die Popkomm ist die größte Musik- dass die Loreley eines der schönsten
aus dem Bremer Festival eine Tour messe der Welt. Hier trifft sich, was in Festivalgelände überhaupt ist.
durch sechs Städte: Hannover, Halle, der Musikbranche Rang und Namen
Mannheim, Koblenz, Landsberg und hat. Abends sind in den Clubs und ROCK AM SEE
Lichtenfels waren Stationen für die Veranstaltungssälen Kölns zahllose
tägliche Show mit acht Musikgrup- Bands zu hören. Da muss sich der Um die 25 000 Besucher kommen
pen. Mal sehen, was den Veranstal- Musikfan schon entscheiden, wo er jährlich im Spätsommer an den Bo-
tern der MTV Hard Pop Days in Zu- am liebsten hin möchte. Am Samstag densee. Ob sie wegen des schönen
kunft einfällt. des Messewochenendes ist aber Wetters zum Baden kommen und das
auch in der Kölner Innenstadt mächtig Festival da nur nettes Beiwerk ist?
SUMMER JAM was los. Wo sonst Autos und Busse Das bleibt die Frage. Musikalisch
fahren, stehen große Bühnen, auf der spannt Rock am See im Stadion des
Im Norden Kölns, am Fühlinger See, jede Menge Bands auftreten - der örtlichen Fußballvereins den Bogen
zelten jeden Sommer zehntausende Eintritt ist frei. Ein Straßenfest mit weit6. Mal waren Marius Müller We-
junger Menschen, die in ihrer Klei- bester Musik aller Stilrichtungen. sternhagen oder Bap die Zugpferde,
dung auffallend oft die Farben Rot, mal der Barde Leonard Cohen, mal
Gelb und Grün tragen. Reggae und LORELEY Cure oder Neill Young. Rockmusik
Dub dominieren den Klang von der jedenfalls, gelegentlich auch der
Bühne, aber auch Musik aus Afrika Warum ist es am Rhein so schön? Auf härteren Gangart.
und Ska gehören mit ins Programm – einer Anhöhe hinter dem berühmten
Thomas Mapfumo, Femi Kuti oder Loreley-Felsen befindet sich eine MOERS JAZZ FESTIVAL
Afrika Bambaataa beispielsweise. Natur-Arena, die wegen ihrer wunder-
Alle Größen des Reggae oder Ska schönen Lage seit Jahrzehnten Mu- Jazz ist eine Minderheitenmusik? Im
sind hier in den letzten fünf Jahren sikfestivals anlockt. Die Bizarre- Prinzip ja. Doch 50 000 Fans, die ein
aufgetreten. Festivals haben hier statt gefunden, Wochenende lang die Stadt im Ruhr-
bevor das Areal wegen steigender gebiet belagern, sind keine Minder-
Besucherzahlen zu klein wurde. Die
Loreley ist auch für Reggae-Festivals
26 JUMA 2/2001
S 24-27 Festivals.korr 1 19.02.2001 12:03 Uhr Seite 27
heit mehr. Es gibt keinen zeitgenössi- FLASH stäbchen und Modeschmuck die
schen Jazzmusiker, der nicht schon ursprüngliche Atmosphäre. Doch der
mal in Moers aufgetreten wäre. Hier Eines der jüngsten Festivals findet im Trubel und die Menschenmassen in
sind an vier Abenden um die 500 Fußballstadion des Hamburger Klubs den engen Gängen zwischen Zelten
Musiker zu sehen und zu hören. St. Pauli statt. Flash gehört den Fans und Verkaufsständen erinnern an U-
Moers hat sich immer als Festival des von Hiphop und Rap. Hier gibt sich Bahnen zur Rush-Hour. Der Musikstil:
neuen Jazz verstanden. Man setzt die deutsche Szene ein Stelldichein7. die Mischung ist noch immer bunt,
also weniger auf die Altgrößen des Fettes Brot, Fünf Sterne Deluxe, aber aufregend Neues gibt es kaum
Musikstils und kümmert sich nicht so Absolute Beginner und Ferris MC mehr zu entdecken.
sehr um volle Kassen. Ein interessan- haben in St. Pauli ein Heimspiel8.
tes, avantgardistisches Programm ist Welcher Standort sich für die Hiphop- UMSONST & DRAUßEN VLOTHO
das Ziel. Im Jahre 2001 feiert das per langfristig durchsetzen wird, steht
Festival 30-jähriges Jubiläum. noch in den Sternen9. In Stuttgart Hier stehen keine Security-Kräfte mit
beispielsweise hat mit dem „Hip Hop Schäferhunden ums Gelände und
AFRICA FESTIVAL Open“ ein ebenso renommiertes passen auf, dass sich niemand ein-
Festival im Süden des Landes begon- schleicht. Denn in Vlotho spielen seit
Das Festival im fränkischen Würzburg nen. Hier treten dieselben Bands wie über 25 Jahren nicht die Stars, son-
hat es zu erstaunlichem Erfolg ge- in Hamburg auf. Vielleicht ist ja auch dern Newcomer und regionale Bands.
