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DIN EN 12952-7:2013-01

Nationales Vorwort
Dieses Dokument (EN 12952-7:2012) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 269 „Großwasserraum- und
Wasserrohrkessel“, dessen Sekretariat vom DIN (Deutschland) gehalten wird, erarbeitet.

Das zuständige deutsche Gremium ist der Arbeitsausschuss NA 082-00-18 AA „Dampfkesselanlagen“ im


Normenausschuss Rohrleitungen und Dampfkesselanlagen (NARD).

Für weitere Informationen über den NARD besuchen Sie uns im Internet unter www.nard.din.de.

Änderungen

Gegenüber DIN EN 12952-7:2002-09 wurden folgende Änderungen vorgenommen:

a) die normativen Verweisungen wurden aktualisiert;

b) die Begriffe und Definitionen in Abschnitt 3 wurden überarbeitet;

c) in Unterabschnitt 4.2 wurden die Anforderungen für Beheizungssysteme präzisiert;

d) in Unterabschnitt 4.5 wurden die Anforderungen an Begrenzungseinrichtungen und Schutzysteme über-


arbeitet;

e) ein neuer Unterabschnitt 4.8 mit Anforderungen zur Wasserqualität wurde aufgenommen;

f) der Abschnitt 5 „zusätzliche Anforderungen an Dampferzeuger“ wurde überarbeitet;

g) in Abschnitt 7 „zusätzliche Anforderungen an Anlagen ohne manuellen Eingriff“ wurden Anforderungen


für das Anfahren (7.3), die Wasserqualität (7.4) sowie die Warneinrichtungen und Überwachung der
Wasserrohrkesselanlage (7.7) aufgenommen; die Anforderungen für Dampferzeuger (7.5) wurden
überarbeitet;

h) der alte Abschnitt 8 „Prüfung der Sicherheitseinrichtungen“ wurde durch einen neuen Abschnitt 8
„Abschließende Prüfung der Wasserrohrkesselanlage“ ersetzt;

i) neue informative Anhänge B (Betrachtungen zum Kesselbetrieb), C (Warneinrichtungen und Über-


wachung für eine Kesselanlage) und G (Entleerungs- und Ausblaseinrichtungen) wurden aufgenommen;

j) neue normative Anhänge D (Anforderungen an Begrenzer, die auf analogen Messungen basieren),
E (Zugang zu inneren Bauteilen) und F (abschließende Prüfung der Wasserrohrkesselanlage) wurden
aufgenommen;

k) die Norm wurde redaktionell überarbeitet.

Frühere Ausgaben

DIN EN 12952-7: 2002-09

2
EUROPÄISCHE NORM EN 12952-7
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Oktober 2012

ICS 27.040 Ersatz für EN 12952-7:2002

Deutsche Fassung

Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten —


Teil 7: Anforderungen an die Ausrüstung für den Kessel

Water-tube boilers and auxiliary installations — Chaudières à tubes d'eau et installations auxiliaires —
Part 7: Requirements for equipment for the boiler Partie 7: Exigences pour l'équipement de la chaudière

Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 8. September 2012 angenommen.

Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum des CEN-CENELEC oder bei jedem CEN-
Mitglied auf Anfrage erhältlich.

Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.

CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, der ehemaligen jugoslawischen
Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta,
den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der
Tschechischen Republik, der Türkei, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.

EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG


EUROPEAN COMMITTEE FOR STANDARDIZATION
COMITÉ EUROPÉEN DE NORMALISATION

Management-Zentrum: Avenue Marnix 17, B-1000 Brüssel

© 2012 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 12952-7:2012 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................4
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................6
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................6
3 Begriffe ...................................................................................................................................................7
4 Allgemeine Anforderungen an Dampf- und Heißwassererzeuger ....................................................9
4.1 Sicherheitseinrichtungen gegen Überdruck .......................................................................................9
4.2 Beheizungssystem ............................................................................................................................. 10
4.3 Entaschungsanlagen .......................................................................................................................... 10
4.4 Rauchgasreinigungsanlagen ............................................................................................................. 10
4.5 Anforderungen an Begrenzungseinrichtungen und Schutzsysteme ............................................ 10
4.6 Speiseleitungen und Sicherung gegen Rückströmen des Speisewassers .................................. 11
4.7 Verbindung von Dampf- oder Heißwassererzeugern ...................................................................... 11
4.8 Wasserqualität .................................................................................................................................... 11
4.9 Zugang zu inneren Bauteilen ............................................................................................................. 12
4.10 Kennzeichnung ................................................................................................................................... 12
5 Zusätzliche Anforderungen an Dampferzeuger ............................................................................... 13
5.1 Anforderungen an Pumpen ............................................................................................................... 13
5.2 Absperr- und Entleerungseinrichtungen ......................................................................................... 14
5.3 Niedrigster zulässiger Wasserstand (NW) ....................................................................................... 14
5.4 Wasserstand- und Strömungs-Anzeigeeinrichtungen.................................................................... 15
5.5 Wassermangelsicherung ................................................................................................................... 16
5.6 Druckanzeiger ..................................................................................................................................... 16
5.7 Überwachung und Reglung der Temperatur des Überhitzers ....................................................... 16
6 Zusätzliche Anforderungen an Heißwassererzeuger ...................................................................... 16
6.1 Anforderungen an Heißwassererzeugungsanlagen ........................................................................ 16
6.2 Anforderungen an Pumpen ............................................................................................................... 17
6.3 Absperr- und Entleerungseinrichtungen ......................................................................................... 18
6.4 Niedrigster zulässiger Wasserstand und Einführung der Vor- und Rücklaufleitung .................. 19
6.5 Wasserstand- und Strömungs-Anzeigeeinrichtungen.................................................................... 19
6.6 Schutzeinrichtung gegen Wassermangel ........................................................................................ 20
6.7 Schutzeinrichtungen gegen Unterschreitung des Mindestdrucks ................................................ 21
6.8 Schutzeinrichtungen gegen Temperaturüberschreitung ............................................................... 21
6.9 Druck- und Temperatur-Anzeigegeräte ............................................................................................ 21
7 Zusätzliche Anforderungen an Anlagen ohne manuellen Eingriff ................................................ 22
7.1 Allgemeines ......................................................................................................................................... 22
7.2 Wärmezufuhr ....................................................................................................................................... 22
7.3 Anfahren .............................................................................................................................................. 22
7.4 Wasserqualität .................................................................................................................................... 23
7.5 Dampferzeuger .................................................................................................................................... 23
7.6 Heißwassererzeuger ........................................................................................................................... 24
7.7 Warneinrichtungen und Überwachung der Wasserrohrkesselanlage .......................................... 24
8 Abschließende Prüfung der Wasserrohrkesselanlage ................................................................... 24
Anhang A (normativ) Laugenrückgewinnungskessel (Schwarzlaugenkessel) ......................................... 25
Anhang B (informativ) Betrachtungen zum Kesselbetrieb .......................................................................... 27
Anhang C (informativ) Warneinrichtungen und Überwachung für eine Kesselanlage ............................. 31
Anhang D (normativ) Anforderungen an Begrenzer, die auf analogen Messungen basieren ................. 32

2
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Seite
Anhang E (normativ) Zugang zu inneren Bauteilen ...................................................................................... 36
Anhang F (normativ) Abschließende Prüfung der Wasserrohrkesselanlage ............................................. 39
Anhang G (informativ) Entleerungs- und Ausblaseinrichtungen................................................................. 40
Anhang H (informativ) Wesentliche technische Änderungen zwischen dieser Europäischen Norm
und der vorherigen Ausgabe ............................................................................................................. 42
Anhang ZA (informativ) Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den
grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 97/23/EG ........................................................... 43
Literaturhinweise .............................................................................................................................................. 44

3
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Vorwort
Dieses Dokument (EN 12952-7:2012) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 269 „Großwasserraum- und
Wasserrohrkessel“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.

Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis April 2013, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis April 2013 zurückgezogen werden.

Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.

Dieses Dokument ersetzt EN 12952-7:2002.

Dieses Dokument wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die
Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der
EU-Richtlinien.

Zum Zusammenhang mit EU-Richtlinie 97/23/EG siehe informativen Anhang ZA, der Bestandteil dieses
Dokuments ist.

Anhang H enthält Einzelheiten zu den maßgebenden technischen Änderungen zwischen dieser Europäischen
Norm und der vorherigen Ausgabe.

Die Europäische Normserie EN 12952 Wasserkessel und Anlagenkomponenten" besteht aus folgenden
Teilen:

 Teil 1: Allgemeines;
 Teil 2: Werkstoffe für drucktragende Kesselteile und Zubehör;
 Teil 3: Konstruktion und Berechnung für drucktragende Kesselteile;
 Teil 4: Betriebsbegleitende Berechnung der Lebensdauererwartung;
 Teil 5: Verarbeitung und Bauausführung für drucktragende Kesselteile;
 Teil 6: Prüfung während der Fertigung, Dokumentation und Kennzeichnung für drucktragende Kesselteile;
 Teil 7: Anforderungen an die Ausrüstung für den Kessel;
 Teil 8: Anforderungen an Feuerungsanlagen für flüssige und gasförmige Brennstoffe für den Kessel;
 Teil 9: Anforderungen an Staubfeuerungsanlagen für den Kessel;
 Teil 10: Anforderungen an Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung;
 Teil 11: Anforderungen an Begrenzungseinrichtungen an Kessel und Zubehör;
 Teil 12: Anforderungen an die Speisewasser- und Kesselwasserqualität;
 Teil 13: Anforderungen an Rauchgasreinigungsanlagen;
 Teil 14: Anforderungen an Rauchgas-DENOX-Anlagen, die flüssiges Ammoniak und Ammoniak-
wasserlösung einsetzen;
 Teil 15: Abnahmeversuche;
 Teil 16: Anforderungen an Rost- und Wirbelschichtfeuerungsanlagen für feste Brennstoffe für den Kessel;
 CR 12952, Teil 17: Leitfaden für die Einbeziehung einer herstellerunabhängigen Prüforganisation;
 Teil 18: Betriebsanleitungen.

4
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Obwohl diese Teile einzeln zu erwerben sind, sollte bedacht werden, dass sie voneinander abhängig sind.
Deshalb werden für die Konstruktion und Herstellung von Wasserrohrkesseln mehrere Teile benötigt, um die
Anforderungen der Europäischen Norm zufrieden stellend zu erfüllen.

ANMERKUNG 1 Die Teile 4 und 15 sind nicht während der Konstruktion, Fertigung und Errichtung anzuwenden.

ANMERKUNG 2 Für sämtliche Fragen zur Anwendung der Europäischen Normenreihen EN 12952 und EN 12953 wurde
ein „Boiler Helpdesk“ im CEN/TC 269 eingerichtet, siehe die folgende Webseite: http://www.boiler-helpdesk.din.de

Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden


Länder gehalten, diese Europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, die
ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island,
Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal,
Rumänien, Schweden, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechische Republik, Türkei, Ungarn,
Vereinigtes Königreich und Zypern.

5
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

1 Anwendungsbereich
Dieser Teil der vorliegenden Europäischen Norm legt die wesentlichen Anforderungen an Ausrüstung und
Schutzeinrichtungen für die in EN 12952-1 festgelegten Wasserrohrkesselanlagen fest, die sicherstellen, dass
der Kessel innerhalb der zulässigen Grenzen (Druck, Temperatur usw.) sicher arbeitet.
ANMERKUNG 1 Zusätzliche Anforderungen, die besonders bei Kesseln ohne manuellen Eingriff benötigt werden, sind
in Abschnitt 7 festgelegt.

ANMERKUNG 2 Anforderungen an die Ausrüstung für Laugenrückgewinnungskessel sind in Anhang A angegeben.

2 Normative Verweisungen
Die folgenden Dokumente, die in diesem Dokument teilweise oder als Ganzes zitiert werden, sind für die
Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene
Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments
(einschließlich aller Änderungen).

EN 837-1, Druckmessgeräte — Teil 1: Druckmessgeräte mit Rohrfedern — Maße, Messtechnik, Anfor-


derungen und Prüfung

EN 12952-1:2001, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 1: Allgemeines

EN 12952-3:2011, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 3: Konstruktion und Berechnung für


drucktragende Teile

EN 12952-8:2002, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 8: Anforderungen an Feuerungs-


anlagen für flüssige und gasförmige Brennstoffe für den Kessel

EN 12952-9:2002, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 9: Anforderungen an Staubfeuerungs-


anlagen für den Kessel

EN 12952-10:2002, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 10: Anforderungen an Sicherheits-


einrichtungen gegen Drucküberschreitung

EN 12952-11:2007, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 11: Anforderungen an Begrenzungs-


einrichtungen an Kessel und Zubehör

EN 12952-12:2003, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 12: Anforderungen an die


Speisewasser- und Kesselwasserqualität

EN 12952-13, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 13: Anforderungen an Rauchgas-


reinigungsanlagen

EN 12952-14, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 14: Anforderungen an Rauchgas-DENOX-


Anlagen, die flüssiges Ammoniak und Ammoniakwasserlösung einsetzen

EN 12952-16:2002, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 16: Anforderungen an Rost- und


Wirbelschichtfeuerungsanlagen für feste Brennstoffe für den Kessel

EN 12952-18, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 18: Betriebsanleitungen

EN 50156-1:2004, Elektrische Ausrüstung für Feuerungsanlagen — Teil 1: Bestimmungen für Anwendungs-


planung und Errichtung

6
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach EN 12952-1:2001, EN 12952-8:2002,
EN 12952-9:2002, EN 12952-11:2007, EN 12952-12:2003 und EN 12952-16:2002 und die folgenden Begriffe.

3.1
Bauarten von Dampf- und Heißwassererzeugern

3.1.1
Naturumlauf-Kessel
Dampf- und Heißwassererzeuger, in denen das zu verdampfende bzw. erwärmende Wasser aufgrund des
Dichteunterschieds (Schwerkraft) zirkuliert

3.1.2
Zwangumlauf-Kessel
Dampf- und Heißwasserkessel, in denen das zu verdampfende bzw. erwärmende Wasser mit Pumpen umge-
wälzt wird

3.1.3
Zwangdurchlauf-Kessel
Dampfkessel ohne oder mit Abscheidebehältern, bei denen der Durchlauf des Wassers von der Speise-
wasserpumpe veranlasst wird und das Wasser bei einmaligem Durchlauf ganz oder größtenteils verdampft
wird
Anmerkung 1 zum Begriff: Heißwassererzeuger, in denen das Wasser durch die Umwälzpumpe des Heizungssystems
durchgesetzt und bei einmaligem Durchlauf erwärmt wird, z. B. Durchlauf-Heißwassererzeuger mit Trennung von Wasser
und Dampf in der Trommel (Zwei-Wege-Trommel) oder Durchlauf-Heißwassererzeuger mit unterer Verteilung von Wasser

3.1.4
Abhitze-Dampf- und Heißwassererzeuger
Kessel zur Nutzung der Abwärme aus externen Quellen, z. B. Gasturbinen, Hochöfen

3.2
Betriebsgrenzen von Dampf- und Heißwassererzeugern
Grenzen der Dampf- und Wasserräume, die zwischen den Absperreinrichtungen des Dampfkessels und des
Heißwassererzeugers in den Eintritts-, Austritts- Druckhalte-, Überström- und Ausblasleitungen liegen.
Anmerkung 1 zum Begriff: Die Gehäuse der Absperreinrichtungen und die sie mit dem Dampferzeuger verbindenden
Leitungen gehören zu den Wandungen.

3.3
Dampf- und Heißwassererzeugungsanlage
Anlage, bestehend aus einem oder mehreren Wasserrohrkesseln und seinen Ausrüstungsteilen, wie in
EN 12952-1 definiert

3.4
Beheizungssystem
Gesamtheit von Bauteilen, in denen die Energie des Brennstoffs (einschließlich elektrischer Energie und
Abhitze) zum Dampf- und Heißwassererzeuger geliefert wird

3.5
Einteilung der Druckhalte-Systeme (Heißwassererzeuger)

3.5.1
Anlage mit Eigendruckhaltung
Anlage, bei der Druck durch den der Vorlauftemperatur entsprechenden Sättigungsdruck erzeugt wird

3.5.2
Anlage mit Fremddruckhaltung
Anlage, bei der Druck durch bestimmte Systeme, wie z. B. Gaspolster oder Druckhaltepumpen, erzeugt wird

7
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

3.6
Ausdehnungsgefäße
Behälter zur Aufnahme der auf die Temperatur bezogenen Änderungen im Wasservolumen

 geschlossene Ausdehnungsgefäße sind druckbeaufschlagt

 offene Ausdehnungsgefäße sind nicht druckbeaufschlagt, sondern bis zum atmosphärischen Druck
druckentlastet

3.7
maximale Dauerleistung (MCR)
höchster im Dauerbetrieb erzeugbarer Dampfmassenstrom

3.8
zulässige Wärmeleistung
höchste im Dauerbetrieb erzeugbare Wärmeleistung (Wassermassenstrom multipliziert mit der Differenz
zwischen Austritts- und Eintrittsenthalpie), mit der Heißwassererzeuger betrieben werden dürfen

3.9
höchster zulässiger Druck (PS)
vom Hersteller angegebener höchster Druck, für den das Druckgerät an einer vom Hersteller festgelegten
Stelle ausgelegt ist
Anmerkung 1 zum Begriff: Hierbei handelt es sich um die Anschlussstelle der Schutz- oder Begrenzungseinrichtungen
oder um den höchsten Punkt des Druckgeräts oder anderenfalls um jede sonstige angegebene Stelle.

