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Heinz-Dieter Smeets
Lehrstuhl für
Volkswirtschaftslehre, insbes. Internationale
Wirtschaftsbeziehungen
Devisenmärkte
[Modul MW08]
Tel.: 0211/81-11566
E-Mail: smeetsd@uni-duesseldorf.de
Internet: http://www.vwlsm.uni-duesseldorf.de
http://www.uni-duesseldorf.de/ilias
Die Klausur setzt sich zusammen aus dem Stoff der Vorlesungen und der Übungen
10.April Vorlesung
17. April Vorlesung
24. April Vorlesung
01. Mai Feiertag
08. Mai Vorlesung
15. Mai Vorlesung
22. Mai Vorlesung
29. Mai Vorlesung
05. Juni Vorlesung
12. Juni Vorlesung
19. Juni Vorlesung
26. Juni Vorlesung
03. Juli Vorlesung
10. Juli Vorlesung
17. Juli Wiederholung
Copeland, L.S. (2014): Exchange Rates and International Finance, 6th ed., Harlow, u.a.
Gärtner, Manfred und M. Lutz (2009): Makroökonomik flexibler und fester Wechselkurse,
4. Aufl., Berlin u.a.
Sarno, L. und M.P. Taylor (2002): The Economics of Exchange Rates, Cambridge (UK).
Smeets, Heinz-Dieter (2007): Währung und Internationale Finanzmärkte, in: Th. Apolte u.a.
(Hrsg.): Vahlens Kompendium der Wirtschaftstheorie und
Wirtschaftspolitik, Bd. 1., 9. Auflage, München, S. 265-330.
Kaufkraftparität
Zinsparität
Ex – Im + EV + LÜ = KEx – KIm + ∆R
- NAP
+ NAP
Leistungsbilanz
Kapitalbilanz
in der Kritik
300
285
250
Mrd. US-Dollar
200 190
170
150
100
50
0
1 2 3
DEU CHI JAP
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 12
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 13
Die Entwicklung der deutschen LB und ihrer Komponenten
der Handelsbilanz
ηY = + 1,19
YD ImD (+)
Die angegebenen Elastizitätswerte entstammen: Bahmani, Mohsen; Hanafiah Harvey und Scott W. Hegerty: Empirical tests of the
Marshall‐Lerner condition: a literature review, Journal of Economic Studies, Vol . 40, 2013, S. 411-443, hier: S. 437. Zu qualitativ ähnlichen
Ergebnissen gelangt auch Kramer, Lucas: Ursachen und Wirkungen von Inflationsdifferenzen in der Europäischen Währungsunion, Aachen 2015,
S. 196 ff.
Ex – Im = (SP – I) + (T – G) (2)
Nettosparer: (…)>0
Nettoinvestor : (…)<0
Handelsbilanzungleichgewichten
Y + Im = C + I + G + Ex (3a)
Handelsbilanzüberschüssen
Ex – Im = (SP – I) + (T – G) (2)
Nettosparer: (…)>0
Nettoinvestor : (…)<0
• Preisnotierung: Sie gibt den Preis in heimischer Währung für eine Ein-
heit der ausländischen Währung an (z.B.: 0,80 €/1 $). Aus der Sicht des
Eurowährungsgebiets (Inland) ergibt sich dann die Preisnotierung allge-
mein als e[€/$]. Dabei entspricht der Wechselkurs in der Preisnotierung
dem reziproken Wert der Mengennotierung und umgekehrt e[€/$] =
1/e[$/€].
