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1Als einen komplexen Satz betrachtet man jeden Satz, dessen unmittelbare Konstituenten eine Subjekt-
Prädikat-Stroktur besitzen, z. В.:
Ich stieg wieder bergauf und bergab, und vor mir schwebte die schöne
Sonne, immer neue Schönheiten beleuchtend. (Heine)
Es war noch sehr früh, als ich Göttingen verließ... (Heine).
Sätze lassen sich erweitern: durch Koordination (Beiordnung) oder durch Subordination (Unterordnung).
Der Hauptunterschied besteht darin, dass bei der Koordination Teilsätze mit gleichwertigem
syntaktischen Status miteinander verbunden werden, während bei der Subordination der eine Teilsatz als
Teil des anderen (des „Hauptsatzes“) fungiert:
Der Junge fuhr am Montag ab, und das Mädchen reiste am Dienstag. Der Junge fuhr am Montag ab, als
John kam.
Koordination (Parataxe) ist Art der Verknüpfung zweier oder mehrerer Ausdrücke, die in einem
gegebenen Kontext die gleiche syntaktische Rolle spielen. Man unterscheidet syndetische und
asyndetische Koordination. Syndetische Koordination liegt dann vor, wenn ein verbindendes Wort
(Koordinationskonjunktion) zwischen den beiden Konjunkten steht; asyndetische Koordination dann,
wenn nur ein Satzzeichen (in der Regel ein Komma) zwischen ihnen steht. Dass die
Koordinationskonjunktion Bindeglied zwischen den beiden Konjunkten ist und nicht Bestandteil des
zweiten, zeigt sich im Deutschen daran, dass sie keinen Einfluss auf dessen Wortstellung ausübt:
Beispiele: Ich weis nicht, wann Peter zurückkommt und seine Schwester mich besucht. Da Peter krank ist
und seine Mutter ihn pflegen muss, kümmere ich mich um den Haushalt. Ich kümmere mich um den
Haushalt, denn Peter ist krank und seine Mutter muss ihn pflegen.
Ein zusammengesetzter Satz ist ein Satz, der aus mehreren Teilsätzen besteht. Ein einfacher Satz ist ein
Satz, der auf einem einzigen Verb, dem Prädikat, aufgebaut ist. Das Prädikat bestimmt, welche anderen
Satzteile in einem Satz vorkommen müssen und dürfen. Wenn zwei (oder mehrere) solche einfache
Sätze kombiniert werden, sind sie Teilsätze eines zusammengesetzten Satzes.
Bei der Nebenordnung (Koordination) werden zwei oder mehrere selbstständige Hauptsätze miteinander
verbunden. Bei der Unterordnung (Subordination) wird ein unselbstständiger Nebensatz einem Hauptsatz
untergeordnet:
Untergeordnete Teilsätze sind Nebensätze. Die Nebensätze können nach ihrer Form eingeteilt werden:
Eingeleitete Nebensätze sind Nebensätze, die durch ein Einleitewort eingeleitet werden. Einleitewörter
sind unterordnende Konjunktionen (dass, ob, weil, während, obwohl usw.) und Relativpronomen
(der/die/das, welcher). Uneingeleitete Nebensätze sind Nebensätze, die dem Hauptsatz ohne Einleitewort
untergeordnet sind. Eine besondere Art von Nebensätzen sind Infinitivkonstruktionen und
Partizipialkonstruktionen.
Ein Subjektsatz hat im Gesamtsatz die Funktion des Subjektes, ein Objektsatz diejenige eines Objektes,
ein Adverbialsatz diejenige einer Adverbialsbestimmung usw.
Konjunktion (von lateinisch con-iungere ‚verbinden‘; auch: Bindewort; Junktion[1]) ist in der
Grammatik die Bezeichnung für eine Wortart, die syntaktische Verbindungen zwischen Wörtern,
Wortgruppen, Satzgliedern oder Sätzen herstellt und zugleich logische oder grammatische
Beziehungen zwischen den verbundenen Elementen ausdrückt.