3.10
höchste zulässige Temperatur (TS)
höchste Fluidtemperatur, für die die Ausrüstungsteile an einer vom Hersteller festgelegten Stelle konstruiert
sind
Anmerkung 1 zum Begriff: Üblicherweise befindet sich diese Stelle am Auslass des Kessels.

3.11
Regler
Einrichtungen, die eine Angleichung der zu regelnden Größe (z. B. Wasserstand, Druck, Temperatur) an
einen vorzugebenden Wert (Sollwert) bewirken

3.12
Begrenzer
Begrenzungseinrichtung die bei Erreichen eines fest eingestellten Werts (z. B. für Druck, Temperatur,
Durchfluss, Wasserstand) die Wärmezufuhr unterbricht und verriegelt und vor dem Wiedereinschalten
manuell entriegelt werden muss

Eine Begrenzungseinrichtung beinhaltet:

 eine Mess- oder Erkennungsfunktion; und


 eine Auslösefunktion für Korrekturen oder die Abschaltung oder die Abschaltung mit Verriegelung;

und wird entweder allein oder als Teil eines Schutzsystems (z. B. Sensoren, Begrenzer usw.) für in der
Druckgeräterichtlinie 97/23/EG (DGRL) [1] definierte sicherheitsrelevante Funktionen angewendet (siehe auch
Bild 1). Werden dazu Mehrkanalsysteme verwendet, müssen alle Komponenten oder Begrenzer für
sicherheitsrelevante Anwendungen in das Schutzsystem einbezogen sein.
Anmerkung 1 zum Begriff: Das manuelle Rücksetzen kann entweder als Teil des Begrenzers oder der Sicherheitslogik
realisiert werden. Den Vorgang der manuellen Rücksetzung führt der verantwortliche Kesselwärter unter Berücksichtigung
der physikalischen Situation durch.

Anmerkung 2 zum Begriff: Siehe Anhang D für Begrenzer, die auf analogen Messungen basieren.

8
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Bild 1 — Schutzeinrichtungen und Sicherheitszubehör gemäß der Richtlinie 97/23/EG (DGRL)

3.13
unabhängig
Fähigkeit, ohne Dazwischenschalten anderer Ausrüstungsteile auf die erforderliche Weise zu funktionieren

3.14
Zuverlässigkeit
Fähigkeit, eine bestimmungsgemäße Funktion unter vorgeschriebenen Bedingungen und über eine bestimmte
Zeitspanne ohne Versagen durchzuführen

3.15
Funktionsprüfung
Prüfung der Sicherheitseinrichtung, um sicherzustellen, dass die vorgesehene Funktion ausgeführt wird

3.16
Kesselwärter
Bedienungsperson für den Kessel
für die Bedienung der Kesselanlage eingesetzte, in geeigneter Weise qualifizierte Person

3.17
normale Abschaltung
kontrolliertes Ausschalten des Kessels, entweder manuell oder automatisch

3.18
Normalbetrieb
Betrieb, bei dem alle Steuerkreise und Regler (Schaltungen ohne/mit Rückführung) im Normalmodus bei den
für den normalen Betrieb zutreffenden Sollwerten und Parametern arbeiten. Bei Betrieb ohne manuellen
Eingriff befinden sich alle Steuerkreise und Regler (Schaltungen ohne/mit Rückführung) im automatischen
Modus
Anmerkung 1 zum Begriff: Zum Normalbetrieb gehören auch das automatische Einschalten und Ausschalten von
zugeordneten Betätigungsgliedern (z. B. Brenner).

3.19
Störabschaltung (Verriegelung)
Zustand nach einer durch das Schutzsystem veranlassten Sicherheitsabschaltung, bei dem ein Wiederein-
schalten nur durch den Kesselwärter durch manuelles Rücksetzen des Begrenzers oder der Sicherheitslogik
und auf keine andere Weise möglich ist

4 Allgemeine Anforderungen an Dampf- und Heißwassererzeuger


4.1 Sicherheitseinrichtungen gegen Überdruck
Jeder Dampferzeuger, Heißwassererzeuger und jeder absperrbare beheizte Raum muss in Übereinstimmung
mit EN 12952-10 mit Sicherheitseinrichtungen gegen Überdruck ausgerüstet sein.

9
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

4.2 Beheizungssystem
4.2.1 Für die Beheizung von Dampf- und Heißwassererzeugern gelten die Anforderungen nach:

 EN 12952-8 für Feuerungsanlagen für flüssige und gasförmige Brennstoffe;

 EN 12952-9 oder EN 12952-16 für Feuerungsanlagen für feste Brennstoffe.

4.2.2 Die Beheizung muss an die zulässige Wärmeleistung und die vorgesehene Betriebsweise angepasst
sein.

Die Beheizung muss regelbar sein und in allen Betriebsphasen an Veränderungen des Wärmebedarfs
angepasst werden.

4.2.3 Bei einer normalen Abschaltung oder Verriegelung darf die verbleibende Restwärme im Feuerraum
und in den Rauchgaszügen keine unzulässige Wand- oder Fluidtemperatur im Dampf-/Heißwassererzeuger
verursachen (z. B. durch Verdampfen des Wassers).

Diese Anforderungen sind erfüllt, wenn:

 nachgewiesen wird, dass nach Unterbrechung der Beheizung aus Volllastbeharrung die Rauchgas-
temperatur in der Höhe des höchsten Feuerzugs (HF) 400 °C unterschreitet, bevor der Wasserstand von
der Marke des niedrigsten zulässigen Wasserstands (NW) auf 50 mm über dem höchsten Feuerzug (HF)
abgefallen ist; oder

 eine zuverlässige Speisewasserversorgung vorhanden ist, die bei einem plötzlichen Ausfall wichtiger
Betriebsparameter eine ausreichende Kühlung der Feuerzüge sicherstellt (siehe z. B. 5.1.1.2); oder

 Feuerungsanlagen für Öl, Gas oder pulverförmige Brennstoffe (ausgenommen Schmelzkammerfeuerung


oder ausgemauerte Feuerräume oder Rauchgaszüge) verwendet werden; oder

 es nur mit Gasen erwärmt wird, die eine Temperatur von 400 °C nicht überschreiten.

4.3 Entaschungsanlagen
Entaschungsanlagen müssen den Anforderungen in EN 12952-9 oder EN 12952-16 entsprechen.

4.4 Rauchgasreinigungsanlagen
Rauchgasreinigungsanlagen müssen den Anforderungen in EN 12952-13 und EN 12952-14 entsprechen.

4.5 Anforderungen an Begrenzungseinrichtungen und Schutzsysteme


4.5.1 Die Schutzsysteme müssen den Anforderungen in EN 50156-1 entsprechen.

Begrenzer und deren Anschlussleitungen müssen Anhang D oder EN 12952-11 entsprechen.

Die nach EN 50156-1 identifizierten Sicherheitsintegritätslevel (SIL) müssen umgesetzt werden.

4.5.2 Die Anwendungsplanung und Errichtung der elektrischen Sicherheitsschaltungen, die elektrische
Ausrüstung und die Regeleinrichtungen für Feuerungsanlagen und die zugehörigen Nebenanlagen müssen
EN 50156-1 entsprechen.
ANMERKUNG Falls erforderlich, sollte ein Abschalten des Kessels mit Hilfe von Zusatzeinrichtungen außerhalb des
Kessels möglich sein, z. B. durch Absperrarmaturen, Not-Ausschalteinrichtungen, Brandmelder usw.

4.5.3 Eine Funktionsprüfung der Begrenzer muss während des Betriebs jederzeit möglich sein.

Sofern geeignet, kann die Funktionsprüfung durch Simulation durchgeführt werden.

4.5.4 Wenn ein Begrenzer anspricht, muss eine Information übermittelt werden um anzuzeigen, welcher
Begrenzer aktiviert wurde.

10
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

4.5.5 Wenn ein Begrenzer bei Abhitzekesseln oder –erzeugern anspricht, muss die Beheizung unter-
brochen und abgeschaltet werden oder das Abgas muss um den Dampfkessel oder Heißwassergenerator
herum geführt werden. Die Umführung muss vom Kesselwärter manuell zurückgesetzt werden.
ANMERKUNG Falls das Abgas nicht innerhalb einer bestimmten Zeitspanne vollständig umgelenkt wird, sollte die
Beheizung unterbrochen werden.

4.6 Speiseleitungen und Sicherung gegen Rückströmen des Speisewassers


4.6.1 In jeder zum Dampf- oder Heißwassererzeuger führenden Speiseleitung muss eine Sicherung gegen
Rückströmen und eine Absperreinrichtung eingebaut sein. Werden Absperreinrichtung und Sicherung gegen
Rückströmen nicht in unmittelbarer Verbindung zueinander eingebaut, so muss für das dazwischen liegende
Rohrleitungsstück die Möglichkeit einer Druckentlastung gegeben sein.

Ein Zwangdurchlauf-Kessel, bei dem bei Ausfall der Speisewasserzufuhr die Beheizung selbsttätig
abgeschaltet wird, benötigt keine Absperreinrichtung und keine Sicherung gegen Rückströmen, wenn die
Speisewasserpumpe eine Verdrängerpumpe ist, die sicherstellen kann, dass keine gefährlichen Rückströme
auftreten können.

4.6.2 Außer für Zwangdurchlauf-Kessel muss die Speiseleitung so an den Dampf- oder Heißwasser-
erzeuger angeschlossen werden, dass er sich bei undichter Rückstromsicherung nicht tiefer als über den
höchsten Punkt der Fallrohre entleeren kann.

4.6.3 Speisewasserpumpen müssen von gemeinschaftlichen Saug- oder Druckleitungen absperrbar sein.

4.6.4 Wenn in der Saugleitung des Speisewassers ein Absperrventil installiert ist, sollten das Absperrventil
und die Leitung zwischen dem Absperrventil und der Speisepumpe für die gleichen Bedingungen ausgelegt
sein wie die Druckleitung zum Kessel oder geeignete Einrichtungen müssen angebracht sein, die eine
Gefährdung durch Überdruck bei geschlossenem Absperrventil ausschließen.

4.7 Verbindung von Dampf- oder Heißwassererzeugern


Bleiben bei einer Dampf- oder Heißwassererzeugungsanlage mit mehreren durch gemeinsame Leitungen
verbundenen Dampf- oder Heißwassererzeugern beim Befahren der Dampf- oder Heißwassererzeuger die
Absperreinrichtungen in den Heißwasser- und Speiseleitungen mit diesen Leitungen unlösbar verbunden,
müssen zur Sicherung jeweils zwei Absperreinrichtungen mit einer dazwischen liegenden Entlüftungs-
einrichtung eingebaut werden. Diese Absperreinrichtungen müssen in der geschlossenen Stellung
verriegelbar und gegen unzulässige Betätigung abgesichert sein.

4.8 Wasserqualität

4.8.1 Allgemeines

Die Wasserqualität muss mindestens EN 12952-12 sowie den Betriebsanleitungen entsprechen.

4.8.2 Probenahme

Es muss zu jedem Zeitpunkt während des Betriebs möglich sein, zuverlässige Proben des Kesselwassers,
Speisewassers, Zusatzwassers und, falls relevant, des Kondensats und/oder Kreislaufwassers zu entnehmen.

In Abhängigkeit von der Temperatur des Mediums müssen die Proben durch einen oder mehrere Probekühler
entnommen werden.

4.8.3 Ausrüstung zur Überwachung der Wasserqualität des Dampferzeugers

Es muss eine Ausrüstung zur Überwachung der Leitfähigkeit des Kesselwassers installiert werden.

Wenn eine hohe Leitfähigkeit die Sicherheit des Kessels oder den Betrieb der Begrenzer beeinträchtigen
kann, muss die Überwachung kontinuierlich erfolgen.

Wenn die Leitfähigkeit außerhalb der vom Hersteller oder in EN 12952-12 angegebenen Grenzwerte liegt,
sind entsprechende Korrekturmaßnahmen zu ergreifen.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

4.8.4 Kondensat und Zusatzwasser in Dampferzeugungsanlagen

Es muss eine Bewertung durchgeführt werden, ob gefährdende Stoffe (z. B. Öl, Fett, organisches Material,
Säure, Lauge, Seewasser, Härtebildner, Ionenaustauscherharz usw.) in das Speisewassersystem und/oder in
den Kessel gelangen können, die die Sicherheit des Kessels oder den Betrieb der Begrenzer beeinträchtigen.

Falls festgestellt wird, dass ein derartiges Risiko besteht, muss eine geeignete Überwachungseinrichtung
eingebaut werden, mit der die gefährdenden Stoffe nachgewiesen werden können.

Falls gefährdende Stoffe nachgewiesen werden, die die Sicherheit des Kessels oder den Betrieb der
Begrenzer beeinträchtigen, müssen geeignete Korrekturmaßnahmen ergriffen werden.
ANMERKUNG Falls der Zwischenkreis eines Doppelkreislaufsystems mit enthärtetem Wasser gefüllt ist, kann davon
ausgegangen werden, dass es keine Gefährdung durch gefährdende Stoffe gibt, die in das System gelangen könnten.

4.8.5 Wasserumlaufsystem in Heißwassererzeugungsanlagen

Es muss eine Bewertung durchgeführt werden, ob in das Wasserumlaufsystem gefährdende Stoffe (z. B. Öl,
Fett, organisches Material, Säure, Lauge, Seewasser, Härtebildner, Ionenaustauscherharz usw.) gelangen
können, die die Sicherheit des Kessels oder den Betrieb der Begrenzer beeinträchtigen.

Falls festgestellt wird, dass ein derartiges Risiko besteht, muss eine geeignete Überwachungseinrichtung
eingebaut werden, mit der die gefährdenden Stoffe nachgewiesen werden können.

Falls gefährdende Stoffe nachgewiesen werden, die die Sicherheit des Kessels oder den Betrieb der
Begrenzer beeinträchtigen, müssen geeignete Korrekturmaßnahmen ergriffen werden.
ANMERKUNG Falls der Zwischenkreis eines Doppelkreislaufsystems mit enthärtetem Wasser gefüllt ist, kann davon
ausgegangen werden, dass keine Gefahren durch gefährdende Stoffe bestehen, die in das System gelangen könnten.

4.9 Zugang zu inneren Bauteilen


Zugang zu inneren Bauteilen zur Reinigung, Untersuchung und Wartung muss Anhang E entsprechen.

4.10 Kennzeichnung
Jede Wasserrohrkesselanlage muss mit einem Schild dauerhaft gekennzeichnet sein.

Die Kennzeichnung muss folgende Angaben enthalten:

a) Name und Anschrift des Herstellers;

b) Seriennummer (eindeutige Identifikationsnummer);

c) Jahr der Herstellung;

d) höchster zulässiger Druck und höchste zulässige Temperatur;

e) maximale Dauerleistung (bei Dampfkesseln) oder maximale Wärmeleistung (bei Heißwassererzeugern);

f) Datum der ersten hydrostatischen Prüfung und Prüfdruck, falls zutreffend;

g) Nummer dieser Europäischen Norm;

h) Referenznummer der verantwortlichen Drittpartei, falls zutreffend;

i) CE-Konformitätszeichen, falls zutreffend.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

5 Zusätzliche Anforderungen an Dampferzeuger

5.1 Anforderungen an Pumpen

5.1.1 Anzahl der Speisewasserpumpen

5.1.1.1 Es genügt eine Speisewasserpumpe, wenn die unter dem ersten, dritten oder vierten Anstrich in
4.2.3 angegebenen Anforderungen erfüllt sind. Bei Ausfall der Speisewasserpumpe, z. B. der Energiequelle,
muss die Beheizung automatisch abgeschaltet werden.

5.1.1.2 Dampferzeuger, die den unter dem ersten, dritten oder vierten Anstrich in 4.2.3 angegebenen
Anforderungen nicht entsprechen, müssen mindestens zwei Speisewasserpumpen haben. Falls eine
Speisewasserpumpe versagt, muss die Beheizung automatisch reduziert werden, um die unter dem ersten,
dritten oder vierten Anstrich in 4.2.3 angegebenen Anforderungen zu erfüllen. Andernfalls muss die
Beheizung automatisch abgeschaltet werden.

