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1828-1891
Michael Sieberichs-Nau
Höchst (A), 10. Dezember 2006
Michael Sieberichs-Nau
Michel-Felder-Str. 10
A-6973 Höchst
sieberichsnau@gmx.at
Eigenverlag
EVSN
Inhaltsverzeichnis
1 Vorbemerkungen / Stand der Forschung 4
2 Biographie 8
3 Werkverzeichnis 23
3.1 Gedruckte Werke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
3.1.1 Werke ohne Opusnummer . . . . . . . . . 23
3.1.2 Werke mit Opusnummer . . . . . . . . . . 26
3.2 Manuskripte und Autographe . . . . . . . . . . . . 28
3.2.1 Rischel & Birket-Smith Sammlung in:
Königliche Bibliothek Kopenhagen . . . . 28
3.2.2 Boije-Sammlung in:
Schwedische Musiksammlung, Stockholm 28
3.2.3 Österreichische Nationalbibliothek . . . . . 30
4 Zusätzliche Literatur 30
4.1 Moderne Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
4.2 Historische Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . 31
4.3 Historische Zeitschriften . . . . . . . . . . . . . . 31
5 Schlussbemerkung / Danksagung 32
Seit Fritz Bueks »Die Gitarre und ihre Meister« (1926) scheint sich
die These, die Gitarre habe nach einer Zeit der Hochblüte in der ers-
ten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein Schattendasein geführt, in der
Musikgeschichtsschreibung, zu behaupten. Peter Päffgen nimmt al-
lenfalls auf Wolf Mosers Artikel in Gitarre & Laute »Gitarristen
zwischen Aguado und Tárrega« (siehe Anmerkung 35) Bezug, um
wenigstens für Spanien die Geschichte der Gitarre zwischen 1850
und 1900 zu dokumentieren. Für mich stellte sich die Frage, ob es in
diesem Zeitraum auch außerhalb Spaniens eine ungebrochene Tra-
dition der Gitarre gab.
Parallel zu meinen Recherchen über Dubez habe ich mich sehr in-
tensiv mit dem Bonner Komponisten Wilhelm Neuland (1806-1889)
auseinandergesetzt. Neuland hielt sich ab den 1830-er Jahren in
London auf und hatte dort intensiven Kontakt mit den führenden Gi-
tarristen um Ferdinand Pelzer, Leonhard Schulz, Catharina Sidney-
Pratten, Giulio Regondi (der ebenfalls ab 1830 nach London über-
4
siedelte) und Luigi Sagrini. Dies führte mich unter anderem zu Nach-
forschungen über die Geschichte der Gitarre in England. Dabei zeig-
te sich, dass sich ab ca. 1830 London neben Wien und Paris als den
Hauptzentren gitaristischer Aktivität behaupten konnte, die deutlich
in die Zeit des Niedergangs der Gitarre hineinreichen.
5
1 Vorbemerkungen / Stand der Forschung
6
Ich hoffe, dass diese Kurzbiographie Interesse wecken kann an dem
Schaffen des Johann Dubez und dass das Werkverzeichnis hilfreich
ist bei der Suche nach interessanter Literatur für das eigene künst-
lerische Wirken. Unter http://members.aon.at/gitarrennoten können
zwei Walzer eingesehen und als PDF-Datei geöffenet werden. Mitt-
lerweile stehen auch die Handschriften der Gitarrenwerke Dubez’ in
der Schwedischen Musiksammlung als PDF-Dateien kostenlos zur
Verfügung.
Michael Sieberichs-Nau,
Höchst (A), 10. Dezember 2006
P.S.: Der Text ist mittels LATEX2e einem Makropaket zu dem Textsatzprogramm
TEXvon Donald Knuth und Leslie Lamport gesetzt, nachdem Word 2000 und Ope-
nOffice an der Aufgabe kläglich gescheitert waren.