1 Euro = e USD
A€ = N$ (Im; KEx)
Aufwertung der Alle autonomen Transak-
heimischen tionen, die zu Zahlungsaus-
Währung gängen führen (A, B, C1-C4)
G
e0
Abwertung der
Alle autonomen Transak-
heimischen
tionen, die zu Zahlungsein-
Währung gängen führen (A, B, C1-C4)
N€ = A$ (Ex; KIm)
A= N EUR
1 USD = e Euro
A$ = N€ (Ex; KIM)
Abwertung der
Alle autonomen Transak-
heimischen tionen, die zu Zahlungsein-
Währung gängen führen (A, B, C1-C4)
G
e0
Aufwertung der
heimischen Alle autonomen Transak-
Währung tionen, die zu Zahlungsaus-
gängen führen (A, B, C1-C4)
N$ = A€ (Im; KEx)
A= N USD
(1) (1)
N€1
ÜN€ = ÜA$
N€ = A$ (Ex; KIm)
A1 A= N N1 EUR
[Im1] [Im = Ex] [Ex1]
A G B
e0
(1) (1)
N€1
ÜN€ = ÜA$
N€ = A$ (Ex; KIm)
A1 A= N N1 EUR
[Im1] [Im = Ex] [Ex1]
A G B
e0
(1) (1)
(3) (3)
N€1
ÜN€ = ÜA$
N€ = A$ (Ex; KIm)
A1 A= N N1 EUR
[Im1] [Im = Ex] [Ex1]
M V = Yr P
m B
A$1
ÜA$ = ÜN€
e0
A B
G
e1 E
N$1 N$ = A€ (ExUSA; KImUSA)
N1 A=N A1 USD
120,0
117,5
115,0
112,5
110,0
107,5
105,0
102,5
100,0
97,5
86 87 88 89 90 91 92
45
40
SDRs (billions)
35
30
25
20
15
Dez Apr Aug Dez Apr Aug Dez Apr Aug Dez Apr Aug Dez Apr
90 91 92 93 94 95
A$1
ÜA$ = ÜN€
e0
A B
G
e1 G1
N$1 N$ = A€ (ExUSA; KImUSA)
N1 A=N A1 USD
PT[€] = P
PTT*[$]
a[$] / e[$/€]
Inlands- Auslandspreis in
preis inländischer
Währung
Absolute Kaufkraftparität
e[$ / € ] =
[$] *
PT
bzw.
PT [€ ]
e[€ / $] = *
PT [€ ] PT [$]
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 40
Relative Kaufkraftparität
bzw.
1,4
USD/DM bzw. Euro
1,2
0,8
KKP
Aktueller
Wechselkurs
0,6
0,4
145
193
613
61
97
301
361
409
433
469
181
397
457
505
541
565
649
529
637
13
313
1
49
73
85
109
133
169
157
205
241
265
229
373
385
421
517
625
37
337
349
121
445
553
577
493
25
217
253
277
325
589
601
481
289
€1 €0 €2 Menge (€)
Wechselkursuntergrenze
in der Schweiz ÜA€ = ÜNCHF
Zinsparität
e [€ / $] − e[€ / $]
T
= i−i *
e[€ / $]
Ungedeckte Zinsparität
e[€ / $]
Inlands- (erwarteter)
Ertrag Auslands-
Ertrag
i − i* = ∆E
e0 = E(e0) G
i = i + ∆E
*
0
i0 i; i*+∆E
L
M0 M = L (Y ; i)
M
Anpassungsprozesse
e1
E
Flex. WKe
i*+∆E
i1 i0 i; i*+∆E
e1 G
F
e0 = E(e0)
E
i*1+∆E
i*0+∆E
i0 i1 i; i*+∆E
e0 = E(e0)
G
i*0+∆E1
i*0+∆E
i0 i1 i; i*+∆E
G F
e0 = E(e0)
i*0+∆E1
i*0+∆E0
i0 i1 i; i*+∆E
Bei
Gleichheit
E(e )[€ / $]
e[€ / $] =
1+ i − i *
E(e )[€ / $]
e[€ / $] =
1 + i[€ ] − i [$]
*
i − i*
BE
e PN = + 1 ⋅ e PN
1 + i
*
Beträgt der Zins z.B. 5%, so muss er als 0,05 in die Formel eingesetzt werden!