bracht. Das Kulturprogramm mit für beide Festivals Platz. Spaß und gute Laune stehen über
ausschließlich afrikanischer Musik dem Kommerz: Der Eintritt ist frei.
kann nicht ohne Sponsoren auskom-
men. Unterstützung erhält die Veran- DIE AUSSENSEITER INTERNATIONALES ZELT-
staltung durch die Europäische Uni- UND MUSIKFESTIVAL FREIBURG
on, das Auswärtige Amt, das
Bayerische Kultusministerium, die TOLLWOOD MÜNCHEN Um die 150 000 Menschen besuchen
Botschaft Südafrikas und Sponsoren jährlich das Festival im äußersten
aus der Wirtschaft. Immerhin lockt Die Veranstaltung zeichnet sich Südwesten der Republik. Seit vielen
das Festival um die 120 000 Besucher dadurch aus, dass einem andere Jahren steht das Zirkuszelt immer im
in die Stadt. Es beginnt jedes Jahr mit Festivalteilnehmer auf den Füßen Sommer an seinem Platz. Das Frei-
einem sogenannten Street Day, herumtrampeln. Ehemals als Forum burger Zeltfest bietet nahezu drei
einem Umzug durch die Stadt, der an für Kleinkunst, Kabarett, junge Musik- Wochen lang Musik und Kabarett. Die
Karneval erinnert. Danach findet man gruppen und Klängen aus aller Welt Musikauswahl ist breit gefächert.
auf der Mainwiese neben Konzerten gedacht, ist Tollwood enorm gewach- Neben Größen und Newcomern des
auch Filmvorführungen, Handwerker- sen. In der Nähe des Münchener Rock treten auch frische Hiphop-
und Kunstbasar, Workshops und Olympia-Geländes angesiedelt, Bands auf. Das Profil des Zeltfests
Kinderprogramm. verbreiten zwar immer noch Räucher- wird aber auch von ethnischen Klän-
gen aus aller Welt geprägt. Ob Afrika
oder Asien, Arabien oder Ozeanien -
die Folklore der Welt ist aus Freiburg
Partystimmung nicht wegzudenken.
gehört dazu:
Szene während
eines Festivals 1 Ein Festival steigt – es findet statt
2 Das Spektrum ist breit gefächert – das
Angebot ist vielseitig
3 Es hat sich gemausert – es hat sich positiv
entwickelt
4 Ein Festival auf die Beine stellen –
es veranstalten
5 Spitzenreiter – jemand/etwas in einer
Führungsposition
6 Den Bogen weit spannen – ein breites
Angebot bieten
7 Man gibt sich ein Stelldichein –
man trifft sich
8 Sie haben ein Heimspiel – sie (eigentlich die
Foto: dpa
JUMA 2/2001 27
S 28-33 Schlüssel.korr 1 19.02.2001 12:06 Uhr Seite 28
28 JUMA 2/2001
S 28-33 Schlüssel.korr 1 19.02.2001 12:06 Uhr Seite 29
e Schlüssel...
n die Geheimnisse ihrer Schlüsselbunde eingeweiht und einige besondere Schlüssel vorgestellt.
Der Koffer-
schlüssel. Ich
finde die Form
lustig.
Der Schlüssel
zur Geldkassette.
Der Haustürschlüs-
sel. Den habe ich seit
ungefähr 3 Jahren.
Wenn ich abends
später nach Hause
komme, brauche ich
nicht zu klingeln.
JUMA 2/2001 29
S 28-33 Schlüssel.korr 1 19.02.2001 12:06 Uhr Seite 30
Ich habe schon öfter meinen Früher hatte ich ein schönes Fahrrad. In meinem Zimmer habe
Schlüsselbund verlegt. Ein- Das wurde mir geklaut. Darum habe ich meine Schlafklamotten
mal habe ich ihn stundenlang ich mir jetzt ein gebrauchtes Fahrrad und meine Sachen für die
gesucht. Ich dachte, er ist mit Schloss gekauft – ein älteres Schule. Ich mache den
irgendwo in der Wohnung. Damenrad. Das Fahrrad ist wichtig für Raum selbst sauber. Meis-
Freunde haben mir beim mich. Ich fahre jeden Morgen einen tens schließe ich mein
Suchen geholfen. Wir haben das Kilometer zur Bushaltestelle. Von dort Zimmer ab, wenn ich keine Zeit habe
ganze Zimmer auf den Kopf gestellt geht es mit dem Bus zur Schule. aufzuräumen. Da liegen vielleicht
(1). Ich wurde nervös, denn bei mir Abends geht es auf Sachen von mir und meiner Freundin
muss immer alles perfekt sein. Die die gleiche Weise rum, die keinen was angehen.
