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Neuropsychiatr
https://doi.org/10.1007/s40211-019-0316-3

Psychosoziale berufliche Rehabilitation in einer


Arbeitswelt 4.0 – Zwischen Anforderungen und Bedürfnissen
Martin Böhm · Barbara Stiglbauer

Eingegangen: 1. April 2019 / Angenommen: 21. Juni 2019


© Springer-Verlag GmbH Austria, ein Teil von Springer Nature 2019

Zusammenfassung Kompetenz. Die Vorbereitung auf diese Kompeten-


Hintergrund Ziel der hier vorliegenden Studie war es zen beurteilen die MA und TN der Beratungs- und
unter Einbezug unterschiedlicher Perspektiven von Begleitungsleistungen besser als die MA und TN der
Teilnehmern (TN), Mitarbeitern (MA) und Führungs- Trainings- und Beschäftigungsleistungen, welche hin-
kräften (FK) eines Anbieters der beruflichen Rehabi- gegen die Vorbereitung auf handwerkliche Fertigkei-
litation für Menschen mit psychischen Gesundheits- ten besser einstuften.
problemen in Österreich zukünftige Anforderungen Fazit für die Praxis Während die Vermittlung von so-
des Arbeitsmarktes und die daran gebundenen Be- zialen Kompetenzen und Widerstandsfähigkeit relativ
dürfnisse von Beschäftigten zu untersuchen. Das gut gelingt, sollte die Förderung von Medien Kompe-
Angebot der psychosozialen beruflichen Rehabilita- tenzen intensiviert werden. Viele Bedürfnisse der TN
tion des Sozialunternehmens umfasst zwei Hauptty- sind durch den zukünftigen Arbeitsmarkt nur mehr ei-
pen von Unterstützungsleistungen: Beratungs- und nigermaßen gut erfüllbar. Der Wegfall von Arbeitsplät-
Begleitungsleistungen und Trainings- und Beschäfti- zen im Produktionsbereich und die Zunahme an Kom-
gungsleistungen. plexität und technischem Know-How führen zuneh-
Methodik Die Studie wurde mittels quantitativen und mend zu Vermittlungsschwierigkeiten in den 1. Ar-
qualitativen Methoden durchgeführt. Insgesamt wur- beitsmarkt und bedingen einen 2. Arbeitsmarkt.
den N = 188 MA und N = 620 TN der Beratungs- und
Begleitungs- bzw. Trainings- und Beschäftigungsleis- Schlüsselwörter Gesundheitliche und berufliche
tungen des Rehabilitations-Anbieters mittels eines Rehabilitation · Arbeitsmarkt 4.0 · Industrie 4.0 ·
Online-Fragebogens zu den Bedürfnissen an einen Anforderungen und Bedürfnisse
Arbeitsplatz und den zukünftigen Anforderungen des
Arbeitsmarktes befragt. Die Rücklaufquote betrug bei Psychosocial vocational rehabilitation in a world
den TN 40,81 % (n = 253) und bei den MA 54,79 % of work 4.0—Between demands and needs
(n = 103). Mittels eines qualitativen leitfadengestütz-
ten Interviews wurden sechs Führungskräfte befragt. Summary
Ergebnisse Die Ergebnisse verdeutlichen die Bedeu- Background This study provides insights into the
tung der Vermittlung von Kompetenzen in Bezug auf work demands associated with the “world of work 4.0”
neue Technologien (Medien Kompetenz) sowie die as well as employee needs from the perspectives of
Entwicklung und Optimierung von Stressresistenz clients, staff, and executives of an Austrian work inte-
(Widerstandsfähigkeit) und allgemein der sozialen gration social enterprise (WISE). The WISE offers two
main types of rehabilitation and support programs
Mag. M. Böhm () for individuals with psychological health conditions:
Abteilung Qualitätsmanagement, pro mente Oberösterreich, 1) counselling and assistance programs, and 2) train-
Lonstorferplatz 1, 4020 Linz, Österreich ing and employment programs.
boehmm@promenteooe.at Methods The study employed a mixed-method de-
B. Stiglbauer sign, using both quantitative (online survey) and qual-
Institut für Pädagogik und Psychologie, Johannes Kepler itative methods (semi-structured interviews). N = 620
Universität Linz, Linz, Österreich clients and N = 188 employees from of the rehabilita-

