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https://de.wikipedia.org/wiki/Artemis-Programm
Artemis-Programm
Verschwörungstheorie
Als Verschwörungstheorie wird im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet, einen Zustand, ein
Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären.
Verschwörungstheorien bieten einfache Wahrheiten für eine komplizierte Welt. Wie kommen
sie zustande? Und warum glauben einige Menschen daran und andere nicht?
Der US-Geheimdienst habe die Türme des World Trade Centers selbst in die Luft gesprengt. Wie
sonst ließe sich der Einsturz der beiden Zwillingstürme in New York erklären? Die Flugzeuge
seien ein reines Ablenkungsmanöver gewesen.
Außerdem sollen die Attentäter noch leben, und in Pennsylvania soll am 11. September nie ein
Flugzeug abgestürzt sein.
3. Inszenierte Mondlandung
Eine Verschwörungstheorie, die sich seit etwa einem halben Jahrhundert hartnäckig hält: Die
Mondlandung 1969 sei von der US-Raumfahrtbehörde NASA in einem Filmstudio inszeniert
worden.
Ein handfestes Motiv gibt es auch: Schließlich habe US-Präsident John F. Kennedy schon 1961
gefordert, die Mondlandung bis zum Ende des Jahrzehnts zu realisieren und habe deshalb die
NASA unter Druck gesetzt.
4. Bill Gates
Bill Gates soll der Teufel sein. Lege man den ASCII-Code zugrunde und rechne man die
Buchstaben seines Namens in Ziffern um, so heißt es, dann ergebe "Bill Gates" die Nummer 666
– und das sei genau die Zahl des Teufels.
Der American Standard Code for Information Interchange (ASCII) ist eine Zeichenkodierung, mit
der ursprünglich englische Schriftzeichen dargestellt wurden. Und da der Microsoft-Gründer Bill
Gates der Dritte (III.) sei, so die Theorie weiter, ergebe sich hinsichtlich der ASCII-Werte folgende
Rechnung: B=66, I=73, L=76, L=76, G=71, A=65, T=84, E=69, S=83, plus 3 macht insgesamt 666.
Die Tatsache, dass der Mann eigentlich William III. Gates heißt, wenn man schon die Zahl "drei"
mit bemühen muss bei dieser Rechnung, lassen die Rechenkünstler diskret unter den Tisch
fallen
5. HI-Virus
In Zeiten des Kalten Krieges setzten Mitarbeiter der Stasi diese Behauptungen in die Welt. Sie
sollen auf Befehl des KGB gehandelt haben
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yuchini
tomates cherr
ajos
zanahorias
brocoli
rabanos
pollo
limon
sal
rosmazrin
aceitnas verdes
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Geishas 18 menaar
kimono 10 50 mil
10 km each season
blumen
Künstlerinen
misukerinen
Schauspielerinnen
https://gogonihon.com/de/blog/die-welt-der-japanischen-geisha/
https://www.geisha24.de/
//
Im Norden Kolumbiens befindet sich einer der größten Kohle-Tagebauten der Welt: El Cerrejón.
Die hier von drei multinationalen Unternehmen abgebaute Kohle wird unter anderem in
deutschen Kraftwerken verheizt. Die lokale Bevölkerung profitiert davon nicht, im Gegenteil:
Vertreibung, Umweltzerstörungen, Dürren, Krankheiten und Unterernährung sind die Folge.
Das Departamento La Guajira, in dem die Mine liegt, ist eines der ärmsten Kolumbiens. Nach
wie vor sind Unterernährung und Kindersterblichkeit in der betroffenen Region hoch, und die
Kohlegrube dehnt sich immer weiter aus. Gemeinschaften die sich gegen die Umsiedung und die
Zerstörung ihrer Lebensgrundlage wehren werden bedroht. Der letzte Mordversuch gegen einen
Anti-Kohle-Aktivisten der Wayú liegt gerade einmal zwei Wochen zurück.
