1 Der folgende Beitrag entstand als Tischvorlage für die Nachwuchstagung des Mediävi-
stenverbands zum Thema »Analogie. Wissenschaftsgeschichte und heutige Methodik« in
Sankelmark b. Flensburg (24. Nov. 2006), der er auch die Fragestellung verdankt. Den
Teilnehmern, besonders Ursula Kundert (Kiel) und Gerhard Krieger (Trier), danke ich
für Kritik und Anregungen.
2 Vgl. einführend Otto 1975.
3 Im Sündenfall verliert der Mensch die similitudo Dei, während er unverlierbar Gottes
imago bleibt. Vgl. Crouzel 1986, 500; Struker 1913, 76–128.
4 Vgl. Otto 1969, 133–143.
5 Vgl. Struker 1913, 23–27.
Die Bedeutung des Analogie-Begriffs 27
bildlichkeit mit der Trinitätslehre als dem wichtigsten Thema der Lehrent-
wicklung der Alten Kirche schlechthin, die auch im Mittelalter »die zentrale
Herausforderung an das christliche Denken«6 bildete. Zur Begriffsgeschichte
von »Analogie« im Mittelalter liegen für die Theorie der Gottebenbildlichkeit
zwei Bezugspunkte auf der Hand. Zum einen können die Eigenschaften, die
die Gottebenbildlichkeit ausmachen, im Anschluß an Pseudo-Dionysius Areo-
pagita (Ende des 5. Jahrhunderts n. Chr.) explizit als »Analogien« (griech.
aÆnalogiÂai) bezeichnet werden,7 zum anderen greifen die Autoren seit der
Hochscholastik auf den Begriff der Attributionsanalogie zurück, um darzule-
gen, daß und auf welche Weise die Gott und dem Menschen gemeinsamen
Eigenschaften vom Menschen in anderer Weise ausgesagt werden als von Gott.
Ferner spricht die Forschung auch für solche Autoren von »Analogie(n)«, die
selbst den Begriff »analogia« nicht verwenden.8
Für die Frage nach der Analogie im Mittelalter ist die Differenzierung zwi-
schen Quellen- und Analysebegriff daher unerläßlich.9 Von »Analogie im Mit-
telalter« kann auf mindestens zwei methodisch zu unterscheidende Weisen
gesprochen werden: (1) als Quellenbegriff, hinsichtlich der Begriffsgeschichte
von »Analogie« im Mittelalter, und (2) als Analysebegriff, hinsichtlich der Ver-
wendung des Begriffs »Analogie« durch die historische Forschung. Dabei ist
die Frage nach einem oder mehreren mittelalterlichen Analogiebegriff(en)
ausdrücklich nicht auf die Frage nach der Geschichte des lateinischen Lexems
analogia und von ihm abhängiger Lehnwörter in den Volkssprachen zu
begrenzen (s.u. vi.), sondern es sind – wie dies die philosophische Begriffs-
geschichte zumeist selbstverständlich tut10 – dem methodischen Konzept einer
nicht lexemgebundenen historischen Semantik folgend,11 auch andere latei-
nische Begriffe, die direkt oder indirekt auf den griechischen Begriff aÆnalogiÂa
bezogen sind, – etwa proportio oder eben similitudo – einzubeziehen. Entschei-
dend aber ist, daß die Frage, nach welchen Lexemen man Ausschau zu halten
hat, wenn man nach den oder dem mittelalterlichen Analogiebegriff(en)
fragt, überhaupt als methodisches Problem erkannt wird und daß der Bezug
des Übersetzungs- oder Übertragungsbegriffs auf den Ausgangsbegriff des Dis-
kurses (in unserem Fall das griechische Lexem aÆnalogiÂa) expliziert wird,
damit die Berechtigung des Analysebegriffs kontrollierbar wird.12
13 Die Frage, ob Augustin unter die im Titel genannten »zentralen Theologen des Mittel-
alters« zu rechnen oder der Spätantike zuzurechnen ist, ist im Zusammenhang zweitran-
gig. Mit Verweis auf das bei Augustin zu beobachtende Bewußtsein des Niedergangs der
eigenen Kultur betrachtet Kreuzer ihn als Ausgangspunkt mittelalterlicher Philosophie;
vgl. Kreuzer 2000, 7–21.