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tion programs were invited to take part in an online Mittelpunkt rücken [7]. Die Meinungen über die Aus-
survey on work demands and employee needs. The wirkungen der Digitalisierung und Automatisierung
response rates were 40.81% (n = 253) among clients auf den Arbeitsmarkt gehen jedoch auseinander [8,
and 54.79% (n = 103) among employees. Additionally, 9]. Für 21 untersuchte OECD-Länder ergibt sich ein
semi-structured interviews were conducted among six Durchschnitt von 9 % automatisierbarer Arbeitsplätze
executives. [10]. Mit dem vermehrten Einsatz von digitalen und
Results The results demonstrate that, with respect to mobilen Technologien werden sich die Anforderungen
the future labour market, participants feel that it is im- und gesundheitlichen Belastungen des Arbeitsmark-
portant to develop competences related to new tech- tes verändern (z. B. Entgrenzung und Flexibilisierung)
nologies and resilience, but also to train social com- [11]. Damit verbunden ist die Automatisierbarkeit von
petences. Employees and clients in counselling and geringqualifizierten Tätigkeiten. Im Gegenzug werden
advice programs evaluated the support (provided by abstrakte Tätigkeiten an Bedeutung gewinnen und
the WISE) in achieving methodological competences, geistige Belastungen werden tendenziell physische
resilience, and social competences more positively as Belastungen ablösen. Auch E-Learning Angebote wer-
compared with employees and clients in training and den an Bedeutung gewinnen [5]. Die Veränderungen
employment programs. The latter, however, evaluated des zukünftigen Arbeitsmarktes werden aktuell vor al-
the support in achieving manual skills more positively. lem aus der Perspektive von Unternehmen (Stichwort:
Conclusions for practice In general, the rehabilitation Qualifizierungsmaßnahmen und Weiterbildungsbe-
programs do well in fostering social competences darf) [12] oder hinsichtlich gesamtgesellschaftlicher
and resilience among their clients, but need to im- Entwicklungen [13, 14] diskutiert und beantwortet.
prove their promotion of media competences. Par- Vereinzelt kommen unterschiedliche Experten oder
ticipants’ needs can hardly be satisfied through the Mitarbeiter zu Wort [15–17]. Menschen, die eine be-
future labour market, especially the need for low-de- rufliche Rehabilitationsleistung in Anspruch nehmen,
mand work and the needs for autonomy and personal wurden noch kaum befragt.3 Jedoch erscheint für die
growth. Additionally, the executives noted that in the Optimierung von Rehabilitationsleistungen die Ein-
future labour market, many jobs in the production beziehung dieser Perspektive als unerlässlich. Gene-
sector would be cut, jobs would become more com- rell versuchen Rehabilitationsleistungen gesundheit-
plex, and high technical know-how would be required. lichen Beeinträchtigungen, die eine Teilnahme am
They feel that these trends will make it more difficult Arbeitsmarkt behindern, entgegenzuwirken und den
to place participants into first labour market employ- Fokus auf die Passung zwischen der reduzierten Leis-
ment. Accordingly, it would be especially important tungsfähigkeit und den Arbeitsbedingungen zu legen
to secure the second labour market. [18]. Grundsätzlich werden die Leistungen in „First
train then place“- und „First place then train“-Inter-
Keywords Health and occupational rehabilitation · ventionen unterschieden. Beim Ersten (u. a. Pre-voca-
World of work 4.0 · Industry 4.0 · Demands and needs tional-Training oder Arbeitstraining genannt) werden
die Teilnehmer auf einen geschaffenen Arbeitsplatz
Einleitung trainiert und beim Zweiten (z. B. Jobcoaching, Sup-
ported Employment oder „individual placement and
Über die Auswirkungen der zunehmenden Digitalisie- support“) an dem Arbeitsplatz unterstützt, an dem sie
rung und Automatisierung auf die zukünftige Arbeits- für längere Zeit bzw. dauerhaft arbeiten. International
welt (Stichwort: „Arbeit 4.0“ oder „Industrie 4.0“1) betrachtet sind diejenigen Leistungen, die den Sup-
und den Umgang damit wird seit vielen Jahren in- ported Employment Ansatz verfolgen, im Gegensatz
tensiv und teils kontrovers diskutiert [2–4]. Während zu klassischen Interventionen von der Effektstärke
der Begriff „Arbeit 4.0“ vor allem den Wandel der höher [19]. Eine nachhaltige Arbeitsmarktintegration
Arbeitswelt aufgrund des Einsatzes 4.0 Technologien2 entsprechend der individuellen gesundheitlichen Vor-
thematisiert, soll der Begriff „Industrie 4.0“ auf die aussetzungen der Rehabilitanden ist das allgemeine
vierte industrielle Revolution verweisen [6] und die Ziel beruflicher Rehabilitationsmaßnahmen [20]. Die
Stärkung des industriellen Kerns als Grundlage für Bedeutung und gesundheitsförderliche Wirkung von
wirtschaftlichen Wachstum und Wohlstand in den Arbeit ist allgemein bekannt und daher kommt der be-
ruflichen Rehabilitation ein hoher Stellenwert zu [21,
1 Unter „Industrie 4.0“ werden die derzeitigen Entwicklungen 22]. Gegenstand andauernder Debatten sind Fragen
rund um vernetzte Cyber-Physische Systeme (CPS) diskutiert, rund um die Möglichkeiten der positiven Integration
die das Produktionsumfeld intelligent und selbst durch ganze am Arbeitsmarkt (Return to Work) bzw. hinsichtlich
Wertschöpfungsketten steuern, ihr Material organisieren, Bu- der Effektivität unterschiedlicher rehabilitativer Maß-
chungen vornehmen und die Kunden beliefern [1].
2 In 4.0 Technologien investieren vermehrt Betriebe, die eine hö-
here Belegschaft aufweisen, mehr Umsätze und Gewinne lukrie- 3 Hierzu siehe u. a. das von der Arbeitsgruppe Rehabilitation

ren und stark exportieren. Vielfach sind sie in Sektoren vertreten, und Arbeit der Deutschen Gesellschaft für Rehabilitationswis-
die mit Informations- und Kommunikationstechnologien arbei- senschaften (DGRW) publizierte Themenheft: Die Rehabilitation
ten oder wissensintensiv sind [5]. 03/2018.

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nahmen [23, 24]. Für Menschen mit psychischen den Bedürfnissen an einen Arbeitsplatz und den An-
Erkrankungen wurde die Effektivität unterschiedli- forderungen einer Arbeitswelt 4.05 eingeladen (Mai
cher rehabilitativer Leistungen zur Verbesserung der bis Juli 2017). Die Rücklaufquote beträgt bei den TN
beruflichen Teilhabechancen weitgehend untersucht 40,81 % (n = 253) und bei den MA 54,79 % (n = 103). Die
[25, 26]. Inwieweit sich nun der zukünftige Arbeits- Tab. 2 und 3 geben einen Überblick hinsichtlich der
markt auf die Anforderungen und Bedürfnisse der Rücklaufquote, Geschlecht und Alter der MA und TN.
Rehabilitanden respektive auf die beruflichen Reha- Die Sichtweise der insgesamt sechs FK6 wurde mittels
bilitationsleistungen auswirken und diese verändern eines leitfadengestützten qualitativen Interviews erho-
wird, ist Gegenstand der hier vorliegenden Studie. ben (Juli bis September 2017), das Material wurde
Im Fokus stehen die unterschiedlichen Perspekti- nach der Transkription qualitativ-inhaltsanalytisch
ven von Teilnehmern (TN)4, Mitarbeitern (MA) und ausgewertet, schrittweise kodiert [27] (September
Führungskräften (FK) beruflicher Rehabilitationsleis- 2017 bis Dezember 2017) und wird hier in stark ver-
tungen eines Anbieters in Österreich. kürzter Form diskutiert. Die Anfrage zur Teilnahme
Folgende Fragestellungen wurden in der Studie am Interview erfolgte bei den FK per Telefonat.
adressiert:
 Welche Anforderungen stellt der zukünftige Arbeits- Operationalisierung von Anforderungen und
markt an Erwerbstätige aus der Perspektive der TN, Bedürfnissen
MA und FK?
 Wie gut bereitet aus der Perspektive der TN und MA Um zu untersuchen, inwieweit das aktuelle Angebot
das Leistungsangebot der Rehabilitationseinrich- der gesundheitlichen und beruflichen Rehabilitation
tung auf diese Anforderungen vor? auf wichtige Anforderungen des Arbeitsmarktes 4.0
 Welche Bedürfnisse haben TN an einen Arbeitsplatz vorbereitet und wie zentral diese Anforderungen in
und wie gut kann der zukünftige Arbeitsplatz diese Hinblick auf einen Arbeitsmarkt 4.0 gesehen werden,
Bedürfnisse aus der Perspektive der MA (überhaupt wurde den TN als auch den MA eine Liste von Anforde-
noch) erfüllen? rungen des Arbeitsmarktes 4.0 zur Beantwortung vor-
 Wie gestaltet sich die derzeitige und zukünftige Ver- gelegt. Als Grundlage für die Liste der Anforderungen
mittlung in die Arbeitswelt aus der Perspektive der diente das von der Nonprofit-Organisation Partner-
FK und welche Möglichkeiten der Optimierung gibt ship for 21st Century Learning in Zusammenarbeit
es? von Lehrkräften, Bildungsexperten und Führungs-
kräften entwickelte P21-Framework, das besonders
Material und Methoden erfolgskritisches Wissen, Fähigkeiten und Fertigkei-
ten des 21. Jahrhundert (sogenannte 21st Century
Studiendesign und Studienpopulation Skills) definiert [28]. Die Operationalisierung der An-
forderungen, basierend auf den 21st Century Skills,
Die hier vorliegende Studie untersuchte – im Hinblick wird in Tab. 4 dargestellt7. Die MA wurden gebeten,
auf die oben genannten Fragestellungen – mittels jede Anforderung auf einer 5-stufigen Likert-Skala
quantitativen und qualitativen Methoden die Bera- (5 = äußerst wichtig, 4 = sehr wichtig, 3 = einigermaßen
tungs- und Trainingsleistungen eines Anbieters der wichtig, 2 = nicht sehr wichtig, 1 = überhaupt nicht
psychosozialen beruflichen Rehabilitation in Öster- wichtig) dahingehend einzuschätzen, wie wichtig die-
reich. Tab. 1 gibt einen Überblick über die Merkmale se Anforderung ihrer Meinung und Erfahrung nach
und Finanzierungsträger der unterschiedlichen un- für den zukünftigen Arbeitsmarkt 4.0 ist. Zusätz-
tersuchten Leistungen. Bei einer Beratungsleistung lich wurden die MA gebeten, für jede Anforderung
erhalten die Teilnehmer einen für ein Jahr befriste- anzugeben, inwieweit das Leistungsangebot der Re-
ten Dienstvertrag und daher wird diese Leistung in habilitationseinrichtung bereits auf die Anforderung
den Tab. 1 und 2 als dritte Leistung „Dienstvertrag“ vorbereitet (5 = äußerst gut . . . 1 = überhaupt nicht
separat dargestellt. Generell können die Beratungs- gut). Informationen zu Letzterem (Vorbereitung auf
und Begleitungsleistungen eher dem „First place then
train“ Ansatz zugeschrieben werden, wobei nicht bei
jeder Beratungsleistung eine aktive Teilnahme am
Arbeitsmarkt notwendig ist. Die Training- und Be- 5 Bei der Befragung der TN wurde nach dem zukünftigen Ar-
schäftigungsleistungen sind dem Ansatz „First train beitsmarkt gefragt und dieser mit der Arbeitswelt 4.0 gleichge-
then place“ zuzuordnen. setzt.
Insgesamt wurden N = 188 MA und N = 620 TN per 6 Eine Führungskraft leitet zwei Angebote der beruflichen Reha-

