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RIGEL
SECULIFE
TECHNIK
MEDIZIN-
MERKBUCH
Einleitung
Die Komplexität medizintechnischer Geräte hat in den Im täglichen Betrieb werden zahlreiche Geräte eingesetzt,
letzten Jahren gewaltig zugenommen. Waren die Geräte die in festgelegten Abständen oder Intervallen gewartet
früher mechanisch schlicht und autonom, werden sie heute und/oder geeicht werden müssen. Wird auf dieses
zunehmend elektronisch und softwaregestützt gesteuert. notwendige Prozedere verzichtet, hat das für den
Ultraschallgeräte, Infusionspumpen, Beatmungsgeräte, Betreiber haftungsrechtliche Konsequenzen. Grundlagen
Befundarbeitsplätze, robotergesteuerte Verfahren und für die Prüfung der Anlagen und Geräte sind als
die Telemedizin sind nur einige Beispiele. Je komplexer geltendes Recht das Medizinproduktegesetz (MPG) mit
die Produkte, desto eher können auch spezifische Risiken der Medizinprodukte-Betreiberverordnung (MPBetreibV),
beim Umgang mit ihnen auftreten. die Berufsgenossenschaftliche Vorschrift (BGV A3)
sowie die Herstellerangaben des jeweiligen Geräts. Das
Anwender und Betreiber tragen dazu bei, medizin- Medizinproduktegesetz (MPG) und die Medizinprodukte-
produktassoziierte Risiken zu verringern und die Betreiberverordnung (MPBetreibV) schreiben die
Patienten- und Anwendersicherheit zu erhöhen, indem Anforderungen im Umgang mit Medizinprodukten fest,
sie Einweisungs- und Meldepflichten einhalten. um den Gesundheitsschutz für Mitarbeiter und Patienten
zu verbessern. Vorgeschrieben ist die Überprüfung der
Nach Medizinproduktegesetz (MPG) und Medizinprodukte-
elektrischen Geräte vor der ersten Inbetriebnahme, vor
Betreiberverordnung (MPBetreibV) müssen sämtliche
Wiederinbetriebnahme, etwa nach Umrüstung, und in
Medizinischen Geräte in medizinischen Instituten nach
regelmäßigen Zeitabständen.
DIN VDE 0751-1 / DIN IEC 62353 / DIN IEC 60601
innerhalb einer seitens des Herstellers festgelegten
Prüffrist überprüft werden. Die diesbezüglichen
Prüffristen liegen dabei zwischen sechs und 36 Monaten.
MEDIZINTECHNIK
Inhalt SEITE 3
Inhaltsverzeichnis
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 4 Inhalt
5 Abbildungsverzeichnis..............................................................................................................97
6 Tabellenverzeichnis.................................................................................................................100
7 Anhang..................................................................................................................................... 101
7.1 Anhang A - Tabelle der Referenzwiderstände............................................................................ 101
7.2 Anhang B - Tabelle der Normen................................................................................................ 102
7.3. Anhang C - Fachbegriffe Medizintechnik ..................................................................................106
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MEDIZINTECHNIK
Einführung zur Prüfung medizintechnischer Geräte SEITE 5
II b Hohes Risiko
Intrakularlinsen, Kondome,
Röntgengeräte, Infusionspumpen
II a Mittleres Risiko
Zahnfüllungen, Röntgenfilme,
Hörgeräte, Ultraschallgeräte
I Geringes Risiko
Lesebrillen, Rollstühle,
Fieberthermometer
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 6 Elektrische Sicherheit: Warum werden Medizinprodukte geprüft?
Medizingeräte lassen sich anhand ihrer Aufgabe in folgende Kategorien unterteilen. (siehe Abbildung 2)
Diagnose Therapie
−− Vitalfunktionen (EKG) −− Bestrahlung (Röntgen)
−− Bildgebung (Röntgen, MRT) −− Mobilisierung (Reha)
Sicherheit in der medizinischen Technik ist dringend Insbesondere bei invasiven Eingriffen ist die Gefahr
notwendig, um die Sicherheit des Menschen vor einer sehr groß, dass elektrischer Strom in den Körper
Schädigung der Gesundheit zu garantieren. des Patienten gelangen kann. Das Problem liegt
in der geringen Wahrnehmung des Stroms auf der
Um die Sicherheit des Menschen zu gewährleisten, menschlichen Haut. Bei einem invasiven Eingriff ist der
bedarf es ständig Hinweise auf Gefahrenpotentiale Patient häufig unter Vollnarkose oder Lokalanästhesie
und Sicherheitsregeln und muss von allen Beteiligten und verliert die natürliche Schutzfunktion der Haut.
in der Praxis auch umgesetzt werden. Sicherheit ist Wesentliche Faktoren sind die Höhe des Stroms und die
keine statische Größe, sondern ein sich wiederholender Dauer der Einwirkung auf den Menschen.
Prozess.
Die anfälligsten Muskeln im Menschen sind die
Medizinprodukte müssen geprüft werden, da Muskeln im Herz, die durch den elektrischen Strom zu
der elektrische Strom bei der Behandlung und stark stimuliert werden und der normale Sinusrhythmus
Betreuung von Patienten eine Gefahr darstellen kann. dadurch beeinträchtigt wird. So können bereits niedrige
Untersuchungen haben gezeigt, dass der elektrische Ströme von 40 mA, die durch den menschlichen
Strom ein hohes Verletzungsrisiko für den Menschen Körper fließen bei einer Einwirkzeit von 250 ms zum
darstellt und zu tödlichen Unfällen führen kann. Herzstillstand führen. [4, 5, 6]
Die Leitfähigkeit für Strom im menschlichen Körper ist
sehr hoch, da der Mensch zu 70% aus Wasser besteht,
und Ionen im Wasser gelöst sind.
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MEDIZINTECHNIK
Wie werden Medizinprodukte geprüft? Gesetzliche Grundlagen und Normen SEITE 7
Anhang VII
Anhang III
EG Konformitäts-
EG Baumusterprüfung
erklärung
Anhang II
Anhang VII
Vollständiges
EG Konformitäts-
I*, II a, II b, III I*, II a, II b, III I*, II a, II b, III Qualitäts-
erklärung
sicherungssystem
Anhang V Anhang VI
Anhang IV
Qualitätssicherung Qualitätssicherung
EG Prüfung
Produktion Produkt
II a, II b Typprüfung
CE-Kennzeichnung CE-Kennzeichnung
ohne benannte Stelle mit Identifizierung durch benannte Stelle
(ohne Nummer) (mit Nummer)
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 8 Wie werden Medizinprodukte geprüft? Gesetzliche Grundlagen und Normen
Wenn ein Produkt die Voraussetzung erfüllt, in den durchgeführt hat. Anschließend kann es auf den
Markt gebracht zu werden, so wird es mit einem europäischen Markt zugelassen werden. Neben
CE-Kennzeichen markiert (siehe Abbildung 4). Dieses dem MPG gibt es im Nationalen Recht noch
darf jedoch nicht mit einem Prüfkennzeichen verwechselt weitere Verordnungen, die sich direkt auf das
werden. Mit dem CE Kennzeichen wird belegt, dass Medizinproduktegesetz beziehen.
der Hersteller ein Konformitätsbewertungsverfahren
Abbildung 4: CE-Kennzeichen
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MEDIZINTECHNIK
Wie werden Medizinprodukte geprüft? Gesetzliche Grundlagen und Normen SEITE 9
direkten körperlichen oder elektrischen Kontakt zum auf verschiedene elektromedizinische Gerätetypen und
Patienten stehen. liefert zudem Informationen zu den vier Grundnormen.
Die Anhänge B und C bieten einen Überblick über die
Die IEC 60601-2-X (X bezeichnet eine spezifische
verschiedenen IEC 60601-1-X und IEC 60601-2-X-
Norm-Nummer zwischen 1 – 65) bezieht sich speziell
Normen.
Sichtprüfung
Sichtprüfungen sind ein einfaches Mittel, Geräte auf Eine Sichtprüfung von medizinischen Geräten oder
äußere Merkmale zu überprüfen sowie sichtbare Systemen wird nur durchgeführt, wenn es der Hersteller
Schäden oder Verschmutzung festzustellen. in den Begleitpapieren verlangt.
Beispiele für Merkmale sind z. B. Schäden oder Bevor ein Gerät wieder eingesetzt werden kann,
Brüche am Gehäuse, verschmutzte bewegliche Teile, muss es nach einer Prüfung wieder in den für den
ob die Verkabelung sich in einem einwandfreien bestimmungsgemäßen Gebrauch notwendigen Zustand
Zustand befindet, Zugänglichkeit zu mechanischen versetzt werden.
Komponenten und Kennzeichen eindeutig lesbar sind.
Erdungsprüfung
Bei einer Erdungsprüfung wird bei elektromedizinischen Die IEC 60601-1 verlangt einen Prüfstrom von
Geräten der Klasse I die niederohmige Verbindung mindestens 25 A unter Wechselspannung. Die
zwischen dem Erdleiter und allen leitfähigen Metallteilen, Belastung bei einer Erdungsprüfung soll dem Fehlerfall
die im Fehlerfall unter Spannung stehen, ermittelt. entsprechen.
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 10 Wie werden Medizinprodukte geprüft? Gesetzliche Grundlagen und Normen
Ableitstrommessungen
Ein Ableitstrom ist ein unerwünschter Strom, welcher In der Medizintechnik sind zwei Ableitströme relevant,
aus einem fehlerfreien elektrischen Stromkreis direkt der Patientenableitstrom und der Patientenhilfsstrom.
zur Erde als Erdableitstrom oder indirekt über leitfähige
Der Patientenableitstrom wird wie der Berührableitstrom
Teile (Gehäuse) zur Erde fließt (Berührungsableitstrom).
bestimmt, jedoch nur an dem Teil, dass der Patient
Unter dem Erdableitstrom versteht man denjenigen
für die Behandlung berühren würde. Die Messung
Strom, der vom Netzteil über die Isolierung in den
der Ableitströme muss mit Netzspannung bzw. einer
Schutzleiter fließt.
Prüfspannung durchgeführt werden. Unabhängig
Der Erdableitstrom stellt keine Gefährdung für den von der Kurvenform muss der gemessene Strom als
Patienten dar, solange die Berührableitströme kleine Effektivwert bewertet werden.
Werte aufweisen.
Bei der Anwendung medizinischer Geräte, sind die
Unter dem Berührstrom versteht man denjenigen Ableitströme die über das Herz fließen dürfen auf
Strom, der von dem Patienten berührbar ist und durch maximal 10 µA begrenzt.
eine externe Verbindung zur Erde oder einem anderen
Der Ableitstrom wird mit folgender Messanordnung
Teil des Gehäuses fließt.
gemessen (siehe Abbildung 5).
R1
Voltage
Z R2 C1 V measuring
instrument
R1 10 kΩ ± 5 %
R2 1 kΩ ± 5 %
C1 0,015 µF ± 5 %
Abbildung 5: Messeinrichtung zur Messung des Ableitstroms.
1
Die Impedanz des Kondensators Z c beträgt j * 2 * π * f * C .
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Wie werden Medizinprodukte geprüft? Gesetzliche Grundlagen und Normen SEITE 11
Es handelt sich also demnach bei der Messeinrichtung werden, muss ein Oszilloskop oder ein Hochfrequenz
um einen Tiefpass, da mit zunehmender Frequenz Millivoltmeter verwendet werden.
bei einer Wechselspannung die Impedanz des
Der Patientenhilfsstrom ist derjenige Strom, der
Kondensators sinkt und damit weniger Spannung am
zwischen den Teilen des Anwendungsteiles fließt und
Kondensator abfällt.
keine physiologische Auswirkungen haben soll, z. B. der
Die Genauigkeitsangaben der Messgeräte gelten für Eingangsstrom von Verstärkern. [9, 10, 11, 5]
50 / 60 Hz. Wenn hochfrequente Ableitströme gemessen
IEC 62353: Prüfung der elektrischen Sicherheit von medizinisch elektrischen Geräten
Die Prüfung der elektrischen Sicherheit von Die Prüfung nach IEC 62353 soll dazu dienen, Unfälle
medizinischen elektrischen Geräten wird weltweit nach durch unvorhergesehene Ableitströme zu verhindern.
einem Standardverfahren dem IEC 62353 durchgeführt.
Die Messungen sind ungefährlich für den Prüfer
Die IEC 62353 zielt darauf ab, eindeutige und einheitliche und das zu prüfende Gerät. Die Messung des
Regeln bezüglich der Sicherheitseinschätzung von Patientenhilfsstroms ist in der IEC 62353 nicht
medizinischen Geräten zu schaffen und dabei den gefordert, da das Risiko einer Gefährdung nach einer
Bezug zum Standard IEC 60601-1 zu erhalten. Die Reparatur oder einer Wiederholungsprüfung sehr
sicherheitsrelevanten Funktionen müssen entsprechend gering ist. [6, 12, 1]
den Hersteller Empfehlungen geprüft werden.
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 12 Kalibrierung von Messmitteln
Justieren
Ein Systematischer Messfehler wird abgeglichen Differenzwert von 10 Ω abgeglichen werden. Bei
und beseitigt. Dazu wird der Referenzwert auf einem einer reinen Kalibrierung würde dieser Zustand nur
Messgerät betrachtet. Zeigt ein Multimeter einen dokumentiert werden und keine Veränderung am
Widerstand von 100 Ω an, der Referenzwert beträgt Messmittel stattfinden. [14]
jedoch 110 Ω, so würde bei der Justierung der
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MEDIZINTECHNIK
Kalibrierung von Messmitteln SEITE 13
Welche Messgrößen zeigen die größten Abweichungen und was sind Ursachen?
