Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
Technische Richtlinien
für
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen
und
verwandte Bauwerke
Ausgabe:
1. Januar 2009 (vorläufige Ausgabe)
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 2 von 82
verwandte Bauwerke
Inhaltsverzeichnis 1
1
Abkürzungen
BETRA Betriebs- und Bauanweisung RVE Richtlinien und Vorschriften für das
Eisenbahnwesen, Herausgeber: FSV
D Überhöhung (früher ü) RVS Richtlinien und Vorschriften für das
Straßenwesen, Herausgeber: FSV
EN Europäische Norm SFH Schnellfahrhilfsbrücke
FSV Forschungsgesellschaft Straße- SHB Sonderhilfsbrücke
Schiene-Verkehr
IHP Instandhaltungsplan SLW Schwerlastwagen gemäß ON B 4003,
1.12.1984
ÖN ÖNorm UIC Internationaler Eisenbahnverband
PZB Punktförmige Zugbeeinflussung (früher ZOV Zusatzbestimmungen zu den
Indusi) Oberbauvorschriften
R Radius
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 6 von 82
verwandte Bauwerke
0 Allgemeines – Vorbemerkungen
Diese Richtlinien sind für Eisenbahnbrücken, Bahnüberbrückungen und
verwandte Bauwerke anzuwenden.
• Eisenbahnbrücken sind Tragwerke für Verkehrslasten von
Eisenbahnen,
• Bahnüberbrückungen sind alle Tragwerke, die über Gleise führen (z.B.
Straßenbrücken, Wegbrücken usw.) und
• verwandte Bauwerke sind alle in offener Bauweise errichteten
Kunstbauten (Grüntunnel, Galerien, usw.).
Diese technischen Richtlinien enthalten grundsätzliche Bestimmungen für
den Neubau von Eisenbahnbrücken, Bahnüberbrückungen und verwandten
Bauwerken. Bei einigen Bestimmungen (speziell im Text angeführt) werden
Regelungen für Bestandsbauwerke angegeben, die einen Bestandsschutz in
der Weise gewährleisten, dass nicht die Regeln für Neubau anzuwenden
sind.
Als Bestandsbauwerke sind dabei jene Bauwerke anzusehen
• für die eine eisenbahnrechtliche Bau- und Betriebsgenehmigung erteilt
wurde oder
• für die eine eisenbahnrechtliche Baugenehmigung vorliegt, jedoch
noch keine Betriebsbewilligung erteilt wurde oder
• die als geringfügige Vorhaben gemäß § 14 (3) bzw. § 14 (4)
Eisenbahngesetz 1957 (EisbG 1957) in der Fassung vor Juli 2006
oder als genehmigungsfreie Vorhaben gemäß § 36 (1) bzw. § 36 (2)
EisbG in der Fassung Juli 2006 errichtet wurden.
Diese Richtlinie bezieht sich auf Haupt-, Neben- und Anschlussbahnen in
Normalspur, ausgenommen es wird speziell auf Schmalspurbahnen
hingewiesen. Sie gilt nicht für Straßenbahnen einschließlich U-Bahnen.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 7 von 82
verwandte Bauwerke
Tabelle 1
Gleisachse – Schotterbetteinfassung 2,20 m
Gleisachse – Innenkante Geländer bzw. Lärmschutzwand a
Gleisachse – Innenkante Tragkonstruktion b
Gleisachse – Innenkante Fachwerkwand (mit Durchtrittsmöglichkeit zum Außensteg) c
Die Abstandsmaße berücksichtigen den erweiterten Regellichtraum für
Hochleistungsstrecken (ERL) sowie die Erfordernisse des Arbeitnehmerschutzes und sind
vom jeweiligen Geschwindigkeitsbereich gemäß Tabelle 2 abhängig.
Tabelle 2
Geschwindigkeitsbereich a b c
Vmax ≤ 160 km/h (Ve ≤ 130 km/h) 3,10 m 3,10 m 3,00 m
160 < Vmax ≤ 250 km/h (130 < Ve ≤ 200 km/h) 3,60 m (4,00 m)* 3,60 m 3,00 m
1.1.2 Gehfläche
Die Gehflächenbreite beträgt mindestens 60 cm.
Beim abgestuften Randbalken (HL 2.1 und HL 3.1) kann die Höhe der Stufe
zwischen Gehfläche und Schotterbetteinfassung zwischen 20 und 25 cm variieren.
Bei HL 3.0 darf die Stufenhöhe bis 32 cm betragen, wobei die Einschränkung der
Gehflächenbreite von 1,00 m auf 60 cm im Bereich der Oberleitungsmaste nur auf
einer Länge von maximal 1,20 m gestattet ist.
Beim Querschnitt 3.2 ist eine Stufe an der äußeren Begrenzung des
Gefahrenraumes mit einer Höhe zwischen 20 und 25 cm vorzusehen.
Bei HL 2.2 und HL 3.2 sind bei Absturzgefahr (z.B. Fachwerk) die entsprechenden
Absicherungen außerhalb des Sicherheitsraumes zu errichten.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 8 von 82
verwandte Bauwerke
Eisenbahnbrücken – Abstandsmaße/Fahrbahnbereich/Übersicht
Fahrbahn unten
Geschw. Bereich
Anm.
km/h
Abbildung 1
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 10 von 82
verwandte Bauwerke
Abbildung 2
Um bei einer Höhe der Konstruktion von mehr als 0,30 m über Schwellenoberkante
eine sichere Erreichbarkeit des Randweges zu gewährleisten, ist bei
Tragwerkslängen > 20 m etwa in Tragwerksmitte eine Aufstiegshilfe (Breite 1,00 m;
Auftrittsbreite ≥ 0,26 m, Höhe ≤ 0,24 m) anzuordnen.
Für einen außerhalb des Gefahrenraumes liegenden Sicherheitsraum (Breite 50 cm,
wenn der Sicherheitsraum als Zugang dient dann Breite 60 cm) ist Vorsorge zu
treffen, daraus ergibt sich der erforderliche Mindestabstand Gleisachse -
Geländerinnenkante.
In allen anders gelagerten Fällen ist eine Risikoanalyse gemäß UIC-Kodex 777-2
erforderlich, um Risiko senkende Maßnahmen zu finden. Hierbei sind folgende
Parameter anzuwenden:
• Entgleisungsrate er bis 160 km/h (gemäß ÖBB Unfallstatistik)
er = 1,6 E-08 Entgleisungen/km ohne Weicheneinfluss
er = 4,8 E-08 Entgleisungen/km mit Weicheneinfluss.
• Entgleisungsrate er über 160 km/h (Mittelwert aus UIC-Kodex 777-
2E und UIC-Schlussbericht „Sicherheitsbeurteilung
anprallgefährdeter Bauteile“ von Ernst Basler + Partner AG, Zürich,
Mai 2000):
er = 0,375 E-08 Entgleisungen/km ohne Weicheneinfluss
er = 3,75 E-08 Entgleisungen/km mit Weicheneinfluss.
• Aversionsfunktion: gemäß UIC-Kodex 777-2E
• Geldbetrag pro verhindertem Opfer: Euro 6.000.000,-- gemäß UIC-
Kodex 777-2E
Sollte die Risikoanalyse weitere Maßnahmen erfordern (z.B. Vorrichtungen mit
Ablenk- und Auffangfunktion, Vergrößerung des seitlichen Abstandes der
Unterstützung von der Gleisachse), so sind diese im Einzelfall festzulegen.
Die Ersatzlasten in der Größe von 4000 kN parallel und 1500 kN quer zum Gleis
gemäß UIC-Kodex 777-2E Punkt 6.6.2 sind in einer Höhe von 1,80 m über SOK
anzusetzen und in getrennten Lastfällen zu berücksichtigen. Wenn die Abstände b
quer zur Gleisachse gemäß Tabelle 3 eingehalten werden, brauchen die
Ersatzlasten gemäß UIC-Kodex 777-2E Punkt 6.6.2 bei der Berechnung der
Widerlager und Unterststützungen nicht berücksichtigt zu werden.