14 Schmaus 1967. Kritisch zum Adjektiv »psychologisch« Flasch 1980, 348f, der zu Recht
betont, daß es Augustin um eine »Metaphysik des Geistes« (ebd., 349) zu tun ist, nicht
um eine empirische Wissenschaft. Die Vorstellung einer empirischen, methodisch an
den Naturwissenschaften orientierten Seelenlehre war Augustin selbstredend fremd
(und von Schmaus gewiß nicht intendiert). Wenn bedacht ist, daß Augustins Psychologie
eine ganzheitliche, nicht-empirische Theorie des menschlichen Geistes ist, scheint mir
die Verwendung des Adjektivs unproblematisch. Vgl. auch Brachtendorf 2000, der für
De trinitate VIII von der »Einführung eines psychologischen Trinitätsbildes« spricht
(Brachtendorf 2000, 120).
15 Vgl. Schmaus 1969, 198. Im Kommentar heißt es prononciert: »ad imaginem Dei tan-
quam diceretur ad imaginem suam, quod est ipsa Trinitas« (Augustinus De Genesi ad
litteram liber imperfectus 16.61, 502, Z. 23f).
Die Bedeutung des Analogie-Begriffs 29
des Verstandes (mens), Erkenntnis (notitia) und Liebe (amor), als das zweite
und dritte Glied einer Dreierkette auffaßt.16 Ein dritter Ternar schließlich
vergleicht auf der Grundlage der Identifizierung Gottes mit der Liebe (caritas;
vgl. 1Joh 4,16; bei Augustin zumeist dilectio oder auch amor) Gottes Dreieinheit
mit dem Dreiklang von Liebendem, Geliebtem und Liebe:17 »Amans et quod
amatur et amor.«18 Daneben findet Augustin Spuren der Dreieinheit (»vestigia
trinitatis«) auch in anderen Bereichen der Kreatur – etwa der leiblichen Natur
des Menschen –, doch tritt dieser Bereich gegenüber der primären Vergleichs-
ebene des Geistes – auch Gott ist Geist (vgl. Joh 4,24) – in der reifen Trini-
tätslehre deutlich zurück.19
Grundlage der psychologischen Trinitätslehre ist der Versuch, das von der
Tradition vorgegebene Lehrstück von der Dreieinheit Gottes unter Rückgriff
auf die dem Menschen durch Introspektion bekannte Struktur seines Bewußt-
seins zu erklären. Daher spricht Augustin in seinem »religionsphilosophi-
sche[n] Hauptwerk«20 De trinitate davon, »per regulam similitudinis«21, einer
»Richtschnur der Ähnlichkeit folgend«, zur Erkenntnis des immateriellen
Gottes gelangen zu wollen. Bereits dieses Verfahren wird man mit dem Ana-
lysebegriff Analogie benennen können. Die analogische Methode der Trini-
täts- und Gotteserkenntnis besteht darin, die durch Bibel und die kirchliche
Lehrtradition vorgegebene bruchstückhafte Kenntnis Gottes durch die Über-
tragung einzelner Elemente aus einem vollständiger bekannten System, dem
menschlichen Bewußtsein – dessen Theorie durch die analogische Spekula-
tion gleichsam nebenbei bedeutend erweitert wird22 –, zu erweitern. Obwohl
Augustin allem Anschein nach selbst das Lehnwort analogia kaum verwendet23
und »seine Anwendung auf die Beziehung Geschöpf-Schöpfer sogar ausdrück-
lich ab[lehnt], auch und gerade hinsichtlich der trinitarischen Analogie«24,
16 Vgl. Schmaus 1969, 235–264, zur Kritik dieses Ternars, der kategorial Verschiedenes par-
allelisiert, 263f.
17 Vgl. ebd., 225–229.
18 Augustinus De trinitate VIII 10.14, 290.
19 Vgl. die Darstellung der Trinitätslehre in chronologischer Entwicklung durch Schindler
1965, bes. 61f, Anm. 1 (alle einschlägigen Schriften mit Datierung). Zu den frühen
Vergleichungen der Trinität mit dem gesamten Sein vgl. ebd., 20–24; ferner umfassend
Brachtendorf 2000, 118–148.
20 Vgl. Kreuzer 2001, VII.
21 Augustinus, De trinitate VIII 6.8, 278.
22 Vgl. etwa Flasch 1980, 327–329.
23 Vgl. Mayer 1986–1994, kein Eintrag s. v.
24 Schindler 1965, 12. Vgl. Augustinus Sermo 52, 38, 364: »Non dico ista [scil. tria, d.h.
memoria, intellectus, voluntas] illi Trinitati velut aequanda, quasi ad analogiam, id est ad
rationem quamdam comparationis dirigenda: non hoc dico.« (»Ich sage nicht, jene
[drei] seien der Dreieinheit irgendwie gleichzusetzen, gleichsam um zu einer Analogie,
d.h. zu einer Methode des Vergleichs hinzuleiten. Das sage ich nicht.«). Durch die
Erklärungsfunktion zu »aequare« rückt Augustin hier »analogia« in große Nähe zur
Gleichsetzung.
