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SCHMERZEN KÖRPERATLAS
→ THEMA: LUNGE
Atemnot (Dyspnoe): Ursachen, Diagnose,
Therapien
Atemnot (Kurzatmigkeit, Dyspnoe) ist das – häufig Angst machende –
Gefühl erschwerten Atmens. Die Ursachen, vor allem Lungen- und
Herzkrankheiten, sind vielfältig und mitunter lebensbedrohlich
Unsere Inhalte sind pharmazeutisch und medizinisch geprüft →
ATEMNOT: ÜBERBLICK →
ATEMNOT – DIAGNOSE →
ATEMNOT: FACHLITERATUR →
Das Gegenteil ist Luftnot (Dyspnoe), womit nicht etwa die Atemlosigkeit nach einer starken
körperlichen Anstrengung gemeint ist, sondern jedes nicht normal bis krankhaft
erschwerte Atmen, mithin auch Kurzatmigkeit.
Insgesamt funktioniert das Atemsystem in diesen Situationen aber normal. Wichtig wäre es
allerdings, den Stress in den Griff zu bekommen, ebenso ein eventuelles Übergewicht und
allenthalben abgeschlaffte Muskeln, sozusagen "Schwächefaktoren" beim Atmen. Wer den
Körper auf Trab bringt, schlägt gleich allen drei ein Schnippchen.
Normal ist auch das Hecheln nach Luft nach einer starken sportlichen Leistung. Viele
kennen das: Bei Trainingsmangel reicht die Puste gerade mal für einen kurzen Sprint.
Athleten dagegen haben nach einer Höchstleistung sogar oft noch etwas Luft für ein flottes
Interview übrig.
Über die Lungenbläschen und die verbundenen Gefäße findet der Gasaustausch statt
© Your Photo Today/A1Pix
beim Lufttransport, also beim Hin- und Herbewegen der Luft in den Atemwegen
(Störung der sogenannten Atempumpe; wichtig hier vor allem die Atemmuskeln und
der elastische Brustkorb mit dem Brustfell)
Luftknappheit kann sich bekanntlich wie ein Panzer um die Brust legen. Das macht
natürlich große Angst oder Panik und verschlimmert die Situation häufig. Unabhängig von
den Körpervorgängen bei der Entstehung von Atemnot ist die Psyche stets mit zu
berücksichtigen. Daher im Akutfall immer beruhigend auf den Betroffenen einwirken, bis
der Arzt eintrifft.
Ganz klar: Bei plötzlicher schwerer oder zunehmender Luftnot sollte man unverzüglich den
Notarzt (Rettungsdienst, Notruf 112) alarmieren. Häufig kennzeichnet Atemnot
chronische Erkrankungen wie Asthma, obstruktive Bronchitis, Herzschwäche und begleitet
sie mehr oder weniger ständig und wechselnd stark. Dabei kann sie sich jederzeit akut
verschlechtern.
Wenn das der Fall ist, wenn weitere Warnsymptome dazukommen (siehe unten) oder
starke Luftnot aus unklarer Ursache auftritt, ist eine notfallmäßige Behandlung und
Klinikeinweisung unerlässlich, womöglich lebensrettend.
Halten Sie sich als Patient mit einer Erkrankung, die zu akuten Atemproblemen führen
kann, an einen Plan, den Sie genau für diesen Fall mit Ihrem Arzt festgelegt haben. Dazu
gehört auch, ein eventuelles Notfallspray und andere Bedarfsmedikamente nach Vorschrift
einzusetzen. Bewahren Sie Ruhe, nehmen Sie eine aufrechte Körperhaltung ein, die das
Atmen erleichtert.
Ein ziehendes oder pfeifendes Geräusch beim Einatmen kann dagegen auf eine Verlegung
der großen Atemwege, etwa der Luftröhre, hinweisen. Eine solche Obstruktion kann innen
in der Luftröhre oder durch Druck von außen entstehen: Beides sind Notfälle.
Das gilt auch für das akute respiratorische Disstress-Syndrom (ARDS). Es kann sich
entwickeln, wenn jemand plötzlich eine Lungenschädigung mit starkem Sauerstoffmangel
und Atemnot erleidet, zum Beispiel im Zuge einer Lungenentzündung oder einer
Entzündung der Bauchspeicheldrüse, nach einer Herzoperation, durch Verletzungen, eine
Rauchgasvergiftung, Verbrennungen oder wenn Magensaft in die Atemwege gelangt ist.
Das Abhören von Herz und Lungen kann dem Arzt wichtige Hinweise geben
© Thinkstock/Goodshot
Hört der Arzt die Lungen des Betroffenen mit dem Stethoskop ab, stellt er womöglich
krankhafte Atemgeräusche fest, ein feinblasiges Knistern oder sogar Pfeifen und
Brummen, wie eigentlich für Bronchialasthma typisch. Ärzte kennen im Zusammenhang mit
einer Herzschwäche tatsächlich den – mittlerweile veralteten – Begriff Herzasthma
(Asthma cardiale). Mithin kann bei einem Herzinfarkt Atemnot manchmal sogar das einzige
Symptom sein.
Bei Fieber oder einer Überfunktion der Schilddrüse ist der Sauerstoffverbrauch gesteigert,
was Luftnot auslösen kann.