Die Kombination mit anderen Lastfällen ist gemäß UIC-Kodex 777-2E Punkt 5.3.1
bzw. ÖNORM EN 1991-1-7 Punkt 3.2 (4) P durchzuführen.
Bei der Verwendung von Vorrichtungen mit Auffangfunktion (Anprallblöcke etc.) sind
die angegebenen Ersatzlasten der zitierten Regelwerke auf diese Vorrichtungen
anzusetzen. Für die Berechnung der Unterstützungen können dann die
angegebenen Ersatzlasten um 50 % reduziert werden.
Liegt die Unterstützung auf einem Bahnsteig (Bahnsteigkantenhöhe mindestens
55 cm) können die Ersatzlasten gemäß UIC-Kodex 777-2E Punkt 6.6.2 um 50 %
reduziert werden.
Die konstruktiven Vorgaben für die Ausbildung der Stützen gemäß UIC-Kodex 777-
2E, Punkt 6.6.1 sind in allen Fällen einzuhalten.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 16 von 82
verwandte Bauwerke
Zusammenfassung:
Tabelle 3:
Abstände a quer zur Gleisachse, bei deren Einhaltung bei Neubauten keine Risikoanalyse erforderlich ist und
Abstände b quer zur Gleisachse, bei denen keine Ersatzlasten gemäß UIC-Kodex 777-2E Punkt 6.6.2
anzusetzen sind
Ersatzlasten Konstruktive
Widerlager Unterstützung gemäß Ausbildung der
Punkt 6.6.2 Unterstützung
UIC 777-2E für und Widerlager
Vmax im Keine Weiche in Keine Weiche in Unterstützung gemäß
betrachteten Weiche in d ≤ Vmax²/80 Weiche in d ≤ Vmax²/80 und Widerlager Punkt 6.6.1
Gleis d ≤ Vmax²/80 d ≤ Vmax²/80 4000 kN parallel UIC 777-2E
[km/h] [m] [m] [m] [m] und 1500 kN
quer zum Gleis
1) 1) 1) 1)
a ≥ 3,0 a ≥ 3,0 a ≥ 3,0 a ≥ 3,0 ja ja
Vmax ≤ 120
b ≥ 4,0 b ≥ 5,0 b ≥ 4,0 b ≥ 5,0 nein ja
1) 1) 1) 1)
120 < Vmax a ≥ 3,0 a ≥ 3,0 a ≥ 3,0 a ≥ 3,0 ja ja
In begründeten Einzelfällen ist eine Reduzierung analog ÖNORM EN 1991-1-7 Tabelle 4.1
möglich.
1.3 Sicherheitsvorkehrungen
1.3.1 Sicherheitsschienen
Sicherheitsschienen bei Brückenneubauten
Es sind die Brückenquerschnitte gemäß 1.1 anzuwenden, der Einbau von
Sicherheitsschienen ist nicht erforderlich.
Sicherheitsschienen bei größeren Umbauten
Bei größeren Umbauten (Umrüstung auf Schottertrog, Tragwerksverstärkung usw.) gelten
nachstehende Bestimmungen:
1.3.4 Brückenhölzer
Brückenhölzer sind die Gleisschwellen von Stahltragwerken ohne Schottertrog
(direkte Auflagerung auf Schwellenträgern).
Die Befestigung der Brückenhölzer muss so erfolgen, dass sämtliche statische und
dynamische Lasten sicher abgetragen und sie bei Auswechslung ohne großen
Aufwand seitlich ausgezogen werden können.
Die Brückenholzlänge soll in der Regel 2,50 m, mindestens jedoch 2,30 m betragen;
der Abstand in der Regel 60 cm.
Der Querschnitt der Brückenhölzer für verschiedene Achsabstände der
Schwellenträger ist für Normalspurbahnen in der Regel nach Tabelle 4 anzunehmen:
Tabelle 4
Schwellenträgerabstand [m] 1,50 1,60 1,70 1,80 2,00
Holzquerschnitt b/h [cm] 24/16 26/16 24/20 24/22 24/26
Gewicht je m [kg] 31 34 39 43 50
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 21 von 82
verwandte Bauwerke
Wenn möglich, sollen Brückenhölzer mit dem Querschnitt b/h mit 24/22 und 24/26
gewählt werden. Offene Fahrbahnen sind grundsätzlich so auszubilden, dass die
Brückenhölzer einzeln ohne Abheben der Schienen seitlich ausgewechselt werden
können.
1.3.5 Geländer
Wenn von einem Objekt ein Absturz aus mehr als einem 1 m möglich ist, sind
Geländer anzubringen (Abbildung 3 und 4).
Die Geländeroberkante muss 1,00 m über der Oberkante des dem Geländer
benachbarten begehbaren Streifens (Gehfläche) liegen. Geländer sind mit einem
Durchzug und bei einer Absturzhöhe von mehr als 2,00 m zusätzlich mit einer
mindestens 8 cm hohen Fußleiste (siehe Abbildung 3) zu versehen.
Die Fußleiste kann durch einen zweiten Durchzug ersetzt werden, dessen Oberkante
mindestens 8 cm über der benachbarten Gehfläche liegen muss; die Unterkante darf
höchstens 3 cm über dieser Gehfläche angeordnet werden (bedingt durch die
kleinste Korngröße des Oberbauschotters Körnung 1).
Bei Gehflächen mit öffentlichen Verkehr ist, wenn sich unter Brückentragwerken bzw.
neben Mauern, keine auf Dauer befahr- oder begehbaren Flächen befinden, die
Unterkante des zweiten unteren Durchzuges in einer Höhe von max. 14 cm über der
Gehfläche anzuordnen (siehe Abbildung 4). Wenn sich unter Brückentragwerken
bzw. neben Mauern keine auf Dauer befahr- oder begehbaren Flächen befinden, ist
die Unterkante des oben angeführten zweiten Durchzuges in einer Höhe von 18 cm
über der benachbarten Gehfläche vorzusehen. Der lichte Abstand zwischen den
einzelnen Durchzügen bzw. Handlauf darf das Maß von 45 cm nicht überschreiten.
Gehsteige, die für den öffentlichen Verkehr bestimmt sind, haben auf der Gleisseite
eine 1,50 m hohe Abfriedung zu erhalten, falls nicht genügend hohe, vollwandige
Tragwände oder Brüstungsmauern vorhanden sind.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 22 von 82
verwandte Bauwerke
1.3.6 Brüstungsmauern
Brüstungsmauern müssen eine Höhe von mindestens 100 cm ab Gehfläche
aufweisen.
Hauptträger von Tragwerken, die über die Fahrbahn ragen, ersetzen Geländer dann,
wenn deren Höhe ab Gehfläche mindestens 100 cm beträgt.
Für die Abstände zur nächsten Gleisachse gelten die Bestimmungen der EisbAV.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 23 von 82
verwandte Bauwerke
Abbildung 3:
Geländerausführung
mit Fußleisten-
ausbildung
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 24 von 82
verwandte Bauwerke
Abbildung 4:
Geländerausführung
ohne Fußleiste
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 25 von 82
verwandte Bauwerke
Vorbemerkungen:
Die Richtlinien der Berechnung gelten für den Neubau von Eisenbahnbrücken,
ausgenommen es ist speziell auf bestehende Tragwerke hingewiesen.
Die Gültigkeit bezieht sich in der Regel auf Normalspurbahnen, ausgenommen es
wird speziell auf Schmalspurbahnen hingewiesen.
2.1 Grundlagen
Grundlage für Entwurf, Berechnung und Ausführung sind die Eurocodes ÖNORM EN
1990 bis ÖNORM EN 1999, samt den dazugehörigen ÖNORMEN, in denen die
nationalen Erläuterungen und Anwendungen festgelegt sind.
Eine Übersicht über das jeweils gültige Normenwerk für die Eurocodes EN und B
1990 bis 1999 findet sich auf www.eurocode.at.
Die anzuwendende Brückenklasse gemäß ÖNORM B 1991-2 ist vom
Infrastrukturunternehmen vorzugeben.