30 Johannes Klaus Kipf
25 Vgl. etwa Flasch 1980, 364 (synonym zu »Vergleich«, ebd.); systematisch, aber ohne
terminologische Reflexion, Schmaus 1969, 24f, 190–225 u. passim; bereits im Titel und
methodisch reflektiert: Schindler 1975; ähnlich Brachtendorf 2000, 121–126.
26 Ebd., 12.
27 Ebd.
28 Ebd., 28 u. passim.
29 Ebd., 20, 25.
30 Vgl. Sermo 52, 17, 360, unter der Überschrift »In nobis quaerenda Dei similitudo«:
»Videamus ergo, ne forte in creatura inveniamus aliquid, ubi probemus aliqua tria et
separabiliter demonstrari, et inseparabiliter operari.« (»So laßt uns sehen, ob wir nicht
etwas in der Kreatur finden, an dem wir aufzeigen können, daß etwas als drei und
trennbar erwiesen werden kann und [zugleich] untrennbar wirkt.«)
31 Vgl. Sermo 52, 21, 363: »Ex his tribus illustratur Trinitatis mysterium« (»Aus diesen dreien
[scil. Gedächtnis, Erkennen und Wille] erhellt das Geheimnis der Dreieinheit.«)
32 Sermo 52, 23, 364: »Hinc satis intelligitur Trinitatis personas posse et separabiliter de-
monstrari et inseparabiliter operari. Sufficit ergo quia ostendimus tria quaedam sepa-
rabiliter demonstrari, inseparabiliter operari. […] Sufficit hoc.« (»Auf diese Weise wird
genügend verstanden, daß die Personen der Dreieinheit zugleich als trennbar erwiesen
werden können und doch untrennbar wirken. Es genügt folglich, daß wir zeigen, daß
bestimmte Dreiheiten als trennbar erwiesen werden [und zugleich] untrennbar wirken.
[…] Dies genügt.«)
Die Bedeutung des Analogie-Begriffs 31
wird abgelehnt.33 Auch daher rührt sein Desinteresse am lat. Begriff analogia,
der ihm als römischem Orator bereits durch die Entlehnung aus dem Grie-
chischen verdächtig gewesen sein mag. Wenn Augustin die Begriffe imago und
similitudo an anderen Stellen34 doch erläutert, greift er nicht auf den Begriff
analogia, sondern programmatisch und systematisch auf die Kategorie der par-
ticipatio (Teilhabe) zurück, in deren Hintergrund der von Plato geprägte und
in der neuplatonischen Ontologie zentrale griechische Begriff meÂuejiw steht.
Der Mensch ist Gott ähnlich, insofern er selbst – wiewohl in unvollkommener
Weise – an den göttlichen Bestimmungen, an Gottes Eigenschaften, die
zugleich sein Wesen ausmachen (etwa Geist, Liebe, Wahrheit, Weisheit), teil-
hat.35 Die Kategorie der Teilhabe jedoch wird als ontologisches Gemeingut –
sehe ich recht – vorausgesetzt, aber nicht erläutert. Auch kann im Zusammen-
hang eine mögliche Affinität der Kategorie participatio zu einem Analysebegriff
von Analogie nicht weiter verfolgt werden.
Daher ist der Ertrag der psychologischen Trinitätslehre Augustins für die
Begriffsgeschichte von »Analogie« (einschließlich möglicher Übersetzungen)
gering. Dies mag auch an Augustins »notorischem Desinteresse an termino-
logischer Präzision«36 liegen. Denkerisch beeindruckend und äußerst wirk-
mächtig ist seine psychologische Trinitätslehre hingegen als Zeugnis eines ter-
minologisch unbekümmerten, aber kreativen Gebrauchs der Analogie als
Denkform.