7
2 Biographie
2 Biographie
8
war, ist nicht mehr zu ermitteln. Sein vermutlich einziger Lehrer
auf der Gitarre war Caspar Joseph Mertz (1806-1856), der seit 1840
in Wien lebte. Die Hochblüte der Gitarre in Wien war zu dieser
Zeit schon vorüber. Der Niedergang der Gitarre als Konzertinstru-
ment hatte schon früher begonnen, als Mauro Giuliani (1781-1829)
die Stadt 1819 verlassen hatte. Seitdem nahm die Zahl der Gitarren-
konzerte und Neuerscheinungen von gedruckten Musikalien ständig
ab.7
Bone nennt neben Mertz auch Regondi als Dubez’ Lehrer ohne
dies zu belegen. Ein regelmäßiger Unterricht bei einem reisenden
Virtuosen wie Regondi, der zudem siebzehn oder achtzehn Jahre
alt war, kann jedoch als unwahrscheinlich angesehen werden. Da
Regondi nach den obengenannten Konzerten nicht mehr in Wien
gastierte, liegt die Vermutung eines Zusammentreffens während der
9
2 Biographie
Zum folgenden Jahr 1847 findet sich die nächste Information. Cas-
par Joseph Mertz hatte sich aus gesundheitlichen Gründen für eini-
ge Jahre aus dem Konzertleben zurückziehen müssen.12 Dubez gab
am 1.3.1847 im Wiener Musikvereinssaal sein erstes selbständiges
10
Konzert, das neben zwei eigenen Werken wieder die Hugenotten-
Fantasie enthielt. Unter einem Konzert darf man sich kein Solopro-
gramm eines einzelnen Solisten in heutigen Sinne vorstellen. Viel-
mehr handelt es sich um eine Veranstaltung, in der ein Concertgeber
- so ist der Begriff der Selbständigkeit zu verstehen - andere Musi-
ker einlud, gemeinsam in verschiedenen Besetzungen aufzutreten.
Ein Konzertwesen in der heutigen Bedeutung, etwa der eines solis-
tischen Klavierabends, den Franz Liszt erstmals in das Konzertleben
einführte, entsprach in jener Zeit noch nicht der selbstverständlichen
Gestaltung eines Konzerts.13
Die Erinnerung an Regondi, mehr als sechs Jahre nach dessen Auf-
treten in Wien, scheint einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen zu
11
2 Biographie
haben. Trotz des hohen Maßstabs, den der Rezensent anlegt, lässt
sich aus der Kritik schließen, dass sich Dubez durchaus erfolgreich
in das Wiener Konzertleben eingeführt hatte. Zahlreiche Konzertbe-
richte über Gitarrenkonzerte anderer Gitarristen, die ab den 1840-
Jahren in Wien auftraten, zeigen sich deutlich kritischer gegenüber
der Gitarre. Es wurde oftmals sogar die Tauglichkeit der Gitarre
als vollwertiges Konzertinstrument in Frage gestellt.15 Regondi er-
scheint als der einzige Gitarrist um die Jahrhundertmitte, der sich in
ganz Europa der allgemeinen Werkschätzung der Kritik sicher sein
konnte.
Die Hauptgründe für den Niedergang der Gitarre sehen die meisten
Autoren in ihrer geringen Tonstärke. In Konkurrenz zum Klavier,
das begünstigt durch die Errungenschaften des Klavierbaus, seinen
Siegeszug angetreten hatte, musste die Gitarre unterliegen. Um dem
zu begegnen, verwendeten zahlreiche konzertierende Gitarristen des
19. Jahrhunderts Gitarreninstrumente, die über die Sechssaitigkeit
hinausgingen, den Tonumfang im Bass bis zum Kontra-H und in
der Höhe bis zum dreigestrichenen d erweiterten.16 Mertz spielte ab
ca. 1841 die achtsaitige, ab 1851 dann die zehnsaitige Gitarre.17
Die meisten anderen Virtuosen, z. B. Carulli, Legnani, Regondi,
Coste, Padovetz, Sokolowski und Bayer, spielten derartige Instru-
mente. Dubez’ Instrumentenwahl ist demnach nicht ungewöhnlich.