5.1.2 Förderleistung von Speisewasserpumpen

5.1.2.1 Die Dampferzeuger müssen mit einer geeigneten Speisewasserzufuhr ausgerüstet sein.

Die Speisewasserpumpen müssen in der Lage sein, das Speisewasser beim 1,1fachen des höchsten
zulässigen Drucks in den Kessel zu fördern. Hierbei ist die geodätische Höhe und der dynamische
Druckverluste in der Speiseleitung und im Kessel zu berücksichtigen.

Ist nachgewiesen, dass die Sicherheitseinrichtungen bei Überschreiten des höchsten zulässigen Drucks in der
Lage sind, den bei der maximalen Dauerleistung erzeugten Dampf abzuführen, um zu verhindern, dass der
Druck auf 10 % über den maximal zulässigen Druck ansteigt, kann ein entsprechend geringerer Faktor als 1,1
zur Berechnung angewendet werden.

5.1.2.2 Sind nach 5.1.1.2 mindestens zwei Speisewasserpumpen erforderlich, so gilt Folgendes:

a) bei Ausfall der Speisewasserpumpe mit der größten Förderleistung müssen die verbleibenden
Speisewasserpumpen die Anforderungen nach 5.1.2.1 erfüllen;

b) es müssen zwei voneinander unabhängige Energiequellen zur Verfügung stehen. In Ausnahmefällen ist
der Dampfbetrieb aller Speisepumpen aus nur einem Dampfnetz zulässig. Die Speisewasserpumpen sind
so an die Energiequellen anzuschließen, dass bei Ausfall einer Energiequelle die noch betriebsbereiten
Speisepumpen den Anforderungen nach 5.1.2.1 genügen. Bei elektrischem Antrieb der Pumpen kann
eine auf eine separate unabhängige Energiequelle umschaltbare Zuleitung je Antriebsvorrichtung der
Speisewasserpumpen genügen;

c) bei Dampfkesselanlagen mit Blockschaltung genügt es, die zweite Speisewasserpumpe für eine
verringerte Förderleistung zu bemessen, wenn sichergestellt ist, dass bei Ausfall der Speisewasser-
pumpen für die zulässige Dampferzeugung die Beheizung gleichzeitig und selbsttätig entsprechend
zurückgeregelt wird. Wenn Wasser abgeschieden wird, muss diese Wassermenge bei der Bemessung
der zweiten Speisewasserpumpe voll berücksichtigt werden;

d) bei Natur- und Zwangumlauf-Kesseln muss die in Reserve stehende Umwälzpumpe bei Ausfall der
Betriebspumpe in Betrieb genommen werden, bevor der Wasserstand unter den niedrigsten zulässigen
Wasserstand (NW siehe 5.3) gesunken ist;

e) bei Zwangdurchlauf-Kesseln muss die in Reserve stehende Speisepumpe bei Ausfall der Betriebspumpe
oder bei Unterschreiten der Mindestdurchflussmenge in einer vom Hersteller festzulegenden Zeitspanne
in Betrieb genommen werden, um so sicherzustellen, dass eine unzulässige Wand- oder
Fluidtemperaturüberschreitung vermieden wird;

f) bei Versagen einer Speisewasserpumpe muss eine Warnanlage aktiviert werden.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

5.1.3 Umwälzpumpen

5.1.3.1 Bei Zwangumlauf-Kesseln genügt eine Umwälzpumpe, wenn bei Ausfall z. B. der Stromquelle für
die Umwälzpumpe die Beheizung abgeschaltet wird und:

a) die unter dem ersten Anstrich in 4.2.3 angegebenen Anforderungen erfüllt sind und kein Risiko für eine
örtliche Überhitzung des Umwälzsystems besteht; oder

b) die unter dem dritten oder vierten Anstrich in 4.2.3 angegebenen Anforderungen erfüllt sind.

5.1.3.2 Zwangumlauf-Kessel, die nicht 5.1.3.1 entsprechen, müssen mit mindestens zwei Umwälzpumpen
ausgerüstet sein. Für mehrere Zwangumlauf-Kessel einer Dampfkesselanlage kann eine gemeinsame
Reserveumwälzpumpe genügen, wenn sie auf jeden Dampferzeuger geschaltet werden kann.

5.1.3.3 Bei Ausfall einer Umwälzpumpe und auch dann, wenn der Durchfluss im Umwälzsystem einen
festgelegten Mindestwert erreicht hat, muss eine Warnanlage aktiviert werden.

5.1.3.4 Für die Energiequellen der Umwälzpumpen gilt 5.1.2.2 b).

5.2 Absperr- und Entleerungseinrichtungen

5.2.1 Zur Vermeidung von Unfällen müssen Entleerungs- und Ausblaseinrichtungen installiert werden
(siehe auch Anhang G).

5.2.2 Jeder Dampferzeuger muss mit ausreichenden Einrichtungen versehen sein, durch die er vom
System sicher abgesperrt werden kann. Mit Ausnahme von Blockschaltungen müssen diese Einrichtungen
möglichst nahe am Dampferzeuger angebracht sein.

Sind zwei Absperreinrichtungen hintereinander, aber nicht unmittelbar benachbart eingebaut, muss die
zwischen ihnen liegende Rohrleitung mit Einrichtungen zum Entlüften sowie Ablassen von Kondensat
versehen sein.

5.2.3 Dampferzeuger müssen mit Entleerungseinrichtungen versehen sein. Die Entleerungseinrichtungen


und ihre Stutzen müssen gegen die Einwirkungen der Heizgase geschützt sein. Selbstschließende
Ausblaseinrichtungen müssen in der geschlossenen Stellung manuell verriegelbar sein, sofern nicht eine
weitere Absperreinrichtung in die Leitung eingebaut ist.

5.2.4 Wenn automatische Einrichtungen eingebaut werden, durch die der Wasserstand unter NW (siehe
5.3) abgesenkt werden kann, muss die Bauart der Beheizung sicherstellen, dass nach dem Abstellen der
Beheizung durch die im Feuerraum und in den Kesselzügen gespeicherte Wärme kein unzulässiges
Ausdampfen des im Dampferzeuger vorhandenen Wasservorrats eintritt.

5.3 Niedrigster zulässiger Wasserstand (NW)

5.3.1 Für alle Dampferzeuger mit Ausnahme von Zwangdurchlauf-Kesseln ist ein zulässiger niedrigster
Wasserstand festzulegen und am Kessel dauerhaft zu markieren.

5.3.2 Der niedrigste zulässige Wasserstand (NW) muss mindestens 150 mm über:

 der höchsten beheizten Stelle der Trommel; und

 dem höchsten Anschluss der Fallrohre (Oberkante) an die Kesseltrommeln liegen.

Bei Zwei-Trommelkesseln, bei denen das Verdampferbündel zwischen den Trommeln liegt, werden die
äußeren Rohre nicht als Fallrohre betrachtet.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

5.4 Wasserstand- und Strömungs-Anzeigeeinrichtungen


5.4.1 Alle Dampfkessel, mit Ausnahme von Zwangdurchlauf-Kesseln, müssen mindestens mit zwei
Einrichtungen zur Wasserstandanzeige versehen sein:

 davon muss eine Einrichtung ein Wasserstandmesser sein, mit einer Anzeige aus durchsichtigem
Material (dem Wasserstandglas); und entweder

 zwei elektronischen oder elektrischen Einrichtungen zur Wasserstandanzeige; oder

 einem Wasserstandregler, der den Wasserstand anzeigt; oder

 einem Wasserstandbegrenzer, der den Wasserstand anzeigt.

Während des Betriebs des Kessels muss dem Kesselwärter der Wasserstand immer eindeutig angezeigt
werden.

Ein Wasserstandglas, das nicht dazu dient, dem Kesselwärter während des Betriebs den Wasserstand
anzuzeigen, darf vom Kessel abgesperrt sein.

5.4.2 Die Verbindungsrohre zwischen Dampfkessel und lokalen Wasserstand-Anzeigeeinrichtungen


müssen mindestens 20 mm lichte Weite haben. Werden Wasserstand-Anzeigeeinrichtungen über gemein-
same Verbindungsleitungen angeschlossen, müssen die wasserseitigen Verbindungsrohre mindestens
40 mm lichte Weite haben. Dampfführende Verbindungsrohre müssen so ausgeführt sein, dass sich kein
Kondensat ansammeln kann. Die wasserseitige Verbindung muss waagerecht oder mit Gefälle zum Kessel
angeordnet sein.

Wenn jedoch indirekte Messverfahren angewendet werden, müssen die Impulsleitungen zu den Sensoren auf
der Dampf- und Wasserseite mit Kondensat gefüllt sein, und die Sensoren müssen unterhalb des
Wasserstands liegen. Jeder Sensor muss über separate Verbindungsleitungen verfügen. Impulsleitungen zu
den Sensoren dürfen einen kleineren Innendurchmesser haben.

5.4.3 Wasserstand-Anzeigeeinrichtungen müssen mit Ventilen ausgestattet sein, um vom Dampfkessel


absperrbar und ausblasbar zu sein. Bei Verwendung von Hähnen muss die Offenstellung zu erkennen sein.

5.4.4 An jedem Messgerät muss der zulässige niedrigste Wasserstand (NW) entsprechend dem ersten
Anstrich von 5.4.1 dauerhaft und eindeutig durch die Buchstaben NW in Höhe der Strickmarke nach 5.3.1
gekennzeichnet sein. Die untere Grenze des Anzeigebereichs indirekte des Messgeräts muss mindestens
30 mm unter dem zulässigen niedrigsten Wasserstand (NW) festgelegt sein.

5.4.5 Wenn der erste Anstrich in 4.2.3 zutrifft, ist die Wasserstand-Anzeigeeinrichtung so anzuordnen, dass
dem Kesselwärter der Wasserstand eindeutig angezeigt wird, bis die Temperatur an der höchsten Stelle der
Feuerzüge (HF) 400 °C unterschreitet oder bevor der Wasserstand auf „50 mm über HF“ abgesunken ist,
wobei der jeweils größere Wert anzuwenden ist. Es darf ein Zusatzgerät verwendet werden.

5.4.6 Während des Betriebs muss der Wasserstand stets innerhalb des Anzeigebereichs der Wasserstand-
Anzeigeeinrichtung liegen.

5.4.7 Die Wasserstand-Anzeigeinrichtung ist so zu konstruieren, dass eine übermäßige Freisetzung von
Dampf und Wasser verhindert wird, falls die durchsichtige Glassäule während des Betriebs zu Bruch gehen
sollte.

5.4.8 Die Ausblasleitungen an Wasserstand-Anzeigeeinrichtungen, Wasserstandreglern und Wasser-


standbegrenzern müssen unfallsicher ausmünden. Der Ausblasvorgang muss eindeutig erkennbar sein (siehe
auch Anhang G).

5.4.9 Zwangdurchlauf-Kessel müssen mit mindestens einer Niedrigdurchfluss-Anzeigeeinrichtung ausge-


rüstet sein, die den Wassermangel anzeigt. Indirekte Messmethoden sind zugelassen.

5.4.10 Zwangumlauf-Kessel müssen mit mindestens einer Niedrigdurchfluss-Anzeigeeinrichtung in der


Umlaufleitung ausgerüstet sein.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

5.5 Wassermangelsicherung
5.5.1 Um eine Überhitzung der Kesselwandungen zu verhindern, muss ein geeigneter Begrenzer die
Beheizung unterbrechen und ausschalten, wenn ein Wassermangel eintritt:

 bei allen Dampferzeugern, mit Ausnahme von Zwangdurchlauf-Kesseln, wenn der Wasserstand unter
den niedrigsten zulässigen Wasserstand (NW) fällt;

 bei allen Zwangdurchlauf-Kesseln, wenn der Speisewassermengenstrom unter den niedrigsten


zulässigen Wert sinkt und/oder die Temperatur des Dampfes am Austritt den zulässigen Wert
überschreitet.

5.5.2 Die Verbindungsleitungen zu außen liegenden Kammern, die die Sensoren für die
Wasserstandbegrenzer enthalten, müssen EN 12952-11:2007, 5.2.3 entsprechen.

5.5.3 Wenn bei Abdampfkesseln nachgewiesen ist, dass die Temperatur des in den Kessel eingeleiteten
Abgases gleich oder kleiner als die Auslegungstemperatur ist, dann ist keine Schutzeinrichtung gegen
Wassermangel erforderlich.

5.6 Druckanzeiger
5.6.1 Jeder Dampfkessel muss mindestens ein Druckmessgerät mit unmittelbarer Verbindung zum oberen
Bereich des Dampfraums haben. Der Innendurchmesser der Verbindungsrohre muss mindestens 8 mm
betragen. Es ist wichtig, dass die Auswirkungen einer Verstopfung durch Korrosionsprodukte berücksichtigt
werden. Die Verbindungsleitung ist mit einer Wasservorlage zu versehen und muss über eine Einrichtung zum
Anschluss eines Geräts zum Messen der Prüfdrucks in der Nähe des Druckmessgeräts verfügen. Der
Kesselwärter muss das Druckmessgerät jederzeit ablesen können.

Druckmessgeräte müssen die Anforderungen von EN 837-1 erfüllen.

5.6.2 Das Druckmessgerät muss den Überdruck in Bar anzeigen. Der zulässige Betriebsüberdruck ist am
Druckmessgerät durch eine dauerhafte, gut sichtbare rote Strickmarke zu kennzeichnen. Das Druck-
messgerät muss gegen Hitze geschützt angebracht sein.

5.7 Überwachung und Reglung der Temperatur des Überhitzers


5.7.1 Hinter dem Austritt der ersten Überhitzerstufe und am Eintritt und Austritt
(Überhitzer/Zwischenüberhitzer) der nachfolgenden Stufen sind Temperaturmessgeräte anzubringen.

5.7.2 Für jeden Überhitzer (oder Zwischenüberhitzer) muss die Temperatur des überhitzten Dampfes
überwacht und automatisch geregelt werden, es sei denn, die Auslegungstemperatur der Rohrwand kann
unter allen Betriebsbedingungen nicht die maximal berechnete Wandtemperatur mit einem vom Hersteller
festgelegten Sicherheitswert (Temperaturzuschlag) überschreiten.

5.7.3 Bei Dampfaustrittstemperaturen, die die Auslegungstemperatur (Berechnungstemperatur)


überschreiten, muss eine Warnanlage vorhanden sein.
ANMERKUNG Der Schutz für nachgelagerte Systeme ist nicht Gegenstand dieser Europäischen Norm.

6 Zusätzliche Anforderungen an Heißwassererzeuger

6.1 Anforderungen an Heißwassererzeugungsanlagen


6.1.1 Das erhitzte Wasser wird üblicherweise in einem geschlossenen Kreislauf verwendet.

6.1.2 Falls erforderlich, ist dafür zu sorgen, dass die Temperatur des dem Heißwassererzeuger zugeführten
Rücklaufwassers einen vom Hersteller festzulegenden Wert nicht unterschreitet. Diese Anforderung gilt nicht
für das An- und Abfahren.

6.1.3 Druckhalteeinrichtungen müssen so beschaffen sein, dass eine bedenkliche Dampfentwicklung (z. B.
Wasserschlag) in der Heißwassererzeugungsanlage vermieden wird.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

6.1.4 Jede Heißwassererzeugeranlage muss mit einem Ausdehnungsraum versehen sein um sicher-
zustellen, dass temperaturbedingte Volumenänderungen in der Heißwassererzeugeranlage und der
Wärmeverbraucheranlage innerhalb der zulässigen Grenzwerte bleiben. Sofern nicht der Dampfraum im
Heißwassererzeuger als Ausdehnungsraum ausreichend Kapazität aufweist, muss ein separates
Ausdehnungsgefäß vorhanden sein. Die Anlage und besonders die Ausdehnungsgefäße, einschließlich deren
Anschlussleitungen, müssen gegen Einfrieren geschützt sein.

6.1.5 Ist zwischen dem Heißwassererzeuger und dem Ausdehnungsgefäß eine Absperrung eingebaut,
muss diese in Offenstellung arretiert werden.