33 Ebd.: »Non dico, Pater memoria est, Filius intellectus est, Spiritus voluntas est. Non dico,
quomodo libet intelligatur, non audeo.« (»Ich sage nicht: Der Vater ist das Gedächtnis,
der Sohn ist der Verstand, der [Heilige] Geist der Wille. Das sage ich nicht, wie auch
immer man das verstehen wollte; ich wage es nicht.«) Eine Identifizierung mit den
Personen der Trinität hatte Marius Victorinus für seinen Ternar esse – vita – intelligentia
(Sein – Leben – Verstand) vorgenommen (vgl. Kreuzer 2001, XIX, Anm. 30).
34 Besonders in De trinitate XIV und XV sowie im 74. Kapitel von De diversis quaestionibus 83;
vgl. dazu Markus 1964, 125–143.
35 Vgl. Bell 1980, 16–52.
36 Kreuzer 2001, XXXVII.
37 Javelet 1967. Vgl. Hödl 1969
38 Vgl. Javelet 1967, I, 139–145 u. passim.
32 Johannes Klaus Kipf
39 Déchanet nennt die Lehre von der imago »la clef de sa spiritualité« (Déchanet 1944,
249).
40 Vgl. Bell 1984, 89–124, zur Aufnahme des Gedankens des Gregorius von Nyssa aus De
hominis opificio, das ihm in der Übersetzung des Johannes Scotus Eriugena zugänglich
war (ebd., 93f).
41 Vgl. ebd., 119, Anm. 128.
42 Gulielmus de Sancto Theodorico Littera ad fratres de Monte Dei, 260.
43 Gulielmus de Sancto Theodorico De natura corporis et animae, 155.
44 Ebd., 157.
45 Bell 1980, 119; für Wilhelm zuerst Déchanet 1944, 251f, der sich wiederum am Sprach-
gebrauch Losskys 1930 und damit letztlich an der pluralischen Verwendung von
aÆnalogiÂai bei Ps.-Dionysius Areopagita orientiert.
46 Vgl. Bell 1980, 119–121 (mit Belegen).
47 Vgl. ebd., bes. 103f, 229f.
48 Diesen Zug betont Trinkaus 1998, 65–69.
Die Bedeutung des Analogie-Begriffs 33
lichkeit67 eine Rolle spielt, inwieweit er geeignet war, Aporien und Unschärfen
der Tradition zu überwinden und ob umgekehrt die Imago-Lehre einen Ort
bietet, an dem Thomas seinen Analogiebegriff schärfen konnte.
Der Begriff analogia tritt bereits in der frühesten Auseinandersetzung des
Aquinaten mit dem Lehrstück der Gottebenbildlichkeit auf, in seinem Kom-
mentar zu den Libri quattuor sententiarum des Petrus Lombardus (um 1095–
1160), dem verbreitetsten Lehrwerk der universitären Theologie des Mittelal-
ters. In diesem Frühwerk (1262–1265) verwendet Thomas den Begriff analogia
nur kursorisch. Zur Unterscheidung verschiedener Typen von Ähnlichkeit
spricht er davon, daß die göttlichen Eigenschaften in zweierlei Weise in den
Geschöpfen erwiesen würden: zum einen »gemäß der Ähnlichkeit der Ana-
logie«, so etwa die Eigenschaften Leben oder Weisheit, die Gott und Geschöp-
fen »auf analoge Weise« zukämen, zum andern gemäß einer Aussageweise, die
geistige Eigenschaften »auf metaphorische Weise« körperhaften Dingen zu-
schreibe.68 Hier wird das Adverb »analogice« verwendet, um eine robuste Ähn-
lichkeitsaussage (similitudo analogiae), die auf einer Verwandtschaft in der
Sache beruht, von einer vagen Behauptung von Ähnlichkeit, die auf einer
metaphorischen, rein sprachlichen Übertragung einer Eigenschaft auf einen
Gegenstand, die diesem sachlich nicht zukommt, zu unterscheiden. Der
Begriff analogia findet allerdings in den Passagen des Sentenzenkommentars,
die die Ebenbildlichkeit betreffen, nur kursorisch Verwendung. Zentral für
die Erklärung der Imago- und Similitudo-Relationen sind dort die Begriffe
species und imitatio.69
Da Thomas die Begriffe analogia bzw. analogice an der zitierten Stelle
benutzt, ohne eine Definition zu geben oder anzuführen, ist es notwendig,
ihre Bedeutung bei Thomas in Grundzügen zu skizzieren. Analoge Aussagen
stehen nach Thomas grundsätzlichen zwischen univoken und äquivoken. Uni-
vok wird ein Prädikat verwendet, wenn es im selben Sinne von zwei Gegen-
ständen ausgesagt wird, äquivok, wenn dasselbe Wort in unterschiedlicher
Bedeutung auf verschiedene Objekte angewendet wird. Eine analoge Verwen-
dung steht in der Mitte: Hier wird eine Eigenschaft verschiedenen Gegen-
ständen in verwandter Weise zugesprochen, da sich die zwar »verschiedenen
Gründe« (rationes diversae) der Aussage auf ein zugrunde liegendes Gemein-
sames (alicui uni eidem) beziehen.70 Diese Unterscheidung beruht auf Aristo-
teles’ Definitionen von oëmvÂnyma, synvÂnyma und parvÂnyma zu Beginn der Kate-
gorienschrift (1; 1a1–15), die sich auf die Bedeutungsweisen von Wörtern
(oÆnoÂmata; in lateinischer Übersetzung nomina) allgemein beziehen.71 Im Zu-
sammenhang sind jedoch Prädikationen, Zuschreibungen von Eigenschaften,
von Interesse. Es versteht sich, daß unter den verschiedenen Analogiebegrif-
fen, die Thomas unterscheidet, vor allem die Attributionsanalogie relevant ist.
