Hinweis 147243 - R3COPY unter NT-Oracle

Hinweissprache: Deutsch Version: 14 Gültigkeit: gültig seit

16.10.2003

Zusammenfassung

Symptom
Ein SAP-System soll auf einen anderen Rechner kopiert werden (homogene
Systemkopie), allerdings soll nicht R3LOAD benutzt werden.
Stattdessen sollen die Datenbankfiles direkt oder durch Backup/Restore vom
Quellsystem aufs Zielsystem übertragen werden.

Weitere Begriffe
Migration, Kopie, Homogen, DBCOPY, R3Copy, dbr3cp

Ursache und Voraussetzungen

Generell wird empfohlen, das System mit dem Standardverfahren "Homogene
Systemkopie" zu kopieren, das aus einem Export und einem der
Neuinstallation ähnlichem Import besteht. Dieses Verfahren setzt allerdings
voraus, daß im Quellsystem das "SAP Data Dictionary" und der
Datenbankinhalt konsistent sind.
Ist diese Voraussetzung nicht erfüllbar, muß die Datenbank mit Dateikopier-
oder Backup/Restore-Operationen kopiert und durch begleitende
Datenbank-Hilfsmittel angepaßt werden. Dies setzt jedoch ORACLE-Kenntnisse
voraus.

Lösung

1. Melden Sie sich auf dem Quellsystem als <SID>adm an und stoppen Sie
das SAP-System. Stoppen Sie den Oracle<OracleHomeName>Agent Windows
Service.

2. Ermitteln Sie die richtige Einstellung für NLS_LANG gemäß SAP-Hinweis

381674. Diese Information ist für die Konfiguration des neu zu
installierenden Systems erforderlich.

3. Erzeugen Sie ein SQL-Script zum Neuanlegen der Controlfiles auf dem
Zielsystem. Öffnen Sie hierzu ein "Command Prompt" und geben Sie
folgende Befehle ein:

svrmgrl

connect internal

shutdown normal

startup

alter database backup controlfile to trace resetlogs;

alter system switch logfile; (Führen Sie dieses Kommando

mehrmals aus, pro redolog-Gruppe je einmal).

shutdown normal

exit

Sie erhalten in Ihrem %SAPTRACE%\usertrace\ Verzeichnis eine Datei

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mit der Endung .TRC, die ein Skript zur automatischen Änderung der
Controlfiles und der Datenfile-Namen enthält. Kopieren Sie diese
Datei an einen geeigneten Ort und ändern Sie den Namen in
"control.sql". Später wird diese Datei editiert und auf dem
Zielrechner eingespielt.

4. Beginnen Sie jetzt mit der Installation des Zielsystems gemäß

Leitfaden. Statt der Standard-Installations-Templates verwenden Sie
allerdings entweder CENTRAL.R3S/DBR3CP.R3S (bei einigen Releases
mitgeliefert) oder eine angepasste Version von CENTRDB.R3S. Im
ersteren Fall lassen Sie die "Central Instance"-Installation
durchlaufen (CENTRAL.R3S). Danach starten Sie die
Datenbankinstallation mit "R3SETUP -f DBR3CP.R3S" aus dem
Installationsverzeichnis.
Falls Sie die Datenbankkopie unter Oracle 8.1.7 oder 9.2 durchführen
wollen, sollten Sie sich einen neue Kernel CD nach Hinweis 578004
erstellen. Diese Kernel CD beinhaltet dann einen aktuellen Stand des
DBR3CP.R3S Templates.
Falls DBR3CP.R3S nicht vorliegt, müssen Sie CENTRDB.R3S manuell
anpassen: Öffnen Sie bitte die Datei CENTRDB.R3S aus Ihrem
Installationsverzeichnis (z.B. c:\users\<sid>adm\Install) mit SAPPAD,
suchen Sie die Section [EXE] und löschen Sie folgende Zeilen
(inclusive): DBRESETDATABASE_NT_ORA bis DBPOSTLOAD_NT_ORA. Fügen Sie
dann direkt nach LISTENERORA_NT_ORA eine neue Zeile (mit der
Zeilennummer von DBRESETDATABASE_NT_ORA ) ein,

5. je nachdem, welche Section in Ihrem Template bereits existiert, z.B.

485=EXITMNLS_IND_IND
bzw.
485=EXITMNLS_NT_IND

Anmerkung: Je nach Version des R3S-Files können die Zeilennummern oder

die Reihenfolge der Steps unterschiedlich sein. Bei einigen neueren
Relases gibt es auch zusätzliche Schritte, die übersprungen werden
müssem. Der genaue Platz des EXIT-Steps ist unkritisch, wichtig ist
nur, daß die Schritte, die mit dem Laden der Datenbank zu tun haben,
durch den Exit-Schritt ersetzt werden.

6. Starten Sie nun die Installation gemäß Leitfaden. Bei ca. 50%
erscheint die Frage, ob Sie beenden möchten (im Fall des manuell
angepassten CENTRDB.R3S ist der Abfragetext falsch, was aber ignoriert
werden kann.) Antworten Sie "Yes" bzw. "EXIT", um R3SETUP zu
unterbrechen.

