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Europäisches Patentamt

(19) European Patent Office *EP000917518B1*


Office européen des brevets (11) EP 0 917 518 B1
(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Veröffentlichungstag und Bekanntmachung des (51) Int Cl.7: B66B 11/08
Hinweises auf die Patenterteilung:
17.05.2000 Patentblatt 2000/20 (86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP97/04424
(21) Anmeldenummer: 97937582.1
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
(22) Anmeldetag: 13.08.1997 WO 98/06655 (19.02.1998 Gazette 1998/07)

(54) TREIBSCHEIBENAUFZUG
PULLEY-DRIVEN ELEVATOR
ASCENSEUR A POULIES MOTRICES

(84) Benannte Vertragsstaaten: (74) Vertreter: Müller-Boré & Partner Patentanwälte


AT CH DE ES FR GB GR IT LI SE Grafinger Strasse 2
81671 München (DE)
(30) Priorität: 14.08.1996 DE 19632850
(56) Entgegenhaltungen:
(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung: EP-A- 0 669 276 WO-A-94/05583
26.05.1999 Patentblatt 1999/21 DE-A- 1 506 478 DE-B- 1 251 926
DE-C- 105 613 FR-A- 326 895
(73) Patentinhaber: Blain Hydraulics GmbH FR-A- 2 308 578 US-A- 2 835 345
74078 Heibronn (DE) US-A- 5 149 922

(72) Erfinder: Köster, Regina


91183 Abenberg (DE)
EP 0 917 518 B1

Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen
Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäische Patent Einspruch einlegen.
Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).

Printed by Jouve, 75001 PARIS (FR)


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Beschreibung Treibscheibenaufzug wirkt eine manuell einstellbare


Spanneinrichtung auf einen Abschnitt eines Tragmittels.
[0001] Die Erfindung betrifft generell Aufzüge, und Die in das Tragmittel eingebrachte Spannkraft wird über
insbesondere einen Treibscheibenaufzug, der kein me- Umlenkrollen und ein in sich geschlossenes weiteres
chanisches mitlaufendes Gegengewicht aufweist. 5 Tragmittel gleichmäßig auf die zwei Treibscheiben ver-
[0002] Eine derartiger Treibscheibenaufzug ist be- teilt.
reits aus der FR-A-2308578 bekannt. [0007] Aus der Zeitschrift Liftreport, Heft 2, 1990, S.
[0003] Verschiedenste Arten von Aufzügen, zur Per- 6-8 ist ein gegengewichtsloser Treibscheibenaufzug be-
sonen- und/oder Lastenbeförderung sind bekannt und kannt, bei welchem eine Treibscheibe vorgesehen ist,
weitläufig im Einsatz. Aufzüge lassen sich generell in 10 welche in Verbindung mit dem Triebwerk als Spannge-
drei Klassen unterteilen, Treibscheiben- oder Seilaufzü- wicht unten in den Seilen hängend angeordnet ist.
ge, Hydraulikaufzüge und Sonderlösungen, wie z.B. [0008] Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungs-
Zahnstangen-, Ketten- oder Spindelgetriebeaufzüge. gemäßen Treibscheibenaufzug ohne Gegengewicht mit
Ferner sind auch Mischformen bekannt, wie z.B. ein Hy- zwei Treibscheiben derart weiterzubilden, daß eine ho-
droseilaufzug, welcher über einen Kolbenzylinderan- 15 he Betriebssicherheit, insbesondere eine hohe Treibfä-
ordnung und zwischengeschaltete Seile betätigt wird. higkeit gewährleistet ist, während der Aufzug möglichst
[0004] Bei Treibscheibenaufzügen oder Seilaufzügen kompakte Ausmaße, reduzierte Teilezahl sowie redu-
wird ein Lastfördermittel, insbesondere eine Aufzugska- zierte Herste!lungs- und Montagekosten aufweisen soll.
bine an einem Seil aufgehängt, welches über eine so- [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch
genannte Treibscheibe geführt wird. Die Treibscheibe 20 einen Treibscheibenaufzug mit den Merkmalen des An-
wird motorisch angetrieben, um die Kabine nach oben spruches 1 gelöst.
bzw. unten zu bewegen. An dem anderen Ende des [0010] Bevorzugte Ausführungsformen sind in den
Tragmittels bzw. Seiles ist üblicherweise ein Gegenge- abhängigen Ansprüchen definiert.
wicht angeordnet, welches in der Regel schwerer als [0011] Insbesondere ist in dem erfindungsgemäßen
das Lastfördermittel ist. Um das Lastfördermittel und 25 Treibscheibenaufzug die Spanneinrichtung selbstnach-
das Gegengewicht in Bewegung zu versetzen, muß ei- stellend, d.h. selbstwirkend oder selbstjustierend bei ei-
ne ausreichende Reibung zwischen dem Tragseil und ner ggf. auftretenden Längung des Tragmittels. Ferner
der Treibscheibe vorhanden sein. Die zum Antrieb er- ist erfindungsgemäß der relative Umschlingungswinkel
forderliche Seilreibung wird zum einen durch die Aus- des Tragmittels bezüglich jeder Treibscheibe größer als
gestaltung der Treibscheibe, des Seiles und der Anzahl 30 180°, d.h. daß der Umschlingungswinkel abzüglich ei-
der Seile bestimmt, und zum anderen durch den An- nes beliebigen ganzzahligen Vielfachen von 360° grö-
preßdruck des Seiles gegen die Treibscheibe, welcher ßer als 180° ist. Schließlich verfügt der erfindungsge-
wiederum von der Seilspannung und somit von dem mäße Treibscheibenaufzug über zumindest eine
Lastfördermittelgewicht sowie dem Gegengewicht ab- Bremseinrichtung für zumindest eine der Treibschei-
hängt. Üblicherweise wird das Gegengewicht so ausge- 35 ben, um die Betriebssicherheit des Aufzuges weiter zu
legt, daß es etwa dem Lastfördermittelgewicht zuzüg- erhöhen. Da die Spanneinrichtung das Tragmittel nach
lich der halben maximalen Zuladung entspricht. Gängi- dem Ablauf von der zweiten Treibscheibe beaufschlagt,
ge Gegengewichte werden aus Stahl, Stahlbeton oder wirkt die eingebrachte Kraft unmittelbar als Anpreßkraft
dergleichen hergestellt und benötigen zum einen sehr des Tragmittels bezüglich der Treibscheibe, so daß eine
viel Raum im Aufzugsschacht und zum anderen zur 40 insgesamt geringer ausgelegte Spannung des Aufzugs-
räumlichen Fixierung stabile Führungsschienen. Diese schachtes oder des auszustattenden Gebäudes er-
räumliche Führung im Aufzugsschacht ist kosten- und reicht werden kann.
materialintensiv. Insbesondere ist es häufig nötig, Ge- [0012] Bevorzugt weist der Treibscheibenaufzug
schwindigkeitsbegrenzer und Fangvorrichtungen für ohne Gegengewicht, welcher in einem Aufzugschacht
das Gegengewicht vorzusehen, welche weitere bauli- 45 geführt wird ein Lastfördermittel, ein flexibles Tragmittel,
che Maßnahmen mit erforderlichem Raum, Kosten und zumindest zwei motorisch angetriebene Treibscheiben
Material mit sich bringen. Ferner wird durch das zusam- und eine Spanneinrichtung auf, welche eine erforderli-
mengesetzte hohe Trägheitsmoment des Lastfördermit- che Spannung in das Tragmittel einbringt. Insbesondere
tels und des Gegengewichtes das Ansprechverhalten ist das Lastfördermittel eine Aufzugskabine und das fle-
des Aufzuges stark beeinträchtigt. 50 xible Tragmittel sind insbesondere Seile, welche nach-
[0005] Bei der Modernisierung von bestehenden Auf- einander um die zwei Treibscheiben gewickelt sind.
zugsanlagen oder bei Integration von neuen Aufzügen Durch das Bereitstellen von zwei Treibscheiben in Kom-
in bestehenden Gebäuden, insbesondere Altbauten, bination mit der nachgeschalteten Tragmittelspannein-
stehen neben staatlichen Auflagen häufig auch lediglich richtung ist die erzeugte Haftreibung zwischen dem
beschränkter Platz zur Verfügung. 55 Tragmittel und den Treibscheiben größer als die Ge-
[0006] Aus der DE-PS 105 613 ist ein Treibscheiben- wichtskraft des maximal beladenen Lastfördermittels,
aufzug ohne Gegengewicht gemäß dem Oberbegriff wodurch auf die Verwendung eines voluminösen und
des Anspruchs 1 bekannt. Bei dem gattungsgemäßen schweren Gegengewichtes verzichtet werden kann,