Dabei ist zu beachten, daß Thomas’ Analogiebegriff, sofern er die Arten der
Prädikation betrifft, Bedingung der Möglichkeit von Theologie überhaupt ist,
da alle Aussagen über Gott, sofern sie Eigenschaften betreffen, die auch vom
Menschen oder anderen Geschöpfen ausgesagt werden können, von Gott und
Geschöpf auf analoge Weise (analogice) ausgesagt werden. Thomas hält in dem
für diese Frage zentralen Artikel der Summa theologiae72 fest, daß Aussagen, die
sowohl von Gott als auch von Geschöpfen gemacht werden können, stets nur
analogice (»analog«) ausgesagt werden können, da die prädizierten Eigen-
schaften Gott stets in vollkommener Weise, den Geschöpfen aber immer nur
unvollkommen zukommen. Aussagen über Gott und Geschöpf sind aber auch
nicht äquivok, da einer begrifflichen Teilung derselben Bezeichnungen das
biblische Zeugnis entgegensteht.73 Daher sind Aussagen über Gott »secundum
analogiam, id est proportionem« (»gemäß einer Analogie, d.h. eines Verhält-
nisses«) zu verstehen. Ein Wort, das so, »analog«, verwendet werde, bedeute
»diversas proportiones ad aliquid unum« (»verschiedene Verhältnisse in
Bezug auf ein und dasselbe«). Dieselbe positive Bestimmung, »im Sinne der
Hinordnung und der Beziehung auf eines«,74 zeichnet auch die anderen zen-
tralen Definitionen von analogia bei Thomas (Summa contra gentiles I 34; De
principiis naturae 6) aus.75
Mit der so bestimmten Analogie hat Thomas – ungeachtet aller Probleme,
die bei genauerer Bestimmung und Abgrenzung des Begriffs entstehen
mögen – eine sprachtheoretische Unterscheidung zur Grundlegung theologi-
scher Aussagen gefunden, die alle Bereiche seiner Theologie betrifft. Dies
heißt aber nicht, daß auch alle Schriften in gleicher Dichte von diesem Begriff
durchzogen wären. Ein Blick in die Hauptstellen seiner Ebenbildlichkeits-
lehre wird dies verdeutlichen.
71 Vgl. Park 1999, 241f. – Die Interpretation der Analogie durch die aristotelische Paro-
nymie (denominatio in der lateinischen Übersetzung der Kategorienschrift durch Boe-
thius) ist die in der Scholastik übliche; vgl. Kluxen 1971, 219. Sie bringt jedoch einen
entscheidenden Bedeutungswandel zwischen der Analogie in der antiken und hochmit-
telalterlichen Philosophie mit sich.
72 Thomas de Aquino Summa theologiae I q. 13, a. 5: »Utrum ea quae de Deo dicuntur et
creaturis, univoce dicantur de ipsis« (»Wird das, was von Gott und den Geschöpfen
ausgesagt wird, von ihnen im selben Sinn gesagt?«).