Bei dem in der vorherigen Konzertbesprechung als Guittaron (sic.)
genannten Instrument handelt es sich um Art Harfengitarre.18
12
an der Wien kurzfristig einzuspringen, ersetzte Dubez beide Musi-
ker.19
13
2 Biographie
Anfang der 1850-er Jahre kam die Zither in Wien in Mode. Sie
wurde durch Kaiserin Elisabeth in Wien hoffähig.21 Dubez erkann-
te darin ein weiteres Betätigungsfeld.22 Seine künstlerischen Am-
bitionen auf diesem Instrument wiesen weit über den damals üb-
lichen Stand hinaus. Dies spiegelt auch die Tatsache wider, dass
er eine »Anleitung zur Erlernung der Flageolettöne auf der Zither
op. 52« verfasste, obwohl das Repertoire der Zither zu dieser Zeit
noch kaum über die engen volkmusikalischen Grenzen hinausge-
kommen war.
Die »Fantaisie sur des motifs hongrois« erschien 1851.23 Eine Opus-
nummer fehlt auf dem Titelblatt, doch handelt es sich offensichtlich
um op. 1. Wahrscheinlich im folgenden Jahr erschien die »Fantaisie
sur des motifs de l’opera Lucia di Lammermoor« als op. 2. Darüber
hinaus hat Dubez weitere Gitarrenwerke komponiert und diese auch
14
in Konzerten aufgeführt. In der Sammlung des schwedischen Ma-
thematikers und Ingenieurs Carl Oskar Boije af Gennäs befinden
sich achtzehn, zum Teil autographe Manuskripte. Auf den Deck-
blättern finden sich zahlreiche biographische Hinweise, so Dubez’
Wohnadresse, verliehene Auszeichnungen, Orden und Werkdatie-
rungen bis in die 80-er Jahre.24 Warum Dubez diese Werke nicht
ebenfalls veröffentlicht hat, ist unklar. Allgemein bekannt ist je-
doch, dass Dubez’ früherer Lehrer Mertz sich über die Anforde-
rungen der Verleger, dessen Werke seien für das normale Publi-
kum zu anspruchsvoll, beklagt hatte. Mertz hatte aus diesem Grund
auf die Veröffentlichung vieler seiner eigenen Kompositionen ver-
zichtet, um sie nicht ändern zu müssen.25 Es ist denkbar, dass sich
Dubez aus ähnlichen Gründen gegen eine Veröffentlichung der als
Manuskript erhaltenen Werke entschieden hat. Möglicherweise war
auch der Markt für aufwendige Konzertwerke für die Gitarre nicht
mehr vorhanden. So schien es für ihn offensichtlich interessanter
zu sein, Musik für Zither und Harfe zu veröffentlichen. Stempniks
These, Dubez habe die Zeichen der Zeit erkannt (im Unterschied zu
Mertz) und rechtzeitig der neuen Mode Rechnung getragen, wird
damit unterstützt.26
Auf dem Frontispitz seines Op. 2 und ebenfalls der »Deux Chansons
sans paroles« op. 3327 wird Dubez als »Harpiste de la Comptesse
Jeanne Esterházy«28 genannt. Offensichtlich hatte Dubez eine An-
stellung gefunden. In der Kurzbiographie in Ziehrer’ s D. M.schreibt
der Autor, Dubez sei bisher (der Artikel wurde 1875 verfasst) infol-
ge einer festen Anstellung daran gehindert worden sich ganz dem
öffentlichen Konzertieren zu widmen. Demnach hat Dubez mindes-
tens zwischen ca. 1852 und ca. 1875 als Harfenist in den Diens-
ten der Comtesse Jeanne(tte) Esterházy gestanden. Ein wesentlicher
Teil seines Lebensunterhalts dürfte auch aus der Unterrichtstätigkeit
15
2 Biographie
bestritten worden sein. Diese bot neben der Tätigkeit bei der Com-
tesse, der öffentlichen Konzertätigkeit und den Notenausgaben ein
weiteres wirtschaftliches Standbein. Ebenso hat Dubez auch als Gi-
tarrist und Mandolinist in der Wiener Hofoper gewirkt, dieses En-
gagement wurde jedoch im Jahr 1883 nicht verlängert.29
In der Saison 1871/72 wirkte Dubez als Primarius des von ihm ge-
gründeten Streichquartetts. Die verzeichneten Konzerte fanden am
10.12.71 in Preßburg, und am 18. und 25.2.71 und 3.3.1872 im Bö-
sendorfersaal in Wien statt. Das Quartett bestand jedoch nur bis zum
Tod des zweiten Geigers Henry Clerc am 12.3.1873. Dubez löste es
daraufhin auf und widmete dem verstorbenen Musiker seine Elegie
op. 49 für Harfe.31
16
»Einem sehr ehrenvollen Rufe zu Concerten in Däne-
mark, Schweden und Holland wird der sehr geschätz-
te Harfen-Virtuos Herr Dubez mit Beginn dieses Som-
mers folgen.«
17
2 Biographie
18
gespielt habe. Uebrigens schienen die Damen befrie-
digt, denn sie hatten mich beinahe drei Stunden spielen
lassen.«34
19
2 Biographie
20
belebung des künstlerischen Gitarrespiels um 1900 in Deutschland,
Österreich und Spanien verstehen. Eine ungebrochene Tradition, in
der die Gitarre auch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts über-
lebte, ist nicht, wie Moser darstellt, auf Spanien beschränkt, sondern
findet in Österreich und Deutschland neben Dubez auch seine Re-
präsentanten in Bayer, Coste, Brand, Decker-Schenk. In England
sind Ferdinand Pelzer, dessen Töchter Giulia Pelzer (Giulia = Gi-
ulio!! Regondi) und Mad. Catharina Jospha Sidney-Pratten, Leon-
hard Schulz, Wilhelm Neuland und Elisabeth Mounsey als die wich-
tigsten Repräsentanten der Gitarre zwischen 1830 und 1900 zu nen-
nen.36
21
2 Biographie
Dubez war einer der letzten virtuosen Vertreter der Gitarre im deutsch-
sprachigen Raum in der Tradition des Virtuosentums des 19. Jahr-
hunderts, bevor drei Jahrzehnte später Albert, Mozzani, Llobet und
Segovia der Gitarre wieder in den Weg in die bedeutenden Konzert-
häuser ebneten.
22
3 Werkverzeichnis
23
3 Werkverzeichnis
Huldigungswalzer
Idylle; Z
Im Einverständnis, Polka-Mazurka
24
3.1 Gedruckte Werke
25
3 Werkverzeichnis
26
3.1 Gedruckte Werke
op. 42 Magdalenenklänge; Z
op. 57 Aus der Heimat Ländler für 2 Zithern arrangirt von Johann
Dubez
Auf dem Titelblatt findet sich folgender Zusatz:
27
3 Werkverzeichnis
28
3.2 Manuskripte und Autographe
Boije 669 Quatre Pieces: Ach so fromm, aus der Oper Martha, Ragozy-
Marsch (sic.), Hujnady-Marsch (sic.), Czardas (Die Stücke zwei bis
vier sind weitgehend identisch mit verschiedenen Abschnitten der
Fantaisie sur des motifs hongrois. Der Hunyadi-Marsch liegt auch
als Abschrift in der Rischel & Birket-Smith Sammlung vor.), Ms
Boije 678 Schubert, Trauerwalzer (Das Original ist aus der Kla-
viersammlung op. 9, eine Bearbeitung für Flöte und Gitarre dieses
Schubert-Walzers findet sich auch in Franz Schubert: Originaltän-
ze), A
29
4 Zusätzliche Literatur
4 Zusätzliche Literatur
30
4.2 Historische Literatur
Zuth, Dr. Josef: Simon Molitor und die Wiener Gitarristik um 1800,
Diss. Wien 1919
31
5 Schlussbemerkung / Danksagung
5 Schlussbemerkung / Danksagung
Besonderen Dank an Alexander Mayer, der mit Rat und Tat zur Sei-
te stand, wertvolle Informationen aus seiner Datenbank und Spei-
cherplatz für diese Webseite zur Verfügung stellte.