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wobei die zulässigen Belastungsgrenzen des Tragmit- gewährleisten, und um zum anderen den Umschlin-
tels sowie der Treibscheibe, insbesondere der Treib- gungswinkel der Treibscheiben zu erhöhen. Insbeson-
scheibenrille nicht überschritten werden. Durch den dere bevorzugt ist an dem Lastfördermittel eine Umlenk-
Wegfall des Gegengewichtes wird vorteilhafterweise rolle vorgesehen, um das Lastfördermittel indirekt oder
das Risiko eines nach oben stürzenden Aufzuges elimi- 5 flaschenzugartig aufzuhängen, so daß die durch das
niert, welches bei herkömmlichen Treibscheibenaufzü- Lastfördermittel bewirkte Kraft jeweils hälftig auf zwei
gen insbesondere aus der Tatsache resultiert, daß das nach oben verlaufende Tragmittelabschnitte verteilt ist.
Gegengewicht üblicherweise schwerer ausgelegt ist als Diese Umlenkrolle ist bevorzugt als eine Freilaufum-
das Lastfördermittel. lenkrolle und/oder eine Doppelumlenkgegenlaufrolle
[0013] Der erfindungsgemäße Aufzug ermöglicht ei- 10 ausgebildet, wobei diese gleiche oder gegebenenfalls
ne sehr kompakte Bauweise, wobei insbesondere sämt- unterschiedliche Radien aufweisen kann. Durch das
liche Komponenten im Aufzugsschacht selbst unterge- Bereitstellen solch einer Umlenkrolle an dem Lastför-
bracht werden können. dermittel ist es möglich, die Abmessungen und Ausle-
[0014] Die erforderliche Seilspannung kann über eine gungen der übrigen Bestandteile zu reduzieren, insbe-
an einem Seilende vorgesehene Spanneinrichtung be- 15 sondere ist es für die Antriebseinrichtung ausreichend,
reitgestellt werden, z.B. eine hydraulische oder pneu- bei doppelter Drehzahl bzw. doppelter Treibfähigkeit ein
matische Spanneinrichtung, welche z.B. am Boden des faktisch lediglich halb so großes Antriebsdrehmoment
Aufzugsschachtes montiert sein kann. Insbesondere vorzusehen.
bevorzugt wird jedoch die erforderliche Spannung des [0018] Die Treibscheiben des Aufzuges können über
Tragmittels über eine kraftbeaufschlagte Umlenkschei- 20 einen gemeinsamen Motor angetrieben werden, unter
be erreicht, wobei die kraftbeaufschlagte Umlenkschei- Verwendung eines geeigneten Übersetzungsgetriebes,
be ebenfalls dazu dienen kann, den Umschlingungswin- gegebenenfalls mit einer Kupplung für die beiden Treib-
kel des Tragmittels um die Treibscheiben herum zu er- scheiben, es ist jedoch bevorzugt, daß jede einzelne der
höhen. Treibscheiben über einen eigenen Motor angetrieben
[0015] Bei einer bevorzugten Ausgestaltung des er- 25 wird. Hier können insbesondere Elektromotoren, Hydro-
findungsgemäßen Treibscheibenaufzuges ist jeweils motoren und dergleichen zum Einsatz kommen. Insbe-
ein Ende des Tragmittels mit dem Lastfördermittel ver- sondere wird derzeit ein Hydromotor bevorzugt, welcher
bunden. Somit wird jeder Abschnitt des Tragmittels mit einen möglichst geräuscharmen Betrieb ermöglicht, be-
derselben Geschwindigkeit bewegt wie das Lastförder- dingt durch das Nichtvorhandensein einer Getriebeein-
mittel. Bevorzugt ist die Befestigung der Enden des 30 richtung. Der Motor kann auch als Bremseinrichtung
Tragmittels für beide Enden einstückig ausgebildet, d. dienen und ist in diesem Fall bevorzugt mit einem Spei-
h. daß insbesondere bevorzugt das Tragmittel eine ge- cher verbunden, um die bei der Senkfahrt des Lasten-
schlossene Schlaufe bildet. Alternativ können auch für fördermittels entstehende Bremsenergie für einen spä-
die beiden Enden des Tragmittels separate Anbrin- teren Hebevorgang zu speichern. Somit wirkt der Motor
gungsorte vorgesehen sein, wobei diese insbesondere 35 als Bremseinrichtung in der Weise eines Generators,
voneinander versetzt sein können, um gegebenenfalls wobei die erzeugte Energie teilweise in einem geeigne-
einen versetzten Schwerpunkt auszugleichen. Bei ver- ten Speicher gespeichert werden kann, wie zum Bei-
setzter Befestigung der Enden des Tragmittels am Last- spiel einem Druck- oder Hydraulikspeicher in dem Fall
fördermittel sollte bei der Auslegung darauf geachtet eines Hydromotors, wobei jedoch zum Beispiel bei ei-
werden, daß das nach oben fortlaufende Ende des 40 nem Elektromotor auch eine Batterie oder andere ge-
Tragmittels im wesentlichen oberhalb des Schwerpunk- eignete Speichermittel zum Einsatz kommen können.
tes des Lastfördermittels angebracht wird. Somit läßt sich ein energieeffizienterer Aufzug bereit-
[0016] Alternativ ist es bevorzugt, daß jeweils ein En- stellen, welcher vom Wirkungsgrad, abgesehen von
de des Tragmittels am Boden und am oberen Ende des den Speicherverlusten und/oder von der erforderlichen
Aufzugsschachtes befestigt ist, wodurch ein stationäres 45 Antriebsleistung, im wesentlichen einem Aufzug mit Ge-
Tragmittel gebildet wird. Diese Anordnung ist insbeson- gengewicht entspricht, ohne jedoch die Nachteile, ins-
dere vorteilhaft, da wenig Tragmittelmaterial benötigt besondere die Raumanforderungen eines Gegenge-
wird. Ferner kann mit dieser Anordnung die komplette wichtsaufzuges aufzuweisen.
Antriebseinrichtung, gegebenenfalls einschließlich der [0019] Die Tragmittel-spannende Umlenkscheibe
Aufzugssteuerung, am Lastfördermittel befestigt wer- 50 wird bevorzugt über einen gewichtsversehenen Hebel-
den, d.h. sämtliche bewegbaren Teile können sich am mechanismus, eine Hydraulikeinrichtung, eine pneu-
Lastfördermittel befinden, und sind somit leicht zu instal- matische Einrichtung oder über einen Elektromotor
lieren und zu warten, wobei weder am oberen noch am kraftbeaufschlagt. Je nach Anfordung kann somit die
unteren Ende ein Maschinenraum oder dergleichen be- Kraftbeaufschlagung gesteuert oder eingestellt werden,
nötigt wird, um die Aufzugsmaschinerie aufzunehmen. 55 wobei ebenfalls eine durch Materialermüdung bedingte
[0017] Bevorzugt weist der Treibscheibenaufzug zu- Tragmittelausdehnung ausgeglichen werden kann. In
mindest eine weitere Umlenkscheibe auf, zum einen, besonders vorteilhafter Weise können die Treibschei-
um eine bessere Symmetrie des Tragmittelverlaufes zu ben und die Tragmittelspanneinrichtung somit auch