Schutzleiterwiderstand: Schleifenwiderstand:
Die Schutzleiterwiderstandsmessung ist die Messung, Auch diese Messung fällt häufiger bei der Kalibrierung
die bei der Kalibrierung am häufigsten ausfällt. aus. Die Schleifenwiderstandsmessung wird durch
Eine normgerechte Schutzleiterwiderstandsmessung Belastung des Versorgungsnetzes mit einem Prüfstrom
muss mit einem Prüfstrom von mindestens bestimmt. Je höher der Prüfstrom desto besser können
200 mA durchgeführt werden. Je nach verwendeter niederohmige Schleifenwiderstände gemessen werden,
Prüfstromstärke werden die Bauteile im Prüfgerät desto mehr werden aber auch die verwendeten Bauteile
stärker oder schwächer belastet. Prüfgeräte mit belastet. Da die Prüfung unter Netzspannung erfolgt,
einem Prüfstrom von z. B. 200 mA können demnach werden die Bauteile zusätzlich durch Netzspannung
in längeren Abständen kalibriert werden als Prüfgeräte, belastet.
die die Messung mit Prüfströmen von 10 A oder 25 A
durchführen. Isolationswiderstand:
Bei der Isolationswiderstandsmessung wird zwar eine
Ableitstrommessung: hohe Prüfspannung von bis zu 500 V oder 1000 V
Bei der Ableitstrommessung unterscheidet man verwendet, die die verwendeten Bauteile belastet, es
Messmethoden die ohne Netzspannung durchgeführt hat sich aber in der Praxis gezeigt, dass diese Messung
werden können und Messmethoden die Netzspannung praktisch keine Ausfälle bei der Kalibrierung zeigt und
benötigen. Die aus Sicht der Kalibrierung günstigste ist der Messwert immer sehr nahe am Sollwert liegt.
die Ersatz Ableitstrommessung, die ohne Netzspannung Eine Justierung der Prüfgeräte ist selbst bei längeren
durchgeführt wird. Die Messung ist eigentlich keine Kalibrierintervallen wahrscheinlich nicht notwendig.
Strommessung sondern eine Impedanzmessung.
Spannungsmessungen:
Sie wird mit einer Prüfspannung von 25 bis 250 V Bei der Spannungsmessung – wie z. B. in Multimetern
durchgeführt und die ermittelte Impedanz durch – sind meist hohe Anforderungen bezüglich der
Vergleich mit einem Referenzwiderstand als Stromwert Genauigkeit einzuhalten. In der Regel wird hier die
angegeben. Kalibrierung nicht durch die Belastung der Bauteile
durch hohe Spannungen und Ströme verursacht,
Differenzstrommessung:
sondern durch die Drift der verwendeten Bauteile über
Hier zeigen sich ebenfalls höhere Ausfallraten. Die
die Alterung. Je höher die Genauigkeitsanforderungen,
Messung erfolgt unter Netzspannung und oftmals
desto häufiger sollte kalibriert werden. [14]
mit hohen (Last-) Strömen, die die verwendeten
Bauteile oft an die Grenzen der Belastbarkeit und
teilweise auch darüber hinaus beanspruchen. Bei
Einsatz dieser Messmethoden sind unbedingt die
Angaben des Herstellers zu beachten, ob und unter
welchen Bedingungen hohe Lastströme die Messung
beeinflussen.
Durch Überlast (z. B. verursacht durch hohe
Einschalt- oder Abschaltströme) können sich
B. die Eigenschaften der verwendeten Wandler
z.
für die Differenzstrommessung ändern oder der
Messwiderstand bei der direkten Messung wird
überlastet und ändert dadurch seinen Wert.
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SEITE 14 Hygiene von Medizinprodukten
Norm Reinigung/Desinfektion
Bei den Sterilisationsverfahren wird je nach Für die Reinigung von Oberflächen muss geklärt werden,
Medizinprodukt ein anderes verwendet. Das ob wässrige Lösungen (0,5 %) oder alkoholische Mittel
Standardverfahren findet mit feuchter Wärme statt. verwendet werden und wie diese auf der Oberfläche
Bei einfacheren Geräten wird oft Heißluft verwendet, einwirken.
was jedoch länger dauert oder Gas bei besonders
Kunststoffe dürfen nicht verfärbt oder aufgelöst werden,
wärmeempfindlichen Medizinprodukten.
sind aber wesentlich anfällig für Keime.
Die Einbringung von Computern in den Operationssaal,
Da PCs über Lüfter Staub und Keime in die Nähe des
führt dazu, dass hygienische Aspekte analysiert und im
OP-Feldes wirbeln können, ist darauf zu achten, dass
Rahmen einer Risikobewertung geklärt werden müssen.
der Rechner möglichst weit entfernt steht. Außerdem
Tastatur und Maus müssen desinfizierbar sein, da diese müssen die Rechner regelmäßig gereinigt werden und
mit Schutzhandschuhe berührt werden. mit einem Flusensieb ausgestattet sein. [5]
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MEDIZINTECHNIK
Hygiene von Medizinprodukten SEITE 15
• Desinfektionsmittel aus der Liste des Verbund für angewandte Hygiene auswählen
Desinfektion
• Dosiervorgaben und Einwirkzeiten des Herstellers beachten
Spülung • Durch das Spülen werden Reinigungs bzw. Desinfektionslösungen sorgfältig entfernt
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 16 Einteilung von Sicherheits- und Funktionstestgeräten
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MEDIZINTECHNIK
Welche Produkte werden geprüft SEITE 17
Ein Monitor (siehe Abbildung 7) im medizinischen eine kontinuierliche Überwachung erfordern, eingesetzt
Sinn (auch Vitaldatenmonitor) ist ein Gerät oder eine (Monitoring). Für den Einsatz bei Notfallpatienten stehen
Gerätekombination, mit dem Vitalparameter eines mobile Geräte zur Verfügung.
Lebewesens gemessen und überwacht werden.
Je nach den Mindeststandards nach denen überwacht
Monitore werden vor allem während einer Narkose, werden soll, sind die Geräte mit unterschiedlich vielen
bei Operationen, bei kritisch kranken Patienten in der Vitalparameter wie z. B. Herzrate, Temperatur, Blutdruck,
Intensivmedizin oder bei anderen Krankheitsbildern, die EKG, Atmung und Pulsoximetrie ausgestattet.
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 18 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Aorta Lungen-
arterie
Lungen-
vene
rechter
Vorhof Mitral-
klappe
untere Hohlvene
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MEDIZINTECHNIK
Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 19
Ein Elektrokardiogramm (EKG) ist ein schmerzloses, aufgeklebten Elektroden gemessen werden kann.
nicht eingreifendes, jederzeit wiederholbares Verfahren, Das EKG Signal besteht aus einer P-Welle, einem QRS-
das fast überall durchgeführt werden kann. Bei einem Komplex und einer T-Welle. Die typische Zeitdauer für
EKG wird die elektrische Aktivität des Herzens in Milli- diese elektrische Aktivität beträgt zwischen 400 und
Volt aufgezeichnet (siehe Abbildung 9). Man macht sich 600 ms. Die Änderung der Spannung gibt Rückschlüsse
hier den Effekt zunutze, dass muskuläre Kontraktionen über die Aktivitäten im Herzen. Ein EKG kann anhand
durch elektrische Impulse ausgelöst werden, wodurch der Höhe der einzelnen Spannungen, den zeitlichen
elektrischer Strom durch den Körper fließt, was Abständen und der Steilheit interpretiert werden.
an Körperoberflächen, z. B. an der Brustwand mit [19, 2]
Spannung [mV]
R-Zacke
Q-Zacke S-Zacke
T-Welle
P-Welle U-Welle
Zeit [msek]
ST- Nullvoltlinie
Strecke
PQ- QRS-
Dauer Komplex
QT-Dauer
P-Welle: Die P-Welle, welche als halbrunde Welle zu T-Welle: Die T-Welle ist breit und groß und entspricht
sehen ist, stellt die Erregung der Vorhöfe des Herzens der Erregungsrückbildung, also der Repolarisation
dar. der Kammern. Nach dem Ende der T-Welle ist die
elektrische Herzaktion beendet. Der Zyklus wiederholt
Q-Zacke: Die Q-Zacke stellt die erste negative Zacke
sich anschließend.
nach der P-Welle und dem Ende der PQ-Zeit dar.
QRS-Komplex: Der QRS-Komplex zeigt die
R-Zacke: Die R-Zacke ist normalerweise schmal und
Erregungsausbreitung des Herzens, die sogenannte
hoch. Sie ist die erste positive Zacke nach der Q‑Zacke.
Depolarisation. Unter Depolarisation versteht man, dass
Die R-Zacke stellt die Kammererregung des Herzens
sich die Potentiale der Herzzellen bzw. Herzkammern
dar.
verändern.
S-Zacke: Die S-Zacke ist klein und ist die erste negative
Zacke nach der R-Zacke
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 20 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
I LA RA V1 = Ø LA - Ø RA
II LL RA V2 = Ø LL - Ø RA
III LL LA V3 = Ø LL - Ø LA
Goldberger Ableitungen:
Bei den Goldberger Ableitungen (siehe Abbildung 11) Bei einer unipolaren Ableitung ist die differente Elektrode
werden jeweils zwei Elektroden zu einer gemeinsamen gegen eine sogenannte Nullelektrode geschaltet.
Masse zusammengeschlossen, gegen die die Zwei Extremitäten werden über einen hochohmigen
Spannung an der dritten Elektrode gemessen wird. Widerstand miteinander verbunden. Es wird zwischen
Bei den Goldberger Ableitungen handelt es sich um drei Ableitungen aVR, aVL und aVF unterschieden.
unipolare Ableitungen.
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 21
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 22 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Ein EKG lässt sich nach der Anzahl der Ableitungen EKG welche jeweils verschieden viele Ableitungen
unterscheiden. So gibt es folgende Arten von registrieren.
• 1-Kanal-EKG: 1 Ableitung wird • 6-Kanal-EKG:3 Goldbergerableitungen,
registriert. Nur bei Notfällen. 3 Einthovenableitungen
• 3-Kanal-EKG:3 Ableitungen nach • 12-Kanal-EKG: 6 Ableitungen nach Wilson,
Einthoven oder Goldberger 3 Goldbergerableitungen, 3 Einthovenableitungen.
Das 12-Kanal-EKG hat eine hohe
Qualität in seiner Aussagekraft.
Abbildung 13: Beispiel für ein 12-Kanal-EKG. Auf der linken Seite befinden sich Goldberger und Einthoven
Ableitungen. Auf der rechten Seite des Bildes sind die Brustwandableitungen zu erkennen. [25]
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 23
Niedrige Herzfrequenz
da der Sinusknoten
zu wenig Erregungs-
imulse sendet
Bradykardie im EKG
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 24 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
AV-Block: Die Erregung der P-Welle wird bei einem AV- Herzens ist verzögert und teilweise unterbrochen. Im
Block nicht weitergeleitet (siehe Abbildung 16). Der AV- Extremfall kann der Herzschlag so langsam werden, dass
Knoten fährt ein Notfallprogramm. Die Erregungsleitung eine Bradykardie entsteht, was zu einer notwendigen
zwischen den Vorhöfen und den Herzkammern des Herzschrittmacherbehandlung führen kann.
>200 ms
AV-Block I°
Ventrikuläre Arrhythmien:
Unter ventrikulären Herzrhythmusstörungen (siehe Herzkammern keine Ruhepausen mehr finden kann.
Abbildung 17), handelt es sich um Störungen welche Da das Herz nicht mehr genügend Zeit hat, das Blut in den
in der Herzkammer (Ventrikeln) entstehen. Die Schläge Körper zu pumpen und dadurch der Sauerstofftransport
bei einer VT haben eine Frequenz von ≥ 120 Schlägen/ unzureichend ist, stellt die ventrikuläre Arrhythmie eine
min. Bei einer ventrikulären Herzrhythmusstörung, sind lebensbedrohliche Diagnose dar. Eine Herzfrequenz
Störungen in der Erregungsbildung und Erregungsleitung von 250 – 320 Schlägen/Minute wird dann als
vorhanden, welche durch ein geschädigtes Kammerflattern, eine Frequenz von über 320 Schlägen/
Herzmuskelgewebe, verursacht z. B. durch einen Minute als Kammerflimmern bezeichnet. Beim
Herzinfarkt entstehen können. Neben den regulären Kammerflimmern wird gar kein Blut mehr gepumpt,
elektrischen Impulsen, entstehen unerwünschte und es kommt zum Herz-Kreislauf-Stillstand, welcher
Impulse, sodass die elektrische Erregung in den schnell zum Tode führen kann. [26]
Abnorme elektrische
Signale in der Herz-
kammer
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 25
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SEITE 26 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Der SECULIFE PS300 simuliert standardmäßig einen RA für den rechten Arm, LA für den linken Arm und
Sinusrhythmus von 80 BPM, einer Amplitude von LL für das linke Bein stehen. Anschließend müssen die
1,0 mV/Ableitung II und einem P-R- Intervall von 160 ms eingestellten Werte richtig im EKG angezeigt werden.