Suche hat zwei Stunden gedauert. wieder zurück. Zu Manchmal zeigt meine Mutter ihren
Schließlich kam ich auf die Idee in die meiner Freundin fahre Bekannten die Wohnung. Die brau-
Hosentasche zu gucken. Da war er! ich sechs Kilometer. chen mein Zimmer nicht zu sehen.
Meine Freunde waren stinkig ( 2), weil Auch meine Freunde Wenn ich Besuch von Freunden habe,
sie geholfen hatten zu suchen. wohnen weiter weg. gehen wir in den Gemeinschaftsraum.
Der Kellerschlüssel. In
unserem Keller stehen
der Wäschetrockner,
eingemachtes Gemüse,
Obst und alte Sachen.
Der Haustürschlüssel
meines Bruders. Er
hat seit 1,5 Jahren
eine eigene Wohnung.
Den Schlüssel habe
Der Schlüssel zu ich zur Sicherheit –
meinem Zimmer. falls er mal seinen
verliert.
30 JUMA 2/2001
S 28-33 Schlüssel.korr 1 19.02.2001 12:06 Uhr Seite 31
e dir, ...
M arco, 17 Jahre, ist
Schüler. Er besucht ein Gymna-
sium in Emmerich. In zwei
Jahren will Marco Abitur ma-
chen. Die Wohnung, in der er
lebt, liegt in einem Vorort. Sein
älterer Bruder wohnt in der
Stadt. Marco besucht ihn
manchmal. Er darf dort auch
schlafen.
Der Wohnungs-
schlüssel.
Ich lebe mit
meiner Mutter
und ihrem
Freund zusam-
men.
Der Schlüssel
zum Gemein-
schaftsraum.
Den Raum
benutze ich als
Wohnzimmer.
JUMA 2/2001 31
S 28-33 Schlüssel.korr 1 19.02.2001 12:06 Uhr Seite 32
...wer du bist!
Svenjas Schlüssel-Erlebnis Der Tagebuchschlüssel Der Garagenschlüssel
Wir sind aus der Diskothek Seit ich 12 bin, schreibe ich regel- Ich bin die Erste, die mor-
gekommen. Weil es noch früh mäßig Tagebuch, jeden zweiten Tag gens aufsteht. Zuerst hole
war, sind wir zu meiner auf jeden Fall. Die alten Tagebücher ich mein Fahrrad aus der
Freundin Steffi gegangen. Ich liegen in einer großen Kiste auf dem Garage. Ich fahre jeden
habe meine Schlüssel auf Dachboden. Zehn, elf liegen dort Morgen um halb sechs zur
den Tisch gelegt und sie ihre auch. bestimmt schon. Ich schreibe alles Arbeit. In ein paar Minuten
Als ich nach Hause gegangen bin, auf, was ich am Tag gemacht habe. bin ich da. In der Garage
habe ich mir einen Schlüsselbund Das ist eine ganze Menge. Mein Tag steht unheimlich viel Zeug: Sommer-
gegriffen. Zu Hause merkte ich, dass könnte 24 Stunden stühle, Waschmaschine, Kühltruhe,
es der falsche war. Ich habe ihr eine haben, nonstop. Ich ein alter Kaninchenstall und die
Nachricht mit dem Handy geschickt: bin immer unterwegs Fahrräder. Für das Auto ist kein Platz
Bist du noch wach? Ich hatte Glück. und komme nur zum mehr da.
Sie meldete sich direkt. Ich bin wieder Essen und zum
zu ihr gefahren und wir haben die Schlafen nach Hause. Der Haustürschlüssel
von meiner besten
Schlüsselbunde getauscht. Freundin. Steffi vergisst
ihren Schlüssel öfter.
Der Garagenschlüssel. Darum hat sie einen
In der Garage Ersatzschlüssel bei mir
steht mein deponiert.
Der Zimmerschlüssel. Ich Fahrrad.
schließe wegen meiner
neugierigen Schwester ab.
Sie bedient sich gerne an
meinem Kleiderschrank.
Und wenn sie Besuch hat,
holen sich die Kiddies (2)
meine CDs.