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räumlich voneinander getrennt angebracht werden. Es triebenen Lastfördermittels abzubremsen, und insbe-
ist des weiteren bevorzugt, daß die in dem Tragmittel sondere dessen Position zu sichern.
erzeugte Spannung, d.h. daß insbesondere die auf die [0026] Schließlich ist es bevorzugt, daß die Spann-
Tragmittel-spannende Umlenkscheibe wirkende Kraft einrichtung, die Treibscheiben und das Tragmittel in ei-
abhängig von der Zuladung des Lastfördermittels ist. Zu 5 ner Ebene angeordnet sind, welche neben und/oder
diesem Zweck ist eine Gewichtserfassungseinrichtung hinter dem Lastfördermittel angeordnet ist. Somit ist we-
im bzw. am Lastfördermittel vorgesehen, welche me- der unterhalb noch oberhalb der ausnutzbaren Schacht-
chanisch, elektrisch oder anderweitig mit einer Steuer- höhe Raum erforderlich, so daß eine noch kompaktere
einrichtung verbunden ist, welche wiederum die erfor- Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Aufzuges er-
derliche Tragmittelspannung ermittelt und diese über 10 möglicht wird.
die Spanneinrichtung in das Tragmittel einbringt. [0027] Weitere Merkmale und Vorteile des erfin-
[0020] Der Treibscheibenaufzug ist bevorzugt mit ei- dungsgemäßen Treibscheibenaufzuges ergeben sich
ner Tragmittelspannungserfassungseinrichtung bereit- aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eini-
gestellt, welche bei Unterschreiten einer vorbestimmten ger bevorzugter Ausführungsformen, welche lediglich
Tragmittelspannung eine Sicherheitseinrichtung akti- 15 beispielhaft und als nicht-beschränkend anzusehen ist,
viert. Insbesondere wird bei Nachlassen derTragmittel- und mit Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung er-
spannung die Bewegung des Lastfördermittels arretiert, folgt.
z.B. durch in der Führung des Lastfördermittels bereit- [0028] Figur 1 zeigt eine Längsschnittansicht eines
gestellte Klinken oder Rasten, welche als Sicherheits- Aufzugsschachtes, in welchem ein bevorzugter Treib-
einrichtung unmittelbar aktiviert werden, wenn die Trag- 20 scheibenaufzug gemäß der Erfindung angeordnet ist.
mittelspannung unter einen vorbestimmten Wert abge- [0029] Figur 2 zeigt eine ähnliche Ansicht wie Figur 1,
fallen ist. wobei jedoch oberhalb des Aufzugsschachtes ein Ma-
[0021] Die Treibmittel-spannende Einrichtung ist be- schinenraum vorgesehen ist, und in dem Maschinen-
vorzugt am Boden des Aufzugsschachtes vorgesehen. raum und dem Aufzugsschacht eine alternative Ausfüh-
[0022] Die Treibscheiben des Treibscheibenaufzu- 25 rungsform des erfindungsgemäßen Treibscheibenauf-
ges sind bevorzugt fest im oberen Abschnitt oder über zuges montiert ist.
dem oberen Abschnitt, in einem dafür vorgesehenen [0030] Figuren 3A und 3B zeigen Querschnittsansich-
Maschinenraum angeordnet, können jedoch ebenfalls ten durch den in Figur 1 bzw. in Figur 2 gezeigten
am unteren Ende oder unterhalb des Aufzugsschachtes Schacht, wobei Figur 3A die Details der Motor-angetrie-
montiert werden, wenn die räumlichen Gegebenheiten 30 benen Treibscheiben und Figur 3B Details der Spann-
dies entsprechend fordern. einrichtung darstellt.
[0023] Die Tragmittel-spannende Einrichtung und/ [0031] Figur 4 ist eine Längsschnittansicht ähnlich zu
oder die Treibscheiben können auch am Lastfördermit- Figur 1, wobei jedoch eine alternative Ausführungsform
tel selbst befestigt sein, d.h. sich mit diesem bewegen. des erfindungsgemäßen Treibscheibenaufzuges mon-
Insbesondere können die einzelnen Scheiben zu einer 35 tiert ist.
Tragmittel-spannenden Antriebseinheit kombiniert wer- [0032] Figur 5 ist eine weitere Längsschnittansicht
den, welche als Gesamtes an dem Lastfördermittel be- ähnlich wie Figur 1 einer weiteren erfindungsgemäßen
festigt wird. Durch eine solche Anordnung der Treib- bevorzugten Ausführungsform, wobei insbesondere ein
scheiben und/oder der Spanneinrichtung kann der er- versetzter Schwerpunkt berücksichtigt ist.
forderliche Bauraum weiter reduziert werden. Deswei- 40 [0033] Figur 6 zeigt eine besondere Anwendung einer
teren kann die Aufzugsschachthöhe in einer solchen bevorzugten Ausführungsform des Treibscheibenauf-
Ausgestaltung optimal ausgenutzt werden. zuges gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0024] Bevorzugt umläuft das Tragmittel nacheinan- [0034] Figuren 7A und 7B zeigen eine weitere Längs-
der die Treibscheiben mit jeweils einem Umschlin- schnittansicht eines Aufzugsschachtes mit zwei weite-
gungswinkel von 180°, welcher bevorzugt bis zu 270° 45 ren bevorzugten Ausführungsformen des Treibschei-
beträgt. Durch diesen hohen Umschlingungswinkel wird benaufzuges darin montiert.
gewährleistet, daß selbst bei stark beladenem Lastför- [0035] Figur 8 zeigt eine weitere Längsschnittansicht
dermittel das Anfahren und Abbremsen sicher gewähr- eines Aufzugsschachtes mit noch einer weiterten bevor-
leistet wird, ohne daß das Tragmittel mit Bezug auf die zugten Ausführungsform des Treibscheibenaufzuges
Treibscheiben gleitet, auch bei hohen Geschwindigkei- 50 darin montiert.
ten. Somit wird ein schnelles Ansprechen der Aufzugs- [0036] In Figur 1 ist ein aus Mauern 2 gebildeter Auf-
maschinerie gewährleistet. zugsschacht 1 ohne Maschinenraum dargestellt. In dem
[0025] Der motorische Antrieb der Treibscheiben Schacht 1 ist eine rahmenförmige Gerüstkonstruktion 3
kann ebenfalls als Bremseinrichtung verwendet wer- montiert, welche zwei Führungsschienen 4, mehrere
den, es ist jedoch bevorzugt, daß für zumindest eine der 55 Bügel 5 sowie zwei Querträger 6 und 7 aufweist. Die
Treibscheiben eine separate Bremseinrichtung bereit- Querträger 6 und 7 sind im wesentlichen im oberen und
gestellt ist, um die Bewegung der Treibscheibe, und so- unteren Ende des Schachtes 1 in die Mauern 2 einge-
mit des über die Treibscheibe und des Tragmittel-ange- lassen oder an den Führungsschienen montiert, und er-