(siehe Abbildung 19 a). Die Parameter können mit den So muss bei dem normalen Sinusrhythmus ein BPM
zugehörigen Tasten verändert werden. Die Klemmen von 80 und die richtige EKG Amplitude am EKG Gerät
müssen farblich richtig angeschlossen werden, wobei angezeigt werden (siehe Abbildung 19).
Abbildung 19: Simulation eines normalen Sinusrhythmus auf einem EKG Gerät
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 27
3.1.3 Defibrillator
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 28 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
ein kurzer und heftiger Stromstoß verpasst, damit Nulllinie (siehe Abbildung 21), so darf nicht defibrilliert
alle Herzmuskelzellen gleichzeitig erregt werden werden. Meistens ist die Asystole die Folge von
und danach die Erregung auf normalem Wege vom Kammerflimmern und kann innerhalb weniger Minuten
Sinusknoten ausgehend erfolgt. Die Defibrillation zum Tod führen. Herzdruckmassage und Beatmung
ist die einzige erfolgversprechende Therapie bei wären hier sinnvollere Wiederbelebungsmaßnahmen.
Kammerflimmern. Gibt es überhaupt keine elektrische [29]
Aktivität beispielsweise bei einer Asystole oder auch
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MEDIZINTECHNIK
Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 29
Halbautomat: Der Schock muss von Hand ausgelöst Vollautomat (siehe Abbildung 23): Der Anwender legt
werden. Es findet eine kontinuierliche EKG-Überwachung nur die Elektroden am Patienten an und schaltet das
statt und es werden Empfehlungen gegeben, wann der Gerät ein. Der Schock wird anschließend automatisch
Schock ausgelöst werden soll. ausgelöst und es lässt dem Anwender keine Möglichkeit
der Intervention zu. Dadurch fällt die Hemmschwelle
beim Anwender weg.
Biphasische Schockform
Monophasische Schockform
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SEITE 30 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Nachdem man den Defibrillator gestartet hat, kann man Anschließend wird die Energie durch den Defibrillator
die Energie z. B. 300 Joule am Display des Defibrillators geladen. Die Überprüfung des Defibrillators
einstellen. Um den Energietest anschließend zu starten erfolgt anschließend durch einen Sollwert- und
platziert man die roten Tasten auf den Paddles des Istwertvergleich. Dabei wird die voreingestellte Energie
SECULIFE DF PRO. am Defibrillator mit der angezeigten Energie am
SECULIFE DF PRO verglichen. Die angezeigte Energie
Wenn die Info erscheint: „Schock auslösen“, sollten
muss im Toleranzbereich liegen.
beide Tasten auf den Paddles gleichzeitig über eine
Dauer von ca. 5 Sekunden gedrückt werden und die
Paddles während des Schockvorgangs auf die Platten
des SECULIFE DF PRO gepresst werden.
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 31
3.1.5 Blutdruckmessung
Atmospheric 760 mm
pressure
Mercury-filled
dish
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SEITE 32 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Genetik
Familiäre Hypertonie
oder Adipositas
Salzsensitivität
Renale Faktoren
Psychosoziale
Lebensstil Hoch- Aspekte
Kochsalzzufuhr druck Stress
Bewegungsmangel Stressverarbeitung
Übergewicht Psychosoziale
Alkohol / Zigaretten Faktoren
Messverfahren
Bei der Blutdruckmessung findet die invasive (direkte werden bei dieser Methode die Herzfrequenz und der
Messung mit einem Eingriff verbunden) und die mittlere arterielle Druck mitbestimmt.
nichtinvasive Messung (indirekte Blutdruckmessung)
Bei der invasiven Blutdruckmessung befindet sich ein
Einsatz.
Drucksensor in einer Katheterspitze, mit welchem eine
Invasive Blutdruckmessung: Bei der invasiven Arterie punktiert und der Katheter anschließend in das
Blutdruckmessung (siehe Abbildung 28) handelt es Gefäß eingebracht wird. Der Eingriff stellt ein gewisses
sich um einen kontinuierlichen Vorgang, welcher mit Risiko dar, da es bei der Punktion zu Blutungen,
einer hohen zeitlichen Auflösung stattfindet, daher Infektionen und Nervenverletzungen kommen kann.
sehr genau ist und vollautomatisch abläuft. Außerdem [35]
Druckausgleichsbehälter
Druckwandler &
Automatisches
Spülsystem
Arterieller Verlauf
Salzhaltige, nicht komprimierbare Schläuche
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 33
NIBP Nichtinvasive Blutdruckmessung: Bei der es drei Messmethoden, nämlich der palpatorischen,
nichtinvasiven Blutdruckmessung spricht man auch oszillometrischen und auskultatorischen Methode.
von einem indirekten Verfahren, da im Gegensatz zur
Palpatorische Methode: Bei dieser Methode wird eine
invasiven Technik kein Eingriff am Körper vorgenommen
Manschette am Oberarm an der Ellenbeuge angelegt,
werden muss. Meist wird eine Manschette am
und soweit aufgeblasen bis kein Puls mehr vorhanden
Oberarm platziert und gemessen. Während ein
ist. Anschließend wird der Druck langsam abgelassen
invasiver Eingriff immer mit einer Gefahr verbunden
bis der Puls an der Arteria radialis wieder getastet
ist, so ist eine nichtinvasive Blutdruckmessung relativ
werden kann. Dies entspricht dann dem systolischen
leicht zu erlernen, kostengünstig, schnell und kann
Blutdruckwert. Der diastolische Wert kann mit dieser
von fast jedem durchgeführt werden. Während der
Methode jedoch nicht festgestellt werden, und ist daher
Messung muss die Manschette auf Herzhöhe gehalten
eher eine Methode für Notfälle. (siehe Abbildung 29)
werden. Bei der indirekten Blutdruckmessung gibt
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SEITE 34 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Auskultatorische Methode: Bei dieser Methode wird systolische und diastolische Wert identifiziert werden
die Manschette ebenfalls aufgeblasen und anschließend können. Diese werden mit einem Stethoskop manuell
der Druck soweit abgelassen, bis aufgrund von abgehört (siehe Abbildung 31). [35]
bestimmten Geräuschen (Korotkow-Geräusche) der
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 35
Für die Prüfung muss der Blutdruck-Simulator des Blutdruckwerts, der Wert am SECULIFE BP PRO
zwischen dem Prüfling (Monitor) und der (Hier: 120/80) eingestellt und mit den angezeigten
Blutdruckmanschette angeschlossen werden (siehe Werten des Prüflings verglichen werden (Hier: 123/80).
Abbildung 33). Anschließend muss zur Überprüfung
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SEITE 36 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Prüfling Simulator
Manschette
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 37
Katheter
SYS 120 mmHg
DIA 80 mmHg
3-Wege-Hahn
HR 70 bqm
Sensor
IBP Monitor
Luftblasenentfernung
Kalibration und
Öffnung zur
wertet die
elektrischen
mechanischer Signale aus
Druck gibt ein elektrisches kontinuierlich
Signal aus BP messung
1 mmHg / 1 mV
3.1.7 Atmung
Funktionsweise: Durch Atmung soll der Sauerstoff O₂ Ziel der Atmung: Durch das Atmen sollen Organe und
in den Körper aufgenommen werden und Kohlendioxid die Gewebe mit ihren kleinsten Zellen mit Sauerstoff
CO₂ wieder abgegeben werden. Die Atemluft gelangt versorgt werden.
dabei über die oberen Atemwege in den Körper, also
Man stellt sich dieses System wie eine Art Motor
über die Nasenhöhle oder durch die Mundhöhle.
vor, da jede einzelne Zelle wie z. B. Muskelzelle oder
Die natürliche Atmung erfolgt über die Nase, da dort Gehirnzelle Kraftstoff „O₂“ benötigt um zu funktionieren
die Atemluft angefeuchtet, gereinigt und erwärmt und dabei Abgase als CO₂ freigesetzt werden. In der
werden kann. Anschließend gelangt die Luft in die Lunge wird der Sauerstoff aufgenommen und von dort
unteren Atemwege, also dem Kehlkopf mit Kehldeckel versorgt er jede noch so kleine Zelle.
und Stimmbändern, der Luftröhre, Bronchien und der
Aus den Alveolen wird Sauerstoff in die Kapillare
rechten und linken Lunge.
abgegeben und Kohlendioxid als Abfallprodukt in die
In der Bronchiole, den Alveolen (Lungenbläschen) und Alveolen abgegeben (siehe Abbildung 35). [38]
den Kapillaren findet dann ein Gasaustausch in der
Lunge statt.
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SEITE 38 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Bronchiole (= kleinster
Ast der Bronchien)
Lungenbläschen
= Alveole
Kleinste Blutgefäße
= Kapillaren
Atemparameter:
Es gibt verschiedene Parameter um die Atmung zu bringt ca. 500 ml Atemluft in die Lunge und wird als
charakterisieren (siehe Abbildung 36). Die Totalkapazität Atemzugvolumen (AZV) bezeichnet. Die Vitalkapazität
eines Erwachsenen beträgt ca. 7 l und setzt sich aus der ist das Volumen, das nach maximaler Einatmung
Vitalkapazität und dem Residual Volumen zusammen. maximal ausgeatmet werden kann. Inspiratorische
Das Residual Volumen ist die Luft, die selbst bei der (IRV) und exspiratorische Reservevolumen (ERV) sind
maximalen Ausatmung weiterhin in der Lunge verbleibt. die Volumen, welche bei einem normalen Atmung
Die Lunge ist also niemals luftleer. Ein normaler Atemzug zusätzlich ein oder ausgeatmet werden kann.
inspiratorisches
Reserve-
volumen
Inspirations-
Total- kapazität
kapazität
Vital-
kapazität Atemzug-
volumen
exspirat.
Reserve-
volumen
funktionelle
Residual-
kapazität
Residual-
volumen
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 39
Luftröhre
Herz
Zwerchfell
a) Einatmung b) Ausatmung
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SEITE 40 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
Alle Werte müssen vor der Simulation an die Über- per minute)-Bereiche, Apnoe (= Atemstillstand dh.
wachungseinrichtung angepasst werden. Insgesamt 0 BrPM) und drei Apnoe-Intervalle) verschiedene
stehen 12 Bereiche zur Verfügung (neun BrPM (Breathe Einstellungen zur Verfügung (Abbildung 39).
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 41
RATE
ECG/RESPIRATION/TEMPERATURE
12 sec Apnea
22 sec Apnea
32 sec Apnea
Apnea AMPLITUDE
15 BrPM
20 BrPM * 0.1 Ω
30 BrPM 0.2 Ω
40 BrPM 0.5 Ω
60 BrPM 1.0 Ω*
80 BrPM 2.0 Ω
100 BrPM 3.0 Ω
120 BrPM * Indicates Default Setting
(See Power Up Settings)
Geringes
Flussvolumen
messen in l/min
Großes
Flussvolumen Drucksensoren
messen in l/min
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SEITE 42 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
3.1.9 Pulsoximetrie
Blutuntersuchungen liefern wichtige Informationen Patienten angebracht, der mit Infrarotlicht und rotem
bei der Diagnostik und bei der Therapieüberwachung. Licht durchleuchtet und damit die Sauerstoffversorgung
Das Blut lässt sich in zwei Phasen trennen. des arteriellen Blutes kontinuierlich erfasst.
Feste Phase: Bestehend aus weißen Blutkörperchen Für diese Aufgabe sind die Erythrozyten
(Leukozyten), roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und ausschlaggebend, welche das Hämoglobin beinhalten
den Blutplättchen (Thrombozyten). Die feste Phase und hauptverantwortlich für den Sauerstofftransport
nimmt ca. 42 % des Gesamtblutvolumens ein. sind. Sauerstoff kann über das Eisen in der Häm-Gruppe
locker gebunden werden und wird dabei oxygeniert.
Flüssige Phase: Blutplasma, welches 48 % des
Gesamtvolumens ausmacht und zu 90 % aus Unter der Sauerstoffsättigung versteht man, wie
Wasser und Proteinen besteht. Aufgabe des Plasmas viel Prozent des gesamten Hämoglobins im Blut mit
ist der Transport von Glucose, Lipide, Hormone, Sauerstoff beladen ist. Sp02 = HbO2/(HbO2+Hb) * 100 %
Kohlenstoffdioxid und zu einem geringen Teil Sauerstoff.
Dadurch können Aussagen getroffen werden, wie effektiv
Bei der Pulsoxymetrie wird die Sauerstoffkonzentration Sauerstoff transportiert wird. Die Sauerstoffsättigung
im Blut bestimmt. Dies ist wichtig für das Monitoring sollte mind. 95 % betragen, da ansonsten der Zustand
(Überwachung) von Notfall- und Intensivpatienten, des Patienten kritisch ist. Mit O₂ gesättigtes Blut ist
bei einem Zustand der Empfindungslosigkeit und bei hellrot, sauerstoffreiches Blut dunkelrot bzw. violett.