Ende November 2018 versammelten sich in einem Seminar- und Tagungshaus in Hüll im Norden
Deutschlands unter dem Titel „Wenn nur die Kohle zählt“ Aktivist*innen, Forscher*innen und
Anwohner*innen aus Kolumbien und Deutschland, um sich über den Kohleabbau und seine
Folgen auszutauschen. Auch Sindy Paola Bouriyuu, Sprecherin der indigenen Gemeinde der
Wayuú, nahm an dem Seminar teil. Ihr Wohnort liegt nur wenige Kilometer von der riesigen
offenen Steinkohlemine El Cerrejón entfernt. „In diesem Gebiet sind Kinder gestorben, weil sie
den Staub, den die Mine permanent abstößt, eingeatmet haben oder weil sie Lungenprobleme
bekommen haben“, berichtet Sindy. Der Cerrejón ist ein offener Tagebau und sie wohnen
mittendrin. Das einzige, was sie schütze, dass sie nicht ganz in die Dörfer eindringen, ist der Fluss
Ranchería, der eine wichtige Wasserquelle ist, fügt sie hinzu.
Als Sindys Sohn anderthalb Jahre alt war, musste sie ihn zu Verwandten in eine andere Stadt
weggeben; er konnte in der Comunidad Wayuú nicht mehr leben. Er bekam dort keine Luft; zu
hoch war die Feinstaubbelastung, die durch die täglichen Sprengungen entsteht. Doch die
indigene Aktivistin will hier bleiben, wie die meisten Dorfbewohner*innen. Sie sehen dieses
Stück Erde als einen Teil von ihnen; zudem liegen hier ihre Ahnen begraben.
In der Provinz La Guajira im Nordosten Kolumbiens sind in den letzten Jahren über 5.000 Kinder
gestorben; nicht nur an den Folgen der hohen Feinstaubbelastung, sondern auch an Wasser-
und Nahrungsmangel. Das Wasser des Flusses Ranchería sowie das Grundwasser der Region
wurden vom Bergbau geradezu verschluckt. El Cerrejón verbraucht am Tag schätzungsweise 45
Millionen Liter Wasser, während der Bevölkerung in La Guajira heute im Schnitt weniger als ein
Liter Trinkwasser pro Person zur Verfügung steht. Die indigene Aktivistin Sindy Bouriyuu
berichtet: „Wir sind abhängig vom Wasser, damit wir anbauen können, was wir zum Leben
brauchen. Früher reichte das. Aber jetzt haben wir kein Wasser mehr
WayuuS
Genug Wasser für den Bergbau, zu wenig Wasser für die Wayúu
ojas ist ein Wayúu. Damit gehört er zur größten indigenen Gemeinschaft Kolumbiens. Ihre mehr
als 270.000 Mitglieder siedeln vor allem in der Guajira: meist außerhalb der größeren Städte, in
ärmlichen Siedlungen und ohne Anschluss an die öffentliche Infrastruktur. Die Wayúu halten
Ziegen und anderes Kleinvieh, sie jagen und fischen, manchmal bauen sie Gemüse an, und sie
treiben regen Handel mit Venezuela, wo zahlreich weitere Wayúu-Clans leben.
Die Wayúu sind wehrhaft und das Leben in karger Landschaft gewohnt. Die spanischen
Kolonisatoren konnten sie nie ganz unterwerfen. Der aktuelle Wassermangel aber könnte
seinem Volk zum Verhängnis werden, sagt Javier Rojas, und verantwortlich dafür sei die
kolumbianische Regierung: "Sie haben uns den Fluss gestohlen." Weil der Ranchería-Fluss am
Oberlauf durch den See El Cercado gestaut werde, führe er weiter unten kaum noch Wasser. "Er
ist praktisch ausgetrocknet. Und jetzt sterben unsere Kinder." Eigentlich ist der See zur
Versorgung der größeren Städte in der Guajira gedacht. Aber er ist noch nicht fertig – und selbst
wenn, würden die von ihm ausgehenden Wasserleitungen einen großen Teil der Wayúu
vermutlich nicht erreichen.
Aufgrund des Wassermangels, sagt Rojas, seien Krankheiten wie die Tuberkulose weit
verbreitet. Stillende Mütter bekämen nicht ausreichend zu essen, mehr als 30.000 Kinder seien
stark geschwächt, Tausende bereits an Durst und Unterernährung gestorben. Etwa 15 bis 20
Liter Wasser pro Tag hat jede Wayúu-Familie zur Verfügung – zum Vergleich: In Deutschland
liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei rund 120 Litern.