Man unterscheidet vor allem zwischen nebenordnenden Konjunktionen (z. B. und, als, denn)
und unterordnenden Konjunktionen (auch: nebensatzeinleitenden Konjunktionen, z. B. dass,
weil, ob), die zwei sehr verschiedenartige Gruppen bilden. Als Sondergruppe können noch
„Adjunktoren“ unterschieden werden, auch Vergleichspartikel genannt, vor allem die Wörter
„wie“ und „als“.
Nebensatzeinleitende Konjunktionen gehören ferner zu einer abstrakteren Klasse von
syntaktischen Elementen, die in der formalen Linguistik Komplementierer genannt werden.
Vergleiche:
4.1Subklassen der Termsätze und deren Eigenschaften, die vor allem unabhängig von der konkreten
syntaktischen Funktion des jeweiligen Termsatzes gelten. Die Termsätze sind meistens durch
Subjunktoren dass, ob oder durch W-Elemente eingeleitete Verbletztsätze. Darüber hinaus treten
unselbständige Verbzweitsätze und (randständig) Verberstsätze auf, wobei die ersten mit den dass-
Sätzen und die zweiten mit den ob-Sätzen kommutieren. Sie werden hier nicht getrennt behandelt.
(1) Jeder weiß, dass heutzutage die Aktien schnell an Wert verlieren.
(1a) Jeder weiß, heutzutage verlieren die Aktien schnell an Wert.
(2) Ich weiß nicht, ob sie meinen Bruder kennt.
(2a) Ich weiß nicht, kennt sie meinen Bruder oder nicht.
Dass-Sätze und ob-Sätze sind auf propositionale (Rede-)Gegenstände spezialisiert. W-Sätze wie in
(3) Er las, wie/wo/wann Hans den Verbrecher hereinlegte.
(4) Wer gekommen ist, muss mitfeiern.
typische
Typ Bedeutung Beispiel
Konjunktion
Heute scheint die Sonne, während es
Adversativsatz Gegensatz während
gestern geregnet hat.
4.1Der Adverbialsatz
Adverbialsätze sind Nebensätze, die im Hauptsatz die Funktion einer Adverbialbestimmung haben. Sie
bestimmen den im Hauptsatz ausgedrückten Sachverhalt näher.
Bei der Verbindung zwischen einem Hauptsatz und einem Nebensatz werden die beiden Teilsätze in
einen bestimmten Bedeutungszusammenhang gebracht. Zum Beispiel:
Mit Infinitivkonjunktion eingeleitete Infinitivkonstruktion.
Zwecksatz um zu
Partizipialkonstruktion
Siehe:
Partizipialkonstruktion, Funktion
Weiterführende Relativsätze
Weiterführende Nebensätze sind in der Regel Relativsätze, die sich auf die Gesamtaussage des
Hauptsatzes beziehen. Die Aussage des Hauptsatzes wird kommentiert oder weitergeführt:
Wir sind ins Kino gegangen, was wir schon lange nicht mehr gemacht hatten.
Er hat mich eingeladen, worüber ich mich sehr freute.
Die Kinder schrien laut herum, was den alten Mann sehr ärgerte.
Weiterführende Nebensätze können nur hinter dem Hauptsatz stehen. Sie können also nicht vor den
Hauptsatz gestellt oder in ihn eingebettet werden.
Mit was eingeleiteter Nebensatz
Er hat mich eingeladen, was mich sehr freut.
Die Preise sind stark gestiegen, was viele der Einführung des Euros zuschreiben.
Mit weshalb oder weswegen eingeleiteter Nebensatz
Die Kinder schrien laut herum, weshalb/weswegen man nichts mehr verstehen konnte.
5.1Schaltsatz
Darunter versteht man einen Satz, der als unabhängiger Einschub in einem anderen Satz steht.
Man trennt ihn gewöhnlich durch Kommas ab: Eines Tages, es war mitten im Winter, stand ein
Reh in unserem Garten. Soll der Schaltsatz besonders nachdrücklich wirken, setzt man
Gedankenstriche: Wir traten aus dem Walde und ein wunderbares Bild - die Sonne kam eben
durch die Wolken - breitete sich vor uns aus. Schaltsätze können auch in runde Klammern
eingeschlossen werden: Er verachtete (es sei zu seiner Ehre gesagt) jede Ausrede. Der
Schaltsatz ist eine Form der Parenthese.