Für den Bereich der ÖBB gilt in der Regel:
• Grenzzustand der Tragfähigkeit: Lastmodell 71 und Lastmodell SW/0 (falls
erforderlich), beide klassifiziert mit α = 1,21 sowie SW/2 (nicht klassifiziert)
• Ermüdungsnachweis: Lastmodell 71 klassifiziert mit α = 1,00; Nachweis als
Verkehrszusammensetzung „Schwerverkehr mit 25 t Achsen“, mit jährlichem
Verkehrsaufkommen von 25 x 106 t/(Gleis, Jahr) und einer Nutzungsdauer mit
100 Jahren.
Ist eine dynamische Berechnung erforderlich, ist der ungünstigere Fall von
Φ x 1,21·x LM 71 (oder Φ x·1,21 x SW/0) bzw.
(1+ϕ 'dyn +
ϕ' ' ) x HSLM oder Betriebslastenzug
2
maßgebend.
HSLM (High Speed Load Model) ist das Lastmodell für Hochgeschwindigkeitsstrecken
gemäß ÖNORM EN 1991-2, Punkt 6.4.6.1.1.
Bei zwei- und mehrgleisigen Tragwerken ist im Geschwindigkeitsbereich ≥ 200 km/h nur
jeweils ein Gleis mit dem HSLM zu belasten.
Neukonstruktionen sind grundsätzlich nach ÖNORM EN 1991-2 mit LM 71 und α = 1,00 und
SW/2 zu bemessen.
Sollte die Einhaltung der Verformungs- und Verwindungskriterien (speziell im Bogen) beim
Nachweis von SW/2 nicht möglich sein, darf die Geschwindigkeit für SW/2 auf 10 km/h
beschränkt werden und es ist in diesem Fall der dynamische Faktor für Betrieblastenzüge für
10 km/h und Gleise mit sorgfältiger Instandhaltung zu verwenden (Anhang C zu ÖNORM
EN1991-2 bzw. Tabelle B3 zu ONR 24008).
Der Lastschwerpunkt liegt 1,55 m über der Verbindungslinie der Schienenoberkanten (ohne
Rollfahrzeugbetrieb), der Abstand der Radaufstandspunkte s beträgt das 1,05-fache der
Spurweite. Bei Rollfahrzeug- bzw. Rollwagenbetrieb liegt der Lastschwerpunkt höher und ist
abhängig vom verwendeten System festzulegen.
Die Eigenlast des Oberbaues einschließlich Kleineisen beträgt 0,80 kN/m Gleis.
statischer oder dynamischer Messungen gemäß 2.7.2 sollen möglichst bald nach
provisorischer Betriebsaufnahme, spätestens bis zur endgültigen Betriebsaufnahme (nach
Erteilung der Betriebsbewilligung) vorliegen.
Dem Infrastrukturbetreiber sind alle für die Instandhaltung des Objektes notwendigen
Unterlagen zu übergeben. Das Objekt ist in der technischen Brücken-Datenbank mit dem
Status „in Betrieb befindlich“ zu erfassen (Brückenprovisorien und Bauprovisorien müssen
nicht erfasst werden).
2.7.1 Belastungsprobe
Die Belastungsprobe ist die augenscheinliche Überprüfung des ordnungsgemäßen
Verhaltens des neuen bzw. neu eingebauten Tragwerkes bei den ersten Zugsüberfahrten
(Triebfahrzeug, Schotterzug, Kranzug, etc.) nach dem Einbau. Für die erste Zugsüberfahrt
gilt ein Vmax von 10 km/h.
Beträgt die Stützweite des neu errichteten bzw. neu eingebauten Eisenbahntragwerkes mehr
als 15 m, sind zusätzlich statische oder dynamische Messungen durchzuführen.
Über die Belastungsprobe ist ein Protokoll zu erstellen, welches ein schriftliches Dokument
für die Inbetriebnahme des Objektes darstellt.
Die Auslegung der Messgeräte und Durchführung der Messung muss so erfolgen, dass der
Einfluss externer Faktoren (Temperatur, Feuchtigkeit, Wind, etc) möglichst eingeschränkt
wird.
Die eingesetzten Messmittel sind vorwiegend Beschleunigungsaufnehmer, Wegaufnehmer,
Dehnmessstreifen, Temperatursensoren und Kraftmessdosen.
Ziele der dynamischen Tragwerksmessungen:
• Vergleich des realen dynamischen Verhaltens des Tragwerkes mit der theoretischen
dynamischen Rechnung (Eigenfrequenz, Dämpfungswert,..)
• Modifizierung der Eingangsparameter für dynamische Berechnungen
• Dokumentation dieser Messdaten der Erstmessung als Referenzwerte für periodische
dynamische Messungen im Laufe des Lebenszyklus, um die Veränderung des
ursprünglichen Zustandes erfassen und bewerten zu können
• Messung bestimmter Brückenparameter (Brückenüberbaubeschleunigungen, ev.
Durchbiegungen) zufolge konkreter Züge und Vergleich mit Rechnung
des Unterbaus erforderlich werden, so darf der Nachweis auf Basis der zum Zeitpunkt der
Errichtung gültigen Normen (jedoch nicht älter als ÖN B 4003, 1. Teil, Ausgabe 25.1.1956)
durchgeführt werden. Eine dynamische Untersuchung gemäß ONR 24008, Anhang A ist
gegebenenfalls durchzuführen.
3 Eisenbahnrechtliches Baugenehmigungsverfahren
VgB 2008 Verordnung über genehmigungsfreie Bauvorhaben § 36 (2) EisbG (in Vorb.)
EG-Prüfung
Die EG-Prüfung ist von einer „benannten Stelle“ durchzuführen und hat die Einhaltung der
Interoperabilität gemäß TSI zu prüfen bzw. zu bestätigen (EG-Prüfbescheinigung). Die „benannte
Stelle“ hat für den Antrag zur Baugenehmigung einen Zwischenbericht und für den Antrag auf
Betriebsbewilligung ein technisches Dossier sowie eine Prüfbescheinigung zu erstellen.
Bei Eisenbahnbrücken sind bereits in der Entwurfs- und Entwicklungsphase von der „benannten
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 35 von 82
verwandte Bauwerke
Von der „benannten Stelle“ sind die gemäß projektspezifischem Prüfheft der EG-Prüfung
angeführten Überprüfungen durchzuführen. Basis dafür ist das allgemeine
Interoperabilitätsprüfheft für das Teilsystem Infrastruktur.
Die Prüfung umfasst in den TSI - Punkten 4.2.14.1 bis 4.2.14.8 die Einhaltung der in Kapitel 2.1,
2.2 und 2.3 der „Berechnung von Eisenbahnbrücken“ angegebenen Grundlagen.
Anhand der EG-Prüfbescheinigung hat der Auftraggeber der „benannten Stelle“ eine EG-
Prüferklärung auszustellen und diese den Einreichunterlagen für die Betriebsbewilligung
beizulegen.
Ausgangsbasis:
In Österreich gibt es im Sinne TSI nur HGV-Ausbaustrecken (Upgrading lines; Kategorie II und
III) und keine HGV-Neubaustrecken (Kategorie I). Weiters gibt es konventionelle Strecken
(Kategorie V, VII). Bezüglich der baulichen Maßnahmen wird zwischen Umrüstung (umfangreiche
Änderungsarbeiten zur Steigerung der Leistung eines Teilsystems), Erneuerung (umfangreiche
Arbeiten für den Austausch eines Teilsystems ohne Leistungssteigerung) und Instandhaltung
unterschieden.
Die Zuordnung der Streckenkategorien gemäß TSI zum österreichischen Streckennetz ist im
Resümeeprotokoll der Arbeitsgruppe Interoperabilität v. 04.05.2005 (GZ. BMVIT-220.043/0003-
II/SCH2/2005) und vom 30.08.2005 (GZ. BMVIT-220.043/0010-II/SCH2/2005) dargestellt (siehe
http://www.bmvit.gv.at/verkehr/eisenbahn/interoperabilitaet/arbeitsgruppe.html).