6.1.6 Nach dem Abschalten der Feuerung darf es nicht zu einem unzulässigen Druck- oder Temperatur-
anstieg kommen. Überschüssige Wärme muss gefahrlos aus dem Heißwassererzeuger abgeführt werden.

a) Bei Heißwassererzeugern mit einem Dampfpolster (Eigendruckhaltung) sind folgende Anforderungen


einzuhalten:
1) überschüssige Wärme darf über Sicherheitsventile abgeführt werden, die am Dampfraum
angeordnet sind, sofern eine ausreichende Wassermenge zwischen dem niedrigsten Wasserstand
(NW) und der Mündung der Heißwasservorlaufleitung zur Verfügung steht. Eine Wasserstand-
Anzeigeeinrichtung ist so anzuordnen, dass das Maß „30 mm über Oberkante der Mündung des
Vorlaufs“ zu erkennen ist; oder
2) falls die im Heißwassererzeuger vorhandene Wassermenge hierfür nicht ausreicht, muss nachge-
speist werden. Die Anforderung für zusätzliches Zusatzwasser muss bei der Auslegungsmenge für
die Speisewasservorlaufeinrichtung beachtet werden (siehe 6.2.1.4); oder
3) der Heißwassererzeuger ist mit einem Sicherheitswärmeüberträger zu versehen, der unabhängig
von den Kesselheizflächen sein muss und verhindert, dass die zulässigen Druck- und Temperatur-
gradienten überschritten werden;
b) bei Heißwassererzeugern mit Fremddruckhaltung sind die folgenden Anforderungen einzuhalten:
1) überschüssige Wärme darf nicht über Sicherheitsventile abgeführt werden;
2) es müssen besondere Maßnahmen zum Abführen überschüssiger Wärme festgelegt werden, z. B.
durch Bereitstellung eines unabhängigen Sicherheitswärmeüberträgers nach 6.2.1.4 a).

6.2 Anforderungen an Pumpen

6.2.1 Speisewasser- und Druckhaltepumpen

6.2.1.1 Jeder Heißwassererzeuger muss mit mindestens einer Speisewasserpumpe oder einer
alternativen Ausrüstung ausgestattet sein, sofern nicht die Anforderungen von 6.2.1.2 und 6.2.1.3 zutreffen.

6.2.1.2 Bei Heißwassererzeugern mit äußerer Druckerzeugung durch Druckpumpen müssen mindestens
zwei Pumpen vorhanden sein.

6.2.1.3 Auf die Verwendung einer Speisewasserpumpe oder einer alternativen Ausrüstung darf bei
Anlagen mit schnell regelbarer Beheizung und Druckhaltepumpe verzichtet werden, wenn die
Druckhaltepumpe den Anforderungen nach 6.2.1.4 a) oder 6.2.1.4 b) entspricht.

6.2.1.4 Zwecks Ausgleich von Wasserverlusten in der Anlage (Heißwassererzeuger und angeschlos-
senes Heißwasser-Netz) hängt der Förderstrom der Speisewasserpumpe (bzw. Druckhaltepumpe, wenn
6.2.1.3 gilt) (kg/h) von der Auslegung der Anlage und des Druckhaltesystems ab.

a) Bei Heißwassererzeugern, die mit dem Netz durch einen Wärmeaustauscher indirekt verbunden sind,
muss der Förderstrom der Speisewasserpumpe die Wasserverluste im Heißwassererzeuger und dem
primärseitig am Wärmeaustauscher angeschlossenen Rohrleitungssystem ausgleichen.

Der Förderstrom der Speisewasserpumpe muss das 0,2fache der Dampferzeugung betragen, die der
zulässigen Wärmeleistung des an der Anlage angeschlossenen Heißwassererzeugers entspricht.

Bei Schwerkraft-Heizanlagen darf der Förderstrom auf das 0,1fache der Dampferzeugung reduziert
werden, die der zulässigen Wärmeleistung entspricht.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

b) Bei Heißwassererzeugern, die mit dem Heißwasser-Netz direkt verbunden sind und bei denen die
Druckhaltung durch Gas- oder Dampfpolster in einem Ausdehnungsgefäß erfolgt, ist der Förderstrom der
Speisewasserpumpe so auszulegen, dass die Wasserverluste in der gesamten Anlage ausgeglichen
werden.

c) Wenn die Anforderung von 6.2.1.2 zutrifft, muss die Pumpenanordnung einen Förderstrom haben, der
der höchsten Reduzierung des Wasservolumens in dem direkt angeschlossenen Kreislauf in der Anlage
als Ergebnis der Abkühlung entspricht.

Zusätzliche Maßnahmen sind zu ergreifen, wenn die Wasserverluste in der gesamten Anlage den
Förderstrom der größten Druckhaltepumpe überschreiten.

6.2.1.5 Falls neben der Heißwasserentnahme für den geschlossenen Heizungskreislauf auch eine
Dampfentnahme vorgesehen ist, sind zur Festlegung des Förderstroms der Speiseeinrichtung die für die
Dampf- und die Heißwassererzeugung erforderlichen Mengen getrennt zu errechnen. Für die Berechnung der
erforderlichen Mengen und für die Auslegung der Speisewasserpumpen ist 5.1 anzuwenden.

Entlüftungs- und Entleerungseinrichtungen dürfen nicht als Einrichtungen zur Dampfentnahme verwendet
werden.

6.2.2 Umwälzpumpen

6.2.2.1 Bei Durchlauf-Heißwassererzeugern genügt eine Umwälzpumpe, wenn:

a) bei Ausfall der Energiequelle für die Umwälzpumpe auch die Beheizung ausfällt und keine gefährdenden
Betriebszustände eintreten können; oder

b) der Heißwassererzeuger nur mit Gasen beheizt wird, deren Temperatur 400 °C nicht übersteigt; oder

c) bei Feuerungsanlagen für Öl, Gas oder pulverförmige Brennstoffe (ausgenommen Schmelzkammer-
feuerung oder ausgemauerte Öfen oder Abgaszüge) die Brenner bei Verminderung der Strömung unter
das vorgesehene Maß selbsttätig abgestellt werden und nachgewiesen wird, dass im Ofen und in den
Abgaszügen gespeicherte Restwärme keine unzulässigen Wand- oder Fluidtemperaturen verursacht;
oder

d) mehrere Heißwassererzeuger einer Heißwassererzeugungsanlage eine oder mehrere gemeinsame


Reserveumwälzpumpe(n) haben. Es muss jedoch bei Ausfall der für den Normalbetrieb vorgesehenen
Antriebsquelle sichergestellt sein, dass durch eine zweite Antriebsquelle eine für die Kühlung der
Heißwassererzeuger ausreichende Anzahl von Umwälzpumpen in Betrieb gehalten werden kann.

6.2.2.2 Durchlauf-Heißwassererzeuger, die nicht 6.2.2.1 entsprechen, müssen mit mindestens zwei
Umwälzpumpen ausgerüstet sein. Für mehrere Durchlauf-Heißwassererzeuger einer Heißwassererzeugungs-
anlage kann eine gemeinsame Reserveumwälzpumpe genügen, wenn sie auf jeden Heißwassererzeuger
geschaltet werden kann.

6.2.2.3 Bei Ausfall einer Umwälzpumpe und auch wenn der erforderliche Durchfluss einen festgelegten
Mindestwert unterschreitet, muss eine Warnanlage aktiviert werden.

6.3 Absperr- und Entleerungseinrichtungen

6.3.1 Die Ausblasleitungen von Wasserstandanzeigern, -reglern und -begrenzern sowie von Prüf-
einrichtungen müssen so installiert sein, dass Unfälle vermieden werden (siehe auch Anhang G). Jeder
Ausblasvorgang muss erkennbar sein.

6.3.2 Jeder Heißwassererzeuger muss mit Absperreinrichtungen ausgestattet sein, durch die er von allen
angeschlossenen Leitungen abgesperrt werden kann. Diese Einrichtungen müssen möglichst nahe am
Heißwassererzeuger angebracht sein.

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DIN EN 12952-7:2013-01
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6.3.3 Trommeln und Sammler müssen mit Einrichtungen versehen sein, durch die sie entleert werden
können. Sofern Heißwassererzeuger über einen unteren Sammler entleert werden können, kann eine Ent-
leerungseinrichtung an diesem Sammler genügen. Die Entleerungseinrichtungen und deren Stutzen müssen
gegen die Auswirkungen der Heizgase geschützt sein. Selbstschließende Ausblaseinrichtungen müssen in
der geschlossenen Stellung verriegelbar oder manuell verriegelt sein, sofern nicht eine weitere
Absperreinrichtung in die Leitung eingebaut ist. Entleerungsleitungen müssen gefahrlos ausmünden. Die
Entleerungsleitungen, und gegebenenfalls auch die Sammelleitungen, müssen für jeden Heißwassererzeuger
getrennt bis zum Entspannungsraum geführt werden.

6.3.4 Wenn automatische Einrichtungen angebracht sind, durch die der Wasserstand unter den niedrigsten
zulässigen Wasserstand (NW siehe 6.4) abgesenkt werden kann, muss die Auslegung der Beheizung
sicherstellen, dass kein unzulässiges Verdampfen des Wassers innerhalb des Erzeugers aufgrund der in den
Kesseldurchlässen gespeicherten Wärme durch Abschalten der Beheizung auftritt.

6.4 Niedrigster zulässiger Wasserstand und Einführung der Vor- und Rücklaufleitung

6.4.1 Für jeden Heißwassererzeuger, mit Ausnahme von Durchlaufbauarten, muss der niedrigste zulässige
Wasserstand festgelegt und für jeden Heißwassererzeuger und jedes Ausdehnungsgefäß durch eine an der
Wandung angebrachte Strichmarke, die durch die Buchstaben NW gekennzeichnet wird, kenntlich gemacht
sein.

6.4.2 Der niedrigste zulässige Wasserstand (NW) muss bei Heißwassererzeugern, ausgenommen
Heißwassererzeuger mit schnell regelbarer Beheizung, mindestens 150 mm über der höchsten von der
Wasserseite aus gemessenen Stelle der Feuerzüge festgesetzt sein. Bei Heißwassererzeugern mit schnell
regelbarer Beheizung darf dieser Abstand 100 mm betragen.

6.4.3 Die Vor- und Rücklaufleitung muss mit einer Abschalteinrichtung ausgerüstet sein. Das System muss
mit einer Sicherung gegen Rückströmen ausgerüstet sein.

6.5 Wasserstand- und Strömungs-Anzeigeeinrichtungen

6.5.1 Jeder Dampfkessel, der mit einem Dampfraum betrieben wird, muss mindestens mit zwei Einrichtun-
gen zur Wasserstandanzeige ausgerüstet sein:

 davon muss eine Einrichtung ein Wasserstandmesser sein, mit einer Anzeigesäule aus durchsichtigem
Material (dem Wasserstandglas); und

 zwei elektronische oder elektrische Einrichtungen zur Wasserstandanzeige; oder

 ein Wasserstandregler, der den Wasserstand anzeigt; oder

 ein Wasserstandbegrenzer, der den Wasserstand anzeigt.

Während des Betriebs des Kessels muss dem Kesselwärter der Wasserstand immer eindeutig angezeigt
werden.

Ein Wasserstandglas, das nicht dazu dient, dem Kesselwärter während des Betriebs den Wasserstand
anzuzeigen, darf in einer bestimmten Entfernung vom Kessel angeordnet sein.

Erfolgt der Anschluss eines Ausdehnungsgefäßes so, dass ein ausreichender natürlicher Wasserumlauf
sichergestellt ist, der es ermöglicht, die Druck- und Temperaturabsicherung allein am Dampfraum des
Ausdehnungsgefäßes vorzunehmen, dann dürfen die erforderlichen Einrichtungen am Ausdehnungsgefäß
angebracht werden.

6.5.2 Jeder Heißwassererzeuger, der ohne einen Dampfraum betrieben wird, muss an oder in unmittelbarer
Nähe seiner höchsten Stelle mit einem Entlüftungsventil ausgerüstet sein.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

6.5.3 Jedes Druckausdehnungsgefäß und jeder Auffangbehälter müssen mit mindestens einem
Wasserstandanzeiger entsprechend dem ersten Anstrich von 6.5.1 versehen sein. Während des Betriebs
muss dem Kesselwärter der Wasserstand stets eindeutig angezeigt werden. Eine Warnanlage muss aktiviert
werden, um dem Kesselwärter anzuzeigen, dass der im Betrieb einzuhaltende Wasserstand außerhalb eines
festgelegten Bereichs liegt.

Das Wasserstandsglas und die Warnanlage dürfen durch einen Wasserstandbegrenzer in Verbindung mit
einem Entlüftungsventil ersetzt werden.

6.5.4 Wasserstandanzeiger müssen vom Heißwassererzeuger mit Ventilen ausgestattet sein, um


absperrbar und ausblasbar zu sein. Die Offenstellung des Ventils muss zu erkennen sein.

6.5.5 An jedem Wasserstandanzeiger muss entsprechend des ersten Anstrichs von 6.5.1 der niedrigste
zulässige Wasserstand (NW) dauerhaft und eindeutig durch die Buchstaben NW in Höhe der Strickmarke
nach 6.4.1 gekennzeichnet sein. Die untere Grenze des Anzeigebereichs eines Wasserstandanzeigers muss
mindestens 30 mm unter dem niedrigsten zulässigen Wasserstand (NW) festgelegt sein.

6.5.6 Während des Betriebs muss der Wasserstand stets innerhalb des Anzeigebereichs der Wasserstand-
Anzeigeeinrichtung liegen.

6.5.7 An Durchlauf-Heißwassererzeugern sind anstelle der Wasserstand-Anzeigeeinrichtungen folgende


Geräte anzubringen:

a) mindestens eine Warnanlage, um dem Kesselwärter einen beginnenden Wassermangel anzuzeigen;

BEISPIEL Diese Warneinrichtung (ein Sensor) kann ein Durchflussregler sein, der in der Rücklaufleitung möglichst
nahe am Heißwassererzeuger eingebaut ist und einen Alarmausgang hat.

b) ein Entlüftungsventil an der höchsten Stelle oder in unmittelbarer Nähe der höchsten Stelle des Heiß-
wassererzeugers.

6.5.8 Die Verbindungsrohre zwischen Heißwassererzeuger und Wasserstand-Anzeigeeinrichtungen


müssen mindestens 20 mm lichte Weite haben. Werden Wasserstand-Anzeigeeinrichtungen über gemein-
same Verbindungsleitungen angeschlossen, müssen die Verbindungsrohre mindestens 40 mm lichte Weite
haben. Dampfführende Verbindungsrohre müssen so ausgeführt sein, dass sich kein Kondensat ansammeln
kann. Die wasserseitige Verbindung muss waagerecht oder mit Gefälle zum Kessel angeordnet sein.

Wenn jedoch indirekte Prüfverfahren angewendet werden, müssen die Impulsleitungen zu den Sensoren auf
der Dampf- und Wasserseite mit Kondensat gefüllt sein, und die Sensoren müssen unterhalb des
Wasserstands liegen. Impulsleitungen zu den Sensoren dürfen einen kleineren Innendurchmesser haben.

6.6 Schutzeinrichtung gegen Wassermangel

6.6.1 Um zu verhindern, dass der Kessel überhitzt, muss ein geeigneter Begrenzer die Beheizung
unterbrechen und ausschalten, wenn ein Wassermangel festgestellt wird:

 bei allen Heißwassererzeugern mit einem internen Dampfkissen, falls der Wasserstand den niedrigsten
zulässigen Wasserstand (NW) unterschreitet;

 bei allen Heißwassererzeugern (und Durchlaufkesseln) mit außen liegenden Ausdehnungsgefäßen oder
Druckhaltesystemen, falls der Wasserstand unter den oberen Teil des Heißwasserkessels sinkt.

Bei offenen Ausdehnungsgefäßen oder geschlossenen Ausdehnungsgefäßen mit einem Dampf- oder
Gaskissen muss am Ausdehnungsgefäß ein zusätzlicher Begrenzer eingebaut sein, um die
Heißwasseranlage vor dem Eindringen von Gas oder Luft zu schützen.

6.6.2 Die Verbindungsleitungen zu außen liegenden Kammern mit Sensoren für den Begrenzer müssen
EN 12952-11:2007, 5.2.3 entsprechen.

20
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

6.6.3 Wenn bei Abdampfkesseln nachgewiesen ist, dass die Temperatur des in den Kessel eingeleiteten
Abgases gleich oder kleiner als die Auslegungstemperatur ist, ist keine Schutzeinrichtung gegen
Wassermangel erforderlich.

6.6.4 Durch eine Warnanlage muss dem Kesselwärter ein Über- oder Unterschreiten des betrieblich
einzuhaltenden Bereichs für den Wasserstand angezeigt werden.

6.7 Schutzeinrichtungen gegen Unterschreitung des Mindestdrucks


Heißwassererzeuger mit Fremddruckhaltung müssen mit einem Begrenzer ausgerüstet sein, der die
Beheizung abschaltet und verriegelt, wenn der vorgeschriebene Wert des Mindestdrucks erreicht wird. Die
Umwälzpumpe braucht nicht abgeschaltet zu werden, wenn in Abhängigkeit von der Konstruktion der Heiß-
wasseranlage sichergestellt ist, dass bei Unterschreiten des Mindestdrucks zusätzliche Maßnahmen ergriffen
werden, um Wasserschlag oder Dampferzeugung zu vermeiden.