4
USA
Prozent
Percent
1
Japan
0
03 04 05 06 07 08 09
140
Aktueller
AktuellerWechselkurs
Wechselkurs
e = 120 JPY/$
130
A
120
/ USD
110
KKP
JPY/USD
100
90 iJap = 0,50 %
iUSA = 5,00 %
80
97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09
(ausgewählte Modellansätze)
Leistungsbilanz Kapitalbilanz
Währungskrisen-Modelle
(erster, zweiter und dritter Generation)
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Ex – Im = KEx – KIm + ∆R
Kapitalbilanz
Monetäre
KKP ZP Portfolio Risikoprämien-
Modelle
Modelle ansatz
Fundamentalisten / Informations-
Flexible Inflexible „News“ Rationale spekul. Peso-
Chartisten asymmetrie
Güterpreise Güterpreise Blasen Problem
(Dornbusch)
(keine rationalen Erwartungen)
eT[€/$] – e[€/$]
i[€] =e ia[[$]
€ / $+] −---------------------
e[€ / $]
T
= i − i* gilt
e[€ / $] e[€/$]
Gesamtvermögen
LB = y – A = ΔR
ΔM = m (ΔD + ΔR)
MS M d
A y; −
E2
P P
Devisen- dR
abfluss = −
dt
y
Devisen- E0
zufluss
dR
= E1
dt
MS Md MS Md MS Md
< = >
P P P P P P
2. Es herrscht Vollbeschäftigung
4. Zinssätze und Wechselkurse sind jederzeit vollkommen flexibel, so daß Geld- und Kapitalmärkte stets geräumt sind
5. Güterpreise sind träge und reagieren erst im Laufe der Zeit auf Geldmarktungleichgewichte
8. Die international gehandelten Aktiva bilden vollkommene Substitute, so daß die folgende Zinsparität gilt:
E(et+n) - et
it – it* = --------------
et
9. Die Wirtschaftssubjekte bilden rationale Erwartungen, die sich an der KKP orientieren
Ms = Md (i, y) P
E(e) – e
Ms = Md (i* + -----------, y) P
e
e[€/$]
e e
−e
M (i +
d A
; Y) P = M s
MS
e
A
B
e0
C
e1
Md
P
P0 P1
e[€/$]
Ms
1
MS
A B
e0
Md Md
1
P
P0 P1
e[€/$]
B
e1
Ms1
KKP
MS
eL C
e0 A Md1
Md
45°
P
P0 P1
e[€/$]
e1
eL
e0
Zeit
t0
e0 = E(e0) A
i*0+∆E1
i*0+∆E0
i; i*+∆E
i1 i0
P0L(y0,i)
P1L(y0,i)
A‘
M0 M0
B‘
M1 M1
C‘
M
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 86
Walrasianisches Gesetz: Befinden sich n-1 Märkte im Gleichgewicht, dann
befindet sich auch der n-te Markt im Gleichgewicht
Gesamtvermögen
WPF
WPF e = wpF (i, iF ) • A Markt für ausländische Wertpapiere
e
WPF F
A = M + WP + WP e Budgetrestriktion
e
e[€/$]
Md > Ms
WPd < WPs
WPFd < WPFs Md > Ms MM
WPd > WPs
WPFd < WPFs
Md < Ms
WPd > WPs
A WPFd < WPFs
e0 B
Md > Ms
WPd < WPs
WPFd > WPFs FF
Md < Ms Md < Ms
WPd < WPs WPd > WPs
WPFd > WPFs BB WPFd > WPFs
i
i0 i1
e[€/$]
Modellannahmen
• kleine offene Volkswirtschaft
MM (Weltmarktzins ist exogen und konstant)
• statische Wechselkurserwartungen
A (Vereinfachung der Modellanalyse)
e0 B
FF
BB
i
i0 i1
Im Ausgangspunkt A sind alle Märkte im Gleichgewicht. Geht man nun von einem Anstieg des in-
ländischen Zinssatzes aus, wird zunächst der Punkt B realisiert. Es entsteht ein Überschussange-
bot an realer Kasse ( Md < Ms ), da die gestiegenen Opportunitätskosten der Kassenhaltung die
Geldnachfrage drücken. Zusätzliche Geldnachfrage könnte sich in dieser Situation allenfalls auf-
grund einer Vermögenszunahme ergeben. Letzteres wiederum ergibt sich bei einer Abwertung der
Inlandswährung, also einer Erhöhung des Wechselkurs in der Preisnotierung (e). Somit kann der
Geldmarkt nur im Gleichgewicht bleiben, wenn ein Zinsanstieg von einem Wechselkursanstieg be-
gleitet wird.