Frühgeborenen. Bei der Pulsoxymetrie wird nichtinvasiv
ein Clip mit Sensor am Finger oder Ohrläppchen des
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 43
Red LED
Infrared LED
Photo Detector
Abbildung 41: Bestandteile eines Finger-Pulsoximeter [39]
Die wellenlängenabhängige Absorption von Hämoglobin (HbO2 – 100 % SpO2), blau entspricht
Hämoglobin oder Oxyhämoglobin, kann anhand vollständig desoxygeniertem Hämoglobin (Hb – 0 %
von Absorptionskurven bestimmt werden. Die rote SpO2). Bei ca. 800 nm weisen HbO2 und Hb den
Kurve zeigt den Absorptionsverlauf von oxygeniertem identischen Absorptionswert auf. [39]
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SEITE 44 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
10.0
Extinction Coefficient
1.0 Methemoglobin
Oxyhemoglobin
0.1
Reduced hemoglobin
0.01
600 640 680 720 760 800 840 600 920 960 1000
Wavelength (nm)
• 100% SpO2, Verhältnis R/IR ca. 0,5 Der pulsierende Blutfluss im Finger verursacht aufgrund
• 82% SpO2, Verhältnis R/IR ca. 1,0 des relativ engen Netzes der Arteriolen nahe der Haut
zu Veränderungen der Blutmenge im Gefäßbett.
• 0% SpO2, Verhältnis R/IR ca. 2,0
Die Volumenänderung des arteriellen Blutes am Finger,
Das Problem bei der Sauerstoffmessung ist, dass die führt zu einem positiven elektrischen Signal welches
Pulsation nicht konstant ist. Der Finger besteht aus über die photoelektrische registriert wird. Der Puls hat
einer festen Schicht aus Muskeln und Haut und einer eine bestimmte Pulswellenamplitude. Diese kann durch
Schicht mit variabler Dicke (Arterien). Die Lösung des eine Gefäßverengung oder Erweiterung variieren. Eine
Problems liegt darin, zu jeweils zwei unterschiedlichen Gefäßverengung führt zu einer abfallenden Amplitude,
Zeitpunkten zu messen und dadurch den Puls als was oft in Verbindung mit Unbehagen, Schmerz oder
nützliches „Abfallprodukt“ zu erhalten. Der Puls am Stress in Verbindung gebracht werden kann. Eine
Finger folgt aus der Kontraktion der linken Herzkammer, Erweiterung der Gefäße ist oft Folge von Anästhetika,
die das Arteriole Netz am Finger mit Blut füllt. Sedierung oder Hyperkapnie. [39]
Wie würde sich denn die Sauerstoffsättigung ändern wenn der Proband bei der SpO2 Messung die Luft
anhält?
Der Wert der Sauerstoffsättigung würde sich kaum weiterhin in der Lunge stattfinden kann. Der Atemreiz
ändern. Die SpO2 Sättigung ändert sich erst, wenn richtet sich an dem CO₂ Gehalt, der Sauerstoff bleibt
die Luft sehr lange angehalten wird, da Gasaustausch aber weiter für eine gewisse Zeit erhalten.
Gegenüberstellung von Pulsoxymetrie mit einer Blutgasanalyse?
Der Vorteil der Pulsoxymetrie liegt darin, dass es sich einer Salbe eingerieben, die die Durchblutung fördert.
um ein nichtinvasives Verfahren handelt daher kein Blut Dann wird mit einer kleinen Nadel das Ohrläppchen
entnommen werden muss und der Puls automatisch kurz eingestochen und einige Tropfen Blut entnommen.
mitbestimmt wird. Nachteile sind, dass die Messungen In diesem Blut wird der Sauerstoffgehalt, der
weniger genau sind als bei einer Blutgasanalyse. Kohlendioxidgehalt und der pH bestimmt.
Außerdem werden bei einer Blutgasanalyse der CO₂ Eine Pulsoxymetrie wird demnach also eher bei
Wert und der PH-Wert automatisch mitgemessen. Bei Notfällen durchgeführt, wenn also keine umfangreiche
der Blutgasanalyse wird zunächst das Ohrläppchen mit Analyse notwendig ist. [41]
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Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern SEITE 45
Abbildung 43: Anschluss eines SpO2 Modul an den Patientensimulator SECULIFE PS 300
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SEITE 46 Patientenmonitore für die Messung von Vitalparametern
3.1.11 Temperatur
Eines der am häufigsten zu Überwachungszwecken widerstandsbasierte Temperaturmessgerate zum
genutzten Vitalzeichen ist die Körpertemperatur. Einsatz (Thermistoren). Thermistoren werden auch
Das Angebot erstreckt sich hierbei vom Quecksilber- als NTC (negativer Temperaturkoeffizient – sinkender
Thermometer (mittlerweile aufgrund der gesund- Widerstand bei steigender Temperatur) bzw. PTC
heitlichen Risiken nicht mehr erhältlich) über (positiver Temperaturkoeffizient – Widerstand steigt
widerstandsbasierte Messgeräte für Kontaktmessung bei steigender Temperatur) bezeichnet. Die Modelle
bis hin zu kontaktlos messenden Infrarot- YSI 400 und YSI 700 haben sich mittlerweile zu
Temperatursensoren. Standard-NTCs im Bereich der Medizintechnik
entwickelt.
Die menschliche Kernkörpertemperatur (Tc) variiert
sowohl geschlechtsspezifisch als auch nach Tageszeit. Der YSI 400 weist eine leicht höhere Genauigkeit im
Bei Frauen ändert sich die Kernkörpertemperatur Bereich 0-75ºC auf. Der YSI 700 mit integriertem
gleichfalls während der Menstruation, wobei während Dual-Element (Ra = 6kΩ @ 25ºC und Rb = 30kΩ @
des Eisprungs die Maximalwerte erreicht werden. 25ºC) bietet hingegen höhere Genauigkeit über einen
größeren Bereich (-25ºC bis 100ºC)
Die mittlerer Kernkörpertemperatur liegt bei 37˚C ±
0,5˚C. Die zu erwartende Messtemperatur variiert Die Körpertemperatur wird durch das Aufbringen
je nach Messpunkt, Anwendung und Methodik. verschiedener Widerstandswerte simuliert.
Am häufigsten kommen bei liegenden Patienten
Siehe Tabelle S.101 Anhang A
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Infusionspumpen SEITE 47
3.2 Infusionspumpen
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SEITE 48 Infusionspumpen
Elastomerpumpen:
Elastomerpumpen (siehe Abbildung 44) werden Druck aufgebaut, der bis zum Ende der Dosis gehalten
eingesetzt, um flüssige Medikamente wie wird. Da sich bei diesem System die Förderleistung
Lokalanästhetika oder Antibiotika zu verabreichen. zum Ende hin erhöht, wird vorne ein Förderbegrenzer
Der Elastomer-Ballon dehnt sich elastisch durch die aus einer feinen Glaskapillare eingesetzt und dient zur
Befüllung mit der Infusionsflüssigkeit. Dadurch wird ein Regulierung der Förderleistung. [42]
Vorteile Nachteile
Hohe Zuverlässigkeit Einmalanwendung
Hohe Dosiergenauigkeit von Medikamenten Positionierung der Pumpe hat Einfluss auf die Förder-
leistung
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Infusionspumpen SEITE 49
Spritzenpumpen:
Spritzenpumpen (siehe Abbildung 45) arbeiten kann. Die Elektronik regelt die Geschwindigkeit
elektronisch gesteuert, mit dessen Hilfe der (Förderleistung), den Weg (Volumen) und die Kraft
Spritzenkolben langsam eingeführt wird und die (Druck), mit der der Spritzenkolben eingeführt wird. [42]
Flüssigkeit langsam kontrolliert abgegeben werden
Vorteile Nachteile
Gut geeignet bei der Zugabe von geringen Volumina Infusionsflüssigkeit kann aufgrund mechanischer
Trägheit verzögert in die Blutbahn gelangen
Elektronisch gesteuert
Volumetrische Infusionspumpen:
Volumetrische Infusionspumpen (siehe Abbildung 46) befindet sich an einem Punkt oberhalb der Pumpe und
können Flüssigkeiten druck- und widerstandsabhängig des Patienten. Die Pumpen arbeiten linear peristaltisch
in die Vene des Patienten leiten. Der Infusionsbeutel zur Regulierung des Durchflusses.
Vorteile Nachteile
Förderleistungen von 0,1 bis 1000 ml/h einstellbar Mangelnde Präzision bei geringen Förderraten
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SEITE 50 Infusionspumpen
PCA-Pumpe:
Bei der PCA-Pumpe (siehe Abbildung 47) handelt es verabreichen kann. Hierfür drückt der Patient mit der
sich um eine patientengesteuerte Spritzenpumpe, mit Hand und löst damit die Bolusabgabe aus. Das dafür
deren Hilfe der Patient in kontrollierter Weise sich ein vorgesehene Volumen, wird zuvor vom medizinischen
Schmerzmittel beim Eintreten von Schmerzen selbst Personal eingestellt.
Vorteile Nachteile
Infusionsbehandlung im häuslichen Bereich Erhöhtes Gefährdungspotential bei Stürzen, Nässe
oder elektromagnetischen Störungen
Entlastung des medizinischen Personals Keine Verabreichung von kritischen
Medikamenten möglich
Tabelle 8: Vorteile- und Nachteile von PCA Pumpen
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Infusionspumpen SEITE 51
20
15
10
%-Schwankungen im Fluss
Epmax
5
-5
Gesamtfehler: +0,0%
Epmin
-10
Förderrate 1ml/h
-15
-20
0 5 10 15 20 25 30 35
Beobachtungsintervall (min)
Abbildung 48: Beispiel für eine Trompetenkurve. Die Schwankungen im Fluss in % sind gegenüber der Zeit
aufgetragen. Wie man in der Abbildung erkennt, sind zu Beginn der Förderung die Abweichungen
mit ca. 15 % noch ziemlich hoch, während sie im späteren Verlauf immer geringer werden.
Okklusion
Jede Okklusion oder Blockierung kann eine Gefahr wird. Um dies zu verhindern, werden heutzutage
für den Patienten darstellen, da die Therapie dabei Drucksensoren eingesetzt, welche die verringerte
unterbrochen wird. Unter einer Okklusion versteht man Förderrate und den erhöhten Druck detektieren
bei einer Infusionspumpe einen Verschluss beim fließen können und ein Okklusionsalarm ausgegeben wird,
der Flüssigkeit, wodurch der Druck im Schlauch erhöht wodurch die Messung abgebrochen werden kann.
wird und die Förderrate verringert wird. Dies kann Bei einem Erwachsenen wird ein Alarm ausgegeben,
der Fall sein, wenn eine Kanüle verstopft ist oder ein wenn der Druck dem normalen Arbeitsdruck um mind.
Schlauch geknickt ist und daher schlecht in die Pumpe 150 mmHg überschreitet.
eingelegt wurde oder ein zu hoher Druck verwendet
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SEITE 52 Infusionspumpen
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Infusionspumpen SEITE 53
Vorteile Nachteile
Messwaage: Bei einer Messwaage (siehe Abbildung werden. Die Pumpe wird dabei auf ein bestimmtes
50) wird die Förderrate anhand der Massedifferenz Volumen innerhalb einer Zeitspanne eingestellt und
bestimmt. Aus einem Gramm Gewichtsunterschied anschließend das Messgefäß erneut gewogen.
kann auf die abgegebene Flüssigkeit geschlossen
Vorteile Nachteile
Tabelle 10: Vorteile- und Nachteile bei der Messung mit der Messwaage
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SEITE 54 Infusionspumpen
Zur Prüfung der Förderrate wird ein Wert von 25 ml getestet. Das Messergebnis darf anschließend
beispielsweise 400 ml/h bei einer volumetrischen bei einem Fördervolumen von 25 ml +/- 5 % bzw.
Infusionspumpe eingestellt (Abbildung 51) und gestartet 25 g +/- 5 % betragen. Dazu wird destilliertes Wasser
bis ein Tropfenalarm optisch und akustisch ausgegeben in ein Sammelgefäss gefördert und anschließend die
wird. Anschließend wird die Fördergenauigkeit bei Masse gewogen und gleichzeitig destilliertes Wasser
zwei verschiedenen Förderraten von 100 ml/h und in kalibrierte Messzylinder geleitet und die geförderte
500 ml/h bei einem eingestellten Fördervolumen von Menge überprüft.
Vorteile Nachteile
Tabelle 11: Vorteile- und Nachteile bei der Messung mit elektronischen Geräten
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Infusionspumpen SEITE 55
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SEITE 56 Infusionspumpen
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Hochfrequenzchirurgie HF SEITE 57
3.3 Hochfrequenzchirurgie HF
Reizstrom-
Elektrolyse Hf-Therapie
Therapie/
Iontophorese Hf-Chirurgie
Diagnose
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SEITE 58 Hochfrequenzchirurgie HF
Elektrolytischer Effekt:
Bei Gleichstrom und niederfrequenten Wechselströmen und negativ geladene Ionen zum positiven Pol. Dieser
kommt es zu Ionenverschiebungen im Gewebe, wobei Effekt ist in der HF Chirurgie nicht gewollt.
sich positiv geladene Ionen zum negativen Pol bewegen
Faradischer Effekt:
Als faradischen Strom bezeichnet man unterbrochenen Dieser Effekt ist bei der HF Chirurgie nicht erwünscht,
Gleichstrom oder Wechselstrom. Wechselströme mit da diese Kontraktionen unangenehm für den Patienten
einer Frequenz bis 20 kHz reizen Muskulatur und sind und gefährlich für den Chirurgen sind.