E-Mail zur Teilnahme an einer Online-Befragung zu bilitation.


7 Die im P21-Framework definierten Skills wurden nicht wort-

wörtlich übersetzt, sondern vereinfacht, aber möglichst inhalts-


4 Bei den Rehabilitanden, die an der Studie teilgenommen ha- getreu mit zielgruppenorientierten Formulierungen. Die Anfor-
ben, liegt eine F-10 Diagnose vor und/oder es herrscht u. a. auf- derung „Handwerkliche Fertigkeiten“ wurde ergänzend aufge-
grund einer Langzeitarbeitslosigkeit ein erhöhter psycho-sozia- nommen, da einige TN in handwerklichen Berufen ausgebildet
ler Unterstützungsbedarf. sind.

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Tab. 1 Merkmale und Fi- Merkmale der untersuchten beruflichen Rehabilitationsleistungen


nanzierungsträger der un-
Training Leistung: Angebot zur Vorbereitung auf gewünschtes Ausbildungsziel. Begleitung durch psychosoziale Bera-
terschiedlichen beruflichen und tung
Rehabilitationsleistungen Beschäf- Dauer: 6 Monate (Möglichkeit weitere Einzelcoachings sowie psychosoziale Begleitung in Anspruch zu neh-
tigung men)
Zielgruppe: Personen ab 18 Jahren, die aus gesundheitlichen Gründen ihren Beruf nicht mehr ausüben
können und sich höher qualifizieren wollen
Zuweisung: durch Arbeitsmarktservice Oberösterreich (AMS OÖ)
Finanzierung: AMS OÖ
Leistung: Training in Betrieben mit wirtschaftsnahen Strukturen. Begleitung durch psychosoziale und fachli-
che Trainingsanleitung
Dauer: 15 Monate inkl. Pflichtpraktikum am 1. Arbeitsmarkt
Zielgruppe: Menschen in und nach psychosozialen Krisen, die einen Wiedereinstieg ins Berufsleben anstre-
ben
Zuweisung: durch Regionalgeschäftsstellen (RGSen) des AMS OÖ
Finanzierung: AMS OÖ, Pensionsversicherungsanstalt (PV)
Leistung: Training in Betrieben mit wirtschaftsnahen Strukturen. Begleitung durch psychosoziale und fachli-
che Trainingsanleitung
Dauer: 9 bis max. 12 Monate inkl. Pflichtpraktikum
Zielgruppe: Langzeit- bzw. arbeitslose Personen mit psychosozialen Einschränkungen, die einen Wiederein-
stieg ins Berufsleben anstreben
Zuweisung: durch RGSen des AMS OÖ
Finanzierung: AMS OÖ, in Einzelfällen PV
Beratung Leistung: Beratungsangebot für arbeitssuchende Personen sowie für Personen, deren Job durch psychische
und Be- Probleme gefährdet ist
gleitung Dauer: bis zu einem Jahr (Wiederaufnahme möglich)
Zielgruppe: Personen mit psychischen Gesundheitsproblemen, die arbeitssuchend oder in Beschäftigung
stehen und Unterstützung bei der Jobsuche oder bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz benötigen
Zuweisung: durch AMS OÖ
Finanzierung: Sozialministeriumsservice OÖ, AMS OÖ
Leistung: Beratungsangebot für Personen, die aus einer längeren Phase der Arbeitssuche oder Schulung
bzw. aus einer medizinischen Rehabilitation/einem Krankenstand kommen oder deren befristete Pension (PV)
abgelaufen ist
Dauer: 6 Monate bis 12 Monate
Zielgruppe: Volljährige Personen, die seit längerer Zeit keine Arbeit finden und psychosozialen Unterstüt-
zungsbedarf haben
Zuweisung: durch AMS OÖ
Finanzierung: AMS OÖ
Leistung: Coaching und Beratungsangebot für berufstätige oder arbeitsuchende Personen im Zentralraum
Dauer: 6 Monate bis 12 Monate
Zielgruppe: Berufstätige oder arbeitssuchende Personen, die Unterstützung bei beruflichen Angelegenheiten
oder bei der beruflichen Neuorientierung benötigen, im Zentralraum wohnen und eine psychische Beeinträch-
tigung (z. B. Ängste, Burnout, Depression) haben
Zuweisung: –
Finanzierung: Sozialministeriumsservice (Landesstelle OÖ)
Dienst- Leistung: Direkte individuelle und ganzheitliche Begleitung und Unterstützung am Arbeitsplatz inklusive
vertrag einem einjährigen befristeten Dienstvertrag inklusive der Absolvierung von Berufspraktika
Dauer: 12 Monate
Zielgruppe: Personen, die aufgrund einer psychosozialen Einschränkung Schwierigkeiten haben, am allge-
meinen Arbeitsmarkt Fuß zu fassen
Zuweisung: durch AMS OÖ
Finanzierung: AMS OÖ
Quelle: eigene Darstellung