5.1Der Schaltsatz
Ein Schaltsatz ist ein Hauptsatz, der in einen anderen Satz eingebettet ist. Der Form nach handelt es sich
um eine Nebenordnung von Teilsätzen. Nach der Bedeutung ist der eingebettete Hauptsatz aber dem
anderen Satz untergeordnet. Es ist meist eine Verdeutlichung eines Elementes oder ein Kommentar zum
Inhalt des Satzes:
Der kleine Franz – er war damals erst fünf Jahre alt – spielte einen Walzer von Chopin.
= Der kleine Franz, der damals erst fünf Jahre alt war, spielte einen Walzer von Chopin.
Du musst – ich habe es dir gestern schon gesagt – deine Eltern anrufen.
= Du musst, wie ich dir schon gestern gesagt habe, deine Eltern anrufen.
In der gesprochenen Sprache wird der eingebettete Satz durch eine Pause abgetrennt. In der
geschriebenen Sprache wird er in der Regel durch Gedankenstriche abgetrennt.
5.1Die Satzperiode
Eine Satzperiode ist eine Verbindung von nebengeordneten Hauptsätzen und unter- und
nebengeordneten Nebensätzen zu einem komplexen Gesamtsatz. Satzperioden kommen vor allem in der
literarischen Prosa aber auch in wissenschaftlichen Texten vor:
Da er daheim seine Zeit vertat, beim Unterricht langsamen und abgewandten Geistes war und bei den
Lehrern schlecht angeschrieben stand, so brachte er beständig die erbärmlichsten Zensuren nach
Hause, worüber sein Vater, ein langer, sorgfältig gekleideter Herr mit sinnenden blauen Augen, der
immer eine Feldblume im Kopfloch trug, sich sehr erzürnt und bekümmert zeigte.
(Aus „Tonio Kröger“, Thomas Mann)
NB: Beim Erstellen von Satzperioden besteht das Risiko, dass unübersichtliche und schwer verständliche
Sätze gebildet werden! In nicht literarischen Texten empfiehlt es sich deshalb, Satzperioden in mehrere
Sätze aufzuteilen.
Ein anderer, meist negativ gebrauchter Ausdruck für Satzperiode ist „Schachtelsatz“. Er bezeichnet
komplizierte Satzgebilde mit vielen, einander untergeordneten Nebensätzen.
5.3Der Prädikativsatz
5.2 Die Zusammenziehung ist eine besondere Form der Nebenordnung. Man spricht von einem
zusammengezogenen Satz, wenn mindestens ein Satzglied in zwei Sätzen identisch ist und deshalb nur
einmal genannt wird.
Beispiele
Einschränkungen
Beispiele:
Identisches Subjekt:
Das Buch liegt in der Bibliothek und kann dort eingesehen werden.
(= Das Buch liegt in der Bibliothek und das Buch kann dort eingesehen werden.)
Identisches Objekt:
Ich buche und du bezahlst die Reise.
(= Ich buche die Reise und du bezahlst die Reise.)
Identische Adverbialbestimmung:
Sie fuhren und wir flogen nach Paris.
(= Sie fuhren nach Paris und wir flogen nach Paris.)
Identisches Prädikat:
Er bestellte einen Wein, sie ein Bier.
(= Er bestellte einen Wein. Sie bestellte ein Bier.)
Vgl. aber unten.
Identisches Hilfsverb:
Sie wurden befördert und wir entlassen.
(= Sie wurden befördert und wir wurden entlassen.)
Vgl. aber unten.
Identisches Modalverb:
Der Lehrer soll erklären und der Schüler zuhören.
(= Der Lehrer soll erklären und der Schüler soll zuhören.)
5.3Die Infinitivkonstruktion
Der Infinitivsatz
Infinitivkonstruktionen (oder Infinitivsätze) sind keine eigentlichen Nebensätze. Sie haben formal kein
Subjekt und anstelle einer finiten Verbform haben sie einen Infinitiv mit zu. Sie erfüllen aber die gleiche
Funktion wie Nebensätze und bilden zusammen mit einem Hauptsatz ein Satzgefüge (sieheUnterordnung
von Teilsätzen).
Bei unpersönlichen Wendungen ohne Dativ- oder Akkusativobjekt ist das Subjekt des Infinitivs das
unpersönliche man: