Chr. zugeschüttet worden sind. Sie waren bis obenan mit
Schutt gefüllt, der Hunderte von Vasenscherben enthielt, und zwar lediglich Topfware des geometrischen und anderer ver- wandten Stile. Schwarzfigurige, rotfigurige oder andere Scher- ben jüngerer Zeit kamen nicht vor. Ist demnach die Zuschüt- tung spätestens im 6. Jahrhundert erfolgt, so darf sie in Ver- bindung gebracht werden mit der Veränderung der Wasser- verhältnisse, welche durch die Anlage der peisistratischen Wasserleitung hervorgerufen wurde. Nachdem gutes und reich- liches Trinkwasser vom Hymettos oder Pentelikon zur Agora geleitet war, konnten die alten unbequemen Tiefbrunnen zu- gesch üttet werd en. Vereinigen sich so Funde der verschiedensten Art zu dem wichtigen Resultat, dass es in ältester Zeit an dem Fahrwege zwischen Agora und Akropolis und zwar am Fusse der Pnvx einen aus mehreren Quellen und Tiefbrunnen bestehenden Stadtbrunnen gab und dass dieser im 6. Jahrhundert durch Anlage einer grossen aus dem oberen llissosthale kommen- den Wasserleitung vergrössert und wegen seiner Wasserfülle zu einer Sehenswürdigkeit Athens wurde, so müssen wir auf Grund der Nachrichten der alten Schriftsteller in dieser Brun- nenanlage die berühmte Enneakrunos erkennen. Es ist hier nicht der Ort, auf diese litterarisehen Nachrich- ten einzugehen; in einem der nächsten Hefte der Mittheilun- gen soll das geschehen. Es mag hier nur für diejenigen, wel- che ein besonderes Interesse für die Frage haben, angedeutet werden, dass Thukydides meines Erachtens nur deshalb als Zeuge für die Lage der Enneakrunos am llissos aufgerufen werden konnte, weil seine Angabe (11, 15) unrichtig aufge- fasst worden ist. Mit τούτο το (λέρος της ιτόλεως bezeichnet er nicht den am südlichen Fuss der Akropolis gelegenen Teil der Altstadt, sondern denjenigen Teil der Stadt seiner Zeit, wel- cher die älteste Stadt war und auch damals amtlich πόλις ge- nannt wurde, also die ganze, aus der oberen Akropolis und einem Stück an ihrem südlichen (und südwestlichen) Fusse bestehende Altstadt. Nach dieser Altstadt hin, d. h. vor ihrem