6.8 Schutzeinrichtungen gegen Temperaturüberschreitung


6.8.1 Jeder Heißwassererzeuger muss mit mindestens einem Temperaturbegrenzer ausgerüstet sein. Der
Temperaturbegrenzer muss spätestens beim Überschreiten der für den Heißwassererzeuger höchsten
zulässigen Temperatur ansprechen. Die Bauart dieses Begrenzers muss eine Funktionsprüfung unter allen
Betriebszuständen ermöglichen.

Der Einbauort der Fühler für den Temperaturbegrenzer ist so zu wählen, dass die höchste Temperatur im
Wärmeerzeuger unter allen Betriebsbedingungen, auch bei Ausfall der Umwälzpumpen, sicher erfasst wird.
Es darf nicht möglich sein, die Fühler durch Absperreinrichtungen unwirksam zu machen.

6.8.2 Bei Heißwassererzeugern mit Eigendruckhaltung darf der Temperaturbegrenzer durch einen Druck-
begrenzer oder eine Sicherheitseinrichtung nach 4.1 ersetzt werden.

6.9 Druck- und Temperatur-Anzeigegeräte


6.9.1 Jeder Heißwassererzeuger muss mindestens mit einem Druckmessgerät mit unmittelbarer
Verbindung zum Dampf- oder Wasserraum ausgerüstet sein. Der Innendurchmesser der Verbindungs-
leitungen muss mindestens 8 mm betragen. Es ist wichtig, dass die Auswirkungen von Verstopfungen durch
Korrosionsprodukte berücksichtigt werden. Die Verbindungsleitungen, die zum Dampfraum führen, müssen
mit einer Wasserdichtung ausgerüstet sein. Der Kesselwärter muss jederzeit die Höhe des Drucks ablesen
können. Die Verbindungsleitungen müssen in der Nähe des Druckmessgeräts mit einem Gerät zum Messen
des Prüfdrucks verbunden werden können.

Druckmessgeräte müssen den Anforderungen von EN 837-1 entsprechen.

Das Druckmessgerät muss den Überdruck in Bar anzeigen. Der höchste zulässige Überdruck ist am
Druckmessgerät durch eine unveränderliche, gut sichtbare rote Strichmarke zu kennzeichnen. Das
Druckmessgerät muss gegen Hitze geschützt angebracht sein.

6.9.2 In die Vor- und in die Rücklaufleitung eines jeden Heißwassererzeugers ist je eine Temperatur-
anzeigeeinrichtung so einzubauen, dass sie die tatsächliche Aus- bzw. Eintrittstemperatur erfasst. Außerdem
ist in jede von einem Ausdehnungsgefäß abgehende Vorlaufleitung oder in eine gegebenenfalls vorhandene
Sammelvorlaufleitung je eine weitere Temperaturanzeigeeinrichtung einzubauen. Die höchste zulässige
Temperatur ist auf den Anzeigegeräten zu kennzeichnen. Falls dem Vorlaufwasser Rücklaufwasser
beigemischt wird, ist nach der Mischstelle eine Temperaturanzeigeeinrichtung vorzusehen. In die zu einem
Ausdehnungsgefäß führende Sicherheitsleitung ist eine Temperaturanzeige einzubauen, wenn die
Temperatur im Ausdehnungsgefäß einen festgelegten Wert, der niedriger ist als der Wert der höchsten
zulässigen Temperatur, nicht übersteigen darf. Sofern der heißwassererzeugende Teil mit dem
Ausdehnungsgefäß über eine oder mehrere Leitungen verbunden ist, so dass ein unzureichender
Wasserumlauf möglich ist, muss die Temperatur im heißwassererzeugenden Teil nahe seiner höchsten Stelle
gemessen werden.

6.9.3 Es muss möglich sein, die Vorlauftemperaturanzeige und den Sollwert des Temperaturbegrenzers zu
überprüfen. Diese Überprüfung erfolgt in der Nähe der Fühler zur Messung der Strömungstemperatur und in
der Nähe des Temperaturbegrenzers (z. B. Tauchhülse).

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

7 Zusätzliche Anforderungen an Anlagen ohne manuellen Eingriff

7.1 Allgemeines
Zusätzliche geeignete Einrichtungen und Verfahren müssen vorhanden sein, um sicherzustellen, dass das
Sicherheitskonzept der Kesselanlage ohne manuellen Eingriff eingehalten wird und der Kessel innerhalb der
zulässigen Grenzen arbeitet (Druck, Temperatur usw.) und bei einer Überschreitung dieser Grenzen die
Beheizung unterbrochen und ausgeschaltet wird.

Der Hersteller sollte eine maximale Betriebsdauer ohne manuellen Eingriff festlegen.

ANMERKUNG Anhang B (informativ) enthält Empfehlungen für den Betrieb und die Prüfung des Kessels bei einer
maximalen Betriebsdauer ohne manuellen Eingriff von 72 h.

7.2 Wärmezufuhr
Die Wärmezufuhr muss automatisch geregelt werden.

7.3 Anfahren
Wenn ein Kessel nach einer normalen Abschaltung oder nach einer Störabschaltung erneut angefahren wird,
muss der Kesselwärter/Kesselbediener diesen Vorgang so lange beaufsichtigen, bis der Kessel im Normal-
betrieb vorschriftsmäßig läuft.

Bei Auslegung der Regeleinrichtungen für den Anfahrvorgang muss der Hersteller die effektive Wärme-
übertragung berücksichtigen, um in den druckbeaufschlagten Teilen des Kessels oder in mit dem Kessel
verbundenen Teilen eine unzulässige örtliche Überhitzung oder thermische Beanspruchungen oder sonstige
Spannungen zu vermeiden, wobei besonders der Beheizungsvorgang und die Strömungsmengen zu
beachten sind. Die Regelungen dürfen durch den Einbau von Regel-/Steuersystemen und/oder durch
Anwendung geeigneter Software und/oder durch Anwendung der Betriebsanleitungen realisiert werden.

Beim Anfahrvorgang müssen mindestens die folgenden vom Hersteller festzulegenden Aspekte berücksichtigt
werden:

 Störabschaltung, z. B. Begrenzer;

 Mindest-Wasserströme für Heißwassererzeuger, um Überhitzung zu vermeiden und eine effektive


Wärmeübertragung zu erreichen;

 Mindest-Wassertemperatur für Heißwassererzeuger, um Korrosion zu vermeiden;

 Mindesttemperatur für kritische Teile des Heißwassererzeugers, um unzulässige thermische Bean-


spruchungen zu vermeiden;

 Dampfleistung als Funktion des Drucks der Dampferzeuger, um die interne Vermischung (den
Durchfluss) zu verbessern und thermische Beanspruchungen zu vermeiden (effektive Wärmeüber-
tragung);

 beim Anfahren müssen die Zeiten (oder Drücke) und die Heizbelastungen für einen behutsamen Start
beachtet werden, um thermische Beanspruchungen zu vermeiden;

 weitere Anforderungen an die Beheizung, z. B. die höchsten zulässigen unteren Heizbelastungen, die
kleinste Anzahl von Brennerstufen für Stufenbrenner oder die Mindestzeit für die Einstellung des
Brenners zwischen niedriger und hoher Belastung für unbegrenzt variable Brenner.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

7.4 Wasserqualität
7.4.1 Falls damit zu rechnen ist, dass eine gefährdende Veränderung des Gesamthärtewerts des
Speisewassers, Zusatzwassers, Kondensats oder sonstige Wasserrückflüsse in den Kessel auftreten kann,
muss der Gesamthärtewert der entsprechenden Wasserzufuhr in den Kessel automatisch überwacht werden.
Bei salzfreier Wasserfahrweise darf anstelle des Gesamthärtewerts der Leitfähigkeitswert des Wassers
überwacht werden. Bei Überschreiten der vom Hersteller vorgeschriebenen Grenzwerte muss ein geeignetes
Schutzverfahren angewendet werden. Wenn zum Schutz eine Einrichtung verwendet wird, die selbsttätig die
Wasserzufuhr unterbricht oder umleitet oder die Beheizung des Kessels abschaltet und verriegelt, muss diese
Einrichtung die allgemeinen Anforderungen von 4.5 erfüllen. Die Anforderungen an die Überwachung der
Härte des Zusatzwassers können erfüllt werden, wenn z. B. die Erschöpfung der Kapazität der
Wasserenthärtungsanlage automatisch überwacht wird. Wenn die Wasserenthärtungsanlage erschöpft ist,
muss die Zusatzwasserversorgung zum Speisewassersystem automatisch unterbrochen werden.
ANMERKUNG Falls der Zwischenkreis eines Doppelkreislaufsystems mit enthärtetem Wasser gefüllt ist, kann davon
ausgegangen werden, dass keine Gefahren durch gefährdende Stoffe bestehen, die in das System gelangen könnten.

7.4.2 Falls damit zu rechnen ist, dass gefährdende Stoffe (z. B. Öl, Fett, organisches Material, Säure,
Lauge, Seewasser usw.) in das Speisewasser, Zusatzwasser, Kondensat oder sonstiges in den Kessel
rückfließendes Wasser gelangen können, die die Sicherheit des Kessels oder den Betrieb der Begrenzer
während der Dauer des Betriebs ohne manuellen Eingriff beeinträchtigen können, muss ein geeignetes
Überwachungssystem eingebaut werden. Bei Überschreitung der vom Hersteller vorgeschriebenen
Grenzwerte muss ein geeignetes Schutzverfahren angewendet werden. Wenn zum Schutz eine Einrichtung
verwendet wird, die selbsttätig die Wasserzufuhr unterbricht oder umleitet oder die Beheizung des Kessels
abschaltet und verriegelt, dann muss diese Einrichtung die Anforderungen von 4.5 erfüllen.
ANMERKUNG Falls der Zwischenkreis eines Doppelkreislaufsystems mit enthärtetem Wasser gefüllt ist, kann davon
ausgegangen werden, dass keine Gefahren durch gefährdende Stoffe bestehen, die in das System gelangen könnten.

7.5 Dampferzeuger

7.5.1 Allgemeines

7.5.1.1 Der Dampfdruck jedes Dampferzeugers muss selbsttätig geregelt werden.

7.5.1.2 Ein Druckbegrenzer muss vorhanden sein, um die Beheizung abzuschalten und zu verriegeln,
bevor der Einstelldruck an den Sicherheitseinrichtungen gegen Drucküberschreitung (Sicherheitsventil)
erreicht ist.

7.5.1.3 Wenn ein Temperaturregler nach 5.7.2 erforderlich ist, muss die nach 5.7.3 erforderliche
Warnanlage durch einen Temperaturbegrenzer ersetzt werden, der die Beheizung abschaltet und verriegelt.

7.5.2 Natur- und Zwangumlauf-Dampferzeuger

7.5.2.1 Die Höhe des Wasserstands muss selbsttätig geregelt werden (Wasserstandregler).

7.5.2.2 Entsprechend 5.5.1 muss ein zusätzlicher Begrenzer als Schutzeinrichtung gegen Wassermangel
vorhanden sein.

Bei Zwangumlauf-Dampferzeugern müssen zusätzlich zwei Begrenzer vorhanden sein, die bei einer
Verminderung der Strömung unter das zulässige Mindestmaß die Beheizung selbsttätig abschalten und
verriegeln (z. B. Strömungs- oder Temperaturbegrenzer).

7.5.2.3 Es muss ein Begrenzer vorhanden sein, der anspricht, wenn der höchste Wasserstand
überschritten wird, und der die Beheizung ausschaltet und verriegelt sowie die Speisewasserzufuhr
unterbricht.

Ein kurzzeitiges Überbrücken der vorgenannten Einrichtung durch ein Zeitglied ist zulässig. Der höchste
Wasserstand ist vom Kesselhersteller vorzuschreiben; er muss innerhalb des sichtbaren Anzeigebereichs des
Wasserstandanzeigers liegen.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

7.5.3 Zwangdurchlauf-Dampferzeuger

7.5.3.1 Speisewasser- und Brennstoffzufuhr müssen selbsttätig und im Verbund geregelt werden
(Überkreuzprüfung).

7.5.3.2 Entsprechend 5.5.1 muss ein zusätzlicher Begrenzer als Schutzeinrichtung gegen Wassermangel
vorhanden sein.

7.6 Heißwassererzeuger
7.6.1 Es ist sicherzustellen, dass die Temperatur des jedem Heißwassererzeuger zugeführten Rücklauf-
wassers einen jeweils anlagenbezogenen festzulegenden zulässigen Wert nicht unterschreitet, außer beim
An- und Abfahren.

7.6.2 Wenn wegen der Änderung des Wasservolumens der Anlage zeitweise ein Ablassen oder Einspeisen
von Wasser notwendig ist, muss der Wasserstand selbsttätig durch einen Regler geregelt werden
(Wasserstandregler).

7.6.3 Bei Überschreiten eines anlagenbezogenen festzulegenden höchsten Wasserstands muss bei
Kesseln mit selbsttätiger Wasserstandregelung die Beheizung abgeschaltet und verriegelt und außerdem
auch die Speisewasserzuführung abgeschaltet werden. Diese Einrichtung braucht kein zusätzliches Gerät zu
sein.

7.6.4 Anlagen mit Eigendruckhaltung müssen folgende Anforderungen erfüllen:

a) der Dampfdruck muss an jedem Heißwassererzeuger selbsttätig durch Beeinflussung der Beheizung
geregelt werden;

b) es muss ein Druckbegrenzer vorhanden sein, der die Beheizung abschaltet und verriegelt, bevor der
Einstelldruck für jede Sicherheitseinrichtung gegen Überschreiten des Betriebsüberdrucks
(Sicherheitsventil) erreicht ist;

c) entsprechend 6.6.1 muss ein zusätzlicher Begrenzer als Schutzeinrichtung gegen Wassermangel
vorhanden sein.

7.6.5 Anlagen mit Fremddruckhaltung müssen folgende Anforderungen erfüllen:

a) die Vorlauftemperatur muss an jedem Heißwassererzeuger selbsttätig durch Beeinflussung der


Beheizung geregelt werden;

b) an jedem Heißwassererzeuger muss ein Hochdruckbegrenzer vorhanden sein, der bei Überschreiten des
höchsten zulässigen Drucks die Beheizung abschaltet und verriegelt.

An jedem Heißwassererzeuger kann ein einziges Druckentlastungsventil ausreichend sein, wenn die Anlage
(z. B. beim Vorlaufverteiler) mit einem weiteren Druckbegrenzer ausgerüstet ist. Es ist anlagenbezogen
festzustellen, ob hierbei außer der Beheizung auch die Umwälzpumpen abzuschalten sind.

7.7 Warneinrichtungen und Überwachung der Wasserrohrkesselanlage


Die Sicherheit der Wasserrohrkesselanlage darf sich nicht nur auf den effektiven Betrieb eines
Fernalarm- und Überwachungssystems verlassen.

Für Informationen zu Warneinrichtungen und zur Überwachung siehe Anhang C.

8 Abschließende Prüfung der Wasserrohrkesselanlage


Die abschließende Prüfung der Wasserrohrkesselanlage muss nach einem umfassenden Prüfplan
entsprechend Anhang F erfolgen, um die vollständige Übereinstimmung mit diesem Teil der vorliegenden
Europäischen Norm zu kontrollieren.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Anhang A
(normativ)

Laugenrückgewinnungskessel (Schwarzlaugenkessel)

A.1 Allgemeines
Dieser Anhang legt besondere Anforderungen für Laugenrückgewinnungskessel (Schwarzlaugenkessel) fest.
Diese besonderen Anforderungen ergänzen alle weiterhin zutreffenden Anforderungen dieses Teils der
vorliegenden Europäischen Norm.
ANMERKUNG Jedes unbeabsichtigte Eindringen von Wasser in den Feuerraum erzeugt eine Gefahr der
wasserbedingten Explosion von Schmelze. Die schnelle Entleerung verhindert diesen Kontakt der Schmelze mit Wasser.

A.2 Zusätzliche Anforderungen an die Ausrüstung


A.2.1 Bei der Planung von Kesselhäusern muss der Explosionsschutz berücksichtigt werden.

A.2.2 Der Steuerungsraum und mindestens ein Ausgang müssen so geplant sein, dass sie gegenüber den
Gefährdungen durch den Kessel und andere Ausrüstungen des Kesselhauses geschützt sind.

A.2.3 Im Feuerraum sind Explosionsschutzvorrichtungen gegen Überdruck, wie z. B. Sollbruchstellen in den


Feuerraumecken, vorzusehen, die den Druck zu einem sicheren Ort abführen.

A.2.4 Der Kessel muss so konstruiert sein, dass Personen, die den Feuerraum während der Stillstandzeiten
betreten, vor herabfallenden Gegenständen geschützt sind.

A.2.5 Die Hauptdampfleitung muss mit einem motorbetriebenen Abschaltventil ausgerüstet sein, das vom
Steuerungsraum aus bedient werden kann.