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strecken sich im wesentlichen über die gesamte einer herabstürzenden Treibscheibe bzw. Umlenkschei-
Schachtbreite. Zwischen den Querträgern 6 und 7 er- be getroffen werden kann. Aus den Figuren 3A und 3B
strecken sich Führungsschienen 4, welche ein Lastför- ergibt sich ferner, daß die Treibscheiben 8, 9 sowie die
dermittel, in der gezeigten Ausführungsform eine Auf- Umlenkscheibe 18 der Spanneinrichtung 17 zum Füh-
zugskabine 12 nach oben und unten bewegbar führen. 5 ren von mehreren Seilen ausgelegt sind, welche ge-
Die Aufzugskabine 12 ist bei 16 mit einem Ende eines meinsam das Tragmittel 15 bilden. Bei einer insbeson-
Tragmittels 15 verbunden. In der gezeigten Ausfüh- dere bevorzugten, nicht gezeigten Ausführungsform
rungsform ist das Tragmittel 15 aus drei Stahlseilen ge- umfaßt die Spanneinrichtung jeweils eine einzelne ge-
bildet, welche am Befestigungspunkt bei einem gerin- lagerte Scheibe für jeweils ein Seil des Tragmittels, so
gen Abstand relativ zueinander an der Aufzugskabine 10 daß jeder Bestandteil des Tragmittels für sich genom-
befestigt sind. Ausgehend von der Aufzugskabine 12 er- men auf eine spezifische Seilspannung gebracht wer-
streckt sich das Tragmittel 15 im wesentlichen senk- den kann, wodurch die Produktionstoleranzen bei der
recht nach oben zu einer ersten Treibscheibe 8, welche Herstellung von Tragmitteln gröber gesteckt werden
über einen Elektromotor 10 angetrieben wird. Das Trag- können.
mittel 15 umschlingt die Treibscheibe 8 und wird weiter- 15 [0039] In den Querschnittsansichten der Figuren 3A
geführt über eine Umlenkscheibe 13 zu einer zweiten und 3B ist ein Elektromotor 11 durch einen Hydromotor
Treibscheibe 9 mit einem zweiten antreibenden Elektro- 11 ersetzt, wobei desweiteren für die Treibscheibe 9 ei-
motor 11. Ausgehend von der zweiten Treibscheibe 9 ne Bremseinrichtung 30 vorgesehen ist. Des weiteren
wird das Tragmittel 15 über eine weitere Umlenkscheibe ist die Spanneinrichtung hier sowohl mit einem Gewicht
14 nach unten geführt. In der gezeigten Ausführungs- 20 19 als auch mit einem pneumatischen bzw. hydrauli-
form sind die Treibscheiben 8, 9 und die Umlenkschei- schen Spannzylinder 20 gezeigt.
ben 13, 14 über eine Rahmenkonstruktion an dem obe- [0040] Bei der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform
ren Querträger 6 montiert. Nach der zweiten Umlenk- sind die Treibscheiben 8, 9 am unteren Ende des Auf-
scheibe 14 verläuft das Tragmittel 15 im wesentlichen zugsschachtes 1 montiert, während am oberen Ende
senkrecht nach unten zu einer Spannvorrichtung 17. In 25 des Aufzugsschachtes lediglich eine weitere freilaufen-
der gezeigten Ausführungsform umfaßt die Spannvor- de Umlenkscheibe 25 vorgesehen ist. In der gezeigten
richtung 17 eine Umlenkscheibe 18, welche über einen Ausführungsform wird eine der Umlenkscheiben 13, 14
Hebelmechanismus von einem Gewicht 19 kraftbeauf- als kraftbeaufschlagte Umlenkscheibe 18 der Spann-
schlagt ist. Das Tragmittel 15 ist um die Umlenkscheibe einrichtung 17 ausgebildet. In der gezeigten Ausfüh-
18 herum gewunden, und ist mit dem anderen Ende 30 rungsform dient insbesondere die Umlenkscheibe 13
ebenfalls an der Aufzugskabine 12 befestigt. In der ge- zum einen dazu, den Umschlingungsgrad der Treib-
zeigten Ausführungsform erfolgt die Befestigung des scheibe 8 zu erhöhen. Die Umlenkscheibe 18 bringt
zweiten Endes an der Aufzugskabine 12 über einen über die Zylinder/Kolbeneinrichtung 20 eine entspre-
Auslösefedermechanismus 22, welcher z.B. bei Bruch chende Zugspannung in das Tragmittel 15 ein. Selbst-
eines der Seile eine Auffangeinrichtung aktiviert, welche 35 verständlich könnte die Antrieb-Umlenk- und Tragmit-
verhindert, daß die Aufzugskabine 12 bewegt wird, telspannanordnung auch in einer Schachtgrube unter-
wenn Versagen eines der Tragseile vorliegt. halb des Aufzugsschachtes untergebracht werden
[0037] Die in Figur 2 gezeigte Ausführungsform ist ge- (nicht gezeigt).
nerell ähnlich zu der in Figur 1 gezeigten, und die Be- [0041] In Figur 5 ist eine abgewandelte Ausführungs-
schreibung derselben Bestandteile wird hierin zum 40 form dargestellt, bei welcher das Tragmittel 15 an un-
Zwecke der Verknappung ausgelassen. In der Ausfüh- terschiedlichen Orten an der Aufzugskabine 12 befe-
rungsform, die in Figur 2 gezeigt ist, sind die Treibschei- stigt ist. Das eine Ende des Tragmittels 15 ist im we-
ben 8, 9 mit den zugehörigen Motoren 10, 11 sowie die sentlichen mittig am oberen Ende der Aufzugskabine 12
Umlenkscheiben 13 und 14 in einem über dem Aufzugs- befestigt. Die Aufzugskabine wird wie in den vorange-
schacht befindlichen Maschinenraum untergebracht. 45 gangenen Ausführungsformen über eine Führungs-
Ferner wird in der in Figur 2 gezeigten Ausführungsform schiene 4 innerhalb des Aufzugsschachtes 1 geführt.
die Tragmittelspanneinrichtung 17 über einen hydrauli- Da die Aufzugskabine 12 an einer Seite mit einer Türe
schen oder pneumatischen Zylinder 20 kraftbeauf- versehen ist, ist der Schwerpunkt der Aufzugskabine 12
schlagt. Insbesondere bei einer hydraulisch oder pneu- bezüglich der Mittelachse leicht verschoben. Ausge-
matisch gesteuerten Spanneinrichtung kann eine Zula- 50 hend von dem Aufhängungspunkt der Aufzugskabine
dungs-abhängige Seilspannung über eine nicht gezeig- erstreckt sich das Tragmittel 15 senkrecht nach oben zu
te Steuerung in einfacher Weise erreicht werden. der ersten Treibscheibe 8, umwickelt diese mit einem
[0038] Aus den Querschnittsansichten der Figuren Umschlingungswinkel von etwa 260°, um dann der
3A und 3B ergibt sich, daß das Tragmittel 15, die Treib- Form eines Fragezeichens folgend die zweite Treib-
scheiben 8,9 sowie die Spanneinrichtung 17 im wesent- 55 scheibe 9, ebenfalls mit einem Umschlingungswinkel
lichen neben der Aufzugskabine 12 im bzw. am Auf- von etwa 260° zu umschlingen, wonach das Tragmittel
zugsschacht 1 montiert sind, wobei ausreichend Platz 15 nach oben zu einer Umlenkscheibe 13 geführt wird.
für die Aufzugskabine 12 verbleibt, und diese nicht von Die beiden Treibscheiben 8, 9 werden über die Motoren

