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Trockenbau-Praxis

Trockenbau-Praxis
© Saint-Gobain Rigips GmbH.

1. Auflage, Mai 2013.

Alle Angaben dieser Druckschrift richten sich an geschulte Fachkräfte und entsprechen dem neuesten Stand der Entwicklung. Sie wurden nach bestem Wissen erarbeitet, stellen jedoch keine
Garantien dar. Da wir stets bestrebt sind, Ihnen die bestmöglichen Lösungen anzubieten, sind Änderungen aufgrund anwendungs- oder produktionstechnischer Verbesserungen vorbehalten.
Eventuell enthaltene Abbildungen ausführender Tätigkeiten sind keine Ausführungsanleitungen, es sei denn, sie sind ausdrücklich als solche gekennzeichnet. Bitte beachten Sie, dass die
Angaben eine ggf. erforderliche bauliche Fachplanung nicht ersetzen können. Die fachgerechte Ausführung angrenzender Gewerke setzen wir voraus.

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Bitte beachten Sie auch, dass unseren Geschäftsbeziehungen ausschließlich unsere Allgemeinen Verkaufs-, Lieferungs- und Zahlungsbedingungen (AGBs) in der aktuellen Fassung zugrunde
liegen. Unsere AGBs erhalten Sie auf Anfrage oder im Internet unter www.rigips.de/AGB

Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit und wünschen Ihnen stets gutes Gelingen mit unseren Systemlösungen.

Alle Rechte vorbehalten.

D/05.13/7.5/PH/BD/Rev.0
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Saint-Gobain Rigips GmbH

Trockenbau-Praxis
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* 14 Ct./Min. im deutschen Festnetz, höchstens 42 Ct./Min. aus Mobilfunknetzen


Achtung!
Änderungen bei Brandschutz-Nachweisen
zum 1. April 2014 können Einfluss auf die
Rigips-Systeme in dieser Druckschrift haben.
Informationen hierzu sowie die aktuellen
Prüfzeugnisse finden Sie unter
www.rigips.de/pruefzeugnisse
Menschen bauen einfach gerne. Und gerne einfach.

Rigips. Der Ausbau-Profi – Innovation und Nachhaltigkeit


Heutige Bauweisen überzeugen durch ein Höchstmaß an Funktionalität und Wirtschaftlichkeit. Wie der trockene
Innenausbau, den Rigips als Pionier und Wegbereiter in Deutschland etabliert hat. Heute steht der Name Rigips
als Synonym für den modernen Trockenbau sowie die hohe Qualität der Marke. Wir haben diese Bauweise durch
vielfältige Innovationen weiterentwickelt und bieten dem professionellen Anwender hochwertige Systemlösungen
inklusive aller benötigten Komponenten. Dabei leitet uns der verantwortungsvolle Umgang mit natürlichen,
menschlichen und wirtschaftlichen Werten und Ressourcen. Die Herstellung besonders umweltverträglicher
Baustoffe aus dem natürlichen Roh­stoff Gips hat bei uns eine lange Tradition. Deshalb fühlen wir uns dem nach­
hal­tigen Bauen in besonderer Weise verpflichtet.

Rigips. Nachhaltig gut.


Einfache und zukunftsorientierte Lösungen
Im Mittelpunkt unserer Entwicklungen stehen zuverlässige, sichere Systeme, die den ständig wachsenden Forde­
rungen aller am Bau Beteiligten gerecht werden. Unser Anspruch ist es, die vielseitigen Wünsche unserer Kunden
nicht nur nach aktuellen An­forderungen zu erfüllen, sondern schon heute an die Herausforde­rungen von morgen
zu denken. Wir entwickeln Lösungen, die auf höchsten Nutzerkomfort ausgerichtet sind, um Gebäude und Räume
zukunftsorientiert gestalten zu können. Dafür steht Multi-Komfort.

Mit Multi-Komfort nachhaltige Werte schaffen


Mit unseren über den geltenden Mindeststandards liegenden Multi-Komfort-Lösungen und mit unseren geprüften
Systemen leisten wir einen wichtigen Beitrag zu höherer Planungs- und Verarbeitungssicherheit sowie Wertschöp-
fung im Trockenbau. Damit verbunden sind auch die nachhaltige Verbesserung von Wohnkomfort und Lebens­
qualität für die Menschen sowie die Werthaltigkeit ihrer Lebensräume. Und zwar von Generation zu Generation.

Komfort mit allen Sinnen erleben: die sechs Multi-Komfort-Dimensionen

Gestaltungs- Nachhaltig-
Raumklima Ruhe freiheit Sicherheit Zeit keit

Weitere Informationen unter www.rigips.de/mkh


Inhaltsverzeichnis

Schnellfinder: Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsbereiche mit Rigips-Produkten 3


Übersicht der Plattenarten 4–5
Bauphysikalische Grundlagen: Brandschutz 6 – 17
Rigips der Brandschutzexperte 6
Begriffe und Anforderungen nach der deutschen Norm DIN 4102, der europäischen Norm DIN EN 13501 und mitgeltenden Normen 8
Wichtiges aus der Musterbauordnung (MBO: Fassung November 2002) 15
Bauphysikalische Grundlagen: Schallschutz 18 – 28
Schallschutzbegriffe in Anlehnung an DIN 4109 und mitgeltende Normen 18
Schalldämmung mit Trennwänden von Rigips 20
Einfluss flankierender Bauteile/Berechnungen 21
Berechnungsschema: Ermittlung des resultierenden Schalldämm-Maßes R’w,R ohne Rechner 22
Erforderliche Schalldämmung Rw,R 24
Anforderungen und Vorschläge nach DIN 4109 26
Schall-Längsdämm-Maße RL,w,R Überblick von Rigips Metall-Ständerwänden 28
Bauphysikalische Angaben für den Dachgeschossausbau 29
Produktanwendung – Rigips „Die Dicken“ RF 30 – 35
Metall-Einfachständerwände 30
Unterdecken und Deckenbekleidungen mit Metall-Unterkonstruktion 32
Unterdecken und Deckenbekleidungen mit Holz-Unterkonstruktion 33
Dachgeschossausbau 34
Produktanwendung – Rigips „Die Leichten“ RB 36 – 37
Metall-Einfachständerwände 36
Produktanwendung – Rigidur H-Gipsfaserplatten 38 – 41
Metall-Einfachständerwände 38
Holz-Einfachständerwände 40
Dachgeschossausbau 42
Produktanwendung – Rigidur Estrichelemente 44 – 47
Trockenestrich – Rigidur Estrichelemente mit und ohne Dämmung 44
Verlegung und Anschlüsse 46
Oberbeläge 47
Produktanwendung – Rigicell 10 48 – 51
Dachgeschossausbau / Dachrenovierung 48
Deckenbekleidungen 50
Wandbekleidungen 51
Produktanwendung – Rigicell 10 und Rigips Bauplatten RB 52 – 53
Trockenputz 52
Produktanwendung – Rigitherm Verbundplatten 54 – 55
Direktbefestigte Vorsatzschalen 54
Produktanwendung – Glasroc F (Riflex) 56 – 59
Geschwungene Wandkonstruktionen 56
Gewölbte Deckenkonstruktionen 58

1
Inhaltsverzeichnis

Produktanwendung – Rigips GK-Form 60 – 61


Geschwungene Wandkonstruktionen 60
Produktanwendung – Rigips Bauplatten RB, Rigips Feuerschutzplatten RF 62 – 71
Metall-Einfachständerwände 62
Holz-Einfachständerwände 64
Abgehängte Unterdecken 66
Direkt befestigte Deckenbekleidungen/Dachgeschossausbau mit Metall-Unterkonstruktion 68
Direkt befestigte Deckenbekleidungen/Dachgeschossausbau mit Holz-Unterkonstruktion 70
Produktanwendung – Rigips Feuerschutzplatten RF 72 – 81
Selbstständige Brandschutz-Unterdecken 72
Brandschutz-Unterdecken in Verbindung mit Rohdecken (Bauart I–III) 74
Unterdecken in Verbindung mit Holzbalkendecken und Metall-Unterkonstruktion 76
Unterdecken in Verbindung mit Holzbalkendecken und Holz-Unterkonstruktion 78
Brandschutz-Unterdecken in Verbindung mit teilweise freiliegenden Holzbalken 80
Produktanwendung – Rigips RBI (imprägniert), Rigips RFI (imprägniert) 82 – 85
Installationswände 82
Ausbau von häuslichen Bädern 84
Konstruktionsübersicht für Montagewände mit Standardsystemen 86 – 91
Einfachständerwände mit Brandschutz 86
Metall-Doppelständerwände mit Brandschutz 88
Holz-Einfach- / Doppelständerwände mit Brandschutz 90
Arbeitstechniken mit Rigips-Platten 92 – 104
Lagerung, Transport und Plattenbearbeitung 92
Fugenverspachtelung und Oberflächenverspachtelung – Oberflächengüten 94
Vor- und Nachspachtelung 97
Verspachtelung von normal beanspruchten Konstruktionen mit Rigips-Produkten 98
Fugenverspachtelung ohne Bewehrungsstreifen für Rigips-Platten mit VARIO-Kante 100
Fugenverspachtelung ohne Bewehrungsstreifen für Rigicell-Ausbauplatten 101
Fugenverspachtelung mit Bewehrungsstreifen für Rigips-Platten mit VARIO-Kante 102
Spachtelfugentechnik und Klebefugentechnik für Rigidur-Gipsfaserplatten 103
Tipps für die Verspachtelung 104
Arbeitstechniken im Trockenbau 105 – 114
Oberflächenbehandlung 105
Anschlüsse Montagewände, Einbauten und gleitender Deckenanschluss 107
Anschlüsse Wandabzweig und Wandecke 109
Türöffnungen 110
Einbau von Türzargen 111
Lasten an Wänden 112
Lasten an Decken 114
RiKS 2.0 – Rigips KalkulationsService 115
Materialbedarf 116 – 123
Rigips-Vertriebsorganisation 124