A.2.6 Deckel für Türen und Öffnungen zum Feuerraum dürfen nicht wassergekühlt sein.

A.2.7 Der obere Teil von Deckeln für den Schmelzenabzug muss ausschließlich mit Dampf, Druckluft oder
mechanisch gereinigt werden. Wenn wässrige Lösungen für die Reinigung des unteren Teils von Deckeln für
den Schmelzenabzug verwendet werden, müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden, um eine
Korrosion der Kesselwandrohre durch die Lösung zu vermeiden.

A.2.8 Die Kühlwasserleitungen des Schmelzenabzugs müssen so konstruiert sein, dass Wasser aus den in
Schmelzabzügen auftretenden Lecks nicht in den Ofen gelangen kann.

A.2.9 Rohrleitungssysteme, die während der Stillstandzeiten zum Ausspülen des Zubehörs und des
Feuerraums von Laugenkesseln mit Wasser verwendet werden, sind mit Armaturen und Entwässerungen
oder Flanschen und einem abtrennbaren Rohrzwischenstück zu versehen, so dass die Spülwasser-
speiseleitung während des Kesselbetriebs vollständig von der Dampfzufuhrleitung zu den Rußbläsern oder für
den Spülprozess verwendeten Eintrittsstutzen abgesperrt werden kann.

A.2.10 Die Kesselanlage muss immer mit einer ausreichenden Wasserreserve versorgt sein um zu
ermöglichen, dass die Anlage sicher abgeschaltet werden kann. Außer bei einer Schnellentwässerung muss
die Konstruktion der Speisewasserreserve die Restwärme des Schmelzbetts und der Feuerung
berücksichtigen und eine Überhitzung des Kesselrohrwerkstoffs und des Kesselaufbaus verhindern. Die
Wassermenge der Speisewasserreserve, die für andere Zwecke gebraucht wird, muss bei Bemessung der
Speisewasserreserve berücksichtigt werden.

A.2.11 Die Rußbläserdampfzufuhrleitung sowie die Bläserlanzen müssen über ein verlässliches System zur
Dampfkondensatentwässerung verfügen.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

A.3 Ausrüstung für das Notabschaltverfahren und die Schnellentleerung


A.3.1 Durch die Aktivierung des Notabschaltsystems muss sichergestellt sein, dass der Kessel schnell
entleert werden kann. Sobald das Notabschaltsystem aktiviert ist, muss die Verbrennung im Ofen durch
Abschalten der Brennstoffzufuhr und der Zuleitung von Luft in den unteren Teil des Ofens unterbrochen
werden. Das Rußbläsersystem darf nicht aktiviert werden.

A.3.2 Der Kessel ist mit einem Entleerungssystem zu versehen, mit dem das Wasser in den Rohren des
Ofens nach einer Notabschaltung innerhalb von 30 min ab dem Beginn der Schnellentleerung auf einen Stand
von mindestens 3 m über dem Kesselboden (oder bis zu der vom Kesselhersteller festgelegten Höhe) entleert
werden kann. Die Schnellentleerungsarmaturen müssen motorgesteuert sein. Die Rohre der Wasserwand
müssen innerhalb von 10 min entleert werden.

A.3.3 Das Notabschaltsystem und die Schnellentleerung müssen vom Kesselwärter separat durch Drücken
des Notabschalt- oder Schnellentleerungstasters aktiviert werden. Es muss immer möglich sein, den Vorgang
zu unterbrechen, wenn die Gefahr auf andere Weise vermieden werden kann.

A.3.4 Der Kessel ist mit Einrichtungen für eine vollständige Restentleerung zu versehen, die von Hand zu
betätigen sind. Eine vollständige Entleerung darf nur erfolgen, falls dies unumgänglich ist.

A.3.5 Das Entleerungssystem ist so anzuordnen, dass die Funktion der Schnellentleerungsarmaturen in
den Entleerungsleitungen während des Betriebs sicher geprüft werden kann.

ANMERKUNG Eine Prüfung ist erforderlich, um die gewünschte Funktion der Entleerungsarmaturen bei aktiviertem
Schnellentleerungssystem sicherzustellen. Im Normalbetrieb kann das Leitungssystem zur Entleerung für eine Schnellent-
leerung entriegelt werden.

A.3.6 Der Kessel ist mit einer Wasserstand-Anzeigeeinrichtung zu versehen, die den Wasserstand vom
üblichen Betriebsstand bis auf den Grund des Kessels anzeigt.

A.3.7 Das Notabschalt- und das Schnellentleerungssystem sind an die Hilfsstromquelle anzuschließen, um
bei allgemeinen Stromausfällen ein sicheres Abschalten und schnelles Entleeren zu ermöglichen. Die
Rauchgas- und Verbrennungsluftgebläse brauchen nicht an die Hilfsstromquelle angeschlossen zu werden.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Anhang B
(informativ)

Betrachtungen zum Kesselbetrieb

B.1 Allgemeines
Dieser Anhang gibt Empfehlungen für den Betrieb und die Prüfung von Kesselanlagen, die höchstens über
eine Dauer von 72 Stunden ohne manuellen (von Menschen durchgeführten) Eingriff arbeiten.

B.2 Wartung/Instandhaltung
B.2.1 Um die Zuverlässigkeit aller Regel- und Sicherheitseinrichtungen sicherzustellen, sollten sie
vorschriftsmäßig gewartet werden. Außerdem sollte eine Prüfstelle oder ein geeigneter Wartungsdienst für
eine regelmäßige Kontrolle und/oder Funktionsprüfung dieser Einrichtungen entsprechend den Hersteller-
anweisungen verantwortlich sein, in Abständen von mindestens 6 Monaten oder häufiger, wenn Probleme
aufgetreten sind.

B.2.2 Bei diesen regelmäßigen Kontrollen sollten alle Regel- und Begrenzungseinrichtungen einer
Funktionsprüfung und/oder weiteren Prüfungen unterzogen werden. Die Verfahren dieser Prüfungen und
Funktionsprüfungen für die Begrenzungseinrichtungen müssen vom Hersteller mit Blick auf die
Zuverlässigkeit und die Anforderungen an die Betriebsbedingungen festgelegt werden.

B.3 Betrieb und Prüfung des Kessels


B.3.1 Vor einem Betrieb des Kessels ohne Beaufsichtigung sollte der Kesselwärter/Kesselbediener unter
Anwendung der Betriebsanleitungen des Herstellers und anderer relevanter Dokumente sicherstellen, dass
sich die Kesselanlage (einschließlich aller Begrenzer) in einem vorschriftsmäßigen Zustand befindet.

B.3.2 Die folgenden Tabellen B.1 und B.2 enthalten Empfehlungen zur Überwachung und Prüfung einer
Kesselanlage. Diese Empfehlungen sollten zusammen mit einer Anleitung zur Fehlersuche für die
mitgelieferte Ausrüstung in den Betriebsanleitungen des Kesselherstellers angegeben werden.

Bei Anwendung von Begrenzern nach EN 12952-11, die mit einer SIL-Konformitätserklärung geliefert werden,
können die von den Herstellern unter den Positionen F, H und I angegebenen Prüfintervalle (T) in geeigneter
Weise verdichtet werden. Diese Prüfabstände sollten festgelegt werden, und die entsprechenden Prüfungen
können im Rahmen der Prüfung der Sicherungssysteme, Position K, durchgeführt werden.

Bei Anwendung von Begrenzern mit analogen Sensoren nach Anhang D brauchen die Kontrollen und/oder
Prüfungen (T) in den Positionen F, H und I nicht als Funktionsprüfungen durchgeführt zu werden. Analog-
messungen können problemlos innerhalb der Betriebsbereiche für den Normalbetrieb verglichen werden. Die
Abstände zwischen diesen Prüfungen sollten festgelegt werden, und die entsprechenden Prüfungen können
im Rahmen der Prüfung der Sicherungssysteme, Position K, durchgeführt werden.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Tabelle B.1 — Checkliste für Dampferzeuger

Abschnitte

12 Monate
3 Monate

6 Monate
1 Monat
3 Tage
Beobachtung und
Position Bemerkungen
Prüfung

A Überdruck-Sicherungen 4.1 O T Siehe Anmerkungen 1 und 2


Vergleich mit Begrenzern und
B Wasserstandanzeige 5.4 T
Reglern
Entleerungs- und
C 5.2 T —
Ausblaseinrichtungen
4.6
D Armaturen O T Nach den Hersteller-Anleitungen
5.2
5.1
E Speisewasserregelung O T —
7.5.3.1
5.5 Funktionsprüfung durch
Sicherung gegen
F 7.5.2.2 O T Absenken des Wasserstands bis
Niedrigwasser
7.5.3.2 zu den Schaltpunkten
Dampfdruck- und 5.6 Vergleich mit Begrenzern und
G O
Temperaturanzeige 5.7 Reglern
4.1 Funktionsprüfung durch
H Druckbegrenzung 5.6.2 O T Druckerhöhung bis zu den
7.5.1.2 Schaltpunkten
5.5.1
Darf durch Simulation nach 4.5.3
I Temperaturbegrenzung 5.7.3 O T
durchgeführt werden
7.5.1.3
(1) Vergleich der gemessenen
Werte mit zuverlässigen Proben
Geräte zur Sicherung der 4.8
J O T (1) T (2) (2) Durchgeführt von einer
Wasserqualität 7.4
angemessen qualifizierten und
kompetenten Person
(3) Elektrische und mechanische
Prüfung, durchgeführt von einer
K Sicherungssysteme 4.5 O T (3)
angemessen qualifizierten und
kompetenten Person
Drucktragende Teile
(Rohre, Prüföffnungen,
L — O
Flansche, Dichtungen,
Verbindungen …)
Druck- und 5.7.2
M O T
Temperaturregler 7.5.1.1
N Speisewasserzuführung 5.1 O T
4.8
O Wasserqualität T (4) (4) Siehe EN 12952-12
7.4
(5) Durchgeführt von einer
4.2 angemessen qualifizierten und
P Beheizung O T (5)
7.2 kompetenten Person nach den
Hersteller-Anleitungen
Darf durch Simulation nach 4.5.3
Q Sicherung der Umwälzung 5.1.3.3 O T
durchgeführt werden
(O) Überwachung/Beobachtung anormaler Geräusche, Gerüche oder anderer auffälligen Ereignisse.
(T) Kontrolle und/oder Prüfung des Funktionsverhaltens von Teilen der Anlage, einschließlich Überwachung.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Tabelle B.2 — Checkliste für Heißwassererzeuger

Abschnitte

12 Monate
3 Monate

6 Monate
1 Monat
3 Tage
Beobachtung und
Position Bemerkungen
Prüfung

Überdruck-Sicherungen
A 4.1 O T Siehe Anmerkung 1 und 2
(Sicherheitsventile)
B Wasserstandanzeige 6.5 O —
Entleerungs- und
C 6.3 O —
Ausblaseinrichtungen
4.7
D Entlüftungsventile 6.5.2 O T Nach den Hersteller-Anleitungen
6.5.3
Sicherung gegen 6.6.1 Darf durch Simulation nach 4.5.3
E O T
Niedrigwasser 7.6.4 durchgeführt werden
Druck- und Vergleich mit Begrenzern und
F 6.9 O
Temperaturanzeige Reglern
4.1
6.7 Darf durch Simulation nach 4.5.3
G Druckbegrenzung O T
7.6.4 b durchgeführt werden
7.6.5 b
Darf durch Simulation nach 4.5.3
H Temperaturbegrenzung 6.8 O T
durchgeführt werden
Darf durch Simulation nach 4.5.3
I Sicherung der Umwälzung 6.2.2.3 O T
durchgeführt werden
(1) Vergleich der gemessenen
Werte mit zuverlässigen Proben
Geräte zur Sicherung der 4.8.1
J O T (1) T (2) (2) Durchgeführt von einer
Wasserqualität 7.4
angemessen qualifizierten und
kompetenten Person
(3) Elektrische und mechanische
Prüfung, durchgeführt von einer
K Sicherungssysteme 4.5 O T (3)
angemessen qualifizierten und
kompetenten Person
Drucktragende Teile
(Rohre, Prüföffnungen,
L — O —
Flansche, Dichtungen,
Verbindungen …)
Druck- und 7.6.4 a
M O T —
Temperaturregler 7.6.5 a
N Wasserzuführung 6.6 O T —
4.8
O Wasserqualität T (4) (4) Siehe EN 12952-12
7.4
(5) Durchgeführt von einer
4.2 angemessen qualifizierten und
P Beheizung O T (5)
7.2 kompetenten Person nach den
Hersteller-Anleitungen
(O) Überwachung/Beobachtung anormaler Geräusche, Gerüche oder anderer auffälliger Ereignisse.
(T) Kontrolle und/oder Prüfung des Funktionsverhaltens von Teilen der Anlage, einschließlich Beobachtung.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

ANMERKUNG 1 Weitere Funktionsprüfungen und Beobachtungen können entweder nach nationalen


Regeln, von einer Drittpartei oder vom Hersteller gefordert werden.

ANMERKUNG 2 Abweichungen von Zeiten oder Prüfungen sind auf Vereinbarung mit einer Drittpartei möglich, wenn
die Sicherheitsstufe nicht verringert wird.

ANMERKUNG 3 Die Funktionsprüfung von Zusatzgeräten außerhalb des Kessels sollte ebenfalls berücksichtigt
werden.

B.3.3 Das Prüfverfahren sollte, besonders bei Verwendung fester Brennstoffe, in Abhängigkeit von der Art
des Brennstoffs ausgewählt werden.

B.3.4 Die Abstände zwischen den Prüfungen sollten in Abhängigkeit von den Betriebsbedingungen und den
zur Wasseraufbereitung verwendeten Produkten festgelegt werden.

B.3.5 Die in 4.5.3 festgelegten Funktionsprüfungen sollten in der Bedienungsanleitung des Herstellers
beschrieben werden.

B.3.6 Nach der Korrektur einer Störung sollte über eine geeignete Dauer eine ständige Überwachung
erfolgen, bis durch eine Prüfung sicherzustellen ist, dass der Kessel und alle Regelgeräte normal arbeiten.

B.3.7 Die Ergebnisse aller Kontrollen sollten dem Kesselwärter in einer übersichtlichen Form vorgelegt
werden.

B.3.8 Dem Kesselwärter sollten jederzeit die Anleitungen für Betrieb, Wartung/Instandhaltung und Prüfung
der Kesselanlage zur Verfügung stehen.

B.3.9 Die Ergebnisse von Beobachtungen, Prüfungen, Kontrollen und Störungen sollten in ein Logbuch
eingetragen und vor Ort aufbewahrt werden.

30
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Anhang C
(informativ)

Warneinrichtungen und Überwachung für eine Kesselanlage

C.1 Allgemeines
Dieser Anhang enthält Angaben zu Warneinrichtungen und zur Überwachung.

C.2 Bedingungen für Warneinrichtungen und für die Überwachung


Für Warneinrichtungen und für die Überwachung an einem nicht direkt am Kessel gelegenen Standort sollten
folgende Bedingungen gelten:

 das Fernalarmsystem sollte sicherstellen, dass der Kessel beaufsichtigt ist, bevor nach einer Störab-
schaltung (am Standort des Kessels) eine lokale Rücksetzung vorgenommen wird;

 Fernüberwachungssysteme können zur Beobachtung des Kesselzustands und der Warneinrichtungen


angewendet werden, sollten aber nicht zur Kontrolle des Betriebs der Anlage eingesetzt werden;

 an den Fernalarmzentralen/Fernalarmtafeln sollte ausreichend darüber informiert werden, welcher/welche


Kessel sich in Betrieb oder in einem Alarmzustand befindet/befinden und, wenn zutreffend, welche
zusätzliche Not-Aus-Einrichtung aktiviert ist;

 falls eine Fern-Notabschaltung/Fern-Störabschaltung des Kessels vorgesehen ist, sollten eine Bestä-
tigung sowie die Vollzugsmeldung für diesen Befehl zurück zum Fernsystem übermittelt werden;

 wenn eine rasche Reaktion auf eine Störabschaltung erforderlich ist, um den Dampf-/Heißwasserstrom
zum nachgeschalteten Prozess beizubehalten, sollten Doppel- oder Parallelsysteme vorhanden sein;

 das Fernalarmsystem sollte so gestaltet sein, dass seine Signale vom Kesselwärter unter allen an seinem
Standort vorliegenden Umgebungsbedingungen bemerkt werden können.

31
DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Anhang D
(normativ)

Anforderungen an Begrenzer, die auf analogen Messungen basieren

D.1 Allgemeines
In diesem Anhang werden die Verfahren beschrieben, die bei Begrenzern, die auf analogen Messungen mit
nachfolgender Grenzwertbestimmung in einem elektronischen Gerät basieren, anzuwenden sind.