die Anforderungen) wurden in gleicher Weise auch Während die TN die Stärke Ihrer Bedürfnisse anga-
von den TN eingeholt. ben (5 = äußerst wichtig . . . 1 = überhaupt nicht wich-
Um zu untersuchen, welche Bedürfnisse Teilneh- tig), gaben die MA eine Einschätzung dahingehend ab,
mende einer beruflichen Rehabilitationsleistung an inwieweit ein zukünftiger Arbeitsmarkt 4.0 ihrer Mei-
einen Arbeitsplatz haben und inwieweit der zukünfti- nung und Erfahrung nach diese Bedürfnisse erfüllen
ge Arbeitsmarkt 4.0 diese Bedürfnisse zufriedenstellen kann (5 = äußerst gut . . . 1 = überhaupt nicht gut).
kann, wurde den TN und den MA eine Liste von Be- Die Einzelitems der Anforderungs- und Bedürfnis-
dürfnissen zur Beantwortung vorgelegt. Die Liste der listen wurden basierend auf theoretischen Überlegun-
Bedürfnisse (Tab. 4) wurde basierend auf bestehende gen und faktorenanalytischen Überprüfungen zu den
validierte Instrumente erstellt: Minnesota Importance in Tab. 3 angeführten Skalen zusammengefasst. Die
Questionnaire MIQ, Schwarz Work Values Inventory Reliabilitäten der Skalen erwiesen sich als zufrieden-
SWVI und dem Work Aspect Preference Scale WAPS. stellend bis gut (siehe Tab. 5).

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Tab. 2 Grundgesamtheit (N) und Rücklauf (n) der Stichprobe


Teilnehmer (TN) Mitarbeiter (MA)
(inkl. Leitung)
N n m/w N n m/w
Training und Beschäftigung (TB) 356 185 (52 %) m = 100 (54,1 %) 151 73 (48,3 %) m = 35 (47,9 %)
w = 85 (45,9 %) w = 38 (52,1 %)
Beratung und Begleitung (BB) 244 57 (23,4 %) m = 18 (31,6 %) 31 22 (71 %) m = 6 (27,3 %)
w = 39 (68,4 %) w = 16 (72,7 %)
Dienstvertrag (DV) 20 11 (55 %) m = 3 (27,3 %) 6 3 (50 %) m = 1 (33,3 %)
w = 8 (72,7 %) w = 2 (66,7 %)
GESAMT 620 253 (40,8 %) m = 121 (47,8 %) 188 98 (52,1 %) m = 42 (42,9 %)
(nach Leistungsbereich)
w = 132 (52,2 %) w = 56 (57,1 %)
GESAMT 620 253 (40,8 %) m = 121 (47,8 %) 188 103 (54,8 %) m = 42 (40,8 %)
(inklusive keine Angabe zum
w = 132 (52,2 %) w = 61 (59,2 %)
Leistungsbereich)
Quelle: eigene Darstellung

Tab. 3 Alter TN und MA nach Leistungsbereiche


Teilnehmer (TN) Mitarbeiter (MA)
(inkl. Leitung)
Alter TB BB DV Alter TB BB DV
Bis 20 Jahre 6 (3,2 %) – – 20–24 Jahre 1 (1,4 %) 1 (4,5 %) –
21–30 Jahre 57 (30,8 %) 10 (17,5 %) 3 (27,3 %) 25–29 Jahre 4 (5,5 %) – –
31–40 Jahre 44 (23,8 %) 13 (22,8 %) 3 (27,3 %) 30–34 Jahre 7 (9,6 %) 4 (18,2 %) –
41–50 Jahre 52 (28,1 %) 21 (36,8 %) 4 (36,4 %) 35–39 Jahre 11 (15,1 %) 4 (18,2 %) –
51–60 Jahre 26 (14,1 %) 13 (22,8 %) 1 (9,1 %) 40–44 Jahre 11 (15,1 %) 4 (18,2 %) 1 (33,3 %)
GESAMT 185 (100 %) 57 (100 %) 11 (100 %) 45–49 Jahre 15 (20,5 %) 2 (9,1 %) 1 (33,3 %)
50–54 Jahre 15 (20,5 %) 4 (18,2 %) 1 (33,3 %)
Über 55 Jahre 9 (12,3 %) 3 (13,6 %) –
GESAMT 73 (100 %) 22 (100 %) 3 (100 %)
Quelle: eigene Darstellung.
Unter Berücksichtigung der Fragestellungen und der Gewährleistung eines respektablen Rücklaufs, wurden die Altersgruppen bei den TN und MA unterschiedlich
abgefragt

Ergebnisse Handwerkliche Fertigkeiten für den zukünftigen Ar-


beitsmarkt betrachtet (MWMA = 3,31; SDMA = 0,87). Hin-
Zu Beginn werden die quantitativen Ergebnisse der sichtlich der Vorbereitungen auf diese Anforderungen
Studie allgemein und leistungsspezifisch hinsichtlich zeigt sich, dass laut den MA die größte Ressource
den Anforderungen und Bedürfnissen ausgeführt und des sozialen Dienstleisters bei den Sozialen Kompe-
danach wird auf die qualitativen Ergebnisse eingegan- tenzen liegt (MWMA = 4,12; SDMA = 0,61; siehe Tab. 5).
gen. Die statistischen Analysen erfolgten mittels IBM Dies wird auch von den TN so gesehen, denn diese
SPSS Version 23.0 und die qualitative Analyse mittels bezeichnen die Vorbereitung auf die Sozialen Kompe-
MAXQDA. tenzen als sehr gut (MWTN = 4,09; SDTN = 0,70), gefolgt
von der Vorbereitung auf die Widerstandsfähigkeit
Quantitative Befragung der TN und MA (MWTN = 3,86; SDTN = 0,73) und den Handwerklichen
Kompetenzen (MWTN = 3,65; SDTN = 1,10). Auffallend
Die Einschätzung der zukünftig relevantesten Anfor- ist hier, dass bei der Einschätzung der Relevanz be-
derungen am Arbeitsmarkt erfolgte durch die MA, stimmter Anforderungen für den zukünftigen Arbeits-
während die Vorbereitung auf diese Anforderungen markt die Medien Kompetenzen aus der Perspektive
durch den sozialen Dienstleister von den MA und den der MA an dritter Stelle genannt wurde, während die
TN beurteilt wurde (siehe Tab. 5). Vorbereitung auf diese Kompetenz durch den sozia-
Als wichtigste Anforderung bezüglich des künfti- len Dienstleister von den TN als einigermaßen gut
gen Arbeitsmarktes werden von den MA die Sozia- eingestuft wird (MWTN = 3,47; SDTN = 1,12).
len Kompetenzen gesehen (MWMA = 4,53; SDMA = 0,51), Die TN wurden zusätzlich hinsichtlich ihrer Be-
gefolgt von der Widerstandsfähigkeit (MWMA = 4,29; dürfnisse an einen Arbeitsmarkt befragt und die MA
SDMA = 0,45) und den Medien Kompetenzen (MWMA = wurden gebeten einzuschätzen, inwieweit der zu-
4,28; SDMA = 0,66). Am wenigsten relevant werden künftige Arbeitsmarkt diese Bedürfnisse befriedigen

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Tab. 4 Überblick über die Skalen Items


Anforderungen und Bedürf-
Anforderungen
nisse mit den zugehörigen
Items Methoden Kompetenzen Dinge planen und organisieren können
Andere motivieren und anleiten (Führungsfähigkeiten)
Neue Ideen entwickeln und Aufgaben auf eine neue Art und Weise erledigen (Kreativität)
Dinge verstehen und Probleme lösen
Soziale Kompetenzen Sich klar und verständlich ausdrücken und zuhören (Kommunikation)
Erfolgreich und respektvoll mit anderen zusammenarbeiten und auftretende Konflikte
lösen (Teamfähigkeit)
Andere Menschen und Meinungen akzeptieren (Soziale Fähigkeiten)
Medien Kompetenzen Neue Medien und Technologien (z. B. Computer, Internet etc.) kennen und nutzen können
Widerstandsfähigkeit Mit stressigen Situationen (z. B. Druck, Kritik) gut umgehen
Mit Veränderungen und Unklarheiten umgehen und sich anpassen können
Verantwortung übernehmen und Pflichten erfüllen (Disziplin)
Mit vielen Informationen gut umgehen
Handwerkliche Fertigkeiten Handwerkliche Fertigkeiten
Bedürfnisse
Existenzielle Sicherheit Ein Einkommen, mit dem man gut auskommt
Ein sicherer Arbeitsplatz
Arbeitszeit und -ort Die Arbeitszeiten gut mit dem Privatleben vereinbaren können
Ein gut erreichbarer Arbeitsplatz
Arbeitsumgebung Angenehme Arbeitsbedingungen (Temperatur, Lärm, Staub etc.)
Soziales Klima Nette Kolleginnen und Kollegen
Vorgesetzte, die einen gut behandeln
Anerkennung bekommen
Geringe Arbeitsbelastung Wenig Stress und Druck
Eine einfache Tätigkeit mit klaren Abläufen
Klare Anweisungen bekommen
Erlebte Bedeutsamkeit Das Gefühl haben, eine gute Leistung zu erbringen
Eine sinnvolle und nützliche Tätigkeit
Autonomie & Wachstum Neues dazu lernen und sich weiterentwickeln können
Eigene Ideen ausprobieren, sich entfalten können
Eine einflussreiche Position zu haben
Eigene Entscheidungen treffen können
Quelle: eigene Darstellung

kann (siehe Tab. 5). Die wichtigsten Bedürfnisse der Bedeutsamkeit (MWMA = 3,18; SDMA = 0,67) und vom
TN am zukünftigen Arbeitsmarkt sind: Existenzielle sozialen Klima (MWMA = 3,12; SDMA = 0,63).
Sicherheit8 (MWTN = 4,41; SDTN = 0,56), Soziales Klima
(MWTN = 4,36; SDTN = 0,56) und Erleben von Bedeut- Unterschiede hinsichtlich der unterschiedlichen
samkeit (MWTN = 4,28; SDTN = 0,67). Detaillierte Aus- rehabilitativen Leistungen9
wertungen auf Item-Ebene zeigen, dass das Bedürfnis
von Vorgesetzten gut behandelt zu werden am stärks- MA im Bereich Training und Beschäftigung und MA
ten ausgeprägt ist. Über 96 % beurteilten dieses Items im Bereich Beratung und Begleitung beurteilten bis
mit äußerst wichtig oder sehr wichtig (Detailaus- auf Handwerkliche Fertigkeiten alle Anforderungen als
wertungen können beim Autor angefordert werden). ähnlich relevant (siehe Tab. 6). Die Relevanz Hand-
Aus der Perspektive der MA wird das Bedürfnis nach werklicher Fertigkeiten wurde von MA in Training und
einer angenehmen Arbeitsumgebung (Temperatur, Beschäftigung als höher eingeschätzt. Ebenso schätz-
Lärm, Staub etc.) als am besten erfüllbar gesehen ten sowohl MA als auch TN in Training und Beschäfti-
(MWMA = 3,28; SDMA = 0,72), gefolgt vom Erleben von gung die Vorbereitung auf handwerkliche Fertigkeiten
als besser ein als MA bzw. TN in Leistungen der Be-
8 Aufgrund technischer Probleme bei der Online-Befragung gibt
es keine Daten zur Einschätzung der Befriedigung der existenzi- 9 Aufgrund der geringen Stichprobengröße von TN und MA

ellen Sicherheit durch eine Arbeitswelt 4.0 aus der Perspektive der in Dienstverhältnissen wurden diese von den Analysen ausge-
MA. schlossen.

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Tab. 5 Deskriptive Ergeb- Skalen Cronbachs α n Minimum Maximum Mittelwert Standardabweichung