32 JUMA 2/2001
S 28-33 Schlüssel.korr 1 19.02.2001 12:06 Uhr Seite 33
JUMA 2/2001 33
S 34-35 Sprachausstellung.kor 1 19.02.2001 12:15 Uhr Seite 34
Deutsch entdecken
falt Europas würdigen und das Erler- „Deutsch verstehen“ beschäftigt sich
nen von Fremdsprachen fördern. Im- mit dem 1x1 der Sprache, mit Stan-
merhin gibt es im Moment allein elf dardsprache, der Sprachgeschichte,
Amtssprachen in der Europäischen Sprachverwandtschaften und Sprach-
Union. Dazu kommen die Sprachen kultur. Im roten Haus „Deutsch fühlen“
weiterer Mitgliedsstaaten, Regional- geht es um die Schönheit der Sprache,
„Deutsch ist interessant!“ und Minderheitensprachen. um Gefühle, Humor und Sprache ohne
Worte. Das gelbe Haus „Deutsch be-
Wer sagt das? Die Ausstellung „Herz- Deutsch entdecken greifen“ zeigt, dass Deutsch verbindet
liche Grüße“ des Goethe-Institutes, und lebt. In weiteren Bereichen erfährt
die sich mit der deutschen Sprache Was will die Ausstellung? Informativ, man etwas über Land, Leute und Ge-
beschäftigt. Die Wanderausstellung spannend, unterhaltend, erlebnisreich schichte, kann hören, lesen und spielen.
reist im Moment um die Welt. Das Eu- und auch humorvoll will man für
ropäische Jahr der Sprachen 2001 Deutsch werben. Drei „Häuser“ in un- Deutsch für alle
war der Anlass für das Projekt. In die- terschiedlichen Farben laden zu einer
sem Jahr will man die sprachliche Viel- Entdeckungsreise ein. Das blaue Haus Wer wird angesprochen? Neugierige,
Sprachinteressierte, Sprachspieler,
Deutschland-
Sprachexperten: Sie alle kommen in
bilder sind in dieser Ausstellung auf ihre Kosten. Al-
der Ausstel- le sind eingeladen, sich aktiv mit der
lung Bilder von
Land und
deutschen Sprache zu beschäftigen.
Leuten. Viele Besucher sind sicher schon ein-
mal mit der deutschen Sprache in
Berührung gekommen. Aber auch für
die Neulinge gibt es viel zu entdecken.
Kostproben
34 JUMA 2/2001
S 34-35 Sprachausstellung.kor 1 19.02.2001 12:15 Uhr Seite 35
Wie äußert
man Gefühle?
Im Roten Haus
kann man es
erfahren.
Welches ist
ein deut-
sches Wort?
Die Touch-
screens
laden zum
Raten ein.
Vorbild Gehör-
schnecke: In
der Spirale
kann man
deutsche
Sprache hören.
JUMA 2/2001 35
S 36-37 Szene 19.02.2001 12:19 Uhr Seite 36
szene
Alles und sofort
Mächtige Gitarrengewitter zerschneiden die Luft.
Das Berliner Trio „Surrogat“ spielt harten Rock
und Punk. Sie schreien ihre Texte heraus: „Haus
rocken, Wand durchbrechen, Leute gucken, Welt
verändern – wir haben viel vor.“ Sänger und Kom-
ponist Patrick Wagner will gehört werden – was
ihm gelingt. Die Musik von Surrogat wirkt wie ein
Geschichten für Dr. Mabuse ausgedacht, die von „lotte ohm“ ein
in der heutigen Zeit spielen. In sechs Bänden Produkt der Moderne,
erscheint neben den Comics um Atomkraft- das die letzten Jahr-
werks-GAU und Zugunglück auch eine Doku- zehnte zeitgenössi-
mentation der Romane und Filme über den scher Musik spüren
mysteriösen, gespenstischen Mabuse. lässt.
36 JUMA 2/2001
S 36-37 Szene 19.02.2001 12:19 Uhr Seite 37
JUMA 2/2001 37
S 38-39 Briefe.korr 1 19.02.2001 11:40 Uhr Seite 38
K l a s s e n - B r i e f f r e u n d s c h a f t e n
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S 40 rückseite 19.02.2001 12:23 Uhr Seite 48
Bernd Lunghard
Gedichtbehandlung
Heut haben wir ein Gedicht durchgenommen.
Zuerst hat’s der Lehrer vorgelesen,
da ist es noch schön gewesen.
Welche Erfahrungen
Mich hat das zwar nicht weiter gestört;
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ich hab das Gedicht so oft heut gehört,
Unterricht gemacht?
dass ich es jetzt schon auswendig kann.
Schreib uns!