e[€/$] Modellannahmen
• kleine offene Volkswirtschaft
MM (Weltmarktzins ist exogen und konstant)
• statische Wechselkurserwartungen
A (Vereinfachung der Modellanalyse)
e0 B
FF
BB
i
i0 i1
Im Ausgangspunkt A sind alle Märkte im Gleichgewicht. Geht man nun von einem Anstieg des in-
ländischen Zinssatzes aus, wird zunächst der Punkt B realisiert. Es entsteht eine Überschussnach-
frage auf dem inländischen Bondmarkt ( WPd > WPs ). Um dem entgegenzuwirken, muss das Ver-
mögen sinken. Ein Absinken des Vermögens erfolgt durch eine Aufwertung der inländische Wäh-
rung.
e[€/$] Modellannahmen
• kleine offene Volkswirtschaft
MM (Weltmarktzins ist exogen und konstant)
• statische Wechselkurserwartungen
A (Vereinfachung der Modellanalyse)
e0 B
Im Ausgangspunkt A sind alle Märkte im Gleichgewicht.
FF Geht man nun von einem Anstieg des inländischen Zins-
satzes aus, wird zunächst der Punkt B realisiert. Es ent-
BB
i steht ein Angebotsüberhang auf dem inländischen Markt
i0 i1 für ausländische Bonds ( WPFs > WPFd ) , da die Marktteilneh-
mer ihre Nachfrage auf den Markt für inländische Bonds umleiten.
Im Gegensatz zu den Überlegungen für den Geldmarkt darf es nun aber keine Abwertung der inlän-
dischen Währung geben. Diese würde zwar auch hier aufgrund der Vermögenserhöhung die Nach-
frage nach ausländische Bonds erhöhen; gleichzeitig steigt aber auch das in Inlandswährung ausge-
drückte Angebot an Auslandsanleihen.
Das bei der Bewegung von A nach B entstandene Nachfragedefizit nach ausländischen Bonds kann
letztlich nur durch eine Aufwertung beseitigt werden. Somit muss auch die FF-Kurve, wie die BB-Kur-
ve eine negative Steigung aufweisen.
Ob die BB- oder die FF-Kurve steiler verläuft, hängt davon ab, wie stark Zins- und Wechselkursände-
rungen die Nachfrage auf den beiden Märkten beeinflussen. Es ist plausibel anzunehmen, dass eine
inländische Zinsänderung die Nachfrage nach inländischen Bonds stärker beeinflusst als diejenige
nach ausländischen Bonds. Umgekehrt dürfte sich eine Wechselkursänderung stärker auf die Nach-
frage nach ausländischen Bonds auswirken als auf die Nachfrage nach inländischen. Wenn dies gilt,
verläuft die FF-Kurve flacher als die BB-Kurve.
Eine wichtige Eigenschaft der grafischen Modelldarstellung besteht darin, dass sich in dem Punkt alle
drei Gleichgewichtskurven schneiden, wo sich zwei der Gleichgewichtskurven schneiden. Dies ergibt
sich aus der Vermögensrestriktion. Wünschen die Marktteilnehmer zwei Komponenten ihres Vermögens
genau im angebotenen Volumen zu halten, z.B. Geld und inländische Bonds, dann muss die gewünsch-
te Nachfrage nach der dritten Anlageform – also nach ausländischen Bonds – dem bei gegebenem
Wechselkurs vorliegenden Angebot entsprechen. Dies hat die angenehme Konsequenz, dass bei der
Analyse der komparativ-statischen Effekte von Parameteränderungen immer nur zwei Gleichgewichts-
kurven im Auge behalten müssen. Es bietet sich an, immer die Gleichgewichtskurve mit heranzuziehen,
die vom betrachteten Schock überhaupt nicht tangiert wird.
e[€/$] M1M1
B1B1
MM
B
e1
A
e0
FF
BB
i
i1 i0
Eine Ausweitung der Geldmenge durch Offenmarktoperationen (Ankauf von inländischen Bonds) führt
zunächst zu einer Verschiebung der MM-Kurve nach links oben. Durch den Ankauf der inländischen
Bonds erhöht sie einerseits das Geldangebot und andererseits sinkt parallel das Angebot inländischer
Bonds. Aus diesem Grund verschiebt sich – zeitgleich mit der MM-Kurve – die BB-Kurve nach unten.
Da das Angebot an ausländischen Bonds unverändert ist, bleibt die FF-Kurve in ihrer alten Position.