nisse der Mitarbeiter (MA)
Relevanz der Anforderungen (MA)
und Teilnehmer (TN)
Methoden Kompetenzen 0,81 103 2,00 5,00 3,98 0,75
Soziale Kompetenzen 0,72 103 3,00 5,00 4,53 0,51
Medien Kompetenzen – 103 3,00 5,00 4,28 0,66
Widerstandsfähigkeit 0,68 103 3,00 5,00 4,29 0,45
Handwerkliche Fertigkeiten – 103 2,00 5,00 3,31 0,87
Vorbereitung auf die Anforderungen (MA)
Methoden Kompetenzen 0,80 103 1,50 5,00 3,35 0,70
Soziale Kompetenzen 0,82 102 1,67 5,00 4,12 0,61
Medien Kompetenzen – 52 2,00 5,00 3,46 0,70
Widerstandsfähigkeit 0,78 103 2,25 5,00 3,71 0,59
Handwerkliche Fertigkeiten – 102 1,00 5,00 3,26 1,09
Vorbereitung auf die Anforderungen (TN)
Methoden Kompetenzen 0,86 253 1,00 5,00 3,63 0,86
Soziale Kompetenzen 0,84 252 1,33 5,00 4,09 0,70
Medien Kompetenzen – 248 1,00 5,00 3,47 1,12
Widerstandsfähigkeit 0,84 253 1,00 5,00 3,86 0,73
Handwerkliche Fertigkeiten – 241 1,00 5,00 3,65 1,10
Stärke der Bedürfnisse (TN)
Existenzielle Sicherheit 0,50 253 2,00 5,00 4,41 0,56
Arbeitszeit und -ort 0,63 253 2,00 5,00 4,24 0,68
Arbeitsumgebung – 252 2,00 5,00 4,23 0,75
Soziales Klima 0,74 253 2,00 5,00 4,36 0,56
Geringe Arbeitsbelastung 0,66 253 1,67 5,00 3,88 0,72
Erlebte Bedeutsamkeit 0,77 251 1,00 5,00 4,28 0,67
Autonomie & Wachstum 0,78 251 1,25 5,00 3,72 0,75
Potential der Bedürfnisbefriedigung (MA)
Arbeitszeit und -ort 0,72 103 1,50 5,00 3,07 0,74
Arbeitsumgebung – 103 2,00 5,00 3,28 0,72
Soziales Klima 0,86 103 1,67 5,00 3,12 0,63
Geringe Arbeitsbelastung 0,79 103 1,00 5,00 2,73 0,78
Erlebte Bedeutsamkeit 0,75 102 2,00 5,00 3,18 0,67
Autonomie & Wachstum 0,88 102 1,25 5,00 2,73 0,77
Quelle: eigene Darstellung.
Für 1-Item-Skalen wurde kein Cronbach’s α berechnet

ratung und Begleitung. MA und TN in Beratung und einige Ankerbeispiele in Form von Zitaten werden
Begleitung hingegen beurteilten die Vorbereitung auf ausgeführt. Von den insgesamt sechs interviewten
Methoden Kompetenzen und Widerstandsfähigkeit als FK haben fünf FK die Befürchtung geäußert, dass
besser als MA und TN in Training und Beschäftigung. es am zukünftigen Arbeitsmarkt zu einer Reduktion
Zudem empfanden TN in Beratung und Begleitung der Arbeitsplätze im Bereich der Produktion und im
die Vorbereitung auf Soziale Kompetenzen als besser Hilfsarbeiterbereich kommen werde und dies bereits
als TN in Training und Beschäftigung. jetzt spürbar ist. Somit gehen wichtige Vermittlungs-
Hinsichtlich der Stärke der Bedürfnisse und dem bereiche für die berufliche Rehabilitation verloren.
Potential der Bedürfnisbefriedigung zeigten sich keine Eine FK führt dies so aus, „und da bräuchte es ein-
statistisch signifikanten Unterschiede zwischen den fach wieder die Möglichkeit niederqualifizierte Jobs
Leistungsangeboten (siehe Tab. 6). im Produktionsbereich irgendwie zu haben, die am
Regelarbeitsmarkt weg fallen“ (IP 2 2017, 100–10310).
Qualitative Interviews mit den FK Einen zweiten Arbeitsmarkt halten ebenfalls fünf von
sechs interviewte Personen als unumgänglich und
Die qualitativen Interviews wurden mittels einer qua- dessen Ausbau bzw. die Beibehaltung als notwendig.
litativen Inhaltsanalyse systematisch und vor allem
quantitativ analysiert. Die Ergebnisse werden hier in
zusammenfassender Form kurz wiedergegeben und 10 IP = interviewte Person, Jahr, Stelle im Transkript.

K Psychosoziale berufliche Rehabilitation in einer Arbeitswelt 4.0 – Zwischen Anforderungen und Bedürfnissen
originalarbeit

Tab. 6 Mittelwerte (Stan- Skalen Training/Beschäftigung Beratung/Begleitung T-Test


dardabweichungen) je Leis-
Relevanz der Anforderungen (MA)
tungsangebot sowie Test
auf Unterschiede zwischen Methoden Kompetenzen 3,92 (0,75) 4,09 (0,83) t(93) = –0,89; p = 0,377
den beiden Leistungsange- Soziale Kompetenzen 4,58 (0,47) 4,38 (0,64) t(93) = 1,58; p = 0,118
boten Medien Kompetenzen 4,23 (0,70) 4,32 (0,57) t(93) = –0,52; p = 0,602
Widerstandsfähigkeit 4,29 (0,44) 4,27 (0,51) t(93) = 0,17; p = 0,868
Handwerkliche Fertigkeiten 3,47 (0,85) 2,82 (0,91) t(93) = 3,08; p = 0,003
Vorbereitung auf die Anforderungen (MA)
Methoden Kompetenzen 3,21 (0,70) 3,77 (0,66) t(93) = –3,35; p = 0,001
Soziale Kompetenzen 4,12 (0,58) 4,23 (0,74) t(92) = –0,74; p = 0,460
Medien Kompetenzen 3,40 (0,71) 3,71 (0,76) t(45) = –1,07; p = 0,289
Widerstandsfähigkeit 3,60 (0,62) 4,03 (0,41) t(93) = –3,13; p = 0,002
Handwerkliche Fertigkeiten 3,64 (0,81) 1,91 (0,97) t(93) = 8,43; p < 0,001
Vorbereitung auf die Anforderungen (TN)
Methoden Kompetenzen 3,47 (0,83) 4,08 (0,81) t(240) = –4,8; p < 0,001
Soziale Kompetenzen 3,98 (0,69) 4,35 (0,69) t(239) = –3,52; p = 0,001
Medien Kompetenzen 3,47 (1,06) 3,44 (1,28) t(235) = 0,15; p = 0,883
Widerstandsfähigkeit 3,74 (0,71) 4,18 (0,70) t(240) = –4,12; p < 0,001
Handwerkliche Fertigkeiten 3,67 (1,05) 3,50 (1,21) t(240) = –4,8; p < 0,001
Stärke der Bedürfnisse (TN)
Existenzielle Sicherheit 4,41 (0,54) 4,33 (0,64) t(240) = 0,94; p = 0,347
Arbeitszeit und -ort 4,28 (0,64) 4,09 (0,78) t(240) = 1,89; p = 0,060
Arbeitsumgebung 4,19 (0,77) 4,40 (0,59) t(239) = –1,92; p = 0,056
Soziales Klima 4,34 (0,55) 4,39 (0,58) t(240) = –0,66; p = 0,511
Geringe Arbeitsbelastung 3,91 (0,71) 3,79 (0,76) t(240) = 1,04; p = 0,301
Erlebte Bedeutsamkeit 4,24 (0,66) 4,38 (0,70) t(238) = –1,37; p = 0,173
Autonomie & Wachstum 3,72 (0,74) 3,69 (0,81) t(238) = 0,28; p = 0,783
Potential der Bedürfnisbefriedigung (MA)
Arbeitszeit und -ort 3,04 (0,75) 3,23 (0,80) t(93) = –1,01; p = 0,317
Arbeitsumgebung 3,22 (0,77) 3,41 (0,59) t(93) = –1,07; p = 0,289
Soziales Klima 3,10 (0,63) 3,12 (0,70) t(93) = –0,16; p = 0,873
Geringe Arbeitsbelastung 2,75 (0,83) 2,67 (0,68) t(93) = 0,38; p = 0,702
Erlebte Bedeutsamkeit 3,18 (0,70) 3,20 (0,61) t(93) = –0,16; p = 0,873
Autonomie & Wachstum 2,67 (0,78) 2,89 (0,78) t(93) = –1,18; p = 0,242
Quelle: eigene Darstellung