32
Wolfgang Bartsch, stellvertretender Vorsitzender des Pfarrgemeide-
rates der Pfarre Neulerchenfeld,
33
6 Bilder und Noten
Anonym (Vgl. Anmerkung 17) um 1860, 10-saitige Gitarre mit verstellbarem Hals
(signiert: Johann Dubez,
24. Februar 1889)
Mit freundlicher Genehmigung der Besitzerin, Univ. Prof. Brigitte Zaczek,
Prof.
c Brigitte Zaczek 2005, Universität für Musik und darstellende Kunst in
Wien
34
Prof.
c Brigitte Zaczek, Wien 2005
35
6 Bilder und Noten
Prof.
c Brigitte Zaczek, Wien 2005
36
37
6 Bilder und Noten
38
39
ANMERKUNGEN
Anmerkungen
1
Siehe Literaturverzeichnis
2
Die Schreibung mit -tz erscheint in dieser Form in der Taufmatrikel. Dank an
Herrn Wolfgang Bartsch, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Pfarrgemeinde-
rats Neulerchenfeld, für die Hilfe bei der Recherche. Später hat Dubez in seinen
Manuskripten sowohl die Schreibung mit -tz als auch mit -z verwendet.
Philip J. Bone behauptet, Dubez stamme aus Italien, doch steht Wien als Geburtsort
fest. Vgl.: Bone, Philip James: The Guitar and Mandolin, Biographies of Celebra-
ted Players and Performers, 2nd edition, Art. Dubez, S. 104 f., London 1954/72.
Im Folgenden: Bone.
3
Siehe: Unger, Karl: Wien, Köln 1995.
4
Josef und Anna Dubez sind zweifelsfrei Geschwister des Johann Dubez. Das
geht aus der Verlassenschaftsabhandlung des Bezirksgerichts Währing hervor. Das
Dokument nennt die Geschwister als weitere Verwandte neben der Ehefrau und Al-
leinerbin Friederike. Josef ist darin als Militärkapellmeister in Budapest genannt,
Anna als Harfenistin. Dank an Frau Dr. Michaela Laichmann vom Magistrat der
Stadt Wien, Magistratsabteilung 8, Wiener Stadt- und Landesarchiv für die Hilfe
bei der Recherche.
Franz Pazdírek verzeichnet noch Emerich, P. und G. Dubez. Siehe: Pazdírek, Franz:
Universal-Handbuch der Musikliteratur, Wien 1904, Bd. 3. Das Initial P. steht
wahrscheinlich für den schon genannten Peter Dubez. In Zingel, Hans Joachim:
Lexikon der Harfe, Laaber 1977, erscheinen Artikel über Peter und Anna Dubez.
Peter Dubez lebte, lt. Zingel um 1875 in Budapest. Ein Verwandtschaftsverhältnis
zwischen Peter und Johann ist denkbar, konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.
5
Johann Strauß (Sohn) unterbreitete ihr ein Angebot zu einer Mitwirkung als
Zitherspielerin für 14 Aufführungen unter seiner Leitung in Baden-Baden. Sie-
he: Brief von Johann Strauß (Sohn) an die Harfenistin Anna Dubez vom 29.Mai
1871. Vgl.: Franz Mailer: Johann Strauß (Sohn), Leben und Werk in Briefen und
Dokumenten, Bd. 2, Tutzing 1986. S. 193/194). Dank an die Johann-Strauss-
Gesellschaft in Wien und an Prof. Franz Mailer.
6
Zuth, Dr. Josef: Handbuch der Laute und Gitarre, Wien 1926-28. Im folgen-
den: Zuth, Handbuch. Siehe: Art. Dubez, S. 84.
40
ANMERKUNGEN
7
Vgl.: Stempnik, Dr. Astrid: Caspar Joseph Mertz, Leben und Werk des letz-
ten österreichischen Gitarristen im österreichischen Biedermeier / Eine Studie über
den Niedergang der Gitarre in Wien um 1850. Im Folgenden: Stempnik. Siehe S.
25-50: Aufstieg und Niedergang der Gitarre im Wiener Biedermeier: Ein histori-
scher Überblick. Stempnik vermutet, der Unterricht bei Mertz habe ca. 1843/44
begonnen. Siehe: S. 338.
8
Über die Enstehung des Melophons gibt es unterschiedliche Aussagen in der
Literatur. Stempnik verweist auf Riemanns Musiklexikon, Hrg. Wilibald Gurlitt,
Mainz 1959 erg. 1979, dort sei ein Ungar namens Ferenczi genannt. Bone nennt
Sir Charles Wheatstone als Erfinder. Diesen nennen auch G. Romani und I. Beynon
als Erfinder des Melophons. Siehe: G. Romani und I. Beynon: Art. Concertina in:
The New Grove Dictionary, Ed. Stanley Sadie, London, 1980, Bd. 4, S. 265 ff.