Die Definitionen von Erneuerung und Austausch im Zuge von Instandhaltung sind im EisbG - wie
folgt -enthalten:
Unter Erneuerung versteht man umfangreiche Arbeiten zum Ersatz eines Teilsystems oder von
Teilen desselben, die nicht zu einer Änderung der Gesamtleistung des Teilsystems führen.
Unter Austausch im Zuge von Instandhaltungsarbeiten versteht man die Ersetzung von
Bauteilen im Rahmen von Wartungs- oder Reparaturarbeiten durch Teile gleicher Funktion und
Leistung.
Auf Grund der Änderung der Interoperabilitätsrichtlinien (Richtlinie 2004/50/EG, umgesetzt mit
der Novellierung des EisbG v. 26.07.2006; BGBL. I Nr. 125/2006) ist bei Umrüstungen und
Erneuerungen von bestehenden Strecken eine EG-Prüfung durchzuführen.
Das Kapitel 7.2.2 der TSI HGV hingegen verlangt bei bestehenden
Hochgeschwindigkeitsstrecken für Ingenieurbauten eine EG-Prüfung nur bei großen Umbauten
(major upgrading projects) mit der Absicht einer Leistungssteigerung (improve line performance)
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 36 von 82
verwandte Bauwerke
und das bedeutet von der Definition her eine Umrüstung. Der große Umbau bezieht sich dabei
auf den Ingenieurbau und nicht auf die Strecke.
Im Falle einer Erneuerung des Ingenieurbaues (großer Umbau ohne Leistungssteigerung) ist
gemäß Kapitel 7.2.2 der TSI keine EG-Prüfung erforderlich.
Weiters ist auf andere Teilbereiche im Teilsystem Infrastruktur gemäß 7.2.3 hinzuweisen, wonach
im Oberbau das Ziel der vollständigen Interoperabilität in Schritten (gradually replace of all or part
of superstructure elements) erfolgen kann.
Der Begriff der Erneuerung für Baumaßnahmen bei Brücken (mit oder ohne Leistungssteigerung)
wird in der Weise präzisiert, dass unter „großen Umbauten“ an Brücken zumindest das Ersetzen
von bestehenden durch neue Tragwerke verstanden wird. D. h. nur in diesem Fall bzw. bei einem
Ersatz sämtlicher Bestandteile der Brücke ist die TSI anzuwenden und eine EG-Prüfung
durchzuführen.
Wenn Umbauten von anderen Teilen des Teilsystems Infrastruktur (z. B. Oberbau, etc.)
notwendig sind, mit denen für diesen Bereich die Interoperabilität erreicht wird, muss diese nur
für den jeweils umgebauten Teil nachgewiesen werden. Daraus folgt, dass Umbauten an Teilen
des Teilsystems Infrastruktur nicht automatisch gleichzeitige Umbauten an anderen Teilen (z. B.
Brücken, etc.) nach sich ziehen müssen. Damit ist eine schrittweise Umsetzung der vollständigen
Interoperabilität gewährleistet. Dabei ist jedenfalls zu prüfen, ob alle anderen Teile des
Teilsystems Infrastruktur, als jene die unmittelbar betroffen sind (Oberbau, Untergrund,
konstruktive Ingenieurbauten, etc.), eine Leistungssteigerung ermöglichen. Wenn dies der Fall ist,
dann ist im Sinne einer Streckenentwicklungsplanung in Abstimmung mit allen betroffenen
Fachbereichen ein Gesamtumbaukonzept festzulegen. Daraus ergibt sich der erforderliche
Umfang der EG-Prüfung.
Wird bei bestehenden Tragwerken die vor dem In-Kraft-Treten der TSI eine Betriebsbewilligung
erlangten keine Umrüstung oder Erneuerung am Tragwerk durchgeführt, ist keine EG-Prüfung
durchzuführen. Lokale Verstärkungen zählen nicht als Erneuerung oder Umrüstung im Sinne der
TSI Infrastruktur.
Bei Anhebung der Geschwindigkeit auf bestehenden Eisenbahnbrücken ist, sofern keine
Umrüstung oder Erneuerung vorliegt, gemäß Kapitel 2.8 vorzugehen und keine EG-Prüfung
durchzuführen.
Die Einhaltung der Anforderung der TSI Pkt. 4.2.14.6 bezüglich der gemeinsamen Antwort von
Tragwerk und Gleis ist bei Anwendung des Kapitels 2.3 für neue Tragwerke und Kapitels 2.8 für
Bestandsbauwerke nachgewiesen.
Befindet sich ein Bauvorhaben auf einer Strecke des konventionellen österreichischen
Eisenbahnsystems (TEN – Leitlinien - siehe Resümeeprotokoll der Arbeitsgruppe
Interoperabilität vom 04.05.2005; GZ. BMVIT-220.043/0003-II/SCH2/2005 unter
http://www.bmvit.gv.at/verkehr/eisenbahn/interoperabilitaet/arbeitsgruppe.html), so gilt
§ 103 ff EisbG. Erneuerungs-, Umrüstungs- und Neubauvorhaben sind unter Beachtung des
§ 118 (2) EisbG zu beantragen, solange keine TSI´s für konventionelle Eisenbahnstrecken gültig
sind.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 37 von 82
verwandte Bauwerke
An Stelle dieser Prüfbescheinigung kann eine Erklärung oder wenn erforderlich mehrere
Erklärungen (je Teilfachgebiet) einer oder mehrerer im Verzeichnis gemäß § 40
verzeichneten Person beigeschlossen werden. Voraussetzung ist, dass die
Eisenbahnanlagen, oder die veränderten Eisenbahnanlagen, unter der Leitung dieser Person
ausgeführt wurden.
Es ist zweckmäßig, der § 40 Erklärung eine Ziviltechnikerbestätigung zu Grunde zu legen.
Auf einer Strecke des österreichischen Hochgeschwindigkeitsbahnsystems sind bei der
Beantragung der Betriebsbewilligung die EG-Prüferklärung des Auftraggebers, die EG-
Prüfbescheinigung und das technische Dossier der „benannten Stelle“ den Antragsunterlagen
beizuschließen.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 38 von 82
verwandte Bauwerke
Für die Erstellung des Zertifikates bzw. die Erbringung des Nachweises der Vorkehrungen sind
folgende Erfordernisse zu berücksichtigen bzw. zu überprüfen:
a. Vorhandensein der wesentlichen Bestandteile des Sicherheitsmanagementsystems
gemäß § 39b EisbG einschließlich Unternehmensorganisation und Personalvorsorge.
b. Stichprobenartige Überprüfung der Dokumentation von Inspektionsergebnissen sowie
fristgerechte Einhaltung der Inspektionspläne gemäß der Instandhaltungsvorschrift des
Eisenbahninfrastrukturunternehmens (für die ÖBB: DB IS 2 „Instandhaltungsplan, Teil 2:
Konstruktiver Ingenieurbau“) im Gesamtnetz.
c. Inhaltliche Richtigkeit der Inspektionsergebnisse durch stichprobenartige
augenscheinliche Kontrolle der Anlagen vor Ort und Vergleich mit der Dokumentation. Im
Bereich konstruktiver Ingenieurbau sollen dabei je Strecke ca. 3 % aller Objekte je
Anlagentyp (Brücken, Tunnel, Bahnsteigdächer), nach freier Auswahl des Prüfers, auf
Übereinstimmung überprüft werden.
d. Dokumentation und Nachweis über interne Nachprüfungen auf Einhaltung des
Sicherheitsmanagementsystems. Dabei sind die Abläufe gemäß der
Instandhaltungsvorschrift des Eisenbahninfrastrukturunternehmens (für die ÖBB: DB IS 2
„Instandhaltungsplan, Teil 2: Konstruktiver Ingenieurbau“) einschließlich der darin
enthaltenen qualitativen Voraussetzungen der Überprüfenden zu beachten. Die
Dokumentation über bestehende Unterlagen bzw. elektronische Datenerfassung erfolgt
über Datenbanken.