Eine FK führt dies in Bezug auf den Auftrag der psy- Fortbestand des Angebotes absichern, kommen. Des
chosozialen Rehabilitation folgendermaßen aus: „Es Weiteren wird es notwendig sein, den Bedarf an nie-
geht darum, Menschen mit psychischer Erkrankung derschwelligen Zugängen zu beruflichen Rehabilitati-
zu stabilisieren, dass sie nachher eine Ausbildung ab- onsleistungen (auch) in Zukunft sicherzustellen. All-
solvieren und auch abschließen können und letzten gemein wird auch von den FK festgehalten, dass die
Endes damit in die Arbeitswelt wieder eintreten. Zum Komplexität der Tätigkeiten für die MA zunehmen
anderen glaube ich (. . . ) dass es Dauerarbeitsplätze wird. Von den FK wird diesbezüglich auch der Faktor
am 2. Arbeitsmarkt, oder wie auch immer der dann Zeit betont und zwar dahingehend, dass eine qualita-
heißt, brauchen wird. Mehr Dauerarbeitsplätze“ (IP 04 tiv gute Zeit mit den TN (u. a. um Gespräche führen zu
2017, 266–270). können) ein notwendiger und wichtiger Baustein für
Eine Veränderung des Arbeitsmarktes wird von den eine gelungene Betreuungsarbeit darstellt. Hinsicht-
FK unisono dahingehend wahrgenommen, dass es in lich des Arbeitsauftrags und der Arbeitsinhalte ist eine
den letzten Jahren zu einer Steigerung der techni- Verschiebung in Richtung neuer technologischer Me-
schen Ausrüstungen gekommen ist, die laufend ad- dien zu beobachten. Hier vor allem in Richtung des
aptiert und angepasst werden muss (u. a. bestimm- E-Learning Angebotes.
te Softwareprogramme). Für die Organisationen wird
es, so sind sich die FK einig, zu einer Steigerung des
Wettbewerbs in Bezug auf Ausschreibungen, die den

Psychosoziale berufliche Rehabilitation in einer Arbeitswelt 4.0 – Zwischen Anforderungen und Bedürfnissen K
originalarbeit

Diskussion  Der zukünftige Arbeitsmarkt fordert aus Sicht der


MA insbesondere soziale Kompetenzen, gefolgt von
Bei der Betrachtung der quantitativen Ergebnisse Widerstandsfähigkeit und Medien Kompetenzen.
insgesamt zeigte sich, dass hinsichtlich der Anfor-  Aus der Perspektive der TN und MA bereitet das
derungen des zukünftigen Arbeitsmarktes aus Sicht Leistungsangebot bereits sehr gut auf die sozialen
der TN und MA des untersuchten Anbieters der be- Kompetenzen vor. Widerstandsfähigkeit wird relativ
ruflichen Rehabilitationsleistungen die Soziale Kom- gut aufgebaut. Die Förderung von Medien Kompe-
petenz, Medien Kompetenz und Widerstandsfähigkeit tenzen sollte intensiviert werden.
am relevantesten erachtet wurden. Der Fokus der  Existenzielle Sicherheit, ein gutes soziales Klima
Leistungsangebote vom Rehabilitationsanbieter soll- und Bedeutsamkeitserleben sind die am stärksten
te daher auf diesen Kompetenzbereichen liegen. Die ausgeprägten Bedürfnisse der TN. Am wenigsten
quantitativen Ergebnisse verdeutlichen auch, dass die ausgeprägt ist das Bedürfnis nach Autonomie und
Vorbereitung auf Soziale Kompetenz laut Angaben der Wachstum.
TN und MA bereits als sehr gut wahrgenommen wird.  Diese Bedürfnisse sind aus der Sicht der MA nur
Andere Bereiche (hier v. a. Medien Kompetenz) sollten mehr einigermaßen gut erfüllbar, die nach Autono-
jedoch stärker fokussiert werden. Eine sehr kritische mie und Wachstum seien sogar wenig erfüllbar.
Sicht nehmen die MA dahingehend ein, inwieweit es  Die Vermittlung in die Arbeitswelt aufgrund der Re-
der zukünftige 1. Arbeitsmarkt ermöglicht, wichtige duktion von Arbeitsplätzen im Produktionsbereich
Bedürfnisse der TN zu erfüllen. Insbesondere das Be- und der Zunahme an Komplexität und gefordertem
dürfnis nach geringer Arbeitsbelastung wird kaum als technischen Know-How wird von den FK als zuneh-
erfüllbar gesehen. Eine gute Behandlung durch Vor- mend schwierig gesehen, weshalb auch die Sicher-
gesetzte wird von den TN als wichtigstes Bedürfnis an stellung des 2. Arbeitsmarktes von zentraler Bedeu-
einen zukünftigen Arbeitsmarkt angegeben. tung sei.
Hinsichtlich der Unterscheidung zwischen Training
und Beschäftigung und Beratung und Begleitung zeig- Limitationen
te sich, dass die Relevanz von Handwerklichen Fertig-
keiten für den Arbeitsmarkt 4.0 bei MA in Training Das Ziel der vorliegenden Studie war es mittels quan-
und Beschäftigung als höher eingeschätzt wurde und titativen und qualitativen Methoden einen wichtigen
sich die Vorbereitung diesbezüglich sowohl von MA Einblick hinsichtlich der unterschiedlichen Perspekti-
als auch von TN besser als bei Beratung und Beglei- ven von TN, MA und FK eines Anbieters einer beruf-
tung darstellte. Hingegen beurteilten die MA und TN lichen Rehabilitation in Österreich zu bekommen; vor
der Beratungs- und Begleitungsleistungen die Vorbe- allem lag der Fokus darauf Personen zu Wort kommen
reitung auf Methoden Kompetenzen und Widerstands- und dadurch am öffentlichen Diskurs teilhaben zu las-
fähigkeit sowie die Vorbereitung auf Soziale Kompe- sen, die eine berufliche Rehabilitationsleistung in An-
tenzen besser als bei Training und Beschäftigung. Hin- spruch nehmen. Daher ist die Studie weder repräsen-
sichtlich der in dieser Studie getroffenen Beurteilung tativ noch erhebt sie Anspruch darauf. Aufgrund der
der Relevanz bestimmter Anforderungen für den zu- Methodik der Datenerhebung (online) und Wahrung
künftigen Arbeitsmarkt sollte bei den Leistungen Trai- der Anonymität war es nicht möglich, Erkenntnisse
ning und Beschäftigung ein stärkerer Fokus auf Soziale der an der Umfrage teilnehmenden TN hinsichtlich
Kompetenz, Medienkompetenz und Widerstandsfähig- der Dauer der bisherigen Leistungsnutzung, der be-
keit gelegt werden. reits vorher absolvierten Maßnahmen sowie der Dau-
Bei den qualitativen Interviews wurde von den FK er und Häufigkeit der von Arbeitslosigkeit betroffenen
vor allem die Veränderung des Arbeitsmarktes ange- Lebenszyklen zu bekommen. Auch die unterschied-
sprochen und darauf verwiesen, dass der Wegfall der lichen Diagnosen und der Krankheitsverläufe konn-
Arbeitsplätze im Bereich der Produktion bereits jetzt ten im Zuge der Studie nicht erhoben werden. Somit
spürbar ist, da gerade dieser Bereich für die Vermitt- lässt sich aufgrund der Datenlage kein Rückschluss
lung der TN eine bedeutende Rolle einnimmt und die bezüglich des Zusammenhangs von Erkrankung und
Vermittlung zunehmend schwieriger wird. Daher wä- der Nutzung der unterschiedlichen Leistungen bzw.
re eine Absicherung des 2. Arbeitsmarktes notwen- bereits vergangener Nutzungsintensität zu. Für diese
dig. Generell wird die Steigerung der Komplexität und Studie wurden mit allen FK der unterschiedlichen Be-
der Anforderungen am Arbeitsmarkt wahrgenommen. reiche qualitative Interviews geführt. Diese Interviews
Unsicherheiten bei der Akquirierung eines stabilen geben somit, trotz der limitierten Generalisierbarkeit,
Arbeitsplatzes am 1. Arbeitsmarkt (z. B. Leasingarbeit) einen wichtigen Einblick bezüglich der Anforderun-
fordern vermehrt Stressresistenz und Widerstandsfä- gen und Bedürfnisse an die berufliche Rehabilitation
higkeit der TN. für Menschen mit psychosozialem Unterstützungsbe-
Zusammengefasst lassen sich auf Basis dieser Stu- darf.
die die formulierten Forschungsfragen folgenderma-
ßen beantworten:

K Psychosoziale berufliche Rehabilitation in einer Arbeitswelt 4.0 – Zwischen Anforderungen und Bedürfnissen
originalarbeit

Schlussfolgerungen für die Praxis 11. Korunka C, Kubicek B, Hrsg. Job demands in a changing
world of work: Impact on workers’ health and performance
and implications for research and practice. Cham, Switzer-
Eine wichtige Säule für die psychiatrische Rehabili-
land: Springer; 2017.
tation stellt, neben der medizinischen und sozialen, 12. Ahrens D, Spött G. Industrie 4.0 und Herausforderungen für
die der beruflichen Rehabilitation dar. Für eine er- die Qualifizierung von Fachkräften. In: Hirsch-Kreinsen H,
folgreiche Vermittlung am zukünftigen Arbeitsmarkt Ittermann P, Niehaus J, Hrsg. Digitalisierung industrieller
müssen die Dienstleister der beruflichen Rehabilitati- Arbeit. Baden-Baden: Nomos; 2015. S. 184–205.
on nun vermehrt in die Vermittlung von Kompetenz 13. Bundesministerium für Bildung und Forschung. Zukunft
und Weiterbildung in Bezug auf neue Technologien der Arbeit - Innovationen für die Arbeit von morgen. 2016.
https://www.bmbf.de/pub/Zukunft_der_Arbeit.pdf;. Zu-
investieren, wie die Ergebnisse der hier vorliegenden
gegriffen: 20. Febr. 2018.
Studie verdeutlichen. Von besonderer Bedeutung wer- 14. Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Grünbuch
den auch die Aspekte der Entwicklung und Optimie- Arbeiten 4.0. 2015. http://bit.ly/2EPi0u6. Zugegriffen: 2.
rung von Stressresistenz und allgemein die der Sozia- Mai 2017.
len Kompetenz sein. Der Wegfall von Arbeitsplätzen 15. DGB-Index Gute Arbeit. Mehrbelastung durch Arbeit
im Produktionsbereich stellt für die Vermittlung der 4.0 – Die Auswirkungen der Digitalisierung aus Be-
Rehabilitanden in den 1. Arbeitsmarkt eine zuneh- schäftigtensicht. 2016. http://index-gute-arbeit.dgb.de/
++co++e8054612-702a-11e6-aa53-525400e5a74a;. Zuge-
mende Herausforderung dar. Die Sicherstellung eines griffen: 16. Aug. 2018.
zweiten Arbeitsmarktes ist deswegen wesentlich. 16. Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Arbeit 4.0: Mo-
nitor Digitalisierung am Arbeitsplatz – Aktuelle Ergebnisse
Interessenkonflikt Die Studie wurde bei pro mente OÖ
einer Betriebs- und Beschäftigtenbefragung. 2016. http://
durchgeführt. M. Böhm ist wissenschaftlicher Mitarbeiter
bit.ly/2GGdQ4o. Zugegriffen 12. Feb. 2018.
der pro mente OÖ. B. Stiglbauer gibt an, dass kein Interessen-
17. BartelS,OhlbrechtH.ForschungzuLeistungenzurTeilhabe
konflikt besteht.
am Arbeitsleben: Zum Wissenstransfer zwischen Theorie
und Praxis. Rehabilitation. 2018;57:193–200.
18. Hetzel C, Streibelt M. Was sagt das Return to Work ein
Literatur Jahr nach Ende einer beruflichen Bildungsleistung über
die längerfristige berufliche Teilhabe aus? Rehabilitation.
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2. Gebhardt J, Grimm A, Neugebauer LM. Entwicklungen 4.0 als Wirkungsforschung. In: Schöny W, Hrsg. Sozialpsych-
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der Arbeit: Welche Revolution? WISO. 2016;4:17–34. fentlichten Karten und Institutsadressen neutral.

Psychosoziale berufliche Rehabilitation in einer Arbeitswelt 4.0 – Zwischen Anforderungen und Bedürfnissen K

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