2
Schnellfinder: Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsbereiche mit Rigips-Produkten

Wände Decken Dachgeschoss Trocken-


estrich

Trenn- Installa- Wand- abgehängt direkt Dächer Kehlbalken


wände in tions- beklei- befestigt
Ständer- wände dungen
bauweise

Rigips „Die Dicken“ RF 30/31 32/33 32/33 34/35 34/35

Rigips „Die Leichten“ RB 36/37

Rigidur H-Gipsfaserplatten 38/39/40/41 42/43 42/43

Rigidur Estrichelemente 44/45/46/47

Rigicell 10 48 51/52/53 50 48/49 48/49

Rigitherm Verbundplatten 54/55

Glasroc F (Riflex) 56/57 58/59

Rigips GK-Form 60/61

Rigips Bauplatten RB / 62/63/64/65 52/53 66/67 68/69/70/71 68/69 68/69/70/71


Rigips Feuerschutzplatten RF

Rigips Bauplatten
RBI (imprägniert) /
82/83/84/85
Rigips Feuerschutzplatten
RFI (imprägniert)

Rigips Feuerschutzplatten RF 72/73/74 68/69/70 68/69 70/71


75/76/77 71/77

3
Übersicht der Plattenarten

Plattenbezeichnung Längskanten Plattendicken

Rigips „Die Dicke“ RF 20 und 25 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigips „Die Dicke“ RFI 20 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigips „Die Leichte“ RB 25 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigips „Die Leichte“ RBI 25 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigidur H-Gipsfaserplatte 10, 12,5 und 15 mm

scharfe Kante (SK)


Rigidur Estrichelement (Gipsfaserplatte) Rigidur Estrichelement 20/25 = 2 x 10/12,5 mm
Rigidur Estrichelement 30/35 MW/HF = 2 x 10/12,5 mm + MW/HF 1)
Rigidur Estrichelement 45/50 PS = 2 x 10 mm + 20/30 mm PS 2)
Rigicell 10 mm

halbrunde Kante (HRK)


Glasroc F (Riflex) 6 mm

scharfe Kante (SK)


Rigips GK-Form 6 mm

abgeflachte Kante (AK)


Rigips Bauplatte RB 9,5 und 12,5 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigips Bauplatte RBI 12,5 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigips „Die Blaue“ RB und RF 12,5 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigips Feuerschutzplatte RF 12,5 und 15 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigips Feuerschutzplatte RFI 12,5 mm

VARIO-Kante (HRAK)
Rigitherm Verbundplatte Rigitherm 032 = 12,5 mm + EPS 032
Rigitherm 040 = 9,5/12,5 mm + EPS 040
Rigitherm MW = 12,5 mm + Mineralwolle

1)
MW/HF = Mineralwolle/Holzweichfaser
2)
PS/EPS = Expandierte Polystyrol-Hartschaumplatten

4
Beschaffenheit
Produktausführung Anwendungsbereich
Anwendung

Kartonummantelte Gipsplatten, Einsetzbar als Wohnbau- oder Feuerschutzplatten zur Herstellung


vorgrundiert, faserarmierter Gipskern, von Wand- und Deckensystemen mit und ohne Brandschutz-Anforderungen
geschlossene Oberfläche
Kartonummantelte Gipsplatten, kernimprägniert, Einsetzbar als Wohnbau-, Feuerschutz- und Feuchtraumplatten (z. B. in
verzögerte Wasseraufnahme, faserarmierter Gipskern, häuslichen Bädern und ähnlich genutzten Räumen), zur Herstellung von
geschlossene Oberfläche Wand- und Deckensystemen mit und ohne Brandschutz-Anforderungen
Kartonummantelte Gipsplatten, Wohnbauplatten zur Herstellung von Wand- und Deckensystemen
optimiertes Gewicht, geschlossene Oberfläche

Kartonummantelte Gipsplatten, optimiertes Gewicht, Imprägnierte Wohnbauplatten zur Herstellung von Wandsystemen in
kernimprägniert, verzögerte Wasseraufnahme, häuslichen Bädern und ähnlich genutzten Räumen
geschlossene Oberfläche
Vorgrundierte , homogene Gipsfaserplatten, Einsetzbar zur Herstellung von Wand- und Deckensystemen auch mit
geschlossene Oberfläche, extrem hart Brandschutz- und Schallschutz-Anforderungen sowie in Feuchträumen

Vorgrundierte Gipsfaserplatten, vorgefertigte Elemente Trockenestriche für Fußböden mit Brandschutz-, Trittschall- und
mit Stufenfalz mit/ohne Kaschierung, geschlossene Wärmeschutz-Anforderungen
Oberfläche
Faserarmierte, kartonummantelte Gipsplatten Handliche Ausbauplatten
Rigicell 10 = grundiert

Flexible und trocken biegsame Spezial-Gipsplatten mit Zur Herstellung von geschwungenen Wand- und gewölbten
Vliesarmierung und verringerter Wasseraufnahme- Deckensystemen mit und ohne Brandschutz-Anforderungen
fähigkeit. Glatte und flächenebene Oberseite
Kartonummantelte flexible Gipsplatten, Zur Herstellung von geschwungenen Wand- und gewölbten
geschlossene Oberfläche (auch trocken formbar) Deckensystemen ohne Brandschutz-Anforderungen

Kartonummantelte Gipsplatten, Zur Herstellung von Wand- und Deckensystemen


geschlossene Oberfläche i. d. R. ohne Brandschutz-Anforderungen

Kartonummantelte Gipsplatten, Zur Herstellung von Wand- und Deckensystemen in häuslichen Bädern
kernimprägniert, verzögerte Wasseraufnahme, und ähnlich genutzten Räumen i.d.R. ohne Brandschutz-Anforderungen
geschlossene Oberfläche
RB: Kartonummantelte Gipsplatten, geschlossene Zur Herstellung von Wand- und Deckensystemen mit verbessertem
Oberfläche. RF: Kartonummantelte Gipsplatte, faser- Schallschutz.
armiert und geschlossene Oberfläche RB: ohne Brandschutz-Anforderungen. RF: mit Brandschutz-Anforderungen
Kartonummantelte Gipsplatten, Zur Herstellung von Wand- und Deckensystemen
faserarmierter Gipskern, mit Brandschutz-Anforderungen
geschlossene Oberfläche
Kartonummantelte Gipsplatten, kernimprägniert, Zur Herstellung von Wand- und Deckensystemen in häuslichen Bädern
verzögerte Wasseraufnahme, faserarmierter Gipskern, und ähnlich genutzten Räumen mit Brandschutz-Anforderungen
geschlossene Oberfläche
Kartonummantelte Gipsplatten mit rückseitiger Verbesserung der Wärmedämmung (EPS 032/040 oder MW) bzw.
Kaschierung aus EPS 032/040 oder mit Mineralwolle (MW), Verbesserung der Schalldämmung (MW) von Wänden. Rigitherm 032/040
geschlossene Oberfläche eignen sich für die sichere und wirtschaftliche Innendämmung gegen
Tauwasser und Schimmelbildung (mit geprüfter Sicherheit)

5
Bauphysikalische Grundlagen: Brandschutz

Rigips der Brandschutzexperte

Qualität nach EN ISO 9001 Neue Ideen, intensive Entwicklungs-


Rigips verpflichtet sich zu höchster arbeit und umfangreiche Prüfserien
Qualität. Dies gilt sowohl für die in Brandschutz-Instituten führen
Produkte als auch für unsere Mitar- zu einem ständigen Fortschritt des
beiter, die Ihnen täglich mit Rat und heute technisch Möglichen. Für diese
Tat fachkompetent zur Verfügung geprüfte Sicherheit stehen Ihnen
stehen. Fachkräfte in der Entwicklungs- und
Ein zertifiziertes Qualitätsmanage- Anwendungstechnik zur Verfügung.
mentsystem, das uns verpflichtet Sollte für eine besondere Bausitua-
und bei Ihnen in allen Bereichen, tion kein Verwendbarkeitsnachweis
von der ersten Beratung bis hin zum zutreffen, sind Ihnen unsere Brand-
fertiggestellten System, Vertrauen schutzexperten im Vertrieb und in
schafft. der Objektberatung gerne mit
einem fachkompetenten Konstruk-
Gips – mit eingebauter Feuerwehr tionsvorschlag zur Beantragung von
Für den Brandschutz einzusetzende objektbezogenen Gutachten oder
Rigips-Platten basieren auf dem einer Zustimmung im Einzelfall be-
Naturprodukt Gips. Es enthält kristall- hilflich, der in Anlehnung an beste-
gebundene Wasseranteile, die im hende Verwendbarkeitsnachweise
Brandfall als „Löschwasser“ dienen. entweder mit einem Gutachten
Dieser dann austretende Wasser- einer Materialprüfanstalt bewertet
dampf bewirkt, dass die Temperatur wurde oder direkt der örtlichen
der Oberfläche nicht höher als 100 °C Bauaufsicht vorgelegt werden kann.
ansteigen kann, solange sich Wasser-
dampf bildet. Zulassungen
In z. B. „Der Dicken 20“ sind, aus- Geprüfte Konstruktionen werden
gehend von einem Durchschnitts- einzeln in Allgemein bauaufsichtli-
anteil der Wasserkristalle von 21%, chen Prüfzeugnissen bzw. Allgemein
pro m2 über 4 Liter „Löschwasser“ bauaufsichtlichen Zulassungen in
Rigips … enthalten. Wort und Bild beschrieben. Die zur
ein Pionier von Anfang an jeweiligen Systemlösung aufgeführ-
rund 60 Jahre Brandschutz-Erfahrung, Innovative Systemlösungen ten Materialien sind bindend und
so stellt sich Rigips als Experte mit Rigips bietet eine Vielzahl von System- nicht durch andere oder ähnliche
einem innovativen Programm für lösungen an, die einfachere Konstruk- Materialien austauschbar. Einzelne
den „Baulichen Brandschutz“ dar. tionsaufbauten beinhalten und Komponenten sind evtl. dicker
auch sehr viel schlanker sind als (größer) dimensionierbar. Hierfür
Schon 1949 wurde Rigips das erste vergleichbare Systeme der DIN 4102. ist die Rücksprache mit unserem
Prüfzeugnis vom damaligen Institut Hiermit werden nicht „nur“ Material- Kundenservicezentrum notwendig.
für Baustoffkunde und Material- kosten eingespart, sondern auch Nicht alle notwendigen Details
prüfung der Technischen Hoch- die Bauzeit verkürzt. können hier erläutert werden, des-
schule Braunschweig ausgestellt. So werden Brandschutzsysteme und halb gilt:
Detaillösungen angeboten, die Zur Ausführung jeder der hier im
Sicherheit im Brandfall Ihnen helfen sollen, Ihr Brandschutz- Katalog enthaltenen Konstruktion
Heute bietet Rigips ein breites konzept schlüssig und kostengünstig muss der entsprechende Verwend-
Spektrum an hervorragenden Pro- umzusetzen. barkeitsnachweis beachtet werden!
dukten und Konstruktionen für den Des Weiteren bietet Rigips dort
vorbeugenden baulichen Brand- Systemlösungen an, wo genormte Das Rigips-Labor
schutz, damit sich kein Brandherd Konstruktionen nicht mehr ausrei- Rigips hat sehr früh den Bereich
ausbreiten und verheerende chen, wie z. B. die Rigips Brandwand Forschung und Entwicklung voran-
Schäden an Mensch, Tier oder SB und TB, Installations-/Kabelkanäle getrieben. Ein zentrales Labor wird
Sachgütern hervorrufen kann. sowie Stützen-/Trägerbekleidungen mit qualifizierten Mitarbeitern be-
aus Glasroc F (Ridurit) etc. Das ist trieben. Hier werden mit modern-
Hunderte von Prüfzeugnissen und nur mit absoluten Spitzenerzeug- sten Labor- und Analysegeräten
Zulassungen dokumentieren das nissen möglich, die, aufeinander ab- Gipse und andere Baustoffe auf all
einwandfreie Funktionieren unserer gestimmt, ein Komplettsystem bilden. ihre produkt- und verarbeitungsrele-
Rigips-Konstruktionen nach DIN 4102. vanten Eigenschaften untersucht.