e. Umsetzung der Behebung von festgestellten, sicherheitsrelevanten Mängeln gemäß der
Instandhaltungsvorschrift des Eisenbahninfrastrukturunternehmens (für die ÖBB: DB IS 2
„Instandhaltungsplan, Teil 2: Konstruktiver Ingenieurbau“), welche von Bauwerksprüfern
im Zuge der regelmäßigen Inspektionen festgestellt wurden durch stichprobenartige
Überprüfung. Jene Objekte, wo diese Mängel festgestellt wurden, sind in die
nachstehende Stichprobenauswahl der zu überprüfenden Objekte aufzunehmen.
f. Überprüfung von Vorbeugungsmaßnahmen und Betriebseinschränkungen die auf Grund
des Anlagenzustandes vom Eisenbahninfrastrukturunternehmen verhängt wurden.
g. Einhaltung und Erfüllung von Auflagen aus vorhandenen Baugenehmigungs- und
Betriebsbewilligungsbescheiden gemäß der zu überprüfenden Objekte gemäß
Stichprobenauswahl (Punkt c) einschließlich der Dokumentation.
h. Objekte und genehmigungsfreie Bauvorhaben, ohne ausreichende Dokumentation
müssen auf einen sicheren und ordnungsgemäßen Zustand vom
Eisenbahninfrastrukturunternehmen bewertet werden. Dabei ist die
Instandhaltungsvorschrift des Eisenbahninfrastrukturunternehmens (für die ÖBB: DB IS 2
„Instandhaltungsplan, Teil 2: Konstruktiver Ingenieurbau“) zu Grunde zu legen. Für
Objekte, wo eine qualitative Bewertung der Tragfähigkeit erforderlich ist, ist eine
Zustandsbewertung gemäß ONR 24008 durch das Eisenbahninfrastrukturunternehmen
durchzuführen. Auf dieser Basis ist die regelmäßig wiederkehrende Prüfung für die
Auswahl der zu überprüfenden Objekte gemäß Stichprobenauswahl (Punkt c)
vorzunehmen.
i. Die Ergebnisse der Erstprüfung bzw. der vorangegangenen Prüfungen gemäß § 38 oder
§19a sind jeder Prüfung voranzustellen und diesbezüglich zu dokumentieren.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 41 von 82
verwandte Bauwerke
5 Niveaufreie Bahnsteigzugänge
Dieses Kapitel wurde in die RVE 03.00.01, Niveaufreie Bahnsteigzugänge, übergeleitet. Alle
Bestimmungen sind diesem Werk zu entnehmen.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 43 von 82
verwandte Bauwerke
6.1 Vorbemerkungen
Hinsichtlich der Bestimmungen für den EWR gilt die RVS 1.0.
6.2 Allgemeines
6.2.1 Anwendung
6.2.2 Begriffsbestimmungen
6.3.1 Allgemeines
Die Dichtelemente bestehen im Regelfall aus Elastomer und können als Band, in
Kastenform, als Wabenkonstruktion usw. ausgebildet sein.
zu unterbrechen.
6.3.2 Mattenkonstruktionen
Mattenförmige Dichtelemente aus Elastomer oder ähnlichem Material mit oder ohne
Stahleinlagen überbrücken den Dehnungsspalt. Das Dichtelement übernimmt eine
Lastabtragungsfunktion.
Konventionelle Mattenkonstruktion
Abdichtungsanschluss
Unterkonstruktion Matte
>40cm
% %
Tragwerk Widerlager/
Tragwerk
C../../RS/GK16
Mattenkonstruktion in Reihe
Abdichtungsanschluss
Matte Unterkonstruktion Matte Matte
>40cm
% %
Bei jenen Konstruktionen, wo Stahlteile an der Oberseite liegen, sind zur Vermeidung von
Schotterberührungen Bauschutzmatten vorgesehen (siehe Richtzeichnungen). Die
Bauschutzmatten sind Bestandteile der Mattenkonstruktion.
Vorteile:
Zu beachten:
Die Konstruktion umfasst außer dem mattenförmigen Dichtelement nur Randprofile und
deren Verankerungen. Sie enthält keine beweglichen Teile.
- M-ÜF 1931: Wasserdichter Übergang Typ 30 für Längs- und Querfugen auf
Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1934: Wasserdichter Übergang Typ 80 für Längs- und Querfugen auf
Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1937: Wasserdichter Übergang Typ 130 für Längs- und Querfugen auf
Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1951: Wasserdichter Übergang Typ 40 für Quer- und Längsfugen auf
Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1952: Wasserdichter Übergang Typ 80 für Quer- und Längsfugen auf
Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1953: Wasserdichter Übergang Typ 130 für Quer- und Längsfugen auf
Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1965: Wasserdichter Übergang Typ 40 für Quer- und Längsfugen auf
Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1966: Wasserdichter Übergang Typ 80 für Quer- und Längsfugen auf
Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1967: Wasserdichter Übergang Typ 130 für Quer- und Längsfugen auf
Eisenbahnbrücken.
- M-ÜF 1941: Wasserdichter Übergang Typ 160 für Längsfugen auf Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1942: Wasserdichter Übergang Typ 260 für Längsfugen auf Eisenbahnbrücken,
- M-ÜF 1943: Wasserdichter Übergang Typ 390 für Längsfugen auf Eisenbahnbrücken.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 47 von 82
verwandte Bauwerke
6.3.3 Schleppblechkonstruktionen
Nach Möglichkeit ist eine konzentrierte Tagwassereinleitung zu verhindern. Ist dies möglich
ist eine vollflächige Abdeckung mit Gleisbettmatten sinnvoll.
Abdichtungsanschluss Schleppblech
% %
Tropfbahn
Tragwerk Tragwerk
Kastenrinne Haltevorrichtung
Zu beachten:
• Gefahr der Schotterunterwanderung, da Stahlteile nicht direkt auf Stahl bzw. Beton
gleiten sollten,
Zur Kontrolle und Wartung einer Rinne unter der offenen Konstruktion bzw.
Fingerkonstruktion ist die Anordnung einer öffenbaren Klappe anzustreben. Bei den
Randbalken der Querschnitte HL 3.1 und HL 3.0 ist dies im Randwegbereich möglich. Beim
Querschnitt HL 2.1 kann der Kabeltrogbereich herangezogen werden, wenn darin eine
Verlegung von Kabeln nicht vorgesehen ist.
An der Seitenfläche und an der Unterseite der Randbalken dient die Blechkonstruktion
vorwiegend optischen Gesichtspunkten. Siehe Abbildung 3.4 und folgende ÖBB-Regelpläne:
- 32165: HL 2.1, Randbalken auf Schutzbeton mit KT IV (V) und LSW / Geländer,
Abdeckbleche für Fuge Tragwerk – Widerlager für Dehnweg 20 bis 50 mm,
- 32166: HL 2.1, Randbalken niveaugleich auf Schutzbeton mit KT IV (V) und LSW /
Geländer, Abdeckbleche für Fuge Tragwerk – Widerlager für Dehnweg 20 bis 50 mm,
- 32167: HL 2.1, Randbalken auf Schutzbeton mit KT IV (V) und LSW / Geländer, Einbauteile
und Abdeckbleche für Fuge > 50 mm Tragwerk – Widerlager,
- 33061: HL 3.0, Randbalken mit KT IV und Geländer / LSW, Abdeckbleche für Fuge
Tragwerk – Widerlager für Dehnweg 20 bis 50 mm
- 33062: HL 3.0, Randbalken mit KT IV und Geländer / LSW, Einbauteile und Abdeckbleche
für Fuge > 50 mm Tragwerk – Widerlager.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 49 von 82
verwandte Bauwerke
6.3.4 Schlitzblechkonstruktionen
Schlitzblechkonstruktion
Abdichtungsanschluss Schlitzblech
Tropfbahn
Vorteile:
• einfache Konstruktionsart,
• die Konstruktion durchdringt nicht die Abdichtung, die untere Abdichtungslage läuft
ungestört durch.