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10, 11 entsprechend der Ansicht in umgekehrter Rich- scheiben 8, 9 fest, jedoch natürlich drehbar mit der Auf-
tung angetrieben. Ausgehend von der Umlenkscheibe zugskabine 12 verbunden. Von der zweiten Treibschei-
13 wird das Tragmittel weiter über eine Umlenkscheibe be 9 setzt sich das Tragmittel 15 senkrecht nach unten
14 senkrecht nach unten geführt zu der Umlenk-Spann- fort zu einer ebenfalls an der Aufzugskabine 12 mon-
vorrichtung 17, welche in der gezeigten Ausführungs- 5 tierten Spanneinrichtung 17, welche wiederum aus ei-
form aus einem Pneumatikzylinder 19 und einer Um- ner Umlenkscheibe, einem Hebel und einem Hydraulik-
lenkscheibe 18 gebildet ist. Ausgehend von der Um- zylinder 20 gebildet ist. Insbesondere bei dieser Ausge-
lenkscheibe 18 wird das Tragmittel 15 weiter fortgesetzt staltung kann eine Zuladungs-abhängige Seilspannung
zu der Aufzugskabine 12. Die Befestigung des zweiten besonders einfach erreicht werden. In der gezeigten
Endes des Tragmittels 15 erfolgt über eine Tragmittel- 10 Ausführungsform ist unterhalb des Spannungskraft-er-
spannungserfassungseinrichtung 22, wobei das Ende zeugenden Zylinders 20 eine Tragmittelspannungser-
derart am Aufzugskorb montiert ist, daß die Verschie- fassungseinrichtung 34 bereitgestellt, welche bei Ver-
bung des Schwerpunktes durch die nach unten wirken- sagen des Tragmittels anspricht. Ausgehend von der
de Kraft des Tragmittels ausgeglichen wird. kraftbeaufschlagten Umlenkscheibe 18 wird das Trag-
[0042] In Figur 6 ist eine besondere Anwendung eines 15 mittel 15 weiter über eine zusätzliche Umlenkscheibe
bevorzugten Treibscheibenaufzuges dargestellt, wel- 13 geführt, von welcher das Tragmittel zu dem unteren
cher zur Montage des Aufzuggerüstes selber verwendet Rahmenelement 7 geführt wird, welches sich am unte-
werden kann. Hierzu wird zuerst die Treibscheibenum- ren Ende des Aufzugsschachtes befindet. Bei der Aus-
lenkeinrichtung z.B. in dem Maschinenraum oberhalb führungsform von Figur 7B (rechte Hälfte) befinden sich
des Aufzugsschachtes montiert. Nachfolgend wird am 20 ebenfalls die Treibscheiben 8, 9 drehbar, jedoch fest an
Boden des Aufzugsschachtes die Spanneinrichtung der Aufzugskabine montiert. Jedoch ist in der gezeigten
montiert, wonach in einfacher Weise das Tragmittel um Ausführungsform die Seilspanneinrichtung 17 als sepa-
die einzelnen Scheiben herum angeordnet werden rate Einrichtung am Boden des Aufzugsschachtes vor-
kann, um abschließend über die Spanneinrichtung vor- gesehen, wobei in der gezeigten Ausführungsform die
gespannt zu werden. Insbesondere bei dieser Anwen- 25 Spanneinrichtung 17 eine unmittelbar auf das Tragmittel
dung ist es vorteilhaft, daß keine schwer zu führende wirkende, hydraulische oder pneumatische Spannein-
Gegengewichte vorhanden sind, da die Führungsschie- richtung 17 ist. In der gezeigten Ausführungsform um-
nen in dem Aufzugsschacht schrittweise mit nach oben faßt diese Spanneinrichtung auch die Tragmittelspan-
Bewegung des Aufzuges selbst konzipiert und konstru- nungserfassungseinrichtung 34, welche mit der Auf-
iert werden können. Somit kann das System bereits im 30 zugssteuerung (nicht gezeigt) verbunden ist.
Baustadium als Montageaufzug eingesetzt werden, wo- [0044] Figur 8 zeigt schließlich noch eine weitere be-
durch eine erheblich Kostenreduzierung erreicht wer- vorzugte Ausführungsform, bei welcher ebenfalls das
den kann. Insbesondere ist der Grundrahmen des Last- eine Ende des Tragmittels am oberen Ende des Auf-
fördermittels hierbei derart ausgestaltet, daß an ihm ei- zugsschachtes festgelegt ist. Das andere Ende des
ne Vorrichtung angebracht werden kann, mit welcher es 35 Tragmittels ist in der gezeigten Ausführungsform ober-
möglich ist, weiter oben liegende Schienenstücke auf- halb eines an dem Boden des Aufzugsschachtes mon-
zusetzen, um somit den Baufortschritt ohne die sonst tierten Gehäuses befestigt, welches zur Aufnahme von
üblichen, erforderlichen Montageplattformen voranzu- Treibscheiben, Spanneinrichtung etc. dient. Obwohl
treiben. Um ein zu hohes Verfahren des Rahmens, d.h. nicht dargestellt, ist es ebenfalls möglich, das andere
ein Herausspringen aus den bereits montierten Füh- 40 Ende des Tragmittels unmittelbar am Boden des Auf-
rungsschienen auszuschließen, sind entsprechende, zugsschachtes 1 zu befestigen. Die Treibscheibenan-
nicht gezeigte Sensoren sowie eine mechanische Si- ordnung und die Spanneinrichtung entsprechen im we-
cherheitseinrichtung bereitgestellt, welche die Hubbe- sentlichen der in Figur 4 gezeigten Ausführungsform. In
wegung unmittelbar unterbrechen, sobald das bisher in- der gezeigten Ausführungsform ist der Motor 10 als ein
stallierte Schienenende erreicht ist. 45 Hydromotor vorgesehen, welcher über Leitungen 130
[0043] Figuren 7A und 7B zeigen zwei weitere bevor- mit einem Ventilgehäuse 125 verbunden ist. Das Ven-
zugte Ausführungsformen, bei welchen das Tragmittel tilgehäuse ist mit einem Antriebsaggregat 110 verbun-
fest zwischen dem oberen und dem unteren Aufzugs- den, welches eine Pumpe 115 sowie einen Elektromotor
schachtende eingespannt ist. Bei der in Figur 7A (linke 120 umfaßt. Ferner ist an dem Ventilgehäuse 125 ein
Hälfte) gezeigten Ausführungsform ist das Tragmittel 15 50 Druckspeicher 135 angeschlossen, welcher bei ent-
am oberen Ende des Aufzugsschachtes 1, insbesonde- sprechender Ventilschaltung den Hydromotor 10 ver-
re an dem Querträger 6 befestigt, erstreckt sich von dort sorgt, bzw. von diesem gespeist wird. Der Fachmann
nach unten zu einer ersten, motorisch angetriebenen wird erkennen, daß in analoger Weise auch andere An-
Treibscheibe 8, und von dieser zu der zweiten Treib- triebs- und Speichermittel, wie zum Beispiel ein Elektro-
scheibe 9, wobei das Tragmittel 15 die Treibscheiben 8, 55 motor in Kombination mit einer Batterie verwendet wer-
9 in einer im wesentlichen S-Form umschlingt, so daß den können. Somit wird bei einer Senkfahrt des Lastför-
jeweils ein Umschlingungswinkel von etwa 250° erreicht dermittels 12 das Tragmittel 15 den Hydromotor 10 un-
wird. In der gezeigten Ausführungsform sind die Treib- ter Bremswirkung antreiben, so daß dieser den erzeug-

