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DKV Deutsche Krankenversicherung AG

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PKV-Info

Der Standardtarif
Stand: 1. Juni 2004

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Was ist der Standardtarif? bunden werden (Ausnahmen:
Auslandsreisekrankenversiche-
Der Standardtarif ist ein bran-
rung und Krankenhaustagegeld-
cheneinheitlicher Tarif in der pri-
versicherung).
vaten Krankenversicherung
(PKV) mit einem gesetzlich be-
grenzten Höchstbeitrag, dessen Was leistet der Standardtarif?
Versicherungsschutz vergleich- § 257 Abs. 2 a Sozialgesetzbuch
bar ist mit demjenigen der ge- V (SGB V) legt fest, dass der
setzlichen Krankenversicherung Standardtarif Leistungen ent-
(GKV). hält, die mit denjenigen der GKV
vergleichbar sind. Das bedeutet
Dieser Tarif erfüllt in der PKV vor
nicht, dass die Leistungen voll-
allem eine soziale Schutzfunkti-
kommen identisch sein müs-
on. Er richtet sich insbesondere
sen, aber sie müssen weitge-
an Versicherte, die aus finanziel-
hend übereinstimmen. So hat
len Gründen einen besonders
preiswerten Tarif benötigen. zum Beispiel der Standardtarif
Deshalb ist der Standardtarif im Unterschied zum Versiche-
auch nur für bestimmte, vom rungsschutz der GKV uneinge-
Gesetzgeber definierte Perso- schränkt Europageltung. Eine
nengruppen geöffnet. Außer- allgemeine Übersicht über die
dem darf der Standardtarif nicht Leistungen des Standardtarifs
mit Zusatzversicherungen ver- gibt nachfolgende Tabelle:

Leistungsumfang Besonderheiten
im Standardtarif
Ambulante 100 % Der Arzt darf bei Standardtarif-
ärztliche versicherten nur maximal das
Behandlung 1,7fache der ärztlichen Ge-
bührenordnung (bzw. bei me-
dizinisch-technischen Leis-
tungen das 1,3fache und bei
Laborleistungen das 1,1fache)
berechnen. Deshalb muss
sich der Patient als Standard-
tarifversicherter gegenüber
dem Arzt ausweisen.
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Leistungsumfang Besonderheiten
im Standardtarif
Psychotherapie maximal 25 Sit- Maximal ist das 1,7fache
zungen pro Jahr der ärztlichen Gebührenord-
nung erstattungsfähig.
Rettungs- 90 %
fahrten 5-10 Euro Zuzah-
lung je Fahrt
Häusliche 90 % Maximal werden die von der
Behandlungs- GKV akzeptierten Höchst-
pflege preise erstattet. Der Versi-
cherte muss für maximal
28 Tage im Jahr Zuzahlungen
leisten. Für Versicherte unter
18 Jahren entfällt die Selbst-
beteiligung.
Arznei- und 80 % Maximal sind pro Jahr 306
Verbandmittel Euro an Selbstbeteiligung zu
leisten. Darüber hinaus
Heilmittel 80 % werden 100 % erstattet.
Es gibt ein Hilfsmittelver-
Hilfsmittel 80 % zeichnis. Für Hörgeräte
und Krankenfahrstühle
gibt es Höchstsätze.
Zahnärztliche 100 % Der Zahnarzt darf bei Stan-
Behandlung dardtarifversicherten maximal
das 1,7fache der zahnärzt-
Zahnersatz 65 % lichen Gebührenordnung
berechnen, deshalb muss
Kieferortho- 80 % sich der Patient gegenüber
pädie dem Zahnarzt als Standard-
tarifversicherter ausweisen.
Krankenhaus 100 % der Regel-
leistung
10 Euro Zuzahlung
pro Tag in den
ersten 28 Tagen
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Was ist ein beihilfekonformer cherungszeit und je niedriger
Standardtarif? das Alter, desto günstiger ist der
Beitrag im Standardtarif.
Der beihilfekonforme Stan-
dardtarif ist speziell für Beamte
Dies liegt daran, dass bei einem
und ihre Familienangehörigen
Wechsel in den Standardtarif
geschaffen, bei denen der
die Alterungsrückstellung des
Dienstherr jeweils einen be-
bisherigen Tarifs bei demselben
stimmten Prozentsatz der
Unternehmen angerechnet
Krankheitskosten bezahlt. Über-
wird.
nimmt der Dienstherr in Form
der Beihilfe z.B. 50 Prozent der
Im beihilfekonformen Stan-
Krankheitskosten, dann muss
dardtarif ist der Beitrag anteilig
nur ein Versicherungsschutz ab-
begrenzt. Bei einem 50-prozen-
geschlossen werden, der die
tigen Versicherungsschutz be-
nicht vom Dienstherrn getra-
trägt der Höchstbeitrag bspw.
genen 50 Prozent der Krank-
50 Prozent des GKV-Höchstbei-
heitskosten abdeckt. Der Um-
trags.
fang des Versicherungsschutzes
im beihilfekonformen Stan-
dardtarif ergibt sich präzise aus
dem Prozentsatz der nicht vom Versicherung von Ehepaaren
Dienstherrn abgedeckten Krank- oder Lebenspartnern
heitskosten. Eine Besonderheit gilt für Ehe-
paare oder Lebenspartner (nach
dem Lebenspartnerschaftsge-
Die Beitragsgarantie setz), die beide im Standardtarif
im Standardtarif versichert sind. Liegt das Ge-
samteinkommen – das ist die
Der Standardtarif ist mit einer Summe der Einkünfte im Sinne
Beitragsgarantie verbunden: des Einkommensteuerrechts –
Der Beitrag darf den durch- unter der Beitragsbemessungs-
schnittlichen Höchstbeitrag der grenze von 41.850 Euro (2004),
GKV – das sind 2004 498,72 Eu- dann zahlen beide Ehepartner
ro – nicht übersteigen. oder Lebenspartner zusammen
maximal 150 Prozent des durch-
Welcher Beitrag tatsächlich ge- schnittlichen GKV-Höchstbei-
zahlt werden muss, kann aller- trags. Im beihilfekonformen
dings nur im Einzelfall ermittelt Standardtarif gilt die entspre-
werden. Je länger die Vorversi- chend anteilige Regelung.
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Wer kann sich im 3. Beamte und ihre Familienan-
Standardtarif versichern? gehörigen ab dem 65. bzw.
1. Personen, die das 65. Le- dem 55. Lebensjahr
bensjahr vollendet haben Wenn Beamte in einen beihil-
Einzige weitere Bedingung fekonformen Standardtarif
für einen Wechsel in den wechseln wollen, gelten die-
Standardtarif ist hier, dass die selben Voraussetzungen wie
Person seit mindestens 10 unter Punkt 1. und 2. ge-
Jahren in der PKV versichert nannt.
ist, und zwar in einem Tarif,
der grundsätzlich durch den 4. Unter bestimmten Bedingun-
Arbeitgeber zuschussberech- gen ist auch ein Wechsel vor
tigt ist. Diese Voraussetzun- dem 55. Lebensjahr möglich
gen erfüllen alle Tarife, die ei- Hier sind Personen angespro-
nen vollen Krankenversiche- chen, die insbesondere aus
rungsschutz bieten. Nicht da- Gründen der Erwerbsunfähig-
zu gehören Zusatztarife, die keit vorzeitig in Rente oder
lediglich ergänzend zu einem Pension gehen. Im Einzelnen
Versicherungsschutz in der müssen folgende Vorausset-
GKV abgeschlossen werden. zungen erfüllt werden:

2. Personen, die das 55. Le- • Bezug einer Rente aus der
bensjahr vollendet haben gesetzlichen Rentenversi-
Diese Personen können in cherung oder Bezug eines
den Standardtarif wechseln, Ruhegehalts nach beam-
wenn tenrechtlichen Vorschriften,