Zu beachten:
Sie sind im Modul Ril 804.9030 (Bauteile für massive Eisenbahnbrücken) auf folgenden
Richtzeichnungen dargestellt:
Offene Konstruktionen sind nach Richtzeichnungen für Schotteroberbau nach Ril 804.9030
und für feste Fahrbahn nach Ril 804.9020 (Rahmenplanung Talbrücken) anzuwenden.
Offene Konstruktion
Elastomerrinne
Tropfblech Abdichtung
Widerlager/
Tragwerk Tragwerk
Vorteile:
Zu beachten:
Für Schotteroberbau sind die Konstruktionen im Modul Ril 804.9030 auf folgenden
Richtzeichnungen dargestellt:
Für Feste Fahrbahn sind die Konstruktionen im Modul Ril 804.9020 auf folgenden
Richtzeichnungen dargestellt:
- M-TFU 10: Talbrücke der NBS, Hohlkasten, zweigleisig, einzellig, Trennfugen, Offene
Fugen < 90 m,
- M-TFU 13: Talbrücken, Hohlkasten, zweigleisig, einzellig, Trennfugen, Offene Fuge > 300
m, Schnitte,
Die Finger dienen als Auflagen für Abdeckbleche, die das Eindringen von Schotter
verhindern. Da diese Abdeckung nicht vollständig dicht ist sind Entwässerungsrinnen oder
Ähnliches vorzusehen. Die Entwässerungsrinnen können in Anlehnung an offene
Konstruktionen konstruiert werden.
Nach Möglichkeit ist eine konzentrierte Tagwassereinleitung zu verhindern. Ist dies möglich,
ist die Vollflächige Abdeckung mit Gleisbettmatten sinnvoll.
Schienenauszugskonstruktion
Konstruktion zur
Schotterbetttrennung
Schleifblech
Abdichtungsanschluss
% Finger %
Unterkonstruktion
Tragwerk Widerlager/
Tragwerk C../../RS/GK16
Elastomerrinne
Vorteile:
Zu beachten:
• Entwässerung erforderlich,
6.3.6 Längsfugen
Sie sind für Vertikalbewegungen bis max. 25 mm geeignet, siehe Abbildung 3.8. Bei Längs-
und Querbewegungen bzw. bei Vertikalbewegungen über 25 mm sind konventionelle
Mattenkonstruktionen nach 3.2.1 vorzusehen.
Die Anordnung der allseits festen und querfesten Lager hat auf die eingeschränkten
Bewegungsmöglichkeiten Rücksicht zu nehmen.
Längsfugenbandkonstruktion
Längsfugenband Abdichtungsanschluss
Tragwerk 1 Tragwerk 2
Vorteile:
Zu beachten:
Wenn die bituminös eingeklebten Längsfugenbänder nicht mehr ausreichen (z.B. bei Längs-
und Querbewegungen, bei Vertikalbewegungen über 25 mm) sind konventionelle
Mattenkonstruktionen vorzusehen. Die Richtzeichnungen sind im Punkt 6.3.2.1 angeführt.
6.4 Bemessung
6.4.1 Allgemeines
Konstruktionen nach Richtzeichnungen der Ril 804 bedürfen keiner weiteren Bemessung.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 56 von 82
verwandte Bauwerke
6.4.2 Einwirkungen
Die in diesem Punkt angeführten Einwirkungen beziehen sich nur auf die Bemessung der
Fugenkonstruktion und nicht auf die Ermittlung der Dehnwege.
Es sind heranzuziehen:
ÖNORM EN 1990,
ÖNORM B 1990-2,
ÖNORM EN 1990/A1;
ÖNORM EN 1991-2,
ÖNORM B 1991-2.
In ÖNORM B 1991-2 ist festgelegt, dass alle Brücken für Normalspurbahnen für α = 1,21
und Lastmodell SW/0 bzw. SW/2 zu bemessen sind.
Für die Lastverteilung sind – unabhängig der tatsächlich ausgeführten Schwellenart – die
Figuren 6.4, 6.5 und 6.7 der ÖNORM EN 1991-2:2004 heranzuziehen.
6.4.2.3.1 Erdbeben
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 57 von 82
verwandte Bauwerke
6.4.2.3.2 Entgleisungen
Da die Fahrbahnübergangskonstruktion über die Brückenbreite (also im Regelfall bis in den
Randbalkenbereich) gleichartig ausgeführt wird sind Entgleisungslasten nicht anzusetzen.
6.4.2.4 Rückstellkräfte
6.4.2.5 Randbalkenbereich
6.4.3 Tragsicherheitsnachweis
6.4.3.1 Allgemeines
Der Tragsicherheitsnachweis ist mit den entsprechenden Materialnormen auf Basis der oben
angeführten Einwirkungsnormen mit den jeweiligen Teilsicherheitsbeiwerten zu führen.
6.4.3.2 Ermüdung
Für den Ermüdungsnachweis ist α= 1,00 anzusetzen. Als Verkehrszusammensetzung ist ein
Schwerverkehr mit 25 t Achslast (Tabelle D2 in ÖNORM EN 1991-2: 2004) anzunehmen.
Für die Festlegung der Geometrie hat die Ermittlung der Dehnwege und Verformungen mit
den maßgebenden Einwirkungen unter zu Grunde Legung der Kombinationen des ULS
gemäß ÖNORM EN 1990/A1 in Übereinstimmung mit ONR 24023 zu erfolgen. Vor allem
sind Bewegungsgröße und –richtung mit den Brückenlagern abzustimmen.
6.4.4.1 Allgemeines
Δs = Δl.sinα
Neben dem aus der Längenänderung des Tragwerkes bedingten Anteil der Verschiebungen
Δs und Δq (Gl. 4.1a), ist ein aus der Auflagerverdrehung ϕ sich ergebender Anteil zu
berücksichtigen (Abbildung 4.2). Bei schiefgelagerten Tragwerken kann infolge
Auflagerverdrehung ϕ eine Querverschiebung Δq auftreten.
• Verkehrslast,
• Temperaturgradient ΔT,
• Stützensenkung Δy,
• Widerlagerverdrehungen,
Neben den aus der Längenänderung des Tragwerkes bedingten Verschiebungen Δh gemäß
Gl. 4.1b, sind die aus folgenden Einwirkungen herrührenden Verschiebungen Δh zu
berücksichtigen:
6.4.4.2 Nachweise
Es sind die unter Punkt 6.4.4.1 genannten Relativverschiebungen der Fugenränder Δs, Δq
und Δh nachzuweisen, wobei zumindest relative Querverschiebungen von Δq = ± 5 mm zu
berücksichtigen sind.
Für die Ermittlung der Relativverschiebungen der Fahrbahnübergänge sind die gleichen
Teilsicherheitsbeiwerte wie bei der Ermittlung der Lagerwege heranzuziehen.
6.4.4.2.1 Temperatureinwirkungen
sind ÖNORM EN 1991-1-5 und ÖNORM B 1991-1-5 zu entnehmen.
6.4.4.2.3 Verkehrslasten
sind ÖNORM EN 1991-2 und ÖNORM B 1991-2 zu entnehmen.
6.4.4.2.5 Windlasten
sind in der Regel nicht anzusetzen.
Die Lebensdauer der Konstruktionen ist für die geplante Lebensdauer der Brücke
auszulegen.
6.5 Konstruktion
6.5.1 Konstruktive Ausbildung
Außer bei Mattenkonstruktionen ist für die Wartung der Entwässerungsrinne eine
Zugänglichkeit erforderlich.
Die Zugänglichkeit ist durch einen Raum zwischen Tragwerk und Schottermauer von
mindestens 60 cm Breite und 120 cm Höhe zu ermöglichen. Der zugehörige Einstieg muss
den gleichen Querschnitt oder 60 cm Höhe und 180 cm Breite aufweisen.
Dieser Raum ist bei vorgespannten Tragwerken und bei Balkenbrücken auf jeden Fall
vorzusehen. Die Zugänglichkeit muss über die ganze Länge der Konstruktionen gegeben
sein.