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ten Druck über die Leitungen 130 und das Ventilgehäu- Maßnahmen möglich ist.
se 125 zu dem Speicher 135 speist. Bei einem späteren
Hebevorgang kann dann die im Speicher 135 gespei-
cherte Energie erneut dem Hydromotor 10 über das Patentansprüche
Ventilgehäuse 125 zugeführt werden, um das Antriebs- 5
aggregat 110 zu entlasten. 1. Treibscheibenaufzug ohne Gegengewicht, welcher
[0045] Ferner ist in der gezeigten Ausführungsform in einem Aufzugsschacht (1) geführt wird, umfas-
eine Umlenkreinrichtung 104 an dem Lastfördermittel send ein Lastfördermittel (12), insbesondere eine
vorgesehen. In der gezeigten Ausführungsform handelt Aufzugskabine, ein flexibles Tragmittel (15), insbe-
es sich um eine Doppelgegenlaufumlenkrolle bzw. um 10 sondere Seile, zumindest zwei bezüglich des Trag-
zwei gegenläufig vorgesehene Umlenkrollen, die in der mittels hintereinander geschaltete motorisch ange-
gezeigten Ausführungsform den gleichen Durchmesser triebene Treibscheiben (8,9) und eine Spannein-
aufweisen und an lediglich einer Welle gelagert sind, richtung (17), welche eine erforderliche Spannung
wobei dies jedoch nicht zwingend erforderlich ist. Das in das Tragmittel (15) einbringt und den zwei Treib-
Tragmittel 15 erstreckt sich von dem Befestigungspunkt 15 scheiben nachgeschaltet ist.
am oberen Ende des Aufzugsschachtes nach unten zu
dieser Umlenkrolle 104, wird von dort nach oben umge- 2. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 1, bei wel-
lenkt zur Umlenkscheibe 25 und wird von dort nach un- chem die Spanneinrichtung (17) eine kraftbeauf-
ten zu den Treibscheiben weitergeführt. Nach der Um- schlagte Umlenkscheibe (18) aufweist.
schlingung der zwei Treibscheiben 8 und 9 wird das 20
Tragmittel zur Selbstspanneinrichtung 17 geführt, um 3. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 1 oder 2, bei
von dort erneut nach oben weitergeführt zu werden zu welchem je ein Ende des Tragmittels (15) mit dem
dem gegenläufig vorgesehenen Teil der Umlenkeinrich- Lastfördermittel (12) verbunden ist.
tung 104, um dort erneut umgelenkt zu werden zu dem
Befestigungspunkt am unteren Ende des Aufzugs- 25 4. Treibscheibenaufzug nach Anspruch 1 oder 2, bei
schachtes. Durch die so vorgesehene Tragmittelfüh- welchem jeweils ein Ende des Tragmittels (15) am
rung wird das Lastfördermittel 12 indirekt oder in der Art Boden und am oberen Ende des Aufzugsschachtes
eines Flaschenzuges aufgehängt, so daß sich die Ge- (1) befestigt ist.
wichtskraft auf die jeweiligen nach oben ablaufenden
Tragmittelabschnitte jeweils hälftig verteilt. Somit las- 30 5. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan-
sen sich die übrigen Aggregate, wie zum Beispiel die genen Ansprüche, bei welchem zumindest eine
Treibscheiben und der Motor entsprechend schwächer weitere Umlenkscheibe (13,14,104) vorgesehen
auslegen, wobei insbesondere für den Motor gilt, daß ist, insbesondere eine an dem Lastfördermittel fest-
bei doppeltem Durchsatz oder bei doppelter Drehzahl gelegte Umlenkrolle (104) zur Aufhängung des
lediglich das halbe Antriebsdrehmoment erforderlich ist. 35 Lastfördermittels, bevorzugt vorgesehen als eine
Bezüglich der anderen Merkmale dieser Ausführung- Freilaufumlenkrolle und/oder als eine Doppel-Um-
form wird auf die vorangegangenen Ausführungsfor- lenk-Gegenlaufrolle.
men verwiesen.
[0046] Obwohl einige spezifische Ausführungsfor- 6. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan-
men der vorliegenden Erfindung im vorangegangenen 40 genen Ansprüche, bei welchem jede Treibscheibe
dargestellt wurden, ist es dem Durchschnittsfachmann (8,9) über einem eigenen Motor (10,11,11'), insbe-
offensichtlich, daß verschiedenste Anordnungen der sondere Elektromotor (10,11) oder Hydromotor
Treibscheiben, Umlenkscheiben und der Spanneinrich- (11'), angetrieben wird, insbesondere auch als
tung möglich sind, welche jedoch auf demselben erfin- Bremseinrichtung dienend, die gegebenenfalls mit
dungsgemäßen Konzept basieren. Zusammenfassend 45 einem Speicher verbunden ist, um die bei der Senk-
läßt sich mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des fahrt des Lastfördermittels entstehende Bremsen-
Treibscheibenaufzuges ein kompakter Aufzug realisie- ergie für einen späteren Hebevorgang zu spei-
ren, der selbst bei beengten baulichen Verhältnissen chern.
einsetzbar ist, welcher sich durch einen infolge des feh-
lenden Gegengewichtes und des vormontierten Träger- 50 7. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 2
moduls als Antriebseinheit stark reduzierten Montage- bis 6, bei welchem die Tragmittel-spannende Um-
aufwand auszeichnet, bei dem aufgrund des fehlenden lenkscheibe (18) über einen gewichtsversehenen
Gegengewichtes ein Sturz nach oben bei unterbesetz- Hebelmechanismus (19), eine Hydraulikeinrichtung
ter Kabine ausgeschlossen ist, und welches somit ein (20), eine pneumatische Einrichtung oder über ei-
erhebliche höheres Sicherheitsniveau als bisherige 55 nen Elektromotor kraftbeaufschlagt wird.
Treibscheibenaufzüge aufweist. Der Antrieb ist im Be-
darfsfall innerhalb des Schachtes montierbar, wodurch 8. Treibscheibenaufzug nach einem der Ansprüche 2
eine Integration auch in Altbauten ohne große bauliche bis 6, bei welchem die auf die Tragmittel-spannen-