Nervenzellen, sodass die Muskeln kontrahieren können.
Thermischer Effekt:
Der thermische Effekt setzt ein bei einem hochfrequenten Die Erwärmung des Gewebes durch den thermischen
Wechselstrom, mit einer Frequenz zwischen 300 kHz Effekt hängt vom Widerstand des Gewebes,
bis 2 MHz. Leistungen bis zu 400 W treten in das Einwirkdauer und der Stromdichte ab. Die elektrische
behandelnde Gewebe, wo es aufgrund des Widerstands Energie wird verlustfrei nach folgender Formel in
am Gewebe zu thermischen Effekten kommt. Wärmeenergie umgewandelt.
Für die Hochfrequenzchirurgie sind die thermischen Q = P*t = U*I*t = I²*R*t = U²*t/R [J = Ws]
Effekte des Stroms für das Schneiden und
Das Körpergewebe verhält sich also wie ein ohmscher
Koagulieren (Blutgerinnung) von Gewebe relevant.
Widerstand. Dieser Widerstand ist jedoch von der
Der elektrolytische und faradische Effekt lassen sich
Gewebeart abhängig (siehe Tabelle 12). Je größer der
durch hochfrequenten Wechselstrom weitestgehend
spezifischer Widerstand im Gewebe, desto größer ist
vermeiden. Die hohen Frequenzen sorgen also dafür,
die Leistungszufuhr.
dass keine neuromuskulären Kontraktionen auftreten.
Da das Herz ein Muskel ist, besteht hier keine Gefahr
bei einem Stromfluss durch den Körper, da die
Nervenzellen durch den hochfrequenten Strom nicht
angeregt werden können. Obwohl die Spannungen
sehr hoch sein können bei der Hochfrequenzchirurgie,
muss es bei einem Unfall nicht zum Todesfall kommen,
sondern lediglich zu einer Verbrennung aufgrund des
thermischen Effekts.
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Hochfrequenzchirurgie HF SEITE 59
Blut 0,16
Muskel, Niere, Herz 0,2
Leber Milz 0,3
Gehirn 0,7
Lunge 1
Fett 3,3
Bei der HF Chirurgie unterscheidet man zwischen der monopolaren und der bipolaren Anwendungstechnik.
Monopolare Technik:
Bei der monopolaren Technik (siehe Abbildung 55). möglichst großflächig ist, sodass die Stromdichten
befinden sich eine aktive und eine Neutralelektrode am gering gehalten werden und es zu keiner Verbrennung
HF-Chirurgiegerät. An der aktiven Elektrode werden kommen kann. Allerdings müssen für die Anbringung
die Effekte erzeugt (Schneiden, Koagulieren). Bei der der Neutralelektrode strenge Sicherheitsregeln beachtet
monopolaren Technik fließt der Strom über den Weg werden. Um keine Verbrennung zu verursachen, muss
des geringsten Widerstands von der Aktivelektrode zur die Neutralelektrode einen guten Kontakt zur Haut
Neutralelektrode. Aufgrund der relativ geringen Fläche an aufweisen. Würde die Neutralelektrode beispielsweise
der Aktivelektrode, ist hier die Stromdichte am höchsten nicht richtig aufliegen, so verringert sich die Fläche und
und der thermische Effekt findet hier am stärksten statt. gleichzeitig steigt die Stromdichte an. Dies kann am
Im Gegensatz dazu steht die Neutralelektrode, welche Patienten zu schweren Verbrennungen führen.
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SEITE 60 Hochfrequenzchirurgie HF
Bipolare Technik:
Bei der bipolaren Technik (siehe Abbildung 56) befinden eingeschlossen ist, findet der thermische Effekt statt.
sich die aktive und neutrale Elektrode an einem Es wird dabei ca. 25 % weniger Leistung benötigt, als
Instrument z. B. einer bipolaren Pinzette. bei der monopolaren Technik.
Im Gegensatz zur monopolaren Technik, fließt bei der Da das umgebende Gewebe nicht geschädigt
bipolaren Technik der Strom nur durch einen sehr und Messgeräte nicht beeinflusst werden, ist die
kleinen Teil des Körpers an dem die chirurgische bipolare Technik bei höchst präzisen und kritischen
Wirkung gewünscht ist. Anwendungen z. B. bei der Mikro-, Neuro oder HNO-
Chirurgie gut geeignet.
Dabei fließt der Strom von einer Elektrode ins Gewebe
und über die andere Elektrode zum Chirurgie Gerät Die Ziele bei der HF-Chirurgie sind die Elektrotomie
zurück. In dem Gewebe, das von den Pinzetten (Schneiden) und die Elektrokoagulation (Blutstillung).
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Hochfrequenzchirurgie HF SEITE 61
Koagulation
Unter Koagulation (siehe Abbildung 57) versteht sind also relativ niedrig und führen zu einem langsamen
man eine schnelle und effiziente Blutstillung. Dabei Verkochen der intrazellulären Flüssigkeit durch die
schrumpfen die Blutgefäße, wobei der Umfang der Zellmembran.
Gefäße so weit zusammenschrumpft, dass die Gefäße
Das Gewebe schrumpft mehr oder weniger, wie ein
völlig geschlossen sind und kein Blut weiter herausfließt.
Stück Fleisch in einer heißen Pfanne. Die Proteine
Die Temperaturen die dabei erreicht werden betragen denaturieren dabei. Sie werden also irreversibel zerstört.
zwischen 60 ° bis 70 °C im Bereich der Aktivelektrode,
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SEITE 62 Hochfrequenzchirurgie HF
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Hochfrequenzchirurgie HF SEITE 63
Beim Schneiden lassen sich unterschiedliche Verfahren, der elektrische Funken zünden kann. Funken gibt es
je nach Energieeintrag unterscheiden. Wird der Strom erst ab einer Spannung ab 200 V und einen möglichst
nicht moduliert entsteht dadurch ein glatter Schnitt, kleinen Abstand zwischen aktiver Elektrode und
welcher als pure cut bezeichnet wird (siehe Abbildung Gewebe. Wird die Spannung weiter erhöht, so nimmt
60). Man erkennt, dass der Schnittrand nur minimal die Intensität der Funken zu. Für den Schneidvorgang
verändert wird. erzeugen kleine nadelförmige Elektroden lokal relativ
hohe Stromdichten, wodurch sich das Gewebe schnell
Beim Schneiden mit Hochfrequenz werden relativ hohe
auf über 100 °C erhitzt und die Zellmembranen zerreißt.
Spannungen zwischen den Elektroden benötigt, damit
[2, 43, 44]
Will man beim Schneiden einen breiteren Schnitt Koagulationsraum erzeugen und eine leichte Verkohlung
erzeugt werden, so kann man durch eine Modulation am Rand erzielen (siehe Abbildung 61).
der Spannung (super blend cut) einen breiteren
Im Gegensatz zum herkömmlichen Schneiden wird bei Blutungen verhindert werden. Weitere Vorteile sind, dass
der Elektrotomie keinerlei Kraft benötigt. Ein weiterer Keime nicht verschleppt werden, die Gewebeschonung
Vorteile der Schneidetechnik liegt darin, dass im und die Möglichkeit des endoskopischen Einsatzes, bei
Vergleich zur herkömmlichen Schneidetechnik mit dem welcher das Instrument in den Körper hineingeschoben
Skalpell oder der Schere gleichzeitig mit dem Schnitt ein wird und von dort operiert wird.
Verschluss der betroffenen Gefäße erfolgt und dadurch
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SEITE 64 Hochfrequenzchirurgie HF
u
û
1
3 2
0
t
-û 4
Abbildung 62: Der Crestfaktor beschreibt das Verhältnis zwischen der Amplitude (1) und dem Effektivwert (3) [46]
Der Crestfaktor ist bei der gepulsten Koagulation, z. B. Beim Schneiden, bei dem die Schnittflächen bräunlich
bei der Sprühkoagulation mit einem Crestfaktor von bis verfärbt sind, liegt der Crestfaktor lediglich zwischen
zu 20 ziemlich hoch. 2 und 4. Ein Crestfaktor größer als 4 wäre nicht mehr
sinnvoll, weil beim Schneiden das Gewebe nur noch
Obwohl der Effektivwert beim Koagulieren kleiner
gerupft werden würde.
ist, da auf bestimmten Wegstrecken bei gepulsten
Spannungen kaum Energie eingebracht wird, relativiert
sich das durch die sehr hohen Spannungsspitzen.
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Hochfrequenzchirurgie HF SEITE 65
Elektrochirurgische Instrumente
Je nach medizinischer Anwendung gibt es verschiedene eignen sich für endoskopische Einsätze, bei welcher
elektrochirurgische Instrumente. In Abbildung 63 sind Tumore in einem Stück mit einem flexiblen Endoskop
einige gängige elektrochirurgische Instrumente wie abgetragen werden.
z. B. Schlingen, Nadelinstrumente, Zangen, Messer für
Schlingen finden z. B. Anwendung bei endoskopischen
endoskopische Anwendungen dargestellt.
Operationen, bei welcher die Schlinge mit Hilfe eines
Zangen finden beispielsweise Einsatz bei der Endoskops in den Magen, Speiseröhre oder Dünndarm
Biopsie (=Gewebeentnahme) und der Hämostase eingeführt und mit der Schlinge das kranke Gewebe
(=Blutstillung). Nadelförmige Instrumente und Messer entfernt wird. [47]
(A: Koagulations- und Greifzangen, B: Nadelelektrode, C: Schlingenelektrode, D: Instrument für ERCP, E: Messer für
endoskopische Anwendungen F: Messer, G: Messer)
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SEITE 66 Hochfrequenzchirurgie HF
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Hochfrequenzchirurgie HF SEITE 67
Pearson Electronics
Stromwandler
Abbildung 64: Prüfanordnung zur Messung von HF-Chirurgiegeräten mit dem SECULIFE ES PRO
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SEITE 68 Hochfrequenzchirurgie HF
300
Power (Watts)
200
100
0
10 808 1606 2404 3202 4000
Resistance (Ohms)
Um die Lastkurve automatisch bestimmen zu können, Lastwiderstände in kurzer Zeit vermessen werden und
kann z. B. der SECULIFE ES XTRA (siehe Abbildung 66) so eine Lastkurve produziert wird. Die Prüflasten können
verwendet werden. Bei diesem Gerät müssen keine in einem Bereich zwischen 0 Ω bis 6400 Ω in 1 Ω
externen Präzisionswiderstände angeschlossen werden, Schritten hochgenau und präzise eingestellt werden.
sondern alle induktionsfreien Präzisionswiderstände Dafür ist das Gerät in der Anschaffung wesentlich teurer
befinden sich intern im Gerät. als der SECULIFE ES PRO.
Der Vorteil dabei ist, dass einfache Programmierungen
vorgenommen werden können und so mehrere
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Medizinische Bildgebung SEITE 69
Diagnose Therapie
Medizinische
Bildgebung
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SEITE 70 Medizinische Bildgebung
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Medizinische Bildgebung SEITE 71
Ein Jahr darauf – 1896 – folgte die erste medizinische Der große Nachteil von konventionellen Röntgen lag
Röntgenaufnahme. Zunächst war den Leuten die Gefahr darin, dass diese nur Projektionsbilder liefern und
von Röntgenstrahlung nicht bewusst, und es wurden dadurch die räumliche Information verloren geht.
