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(BdS)
Wilhelm-Wagenfeld-Str. 18
80807 München
info@bundesverband-systemgastronomie.de Entgelttarifvertrag
für die Systemgastronomie
www.bundesverband-systemgastronomie.de
§ 5 Ausschlussfrist......................................................................................14
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten,
vertreten durch den Hauptvorstand
Haubachstraße 76, 22765 Hamburg
(nachfolgend Gewerkschaft NGG genannt)
– andererseits –
1
§ 1 Geltungsbereich überwiegenden Einzeltätigkeit. Die Tätigkeit im Rotationssystem
beinhaltet überwiegend verschiedenartige, sich abwechselnde
Räumlich:
1 Einzeltätigkeiten. Beschäftigte, die im Rotationssystem tätig sind,
Dieser Tarifvertrag gilt im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. werden zu Beginn der Tätigkeit in die Tarifgruppe 1a/b eingrup-
piert. Nach Ableistung der Anlernzeit werden diese in die Tarif-
Fachlich:
2 gruppe 2 eingruppiert. Die Zuweisung einzelner Tätigkeiten im
Für die Betriebe und Unternehmen der Systemgastronomie, die Rotationssystem, die für eine Eingruppierung in die Tarifgruppe 3
ordentliches Mitglied im BdS sind. erforderlich ist, darf den Beschäftigten nicht willkürlich versagt
werden. Im Streitfall hat der Arbeitgeber seine Gründe für die
Persönlich:
3 Versagung darzulegen und im Falle einer gerichtlichen Auseinan-
Dieser Tarifvertrag regelt die Arbeitsbedingungen aller Arbeitneh- dersetzung zu beweisen. Tätigkeiten im Rotationssystem, die ein
merinnen und Arbeitnehmer1, einschließlich der Auszubildenden, Mitgliedsunternehmen vollständig an ein Drittunternehmen über-
die der Gewerkschaft NGG angehören und in den Mitgliedsbetrie- tragen hat, werden bei der Eingruppierung in Tarifgruppe 3 nicht
ben und -unternehmen des BdS beschäftigt sind. berücksichtigt.
Dieser Tarifvertrag gilt nicht für Vorstandsmitglieder, Geschäftsfüh-
rer und sonstige gesetzliche Vertreter der Mitgliedsunternehmen Die Nennung von Tätigkeits- und Funktionsbeschreibungen nebst
sowie für leitende Angestellte im Sinne des § 5 Abs. 3 BetrVG. Beispielen in den Tarifgruppen verpflichtet die Mitgliedsbetriebe
und -unternehmen nicht, diese in der ganzen Breite anzuwenden,
insbesondere wenn dies aufgrund fehlender Tätigkeitsfelder nicht
§ 2 Eingruppierung und Tarifgruppen möglich ist bzw. die tatsächlich ausgeübten Tätigkeiten auf be-
stimmte Tarifgruppen begrenzt sind.
1 Die Beschäftigten sind bei ihrer Einstellung in die zutreffende Ta-
rifgruppe einzugruppieren. Es kann einzelvertraglich ein Arbeits- 3.
3 Begriffserklärungen:
entgelt verhandelt werden, das oberhalb der jeweiligen oder aller
Tarifgruppen liegt (übertarifliches Gehalt). Rotationssystem:
2.
2 Die Beschäftigten werden entsprechend der von ihnen überwie- Die Beschäftigung im Rotationssystem meint rollierende Tätigkei-
gend ausgeübten Tätigkeit nach den Tätigkeitsbeispielen in die ten in den verschiedenen Arbeitsbereichen des Restaurants. Dazu
Tarifgruppen eingruppiert. Für die Eingruppierung in eine Ta- gehören insbesondere Tätigkeiten im Gastraum, im Servicebereich
rifgruppe ist nicht allein die berufliche oder betriebliche Bezeich- inkl. Kasse, an den Produkt- und Getränkestationen im Küchenbe-
nung maßgebend. Umfasst eine Tätigkeit mehrere Einzeltätigkei- reich verbunden mit allen anfallenden Arbeiten zur Vorbereitung
ten, die für sich alleine betrachtet unterschiedlichen Tarifgruppen und Herstellung von Produkten und Produktzutaten (z.B. Pommes
zuzuordnen wären, so richtet sich die Eingruppierung nach der Frites, Grill- und Frittierstationen, Salat- und Dessertzubereitung),
inklusive sämtlicher notwendiger Hilfs-, Säuberungs- und Reini-
1
Aus Gründen der einfacheren Lesart wird im Folgenden die Schreibweise „Beschäftigte“ syno-
nym verwendet, womit gleichermaßen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gemeint sind.