6
Für innovative Entwicklungen und Innovationen und Prüfungen
die Optimierung vorhandener Der ständig steigende Einsatz ins-
Produkte, gerade für den Brand- besondere von Rigips-Brandschutz-
schutz, werden hier neue Rezepturen Konstruktionen in Krankenhäusern,
entwickelt, geprüft und produktions- Schulen, Verwaltungsgebäuden usw.
technisch erprobt. erfordert aufgrund baurechtlicher
Eine wichtige Aufgabe sind aber auch Vorschriften immer mehr Entwick-
qualitätssichernde Untersuchungen. lungen geeigneter Systeme und
Diese beziehen sich sowohl auf die deren Modifikationen.
Rohstoffe, die in den Produktions-
prozess gelangen, als auch auf die Dazu bedarf es umfangreicher Tests,
Fertigprodukte. Neben den klassi- die Rigips regelmäßig in Zusam-
schen Untersuchungsmethoden menarbeit mit führenden Prüfinsti-
werden heute auch modernste elek- tuten durchführt. Somit bietet
tronische Untersuchungsverfahren Rigips dem Planer und Architekten,
und -geräte eingesetzt. dem Trockenbauer und Handel inno-
vative Systeme und Produkte nach
neuestem technischen Stand an.

7
Bauphysikalische Grundlagen: Brandschutz

Begriffe und Anforderungen nach der deutschen Norm DIN 4102,


der europäischen Norm DIN EN 13501 und mitgeltenden Normen

Einleitung

In der nationalen deutschen Norm aus genormten Baustoffen mit ab. So ersetzen z. B. die Teile 1 und 2
DIN 4102 „Brandverhalten von Bau- nachgewiesenen Baustoff- bzw. der DIN EN 13501 keineswegs voll-
stoffen und Bauteilen“ werden Feuerwiderstandsklassen und hat ständig die Teile 1, 2 und 4 der DIN
Baustoffe und Bauteile hinsichtlich damit eine besondere Bedeutung 4102. Ein Bauteilkatalog, ähnlich
ihres Brandverhaltens ausführlich für die Bauausführung. der DIN 4102, Teil 4, mit einer Zu-
charakterisiert sowie Begriffe, sammenstellung klassifizierter Bau-
Anforderungen und Prüfungen Im Zuge der Harmonisierung euro- stoffe, Bauteile und Sonderbauteile
hierfür festgelegt. Als Bauteile im päischer Normen wurde auch der gibt es z. B. auf europäischer Ebene
Sinne dieser Norm gelten Wände, Bauliche Brandschutz erfasst, so nicht. Dies sind u.a. Gründe dafür,
Decken, Stützen, Unterzüge usw. dass es inzwischen mit der DIN EN weshalb für eine noch unbestimmte
Bauteile mit brandschutztechni- 13501 „Klassifizierung von Bau- Zeit, die deutsche und die europäi-
schen Sonderanforderungen, wie produkten und Bauarten zu ihrem sche Klassifizierung gleichberechtigt
Brandwände, Feuerschutzabschlüsse, Brandverhalten“ und diversen Prüf- nebeneinander gültig sein werden.
Abschlüsse in Fahrschachtwänden, normen auch europäische Regelun- Nachfolgende Erläuterungen sollen
Verglasungen der Feuerwiderstands- gen zur Charakterisierung des helfen, sich insbesondere in der
klasse G, Lüftungsleitungen etc., Brandverhaltens von Baustoffen Phase der Koexistenz der deutschen
werden hinsichtlich der Begriffe, (Bauprodukten) und Bauteilen (Bau- und europäischen Brandschutzklassi-
Anforderungen und Prüfungen in arten) sowie zur Festlegung von Be- fizierung, die besondere Ansprüche
DIN 4102, Teil 3 bzw. Teile 5-7 be- griffen und Prüfungen hierfür gibt. an Baustoffhersteller, Planer, Verar-
handelt. Teil 4 der DIN 4102 enthält Allerdings weichen die europäischen beiter und Bauleitung stellt, zurecht
eine Zusammenstellung von Bau- Normen in einigen Punkten von der zufinden.
stoffen, Bauteilen und Konstruktionen deutschen Norm DIN 4102 erheblich

In eigener Sache oder die von technischen Regeln DIN 4102-5 (Feuerschutzab-
wesentlich abweichen, benötigen schlüsse, Abschlüsse
Die hier aufgeführten Begriffser- als Verwendbarkeitsnachweis: in Fahrschacht-
klärungen und Erläuterungen sind - eine allgemeine bauaufsichtliche wänden und gegen
Auszüge für Planer, Architekten Zulassung oder feuerwiderstands-
und Anwender des Trockenbaus
- ein allgemeines bauaufsichtliches fähige Verglasungen)
aus der DIN 4102 und der DIN EN
Prüfzeugnis oder DIN 4102-6 (Lüftungsleitungen)
13501 sowie ggfs. mitgeltender
- eine Zustimmung im Einzelfall. DIN 4102-7 (Bedachungen)
Normen und ersetzen daher nicht
Zur Bestätigung der Übereinstim- DIN 4102-8 (Kleinprüfstand)
die Ausarbeitung mit den Lang-
mung mit den technischen Regeln DIN 4102-9 (Kabelabschottungen)
texten dieser Normen!
bzw. mit der allgemeinen bau- DIN 4102-11 (Rohrummantelungen,
aufsichtlichen Zulassung, dem all- Rohrabschottungen,
Allgemeines gemeinen bauaufsichtlichen Prüf- Installationsschächte
Die europäischen Klassifizierungen zeugnis oder der Zustimmung im und -kanäle sowie
zum Brandverhalten und zum Einzelfall tragen die verwendbaren Abschlüsse ihrer Revi-
Feuerwiderstand, die im übrigen Bauprodukte das Übereinstim- sionsöffnungen)
eine Reihe neuer, bisher in Deutsch- mungszeichen (Ü-Zeichen). DIN 4102-12 (Funktionserhalt von
land nicht bekannter Klassifizierun- elektr. Kabelanlagen)
gen enthalten, sind bereits in den Die deutsche Norm DIN 4102 DIN 4102-13 (Brandschutzvergla-
Anlagen der Bauregelliste A, Teil 1 „Brandverhalten von Baustoffen sungen)
(neueste Ausgabe 2006/1) aufge- und Bauteilen“ DIN 4102-14 (Bodenbeläge und Bo-
nommen. Unabhängig davon blei- DIN 4102-1 (Klassifizierung von denbeschichtungen)
ben aber die Bauordnungen der Baustoffen) DIN 4102-15 (Brandschacht)
Länder unverändert, wonach Bau- DIN 4102-2 (Klassifizierung von DIN 4102-16 (Durchführung
produkte nur verwendet werden Bauteilen) von Brandschacht-
dürfen, wenn sie von den in der DIN 4102-3 (Brandwände und prüfungen)
Bauregelliste des DIBt bekannt ge- nichttragende Außen- DIN 4102-17 (Schmelzpunkt von
machten technischen Regeln nicht wände) Mineralfaser-Dämm-
oder nicht wesentlich abweichen DIN 4102-4 (Zusammenstellung stoffen)
(geregelte Bauprodukte). Baupro- und Anwendung klas- DIN 4102-18 (Feuerschutzab-
dukte, für die es allgemein aner- sifizierter Baustoffe, schlüsse „selbst-
kannte Regeln der Technik nicht Bauteile und Sonder- schließend“)
gibt (nicht geregelte Bauprodukte) bauteile, sog. Bauteil-
8 katalog)
Die europäische Klassifizierungs- DIN EN 1366 „Feuerwider- DIN 18184 (Gipsplatten-
norm DIN EN 13501 standsprüfungen Verbundelemente)
„Klassifizierung von Bauprodukten für Installationen“ DIN EN 13964 in Verbindung mit
und Bauarten zu ihrem Brand- DIN EN 1366-1 (Leitungen) DIN 18168 (Leichte Decken-
verhalten“ DIN EN 1366-2 (Brandschutz- bekleidungen und
klappen) Unterdecken)
DIN EN 13501-1 „Klassifizierung mit DIN EN 1366-3 (Abschottungen) DIN EN 14195 in Verbindung mit
den Ergebnissen DIN EN 1366-4 (Abdichtungs- DIN 18182-1 (Metallprofile)
aus den Prüfungen systeme für Bau- DIN EN 15283-1 Glasroc F (Ridurit)
zum Brandverhal- teilfugen) faserverstärkte
ten von Bauproduk- DIN EN 1366-5 (Installationskanäle Gipsplatten mit
ten“ (Baustoffe/ und -schächte) Vliesarmierung
Bauprodukte) DIN EN 1366-6 (Doppel- und DIN EN 15283-2 Rigidur-Gipsfaser-
DIN EN 13501-2 „Klassifizierung Hohlböden) platten (faserver-
mit den Ergeb- DIN EN 1366-7 (Förderanlagen) stärkte Gipsplatten)
nissen aus den DIN EN 1366-8 (Entrauchungs-
Feuerwiderstands- leitungen) Begriffe aus der DIN 4102 bzw.
prüfungen mit DIN EN 1366-9 (Entrauchungs- der DIN EN 13501
Ausnahme von leitungen für eine Klassen zum Brandverhalten von
Lüftungsanlagen“ Raumeinheit) Baustoffen bzw. Bauprodukten
(Bauteile/Bauarten) DIN EN 1366-10 (Entrauchungs- (Baustoffklassen)
DIN EN 13501-3 „Klassifizierung mit klappen)
den Ergebnissen DIN EN 1634 „Feuerwider- Zur Einteilung von Baustoffen bzw.
aus den Feuer- standsprüfungen Bauprodukten nach ihrem Brand-
widerstands- für Tür- und verhalten in Baustoffklassen
prüfungen an Lüf- Abschlussein- müssen diese entweder nach deut-
tungsanlagen“ richtungen“ scher Norm DIN 4102-1 oder alter-
DIN EN 1634-1 (Feuerschutz- nativ nach der europäischen Norm
Wichtige europäische Prüfnormen abschlüsse) DIN EN 13501-1 geprüft werden.
DIN EN 1363 „Feuerwider- DIN EN 1634-2 (Beschläge) Da das Brandverhalten nicht nur
standsprüfungen“ DIN EN 1634-3 (Rauchschutz- von der Art des Stoffes, sondern
DIN EN 1363-1 (Allgemeine abschlüsse) auch von der Gestalt, der spezifi-
Anforderungen) schen Oberfläche und Masse, dem
DIN EN 1363-2 (Alternative und Weitere wichtige Normen im Verbund mit anderen Stoffen, den
ergänzende Ver- Trockenbau Verbindungsmitteln und der Verar-
fahren) DIN 4103-4 (Nichttragende beitungstechnik beeinflusst wird,
DIN EN 1364 „Feuerwider- innere Trenn- müssen solche Faktoren bei den
standsprüfungen wände) Prüfungsvorbereitungen, bei der
für nichttragende DIN 4108 (Wärmeschutz im Auswahl von Proben, bei der Inter-
Bauteile“ Hochbau) pretation der Prüfergebnisse sowie
DIN EN 1364-1 (Wände) DIN 4109 (Schallschutz im bei der Kennzeichnung von Bau-
DIN EN 1364-2 (Unterdecken) Hochbau) stoffen berücksichtigt werden.
DIN EN 1364-3 (Vorhangfassaden – DIN 18181 (Verarbeitung von
Gesamtausfüh- Gipsplatten) Nach der deutschen Norm DIN
rung) DIN 18182, (Schrauben, 4102-1 werden nichtbrennbare
DIN EN 1364-4 (Vorhangfassaden Teile 2-4 Klammern, Nägel) Baustoffe in die Baustoffklasse A
– Teilausführung) DIN 18183 (Montagewände mit der Unterteilung in die Klassen
DIN EN 1365 „Feuerwiderstands- aus Gipsplatten) A1 und A2 eingeordnet. Brennbare
prüfungen für DIN EN 520 in Verbindung mit Baustoffe gehören zur Baustoffklas-
tragende Bauteile“ DIN 18180 (Gipsplatten) se B mit den Klassen B1, B2 und B3,
DIN EN 1365-1 (Wände) DIN EN 13162 (Faserdämmstoffe wie in Tabelle 1 angegeben. Bei der
DIN EN 1365-2 (Decken und im Bauwesen) Klassifizierung des Brandverhaltens
Dächer) DIN EN 13163 (Schaumkunst- nach europäischer Norm werden
DIN EN 1365-3 (Balken) stoffe als Dämm- dagegen die Baustoffe bzw. Baupro-
DIN EN 1365-4 (Stützen) stoffe im Bau- dukte in sogar 7 Klassen eingeteilt:
DIN EN 1365-5 (Balkone) wesen) A1, A2, B, C, D, E und F. Darüber hin-
DIN EN 1365-6 (Treppen) DIN EN 13950 in Verbindung mit aus werden bei der europäischen

9
Bauphysikalische Grundlagen: Brandschutz

Normung als zusätzliche Prüf- bzw. aufmerksam, dass nämlich die eine Allgemeine Bauaufsichtliche
Klassifizierungskriterien die Rauch- Klassen nach deutscher bzw. euro- Zulassung des Deutschen Instituts
entwicklung (s = smoke) sowie das päischer Norm wegen unterschied- für Bautechnik (DIBt) nachgewiesen.
brennende Abfallen/Abtropfen licher/zusätzlicher Prüfverfahren Baustoffe, die unter den Begriff
(d = droplets) aufgenommen. nicht vollständig vergleichbar sind. Bauprodukt nach den Landesbau-
Beide Kriterien werden in jeweils 3 ordnungen fallen und die zwar die
Abstufungen berücksichtigt: Besonders eindrucksvoll lässt sich allgemeinen Anforderungen an die
Rauchentwicklung s: dies veranschaulichen an der Bau- jeweilige Baustoffklasse erfüllen,
s1 - keine/kaum Rauchentwicklung stoffklasse A2. Ein Bauprodukt, das - für deren Klassifizierung jedoch
s2 - beschränkte Rauchentwicklung nach DIN EN 13501-1 in der euro- die Prüfergebnisse nach obiger
s3 - unbeschränkte Rauch- päischen Klasse A2 eingestuft ist, Norm allein nicht ausreichen
entwicklung ist nur dann ein nichtbrennbarer (siehe DIN 4102-1, Abs. 5.1.2.1 ,
Brennendes Abfallen/Abtropfen d: Baustoff (ähnlich der Klasse A2 nach 5.2.2.1 und 6.1.2.1) oder
d0 - kein Abtropfen DIN 4102-1), wenn gleichzeitig die - bei denen jedoch die Voraus-
d1 - kein fortdauerndes Abtropfen Kriterien „Rauchentwicklung“ und setzungen für die Klassifizierung
d2 - deutliches Abtropfen. „Brennendes Abtropfen“ mit s1 bzw. durch Ergebnisse aus zusätzlichen
d0 klassifiziert sind. Sobald auch Prüfungen nach anderen Prüfver-
Dies hat zur Folge, dass die europäi- nur eines dieser Kriterien mit s2, s3, fahren erfüllt werden sollen, be-
sche Klassifizierung zum Brandver- d1 oder d2 eingestuft ist, handelt dürfen zusätzlicher Beurteilungen
halten von Baustoffen/Bauproduk- es sich nach europäischer Klassifi- bzw. Nachweise (vgl. Allgemeines).
ten deutlich mehr und nach deut- zierung bereits um ein schwerent- Alternativ kann im Rahmen der
scher Norm bisher nicht bekannte flammbares Bauprodukt! europäischen Norm die „Baustoff-
Klassen enthält, wie in Tabelle 1 klasse“ auf der Grundlage von
dargestellt. Ermittlung bzw. Nachweis der Prüfungen nach DIN EN 13501-1
Baustoffklassen ermittelt werden, vorausgesetzt,
In Tabelle 1 sind die Baustoffklassen a) durch Brandversuche dass für das zu prüfende Bau-
nach DIN 4102-1 bzw. nach DIN EN Im Rahmen der deutschen Norm produkt bereits eine europäische
13501-1 direkt gegenüber gestellt. wird die Baustoffklasse auf der Produktnorm existiert. Der Nach-
Diese Gegenüberstellung macht auf Grundlage von Prüfungen nach DIN weis der Klassifizierung wird dann
einen weiteren wichtigen Aspekt 4102-1 ermittelt und z. B. durch üblicherweise durch eine „Konfor-

Tabelle 1: Zuordnung der Klassen zum Brandverhalten von Baustoffen / Bauprodukten (ohne Bodenbeläge)
gemäß DIN 4102-1 bzw. DIN EN 13501-1

Bauaufsichtliche Zusatzanforderungen Europäische Deutsche


Anforderungen keine kein brennendes Baustoffklasse Baustoffklasse
Rauch- Abtropfen/ nach nach
entwicklung Abfallen DIN EN 13501-1 DIN 4102-1
nichtbrennbar ohne Anteile x x A1 A1
von brennbaren Baustoffen
nichtbrennbar mit Anteilen x x A2 - s1 d0 A2
von brennbaren Baustoffen
schwerentflammbar x x B, C - s1 d0 B1
x A2, B, C - s2 d0
x A2, B, C - s3 d0
x A2, B, C - s1 d1
x A2, B, C - s1 d2
A2, B, C - s3 d2
normalentflammbar x x D - s1 d0 B2
x D - s2 d0
x D - s3 d0
x D - s1 d2
D - s2 d2
D - s3 d2
x E
E - d2
F
leichtentflammbar F B3

10
mitätserklärung“ des Bauprodukt- gemäß DIN 4102-4 bzw. Brandschutztechnische Klassifizie-
Herstellers geführt. - Klasse A1 nach DIN EN 13501-1 rung von Bauteilen bzw. Bauarten
b) ohne Brandversuche gemäß Kommissionsentscheidung (Feuerwiderstandsklassen)
Wenn der zu klassifizierende Bau- 96/603/EG
stoff in DIN 4102-4 unter „Klassifi- b) Glasroc F (Ridurit): Deutsche Norm DIN 4102
zierte Baustoffe“ aufgeführt ist, - Baustoffklasse A1 nichtbrennbar Das Brandverhalten von Bauteilen
kann er ohne weitere Brandprüfun- nach DIN 4102-1 bzw. DIN EN wird durch Feuerwiderstands-
gen und Nachweise in die dort 13501-1 klassenbeschrieben, die aus Brand-
angegebene Baustoffklasse einge- c) Gipsplatten: prüfungen der Bauteile, z. B. nach
ordnet werden. - Baustoffklasse A2 nach DIN 4102-1 DIN 4102-2 oder anderen Teilen der
gemäß DIN 4102-4 bzw. Norm DIN 4102, ermittelt werden.
Auf europäischer Ebene gibt es - Klasse A2-s1, d0 (B) nach DIN EN Die Klassifizierung enthält drei
keinen dem Teil 4 der DIN 4102 ent- 13501-1 in Verbindung mit DIN Angaben:
sprechenden Bauprodukt-Katalog. EN 520 und gemäß Kommissions- - einen Buchstaben zur Beschreibung
Allerdings ist eine Reihe von Bau- entscheidung 2006/673/EC der Art des klassifizierten Bauteils,
produkten, z. B. Gipsplatten nach d) Rigidur Gipsfaserplatten: z. B. ein „F“ für tragende und raum-
DIN EN 520, über die betreffende - Baustoffklasse A2-s1, d0 „nicht- abschließende Wände, Decken,
Produktnorm auf Basis der DIN EN brennbar“ nach DIN EN 13501-1 Stützen, Unterzüge u. a. sowie für
13501-1 brandschutztechnisch e) Gipsplatten-Verbundelemente nichttragende Innenwände oder
klassifiziert. Auch in diesen Fällen nach DIN 18184: z. B. ein „S“ für Kabelabschottungen,
können die jeweiligen Produkte - Baustoffklasse E nach DIN EN die zu Sonderbauteilen nach DIN
ohne weitere Brandprüfungen und 13501-1 4102-9 gehören, usw.
Nachweise in die dort angegebenen f) Rigips Anschlussdichtung Filz: - die Feuerwiderstandsdauer in
Klassen eingestuft werden. - Baustoffklasse E nach DIN EN Minuten, d.h. die Mindestdauer in
13501-1 gemäß allgemeinem bau- Minuten, während der das im
Beispiele für Nachweise des aufsichtlichem Prüfzeugnis (AbP) Brandversuch geprüfte Bauteil die
Brandverhaltens einiger aus- z. B. nach DIN 4102-2 gestellten
gewählter Baustoffe/Bauprodukte Anforderungen erfüllt (mindestens
a) Gips, Kalk, Zement, Beton: 30, 60, 90, 120 oder 180 min),
- Baustoffklasse A1 nach DIN 4102-1

Tabelle 2: Feuerwiderstandsklassen von Bauteilen nach DIN 4102-2 und ihre Zuordnung zu den
bauaufsichtlichen Anforderungen*

Bauaufsichtliche Feuerwiderstandsklasse Kurzbezeichnung


Anforderungen nach DIN 4102-2 nach DIN 4102-2
feuerhemmend Feuerwiderstandsklasse F 30 F 30-B
Feuerwiderstandsklasse F 30 und in den wesentlichen F 30-AB
Teilen aus nichtbrennbaren Baustoffen
feuerhemmend und aus Feuerwiderstandsklasse F 30 und F 30-A
nichtbrennbaren Baustoffen aus nichtbrennbaren Baustoffen
hochfeuerhemmend Feuerwiderstandsklasse F 60 und in den wesentlichen F 60-AB
Teilen aus nichtbrennbaren Baustoffen
Feuerwiderstandsklasse F 60 und F 60-A
aus nichtbrennbaren Baustoffen
feuerbeständig Feuerwiderstandsklasse F 90 und in den wesentlichen F 90-AB
Teilen aus nichtbrennbaren Baustoffen
feuerbeständig und aus Feuerwiderstandsklasse F 90 und F 90-A
nichtbrennbaren Baustoffen aus nichtbrennbaren Baustoffen
Feuerwiderstandsklasse F 120 und F 120-A
aus nichtbrennbaren Baustoffen
Feuerwiderstandsklasse F 180 und F 180-A
aus nichtbrennbaren Baustoffen
* (Auszug aus DIN 4102-2, Tabelle 2)

11
Bauphysikalische Grundlagen: Brandschutz

- eine Kennzeichnung zum Brand- Bauteile aufgelistet, die ohne wei- schen Norm DIN 4102-2. Auch hier
verhalten (Baustoffklasse) der im tere Nachweise in die dort angege- bestehen die Klassifizierungen aus
Bauteil enthaltenen „wesentlichen“ benen Feuerwiderstandsklassen Buchstaben und Zahlenangaben,
Baustoffe mit A bzw. AB bzw. B. eingestuft werden können. Bauteile, wobei die Buchstaben die Beurtei-
die auf Basis der DIN 4102 nicht hin- lungskriterienkennzeichnen und die
Aus diesen drei Angaben ergeben reichend beurteilt werden können, Zahlen die Feuerwiderstandsdauer
sich die in DIN 4102-2 definierten bedürfen eines gesonderten Nach- in Minuten angeben.
Feuerwiderstandsklassen für Bau- weises durch
teile bzw. die zugehörigen Kurz- - eine Allgemeine bauaufsichtliche Dabei werden im europäischen
bezeichnungen, die in der hier wie- Zulassung (AbZ) oder Klassifizierungssystem mehr Zeit-
der gegebenen Tabelle 2 aufgeführt - ein Allgemeines bauaufsichtliches intervalle berücksichtigt: 15, 20, 30,
und gleichzeitig den „bauaufsichtli- Prüfzeugnis (AbP) oder- eine 45, 60, 90, 120, 180 und 240 min.
chen Anforderungen“ gegenüber Zustimmung im Einzelfall. Eine zusätzliche Angabe zum Brand-
gestellt sind. Diese bauaufsicht- verhalten der im beurteilten Bauteil
lichen Anforderungen an die Feuer- Europäische Norm enthaltenen Baustoffe/Bauprodukte
widerstandsfähigkeit von Bauteilen DIN EN 13501 ist in den europäischen Klassen
ergeben sich aus den Regelungen Ähnlich wie bei der Klassifizierung nicht vorgesehen. Aussagen hierzu
der Landesbauordnungen zu Wän- des Brandverhaltens von Bau- müssten durch zusätzliche Beur-
den, Decken und Dächern und sind stoffen/Bauprodukten ist auch die teilungen auf Basis der DIN EN
auch in der Bauregelliste A, Teil 1, Klassifizierung des Brandverhaltens 13501-1 erhalten werden. Anderer-
Anlage 0.1.1, Ausgabe 2006/1 auf- von Bauteilen/Bauarten nach euro- seits können die europäischen
genommen. Im Teil 4 der DIN 4102 päischer Norm DIN EN 13501, Teile 2 Feuerwiderstandsklassen aber
sind zahlreiche Konstruktionen bzw. und 3 komplexer als nach der deut- weitere Kürzel enthalten, die

Tabelle 3: Europäische Kassifizierungskriterien zum Feuerwiderstand von Bauteilen bzw. Bauarten nach
DIN EN 13501-2 und DIN EN 13501-3*

Kurzzeichen Kriterium Anwendungsbereich


R (Résistance) Tragfähigkeit zur Beschreibung der
E (Étanchéité) Raumabschluss Feuerwiderstandsfähigkeit
I (Isolation) Wärmedämmung (unter Brandeinwirkung)
W (Radiation) Begrenzung des Strahlungsdurchtritts
M (Mechanical) Mechanische Einwirkung auf Wände
(Stoßbeanspruchung)
Sm (Smokemax. leakage rate) Begrenzung der Rauchdurchlässigkeit Rauchschutztüren (als Zusatzanforde-
(Dichtheit, Leckrate) rung auch bei Feuerschutzabschlüssen),
Lüftungsanlagen einschließlich Klappen
C... (Closing) selbstschließende Eigenschaft (ggf. mit Rauchschutztüren, Feuerschutz-
Anzahl der Lastspiele) einschließlich abschlüsse (einschließlich Abschlüsse
Dauerfunktion für Förderanlagen)
P Aufrechterhaltung der Energieversorgung Elektrische Kabelanlagen allgemein
und/oder Signalübermittlung
G Rußbrandbeständigkeit Schornsteine
K1, K2 Brandschutzvermögen Wand- und Deckenbekleidungen
(Brandschutzbekliedungen)
I1, I2 unterschiedliche Wärmedämmungs- Feuerschutzabschlüsse (einschließlich
kriterien Abschlüsse für Förderanlagen)
i –> o Richtung der klassifizierten Nichttragende Außenwände,
i <– o Feuerwiderstandsdauer Installationsschächte /-kanäle,
i <–> o (in - out) Lüftungsanlagen bzw. -klappen
a <–> b (above - below) Richtung der klassifizierten Unterdecken
Feuerwiderstandsdauer
ve’ ho (vertical, horizontal) für vertikalen / horizontalen Einbau Lüftungsleitungen /-klappen
klassifiziert
* (Auszug aus Tabelle 3 der Anlage 0.1.2 zur Bauregelliste A, Teil 1, Ausgabe 2006/1)
12
Tabelle 4: Feuerwiderstandsklassen ausgewählter Bauteile und Sonderbauteile nach DIN EN 13501-2 und DIN EN 13501-3 und
ihre Zuordnung zu den bauaufsichtlichen Anforderungen*
(Zur Gegenüberstellung sind die Feuerwiderstandsklassen nach der alten DIN 4102 in den eckigen Klammern [x] angegeben)

Bauaufsichtliche Tragende Bauteile Nichttragende Nichttragende Selbständige Feuerschutz- Installations- Elektrische


Anforderungen ohne mit Innenwände Außenwände Unterdecken abschlüsse 1) schächte Leitungs-
Raum- Raum- und -kanäle anlagen mit
abschluss abschluss Funktions-
erhalt
(E-Kanäle)
feuerhemmend R 30 REI 30 EI 30 E 30 (i –> o) EI 30 (a –> b) EI230-C..2) EI 30 P 30
und EI 30 (a <– b) (veho i <–> o)
EI 30-ef (i <– o) EI 30 (a <–> b)
[F 30] [F 30] [F 30] [W 30] [F 30] [T 30] [I 30] [E 30]

hochfeuer- R 60 REI 60 EI 60 E 60 (i –> o) EI 60 (a –> b) EI260-C..2) EI 60 P 60


hemmend und EI 60 (a <– b) (veho i <–> o)
EI 60-ef (i <– o) EI 60 (a <–> b)
[F 60] [F 60] [F 60] [W 60] [F 60] [T 60] [I 60] [E 60]
2)
feuerbeständig R 90 REI 90 EI 90 E 90 (i –> o) EI 90 (a –> b) EI290-C.. EI 90 P 90
und EI 90 (a <– b) (veho i <–> o)
EI 90-ef (i <– o) EI 90 (a <–> b)
[F 90] [F 90] [F 90] [W 90] [F 90] [T 90] [I 90] [E 90]

Feuerwider- R 120 REI 120 – – – – – –


standsfähigkeit
120 Minuten [F 120] [F 120]

Brandwand – REI 90-M EI 90-M – – – – –


* (Auszug aus Tabellen 1 und 2 der Anlage 0.1.2 zur Bauregelliste A, Teil 1, Ausgabe 2006/1)
1)
auch in Förderanlagen, ohne Rauchschutz
2)
Festlegungen zur Lastspielzahl für die Dauerfunktionsprüfungen werden noch getroffen
ef = Außenbrandkurve

zusätzliche Angaben zu den Klassifi- teile mit zugeordneten Feuerwider-


Rigips-Hinweis
zierungskriterien beschreiben. standsklassen nach DIN EN 13501,
Teile 2 und 3 und ihre Zuordnung Bitte beachten Sie, dass eine voll-
Die wichtigsten europäischen Klassi- zu den bauaufsichtlichen Anforde- ständige Vergleichbarkeit der
fizierungskriterien und zusätzlichen rungen, die sich aus den Regelungen Feuerwiderstandsklassen nach
Angaben dazu sowie die zugehöri- der Landesbauordnungen ergeben. europäischer bzw. deutscher Norm
gen Buchstabenkürzel sind in Tab. 3 Gleichzeitig sind zur „vergleichen- wegen unterschiedlicher Prüf-
aufgeführt, die ihrerseits einen Aus- den“ Gegenüberstellung Angaben bzw. Beurteilungskriterien nicht
zug aus der entsprechenden Tabelle zu den Feuerwiderstandsklassen möglich ist! Die in Tabelle 4 vor-
in der Anlage zur Bauregelliste A, nach DIN 4102 mit aufgenommen. genommene Gegenüberstellung
Teil 1 (vgl. Angabe in der Tabellen- dient daher nur zur Orientierung!
Überschrift) darstellt. Außerdem gilt, dass mit den euro-
päischen Prüf- und Klassifizierungs-
Durch Kombination verschiedener normen zum Brandverhalten von
Klassifizierungskriterien miteinander Bauteilen/Bauarten, die gleichbe- arten und ihrer andererseits unter-
sowie mit zusätzlichen Angaben rechtigt neben der deutschen Norm schiedlichen Bedeutung hinsichtlich
und mit den zugehörigen Feuer- DIN 4102 gültig sind, zwar europä- Prüfkriterien, Nachweisführung und
widerstandsdauern ergibt sich eine isch geprüft und klassifiziert werden Verwendbarkeit machen es erfor-
Vielzahl europäischer Feuerwider- kann, die Verwendbarkeit aber nach derlich, dass insbesondere in der
standsklassen, die in dieser Band- wie vor national geregelt ist! Die Koexistenzphase beider Klassifizie-
breite im nationalen Klassifizierungs- einerseits gleichzeitige Gültigkeit rungssysteme Ausschreibungen ein-
system für Bauteile nicht bekannt nationaler und europäischer Normen deutige Formulierungen enthalten
ist. Tabelle 4 enthält eine Reihe aus- zur Klassifizierung und Prüfung des müssen.
gewählter Bauteile und Sonderbau- Brandverhaltens von Bauteilen/Bau-

13
Bauphysikalische Grundlagen: Brandschutz

Vorbeugender Brandschutz Abschnitt 4.2.2:


Der vorbeugende Brandschutz um- Brandwände müssen die Forderun-
fasst Maßnahmen zur Verhinderung gen der Abschnitte 4.2.3 und 4.2.4
eines Brandausbruchs und einer ohne Anordnung von Bekleidungen
Brandausbreitung sowie zur Siche- erfüllen.
rung der Rettungswege und schafft
Voraussetzungen für einen wirkungs- Abschnitt 4.2.3:
vollen abwehrenden Brandschutz. Brandwände müssen bei mittiger
und aus mittiger Belastung die
Brandabschnitt Anforderungen mindestens der
Der Brandabschnitt ist der Teil eines Feuerwiderstandsklasse F 90 nach
Gebäudes oder einer Gebäude- DIN 4102, Teil 2 erfüllen.
gruppe, der durch Wände und/oder
Decken begrenzt ist, für die be- Abschnitt 4.2.4:
stimmte Anforderungen gelten. Brandwände müssen bei den Prü-
fungen nach Abschnitt 4.3.3 unter
Brandwände der dort definierten Stoßbeanspru-
Brandwände sind Wände zur Tren- chung standsicher und raumab-
nung oder Abgrenzung von Brand- schließend im Sinne von DIN 4102,
abschnitten. Sie sind dazu bestimmt, Teil 2 bleiben.
die Ausbreitung von Feuer auf andere
Gebäude oder Gebäudeabschnitte Mitgeltende Richtlinien
zu verhindern. Brandwände werden • Rechtsgrundlagen für die Erteilung
im Teil 3 der DIN 4102 behandelt allgemeiner bauaufsichtlicher
und müssen den in den Abschnitten (baurechtlicher) Zulassungen
4.2.1 bis 4.2.4 dieser Norm genann- • Muster-Leitungsanlagen-Richtlinie
ten Anforderungen genügen, es sei MLAR (2005)
denn, dass sie gemäß Abschnitt • Muster-Lüftungsanlagen-
4.2.5 eine höhere Feuerwiderstands- Richtlinie MLüAR (2005)
dauer aufgrund besonderer bau- • Muster-Systemböden-Richtlinie
aufsichtlicher Bestimmungen auf- MSysBöR (2005)
weisen müssen.
Zu den Anforderungen an Brand-
wände heißt es (auszugsweise) in
DIN 4102-3:

Abschnitt 4.2.1:
Brandwände müssen aus Baustoffen
der Klasse A nach DIN 4102, Teil 1
bestehen.