Die neue BB-Kurve muss die neue MM-Kurve somit auf der originären FF-Kurve schneiden.
e[€/$]
M1M1
MM
B
e1
A
e0
F1F1
FF
BB
i
i1 i0
e[€/$]
M1M1
MM = M2M2
B
e1
C
e2
A
e0
F1F1
FF
B1B1
BB
i
i1 i0 i2
M V = Yr P
m B
40
Festkurssystem
von Bretton Woods
30
20
10
Percent
-10
-20
-30
-40
54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14
5 Festkurssystem
von Bretton Woods
4
1
Percent
-1
-2
-3
-4
-5
-6
-7
54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14
Kapitalbilanz
Einige Jahre lang waren viele Ökonomen der Ansicht, die Wechselkurs-
bewegungen seien mit diesen Modellen größtenteils zu erklären. Allerdings
verstärkten sich mit zunehmender Beobachtung des Verhaltens flexibler
Wechselkurse Zweifel an den traditionellen Wechselkursmodellen. So kamen
immer mehr empirische Untersuchungen, die sich auf Daten nach dem Ende des
Bretton-Woods-Systems beziehen, zu dem Ergebnis, dass gängige
Fundamentalmodelle das beobachtete Wechselkursverhalten nur schlecht erklären
und dass die Qualität ihrer Wechselkursprognosen noch schlechter ist.
In einem effizienten Markt spiegelt der sich dort bildende Preis alle verfügbaren
preisrelevanten Informationen wider
Da obige Definition relativ unscharf ist, unterscheidet Fama drei Formen von
Markteffizienz, in denen der Marktpreis jeweils Informationsmengen mit
unterschiedlichem Informationsgehalt widerspiegelt.
„Wenn Preise alle verfügbaren Informationen widerspiegeln ist ein Markt effizient“
■ semi-strenge Form
die Informationsmenge enthält alle öffentlich verfügbaren relevanten Informa-
tionen für das bestehende Prognoseproblem
■ strenge Form
die Informationsmenge enthält alle öffentlich verfügbaren relevanten Informa-
tionen sowie alle Insider-Informationen (z.B. Kenntnis über Regierungsab-
sprachen etc.) für das bestehende Prognoseproblem
Allerdings lässt sich die Erfüllung dieser Bedingungen nicht direkt überprüfen, da
weder die Erwartungsbildung der Marktteilnehmer noch deren Risikoeinstellung
beobachtet werden kann. Da Markteffizienz jedoch mit bestimmten Implikationen
verbunden ist, können diese ersatzweise geprüft werden. Die dabei zugrunde
liegenden Zusammenhänge werden auf der folgenden Folie verdeutlicht.
Devisenmarkt- Nicht-Profitibilität
effizienz von Filterregeln
Risiko-
neutralität
Unverzerrtheit des
Terminkurses
Ein solcher Prozess liegt vor, wenn die Veränderung des Wechselkurses von einer
Periode zur nächsten unabhängig von vorherigen Realisationen des Kurses ist und
damit zufällig erfolgt. Dies impliziert, dass der aktuelle Kassakurs der beste
Schätzwert für zukünftige Kassakurse ist und dass die Wechselkurse seriell
unkorreliert und identisch verteilt sind.
et
Diese Methode zum Test auf Kassamarkteffizienz ergibt sich unmittelbar aus der
Definition der schwachen Form von Markteffizienz. Da der Preis eines effizienten
Marktes sämtliche Informationen der historischen Preisentwicklung widerspiegeln
muss, dürfen keine überdurchschnittlichen Gewinne aus der Anwendung
technischer Analysemethoden resultieren, da diese auf der vergangenen
Entwicklung der Preise basieren.
Die Test s ergeben mehrheitlich, dass Filterregeln profitabel sein können und lassen
daher auf ineffiziente Kassamärkte schließen
Diese Regeln liefern ein Kaufsignal, wenn der Kassakurs seinen letzten Tiefststand
um x Prozent übersteigt und ein Verkaufssignal, wenn der Kurs um x Prozent unter
seinen letzten Höchststand fällt.
Die Test s ergeben mehrheitlich, dass Filterregeln profitabel sein können und lassen
daher auf ineffiziente Kassamärkte schließen.