6.5.1.2 Wasserableitung
Mit Ausnahme der Konstruktionen nach 6.3.4 sind Brücken in der Regel so auszubilden,
dass Tagwässer von der Übergangskonstruktion weggeleitet werden. Eine ausreichende
Anzahl von Abläufen ist vorzusehen. In unmittelbarer Nähe der Konstruktionen sind
ausreichend dimensionierte Abdichtungsentwässerungen (Mindestdurchmesser 50 mm) in
der Tiefenlinie sowie davon in ca. drei Meter Abstand einzubauen, die die anfallenden
Wässer schadlos ableiten bzw. in Entwässerungssysteme einleiten. Die
Tragwerksoberfläche ist mit einem Gefälle von ca. 2 % zwischen Fahrbahnübergang und
Abdichtungsentwässerungen auszuführen
Abdichtungsentwässerung
2,0% 2,0%
6.5.1.5 Abdichtungsanschluss
Dieser Punkt gilt nicht für Konstruktionen, bei denen die Wässer abgeführt werden, wie
offene Konstruktionen und Schlitzblechkonstruktionen.
Elastischer Anschlusslappen
% %
Tragwerk Widerlager/
Tragwerk
C../../RS/GK16
Das Lappenmaterial ist in Punkt 6.5.5.3 spezifiziert, die Dicke hat mindestens 1,2 mm zu
betragen.
Nach Möglichkeit sind die Anschlusslappen nicht zu stoßen. Ist dies nicht zu vermeiden, ist
eine Überlappung von mindestens 50 cm vorzusehen.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 66 von 82
verwandte Bauwerke
Vor dem Anbinden der Abdichtung sind überstehende Betonkanten und -grate im Bereich
der Anschlussflächen zu entfernen, die Anschlussbereiche sind gewissenhaft zu säubern.
Der Lappen ist auf die untere Abdichtungslage im Gieß- und Einrollverfahren zu verlegen.
Auch die obere Abdichtungslage ist im Lappenbereich im Gieß- und Einrollverfahren zu
verlegen.
Die Temperatur der Gießmasse darf beim Einbau 200 °C nicht unterschreiten.
Diese Vorgangsweise ist deshalb erforderlich, da sich das Lappenmaterial nicht ausreichend
mit den Bitumenbahnen verbinden würde. Durch das Aufbringen der Gießmasse erfolgt ein
ausreichender Materialauftrag. Daher kann dieses System nicht an vertikalen Flächen
angewendet werden.
50cm
Unterkonstruktion
15cm
% %
Finger
Der Stahlunterbau ist so breit zu gestalten, dass noch ein 15 cm breiter Streifen als
Klebefläche für die untere Lage der Abdichtung verbleibt. Der Stahlunterbau ist mit
Kopfbolzendübeln zu verankern und muss eine Mindestdicke von 5 mm aufweisen.
Er muss bündig mit der Tragwerksoberfläche versetzt werden. Einzelne Abschnitte des
Stahlunterbaues, die auf der Baustelle gestoßen werden, müssen dicht verschweißt und plan
geschliffen werden. Der Korrosionsschutz ist im Schweißnahtbereich fachgerecht zu
ergänzen.
Die Beschichtungssysteme S11 bis S13 nach RVS 15.05.11 sind am Klebeflansch ohne
Deckbeschichtungen auszuführen. Die Heißbitumenverträglichkeit der Beschichtung ist
nachzuweisen.
Ist die Klebeflanschfläche mit nicht bekanntem Altanstrich versehen oder kann die
Heißbitumenverträglichkeit der Beschichtung nicht nachgewiesen werden, ist die
Beschichtung restlos zu entfernen. Die Stahloberfläche ist auf Vorbereitungsgrad SA 2,5 zu
behandeln. Zur Vermeidung von Flugrostbildung ist die Klebefläche unmittelbar nach dem
Strahlen mit einer Reaktionsharzgrundierung zu versehen.
Die untere Lage ist im Gieß- und Einrollverfahren zu verlegen bzw. an senkrechten Flächen
zu flämmen. Der Klemmbereich ist freizulassen.
Eine 50 cm breite, im Bereich der Bolzen vorgestanzte Anschlussbahn (DM 20 mm) ist im
Flämmverfahren fachgerecht auf den freiliegenden Klemmbereich und die untere
Brückenabdichtungslage parallel zum Fahrbahnübergang vollflächig aufzubringen. Nach
Fixierung des Klemmwinkels wird die 2. Abdichtungslage bis an die Außenkante des
Klemmwinkels im Flämmverfahren angearbeitet.
Nach frühestens 24 Stunden sind sie mit demselben Drehmoment nochmals nachzuziehen,
um so eine dauerhafte Anpressung des Klemmwinkels an die Abdichtung sicherzustellen.
Beim Verlegen der Übergangskonstruktion ist besonders darauf zu achten, dass die
Schrauben zur Befestigung des Klemmwinkels während der Bauzeit vor mechanischen
Beschädigungen geschützt werden.
Bei vertikalen Stahlflanschen muss ein horizontaler Klebeflansch von mind. 50 cm Länge
vorgesehen werden, der als Übergang zwischen Anschlusslappen und vertikalem
Stahlflansch dient. Der Anschlusslappen ist im horizontalen Bereich einzugießen.
Auf die senkrechten Flächen ist die heiß gefüllte Klebemasse in den Zwickel zwischen
Untergrund und angedrückter Bahnenrolle zu gießen.
Als Klebemasse wird gefülltes Bitumen verwendet, da dieses eine größere Steifigkeit
aufweist als ein ungefülltes Bitumen.
Der Klebeflansch ist so breit zu gestalten, dass noch ein 15 cm breiter Streifen als
Klebefläche für die untere Lage der Abdichtung verbleibt. Der Stahlunterbau ist mit
Kopfbolzendübeln zu verankern und muss eine Mindestdicke von 5 mm aufweisen.
Er muss bündig mit der Tragwerksoberfläche versetzt werden. Einzelne Abschnitte des
Stahlunterbaues, die auf der Baustelle gestoßen werden, müssen dicht verschweißt und plan
geschliffen werden. Der Korrosionsschutz ist im Schweißnahtbereich fachgerecht zu
ergänzen.
Ist die Klebeflanschfläche mit nicht bekanntem Altanstrich versehen oder kann die
Heißbitumenverträglichkeit der Beschichtung nicht nachgewiesen werden, ist die
Beschichtung restlos zu entfernen. Die Stahloberfläche ist auf Vorbereitungsgrad SA 2,5 zu
behandeln. Zur Vermeidung von Flugrostbildung ist die Klebefläche unmittelbar nach dem
Strahlen mit einer Reaktionsharzgrundierung zu versehen.
6.5.1.5.4 Schutzbeton
Der Schutzbeton (bzw. die Asphaltschutzschichte) muss ohne nennenswerte
Verschwächung an die Konstruktion herangeführt werden können. Dabei ist zu beachten,
dass bei Fugenkonstruktionen mit geschraubten Befestigungen ein mindestens 5 cm breiter
Spalt frei bleibt, der mit Bitumenfugenmasse zu vergießen ist.
Die Schweiß- oder Schraubstöße sind derart auszuführen, dass die Dichtheitsanforderungen
gewährleistet werden können. Im Hinblick auf den Korrosionsschutz sind Kanten und Grate
nachzuarbeiten. Der Korrosionsschutz im Stoßbereich ist entsprechend Pkt. 5.4. zu
ergänzen.
Für die Befestigung der Auflagewinkel ist die Mindestqualität des zu verwendenden
Verankerungswerkstoffes S 235 gemäß ÖNORM EN 10025. Bei geschweißten Ankern ist die
Schweißbarkeit des Werkstoffes nachzuweisen.
Für die Verankerung sind die Anschlussteile der Stahlkonstruktion derart zu gestalten, dass
die Dichtheitsanforderungen gewährleistet sind.
Schweißungen sind nach der „Richtlinie für das Schweißen von Betonstahl österreichischer
Erzeugung“ durchzuführen.