Präzise Auskunft über die genannten Unterschiede finden sich in: Jacobs, Helmut
C.: Der junge Gitarren- und Concertinavirtuose Giulio Regondi – Eine kritische
Dokumentation seiner Konzertreise durch Europa 1840 und 1841, Bochum 2001
9
Vgl. Bone, Art.: Regondi, S. 291 ff. Radke, Hans: Artikel Regondi in: Musik
in Geschichte und Gegenwart, im Folgenden: MGG, Bd. 11, Sp. 142 f., Kassel
1989.
10
Regondis Bearbeitung der Hugenotten-Fantasie op. 20 von S. Thalberg ist
nicht im Druck erschienen. Das Manuskript ist leider verschollen. Regondi spiel-
te diese Fantasie in zahlreichen Konzerten, so auch in den Konzerten in Wien
1840/41. Vgl.: Wynberg, Simon: Giulio Regondi, Complete Concert Works for
Guitar, Heidelberg 1990. Siehe auch: Bone, S. 291 ff.: Art. Regondi.
11
Ziehrer’ s Deutsche Musikzeitung gibt irrtümlicherweise den 17. März an. Die
Allgemeine Wiener Musik Zeitung vom 11.3.1847, S. 122 belegt aber eindeutig
den 1. März. Allgemeine Wiener Musik Zeitung, 11.3.1847, S. 122. Ziehrer’ s
Deutsche Musik Zeitung, Wien 1875/14. Im Folgenden: Ziehrer’ s D. M. Dank an
Dr. Ingrid Fuchs, von der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien. Dank an Herrn
Dr. Renner von der Wiener Stadt- und Landesbibliothek, Magistratsabteilung 9 für
die Hilfe bei der Recherche der Konzertkritiken.
12
Vgl. Stempnik, S. 25-50, Aufstieg und Niedergang a.a.O.
13
Vgl.: Schaal, Richard: Art. Konzertwesen in: MGG, Bd. 7, Sp. 1587-1605.
41
ANMERKUNGEN
14
Siehe: Anm. 10: Allgemeine Wiener Musik Zeitung von 11.3.1847.
15
Siehe: Stempnik, S. 25ff.: Aufstieg und Niedergang, a.a.0.
16
So verwenden Legnani in einer Caprice op. 20 und Dubez in seiner »Fantaisie
sur des motifs hongrois« dieses dreigestrichene d. Heutige Gitarren reichen meist
bis zum zweigestrichenen h, seltener bis zum dreigestrichenen c.
17
Stempnik, S. 75
18
Vgl.: Zuth Handbuch, Art. Guitarion, S. 128; Art. Harfengitarre, S. 133. Die-
ses Instrument wurde 1831 von einem Gitarrenbauer namens Frank konstruiert
und stellt eine Art Zwitterinstrument dar. Siehe Fotographie der 10-saitigen Gitar-
re im Anhang. Prof. Brigitte Zaczek teilte mir mit, dass vermutlich Henryk Rudert
der Gitarrenbauer sei. Sie hat ihre Information von dem niederländischen Experten
Alex Timmermann. Sicher ist, dass Dubez auch Instrumente von J. Schenk gespielt
hat.
19
Ziehrer’ s D. M.
20
Quelle: Wiener Stadt- und Landesbibliothek, a.a.O.
21
Eine Kurzdarstellung findet sich bei Stempnik, S. 47 ff. Dubez schrieb ein
Werk für die Zither anlässlich der Hochzeit von Kaiser Franz-Joseph und Kaiserin
Elisabeth im Jahr 1854. Das Werk heißt »L’ amour et ’hymen« (Die Liebe und
der Hochzeitschor o.ä.). Herzlichen Dank an Alexander Mayer für diesen Hinweis
und die Bereitstellung der Noten. Es wurde von Cornelia Mayer für EMI classics
(2004 – 7243 557826 2 5) auf CD eingespielt
22
Auch andere namhafte Gitarristen wie C. J. Mertz, Adam Darr und Eduard
Bayer spielten und unterrichteten Zither, bzw. verfassten Zither-Lehrwerke. Ob
Dubez mit Darr und Bayer in Kontakt stand kann leider nicht geklärt werden, doch
ist dies durchaus wahrscheinlich, da beide in ihren Heimatländern zu den bekann-
testen Zitherspielern gehörten. Möglicherweise hat auch die in Schwerin leben-
de Schwester Anna Kontakt zu dem in Hamburg lebenden Eduard Bayer gehabt
bzw. Kontakte zwischen Bayer und Dubez vermittelt. Bayers Auftreten in Schwe-
rin ist in der Zeitschrift Gitarrefreund dokumentiert.