(1)
(44) ln(e t +1 ) = ln(e T
t, t +1 ) + u t +1
Setzt man die Beziehung in (1) um eine Periode zurück und substrahiert ln(et-1)
auf beiden Seiten, so ergibt sich:
(2) [ ]
ln(e t ) − ln(e t −1 ) = ln(e Tt −1 ) − ln(e t −1) ) + u t
Regressionsgleichung:
(3) [
ln(e t ) − ln(e t −1 ) = α + β ⋅ ln(e Tt −1 ) − ln(e t −1) ) + u t ]
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 116
Vorläufiger Befund zur Devisenmarkteffizienz und mögliche Ursachen der
Testergebnisse
Devisenmarkt- Nicht-Profitibilität
effizienz von Filterregeln
Risiko-
neutralität
Unverzerrtheit des
Terminkurses
(Variable) Risikoprämien
ln(e t +1 ) = ln(eT t; t +1 ) + rp + u t +1
Erwartungsirrtümer
(Newsansatz)
Devisenmarkt- Nicht-Profitibilität
effizienz von Filterregeln
Risiko-
neutralität
Unverzerrtheit des
Terminkurses
t t+n
Fundamentalisten /
Chartisten
Devisenmarkt- Nicht-Profitibilität
effizienz von Filterregeln
Risiko-
neutralität
Unverzerrtheit des
Terminkurses
Informierte Uninformierte
Akteure Akteure
Private Akteure
Sie bilden ihre Erwartungen auf Basis von Prognosen zweier Research-
Gruppen, die ihre Analysen mit Hilfe der Chart-Technik bzw. mit Hilfe von
Fundamentaldaten erstellen
∆E[€ / $] = α( ∑ c j ∆e t − j ) + (1 − α)(e − e) .
n
(1)
(49)
j=0
α = f (e – e)
E(e0;n)
i > i*
α
e0
1+i 1+i
tg α = ---------- E(e) = ---------- e
1 + i* 1 + i*
t
t0 tn
E(e0;n)
e2 e1;n
e0
e1
t
t0 tn
Managed Floating
€1 €0 €2 Menge (€)
Wechselkursuntergrenze
in der Schweiz ÜA€ = ÜNCHF
1 Euro = e USD
A€ = N$ (Im; KEx)
Aufwertung der
heimischen
Oberer
Währung Interventions-
Punkt ( + x %)
e0 Parität
Unterer
Interventions-
Abwertung der Punkt ( - x %)
heimischen
Währung
N€ = A$ (Ex; KIm)
A= N EUR
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
110
Jan 78
Jan 79
Jan 80
Jan 81
Jan 82
Jan 84
Jan 85
Jan 86
MW08
Jan 87
Jan 88
Jan 89
Jan 90
Deutsche Bundesbank
Jan 91
Devisenmärkte
Jan 92
Jan 93
Jan 94
Jan 95
SoSe 2018
Jan 96
143
Prozent
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
110
Jan 78
Jan 79
Jan 80
Jan 81
Jan 82
Jan 84
Jan 85
MW08
Jan 86
Jan 87
Jan 88
Jan 89
Jan 90
Devisenmärkte
Jan 91
Jan 92
FED am USD/DM-Markt
Jan 93
Jan 94
Jan 95
SoSe 2018
Jan 96
144
110
100
90
80
70
Prozent
60
50
40
30
20
10
0
Jan 91
Jan 92
Jan 93
Jan 94
Jan 95
Jan 96
Jan 97
Jan 98
Jan 99
Jan 00
Jan 01
Jan 02
Jan 03
Jan 04
Jan 05
Jan 06
Japanische Nationalbank
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
110
Mrz 76
Mrz 77
Mrz 78
Mrz 79
Mrz 80
Mrz 82
Mrz 83
MW08
Mrz 84
Mrz 85
Mrz 86
Mrz 87
Mrz 88
Devisenmärkte
Mrz 89
Mrz 90
Schweizerische Nationalbank
Mrz 91
Mrz 92
Mrz 93
SoSe 2018
Mrz 94
Mrz 95
146
3. Interventionsgründe
5 Festkurssystem
von Bretton Woods
4
1
Percent
-1
-2
-3
-4
-5
-6
-7
54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14
40
Festkurssystem
von Bretton Woods
30
20
10
Percent
-10
-20
-30
-40
54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 76 78 80 82 84 86 88 90 92 94 96 98 00 02 04 06 08 10 12 14