14
Wichtiges aus der Musterbauordnung (MBO: Fassung November 2002)

Abs. 1 erfüllt werden; § 17 Abs. 3 haben, jedoch mind. feuerhemmend


Musterbauordnung (MBO)
und § 21 bleiben unberührt. sein. Trennwände nach Abs. 2 Nr. 2
• Die Musterbauordnung war und müssen feuerbeständig sein.
ist das Mittel, um die Einheitlich- (4) Für die Beseitigung von Anlagen
keit des Bauordnungsrechts zu und für die Änderung ihrer Nutzung (4) Die Trennwände nach Abs. 2
wahren; sie ist selbst kein Gesetz. gelten die Absätze 1 und 3 entspre- sind bis zur Rohdecke, im Dach-
(Auszug: Einführung, aus der chend. raum bis unter die Dachhaut zu
MBO November 2002) führen; werden in Dachräumen
• Bitte beachten: (5) Bauprodukte und Bauarten, die Trennwände nur bis zur Rohdecke
Die hier aufgeführten Begriffs- in Vorschriften anderer Vertrags- geführt, ist diese Decke als raumab-
erklärungen sind Auszüge der staaten des Abkommens vom 2. Mai schließendes Bauteil einschließlich
MBO für Planer, Architekten und 1992 über den europäischen Wirt- der sie tragenden und aussteifen-
Anwender des Trockenbaus, die, schaftsraum genannten technischen den Bauteile feuerhemmend herzu-
der Musterbauordnung Juni 1996 Anforderungen entsprechen, dürfen stellen.
entnommen, zu einem besseren verwendet oder angewendet wer-
Verständnis führen sollen. den, wenn das geforderte Schutz- (5) Öffnungen in Trennwänden
Eine Vertiefung der Gesetzmäßig- niveau in Bezug auf Sicherheit, nach Abs. 2 sind nur zulässig, wenn
keiten erfordert ein Nachlesen Gesundheit und Gebrauchstauglich- sie auf die für die Nutzung erforder-
in der jeweiligen Landesbauord- keit gleichermaßen dauerhaft er- liche Zahl und Größe beschränkt
nung (LBO), die sich im allg. reicht wird. sind; sie müssen feuerhemmende,
stark an die MBO anlehnt. dicht- und selbstschließende Ab-
§ 14 Brandschutz schlüsse haben.
Bauliche Anlagen sind so anzuord-
nen, zu errichten, zu ändern und (6) Die Absätze 1 bis 5 gelten nicht
instand zu halten, dass der Ent- für Wohngebäude der Gebäude-
§ 3 Allgemeine Anforderungen stehung eines Brandes und der klassen 1 und 2.
(1) Anlagen sind so anzuordnen, zu Ausbreitung von Feuer und Rauch
errichten, zu ändern und instand zu (Brandausbreitung) vorgebeugt wird § 30 Brandwände
halten, dass die öffentliche Sicher- und bei einem Brand die Rettung von (1) Brandwände müssen als raum-
heit und Ordnung, insbesondere Menschen und Tieren sowie wirk- abschließende Bauteile zum Ab-
Leben, Gesundheit und die natür- same Löscharbeiten möglich sind. schluss von Gebäuden (Gebäudeab-
lichen Lebensgrundlagen, nicht ge- schlusswand) oder zur Unterteilung
fährdet werden. § 29 Trennwände von Gebäuden in Brandabschnitte
(1) Trennwände nach Abs. 2 müssen (innere Brandwand) ausreichend lang
(2) Bauprodukte und Bauarten als raumabschließende Bauteile von die Brandausbreitung auf andere
dürfen nur verwendet werden, wenn Räumen oder Nutzungseinheiten Gebäude oder Brandabschnitte ver-
bei ihrer Verwendung die baul. innerhalb von Geschossen ausrei- hindern.
Anlagen bei ordnungsgemäßer chend lang widerstandsfähig gegen
Instandhaltung während einer dem die Brandausbreitung sein. (2) Brandwände sind erforderlich
Zweck entsprechenden angemesse- 1. als Gebäudeabschlusswand, aus-
nen Zeitdauer die Anforderungen (2) Trennwände sind erforderlich genommen von Gebäuden ohne
dieses Gesetzes oder aufgrund 1. zwischen Nutzungseinheiten so- Aufenthaltsräume und ohne
dieses Gesetzes erfüllen und ge- wie zwischen Nutzungseinheiten Feuerstätten mit nicht mehr als
brauchstauglich sind. und anders genutzten Räumen, 50 m3 Brutto-Rauminhalt, wenn
ausgenommen notwendigen diese Abschlusswände an oder
(3) Die von der obersten Bauauf- Fluren, mit einem Abstand bis zu 2,50 m
sichtsbehörde durch öffentliche 2. zum Abschluss von Räumen mit gegenüber der Grundstücksgrenze
Bekanntmachung als Technische Explosions- oder erhöhter Brand- errichtet werden, es sei denn,
Baubestimmungen eingeführten gefahr, dass ein Abstand von mindestens
technischen Regeln sind zu beach- 3. zwischen Aufenthaltsräumen 5 m zu bestehenden oder nach
ten. Bei der Bekanntmachung kann und anders genutzten Räumen den baurechtlichen Vorschriften
hinsichtlich ihres Inhalts auf die im Kellergeschoss. zulässigen künftigen Gebäuden
Fundstelle verwiesen werden. Von gesichert ist,
den Technischen Baubestimmungen (3) Trennwände nach Abs. 2 Nr. 1 2. als innere Brandwand zur Unter-
kann abgewichen werden, wenn mit und 3 müssen die Feuerwiderstands- teilung ausgedehnter Gebäude
einer anderen Lösung in gleichem fähigkeit der tragenden und aus- in Abständen von nicht mehr als
Maße die allg. Anforderungen des steifenden Bauteile des Geschosses 40 m,

15
Bauphysikalische Grundlagen: Brandschutz

3. als innere Brandwand zur Unter- brennbaren Baustoffen bestehen soweit eingreifen, dass deren Feuer-
teilung landwirtschaftl. genutzter und keine Öffnungen haben, widerstandsfähigkeit nicht beein-
Gebäude in Brandabschnitte von 3. die Bauteile, die diese Wände trächtigt wird; für Leitungen, Lei-
nicht mehr als 10.000 m3 Brutto- und Decken unterstützen, feuer- tungsschlitze und Schornsteine gilt
Rauminhalt, beständig sind und aus nicht- dies entsprechend.
4. als Gebäudeabschlusswand brennbaren Baustoffen bestehen,
zwischen Wohngebäuden und 4. die Außenwände in der Breite (8) Öffnungen in Brandwänden
angebauten landwirtschaftlich des Versatzes in dem Geschoss sind unzulässig. Sie sind in inneren
genutzten Gebäuden sowie als oberhalb oder unterhalb des Ver- Brandwänden nur zulässig, wenn
innere Brandwand zwischen satzes feuerbeständig sind und sie auf die für die Nutzung erforder-
dem Wohnteil und dem land- 5. Öffnungen in den Außenwänden liche Zahl und Größe beschränkt
wirtschaftl. genutzten Teil des im Bereich des Versatzes so ange- sind; die Öffnungen müssen feuer-
Gebäudes. ordnet oder andere Vorkehrungen beständige, dicht- und selbstschlie-
so getroffen sind, dass eine Brand- ßende Abschlüsse haben.
(3) Brandwände müssen auch ausbreitung in andere Brandab-
unter zusätzlicher mechanischer schnitte nicht zu befürchten ist. (9) In inneren Brandwänden sind
Beanspruchung feuerbeständig feuerbeständige Verglasungen nur
sein und aus nichtbrennbaren Bau- (5) Brandwände sind 0,30 m über zulässig, wenn sie auf die für die
stoffen bestehen. Anstelle von die Bedachung zu führen oder in Nutzung erforderliche Zahl und
Brandwänden nach Satz 1 sind zu- der Höhe der Dachhaut mit einer Größe beschränkt sind.
lässig beiderseits 0,50 m auskragenden
1. für Gebäude der Gebäudeklasse feuerbeständigen Platte aus nicht- (10) Absatz 2 Nr. 1 gilt nicht für
4 Wände, die auch unter zusätz- brennbaren Baustoffen abzuschlie- seitliche Wände von Vorbauten im
licher mechanischer Beanspru- ßen; darüber dürfen brennbare Sinne des § 6 Abs. 6, wenn sie vom
chung hochfeuerhemmend sind, Teile des Daches nicht hinwegge- Nachbargebäude oder der Nachbar-
2. für Gebäude der Gebäudeklassen führt werden. Bei Gebäuden der grenze einen Abstand einhalten,
1 bis 3 hochfeuerhemmende Gebäudeklassen 1 bis 3 sind Brand- der ihrer eigenen Ausladung ent-
Wände, wände mindestens bis unter die spricht, mindestens jedoch 1 m be-
3. für Gebäude der Gebäudekl. 1 bis Dachhaut zu führen. Verbleibende trägt.
3 Gebäudeabschlusswände, die Hohlräume sind vollständig mit
jeweils von innen nach außen die nichtbrennbaren Baustoffen aus- (11) Die Abs. 4 bis 10 gelten ent-
Feuerwiderstandsfähigkeit der zufüllen. sprechend auch für Wände, die
tragenden und aussteifenden nach Abs. 3 Satz 2 anstelle von
Teile des Gebäudes, mind. jedoch (6) Müssen Gebäude oder Gebäude- Brandwänden zulässig sind.
feuerhemmende Bauteile, und teile, die über Eck zusammenstoßen,
von außen nach innen die Feuer- durch eine Brandwand getrennt § 31 Decken
widerstandsfähigkeit feuerbe- werden, so muss der Abstand dieser (1) Decken müssen als tragende
ständiger Bauteile haben. Wand von der inneren Ecke minde- und raumabschließende Bauteile
4. in den Fällen des Absatzes 2 Nr. 4 stens 5 m betragen; das gilt nicht, zwischen Geschossen im Brandfall
feuerbeständige Wände, wenn wenn der Winkel der inneren Ecke ausreichend lang standsicher und
der umbaute Raum des landwirt- mehr als 120 Grad beträgt oder widerstandsfähig gegen die Brand-
schaftlich genutzten Gebäudes mindestens eine Außenwand auf ausbreitung sein. Sie müssen
oder Gebäudeteils nicht größer 5 m Länge als öffnungslose feuer- 1. in Gebäuden der Gebäudeklasse
als 2.000 m3 ist. beständige Wand aus nichtbrenn- 5 feuerbeständig,
baren Baustoffen ausgebildet ist. 2. in Gebäuden der Gebäudeklasse
(4) Brandwände müssen bis zur 4 hochfeuerhemmend,
Bedachung durchgehen und in allen (7) Bauteile mit brennbaren Bau- 3. in Gebäuden der Gebäudeklassen
Geschossen übereinander angeord- stoffen dürfen über Brandwände 2 und 3 feuerhemmend sein,
net sein. Abweichend davon dürfen nicht hinweggeführt werden. Außen- Satz 2 gilt:
anstelle innerer Brandwände Wände wandkonstruktionen, die eine seit- 1. für Geschosse im Dachraum nur,
geschossweise versetzt angeordnet liche Brandausbreitung begünstigen wenn darüber Aufenthaltsräume
werden, wenn können wie Doppelfassaden oder möglich sind; § 29 Abs. 4 bleibt
1. die Wände im übrigen Abs. 3 hinterlüftete Außenwandbeklei- unberührt.
Satz 1 entsprechen, dungen, dürfen ohne besondere 2. nicht für Balkone, ausgenommen
2. die Decken, soweit sie in Verbin- Vorkehrungen über Brandwände offene Gänge, die als notwendige
dung mit diesen Wänden stehen, nicht hinweggeführt werden. Bau- Flure dienen.
feuerbeständig sind, aus nicht- teile dürfen in Brandwände nur