Die in diesem Anhang beschriebenen Anforderungen gelten für alle Bauteile von der Prozessanbindung bis
hin zu und einschließlich der Ausgabe des binären Grenzsignals (z. B. analoge Sensoren, analoge Mess-
umformer, Kompensationslogik, Auswahllogik usw.).
ANMERKUNG 1 Ein Vorteil der Anwendung analoger Messungen ist die für sie typische kontinuierliche Durchführung
des Vergleichs der Werte, da die Messschaltung ständig aktiv ist.

Es müssen die nach EN 50156-1 identifizierten Sicherheitsintegritätsstufen (SIL) umgesetzt werden.

Es kann ein direktes oder ein indirektes Messprinzip angewendet werden.


ANMERKUNG 2 Bei Direktmessungen wird der Prozesswert direkt gemessen, wie z.B. mit Sensoren für Druck oder
Temperatur. Bei indirekten Messungen müssen vor der Bestimmung des Wertes die Prozessbedingungen kompensiert
werden, wie z.B. bei der Strömungs- oder Niveaumessung mittels Druckdifferenzmessung mit Temperatur- und/oder
Druckkompensation der Dichte.

Legende
1 Logikeinheit
2 Beheizung
3 elektronisches Gerät
4 analoge Sensoren
5 Begrenzer für jede physikalische Eigenschaft (z. B. Wasserstandpegel)

Bild D.1 — Prinzip von Begrenzern, die auf analogen Messungen basieren

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

D.2 Spezifische Anforderungen

D.2.1 Festlegen der Anzahl der analogen Sensoren


Wenn entsprechend diesem Teil der Europäischen Norm ein oder zwei Begrenzer erforderlich sind, muss
mindestens folgende Anzahl verwendet werden:

 zwei analoge Sensoren mit einer Grenzwertbestimmung in einer 1oo2-Konfiguration; oder

 drei analoge Sensoren mit einer Grenzwertbestimmung in einer 2oo3-Konfiguration.

ANMERKUNG Definitionen der 1oo2- und 2oo3-Konfiguration siehe EN 50156.

D.2.2 Besondere Anforderungen


Die folgenden Anforderungen müssen erfüllt werden:

a) Der Einbau der analogen Sensoren muss Ausfälle aufgrund gemeinsamer Ursachen vermeiden, d. h.
durch getrennte Entnahmestellen oder Kammern. Ein gemeinsames Element wie eine Blende darf
verwendet werden, wenn die Funktionsfähigkeit des Elements sichergestellt ist.

b) Jeder Sensor muss separate Verbindungsleitungen haben. Der Innendurchmesser der Rohre darf nicht
weniger als 6 mm betragen. Die Verbindungsrohre müssen durchblasen werden können, um
sicherzustellen, dass sie nicht verstopft sind.

c) Die Ausgangssignale der analogen Messungen müssen miteinander verglichen werden, wobei nur eine
durch den Kesselhersteller festgelegte Differenz innerhalb eines durch den Kesselhersteller bestimmten
Zeitraumes erlaubt ist.

d) die zusätzliche Verwendung eines Signals für die Regelung darf keinen Einfluss auf das
Sicherheitssystem ausüben;

e) bei der Kalibrierung von Sensoren müssen die angewendeten Verfahren sicherstellen, dass
Kalibrierfehler vermieden werden;

f) eine Störung in einem Kanal muss als Auslösesignal für diesen Kanal gewertet werden;

g) Anforderungen an die Werkstoffe und die klimatischen Bedingungen müssen EN 12952-11 entsprechen;

h) falls Absperreinrichtungen in die Verbindungsleitungen der analogen Sensoren eingebaut sind, darf ein
Betrieb nur erlaubt werden, wenn:

 die Offenstellung der Absperreinrichtungen überwacht (verriegelt) wird; oder

 die Absperreinrichtungen in ein geschlossenes Gehäuse eingebracht oder in der Offenstellung


verriegelt werden und die Offenstellung der Absperreinrichtungen durch betriebliche Abläufe
sichergestellt wird, bevor der Kessel in Betrieb genommen wird. Zu diesem Zweck kann der
Kesselwärter die Ablesungen der Sensoren überprüfen, wobei für die Richtigkeit der Ablesungen
eine Bestätigung zu erbringen ist.

i) falls ein Kanal auslöst oder von den anderen Kanälen abweicht, z. B. bei einer 2oo3-Konfiguration, muss
ein Alarm ausgelöst werden.

Die zulässige Abweichung vom tatsächlichen Prozesswert sollte festgelegt werden. In EN 12952-11:2007, 6.5
und 7.2 sind Empfehlungen für Druck und Temperatur angegeben.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

D.2.3 Zusätzliche Anforderungen bei indirekten Messungen


Folgende Anforderungen müssen erfüllt werden:

a) der Korrekturalgorithmus muss verifiziert und die Genauigkeit festgelegt werden. Die gültigen
Eingabemessbereiche für den Korrekturalgorithmus müssen festgelegt werden;
b) die zur Berechnung des Korrekturfaktors verwendeten Messungen müssen die Anforderungen von
EN 50156-1 erfüllen;
c) wenn die zur Berechnung des Korrekturfaktors verwendeten Messungen nicht mehr gültig sind, muss
eine Warnanlage aktiviert werden und es muss sichergestellt werden, dass der Korrekturalgorithmus den
entsprechenden Wert in einer sicheren Weise korrigiert oder der Kanal muss ausgelöst werden.
ANMERKUNG Die ungültige Messung könnte durch einen sicheren Ersatzwert ausgetauscht werden.

D.3 Untersuchung der Funktionsfähigkeit

Die Kanäle der Begrenzer und die Auswertelogik müssen mindestens nach den Anforderungen in Tabelle D.1
geprüft werden. Alle Ergebnisse der Prüfung müssen aufgezeichnet werden.

Tabelle D.1 — Untersuchung der Funktionsfähigkeit (1 von 2)

Position Beschreibung Verifizierung Annahmekriterien

A Überprüfung des Der Sensor muss mit angewendeten Prozesswerten Die Ablesungen an der
Sensors und der beaufschlagt werden, die 0 %, 25 %, 50 %, 75 % und Logikeinheit müssen den
Genauigkeit des 100 %a entsprechen, während er mit der Prozesswerten entsprechen, die
Eingangskanals Logikeinheit verbunden ist. Die Prüfung darf auf innerhalb des für die Messung
einem Prüfstand durchgeführt werden. Die Werte an festgelegten zulässigen Bereichs
der Logikeinheit müssen überwacht werden. angewendet werden.

B Überprüfung von Die Einstellung der Auslösegrenze und der Der Kanal muss bei dem vom
Auslösegrenze Hysterese muss für jeden Kanal durch Anwendung Hersteller festgelegten
und Hysterese von Werten dicht unter und dicht über dem Prozesswert ansprechen.
Grenzwert verifiziert werden, wobei die Hysterese zu
berücksichtigen ist; es ist zu überprüfen, ob der Der Kanal darf nicht
zurückgesetzt werden, bevor
Kanal wie vorgesehen anspricht. Diese Prüfung
muss in Verbindung mit Prüfung A durchgeführt sich der Prozesswert wieder in
einem sicheren Bereich befindet.
werden.
Die Definition für die Hysterese muss verifiziert
werden. Die Hysterese muss so definiert werden,
dass der Kanal zurückgesetzt wird, wenn sich der
Prozesswert wieder in einem sicheren Bereich
befindet.
C Überprüfung der Bei Messungen, die eine Linearisierung erfordern, Die Ablesung nach erfolgter
Linearisierung muss überprüft werden, ob die Linearisierung nach Linearisierung an der
bei indirekten der Spezifikation erfolgt. Das ist mindestens Logikeinheit muss der
Messungen durchzuführen bei 0 %, 25 %, 50 %, 75 % und erwarteten Linearisierung
100 %a. Diese Prüfung sollte in Verbindung mit innerhalb des zulässigen
Prüfung A durchgeführt werden. Bereichs entsprechen.

D Überprüfung der Bei Messungen, die eine Korrektur bezüglich der tat- Das Ergebnis der Korrektur
Linearität bei sächlichen Betriebsbedingungen (Temperatur muss der Spezifikation ent-
indirekten und/oder Druck) erfordern, muss überprüft werden, sprechen und innerhalb der
Messungen ob der Korrekturalgorithmus der Spezifikation zulässigen Grenzen liegen.
entspricht. Die Überprüfung kann durchgeführt
werden, indem Korrekturmessungen unter
Anwendung unterschiedlicher Prozesswerte
durchgeführt werden. Die Überprüfung kann durch
Simulation durchgeführt werden.

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EN 12952-7:2012 (D)

Tabelle D.1 (2 von 2)

Position Beschreibung Verifizierung Annahmekriterien


E Überprüfung des Es ist zu prüfen, ob der Kanal in einen sicheren Der Kanal muss wie beschrieben
Verhaltens bei Zustand überführt worden ist, wenn bei den für die ansprechen.
einer Störung in Korrektur verwendeten Messungen eine Störung in
einem Kanal, einem Kanal aufgetreten ist. Wenn die Anwendung
falls bei indirek- eines sicheren Ersatzwerts möglich ist, muss ein
ten Messungen Alarm ausgelöst werden, anderenfalls muss der
Korrekturen Kanal ansprechen.
erfolgen
Diese Prüfung kann durch Simulation durchgeführt
werden.
F Überprüfung des Es ist zu verifizieren, ob eine Störung in einem Kanal Der Kanal muss auslösen.
Verhaltens bei dazu führt, dass der Kanal in einen sicheren Zustand
einer Störung in übergeht. Dazu kann die Verbindung zum Sensor
einem Kanal gelöst und das Ergebnis beobachtet werden.
G Überprüfung der Es ist zur überprüfen, ob die Auswahllogik für die Die Auswahllogik funktioniert wie
Auswahllogik einzelnen Kanäle vorschriftsmäßig funktioniert. beschrieben.
Die Prüfung kann durchgeführt werden, indem die
einzelnen Kanäle simuliert werden.
H Überprüfung der Es ist zu prüfen, ob die Überwachung der Abwei- Die Auswahllogik funktioniert wie
Überwachung für chungen für die einzelnen Kanäle vorschriftsmäßig beschrieben.
zulässige Ab- funktioniert. Diese Prüfung ist an jedem Kanal
weichungen und durchzuführen. Folgende Prüfungen müssen
zulässige Ab- durchgeführt werden:
weichungszeiten
1oo2- und 1oo3-Konfiguration:
Wenn die Abweichung des Ausgabewerts zwischen
den Kanälen die festgelegten Grenzwerte über eine
längere als die zulässige Zeit überschreitet, muss die
Auswahllogik auslösen.
2oo3- und 2oo4-Konfiguration:
Wenn die Abweichung eines Ausgabewerts von
einem der Kanäle die festgelegten Grenzwerte über
eine längere als die zulässige Zeit überschreitet,
muss ein Alarm ausgelöst werden.
Die Prüfung kann durchgeführt werden, indem die
einzelnen Kanäle simuliert werden.
a Falls die Messung unter Anwendung einer logarithmischen oder exponentiellen Skala durchgeführt wird, müssen Prozesswerte
angewendet werden, die 20 %, 40 %, 60 % und 80 % entsprechen.

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EN 12952-7:2012 (D)

Anhang E
(normativ)

Zugang zu inneren Bauteilen

E.1 Zugangsöffnungen

E.1.1 Ausführungen
E.1.1.1 Alle Trommeln, Sammler und anderen großen Bauteile des Kessels müssen mit Mann-, Kopf-,
Handlöchern oder anderen Prüföffnungen ausgestattet sein, damit sie von Innen untersucht und gereinigt
werden können. Es ist zulässig, Öffnungen vorzusehen, um die Herstellung und Wartung zu erleichtern. Die
Öffnungen müssen ausreichend groß sein, damit ein Zugang zu den Dampf- und Wasserräumen sowie zur
Verbrennungskammer möglich ist.

Zu diesem Zweck darf der Zugang durch Schneiden und Wiederverlöten von Rohren oder Blindflanschen
erreicht werden. Prüföffnungen dürfen, falls erforderlich, durch Stutzen mit geschweißten Deckeln
verschlossen werden.

Bei einem Berechnungsdruck, der 1,8 N/mm2 überschreitet, müssen Öffnungen in drucktragenden Bauteilen
mit mechanischen Verschlüssen Innentüren haben. Bei einem Berechnungsdruck, der gleich oder kleiner
1,8 N/mm2 ist, sind runde oder ovale Türen in Form eines Blindflansches zulässig.

E.1.1.2 Bauteile, die Wasser oder Dampf enthalten, mit einem Innendurchmesser von über 1 200 mm
und Teile mit einem Durchmesser von über 800 mm und einer Länge von über 2 000 mm müssen so
konstruiert sein, dass eine Untersuchung von innen möglich ist. Im Innern befindliche Bauteile müssen so
konstruiert sein, dass sie die Untersuchung der Innenwandungen nicht behindern oder müssen nötigenfalls
ausgebaut werden können.

E.1.1.3 Bei Sammlern und ähnlichen Bauteilen müssen Zugänge vorhanden sein, die für die
Untersuchung der Innenflächen geeignet sind, wie folgt:

 bei Innendurchmessern über 80 mm, wo sich Schlammablagerungen sammeln können;

 bei Innendurchmessern über 150 mm für alle übrigen Fälle.

E.1.1.4 Werden manuelle Untersuchungsverfahren angewendet, dann müssen die Zugänge für die
Untersuchung als Kopf-, Hand- oder Prüflöcher konstruiert sein, werden Prüfgeräte, z. B. Endoskope,
angewendet, als Prüfstutzen. Zur Untersuchung der erforderlichen Bereiche muss eine ausreichende Anzahl
von Zugangsstellen mit angemessenem Abstand vorhanden sein.

E.1.2 Größe
E.1.2.1 Öffnungen in Wasser- und Dampfräumen müssen folgende Abmessungen haben:

a) Mannlöcher dürfen nicht kleiner als 320 mm u 420 mm sein oder müssen einen Innendurchmesser von
mindestens 420 mm haben. Die Flansch- oder Ringhöhe darf 300 mm, bei konischer Ausführung
350 mm, nicht überschreiten. Aus baulichen oder konstruktiven Gründen dürfen Mannlöcher auf
300 mm u 400 mm lichte Weite oder auf 400 mm Innendurchmesser verringert werden. In diesen Fällen
darf die Flansch- oder Ringhöhe 150 mm oder bei konischer Ausführung 175 mm nicht überschreiten.

b) Kopflöcher dürfen nicht kleiner als 220 mm u 320 mm sein oder müssen einen Innendurchmesser von
mindestens 320 mm haben. Die Flansch- oder Ringhöhe darf 100 mm oder bei konischer Ausführung
120 mm nicht überschreiten.

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EN 12952-7:2012 (D)

c) Handlöcher dürfen nicht kleiner als 100 mm u 150 mm sein oder müssen einen Innendurchmesser von
mindestens 120 mm haben. Die Flansch- oder Ringhöhe darf 65 mm oder bei konischer Ausführung
95 mm nicht überschreiten.

d) Prüflöcher müssen einen Durchmesser von 50 mm haben. Sie sollen jedoch nur dann angebracht
werden, wenn ein Handloch aus konstruktiven Gründen nicht möglich ist.

e) Prüfstutzen müssen einen Innendurchmesser von etwa 50 mm haben. Sie können in axialer oder radialer
Richtung angeordnet sein. Radiale Prüfstutzen dürfen weggelassen werden, falls anstelle dieser Stutzen
Verbindungsleitungen verwendet werden können.

E.1.2.2 Hinsichtlich der Abmessungen von Öffnungen in Räumen von Kesselanlagen, die untersucht
werden müssen und weder Wasser noch Dampf enthalten, gilt Folgendes:

a) Zugangsöffnungen für die Untersuchung durch Personal mit Hilfsmitteln oder persönlicher
Schutzausrüstung müssen einen Innendurchmesser von mindestens 600 mm haben. Aus konstruktiven
Gründen darf die Mindestgröße der Zugangsöffnung auf einen Innendurchmesser von 500 mm verringert
werden, wobei die Flansch- oder Ringhöhe 250 mm nicht überschreiten darf;

b) Zugangsöffnungen für die Untersuchung ohne Hilfsmittel oder persönliche Schutzausrüstung müssen
eine lichte Weite von mindestens 320 mm u 420 mm haben. Aus konstruktiven Gründen darf die
Mindestgröße der Zugangsöffnung auf eine lichte Weite von 300 mm u 400 mm verringert werden, wobei
die Flansch- oder Ringhöhe 150 mm und bei konischer Ausführung 175 mm nicht überschreiten darf;

c) Prüflöcher müssen eine Weite von 100 mm u 150 mm oder einen Innendurchmesser von 120 mm haben;

d) Prüfstutzen müssen einen Innendurchmesser von etwa 50 mm haben.