2 3
gungsarbeiten2. Zu den Tätigkeiten im Rotationssystem gehören Qualifizierungsmaßnahme entsteht kein Anspruch auf tatsächliche
ferner auch Reinigungsarbeiten im Sanitär- und Hygienebereich Beschäftigung in der jeweiligen Position.
des Restaurants.
4.
4 Erfolgt der Tarifgruppenwechsel im Rahmen der in den Tarifgrup-
Aufsichtsbefugnis: pen aufgeführten Tätigkeits- und Funktionsbeschreibungen nebst
Beispielen aufgrund der Dauer der tatsächlich ausgeübten Tätig-
Stellt eine Tätigkeits- oder Funktionsbeschreibung auf eine Auf- keit, ist die Dauer der tatsächlich ausgeübten Tätigkeit im beste-
sichtsbefugnis ab, so ist darunter die fachliche Beaufsichtigung henden Arbeitsverhältnis, ausschließlich der Zeiten, in denen das
von Produktions- und Arbeitsabläufen und der Einhaltung deren Arbeitsverhältnis ruht, maßgeblich.
Standards zu verstehen, ohne dass dabei disziplinarische und ar-
beitsvertragliche Maßnahmen und Anordnungen ergriffen werden. Bei Arbeitnehmern, die zwischen Restaurants desselben Franchi-
Funktionen mit Aufsichtsbefugnis sind insbesondere die des Crew senehmers, zwischen Franchisenehmern desselben Franchisesys-
Trainers, Crew Chiefs, Production Leaders, der Kassenaufsichts- tems/Marke oder zwischen Franchisegeber und Franchisenehmer
kraft sowie des Team- & Champs Partners. desselben Franchisesystems/Marke wechseln, wird bei der Ein-
gruppierung in eine Tarifgruppe die Vorbeschäftigung nach be-
Weisungsbefugnis: standener Probezeit von einem Monaten angerechnet, wenn zwi-
schen der Ausübung der Tätigkeiten nicht mehr als neun Monate
Stellt eine Tätigkeits- oder Funktionsbeschreibung auf eine Wei- liegen.
sungsbefugnis ab, so liegt Weisungsbefugnis in diesem Sinne nur
dann vor, wenn über die (fachliche) Aufsichtsbefugnis hinaus diszi- Bei Teilzeitkräften verlängert sich die Dauer der tatsächlich ausge-
plinarische und arbeitsvertragliche Anordnungen und Maßnahmen übten Tätigkeit bis zum Tarifgruppenwechsel von der Tarifgrup-
getroffen werden können. pe 1b in die Tarifgruppe 2 entsprechend der jeweiligen Teilzeitquote,
d.h. dem Verhältnis der vertraglichen Arbeitszeit zur regelmäßigen
Erfolgreicher Abschluss betriebsinterner Qualifizierungs- Arbeitszeit einer Vollzeitkraft. Sie darf jedoch maximal um 3 Mona-
maßnahmen: te verlängert werden.
4 5
rungsprofile Zugangsvoraussetzungen zu betriebsinternen Quali- Tarifgruppe 2
fizierungsmaßnahmen transparent gemacht werden. Beschäftigte,
die dem jeweiligen Anforderungsprofil entsprechen und sich um Tätigkeiten, die Kenntnisse oder Fertigkeiten voraussetzen, für die
den Zugang entsprechender Qualifizierungsmaßnahmen bewer- eine Anlernzeit erforderlich ist, insbesondere:
ben, ist unter Berücksichtigung der betrieblichen wie wirtschaftli-
chen Belange Zugang zu diesen Maßnahmen zu ermöglichen. Die - Arbeitnehmer/in im Rotationssystem nach 12 Monaten
Ablehnung einer Bewerbung um den Zugang zu betriebsinternen - Einfache Tätigkeit in der Verwaltung (Sortierarbeiten, Ablage,
Qualifizierungsmaßnahmen ist seitens des Arbeitgebers auf Verlan- einfache Dateneingabe etc.)
gen des/der Beschäftigten sachlich zu begründen. - Grund- und Nachtreiniger/in
- Pizzazubereitung
7.