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de Umlenkscheibe (18) wirkende Kraft abhängig two traction sheaves.


von der Zuladung des Lastfördermittels (12) ist.
2. Traction-sheave elevator according to Claim 1, in
9. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan- which the tensioning device (17) has a deflection
genen Ansprüche, bei welchem eine Tragmittel- 5 sheave (18) to which force is applied.
spannungserfassungseinrichtung (22,34) vorgese-
hen ist, welche bei Unterschreiten einer vorbe- 3. Traction-sheave elevator according to Claim 1 or 2,
stimmten Tragmittelspannung eine Sicherheitsein- in which in each case an end of the carrying means
richtung aktiviert. (15) is connected to the load-conveying means
10 (12).
10. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan-
genen Ansprüche, bei welchem die Tragmittel- 4. Traction-sheave elevator according to Claim 1 or 2,
spannende Einrichtung (17) am Boden des Auf- in which in each case an end of the carrying means
zugsschachtes (1) vorgesehen ist. (15) is fastened to the bottom of the elevator shaft
15 (1) and to the top end of the elevator shaft (1).
11. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan-
genen Ansprüche, bei welchem die Treibscheiben 5. Traction-sheave elevator according to one of the
(8,9) fest im oberen/unteren Abschnitt bzw. über preceding claims, in which at least one further de-
dem oberen/unter dem unteren Ende des Aufzugs- flection sheave (13, 14, 104) is provided, in partic-
schachtes (1) montiert sind. 20 ular a deflection pulley (104) secured to the load-
conveying means and intended for suspending the
12. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan- load-conveying means, preferably provided as a
genen Ansprüche, bei welchem die Treibscheiben freewheeling deflection pulley and/or as a double
(8,9) und/oder die Tragmittel-spannende Einrich- deflection contrarotating pulley.
tung (17) am Lastfördermittel (12) angebracht sind, 25
d.h. sich mit dem Lastfördermittel (12) bewegen 6. Traction-sheave elevator according to one of the
bzw. bewegt. preceding claims, in which each traction sheave (8,
9) is driven via a separate motor (10, 11, 11'), in par-
13. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan- ticular an electric motor (10, 11) or hydraulic motor
genen Ansprüche, bei welchem der Umschlin- 30 (11'), in particular also serving as braking device,
gungswinkel des Tragmittels (15) um jede Treib- which if need be is connected to an accumulator so
scheibe (8,9) > 180° ist, und insbesondere bis zu that the braking energy produced during the lower-
270° beträgt. ing travel of the load-conveying means is stored for
a subsequent elevating operation.
14. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan- 35
genen Ansprüche, bei welchem ferner eine Brems- 7. Traction-sheave elevator as claimed in one of
einrichtung für zumindest eine der Treibscheiben Claims 2 to 6, in which force is applied to the carry-
(8,9) vorgesehen ist. ing-means-tensioning deflection sheave (18) via a
lever mechanism (19) provided with a weight, via a
15. Treibscheibenaufzug nach einem der vorangegan- 40 hydraulic device (20), a pneumatic device or via an
genen Ansprüche, bei welchem sich die Spannein- electric motor.
richtung (17), die Treibscheiben (8,9) und das Trag-
mittel (15) in einer Ebene erstrecken, welche neben 8. Traction-sheave elevator as claimed in one of
und/oder hinter dem Lastfördermittel (12) angeord- Claims 2 to 6, in which the force acting on the car-
net ist. 45 rying-means-tensioning deflection sheave (18) is a
function of the useful load of the load-conveying
means (12).
Claims
9. Traction-sheave elevator as claimed in one of the
1. Traction-sheave elevator without counterweight, 50 preceding claims, in which a carrying-means-ten-
which is guided in an elevator shaft (1), comprising sion-detection device (22, 34), which activates a
a load-conveying means (12), in particular an ele- safety device if the carrying-means tension falls be-
vator car, a flexible carrying means (15), in particu- low a predetermined value, is provided.
lar ropes, at least two motor-driven traction sheaves
(8, 9) connected one behind the other relative to the 55 10. Traction-sheave elevator as claimed in one of the
carrying means, and a tensioning device (17), preceding claims, in which the carrying-means-ten-
which introduces a requisite tension into the carry- sioning device (17) is provided at the bottom of the
ing means (15) and is connected downstream of the elevator shaft (1).