73 Thomas zitiert Röm 1,20: »Invisibilia Dei per ea quae facta sunt, intellecta, conspiciuntur.«
74 Park 1999, 239f.
75 Vgl. dazu Ashworth 1991, 41: »In Aristotle’s Greek, analogia was used to refer to simil-
arity of two proportions involving at least four terms. What came to be called analogia in
thirteenth-century Latin covered what Aristotle called pros hen [auf eines hin, J.K.K.]
equivocation.«
Die Bedeutung des Analogie-Begriffs 37
83 Ebd., 281.
84 Thomas de Aquino Summa theologiae I, q. 93, a. 1 ad 3, 402.
85 Krämer 2000, 289, Anm. 60.
86 Vgl. pointiert Moretti 1993, 189: »La ’similitudo secundum speciem’ diventa la categoria
principale utilizzata da S. Tommaso in tutta la teologia dell’immagine.«
87 Vgl. Merriell 1990, 200f.
88 Vgl. Thomas de Aquino Summa theologiae I q. 93, a. 6, c, 407: »Imago […] repraesentat enim
secundum similitudinem speciei […]. Vestigium autem repraesentat per modum effectus
qui sic repraesentat suam causam, quod tamen ad speciei similitudinem non pertingit […].«
89 Vgl. zusammenfassend Krämer 2000, 333, 334, Anm. 220.
90 Vgl. ebd., 326–329.
91 Dies gilt auch für die ältere Forschung zur Ebenbildlichkeit, die z.T. die Bedeutung des
Analogiebegriffs stärker betont als die rezente; vgl. Berg 1948, 27, 50–53.
Die Bedeutung des Analogie-Begriffs 39
92 Vgl. Koch 1959; Lossky 1960, 426 (Sachregister); Libéra 1980; Mojsisch 1983; zuletzt
Schiffhauer 2005.
93 LW 5, 287, 12. – Der Satz, den Eckhart an der zitierten Stelle verteidigt, steht LW 5, 210,
3–11.
94 Vgl. LW 5, 353, 12–14.
95 Koch 1959, 329 (277).
96 Mojsisch 1983, 65.
97 Beide Zitate ebd., 56.
98 Ruh 1989, 85.
99 Synopse beider Stellen bei Koch 1959, 331 (280).
100 Vgl. LW 2, 280, 5–9: »distinguuntur haec tria: univocum, aequivocum et analogum. Nam
aequivoca dividuntur per diversas res significatas, univoca vero per diversas rei differen-
tias, analoga vero per rerum differentias, sed per modos unius eiusdemque rei simpli-
citer«. Eine Übersetzung bietet Ruh 1989, 82. Vgl. grundlegend Koch 1959, 330–333
(280–283).
40 Johannes Klaus Kipf
des Begriffs modus (»Weise«, »Typ«), den er nicht wie Thomas als Aussageweise
(modus praedicandi), sondern als Seinsweise (modus essendi) begreift. Dadurch
gelangt er »zu einem ganz anderen Modell von Analogie«, demzufolge »sich
die einzelnen Relata im analogen Verhältnis durch eine Verschiedenheit des
Seinsmodus«101 auszeichnen, in dem die analoge Eigenschaft nur dem ersten
Relatum – Eckhart spricht von analogatum –, dem »Primäranalogat«102 zu-
kommt, nicht auch den weiteren Gliedern. An dem seit Aristoteles schulmä-
ßigen Beispiel des Prädikats »gesund« verdeutlicht auch Eckhart sein Analo-
gieverständnis. Wenn vom Menschen, einem Medikament und dem Urin
gesagt wird, sie seien gesund, so bedeutet dieses Adjektiv je Verschiedenes bei
den genannten Gegenständen, ist aber stets bezogen auf ein und dieselbe
Eigenschaft, Gesundheit. Über diese Interpretation, Gemeingut der Hoch-
scholastik, geht Eckhart hinaus, indem er darauf hinweist, daß im eigentlichen
Sinne, formaliter103, nur der Mensch oder ein anderes Sinnenwesen gesund ist,
ein Medikament oder der Urin jedoch nur im übertragenen Sinne, denn in
ihnen sei nicht mehr Gesundheit als in einem Stein.104 Der Begriffsname der
Gesundheit werde auf den Urin nur deshalb übertragen, weil seine Beschaf-
fenheit den Zustand des Sinnenwesens anzeige.105 Dieses Modell der ontolo-
gisch verstandenen Attributionsanalogie – Libéra spricht pointiert von einer
»métaphysique de l’analogie«106 – überträgt Eckhard nun auch auf die eigent-
lich metaphysische Analogie, diejenige von Schöpfer und Geschöpf. Hier ver-
hält sich Eckhart zufolge alles analogice, d.h. die von Gott und Geschöpf ana-
log ausgesagten Eigenschaften kommen eigentlich nur Gott (als dem Primär-
analogat) allein zu, dem Geschöpf aber nur »von Gott her«, der wiederum mit
seinen Eigenschaften identisch ist.107
Von dieser Definition der Analogie her steht zu erwarten, daß der Analo-
giebegriff in Eckharts Ebenbildlichkeitslehre eine gewisse Rolle spiele. Doch
diese ist bei Eckhart nicht mehr als Lehre vom Bild der Trinität in den See-
lenkräften ausgeprägt, geht vielmehr in einer allgemeinen Theorie des Bildes
und im besonderen des Bildes Gottes in der Seele auf.108 Dies soll zum einen
an einem exegetischen Werk Eckharts, das den Ausgangspunkt der Ebenbild-
lichkeitslehre kommentiert, zum andern an ihrer Neuinterpretation inner-
halb einer Theorie des Bildes Gottes in der Seele gezeigt werden.