• ihr Einkommen unter der • 10 Jahre Vorversicherungs-


Jahresarbeitsentgeltgrenze zeit in einem zuschussfähi-
von 41.850 Euro (2004) gen Tarif,
liegt und
• Gesamteinkommen unter
• sie über eine 10-jährige der Jahresarbeitsentgelt-
Vorversicherungszeit in ei- grenze von 41.850 Euro
nem zuschussberechtigten (2004).
Tarif verfügen.
Einbezogen sind selbstver-
ständlich auch die Bezieher
von Witwengeld oder eines
Unfallruhegehaltes sowie
ehemalige Berufssoldaten.
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Erfüllt eine Person die oben sorge (Zeitsoldaten, Berufs-
genannten Bedingungen und soldaten sowie Beamte des
wechselt in den Standardta- Bundesgrenzschutzes, der
rif, so können auch die Famili- Feuerwehr und der Polizei)
enangehörigen dorthin wech- profitieren. Für den Ab-
seln, sofern sie bei einer schluss einer Anwartschafts-
GKV-Versicherung nach § 10 versicherung auf den Stan-
SGB V beitragsfrei mitversi- dardtarif gelten für Heilfürsor-
chert wären. geberechtigte die unter 2.
und 5. genannten Vorausset-
5. Standardtarif für Beamte mit zungen.
Vorerkrankungen
Wer neu verbeamtet wird
und in den Normaltarifen der Wo kann ein Standardtarif
PKV nicht oder nur unter Be- abgeschlossen werden?
rechnung eines Risikozu-
schlags aufgenommen wer- Der Standardtarif wird von je-
den würde, kann sich inner- dem privaten Krankenversiche-
halb von sechs Monaten rungsunternehmen in Deutsch-
nach der Verbeamtung oder land angeboten. Bereits privat
innerhalb von sechs Monaten Versicherte können deshalb je-
nach der Feststellung einer derzeit bei ihrem Unternehmen
Behinderung ohne Risikozu- in den Standardtarif wechseln,
schlag im Standardtarif versi- sobald sie die Voraussetzungen
chern. Diese Regelung gilt erfüllen. Die unter 5. und 6. ge-
auch für alle berücksichti- nannten Personengruppen kön-
gungsfähigen Angehörigen. nen den Standardtarif bei jeder
Voraussetzung für den Wech- privaten Krankenversicherung
sel in den Standardtarif ist abschließen. Da der Standardta-
hier in jedem Fall, dass der rif brancheneinheitlich konzipiert
Beamte oder Angehörige ist, ergeben sich lediglich gerin-
noch keine private Vollversi- ge Unterschiede im Beitrag. Der
cherung abgeschlossen hat. Höchstbeitrag und der versi-
cherte Leistungsumfang sind
6. Standardtarif für Heilfürsorge- hingegen überall identisch.
berechtigte
Vom Standardtarif können
Und wie sieht es mit der
auch Personen in einem öf-
Pflegeversicherung aus?
fentlich-rechtlichen Dienst-
verhältnis mit freier Heilfür- In der Pflegeversicherung gilt
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nach fünfjähriger Vorversiche- und/oder eine Erhöhung des
rungszeit eine Höchstbeitrags- Selbstbehalts zur Verfügung.
regelung. Der Beitrag darf nicht Lassen Sie sich individuell von
höher sein als der Höchstbeitrag Ihrem Unternehmen beraten.
zur sozialen Pflegeversicherung
(2004 59,28 Euro). In der beihil-
fekonformen Variante werden
lediglich 40 % hiervon bezahlt. Wie erkennt der Arzt einen
Für Beamte, die neu zur PKV Standardtarifversicherten?
kommen und den Standardtarif An einem Vermerk auf der Card
wählen, findet diese Beitragsbe- für Privatversicherte. Sollte das
grenzung sofort Anwendung. Versicherungsunternehmen kei-
ne derartige Karte eingeführt ha-
ben, so erhält der Versicherte ei-
nen gesonderten Ausweis. Zu-
Gibt es Alternativen
dem ist der Versicherte ver-
zum Standardtarif?
pflichtet, seinen Arzt darauf hin-
Der Standardtarif ist ein Ange- zuweisen.
bot insbesondere zur Beitrags-
reduzierung im Alter. Unterneh-
mensindividuell stehen oft wei-
tere Angebote zur Beitragsredu- Für weitere Fragen
zierung durch einen Tarifwech- stehen wir Ihnen selbstver-
sel, eine Leistungsreduzierung ständlich gerne zur Verfügung.

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