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11. Traction-sheave elevator as claimed in one of the fond de la cage d'appareil élévateur (1) et l'autre à
preceding claims, in which the traction sheaves (8, l'extrémité supérieure de celle-ci.
9) are firmly installed in the top/bottom section or
above the top or below the bottom end of the ele- 5. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une
vator shaft (1). 5 des revendications précédentes, dans lequel il est
prévu au moins une autre poulie de renvoi (13, 14,
12. Traction-sheave elevator as claimed in one of the 104), notamment une poulie de mouflage (104) qui
preceding claims, in which the traction sheaves (8, est fixée aux moyens de déplacement de charge et
9) and/or the carrying-means-tensioning device à laquelle ces moyens de déplacement de charge
(17) are/is attached to the load-conveying means 10 sont suspendus, de préférence prévue sous forme
(12), i.e. move or moves with the load-conveying d'une poulie de mouflage à roue libre et/ou sous for-
means (12). me d'une poulie de mouflage contrarotative double.

13. Traction-sheave elevator as claimed in one of the 6. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une
preceding claims, in which the angle of wrap of the 15 des revendications précédentes, dans lequel cha-
carrying means (15) around each traction sheave que poulie motrice (8, 9) est entraînée au moyen
(8, 9) is > 180°, and in particular is up to 270°. d'un moteur (10, 11, 11'), notamment moteur élec-
trique (10, 11) ou moteur hydraulique (11'), qui lui
14. Traction-sheave elevator as claimed in one of the est propre, en servant notamment également de
preceding claims, in which a braking device is also 20 dispositif de freinage, lequel est éventuellement re-
provided for at least one of the traction sheaves (8, lié à un accumulateur, afin d'accumuler l'énergie de
9). freinage, créée lors de la descente des moyens de
déplacement de charge, pour une montée ultérieu-
15. Traction-sheave elevator as claimed in one of the re.
preceding claims, in which the tensioning device 25
(17), the traction sheaves (8, 9) and the carrying 7. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une
means (15) extend in one plane, which is arranged des revendications 2 à 6, dans lequel la poulie mo-
next to and/or behind the load-conveying means trice (18) mettant sous tension les moyens porteurs
(12). est soumise à l'action d'une force au moyen d'un
30 mécanisme à levier (19) pourvu d'un poids, au
moyen d'un dispositif hydraulique (20), au moyen
Revendications d'un dispositif pneumatique ou au moyen d'un mo-
teur électrique.
1. Appareil élévateur à poulies motrices sans contre-
poids, qui est guidé dans une cage d'appareil élé- 35 8. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une
vateur (1), comprenant des moyens de déplace- des revendications 2 à 6, dans lequel la force
ment de charge (12), notamment une cabine d'as- s'exerçant sur la poulie de renvoi (18) mettant sous
censeur, des moyens porteurs (15) flexibles, no- tension les moyens porteurs dépend de la charge
tamment câbles, au moins deux poulies motrices des moyens de déplacement de charge (12).
(8, 9) entraînées par moteur et montées l'une der- 40
rière l'autre par rapport aux moyens porteurs et un 9. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une
dispositif de tension (17) qui applique une tension des revendications précédentes, dans lequel il est
nécessaire dans les moyens porteurs (15) et est prévu un dispositif de détection de tension de
disposé en aval des deux poulies motrices. moyens porteurs (22, 34) qui, lors d'un franchisse-
45 ment vers le bas d'une tension préfixée des moyens
2. Appareil élévateur à poulies motrices suivant la re- porteurs, active un dispositif de sécurité.
vendication 1, dans lequel le dispositif de tension
(17) comprend une poulie de renvoi (18) soumise à 10. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une
l'application d'une force. des revendications précédentes, dans lequel le dis-
50 positif (17) mettant sous tension les moyens por-
3. Appareil élévateur à poulies motrices suivant la re- teurs est prévu au fond de la cage d'appareil éléva-
vendication 1 ou 2, dans lequel chacune des extré- teur (1).
mités des moyens porteurs (15) est respectivement
reliée aux moyens de déplacement de charge (12). 11. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une
55 des revendications précédentes, dans lequel les
4. Appareil élévateur à poulies motrices suivant la re- poulies motrices (8, 9) sont montées en un empla-
vendication 1 ou 2, dans lequel respectivement une cement fixe respectivement soit dans la partie su-
extrémité des moyens porteurs (15) est fixée au périeure au-dessus de l'extrémité supérieure de la

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cage d'appareil élévateur (1), soit dans la partie in-


férieure au-dessous de l'extrémité inférieure de cel-
le-ci.

12. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une 5


des revendications précédentes, dans lequel les
poulies motrices (8, 9) et/ou le dispositif (17) met-
tant sous tension les moyens porteurs sont montés
sur les moyens de déplacement de charge (12),
c'est-à-dire respectivement sont déplacées ou est 10
déplacé avec les moyens de déplacement de char-
ge (12).

13. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une


des revendications précédentes, dans lequel l'an- 15
gle d'enveloppement des moyens porteurs (15)
autour de chaque poulie motrice (8, 9) est > 180 °
et notamment vaut jusqu'à 270 °.

14. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une 20


des revendications précédentes, dans lequel il est
en outre prévu un dispositif de freinage pour au
moins l'une des poulies motrices (8, 9).

15. Appareil élévateur à poulies motrices suivant l'une 25


des revendications précédentes, dans lequel le dis-
positif de tension (17), les poulies motrices (8, 9) et
les moyens porteurs (15) s'étendent dans un plan
qui est situé à côté des moyens de déplacement de
charge (12) et/ou derrière ceux-ci. 30

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