109 LW 1, 185–444. In den Libri parabolarum Genesis (LW 1, 445–702), Eckharts zweitem
Genesis-Kommentar, spielt die imago Dei ebenfalls (§§ 140, 153, 193f; LW 1, 607f, 623f,
665–667) eine Rolle. Der Befund hinsichtlich analogia oder trinitas entspricht dem in der
Expositio.
110 LW 1, 137, 2f: »Ibi invenies aliqua breviter de natura intellectus, veri et boni et quaedam
alia notabilia.« Es handelt sich – wie bei allen Kommentaren Eckharts – nicht um eine
fortlaufende Erklärung, sondern um eine Auslegung von 67 zentralen Sätzen (auctori-
tates).
111 LW 1, 270, 9.
112 LW 1, 271,10.
113 Vgl. LW 1, 272, 1f: »De ratione […] imaginis est quod sit expressiva totius eius plene,
cuius imago est, non expressiva alicuius determinati in illo.« (»Es liegt im Begriff des
Bildes, daß es das zur Gänze repräsentiert, dessen Bild es ist, nicht nur irgendeinen
bestimmten Teil darin.«) Zu Eckharts allgemeiner Bildtheorie vgl. Wilde 2000, 67–170.
114 LW 1, 272, 2f: »Hinc est quod Graecus vocat hominem microcosmum, id est minorem
mundum.«
115 Vgl. LW 1, 271, 1–4: »Hinc est quod homo procedit a deo in ›similitudinem‹ divinae
›substantiae‹, propter quod capax est sola intellectualis natura perfectionum substan-
tialium divinae essentiae, puta scientiae, sapientiae […].« (Kennzeichnung im Original,
zur Hervorhebung der wörtlichen Übereinstimmung mit Avicennas Kommentar zur ari-
stotelischen Metaphysik [IX 7; 107a31]). Vgl. auch LW 1, 271, 9–13.
42 Johannes Klaus Kipf
116 DW 1, 263–276.
117 Vgl. Sturlese 1992; Köbele 1998; Wilde 2000, 298–305.
118 Ruh 1989, 150–155.
119 Ebd., 150.
120 Eckhart lehrt mit Aristoteles und Avicenna die Ewigkeit der Welt. Zu Beginn der Expositio
libri Genesis betont er, das »principium« von Gen 1,1 sei nicht als zeitlicher Anfang,
sondern als »ratio idealis« (LW 1, 186, 14), »ratio intellectus« (LW 1, 189, 8) und als
»primum nunc simplex aeternitatis« (LW 1, 190, 1f) zu verstehen. Vgl. Largier 1989, bes.
136–139.
121 Vgl. Wilde 2000, 182 mit Anm. 28 (Literatur).
122 Vgl. Köbele 1998, 52f u. passim.
123 Vgl. etwa in Predigt 83; DW 3, 437, 4–438, 3 und 446, 1–448, 9, bes. 437, 11f: »Schowet si
[scil. die Seele] got, als ›er‹ got ist oder als er bilde ist oder als er drv ist –, es ist ir ein
gebreste.« Ziel ist es, daß die Seele Gott nicht in seiner Dreiheit, sondern als »das einig
ein« (ebd., Z. 14) schaut.
124 Vgl. LW 4, 144, 6f: »Deus enim ut deus non est nec sapit nec invenitur nisi in intellectuali
natura, ubi imago dei capax dei, cuius totum est esse ad aliud.« (»Denn Gott als Gott ist
und schmeckt und wird gefunden ausschließlich in der Erkenntnisfähigkeit, wo das Bild
Gottes in der Lage ist, ihn zu enthalten, dessen Sein gänzlich ein Auf-ein-anderes-hin-
Sein ist.«) Vgl. Wilde 2000, 182f.