7 Die Eingruppierung erfolgt in die Tarifgruppen 1 bis 12 anhand der - Kundenbetreuer/in in den ersten 12 Monaten dieser Tätigkeit
dort aufgeführten Tätigkeits- und Funktionsbeschreibungen nebst - Tischservicepersonal im Fullservicebetrieb in den ersten 12 Monaten
der dort benannten Beispiele: dieser Tätigkeit
- Kassenkräfte im Fullservicebetrieb
Tarifgruppe 1 - Lager-/Magazinarbeiter/in mit erhöhten Anforderungen
6 7
Tarifgruppe 4 - Sachbearbeiter/in in z.B. Buchhaltung, EDV, Personalabteilung,
Bau- und Immobilienabteilung, Einkauf
Tätigkeiten, die Kenntnisse und/oder Fertigkeiten erfordern, die - Sekretär/in und Teamassistent/in mit erhöhten Anforderungen
über die Tarifgruppe 3 hinausgehen, insbesondere:
Tarifgruppe 7
- Arbeitnehmer/in mit Aufsichtsbefugnis in den Teilbereichen des Rota-
tionssystems ohne Weisungsbefugnis, der teilweise zur Unterstützung Tätigkeiten, die umfassende Kenntnisse und Fertigkeiten voraus-
der Schichtführung auf Anweisung Schichtführungsaufgaben aus- setzen und deren Ausübung überwiegend eigene Entscheidungen
führt, nach erfolgreichem Abschluss betriebsinterner Qualifizierungs- und Verantwortung erfordert, insbesondere:
maßnahme (z.B. Crew Chief)
- Schichtführer/in in den ersten 12 Monaten dieser Tätigkeit nach er- - Restaurant-Assistent/in nach 12 Monaten dieser Tätigkeit
folgreichem Abschluss betriebsinterner Qualifizierungsmaßnahme - Sekretär/in mit besonderen Anforderungen
- Tätigkeit am Empfang und als Telefonist/in - Sachbearbeiter/in in z.B. Buchhaltung, EDV, Personalabteilung, Bau-
- Pizzazubereitung mit besonderen Anforderungen und Immobilienabteilung, Einkauf mit erhöhten Anforderungen
Tarifgruppe 5 Tarifgruppe 8
Tätigkeiten, die gründliche und/oder vielseitige Kenntnisse und Tätigkeiten, die besondere Anforderungen an das fachliche Kön-
Fertigkeiten erfordern, die in der Regel durch eine abgeschlossene nen stellen und/oder mit erhöhter Verantwortung verbunden sind,
Berufsausbildung erworben werden, insbesondere: insbesondere:
- Schichtführer/in nach 12 Monaten dieser Tätigkeit - Erste/r Restaurant-Assistent/in nach erfolgreichem Abschluss
- Verwaltungstätigkeiten mit erhöhten Anforderungen betriebsinterner Qualifizierungsmaßnahme
- Sekretär/in und Teamassistent/in - Verwaltungsassistent/in
- Casinoverwalter/in - Gruppenleiter/in in der Verwaltung
- Trainee in der betrieblichen Ausbildung zum/r Restaurant-
Assistent/in Tarifgruppe 9
8 9
Tarifgruppe 10 § 3 Entgelt
Tätigkeiten, die Kenntnisse über gesamtbetriebliche Zusammen- 1.