80
60
DM überbew ertet
40
20
-20
-40
-60
DM unterbew ertet
-80
-100
Jan 78
Jan 79
Jan 80
Jan 81
Jan 82
Jan 83
Jan 84
Jan 85
Jan 86
Jan 87
Jan 88
Jan 89
Jan 90
Jan 91
Jan 92
Jan 93
Jan 94
Jan 95
Jan 96
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 151
DM gegenüber dem US-Dollar
Jan 78
Jan 79
Jan 80
Jan 81
Jan 82
Jan 83
Jan 84
Jan 85
Jan 86
Jan 87
Jan 88
Jan 89
Jan 90
Jan 91
Jan 92
Jan 93
Jan 94
Jan 95
Jan 96
1200,0 70,00
DM überbew ertet
Kauf von US-Dollar
900,0 50,00
600,0
30,00
300,0
10,00
0,0
-10,00
-300,0
-30,00
-600,0
DM unterbew ertet
Verkauf von US-Dollar
-900,0 -50,00
-1200,0 -70,00
USD überbewertet
140,0 Verkauf von USD 10.000
130,0 5.000
120,0 0
110,0 -5.000
100,0 -10.000
90,0 -15.000
USD unterbewertet
Kauf von USD
80,0 -20.000
Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul. Jan. Jul.
91 91 92 92 93 93 94 94 95 95 96 96 97 97 98 98 99 99 00 00 01 01
Misalignment Volatilität
Ergebnisse:
MS
e: WK in der
1/e2 C Mengennot.
1/e0 A
M d1
45°
Md
P0 P1 P
Devisenankauf => Ausweitung der heimischen Geldbasis => expansive Geldpolitik
m B
4.2.1. Portfolio-Kanal
4.2.2. Signal-Kanal
4.2.3. Koordinations-Kanal
4.2.4. Noise-trader-Kanal
M 1M1
MM = M 2M2
B
1/e
e11 C
1/e
e22
A F1F1
1/e
e0 0
FF
B1 B1
BB
i1 i0 i2 i
Inl. und ausl. Wertpapiere sind nur begrenzte Substitute
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 159
E(e )[SINT]
e[€ / $] =
1+ i − i *
Informierte Uninformierte
Akteure Akteure
Private Akteure
Fehlentwicklungen
(Begründungen
(Allgem.) Empirische Studien
Misalignment Volatilität
für DevM-Interv.)
Nicht
sterilisiert Sterilisiert
Wirkungen
Devisenmarktinterventionen
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 164
5. Allgemeine empirische Evidenz
- Zeitreihenanalysen
- Ereignisstudien
- Strukturierte (Mehrgleichungs-) Modelle
Ereignis
(Intervention)
t-n t+n
t0
Entwicklung vor Entwicklung nach
dem Ereignis dem Ereignis
Signifikanter Unterschied?
Gesamtes Zeitfenster
0,950
Koordinierte
Intervention
USD/EUR (Mengennotierung)
0,925 (EU/USA/JA
P/UK/KAN)
0,900
0,875
0,850
0,825
17 21 27 2 8 14 18 24 30 5 11 15 21 27 3 9 13 19 25 31 6 10 16 22 28 4 8 14 20 26 1
Jul00 Aug00 Sep00 Okt00 Nov00 Dez00
0,8700
0,8650
0,8600
0,8550
0
0
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:0
:0
:0
:0
:0
:0
:0
:0
08
09
10
11
12
13
14
15
16
09
10
11
12
13
14
15
16
14.9. 2000 15.9.
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 168
0,8900
0,8850
0,8800
0,8750
0,8700
0,8650
0,8600
0,8550
0,8500
0,8450
0,8400
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
0
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:0
:0
:0
:0
:0
:0
:0
:0
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
:3
08
09
10
11
12
13
14
15
16
09
10
11
12
13
14
15
16
08
09
10
11
12
13
14
15
16
21.9. 22.9. 25.9. 2000
0,8500
0,8600
0,8700
0,8800
:3
11 0
:0
13 0
2.11.