125 DW 1, 268, 5.
126 Ebd.
127 Ebd., Z. 8.
Die Bedeutung des Analogie-Begriffs 43
noch wı̂sheit«128 im Bilde sei. Aussagen aus dieser Predigt wurden Eckhart in
seinem Häresieprozeß vorgehalten, in dem ihm die Ankläger in einem Artikel
»über das Bild in der Seele« vorhielten, er lehre, »daß das Bild der Dreieinheit
in der Seele ein Abdruck seiner selbst ohne Willen und Verstand«129 sei. Von
der Dreieinheit freilich spricht Eckhard in der gesamten Predigt 16b nicht,
vielmehr handelt es sich um ein »Mißverständnis«130 der Inquisitoren, die ein
Element der Lehrtradition in Eckharts eigenwillige Lehre vom Bild Gottes im
Menschen eintragen. Im Verlauf der Predigt nimmt Eckhart Augustins Ver-
hältnisbestimmung von imago und similitudo aus der 74. Frage von De diversis
quaestionibus 83 auf,131 modifiziert sie jedoch. Während Augustin darlegt, daß
jedes Bild dem Abgebildeten ähnlich sei, das Umgekehrte jedoch nicht gelte,
die Ähnlichkeits- mithin die Bildrelation nicht umfasse,132 sagt Eckhart: »Bilde
enmac niht gesı̂n âne glı̂cheit, aber glı̂chheit mac wol gesı̂n âne bilde.«133 Nun
ist darauf hinzuweisen, daß mittelhochdeutsch »glı̂che« sowohl »gleich« als
auch »ähnlich« bedeuten kann,134 – der etymologische Vorfahr unseres Adjek-
tivs »ähnlich«, das schmal belegte mittelhochdeutsche »anelich«,135 kann
gleichfalls »ähnlich« und »gleich« bedeuten136 und brächte keine Differenzie-
rung –, doch im Kontext kommt es Eckhart auf die Gleichheit an. Zum einen
verwendet er das von Augustin übernommene Beispiel zweier Eier, die einan-
der ähnlich seien, jedoch nicht eines ein Bild des anderen, modifiziert,137 zum
andern verbindet er, »was Augustinus trennte, nämlich Bild und Gleichheit
(imago, aequalitas)«138.
Ohne auf weitere Einzelheiten eingehen zu können, ist festzuhalten, daß
Eckhart die theologische Rede vom Menschen als Bild Gottes in eine umfas-
sende Theorie vom Bild Gottes im Menschen transformiert, in der ihr bibli-
scher und patristischer Ausgangspunkt, die Lehre der Gottebenbildlichkeit,
vor allem in ihrem schöpfungstheologischen Kontext, kaum mehr zu erkennen
128 Ebd., Z. 7.
129 LW 5, 220, 7–9: »Octavus articulus est de imagine in anima, quod ›imago‹ trinitatis in
anima sit »quaedam expressio ›sui‹ ipsius absque voluntate et intellectu.« Die (zutref-
fende) Beobachtung Köbeles, Eckharts deutsche Aussagen seien »wortwörtlich und sehr
präzise […] ins Lateinische übertragen« (Köbele 1998, 53) worden, ist an dieser Stelle
dahingehend einzuschränken, daß die Wiedergabe von wı̂sheit mit intellectus Eckharts
Wortlaut und Intention zuwiderläuft.
130 Ebd.
131 S. o., Anm. 34.
132 Vgl. Augustinus De diversis quaestionibus 83, 213f; dazu Markus 1964.
133 DW 1, 265, 5.
134 Köbele 1998, 69, Anm. 47.
135 Vgl. etwa Gärtner 1992, 16 s.v. (Belege aus dem Buch der Märtyrer [Ende 13. Jahrhun-
dert] und bei Eckharts Schüler Heinrich Seuse).
136 Vgl. Lexer 1872–1878, I, 67 s.v.
137 Vgl. DW 1, 265, 6: »Zwei eier sint glı̂che wı̂z, und einez enist doch des andern bilde niht
[…]«. Er behauptet nicht, zwei Eier seien einander gleich, sondern nur, sie seien ›glei-
chermaßen weiß‹.
138 Wilde 1990, 301. Augustinus betont: »Imago et aequalitas et similitudo distinguenda
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44 Johannes Klaus Kipf
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