1 Das Entgelt der Beschäftigten sowie der Auszubildenden richtet
hänge erfordern und deren Schwierigkeits- und Verantwortungs- sich nach folgenden Regelungen und Entgelttabellen:
grad über Tarifgruppe 9 hinausgeht*, insbesondere:
Tarifgruppe 12
Azubi 1. Jahr 670 600
Tätigkeiten mit operativen und warenlogistischen sowie perso- Azubi 2. Jahr 750 670
nalwirtschaftlichen Aufgaben, die einen hohen Schwierigkeits- Azubi 3. Jahr 830 730
und Verantwortungsgrad haben und über die Tarifgruppe 11
hinausgehen* , insbesondere:
3
3
Zum 1.12.2011 bereits beschäftigte Mitarbeiter im Rotationssystem in der TG 1 werden ab dem
1.12.2011 in die Tarifgruppe 1b eingruppiert – nach 12 monatiger Betriebszugehörigkeit erfolgt (bei
* soweit nicht leitende Angestellte im Sinne des § 5 Abs. 3 BetrVG, Vorstandsmitglieder, Geschäfts-
führer und sonstige gesetzliche Vertreter Teilzeitkräften unter Berücksichtigung von § 2 Ziffer 4 Abs. 3) eine Eingruppierung in die TG 2.
10 11
Gültig ab 1. Juni 2013 2.
2 Auslieferungsfahrer erhalten im Tarifgebiet West 7,00 € und im Ta-
rifgebiet Ost 6,50 € pro Stunde.
Tarifgruppe (TG) Bruttostundenentgelt in € Bruttomonatsentgelt in €
West Ost West Ost 3.
3 Die Bruttoentgelte Ost gelten für die Bundesländer Thüringen,
TG 1a 7,71 7,06 1.303 1.193 Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bran-
TG 1b 7,86 7,16 1.328 1.210 denburg (Tarifgebiet Ost).
TG 2 8,10 7,35 1.369 1.242 Die Bruttoentgelte West gelten für die Bundesländer Baden-Würt-
TG 3 8,55 7,77 1.445 1.313 temberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Hessen, Niedersachsen,
TG 4 9,43 8,32 1.594 1.406 Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Schleswig-Hol-
TG 5 10,74 9,56 1.815 1.616
stein und Berlin (Tarifgebiet West).
TG 6 11,98 10,55 2.025 1.783
4.
4 Die Tarifvertragsparteien sind sich einig, dass unter Berücksichti-
TG 7 12,71 11,20 2.148 1.893
gung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung sowie der Kosten-
TG 8 13,42 11,82 2.268 1.998
Umsatz-Entwicklung der Betriebe der Mitgliedsunternehmen des
TG 9 14,55 12,88 2.459 2.177
BdS im Tarifgebiet Ost die Zielsetzung verfolgt werden soll, eine
TG 10 15,82 14,01 2.674 2.368
Ost-West-Angleichung der Entgeltsituation der Beschäftigten in
TG 11 17,14 15,15 2.897 2.560
den beiden Tarifgebieten zu verfolgen.
TG 12 18,53 16,41 3.132 2.773
5.
5 Übertarifliche Entgeltbestandteile können, sofern dies vereinbart
Azubi 1. Jahr 680 610 ist, vom Arbeitgeber mit der tariflichen Entgelterhöhung verrech-
Azubi 2. Jahr 760 680 net werden, und zwar auch rückwirkend, wenn das tarifliche Ent-
Azubi 3. Jahr 840 740 gelt rückwirkend erhöht wird. Dies gilt auch bei einer Höhergrup-
pierung.
12 13
§ 5 Ausschlussfrist 2
2. Besitzstand
Sämtliche tarifliche und vertragliche Ansprüche aus dem Arbeitsver- Durch Inkrafttreten und infolge der Anwendung dieses Tarifvertra-
hältnis sind innerhalb einer Ausschlussfrist von vier Monaten nach ihrer ges darf keine Minderung des Bruttoentgelts eintreten. Dies gilt nur
Fälligkeit schriftlich geltend zu machen. Ansprüche, die nicht innerhalb für die im Zeitpunkt des Inkrafttretens dieses Tarifvertrages beste-
dieser Frist schriftlich geltend gemacht werden, verfallen. henden Beschäftigungsverhältnisse.
§ 6 Schlussbestimmungen
1
1. Geltungsdauer und Inkrafttreten
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Über den Bundesverband der Systemgastronomie e.V.:
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