recht häufig und mit hoher Intensität verschiedene In den sechziger und siebziger Jahren des letzten
Körperteile ohne medizinischen Zweck durchleuchtet. Jahrhunderts hat sich die Computertomographie
(CT) entwickelt. Mit einem CT konnte zum ersten Mal
1904 gab es aufgrund der Strahlenbelastung erste
überlagerungsfrei Schnittbilder durch das Röntgen am
Todesopfer, womit ein Umdenken bezüglich der Gefahr
menschlichen Körper erzeugt werden (Abbildung 71),
des Röntgen erfolgte. [52, 48]
indem der Körper in einzelne Schichtbilder zerlegt
und zur Betrachtung aller übereinander gelegt werden
konnte. [2]
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SEITE 72 Medizinische Bildgebung
Anschließend erfolgte die Entwicklung der Mit einem MRT lassen sich Schnittbilder des
Magnetresonanztomographie (MRT), mit welcher sich menschlichen Körpers erzeugen, durch starke
die Struktur und Funktion von Organen darstellen lässt. Magnetfelder, mit denen Atomkerne im menschlichen
Körper angeregt werden, wodurch ein elektrisches
Signal induziert wird. [2]
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Medizinische Bildgebung SEITE 73
1. 0 – 20 Hz Infraschall
2. 20 Hz – 20 kHz Hörschall
3. 20 kHz – 1 GHz Ultraschall
4. 1 GHz – 10 THz Hyperschall
Schwingungsrichtung v Ausbreitungsrichtung c
Ruhelage
Momentanbild
Auslenkung x
Schallschnelle
x
bzw. Druckhöhe
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SEITE 74 Medizinische Bildgebung
1 IZ2I – IZ1I
= ( IZ2I + IZ1I )²
Z2 R
Wasser 1,49 Rw = 0
Medium X 1,48 Rx = 0,00001
Wasser
2 Muskel 1,63 Rm = 0,002
(Gel)
Knochen 6,12 Rk = 0,37
Z1 = 1,49
Aluminium 18 Ra = 0,71
Luft 0,0043 RI = 0,98
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Medizinische Bildgebung SEITE 75
Senden die Schallköpfe Impulse in das Gewebe des Werden die Strukturen stark reflektiert, so erscheinen
Menschen, so werden diese unterschiedlich stark sie im Bild weiß, während sie bei leichter Reflexion
reflektiert oder transmittiert. Anhand der Laufzeit des dunkel bzw. schwarz dargestellt werden. Stark Schall
Echos kann man dann sehr einfach auf die Tiefe der reflektierende Materialien sind beispielsweise die
reflektierten Struktur schließen (Abbildung 74). Knochen, welche weiß dargestellt werden. [56, 2, 57]
Echo-Laufzeit-Verfahren
Messung der Zeit zwischen Ultraschallimpuls und Echoeingang
Echo Sendeimpuls
Zeitmessung
10 cm = 291
1 m = 2,91 ms
10 m = 29,1 ms
Sendeimpuls Echo
Abbildung 74: Echo-Laufzeit-Verfahren, Messung der Zeit zwischen Ultraschallimpuls und Echoeingang [58]
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Piezoelement
pulsierender
Druck,
Stoß oder
Schlag
Wechselspannung
negative Hochspannungs-
Ladung Funkenüberschlag
positive Kristall
Ladung
Metall
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Vorteile Nachteile
Schallwellen sind unschädlich für den Menschen Nur durch den Arzt durchführbar
schmerzfreies und nicht invasives Verfahren Mäßige Bildqualität und zahlreiche Artefakte
hohe Verfügbarkeit Mäßige räumliche Auflösung
preiswerte Anschaffung Nicht für alle Organe geeignet
Beobachtungen in Echtzeit
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Ultrasound Transducer
Ultrasound
Transducer Adapter
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SEITE 80 Medizinische Bildgebung
Strahlenquelle
Blende (Collimater)
Streustrahlenraster
Röntgenfilm
Röntgen dient in der Medizin zur Feststellung von Harte Strahlung (100 kV): Durchdringt Gewebe und
Anomalien im Körper, um eine Diagnose zu ermöglichen. Materialien (z. B. Gips, Bleischürzen). Durch die harte
Dabei nutzt man den Effekt, dass Röntgenstrahlung Strahlung werden Kontrastunterschiede abgemildert.
im Gewebe unterschiedlich stark absorbiert wird und
Weiche Strahlung (25 - 35 kV): Großer Anteil der
man dadurch eine Abbildung des Körperinneren erhält.
Strahlung wird vom Gewebe absorbiert, wodurch
Da Röntgenstrahlung von Knochen gut absorbiert wird,
kleinste Gewebeunterschiede auf dem Film erkennbar
während Muskelgewebe die Strahlung ungehindert
sind. Weiche Strahlung wird bei der Mammografie
durchgehen lässt, wird das Verfahren häufig bei einem
verwendet, wo jedoch aufgrund der relativen hohen
Verdacht auf Knochenbruch angewandt.
Strahlenbelastung die Entstehung von Brustkrebs
Im Röntgenbild lässt sich hierfür sehr einfach erkennen, begünstigt werden könnte. [63]
ob der Knochen an einer Stelle unterbrochen ist.
Andere Anwendungsbereiche für Röntgen wären
beispielsweise die Untersuchung von Bauchorganen,
wie der Leber, Diagnose von Lungenveränderungen
oder der Mammographie zur Diagnose von Brustkrebs.
Je nach Bereich des Körpers werden unterschiedliche
Strahlenqualitäten gefordert. Es lässt sich zwischen
eine weichen und einer harten Strahlung unterscheiden.
Je weicher die Strahlung, desto mehr Strahlung wird
im Gewebe absorbiert, wodurch die Strahlenbelastung
jedoch begünstigt wird. [62]
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SEITE 82 Medizinische Bildgebung
Physikalischen Grundlagen
MRT wird auch als Kernspintomographie bezeichnet. einen eigenen Drehimpuls und ein magnetisches
Ein Kernspin ist der Drehimpuls eines Protons (positiv Dipolmoment, da bewegte Ladungen magnetische
geladenes Teilchen), um seinen Schwerpunkt (siehe Eigenschaften aufweisen.
Abbildung 82). Die Atomkerne von Wasserstoff haben
Wird ein magnetisches Feld angelegt, so werden die am Magnetfeld verändern. Nach dem Impuls kehren
Wasserstoffprotonen im Gewebe angeregt, und richten die Wasserstoffprotonen wieder in ihre vorgegebene
sich entsprechend dem magnetischen Feld aus (siehe Richtung zurück und geben elektrische Signale ab,
Abbildung 83). Die Energie ist relativ niedrig, wenn die von einem Computer zu Bildern zusammengesetzt
das magnetische Dipolmoment relativ parallel zum werden können.
magnetischen Feld ausgerichtet ist und größer wenn es
Unterschiedliche Gewebe, setzen sich aus
nicht parallel ausgerichtet ist.
unterschiedlichen Wassergehalten (H²0) zusammen,
Bei nicht paralleler Ausrichtung wirkt ein Drehmoment welche die Wasserstoffprotonen (H+) enthalten.
auf die Atomkerne, damit diese sich an der Richtung In den Bildern eines MRT lassen sich anhand von
des angelegten magnetischen Feldes ausrichten Veränderungen, Rückschlüsse auf gesundes und
können. Um ein Signal für das MRT zu erhalten, wird krankes Gewebe treffen. In Tabelle 16 sind einige Vor-
ein kurzer Impuls einer Radiofrequenz (Larmorfrequenz) und Nachteile bei einem MRT zu sehen. [67, 68]
eingestrahlt. Durch diesen hochfrequenten Impuls
werden die Protonen in ihrer parallelen Ausrichtung
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Medizinische Bildgebung SEITE 83
Nordpol Nordpol
Die Protonen haben eine zufällige Lage im Raum. Im Magnetfeld richten sich die Protonen aus, wobei
sich parallele und antiparallele in ihrer Wirkung ge-
genseitig aufheben (hell dargestellt).
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SEITE 86 Medizinische Bildgebung
Zunächst werden einige Begrifflichkeiten aus der (siehe Abbildung 86). Die wichtigste Größe aus denen
Lichtmesstechnik anhand eines Beispiels erklärt die anderen Größen abgeleitet sind ist der Lichtstrom.
Raumwinkel
Ω Omega (sr) Steradiant
Streuwinkel
Beleuchtungs-
Lichtstärke l (cd) Candela stärke E (lx) Lux
Lichtstrom [lm]:
Unter einem Lichtstrom bezeichnet man die Strahlung, Da Licht in der Natur nicht monochromatisch (einzelne
die Lichtquellen in Form von sichtbarem Licht abgeben. Wellenlänge) vorkommt, sondern aus verschiedenen
Der Lichtstrom ɸ bildet eine eigene Leistungsgröße, bei Wellenlängen besteht, muss die jeweilige Wellenlänge
der die Helligkeitsempfindlichkeit des menschlichen mit dem Helligkeitsempfinden multipliziert und über
Auges (also das sichtbare Licht) mit bewertet wird. alle Wellenlängen aufsummiert werden. Dies lässt
Lichtstrom ist eine gewisse Menge an Licht, welche in sich mathematisch üblicherweise über ein Integral
einer gewissen Zeit ausgestrahlt wird. realisieren.
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Medizinische Bildgebung SEITE 87
Beleuchtungsstärke E [lx]:
Die Beleuchtungsstärke ist ein Maß für die Helligkeit Beleuchtungsstärke E = (Lichtstrom ɸ ) / (Beleuchtete
auf einer Fläche auftreffendes Licht. Diese wird in Lux Fläche A)
gemessen und gibt an, mit welcher Intensität eine
Fläche beleuchtet wird. Es wird also damit angegeben, Die Beleuchtungsstärke gibt allerdings nicht den
wie stark eine Fläche beleuchtet wird. Helligkeitseindruck eines Raumes wieder, da dieser von
den Reflexionen des Lichts beeinflusst wird.
A
r
Ω
Leuchtdichte [cd/m²]
Die Leuchtdichte L gibt an, welchen Helligkeitseindruck
das Auge von einer beleuchteten Fläche A hat. Sie
betrachtet also auch die physiologische Wirkung des
Lichts auf das Auge.
Leuchtdichte L = (Lichtstärke I) / (Fläche A)
[74]
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Medizinische Bildgebung SEITE 89
Relative
Empfindlichkeit
100
Augenempfindlichkeit
bei Tageslicht
80
in der Nacht
60
40
20
0
400 500 600 700 800
Wellenlänge (nm)
Abbildung 89: Empfindlichkeit des menschlichen Auges bei Tageslicht und in der Nacht [77]
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SEITE 90 Medizinische Bildgebung
1000
LUMINANCE [ CD/M² ]
100
10
0.1
0 200 400 600 800 1000
JND INDEX
Abbildung 90: Die Graustufen-Bildschirmfunktion wird dargestellt, als eine logarithmische Funktion, bei der ein
JND-Index gegen die Leuchtdichte (cd/m²) aufgetragen wird
Kalibriert wird nach dem DICOM Standard, um Displays Kontrolle und Justage des Weisswertes des Displays
an das menschliche Auge anzugleichen. Da das ist daher erforderlich. Außerdem wird durch eine
menschliche Auge nicht wie ein Computer arbeitet, Kalibrierung der Bildschirme gewährleistet, dass ein
muss die Schnittstelle zwischen Mensch und digitaler Bild in allen Diensten und Arbeitsplätzen einer Praxis
Maschine, an die charakteristischen Eigenschaften oder Klinik gleich aussehen (Diagnosesicherheit),
des Auges angeglichen werden. Eine regelmäßige Qualitätssicherungsstandards in der medizinischen
Kalibrierung ist notwendig, da sich Helligkeit, Industrie gewährleistet sind und Diagnosezeiten
Kontrast und der Display Farbfilter (Blau auf Gelb) reduziert werden, wodurch viel Geld eingespart werden
sich mit der Zeit verändern können. Eine regelmäßige kann.
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Medizinische Bildgebung SEITE 91
Konstanzprüfung
Bei der Konstanzprüfung wird eine visuelle Prüfung 18 Grauwertstufen (cd/m²) ermittelt und überprüft
alle 6 Monate durchgeführt (siehe Abbildung 91) und wird, ob die DICOM Kennlinie richtig dargestellt wird.
beinhaltet die Prüfung der Homogenität innerhalb Bei der DICOM Kennlinie ist Anhand der minimalen
eines Bildwiedergabegeräts und einer Überprüfung und maximalen Leuchtdichte kann der maximale
des Farbeindrucks und der Gleichförmigkeit. Kontrast und das Leuchtdichteverhältnis berechnet
Außerdem wird halbjährlich eine messtechnische werden (siehe Abbildung 92). Außerdem wird noch die
Prüfung durchgeführt, bei der die Leuchtdichte von Beleuchtungsstärke am Bildschirm ermittelt.
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SEITE 92 Welche Produkte werden geprüft?
1,000
left monitor
DICOM 3.14
+/– 10 %
dL/L
0,100
0 1000 2000 3000 4000 5000
Abbildung 92: DICOM-Kennlinie mit der Software Monitorcheck. Wie man hier erkennt, liegen die blauen
Punkte im Toleranzbereich, womit die Anforderung an den Monitor erfüllt ist. [78]
Die Prüfung erfolgt mit einer Software vom Hersteller. Messung zu verwenden. Wichtig ist hierbei, dass der
Bei dieser wird man für die Prüfung durch die Raum möglichst dunkel ist, um die Ergebnisse des Tests
Software geführt und man muss die Anweisungen nicht zu verfälschen. Die Abweichung der Leuchtdichte
der Software Schritt für Schritt befolgen. Zunächst (cd/m²) darf nur unter 10 % für Grauwertbilder betragen.
werden einige allgemeine Fragen beantwortet, bis man Eine Prüfung der Homogenität ist nur notwendig, wenn
dann aufgefordert wird messtechnische Geräte für die mehrere Rechner verwendet werden. [78]
Abnahmeprüfung
Bei der Abnahmeprüfung werden die gleichen Kenn- • Sichtbarkeit von Ecken mit geringem Kontrast
größen wie bei der Konstanzprüfung ermittelt und • Unterscheidbarkeit
von 16
zusätzlich 3 weitere visuelle Prüfungen durchgeführt. Leuchtdichteflächenelementen
[78]
• Schwarz-Weiß Übergänge erkennbar
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Welche Produkte werden geprüft? SEITE 93
Produktbeispiel
SECULIFE IS Leuchtdichteauflösung:
- Misst die
Umgebungsbeleuchtung
- Für konstante
Raumlichtüberwachung
- 20 lx – 60 lx
- Dauerbetrieb
- Leuchtdiodenanzeige
- USB Schnittstelle
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SEITE 94 Literaturverzeichnis
4 Literaturverzeichnis
[1] Dieter Feulner, Messpraxis Schutzmaßnahmen, Nürnberg: Gossen METRAWATT GMBH.
[2] Kramme, Medizintechnik, Berlin Heidelberg: Springer, 2011.
[3] VDEK, vdek.com/magazin/ausgaben/2014-0102/fokus-eu-kommission.html.
[4] R. 2. PLUS, „Prüfsystem für medizinische Geräte“.
[5] Gärtner, Praxiswissen Medizintechnik: Medizinproduktesicherheit, 2001: TÜV Verlag, Köln.