:3
16 0
:0
10 0
:0
12 0
:3
3.11.
15 0
:0
09 0
:0
6.11.
:0
16 0
:3
10 0
:3
7.11.
13 0
:0
MW08
15 0
:3
09 0
:3
12 0
8.11.
:0
14 0
:3
08 0
:3
11 0
:0
13 0
9.11.
:3
16 0
:0
Devisenmärkte
10 0
:0
12 0
:3
15 0
:0
09 0
:0
11 0
:3
10.11. 13.11.
14 0
:0
16 0
:3
SoSe 2018
10 0
:3
13 0
:0
15 0
:3
14.11. 00
0
170
6. Ausblick
Leistungsbilanz Kapitalbilanz
Währungskrisen-Modelle
B G C
e0
ÜNDev
Devisen- DN1
abfluß
DN (Im; KEx)
A1 N1 DM
DA (Ex; KIm)
DA2
B G C
e0
DA1
ÜNDev
Devisen- DN1 DN2
abfluß
DN (Im; KEx)
A2 A1 N1 N2 Dev (DM)
ÜNDev
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 175
Überbewertung der ITL gegenüber der DM
120,0
117,5
115,0
112,5
110,0
107,5
105,0
102,5
100,0
97,5
86 87 88 89 90 91 92
45
40
SDRs (billions)
35
30
25
20
15
Dez Apr Aug Dez Apr Aug Dez Apr Aug Dez Apr Aug Dez Apr
90 91 92 93 94 95
1 USD = e THB
DA (Ex; KIm)
DA1
DN1
B G C
e0
ÜADev
Devisen-
zufluß
DN (Im; KEx)
USD
N1 A1
Primäre Entwicklung durch Kapitalzuflüsse Zunächst gibt es keine
Probleme im Rahmen des
Sekundäre Entwicklung durch Handelsbilanzdefizit Festkurssystems (GG in G)
1 USD = e THB
DA (Ex; KIm)
DA2
B G C
e0
DA1
ÜNDev
Devisen- DN1 DN2
abfluß
DN (Im; KEx)
A2 A1 N1 N2 Dev (USD)
ÜNDev
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 179
Kaufkraftparität
ê = Wechselkursänderungsrate
ê = π – π* π = Inflationsrate Inland
π* = Inflationsrate Ausland
Gütertransaktionen (Leistungsbilanz)
(Ungedeckte) Zinsparität
ê = 0 π = π*
E(e) – e
------------ = 0 i* = i
e
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 181
a) Modell der 1. Generation
DC
DC0
R0
t
e[€/$]
Schattenwechselkurs (eS)
e1
e e
e2
t3 Smeets
© Professor Dr. Heinz-Dieter t0 t2
MW08 t1 t
Devisenmärkte SoSe 2018 183
2. Beispiel: Frankreich in der EWS-Krise 1992
27
26
25
24
23
SDRs (billions)
22
21
20
19
18
17
16
Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep Jan Mai Sep
91 92 93 94 95
S E Wi
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 186
b) Modelle der 2. Generation (Multiple Gleichgewichte)
Reaktionen im Inland
Geldmengen- Währungs-
reduktion abwertung
Zins steigt
Nachfrage Verschuldung
sinkt verteuert sich für
Staat und Private
Potentielle Kosten
Potentielle Nutzen
P AS [E(P) = P0]
G
P0
AS1 [E(P) = P*]
D
P1
P* = P2 E AD
AD1
y1 y0 y
i LM1
LM
B C
i*1 EG1
A
i0 = i*0 EG
ISXM ISXM1
y2 y0 y1 y
ed = „Wunsch“-Wechselkurs des
Verlust durch die Vertrauensverlust Staates
Verteidigung des durch tats.
festen WK Abwertung ∆E(e) = erwartete Wechselkursänd.
(Q)
ê = tatsächl. Wechselkursänd.
0 wenn ê = 0
I(ê) =
Q wenn ê > 0
∆E(e) = 0
Aufgeben Aufgeben
Verteidigen L1 < Q L2 > Q
L2 > Q
? ?
A B Parität C D ed
e
© Professor Dr. Heinz-Dieter Smeets MW08 Devisenmärkte SoSe 2018 194