>20mm
6.5.3 Sonstiges
Falls in den Regelzeichnungen nicht anders dargestellt bzw. falls nicht zur Reinigung der
Entwässerung erforderlich sind die Fahrbahnübergangskonstruktionen auch unter den
Randbalken wie im Gleisbereich auszubilden.
6.5.3.2 Transportfixierung
Vorrichtungen zur Transportfixierung sind so zu gestalten, dass bei ihrer Entfernung der
Korrosionsschutz nicht beschädigt wird. Wird dieselbe Vorrichtung auch für die Fixierung der
Voreinstellung verwendet ist sie so anzubringen, dass sie nach dem Versetzen von oben
gelöst und entfernt werden kann. Transport- und Voreinstellvorrichtungen sind farblich
auffallend auszuführen.
6.5.4 Korrosionsschutz
Konstruktionen nach Ril 804 sind mit Korrosionsschutz dieser Richtlinie oder mit Systemen
S11 bis S13 gemäß RVS 15.05.11 auszuführen.
Für alle anderen Konstruktionsarten gilt Pkt. 5.4 der RVS 15.04.51:2008.
6.5.5 Werkstoffe
6.5.5.2 Dichtelemente
Prüfkriterium Soll-Wert
quer: ≥16
quer: ≥300
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl ≥40.000
µ nach DIN 52615
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 74 von 82
verwandte Bauwerke
6.5.6 Kennzeichnung
Für den Transport, die Lagerung und den Einbau sind im Allgemeinen Hilfskonstruktionen
vorzusehen, die die Übergangskonstruktion einbaugerecht zusammenhalten.
6.6.1 Transport
Die Hilfskonstruktion muss so ausgelegt sein, dass sich die Einstellung der
Übergangskonstruktion bei sachgemäßem Auf- und Abladen und während des Transportes
nicht verändert.
6.6.2 Lagerung
6.6.3 Einbau
6.6.3.1 Allgemeines
Das Versetzen von Matten- und Fingerkonstruktionen (nicht jedoch Beton-, Verguss- und
Abdichtungsanschlussarbeiten) und die Behebung festgestellter Mängel hat durch den
Hersteller fachgerecht zu erfolgen. Der Einbau anderer Fugen- und
Übergangskonstruktionen und die Behebung festgestellter Mängel können auch durch von
ihm entsprechend unterwiesene Fachkräfte fachgerecht erfolgen.
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 75 von 82
verwandte Bauwerke
Bei den anderen Konstruktionen hat die Voreinstellung entsprechend den Angaben des
Brückenplaners für einen bestimmten Bauwerkstemperaturbereich zu erfolgen. Unmittelbar
vor dem Einbau bzw. der endgültigen Befestigung der Übergangskonstruktion ist die
repräsentative Tragwerkstemperatur festzustellen. Liegt die Tragwerkstemperatur zum
Zeitpunkt des Einbaus der Übergangskonstruktion außerhalb des vom Brückenplaner
angenommenen Temperaturbereichs, ist die Voreinstellung entsprechend zu berichtigen.
Dazu muss die Hilfskonstruktion eine Veränderung der Voreinstellung ermöglichen. Die
Berichtigung darf nur durch den Hersteller oder durch von ihm unterwiesenem Fachpersonal
im Einvernehmen mit dem Brückenplaner durchgeführt werden.
Der planmäßige Zustand der Übergangskonstruktion ist vor dem Versetzen festzustellen.
Unmittelbar nach dem Herstellen der festen und unverrückbaren Verbindung mit dem
Tragwerk bzw. Widerlager sind die Hilfskonstruktionen zu lösen.
6.6.3.2 Betonierung
Der Füllbeton muss von gleicher oder höherer Qualität als der Tragwerksbeton, schwindarm
(RS) und mit GK16 ausgeführt werden. Er ist besonders sorgfältig nachzubehandeln (siehe
ÖNORM B 4710-1).
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 76 von 82
verwandte Bauwerke
6.6.3.3 Abschalungen
Nach dem Versetzen der Übergangskonstruktion ist eine Abnahme der plangemäßen
Ausführung der Verankerung und der Bewehrung durch die Bauaufsicht durchzuführen.
Die Übergangskonstruktionen dürfen erst befahren werden, wenn der Verfüllbeton eine
Würfeldruckfestigkeit von mindestens 25 N/mm² erreicht hat.
Vor dem Aufbringen der Abdichtung ist an einbetonierten Stahlbauteilen der satte
Betonverguss (z.B.: durch Klopfen) zu überprüfen, großflächige Hohlstellen sind nachträglich
zu verpressen (z.B.: mittels Reaktionsharz).
Vor dem Aufbringen der Abdichtungsschutzschichte ist zu prüfen, ob der Anschluss der
Abdichtung sachgerecht erfolgte. Durch geeignete Maßnahmen ist sicherzustellen, dass die
Übergangskonstruktionen vor der Abdichtungsschutzaufbringung nicht befahren werden. Ist
die Führung des Baustellenverkehrs über die Übergangskonstruktionen unvermeidbar, sind
geeignete Überfahrtsbrücken vorzusehen.
Bei Schutzschichten ist zusätzlich zu den sonstigen Fugen in einem Abstand von ca. 2
Metern parallel zum Fahrbahnübergang eine 20 mm breite Raumfuge anzuordnen und mit
bituminöser Fugenmasse zu vergießen.
6.6.4 Fugenversetzprotokoll
6.7 Erhaltung
Bei Rinnen unter den Fugenkonstruktionen sind diese regelmäßig zu kontrollieren und
gegebenenfalls zu reinigen.
6.8 Qualitätssicherung
Bei Konstruktionen nach Ril 804 wird als Qualitätsstandard die Ril 804.5201 zu Grunde
gelegt. Die von der DB durchzuführende Qualitätssicherung wird in diesem Falle von den
ÖBB durchgeführt.
ÖNORM DIN 53504 Prüfung von Kautschuk und Elastomeren; Bestimmung von
Reißfestigkeit, Zugfestigkeit, Reißdehnung und Spannungswerten
im Zugversuch
DB Kommunikationstechnik GmbH
Kriegsstr.136
76133 Karlsruhe
www.dbkommunikationstechnik.de
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 80 von 82
verwandte Bauwerke
ANHANG 1
EINBAUPROTOKOLL
FAHRBAHNÜBERGANGSKONSTRUKTIONEN
1. ALLGEMEINE ANGABEN
Bauvorhaben/Brückenobjekt/Strecke/km/Einbauort/Bauteil:
………………………………………………………………………………………………..…
……………………...........................................................................................................
........................................................................................................................................
…………………………………………………………………………………………………..
Auftraggeber: Bauwerksplaner:
……………………………………………… ………………………………………………
……………………………………………… …………………………………………….…
……………………………………………… ……………………………………………….
……………………………………………… ……………………………………………..…
……………………………………………… ………………………………………………
……………………………………………… ………………………………………………
Technische Richtlinien für 1.1.2009
Eisenbahnbrücken,
Bahnüberbrückungen und B 45 Brücken
Seite 81 von 82
verwandte Bauwerke
Übereinstimmung Anmerkung:
mit Plan und ja / nein* ……………………………………………
Naturmaßen ……………………………………………
Betonaussparung gem. Plan: gemessen:
……….………mm …….……………………………mm
Voreinstellung* gem. Plan: gemessen:
...…………..….mm ……………………………………….
Kennzeichnung
des Dichtelements* Nr.:
……………………………
Korrosionsschutz Plan:……... gemessen:
…………………my ……………………………………….
Bemerkung
…………………………… ……………………………………………
…………………………… ……………………………………………
………………………… ……………………………………………
Durchgeführt AG: AN/Hersteller*:
Datum/Unterschrift
…………………………… …………..………………………………
* nicht zutreffend - streichen
5. ENDABNAHME
Bemerkung
……………………………………………………………………….
………………………………………………………………………
………………………..................................................................
Übergangskonstruktion AG: AN: Hersteller:
ordnungsgemäß
eingebaut
Datum/Unterschrift:
………………….. ..………………….. …….………………
* nicht zutreffend - streichen