Probleme mit den Stimmbändern spielen ebenfalls eine Rolle, ebenso Schmerzen im
Brustbereich. Diese können wiederum zahlreiche Ursachen haben. Dazu gehört auch ein
Krankheitsbild namens Fibromyalgiesyndrom mit chronischen Schmerzen und vielfältigen
anderen Beschwerden, darunter Atemnot. Damit ist die Liste aber noch keineswegs zu
Ende.
Denn Atemnot kann mitunter auch (unbewusster) Ausdruck einer tiefer liegenden
seelischen Belastung sein. Auch hier ist professionelle Hilfe wichtig, etwa in Form einer
Psychotherapie, damit sich das Problem nicht festsetzt.
Weitere Warnsymptome
Neben Atemnot können je nach Ursache noch andere Alarmzeichen auftreten und
Notfallsituationen verschärfen:
Auffällige Atemgeräusche, schnelle, flache oder verminderte Atmung
Atmen wegen sehr starker Atemnot nur mit aufrechtem Oberkörper und abgestützten
Armen möglich (Orthopnoe)
Blausucht (Zyanose): blau-violette Verfärbung der Haut, Lippen, Nägel und /oder
Schleimhäute, Zunge
Bewusstseinsstörung
COPD: Unterschätzte
Lungenkrankheit
Aus einer chronischen Bronchitis kann
sich eine chronisch obstruktive
Lungenerkrankung (COPD) entwickeln.
Vor allem Raucher sind betroffen. Alles
über Ursachen, Symptome, Therapie →
- Schwangerschaft
- Anstrengung (nicht zu verwechseln mit Anstrengungsasthma; siehe dazu Kapitel
"Atemnot – Ursachen: Untere Atemwege, Abschnitt "Bronchien", Punkt "Asthma")
Kehlkopfbereich
Luftröhre
- Verengung (Trachealstenose)
- Verlegung (zum Beispiel durch einen Fremdkörper: Aspiration) oder von außen durch eine
vergrößerte Schilddrüse (Struma) oder einen Tumor
Bronchien
- Asthma
- Chronische (obstruktive) Bronchitis / chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
- Bronchiektasen
- Mukoviszidose
- Bronchiolitis
- Lungenkrebs (Bronchialkarzinom)
- Atelektase
- Lungenemphysem (Lungenüberblähung)
- Lungenentzündungen (Pneumonie) durch Infektionerreger
- Andere entzündliche Lungenerkrankungen wie Sarkoidose (Morbus Boeck) oder
Pneumonitis bei Autoimmunkrankheiten, zum Beispiel Systemischer Lupus erythematodes
(SLE)
- Lungenembolie
- Lungenhochdruck
- Lungenödem, Höhenlungenödem
- Rippenfellentzündung, Rippenfellerguss
- Pneumothorax
- Tumoren (Mesotheliom, Tochtergeschwülste bei anderen Krebserkrankungen)
- Herzinfarkt
- Herzrhythmusstörungen
- Herzklappenerkrankungen
-Herzschwäche (siehe auch Lungenödem)
- Blutarmut (Anämie)
- Gesteigerter Sauerstoffverbrauch: zum Beispiel bei Schilddrüsenüberfunktion
(Hyperthyreose), Fieber, Blutvergiftung
- Hyperventilationssyndrom
Bei der Atemtherapie werden unter anderem bestimmte Atemtechniken trainiert. Das
Training wirkt sich oft positiv auf die Atemtätigkeit und das Befinden aus. Es gibt fließende
Übergänge zu meditativen Übungen und Entspannungsverfahren. Gut, wenn diese
Übungen zum normalen Bestandteil im Alltag werden.
Asthmakranke zum Beispiel können bei Bedarf mit einem kleinen Gerät namens
Peakflowmeter (PEF) ihr Ausatmungsvolumen (den maximalen Atemfluss beim Ausatmen
oder Peakflow) bestimmen. Das kann ihnen helfen, besser einzuschätzen, wie sie ihr
Asthma unter Kontrolle haben. Voraussetzung ist allerdings eine ausreichende Schulung in
einem Asthmaschulungsprogramm.
Leichte körperliche Bewegung trägt dazu bei, den Atemfluss anzuregen und die Atmung zu
stärken. Das gilt selbst bei eingeschränkter Belastbarkeit, wie sie beispielsweise eine Herz-
oder Lungenkrankheit mit sich bringen kann.
Und wer weiß, dass er auf einen Stoff in der Atemluft, etwa bestimmte Pflanzenpollen
(Heuschnupfen als häufigste (Inhalations-) Allergie), in Nahrungsmitteln oder in einem
Medikament allergisch reagiert, wird den Auslöser so gut es geht meiden. Eine
Allergieimpfung kann bei inhalationsallergischen Erkrankungen häufig die Allergie stoppen
und die Entwicklung von allergischem Asthma verhindern.
Nikotinabhängigkeit
Raucher fiebern oft der nächsten
Zigarette entgegen. Abhängig macht das
im Tabak enthaltene Nikotin. Rauchen
ist eine Sucht, die schwere
gesundheitliche Folgen hat →
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Informationen und darf nicht zur
Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen
Arztbesuch nicht ersetzen.
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