[6] RIGEL, „An introduction to electrical safety testing in accordance with IEC 62353“.
[7] „Medizinproduktegesetz“, 2017 de.wikipedia.org/wiki/Medizinproduktegesetz.
[8] Tretbar, „Konformitätsbewertungsverfahren“, 2009.
[9] R. 2. PLUS, „Die IEC 60601-1 in der Praxis“.
[10] „Ableitstrom“, wikipedia.org/wiki/Ableitstrom.
[11] Dieter Feulner, „Prüfen von elektrischen Geräten“, GMC-I Messtechnik, Nürnberg.
[12] „DIN EN 62353“ distler.de/en-62353/.
[13] Dieter Feulner, gossenmetrawatt.com/resources/allg/fachartikel/
fa-pg-100204-d_vde0751-0701-0702.pdf.
[14] Dieter Feulner, „Kalibrieren von Mess- und Prüfgeräten – Erfahrungen eines Kalibrierlabors“,
GMC-I Messtechnik, Nürnberg, 2017.
[15] Guggenbichler, Keimfreie Oberflächen zur Verhinderung nosokomialer Infektionen,
Weiden i.d.OPf., Deutschland: Euritm Bildung + Wissen GmbH & Co. KG, 2015.
[16] K. K. V. Bayerns, „Hygienische Aufbereitung von Medizinprodukten in der Arztpraxis
und im MVZ“, 28 April 2017. kvb.de/fileadmin/kvb/dokumente/Praxis/Infomaterial/
Qualitaet/KVB-Broschuere-Hygienische-Aufbereitung-Medizinprodukte.pdf.
[17] „Herz: Aufbau- und Funktion“, transplantation-verstehen.de/organe/herz/aufbau-und-funktion.html.
[18] „Herz“, de.wikipedia.org/wiki/Herz.
[19] „Physiologie Herz“, onmeda.de/anatomie/herz-physiologie-1683-5.html.
[20] Onmeda Redaktion, 26 März 2013. onmeda.de/behandlung/ekg-ekg-auswertung-2467-7.html.
[21] R. MEDICAL, „Electrocardiographs“. An introduction to measuring and simulating Vital Signs.
[22] fokus-ekg.de/inhalt-von-a-z/ekg-ableitungen/einthoven-ableitungen/.
[23] ableitung-nach-goldberger. pictures.doccheck.com/de/photo/23486-ableitung-nach-goldberger.
[24] „Brustableitungen“, upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/66/Precordial_Leads_2.svg.
[25] S. K, „Journal für Kardiologie“, 2007.
[26] „Herzrhythmusstörungen“, kardionet.de/ventrikulaere-arrhythmie.
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Literaturverzeichnis SEITE 95
[27] herzdoctor.ch.
[28] „Defibrillator“, de.wikipedia.org/wiki/Defibrillator.
[29] „Kammerflimmern“, de.wikipedia.org/wiki/Kammerflimmern.
[30] Dr. Stefan Wiese, „Defibrillation: Lehrgangsunterlagen zu Defibrillationsfortbildungen“, conkret, Aachen.
[31] Gossen Metrawatt, „Prüfungen von Medizinprodukten“, Nürnberg.
[32] Dr. Andreas Lauber, meinherzdeinherz.info/Behandlungen/5Kardioversion/09_Kardioversion_Int.html.
[33] Gases: Their Properties and Behaviour, wps.prenhall.com/wps.media/objects/946/968731/ch09_01.htm.
[34] Dr. Dentsch, „Kardiovaskuläre Erkrankungen“, TH Nuernberg, Nürnberg.
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[36] J.Yadav, omronbloodpressuremonitorpictures.blogspot.de/2015/01/2015-arterial-blood-pressure-
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[37] „Auskultatorische Blutdruckmessung“, netdoktor.at/untersuchung/blutdruck-messen-8290.
[38] M. Toennies, „Anatomie / Physiologie der Atmung“.
[39] A. Kaltenegger, „Pulsyoximetrie & die Bedeutung der plethysmographischen
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[40] new.newshopch.yolasite.com/.
[41] Prof. Dr. Bergner, lungenfacharzt-muenchen.com/leistungen/blutgasanalyse.html.
[42] RIGEL, „Tests an Infusionspumpen: Eine Einführung“, RIGEL MEDICAL.
[43] „HF-Chirurgie“, de.wikipedia.org/wiki/HF-Chirurgie.
[44] M. Zwanger, „Skriptum: Medizintechnik, HF-Chirurgie“, TH Nürnberg, Nürnberg, 2016.
[45] „Scheitelfaktor“, de.wikipedia.org/wiki/Scheitelfaktor.
[46] „Effektivwert“, de.wikipedia.org/wiki/Effektivwert.
[47] Neugebauer, „Grundlagen der Hochfrequenz-Chirurgie,“ Erbe Elektromedizin GmbH, Tübingen.
[48] A. Pachner, „Bildgebende Verfahren in der Medizin: Seminarvortrag“, 2004.
[49] S. S. v. Obernitz, „Medizinische Bildgebung,“ IMAGING NETZWERK BERLIN, Berlin-Brandenburg,
2012 / 2013.
[50] R. T. A. Innsbruck. mta-r.de/blog/anna-bertha-die-frau-an-wilhelm-conrad-roentgens-seite/.
[51] n-tv.de, Christiane Gläser, https://www.n-tv.de/wissen/Als-Roentgen-ganz-zufaellig-Geschichte-schrieb-
article16296581.html
[52] „Röntgenstrahlung,“ de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6ntgenstrahlung.
[53] uniklinik-duesseldorf, „Schallwellen“, uniklinik-duesseldorf.de/fileadmin/Datenpool/einrichtungen/klinik_
und_poliklinik_fuer_strahlentherapie_und_radioonkologie_id30/dateien/ultraschall_eine_einfuhrung.pdf.
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SEITE 96 Literaturverzeichnis
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Abbildungsverzeichnis SEITE 97
5 Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Risikoklassen für Medizinprodukte [3]..................................................................................5
Abbildung 2: Einsatzgebiete von Medizingeräten......................................................................................6
Abbildung 3: Konformitätsbewertungsverfahren [8]..................................................................................8
Abbildung 4: CE-Kennzeichen.................................................................................................................8
Abbildung 5: Messeinrichtung zur Messung des Ableitstroms................................................................. 10
Abbildung 6: Hygiene Ablauf................................................................................................................. 15
Abbildung 7: Beispiele für einen Patientenmonitor.................................................................................. 17
Abbildung 8: Das Herz [18]................................................................................................................... 18
Abbildung 9: Beispiel für ein EKG [20]................................................................................................... 19
Abbildung 10: Ableitungen nach Einthoven [22].......................................................................................20
Abbildung 11: Ableitungen nach Goldberger [23].....................................................................................21
Abbildung 12: Ableitungen nach Wilson [24]............................................................................................21
Abbildung 13: Beispiel für ein 12-Kanal EKG............................................................................................22
Abbildung 14: Sinus-Tachykardie.............................................................................................................23
Abbildung 15: Bradykardie [26]...............................................................................................................23
Abbildung 16: AV-Block [27]................................................................................................................... 24
Abbildung 17: Ventrikuläre Tachykardie [26]............................................................................................ 24
Abbildung 18: Patientensimulator SECULIFE PS300.................................................................................25
Abbildung 19: Simulation eines normalen Sinusrhythmus auf einem EKG Gerät.........................................26
Abbildung 20: Ablauf nach einer Defibrillation [2].....................................................................................27
Abbildung 21: Nulllinie............................................................................................................................28
Abbildung 22: Manueller Defibrillator [28]................................................................................................28
Abbildung 23: AED (Automatisierter externer Defibrillator)........................................................................29
Abbildung 24: Monophasische und biphasische Schockform [32].............................................................29
Abbildung 25: Prüfung von Defibrillatoren mit dem SECULIFE DF PRO......................................................30
Abbildung 26: Messung des Drucks mit einer Quecksilbersäule [33].........................................................31
Abbildung 27: Risikofaktoren für einen zu hohen Blutdruck [34]................................................................32
Abbildung 28: Invasive Blutdruckmessung [36]........................................................................................32
Abbildung 29: Blutdruckmessung mit der palpatorischen Methode............................................................33
Abbildung 30: Oszillometrisches Blutdruckmessgerät...............................................................................34
Abbildung 31: Auskultatorische Blutdruckmessung [37]...........................................................................34
Abbildung 32: SECULIFE BP PRO............................................................................................................35
Abbildung 33: Komplettaufbau für die Prüfung nichtinvasiver Blutdruckmessgeräte.....................................36
Abbildung 34: Ablauf bei der invasiven Blutdruckmessung........................................................................37
Abbildung 35: Gasaustausch in der Lunge bei der Atmung........................................................................38
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Abbildungsverzeichnis SEITE 99
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SEITE 100 Tabellenverzeichnis
6 Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Normen zur Reinigung und Desinfektion................................................................................. 14
Tabelle 2: Sicherheits- und Funktionstester............................................................................................ 16
Tabelle 3: Ableitungen nach Einthoven................................................................................................... 20
Tabelle 4: Technische Daten des SECULIFE 300.................................................................................... 26
Tabelle 5: Vorteile- und Nachteile von Elastomerpumpen........................................................................ 48
Tabelle 6: Vorteile- und Nachteile von Spritzenpumpen........................................................................... 49
Tabelle 7: Vorteile- und Nachteile von Infusionspumpen.......................................................................... 49
Tabelle 8: Vorteile- und Nachteile von PCA Pumpen................................................................................ 50
Tabelle 9: Vorteile- und Nachteile bei der Messung mit Zylinder.............................................................. 53
Tabelle 10: Vorteile- und Nachteile bei der Messung mit der Messwaage.................................................. 53
Tabelle 11: Vorteile- und Nachteile bei der Messung mit elektronischen Geräten........................................ 54
Tabelle 12: Widerstand in Abhängigkeit von der Gewebeart [43]............................................................... 59
Tabelle 13: Frequenzbereich von Schallwellen [53]................................................................................... 73
Tabelle 14: Vor- und Nachteile von Ultraschall Bildgebung......................................................................... 77
Tabelle 15: Vor- und Nachteile eines Computertomographen..................................................................... 81
Tabelle 16: Vor- und Nachteile von MRT................................................................................................... 83
Tabelle 17: Vor- und Nachteile von PET.................................................................................................... 85
Tabelle 18: Prüfmittel für Bildwiedergabesysteme..................................................................................... 93
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Anhang SEITE 101
7 Anhang
7.1 Anhang A
Tabelle der Referenzwiderstände bei der Überprüfung von Vitalparametern.