E.1.3 Innentüren
Innentüren müssen nach EN 12952-2 aus Stahl bestehen und wie folgt konstruiert sein:

a) Türen müssen so geformt sein, dass sie an der inneren Verbindungsfläche eng anliegen und müssen mit
Bolzen, Muttern und Querriegel versehen sein;

b) Türen für runde Öffnungen mit einem Durchmesser über 250 mm oder ovale oder rechteckige Öffnungen,
die größer als 250 mm u 175 mm sind, müssen zwei Bolzen haben. Türen für Öffnungen dieser Größen
und darunter dürfen mit einem Bolzen ausgestattet sein. Bei Türen für Öffnungen, die einen Durchmesser
von höchstens 123 mm oder Abmessungen von 123 mm u 90 mm haben, kann der Bolzen in einem
Stück mit der Tür geschmiedet sein;

c) Bolzen von Türen müssen aus schweißbarem Stahl gefertigt sein und müssen eine Mindestzugfestigkeit
von mindestens 355 N/mm2 haben. Bolzen, die bei Mannlochtüren verwendet werden, müssen einen
Durchmesser von mindestens 30 mm haben. Die Bolzen müssen mit einem der folgenden Verfahren an
der Tür befestigt sein:

1) durch die Tür geschraubt und innen mit Kehlnaht verschweißt;

2) durch die Tür gesteckt und auf beiden Seiten der Tür mit Kehlnaht verschweißt, wobei eine
Schenkellänge der Schweißnaht mindestens 10 mm lang sein muss;

3) mit einer Zwischenplatte oder einem Distanzstück an der Tür befestigt, wobei die Festigkeit der
Befestigung nicht geringer als die Festigkeit des Bolzens sein darf und so ausgeführt sein muss,
dass ein Verdrehen der Bolzen ausgeschlossen ist;

4) mit einem integrierten Ansatz in Senkbohrungen in die Tür geschraubt und vor Verdrehen geschützt.

d) wenn sich die Tür in zentraler Lage befindet, sollten die Zentrierzapfen ein ringsum gleichmäßig verteiltes
Spiel von etwa 1,5 mm haben, aber an keiner Stelle sollte das Spiel mehr als 3 mm betragen. Die
Zapfenhöhe muss ausreichend sein, um die Dichtung in Position zu halten;

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

e) Muttern müssen mit der geeigneten Europäischen Norm übereinstimmen und auf der Auflagefläche plan
bearbeitet sein;

f) Querriegel müssen nach EN 12952-2 aus Stahl gefertigt sein und eine festgelegte Mindestzugfestigkeit
von mindestens 355 N/mm2 haben. Die Auflagefläche muss plan bearbeitet sein.

Anstelle von Muttern dürfen Augenschrauben mit geeigneten Ösen auf der Türplatte oder Kopfschrauben, die
in geschlitzten Abschnitten an der Türplatte einrasten, verwendet werden.

E.1.4 Außentüren

Runde Außentüren in Form eines Blindflansches müssen in Übereinstimmung mit den Anforderungen nach
EN 12952-3:2011, 10.4 konstruiert sein. Die Konstruktion muss einen Zapfen und eine Aussparung von
ausreichender Größe haben, um die Dichtung vollständig in Position zu halten.

E.1.5 Dichtungen

Bei Zugangs- und Revisionstüren, bei denen der Innendruck die Tür gegen eine flache Dichtung drückt, muss
die minimale Dichtungsauflagebreite für Mann- und Kopflöcher 15 mm betragen. Bei Handlöchern darf die
Dichtungsauflagebreite auf 10 mm verringert werden. Das Gesamtspiel zwischen Türrahmen und Zapfen oder
Aussparung darf 3 mm nicht überschreiten, d. h. 1,5 mm ringsum gleichmäßig verteilt, und die Zapfenhöhe
muss ausreichend sein, um die Dichtung in Position zu halten.

Für wirksame und sichere Dichtungen müssen die Auswahl des Dichtungsmaterials und die Konstruktion
derartiger Türen den betrieblichen Anforderungen angepasst sein.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Anhang F
(normativ)

Abschließende Prüfung der Wasserrohrkesselanlage

F.1 Ausrüstung auf der Dampf- und Wasserseite


Um einen sicheren Betrieb sicherzustellen, muss die folgende Ausrüstung überprüft werden:

a) Wasserstand, Druck, Temperatur, Mess- und Anzeigegeräte für den Wasser- und Dampffluss:
 Befestigung, Anordnung und Funktion in Abhängigkeit vom Betriebsmodus.
b) Spezielle Geräte für den Betrieb ohne manuellen Eingriff:
 Anordnung und Funktion in Abhängigkeit vom Betriebsmodus.
c) Begrenzungseinrichtungen, z. B. Wasserstands-, Druck- und Temperaturbegrenzer:
 Beurteilung der Eignung und Bestimmung von Abschaltpunkten.
d) Prüfung, dass die im Ofen und in den Abgaszügen gespeicherte Restwärme nach einem normalen
Abschalten oder nach einem Notabschalten keine unzulässigen Wand- oder Fluidtemperaturen im
Dampf-/Heißwassererzeuger verursacht (siehe 4.2.3 und 6.1.6.).
e) Speisepumpen:
 Leistung und Nettodruck entsprechend der Kennzeichnung und den Datenblättern; Antriebsart; bei
elektrischem Antrieb Bereitschaft und Möglichkeit zu einem zweiten Stromkreis zu wechseln, falls
erforderlich; Betriebsbereitschaft von bereitstehenden Pumpen.
f) Umwälzpumpen:
 Leistung und Nettodruck entsprechend der Kennzeichnung und den Datenblättern; Antriebsart;
Ansprechen auf die Warneinrichtungen, wenn die Strömung geringer als die erforderliche
Mindestströmung ist; bei elektrischem Antrieb Bereitschaft und Möglichkeit zu einem zweiten
Stromkreis zu wechseln, falls erforderlich.
g) Eignung der Schutzeinrichtungen gegen Drucküberschreitung muss nach EN 12952-10 nachgewiesen
werden.
h) Druckerzeugungsgeräte bei Heißwasseranlagen mit Fremdruckerzeugung:
 Bestimmung von Ausschaltpunkten und, falls erforderlich, Prüfung von Umschaltung.

F.2 Ausrüstung der Beheizungseinrichtung


Um einen sicheren Betrieb sicherzustellen, muss überprüft werden, ob die Beheizungseinrichtung mit
EN 12952-8 und/oder EN 12952-9 und/oder EN 12952-16 übereinstimmt.

F.3 Schutzeinrichtungen
Es muss überprüft werden, ob die Schutzeinrichtungen mit EN 50156-1 übereinstimmen.

F.4 Betriebsanleitungen
Betriebsanleitungen müssen entsprechend EN 12952-18 zur Verfügung gestellt werden.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Anhang G
(informativ)

Entleerungs- und Ausblaseinrichtungen

G.1 Allgemeines
Dieser Anhang liefert Hinweise zur Planung von Entleerungs- und Ausblaseinrichtungen.

G.2 Gestaltung von Entleerungs- und Ausblaseinrichtungen


G.2.1 Ausblasgefäße sollten so konstruiert sein, dass die für den an sie angeschlossenen Kessel
ungünstigste mögliche Ausblasbedingung berücksichtigt wird, besonders die der höchsten vorübergehenden
Drucküberschreitung, die während des Ausblasens auftritt. Wenn dieser Druck 0,5 bar überschreiten kann,
sollte der Kessel mit den Anforderungen der Richtlinie 97/23/EG (DGRL) übereinstimmen.

Dazu ist eine detaillierte Analyse der Entleerungsbedingungen, Kesselgröße und Öffnungsdurchmesser
notwendig. Ohne diese Analyse sollte der Bemessungsdruck 25 % des höchsten zulässigen Drucks des
Kessels und die Bemessungstemperatur die Dampfsättigungstemperatur beim Bemessungsdruck betragen.
Damit ist sichergestellt, dass bei der Wanddicke des Kessels eine gewisse Korrosion und/oder Erosion im
Betrieb berücksichtigt wurden.

G.2.2 Ausblasgefäße sollten eine ausreichende Festigkeit haben, um der Stoßbelastung beim Ausblasen
und äußeren durch Rohre und Befestigungen verursachten Belastungen standzuhalten.

G.2.3 Die Ausblasrohrleitungen sollten so konstruiert sein, dass sie der mit dem Ausblasen verbundenen
schnellen Druckbeaufschlagung, hohen Geschwindigkeit, thermischen Belastung und Vibration standhalten.
Die Rohrleitungen sollten geeignet unterstützt werden.

G.2.4 Die Größe des Ausblasgefäßes und die Menge des im Tank stehenden Wassers sollten ausreichend
sein, um die Kühlung des ausgeblasenen Wassers sicherzustellen (bei höchster Ausblasgeschwindigkeit und
–dauer), bevor es in den Abfluss fließt. Über dem stehenden Wasser sollte ausreichend Raum sein, damit
sich der Entspannungsdampf ausdehnen kann.

G.2.5 Das Zuleitungsrohr kann entweder in das stehende Wasser oder oberhalb der Wasserlinie führen. In
letzterem Fall sollten die Bereiche des Mantels vor Erosion/Korrosion geschützt werden, auf die das Wasser
der Zuleitung auftrifft.

G.2.6 Das Ausblasrohr sollte so konstruiert sein, dass:

 der während des Ausblasens akkumulierte Druck den Bemessungsdruck des Kessels nicht überschreitet,
ohne diese Analyse sollte der Durchmesser des Ausblasrohrs das Vierfache des Durchmessers des
Zuleitungsrohrs betragen;

 der Entspannungsdampf sicher entlüftet und am Ausgang des Ausblasrohrs kein Wasser übertragen
wird;

 es möglichst gerade ist, ohne Ventile oder andere Hindernisse, die ein freies Fließen verhindern.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

G.2.7 Das Abflussrohr sollte:

 so konstruiert sein, dass es ausreichend groß ist, um eine übermäßige Ansammlung von Wasser
während des Ausblasens zu verhindern, ohne diese Analyse sollte der Innendurchmesser des Abflusses
das 1,5fache des Innendurchmessers des Zuleitungsrohrs betragen;

 so angeschlossen sein, dass das Ausblasgefäß nach jedem Ausblasen etwa zur Hälfte mit Wasser gefüllt
bleibt und ohne dass Entspannungsdampf in den Abfluss eindringen kann.

G.2.8 Die Außenfläche des Ausblasgefäßes sollte üblicherweise keine Isolierung haben, damit das
stehende Wasser abkühlen kann. Die Installation sollte daher Barrieren oder andere Schutzmaßnahmen
umfassen, um einen unbeabsichtigten Kontakt mit den heißen Oberflächen zu verhindern.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Anhang H
(informativ)

Wesentliche technische Änderungen zwischen dieser Europäischen


Norm und der vorherigen Ausgabe

Abschnitt/Absatz/Tabelle/Bild Änderung

Die Überarbeitung von EN 12952-7:2002 diente zur


Erfüllung der Leitlinien 8/15 und 9/20 zur
Europäischen Richtlinien im Zusammenhang mit den
Allgemeines wesentlichen Sicherheitsanforderungen von Anhang I
der Richtlinie 97/23/EG (DGRL) bezüglich Kesseln,
die für den Betrieb ohne ständige Überwachung
vorgesehen sind.
2 / Normative Verweisungen Die Normativen Verweisungen wurden aktualisiert.
4 / Allgemeine Anforderungen an Dampf- und
Der Abschnitt wurde überarbeitet.
Heißwassererzeuger
Neuer Abschnitt im Zusammenhang mit der
4.10 / Kennzeichnung Kennzeichnung der Wasserrohrkesselanlage wurde
aufgenommen.
5 / Zusätzliche Anforderungen an Dampferzeuger Der Abschnitt wurde überarbeitet.
6 / Zusätzliche Anforderungen an Heißwasser-
Der Abschnitt wurde überarbeitet.
erzeuger
Neuer Anhang bezüglich Empfehlungen für den
Betrieb und die Prüfung von Kesselanlagen, die über
Anhang B / Betrachtungen zum Kesselbetrieb
eine Dauer von höchstens 72 Stunden ohne
manuellen Eingriff arbeiten, wurde aufgenommen.
Neuer Anhang bezüglich Anforderungen an
Anhang D / Anforderungen an Begrenzer, die auf
Begrenzer, die auf analogen Messungen basieren,
analogen Messungen basieren
wurde aufgenommen.
Neuer Anhang bezüglich Anforderungen für den
Anhang E / Zugang zu inneren Bauteilen
Zugang zu inneren Bauteilen wurde aufgenommen.
Neuer Anhang bezüglich Anforderungen für die
Anhang F / Abschließende Prüfung der Wasser-
abschließende Prüfung der Wasserrohrkesselanlage
rohrkesselanlage
wurde aufgenommen.
Anhang ZA / Zusammenhang zwischen dieser
Europäischen Norm und den grundlegenden Der Anhang wurde überarbeitet.
Anforderungen der EU-Richtlinie 97/23/EG
ANMERKUNG Die technischen Änderungen, auf die hier verwiesen wird, umfassen die maßgeblichen technischen
Änderungen zu der überarbeiteten EN, diese sind aber keine vollständige Aufzählung aller Änderungen zu der
vorherigen Version.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Anhang ZA
(informativ)

Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und den


grundlegenden Anforderungen der EU-Richtlinie 97/23/EG

Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen
Kommission und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet, um ein Mittel zur Erfüllung der
grundlegenden Anforderungen der Richtlinie nach der neuen Konzeption 97/23/EG des Europäischen
Parlaments und des Rates vom 29. Mai 1997 zur Angleichung der Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten zu
Druckgeräten bereitzustellen.

Sobald dieser Norm im Amtsblatt der Europäischen Union im Rahmen der betreffenden Richtlinie in Bezug
genommen und in mindestens einem der Mitgliedsstaaten als nationale Norm umgesetzt worden ist,
berechtigt die Übereinstimmung mit den in Tabelle ZA.1 aufgeführten Abschnitten dieser Norm innerhalb der
Grenzen des Anwendungsbereichs dieser Norm zu der Annahme, dass eine Übereinstimmung mit den
entsprechenden grundlegenden Anforderungen der Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften
gegeben ist.

Tabelle ZA.1 — Zusammenhang zwischen dieser Europäischen Norm und der Richtlinie 97/23/EG

Abschnitte dieser Grundlegende Sicherheitsanforderungen Inhalt


Europäischen Norm (ESR) der Richtlinie 97/23/EG, Anhang I

5.2, 6.3 2.5 Entleerungs- und Entlüftungs-


möglichkeiten

4, 5.1, 5.4, 6.1, 6.2 2.10, 2.10(a), 2.10(b), 5(d) Schutz gegen Überschreiten
der zulässigen Grenzen:

 Sicherheitszubehör
 geeignete Überwachungs-
einrichtungen

5.4 bis 5.7, 6.5 bis 6.9, 2.10, 5(a) Schutz zur Begrenzung der
Annex D Betriebsparameter

4.8, 7.4 5(b), 5(c) Fluideigenschaften, um mit


Ablagerungen und/oder
Korrosion verbundene Risiken
zu vermeiden

8 3.2.3 Sicherheitszubehör

WARNUNG — Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere
Anforderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.

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DIN EN 12952-7:2013-01
EN 12952-7:2012 (D)

Literaturhinweise

[1] Richtlinie 97/23/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 29. Mai 1997 zur Angleichung der
Rechtsvorschriften der Mitgliedsstaaten über Druckgeräte (Druckgeräte-Richtlinie „DGRL“)

[2] EN 764-7:2002, Druckgeräte — Teil 7: Sicherheitseinrichtungen für unbefeuerte Druckgeräte

[3] EN 809:1998, Pumpen und Pumpengeräte für Flüssigkeiten — Allgemeine sicherheitstechnische


Anforderungen

[4] EN 1151-1:2006, Pumpen — Kreiselpumpen — Umwälzpumpen mit elektrischer Leistungsaufnahme bis


200 W für Heizungsanlagen und Brauchwassererwärmungsanlagen — Teil 1: Nicht-automatische
Umwälzpumpen, Anforderungen, Prüfung, Kennzeichnung

[5] EN 12952-5:2011, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten ʊ 7HLO 5: Verarbeitung und Bauaus-


führung für drucktragende Kesselteile

[6] EN 12952-6:2011, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten — Teil 6: Prüfung während der


Fertigung, Dokumentation und Kennzeichnung für drucktragende Kesselteile

[7] CEN CR 12952-17:2002, Wasserrohrkessel und Anlagenkomponenten ʊ 7HLO 17: Leitfaden für die Ein-
beziehung einer herstellerunabhängigen Prüforganisation

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