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Technologieaktien: Läutet Corona eine

Zeitenwende ein?

Technologieaktien halten sich aktuell vergleichsweise stabil.


Dafür gibt es einige naheliegende Gründe. Gründe, die auch
die Frage aufwerfen, ob diese Papiere nicht die sicheren Häfen
der Zukunft sind.

Viel ist in diesen Tagen die Rede davon, dass die Krise um die
Corona-Pandemie nur Verlierer kenne. Selbst manch ein
Anbieter von Produkten, die in dieser Situation von allen Seiten
nachgefragt werden, leidet unter den von der Krise in
Mitleidenschaft gezogenen und unterbrochenen Lieferketten.
An der Börse stellt sich ein ähnliches Bild dar: Zwar schießen
vereinzelt die Notierungen von Krisengewinnern wie
Essenslieferanten oder Medizintechnikern in die Höhe. Aber im
Großen und Ganzen werden die Indizes rund um den Globus in
die Tiefe gezogen. Selbst Gold, dem seine Anhänger in
turbulenten Zeiten mantraartig dessen Eignung als
Krisenwährung zusprechen, ist einer Volatilität unterworfen,
die an alles erinnert, aber nicht an den vielzitierten Fels in der
Brandung.
Und dennoch ergibt es Sinn, einen differenzierten Blick auf die
verschiedenen Segmente zu werfen. Dabei fällt vor allem auf,
dass Technologieaktien sich verhältnismäßig stabil halten.
Sowohl der deutsche TecDax als auch sein US-Pendant Nasdaq
haben zwar Kursrückschläge verkraften müssen, diese sind aber
weniger dramatisch ausgefallen als bei den breiter
aufgestellten Indizes Dax oder S&P 500: Der TecDax hat
gegenüber dem Vorkrisenniveau rund zehn Prozentpunkte
weniger verloren als der Dax. Und auch wenn die Differenz
zwischen Nasdaq und S&P nicht ganz so groß ist – sie ist
merklich.
Das ist ungewöhnlich. Technologieaktien neigen in der Regel zu
einer höheren Schwankungsbreite als die vermeintlich
unbeweglicheren Schwergewichte aus der Old Economy. In
turbulenten Zeiten schlägt sich das eben in größeren Verlusten
nieder; wer dann in solchen Papieren investiert ist, fühlt sich
wie ein Hasardeur. Aber wie gesagt: in der Regel. In Zeiten von
Corona sieht das anders aus. Eine Erklärung dafür dürfte in der
Firmenkultur der Unternehmen zu finden sein, aber auch in den
Geschäftsmodellen.
Quelle: Süddeutsche Zeitung

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