Im September wollen die Vereinten Nationen neue Entwicklungsziele verabschieden. Sie sollen
auch für die reichen Industriestaaten gelten, nicht nur für die Armen – ein Paradigmenwechsel.
Wir stellen jede Woche ein Ziel vor. Ein Klick auf das Bild bringt Sie zur Übersicht.
Rojas’ Zahlen lassen sich nicht überprüfen, denn die Wayúu begraben ihre toten Kinder
traditionell auf eigenem Territorium, zumeist ohne das offiziell registrieren zu lassen. Doch
unabhängige Stellen bestätigen: Die Guajira leidet unter einer schweren Wasserkrise, und sie
trifft vor allem die Wayúu außerhalb der Städte. "Eine signifikante Zahl von Kindern ist in den
vergangenen Monaten in der Guajira aus vollkommen vermeidbaren Gründen gestorben",
berichtet die Defensoría del Pueblo, eine staatliche Ombudsstelle. Sie seien Unterernährung,
Wassermangel und schlechten hygienischen Verhältnissen zum Opfer gefallen. "In ihrer
Mehrheit waren es Wayúu."
Damit ist die Guajira noch sehr weit vom künftigen Ziel der Vereinten Nationen entfernt, alle
Bürger mit Wasser und sanitärer Infrastruktur zu versorgen. "Der Staat hat uns verlassen", sagt
Rojas. "Wir sind völlig auf uns alleine gestellt." Die kolumbianische Regierung verweist auf die
Nothilfe, die sie den Bewohnern der Guajira gewähre: Man verteile Nahrungsmittel, versorge
Schwangere und stillende Mütter medizinisch, habe sich um Zehntausende unterernährte
Kinder gekümmert, baue Brunnen und Meerwasserentsalzungsanlagen.
Hilfsorganisationen kritisieren jedoch, dass dahinter keine langfristige Strategie stecke. "Es ist,
als ob man die Hilfe mit dem Fallschirm abwirft und dann verschwindet", sagt die Mitarbeiterin
eines kirchlichen Hilfswerks.
DER COUNTDOWN
Ende September wollen sich die Vereinten Nationen in New York auf 17 gemeinsame Ziele für
eine nachhaltige globale Entwicklung einigen. Unsere Serie auf ZEIT ONLINE stellt jede Woche
eines der geplanten Nachhaltigkeitsziele vor – als Countdown bis dahin. Bisher erschienen:
Konzerne müssen Steuern zahlen: Der Philosoph Thomas Pogge im Interview zu den neuen
Zielen
Armut bekämpfen: Wie ein ehemaliges Straßenkind aus Manila den Weg aus der Armut schaffte.
Im Krieg bleibt die Gesundheitsversorgung auf der Strecke: Afghanistan, Jahre nach der
Militärintervention
Eine Schule für Amélie: Wie schwierig Inklusion für deutsche Schulen noch ist.
"Sexistisches Verhalten gehört einfach dazu": Der Kampf bulgarischer Frauen für
Gleichberechtigung
Wasser für den Bergbau, Dürre für die Wayúu: In Kolumbien sterben Kinder am Wassermangel,
und an Korruption
Doch das Paradoxe ist: Für die großen Unternehmen in der Region herrscht an Wasser kein
Mangel. El Cerrejón ist ein Bergbaukonzern, der im Department einen der größten
Kohletagebaue der Welt betreibt. Für die Regierung in Bogotá ist der Bergbau sehr wichtig: Sie
nennt ihn eine "Entwicklungslokomotive" für das Land; Deutschland ist ein wichtiger Kunde. Die
Bodenschätze sollen Kolumbien Wachstum und Wohlstand bringen.
Cerrejón-Arbeiter leben in einer Siedlung, die der Konzern eigens für sie in die Einöde gestellt
hat. Hier sind die Gärten grün, und die staubigen Straßen werden mit Wasser gesprengt. Der
Konzern pumpt Grundwasser ab, um den Tagebau trocken zu halten. Durch die Sprengungen,
die er zur Exploration vornehme, beschädige er den regionalen Wasserhaushalt zusätzlich,
kritisieren Umweltschützer.
Der Grundwasserspiegel sinke, berichtet auch Javier Rojas: "Früher gruben wir nur ein paar
Meter tief und fanden sauberes Wasser. Heute müssen wir 50, 60 Meter tief graben, und was
wir dann finden, ist brackig. Aber etwas anderes gibt es nicht."
Die große Frage ist: Wo liegt die Hauptursache dafür? Ist es tatsächlich der Stausee, der das
Wasser des Ranchería-Flusses zurückhält? Die historische Trockenheit? Der Tagebau von El
Cerrejón?
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Da sollte man einmal eine Milliarde weniger in Griechenland verbraten und dort echte
Entwicklungshilfe betreiben. Mit "echter" Entwicklungshilfe meine ich ein Projekt von Anfang bis
Ende durchziehen mit möglichst vielen einheimischen Arbeitern. Aber auf gar keinen Fall einen
Cent an die Regierung.
Wenn man sich die Anzahl der Kommentare zu diesem Artikel ansieht (2 innerhalb von über 1
Stunde)
Und das vergleicht mit dem, was es quer durch die Medien an Artikeln und Kommentaren zu
lesen gibt, weil in GR etwa die Geldautomaten (seit einer Woche!) nur noch 60 Euro am Tag
herausrücken....
Es ist immer wieder erschütternd, wie sehr sich sowohl die Medien als auch die Öffentlichkeit
auf das konzentrieren, was gerade "modern" ist...
An die Redaktion:
Danke, dass sie den Rest der Welt nicht ganz vergessen haben!
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Avatarbild von Toby O. Rink Toby O. Rink #4 — 9. Juli 2015, 10:49 Uhr
Hallo,
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.........................
Zusammenfassung
Menschenähnliche Wesen gab es bereits vor 2,5 Mio. Jahren. Aus der Familie der
Menschenaffen hat sich vor ca. 150.000 Jahren in Ostafrika die heutige Art des Homo sapiens
entwickelt. Es gab mindestens fünf andere Ausprägungen derselben Gattung, wie zum Beispiel
den Neandertaler, die jedoch alle nicht überlebt haben. Im Vergleich zu Tieren sind alle
Menschenarten durch den aufrechten Gang und ein vergleichsweise großes Gehirn
gekennzeichnet. Das Gehirn ist mit 25 % des Gesamtbedarfs ein großer Energiefresser. Durch die
Entdeckung des Feuers und das Kochen von Nahrungsmitteln konnte der Mensch, der als Jäger
und Sammler lebte, den Aufwand zur Energieaufnahme erheblich reduzieren.
Harari unterteilt die Geschichte der Menschheit in vier Phasen, die er Revolutionen nennt:
Lernfähigkeit, Gedächtnis und kommunikative Kompetenz bezeichnet Harari als die kognitiven
Fähigkeiten, die sich ab ca. 70.000 Jahren v. Chr. beim Homo sapiens entwickelt haben. Es
begann der Aufbau komplexer Strukturen, die wir heute Kulturen nennen. Der Mensch begann
seinen Lebensraum auszudehnen, zuerst in den Nahen Osten und dann in den gesamten
Eurasischen Raum, später per Boot auch nach Australien sowie Ozeanien. Die ersten
Gegenstände, die man als Kunst und Schmuck bezeichnen kann, stammen aus dieser Zeit. Mit
Hilfe von Sprache entwickelte er Legenden, Mythen, Werte, Normen, Wissen, Religionen und
andere Fantasieprodukte, die die Grundlage waren, um Kollektive und sonstige Formen der
Zusammengehörigkeit zu entwickeln und zu festigen. Dieser Prozess ermöglicht effektive
Organisationsformen, um gemeinsam komplexe Handlungen erfolgreich zu vollziehen. Er ist die
Grundlage für ein geregeltes Sozialverhalten und für die Dominanz des Homo sapiens im
Ökosystem. Im Laufe der Zeit verdrängte der Homo sapiens alle anderen Menschenarten, wobei
die Wissenschaft die Einzelheiten dieses Prozesses, der vor ca. 50.000 Jahren endete, noch nicht
abschließend geklärt hat. Bei der Ausdehnung seines Lebensraums verursachte der Jäger und
Sammler ein großes Artensterben insbesondere in der Tierwelt. Schon damals hielt der Homo
sapiens den traurigen Rekord als dasjenige Lebewesen, welches das Aussterben der meisten
Tier- und Pflanzenarten verantwortet.
Als Folge einer regional steigenden Zahl an Menschen wurde der Homo sapiens sesshaft und
begann mit Ackerbau, er domestizierte Wildtiere und betrieb Viehzucht. Harari nennt dies die
landwirtschaftliche Revolution. Es wurden feste Siedlungen errichtet. So konnten mehr
Menschen ernährt werden, die Nachteile waren eine ungewohnt harte Arbeit, eine weniger
variantenreiche Ernährung, eine regional höhere Bevölkerungsdichte, die Zunahme von
Krankheiten sowie der Drang nach Wohlstand („Luxusfalle“). Für die zu Haustieren
domestizierten Tiere bewertet Harari die landwirtschaftliche Revolution als eine schreckliche
Katastrophe. Wegen der jahreszeitlichen und klimatischen Unsicherheiten eines bäuerlichen
Lebens entwickelte der Mensch die Vorratshaltung. Besitz führte allerdings bei Dritten zu
Begehrlichkeiten. Es bildete sich ein System von Herrschern und Eliten, um die Bauern zu
schützen oder auszurauben. Die Eliten häuften Reichtümer an und bildeten Herrschaftsbereiche.
Sie festigten ihre Systeme durch kulturelle oder religiöse Ordnungen, an die alle glaubten (wie z.
B. Monarchie). Zur besseren Organisation des Zusammenlebens entwickelte der Mensch
Hilfsmittel wie Zahlensysteme und Schrift, und es entstanden hierarchische Strukturen.
Mit der Vereinigung der Menschheit bezeichnet Harari den Prozess, dass einzelne Kulturen
andere Kulturen ganz oder teilweise vereinnahmen. Er sieht auch darin eine Revolution.
Grundlage dieses Prozesses sind nach seinen Worten die Ordnung des Geldes, die Ordnung der
Imperien und die Ordnung der Weltreligionen. Gemeint sind Händler, Eroberer und Propheten.
Geld hat den Handel gegenüber der Tauschwirtschaft wesentlich effizienter gemacht, es
erleichtert die Aufbewahrung von Vermögen und es ermöglicht den Transport von materiellen
Werten. Harari bezeichnet Geld als ein Fantasieprodukt: „Vertrauen ist der Rohstoff, aus dem
Münzen geprägt sind.“ Imperien vereinigen unterschiedliche Kulturen unter einem Dach und
schaffen dabei eine eigene dominierende Kultur, die sich auch nach Untergang des Imperiums
weiterentwickelt. Religion ist die dritte große Kraft, die zur Einigung der Menschheit beitrug. Sie
nimmt Bezug auf eine übermenschliche Ordnung und gibt in Form von einheitlichen Werten und
Normen einer Ordnung ein stabiles Fundament.
Vor rund 500 Jahren begann die wissenschaftliche Revolution, deren Dynamik in den letzten 200
Jahren weiter zugenommen hat. Der Mensch erkannte, dass man durch Forschung und neue
Technologien zu Macht, Ruhm und Reichtum kommen kann. Treiber dieser Entwicklung waren
der Imperialismus und die Entstehung des Kapitalismus. Beides hat seinen Ursprung zunächst in
Europa und später auch Nordamerika sowie den dortigen Regierungen und Unternehmen. Es
entstanden Finanzmärkte, die im Vertrauen auf gewinnbringende Wachstumsaussichten die
wirtschaftliche Entwicklung beschleunigten. Durch medizinischen Fortschritt erhöhte sich die
Lebenserwartung. Die Zahl der Menschen auf unserem Planeten ist im Zuge der
wissenschaftlichen Revolution von ca. 500 Mio. im 16. Jahrhundert auf über 7,5 Mrd. gestiegen.
Die industrielle Wirtschaft hat das Problem des Mangels gelöst und heute durch die Ethik des
Konsums ersetzt. Die Folgen sind Umweltzerstörung, die Auflösung des Familienverbunds, ein
steigender Einfluss des Staats auf das Individuum und das Entstehen von „erfundenen“
Gemeinschaften (z. B. Nationen oder Fanclubs). Das Ende des Imperialismus, der atomare
Frieden, eine erhebliche Steigerung des materiellen Wohlstands und medizinischer Fortschritt
prägen die Gegenwart. Harari geht der Frage nach, ob der Mensch heute glücklicher ist, und
stellt fest, dass Glück vor allem eine Funktion der Biochemie und nicht der äußeren Umstände
ist. Mit großer Sorge bewertet Harari die Gentechnik, da sie anstelle der natürlichen Auslese
gottgleich das intelligente Design von Lebewesen stellen kann und der Mensch keinen Plan hat,
was er mit diesem Wissen machen soll.
Rezeption
Das Buch hat in vielen Ländern die Bestsellerlisten erobert. In Israel war es 100 Wochen bei den
Sachbüchern auf Platz 1.[5] Von der allgemeinen Literaturkritik wurde es überwiegend positiv
aufgenommen, während wissenschaftliche Stellungnahmen zu einem differenzierteren und
teilweise negativen Ergebnis kamen.
„Ein Buch, welches sich an eine der großen Fragen der Geschichte herantraut und dabei
erfolgreich, griffig und faszinierend ist: Wie konnte die Menschheit – genauer: wie konnte Homo
sapiens – zur unantastbar mächtigsten Spezies des Planeten aufsteigen?“
„Das Thema ist trotz seiner hohen Faktendichte unterhaltsam aufbereitet, was vor allem an der
klaren Gliederung sowie der sprachlich brillanten Darstellung liegt. Es räumt mit Vorurteilen auf
und eröffnet neue Perspektiven. Etwas zu kurz kommt das Neuzeit-Kapitel...“
“Much of Sapiens is extremely interesting, and it is often well expressed. As one reads on,
however, the attractive features of the book are overwhelmed by carelessness, exaggeration
and sensationalism.”
„Vieles in dem Buch ist hoch interessant und wird oft gut formuliert. Wenn man jedoch weiter
liest, zeigen wesentliche Teile zu viele Nachlässigkeiten, Übertreibungen und Zeichen von
Sensationsgier.“
„Hararis Buch ist ein wichtiger Lesestoff für den aufgeschlossenen, nachdenklichen Homo
sapiens.“
“... whenever his facts are broadly correct they are not new, and whenever he tries to strike out
on his own he often gets things wrong, sometimes seriously. So we should not judge Sapiens as
a serious contribution to knowledge but as 'infotainment', ... a wild intellectual ride across the
landscape of history, dotted with sensational displays of speculation, and ending with blood-
curdling predictions about human destiny.”
„Wo seine Informationen einigermaßen korrekt sind, sind sie nicht neu, und immer wenn er
eigene Beiträge zu leisten versucht, versteht er Sachverhalte falsch, teils grundfalsch. Daher
sollten wir „Sapiens“ nicht als ernsthaften Beitrag zum Wissen verstehen, sondern als
„Infotainment“, ... einen wilden geistigen Ritt durch die Geschichte, mit aufsehenerregend zur
Schau gestellten Spekulationen gespickt und in furchteinflößenden Voraussagen über das
Schicksal der Menschheit endend.“
Siehe auch
Homo Deus – Eine Geschichte von Morgen (Buch von Harari, das auf Eine kurze Geschichte der
Menschheit aufbaut und von der Zukunft handelt.)
Weblink
Yuval Harari - Sapiens: A Brief History of Humankind (EN) In: YouTube. Abgerufen am 14. April
2018.
Ijoma Mangold: Yuval Noah Harari: "Eine kurze Geschichte der Menschheit". In: youtube.
Abgerufen am 27. Oktober 2018.
Eine kurze Geschichte der Menschheit – Talking Heads – Yuval Noah Harari. In:
Bundeskunsthalle, Bonn. 25. November 2016. Abgerufen am 27. Oktober 2018.