Temperatur, YSI 400 YSl 700 YSl 700 Temperatur, YSI 400 YSl 700 YSl 700
C Widerstand Widerstand Widerstand C Widerstand Widerstand Widerstand
A B A B
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SEITE 102 Anhang
7.2 Anhang B
Tabelle der Normen
IEC-Norm Inhalt
IEC 60601-1-1 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit 1 : Ergänzungs-
norm: Festlegungen für die Sicherheit von medizinischen elektrischen Systemen
IEC 60601-1-2 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1-2: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
(ACDV) der wesentlichen Leistungsmerkmale - Ergänzungsnorm: Elektromagnetische Verträglichkeit - Anfor-
derungen und Prüfungen
IEC 0601-1-3 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit - Ergänzungs-
norm: Strahlenschutz von diagnostischen Röntgengeräten
IEC 0601-1-4 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1-4: Ergänzungsnorm: Allgemeine Festlegungen für program-
mierbare medizinische elektrische Systeme
IEC 0601-1-6 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1-6: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale - Ergänzungsnorm: Gebrauchstauglichkeit
IEC 60601-1-8 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1-8: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
(CCDV) der wesentlichen Leistungsmerkmale - Ergänzungsnorm: Prüfungen und Richtlinien für Alarmsyste-
me in medizinischen elektrischen Geräten und in medizinischen elektrischen Systemen
EC 60601-1-9 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1-9: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließ-
lich der wesentlichen Leistungsmerkmale - Ergänzungsnorm: Anforderungen zur Reduzierung von
Umweltauswirkungen
IEC 60601-1-10 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1-10: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließ-
lich der wesentlichen Leistungsmerkmale - Ergänzungsnorm: Anforderungen an die Entwicklung von
physiologischen geschlossenen Regelkreisen
IEC 60601-1-11 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1-11: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließ-
lich der wesentlichen Leistungsmerkmale - Ergänzungsnorm: Anforderungen an medizinische elek-
trische Geräte und medizinische elektrische Systeme für die medizinische Versorgung in häuslicher
Umgebung
IEC 60601-1-12 Medizinische elektrische Geräte - Teil 1-12: Allgemeine Festlegungen für die Sicherheit einschließ-
(CDM) lich der wesentlichen Leistungsmerkmale - Ergänzungsnorm: Anforderungen an medizinische
elektrische Geräte und medizinische elektrische Systeme für die medizinische Notfallversorgung
IEC 60601-2-1 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-1: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Elektro-
nenbeschleunigern im Bereich von 1 MeV bis 50 MeV
IEC 60601-2-2 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von
Hochfrequenz-Chirurgiegeräten und HF-chirurgischem Zubehör
IEC 60601-2-3 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Kurzwellen-
(ADIS) Therapiegeräten
IEC 60601-2-4 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von
Defibrillatoren
IEC 60601-2-5 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-5: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von
Ultraschall-Physiotherapiegeräten
IEC 60601-2-6 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Mikrowellen-
(ADIS) Therapiegeräten
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Anhang SEITE 103
IEC-Norm Inhalt
IEC 60601-2-7 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-7: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Röntgen-
generatoren von diagnostischen Röntgenstrahlenerzeugern
IEC 60601-2-8 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-8: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Therapie-
Röntgeneinrichtungen im Bereich von 10 kV bis 1 MV
IEC 60601-2-10 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Geräten zur
(CCDV) Stimulation von Nerven und Muskeln
EC 60601-2-11 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von
Gammabestrahlungseinrichtungen
IEC 60601-2-13 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-13: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von
Anästhesiesystemen
IEC 60601-2-16 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-16: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
(RDIS) der wesentlichen Leistungsmerkmale von Hämodialyse-, Hämodiafiltrations- und Hämofiltrationsge-
räten
IEC 60601-2-17 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von ferngesteu-
erten, automatisch betriebenen Afterloading-Geräten für die Brachytherapie
IEC 60601-2-18 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von endoskopi-
schen Geräten
IEC 60601-2-19 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von Säuglingsinkubatoren
IEC 60601-2-20 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von
Transportinkubatoren
IEC 60601-2-21 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Säuglings-
wärmestrahlern
IEC 60601-2-22 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von therapeuti-
schen und diagnostischen Lasergeräten
IEC 60601-2-23 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-23: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von Geräten für die transkutane Partialdrucküberwachung
IEC 60601-2-24 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-24: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
(ADIS} der wesentlichen Leistungsmerkmale von lnfusionspumpen und lnfusionsreglern
IEC 60601-2-25 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-25: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Elektro-
kardiographen
IEC 60601-2-26 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Elektroenze-
(ADIS} phaltographen
IEC 60601-2-27 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Elektrokar-
diographie-Überwachungsgeräten
IEC 60601-2-28 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von Röntgenstrahlen für die medizinische Diagnostik
IEC 60601-2-29 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-29: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Strahlen-
therapiesimulatoren
IEC 60601-2-31 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von externen
Schrittmachern mit interner Stromversorgung
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 104 Anhang
IEC-Norm Inhalt
IEC 60601-2-32 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Röntgenan-
wendungsgeräten
IEC 60601-2-33 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Magnetreso-
nanzgeräten für die medizinische Diagnostik
IEC 60601-2-34 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von invasiven Blutdrucküberwachungsgeräten
IEC 60601-2-36 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Geräten zur
(1CD) extrakorporal induzierten Lithotripsie
IEC 60601-2-37 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-37: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von Ultraschallgeräten für die medizinische Diagnose und
Überwachung
IEC 60601-2-39 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-39: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von Peritoneal-Dialyse-Geräten
IEC 60601-2-40 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-40: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Elektro-
myographen und Geräten für evozierte Potentiale
IEC 60601-2-41 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-41: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Operati-
(CCDV) onsleuchten und Untersuchungsleuchten
IEC 60601-2-43 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-43: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Röntgen-
einrichtungen für interventionelle Verfahren
IEC 60601-2-44 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-44: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Röntgen-
(CCDV) einrichtungen für die Computertomographie
IEC 60601-2-45 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-45: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von Röntgen-
Mammographiegeräten und mammographischen Stereotaxie-Einrichtungen
IEC 60601-2-46 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-46: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von
Operationstischen
IEC 60601-2-47 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-47: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
(RDIS) der wesentlichen Leistungsmerkmale von ambulanten elektrokardiographischen Systemen
IEC 60601-2-49 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-49: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von multi-
funktionalen Patientenüberwachungsgeräten
IEC 60601-2-50 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-50: Besondere Festlegungen für die Sicherheit von
Säuglings-Phototherapiegeräten
IEC 60601-2-51 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-51: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließ-
lich der wesentlichen Leistungsmerkmale von aufzeichnenden und interpretierenden Einkanal-und
Mehrkanal-Elektrokardiographen
IEC 60601-2-52 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-52: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von medizinischen Betten
IEC 60601-2-53 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-53: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von standardisierten Kommunikationsprotokollen für computer-
gestützte Elektrokardiographie
IEC 60601-2-54 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-54: Besondere Festlegungen für die Sicherheit und die
wesentlichen Leistungsmerkmale von Röntgengeräten für Radiographie und Radioskopie
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MEDIZINTECHNIK
Anhang SEITE 105
IEC-Norm Inhalt
IEC 60601-2-56 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-56: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
der wesentlichen Leistungsmerkmale von medizinischen Thermometern zum Messen der Körper-
temperatur
IEC 60601-2-57 Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich der wesentlichen Leistungsmerkmale von
Geräten mit Nicht-Laser-Lichtquellen für die Anwendung in der Therapie, Diagnose, Überwachung
und für kosmetische/ästhetische Zwecke
IEC 60601-2-62 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-62: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
(ACDV) der wesentlichen Leistungsmerkmale von Geräten zur Anwendung von hochintensivem therapeuti-
schem Utraschall (HITU)
IEC 60601-2-63 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-63: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
(CCDV) der wesentlichen Leistungsmerkmale von extraoralen zahnärztlichen Röntgeneinrichtungen
IEC 60601-2-65 Medizinische elektrische Geräte - Teil 2-65: Besondere Festlegungen für die Sicherheit einschließlich
(CCDV) der wesentlichen Leistungsmerkmale von intraoralen zahnärztlichen Röntgeneinrichtungen
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 106 Anhang
7.3 Anhang C
Fachbegriffe Medizintechnik
Fachbegriff Erklärung
Abdomen Bauch
Abusus Missbrauch, z.B. Alkoholmissbrauch
Achalasie Erkrankung der Speiseröhre, siehe auch Dysphagie
Adipositas Fettsucht, Fettleibigkeit, Übergewicht
AED Automatisierter externer Defibrillator
Anamnese medizinische Vorgeschichte
Aneurysma Aussackung eines Blutgefäßes
Aorta Hauptschlagader
Apoplex Schlaganfall
Appendizitis Blinddarmentzündung
Arrhythmien Herzrhythmusstörungen
Aszites Flüssigkeit im Bauch
Asystolie Herzstillstand
Atrium Vorhof (Herz)
AVK arterielle Verschlusskrankheit
Bradykardie Herzfrequenz zu tief
Carcinom (Abk.: ca) bösartiger Tumor des Epithels
chemotaktisch durch chemische Lockstoffe angezogen
Coecum oder Caecum eigentlicher Blinddarm
Colon Dickdarm
Darmkolik krampfartige durch Peristaltik hervorgerufene Schmerzen des Darmes
Dekubitus Wundauflagegeschwür; Druckgeschwür
DHC Ductus hepaticus communis, Teil des Gallengangsystems
Diabetes mellitus Zuckerkrankheit
Dilatiert erweitert
Diastole Herzmuskel erschlafft
distal körperferner Teil einer Extremität zum Ende hin
Divertikel Aussackung an Darm, Speiseröhre oder Blase
Ductus cystikus Gallenblasengang
Duodenum Zwölffingerdarm
Dysphagie Schluckschwierigkeiten; Probleme und Schmerzen beim Schlucken
Dyspnoe Atemnot
ECG / EKG Elektrokardiographie
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MEDIZINTECHNIK
Anhang SEITE 107
Fachbegriff Erklärung
ED oder MS Multiple Sklerose
Elektrotomie Elektrisch schneiden
Epithel Deckgewebe (z.B. Haut, Schleimhaut, aber auch Drüsen)
Filiae oder Töchter Metastasen (Absiedlungen eines Tumors an Leber, Knochen, Lunge)
Hämatom Bluterguss
Hämodynamik Pumpwirkung
HI Herzinfarkt
Hyperthyreose Schildrüsenüberfunktion
Hypertonie Bluthochdruck
Hypertensiv Den Blutdruck senkend
Ikterus Gelbsucht
Insuffizienz Funktionsminderung
Intoxikation (Intox) Vergiftung
-itis Entzündung
Ischämie Blutleere, Blutarmut
Jejunum Leerdarm
kaudal „schwanzwärts“ zum Ende der Wirbelsäule hin
kranial kopfwärts
Kolik Spasmus krampfartiger Schmerz; Zusammenkrampfen eines Muskels, z. B. Nierenkolik; „Gefäßkolik“
Koagulation Blutstillung
latent verborgen unter der Oberfläche
lateral seitlich
medial mittig
MI Mitralinsuffizienz (Klappenundichtigkeit der Mitralklappe)
Mobilisation Entweder Mobilmachung des Patienten aus dem Bett, z.B. Mobilisation nach Herzinfarkt oder
krankengymnastische Maßnahmen nach Herzinfarkt oder Freipräparieren während einer Operation
MS oder ED Multiple Sklerose
Myom gutartiges Muskelgeschwulst
Narkose künstlich herbeigeführter schlafähnlicher Zustand der Bewusstsein und Schmerzempfindung
vorübergehend aufhebt
Natriumchlorid das Kochsalz
Negativliste Verzeichnis von Arznei-, Heil-, und Hilfsmitteln die von der Bezahlung durch die gesetzlichen
Krankenkassen ausgeschlossen sind und nicht auf Kassenrezept verordnet werden dürfen
Nekrose umschriebener (abgegrenzter) Gewebstod als Folge einer Stoffwechselstörung durch Zellschädigung
Neonatal Neugeborenes
Nephrektomie operative Entfernung einer Niere
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MEDIZINTECHNIK
SEITE 108 Anhang
Fachbegriff Erklärung
Nephritis Nierenentzündung
Nephrolithiasis Nierensteinerkrankung
Neuritis Nervenentzündung
Neurotoxine Nervengiftige Stoffe die das Nervensystem besonders schädigen
Neuralgie Nervenschmerz
Neurasthenie Nervosität
Neurologie Teilgebiet der Heilkunde das alle Maßnahmen zur Erkennung und Behandlung des Nervensystems
sowie der von ihm beeinflussten Organe umfasst
Neurosen Störungen des Verhaltens und Erlebens sowie körperlicher Funktionen und Befindlichkeit ohne
organische Ursache
Neutrophile eine Art der weißen Blutkörperchen
Nephros Niere
Nitrosamine Stickstoffnitrosoverbindungen von denen viele als krebserregende Stoffe angesehen werden
Noxe Noxine sind Körpereiweißabbauprodukte mit toxischer (giftiger) Wirkung
Nykturie vermehrte nächtliche Harnentleerungen auch ohne größere abendliche Flüssigkeitsaufnahme
(beim Gesunden erfolgt die Urinausscheidung überwiegend tagsüber)
Ödem Einlagerung von Flüssigkeit ins Gewebe
Okklusion Verschluß
Ösophagus Speiseröhre
Pankreas Bauchspeicheldrüse
Patho krankhaft
Pathologie Erforschung und Lehre von krankhaften Zuständen
PEG Ernährungssonde, durch die Bauchdecke in den Magen gelegt
Perfusion Durchströmung der Blutgefäße
Peritoneum Bauchfell
Perikard Herzbeutel
Phenylketonurie Eiweiß-Stoffwechselstörung
Plethysmogramm Pulswellenkurve
Pleura Rippenfell
Pneumonie Lungenentzündung
postprandial nach dem Essen
präprandial vor dem Essen
Prophylaxe Vorsorge
Prospermie vorzeitige Ejakulation infolge einer Erkrankung
proxymal körpernaher Teil einer Extremität zum Körper hin
positiver Befund eine (bestimmte) Erkrankung liegt vor
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MEDIZINTECHNIK
Anhang SEITE 109
Fachbegriff Erklärung
Pulmonal Lunge
Pyelon Nierenbecken
Refraktärphase Zeitweise Unerregbarkeit
Rectum Mastdarm
Respiratio Atmung
Retrograd Gegen den Blutstrom
Ruptur Reißen, Durchbruch
Sarkom bösartiger Tumor des Bindegewebes
Septum Kammerscheidewand (die beiden Kammern und Vorhöfe im Herzen voneinander)
Schädel-Hirn-Trauma Gewalteinwirkung auf den Schädel kann eine Commotio cerebri (Gehirnerschütterung) hervorrufen
Sepsis Blutvergiftung
Sklerose Verhärtung, Vernarbung
Stenose Engstelle
stenosierend verengt, verschlossen
Sternum Brustbein
Stoma künstlicher Darmausgang Mundöffnung
Struma Kropf
Synkopen Aussetzer; kurze Bewußtlosigkeit
Systole Kontraktion
Tachykardien Minderung des Herzminutenvolumens; Flattern
Thorax Brustkorb
Toxin Gift
toxisch giftig
Tracheotomie Luftröhrenschnitt
Transkutan Durch die Haut
transversum quer
Ulcus Geschwür
Ulcus cruris Offenes Bein; Unterschenkelgeschwür
Ureter Harnleiter (von der Niere zur Blase)
Urethra Harnröhre (von der Blase nach außen)
Vena cava inferior untere Hohlvene
Vena cava superior obere Hohlvene
Ventrikel Kammer (Herz, Gehirn)
ZVK zentraler Venenkatheter (wird über den Hals gelegt)
Zyste klar umschriebene Flüssigkeitsansammlung, abgegrenzt, von Epithel ausgekleidet, nicht abfließend,
z.B. Nierenzyste
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