42
ANMERKUNGEN
23
Siehe Stempnik, S. 339 f. Dort sind die gedruckten Gitarrenwerke besprochen.
Spina übernahm den Diabelli-Verlag 1852. Siehe: Kahl, Willi: Art. Diabelli in:
MGG, Bd. 3, Kassel 1989.
24
Carl Oscar Boije af Gennäs’ Sammlung befindet in der Staatlichen Musikbi-
bliothek, Stockholm. Von dort habe ich Kopien der Werke erhalten. Dank an Anna
Lena Holm.
25
Vgl.: The Memoirs of Makaroff, aus dem Russischen ins Englische übersetzt
von Vladimir Bobri und Nura Ulreich, in: Guitar Review Nrn. 1-3 und 5, New
York 1946-1948.
26
Siehe: Stempnik, S. 49 f.
27
Dank an die Wiener Stadt- und Landesbibliothek für die Anfertigung der Ko-
pien.
28
Über J. Esterházy konnte ich keine Informationen finden. Sie ist Widmungs-
trägerin des dritten Impromptus, Ges Dur, op. 51 von Frederic Chopin.
29
Stempnik nennt die Zitherschülerin Melanie Etterlin, deren Konzertauftritt mit
Johann Decker-Schenk im Jahr 1856 erwähnt wird. Außerdem ist auf dem Fronti-
spitz der »Fantaisie sur des motifs hongrois« Madame la Comptesse Pauline Bau-
dissin, geborene de Gersdorff, als Widmungsträgerin und Schülerin genannt. Zieh-
rer’ s D. M. enthält auf S. 6 ein Barcarole op. 60, die seiner Nichte Caroline Nödl
gewidmet ist. Ob sie auch seine Schülerin war, konnte nicht ermittelt werden, sie
spielte wie auch Dubez 1879/80 als Zitherspielerin in der Wiener Hofoper. Siehe:
Beetz, Dr. Wilhelm: Das Wiener Opernhaus, Zürich, 1949.
30
Ziehrer’ s D. M.: a.a.O.
31
Siehe: Deckblatt der Notenausgabe. Neben einem Portrait ist hier ein Grab-
stein abgebildet, auf dem sich die Lebensdaten Henri Clercs’ und der Vermerk
Harfenvirtuos und II. Geiger im Quartett Dubez befinden.
32
Siehe: Heck, Dr. Thomas: Art. Regondi in: The New Grove Dictonary of Mu-
sic and Musicans. Bernhard Molique widmete sein 1853 in London erschienenes
Konzert op. 46 Regondi.
43
ANMERKUNGEN
33
Zuth, Dr. Josef: Aus dem Nachlass des Johann Dubez, in: Muse des Saiten-
spiels, S. 72 bis 78, Bad Honnef, 1931. Dank an die Bayerische Staatsbibliothek
in München.
34
Zit. nach Zuth, Dr. Josef, ebd.
35
Moser, Wolf: Spanische Gitarristen zwischen Aguado und Tárrega, in: Gitarre
& Laute, Köln Heft 4/1979, S. 26 ff.
36
Vgl. Huber, Dr. Karl: Die Wiederbelebung des künstlerischen Gitarrespiels
um 1900, Augsburg 1995, S. 18 f., S. 29. Huber weist Beziehungen zwischen den
Gitarristen der Blütezeit der Gitarre und den Gitarristen in den Gitarrenvereinigun-
gen in Leipzig und München nach.
37
Erstes Wiener Zither-Jounal, Wien 1883. Giuliani starb nicht 1820, sondern
1829.
44