7. Melden Sie sich (auf dem Zielsystem) als <SID>adm an.

8. Stoppen Sie auf dem Quellsystem R/3 und die Datenbank mit "shutdown
normal". Starten Sie auf keinen Fall während des Kopiervorgangs die
Datenbank!
Es empfiehlt sich, die Quell-Datenbank erst nach erfolgreichem
Anstarten der Zieldatenbank anzustarten. So können möglicherweise
vergessene Bestandteile nachkopiert werden.

9. Kopieren Sie nun folgenden Dateien vom Quell- auf das Zielsystem:

- alle Datenbankfiles in <DRIVE>:\ORACLE\<SAPSID>\...

- alle Archive-Redolog-Files in <DRIVE>:\ORACLE\<SAPSID>\SAPARCH

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- alle Online Redolog-Files <DRIVE>:\ORACLE\<SAPSID>\MIRLOGA bzw.

ORIGLOGA

- die Dateien init<SAPSID>.ora, init<SAPSID>.dba,

init<SAPSID>.sap in <DRIVE>:\ORANT\DATABASE

10. Wenn das Zielsystem eine andere SID als das Quellsystem erhalten soll,
ändern Sie alle vorkommenden SIDs in den Dateinamen entsprechend ab.

11. Passen Sie in "init<SID>.ora" die Parameter "control_files",

"background_dump_dest", "log_archive_dest" und "db_name" der Situation
auf dem Zielsystem an.

12. Kopieren Sie die angepaßte Datei "control.sql" (siehe oben) in ein
geeignetes Verzeichnis und öffnen Sie sie mit einem Editor. Löschen
Sie den einleitenden Text, so daß die Datei direkt mit folgender Zeile
beginnt:
"CREATE CONTROLFILE..."
Falls sich die SID ändert, ändern Sie die Zeile
"CREATE CONTROLFILE REUSE DATABASE "C11" NORESETLOGS ARCHIVELOG" in
"CREATE CONTROLFILE SET DATABASE "C12" RESETLOGS ARCHIVELOG"
(C11 ist die SID des Quellsystems, C12, die SID des Zielsystems.
Löschen Sie alle Zeilen mit weiteren SQL Statements (z.B. startup
mount, recover database, alter database...), so daß nur noch das SQL
Statement CREATE CONTROLFILE vorhanden ist. Das Statement Create
Controlfile ... endet nach der Auflistung aller zur Datenbank
gehörenden Komponenten mit einem Semicolon (;).

13. Wenn sich die SID ändert, löschen Sie die Controlfiles, die in der
init<SID>.ora unter "control_files" genannt werden, oder benennen Sie
die Dateien besser um.

14. Passen Sie die im Skript auftauchenden Pfade an die Situation auf dem
Zielsystem an.

15. Stoppen und starten Sie im Control Panel den Service

"OracleService<SID>"

16. Öffnen Sie ein "Command Prompt" und geben Sie Folgendes ein:

svrmgrl

connect internal

startup nomount

@<Pfad>\control.sql

alter database open resetlogs;

exit

Falls es erforderlich ist, control.sql erneut auszuführen müssen

Sie Sie den OracleService<SID> Service durchstarten und die
inzwischen erzeugten Controlfiles wieder löschen.

17. Wenn die Kommandos erfolgreich ausgeführt wurden, können Sie die alten

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Archive löschen.

18. Eventuell müssen Sie die OPS$-User manuell neu anlegen. Siehe hierzu
SAP-Hinweis 50088.

19. Setzen Sie anschließend R3SETUP fort.

20. Wenn das Passwort des SAP-Benutzers "DDIC" nicht dem Standard
"19920706" entspricht, bricht der 40B-R3SETUP im Schritt RFCRADDDBDIFF
ab. Ändern Sie dann temporär das DDIC-Passwort auf den Standard und
führen Sie R3SETUP zu Ende. (Ab 4.5A fragt in diesem Fall der R3SETUP
nach dem DDIC-Passwort, so daß Sie es nicht ändern brauchen.)

21. Nach dem erfolgreichen Ende von R3SETUP führen Sie noch die
Nacharbeiten aus, die im letzten Kapitel des Leitfadens "R/3
Homogeneous System Copy" beschrieben sind.

22. Das Clustern der Datenbank - sowie der Zentralinstanz im Microsoft

Cluster Server kann jetzt wie im Installationsleitfaden beschrieben,
durchgeführt werden.

Kopfdaten
Freigabestatus: Für Kunden freigegeben
Freigegeben am: 16.10.2003 07:53:25
Originalsprache: Deutsch
Prorität: Empfehlungen/Zusatzinfo
Kategorie: Info zur Installation

Hauptkomponente: BC-INS-NT Installation Windows NT

Gültige Releases
Software Komponente Release Von Bis und folgende
Release Release
SAP_APPL 40 40B 40B X
SAP_APPL 45 45A 45B X
SAP_APPL 46 46A 46B X
SAP_APPL 46C 46C 46C X
SAP_BASIS 46 46C 46D
SAP_BASIS 60 610 610

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Nummer Kurztext
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381674 Oracle und NT: NLS_LANG muß gesetzt sein
101215 INST: 3.1I R/3 Inst. - Homogeneous System Copy
71254 Benutzung von BRBACKUP/BRRESTORE beim DB-Kopieren

Attribute

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Attribut Wert
Betriebssystem Windows NT Alpha
Betriebssystem Windows NT Intel
Datenbanksystem ORACLE

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