16
(2) Im Kellergeschoss müssen und in notwendigen Fluren sind 3. innerhalb derselben Nutzungs-
Decken Leitungsanlagen nur zulässig, wenn einheit mit nicht mehr als
1. in Gebäuden der Gebäudeklassen eine Nutzung als Rettungsweg im 400 m2 in nicht mehr als zwei
3 bis 5 feuerbeständig, Brandfall ausreichend lang möglich Geschossen.
2. in Gebäuden der Gebäudeklassen ist.
1 und 2 feuerhemmend sein. (6) Für raumlufttechnische Anlagen
Decken müssen feuerbeständig (3) Für Installationsschächte und und Warmluftheizungen gelten die
sein -kanäle gelten Absatz 1 sowie § 41 Absätze 1 bis 5 entsprechend.
1. unter und über Räumen mit Abs. 2 Satz 1 und Abs. 3 entspre-
Explosions- oder erhöhter Brand- chend.
gefahr, ausgenommen in Wohn-
gebäuden der Gebäudeklassen 1 § 41 Lüftungsanlagen
und 2, (1) Lüftungsanlagen müssen be-
2. zwischen dem landwirtschaftlich triebssicher und brandsicher sein;
genutzten Teil und dem Wohnteil sie dürfen den ordnungsgemäßen
eines Gebäudes. Betrieb von Feuerungsanlagen
nicht beeinträchtigen.
(3) Der Anschluss der Decken an
die Außenwand ist so herzustellen, (2) Lüftungsleitungen sowie deren
dass er den Anforderungen aus Bekleidungen und Dämmstoffe
Abs. 1 Satz 1 genügt. müssen aus nichtbrennbaren
(4) Öffnungen in Decken, für die Baustoffen bestehen; brennbare
eine Feuerwiderstandsfähigkeit vor- Baustoffe sind zulässig, wenn ein
geschrieben ist, sind nur zulässig Beitrag der Lüftungsleitung zur
1. in Gebäuden der Gebäudeklassen Brandentstehung und Brandweiter-
1 und 2, leitung nicht zu befürchten ist.
2. innerhalb derselben Nutzungs- Lüftungsleitungen dürfen raumab-
einheit mit nicht mehr als inge- schließende Bauteile, für die eine
samt 400 m2 in nicht mehr als Feuerwiderstandsfähigkeit vorge-
zwei Geschossen, schrieben ist, nur überbrücken,
3. im Übrigen, wenn sie auf die für wenn eine Brandausbreitung aus-
die Nutzung erforderliche Zahl reichend lang nicht zu befürchten
und Größe beschränkt sind und ist oder wenn Vorkehrungen hier-
Abschlüsse mit der Feuerwider- gegen getroffen sind.
standsfähigkeit der Decke haben.
(3) Lüftungsanlagen sind so herzu-
§ 40 Leitungsanlagen, Installations- stellen, dass sie Gerüche und Staub
schächte und -kanäle nicht in andere Räume übertragen.
(1) Leitungen dürfen durch raum-
abschließende Bauteile, für die eine (4) Lüftungsanlagen dürfen nicht in
Feuerwiderstandsfähigkeit vorge- Abgasanlagen eingeführt werden;
schrieben ist, nur hindurchgeführt die gemeinsame Nutzung von Lüf-
werden, wenn eine Brandausbrei- tungsleitungen zur Lüftung und zur
tung ausreichend lang und nicht zu Ableitung der Abgase von Feuer-
befürchten ist oder Vorkehrungen stätten ist zulässig, wenn keine
hiergegen getroffen sind; dies gilt Bedenken wegen der Betriebs-
nicht für Decken sicherheit und des Brandschutzes
1. in Gebäuden der Gebäudeklassen bestehen. Die Abluft ist ins Freie
1 und 2, zu führen. Nicht zur Lüftungsanlage
2. innerhalb von Wohnungen. gehörende Einrichtungen sind in
3. innerhalb derselben Nutzungs- Lüftungsleitungen unzulässig.
einheit mit nicht mehr als inge-
samt 400 m2 in nicht mehr als (5) Die Absätze 2 und 3 gelten
zwei Geschossen. nicht
1. für Gebäude der Gebäudeklassen
(2) In notwendigen Treppenräumen, 1 und 2,
in Räumen nach § 35 Abs. 3 Satz 3 2. innerhalb von Wohnungen,

17
Bauphysikalische Grundlagen: Schallschutz

Schallschutzbegriffe in Anlehnung an DIN 4109 und mitgeltende Normen

Schall Vorhaltemaß • Labor-Schalldämm-Maß R


Schall sind mechanische Schwingun- Das Vorhaltemaß (2 dB, gemäß Das Labor-Schalldämm-Maß R wird
gen und Wellen eines elastischen DIN 4109) soll den möglichen verwendet, wenn der Schall aus-
Mediums. Der Frequenzbereich des Unterschied des Schalldämm- schließlich durch das zu prüfende
menschlichen Hörens bewegt sich Maßes am Prüfobjekt im Prüfstand Bauteil übertragen wird, z. B. in
zwischen ca. 16 Hz bis 16.000 Hz. und den tatsächlichen am Bau einem Prüfstand ohne Flanken-
sowie eventuelle Streuungen der übertragung nach DIN EN ISO 140-1.
In DIN 4109 wird unterschieden Eigenschaften der geprüften Kon-
nach: struktionen berücksichtigen.
• Luftschall ist der sich in der Luft
ausbreitende Schall. Flankenübertragung
R
• Körperschall ist der in festen Die Flankenübertragung ist der Teil
Stoffen sich ausbreitende Schall. der Nebenweg-Übertragung, der
• Trittschall ist der Schall, der beim ausschließlich über die angrenzen-
Begehen und bei ähnlicher Anre- den Bauteile erfolgt, d. h. unter
gung einer Decke, Treppe o. ä. als Ausschluss der Übertragung über • Bau-Schalldämm-Maß R’
Körperschall entsteht und teilweise Undichtheiten, Lüftungsanlagen, Das Bau-Schalldämm-Maß R’ wird
als Luftschall in einen darunter- Rohrleitungen und Ähnliches. verwendet bei zusätzlicher Flanken-
liegenden oder anderen Raum ab- oder anderer Nebenweg-Über-
gestrahlt wird. tragung.
Die Prüfungen werden in ausge-
Schallschutz führten Bauten mit der dort vor-
Unter Schallschutz werden einer- handenen Flanken- und Neben-
seits Maßnahmen gegen die Schall- weg-Übertragung vorgenommen.
entstehung (Primär-Maßnahmen)
und andererseits Maßnahmen, die
die Schallübertragung von einer Bezugskurve
Schallquelle zum Hörer vermindern Die Bezugskurve für die Luftschall-
(Sekundär-Maßnahmen), verstanden. dämmung ist die Festlegung von +
Bezugswerten der Schalldämm-
Bei den Sekundär-Maßnahmen für Maße R und R’ in Abhängigkeit von
den Schallschutz muss unterschieden der Frequenz (siehe Diagramm).
werden, ob sich Schallquelle und Bewertetes Schalldämm-Maß Rw
60
Hörer in verschiedenen Räumen und R’w
oder in demselben Raum befinden. Das bewertete Schalldämm-Maß
Im ersten Fall wird Schallschutz 50 Rw und R’w ist die Einzahl-Angabe
hauptsächlich durch Schalldäm- zur Kennzeichnung der Luftschall-
Bezugswert in dB

mung, im zweiten Fall durch Schall- 40 dämmung von Bauteilen.


absorption erreicht. Das bewertete Schalldämm-Maß
33
Bei der Schalldämmung unter- 30 Rw und R’w beruht auf der Be-
scheidet man je nach der Art der 125 250 500 1000 2000 3150 stimmung des Schalldämm-Maßes
Frequenz in Hz
Schwingungsanregung der Bauteile mittels Terzfilter-Analyse.
zwischen Luftschalldämmung und Zahlenmäßig ist Rw und R’w der
Körperschalldämmung. Unter Kör- Wert der entsprechend DIN EN ISO
perschalldämmung versteht man Schalldämm-Maß 717-1 um ganze dB verschobenen
Maßnahmen, die geeignet sind, Das Schalldämm-Maß kennzeichnet Bezugskurve bei 500 Hz.
Schwingungsübertragungen von die Luftschalldämmung von Bau-
einem Bauteil zum anderen zu ver- teilen (z. B. Wände).
mindern. Besonders wichtige Fälle Durch Anfügen besonderer Kenn- Labor-Schall-Längsdämm-Maß R L
der Körperschalldämmung sind der zeichnungen und Indizes wird das Das Labor-Schall-Längsdämm-Maß
Schutz gegen Anregung durch Tritt- Schalldämm-Maß unterschieden: RL ist das auf eine Bezugs-Trennflä-
schall – die Trittschalldämmung – 1. Je nachdem, ob der Schall aus- che und eine Bezugs-Kantenlänge
und die Körperschalldämmung, z. B. schließlich durch das zu prüfende zwischen flankierendem Bauteil und
von Sanitärgegenständen gegen- Bauteil oder Trennwand bzw. Trenndecke bezoge-
über dem Baukörper. 2. … auch über etwaige Nebenwege ne Flankendämm-Maß, wenn die
übertragen wird. Verzweigungsdämmung an der

18
Verbindungsstelle zwischen trennen-
Gliederung von Schalldämm-Maß-Angaben
dem und flankierendem Bauteil ge-
ring ist, siehe Prüfnorm DIN EN ISO Frequenzabhängig
10848 (früher DIN 52210-7).
Labor-Schalldämm-Maß
R
Bewertetes Labor-Schall-Längs-
dämm-Maß RL,w
Das bewertete Labor-Schall-Längs- Bau-Schalldämm-Maß
dämm-Maß RL,w ist die Einzahl- R’ ’ = mit Nebenwegen (Flanken, Undichtheiten)
Angabe zur Kennzeichnung der Luft-
schalldämmung von Bauteilen mit
einem Schall-Längsdämm-Maß RL, Labor-Schall-Längsdämm-Maß
wie vorbeschrieben. RL L = Längsleitung
Das bewertete Schall-Längsdämm-
Maß RL,w beruht auf der Bestimmung
des Schall-Längsdämm-Maßes mit-
tels Terzfilter-Analyse. Zahlenmäßig Bewertete Labor-Schalldämm-Maße
ist RL,w der Wert der entsprechend
DIN EN ISO 717-1 um ganze dB ver-
schobenen Bezugskurve bei 500 Hz. Rw w = bewerteter Einzahlwert

Rw,P P = Prüfstandwert zur Entwicklung von Rw,R

Rw,R R = Rechenwert für das Nachweisverfahren


(Rw,R = Rw,P – 2 dB)

Bewertete Labor-Schall-Längsdamm-Maße

RL,w w = bewerteter Einzahlwert

RL,w,P P = Prüfstandwert zur Entwicklung von Rw,R

RL,w,R R = Rechenwert für das Nachweisverfahren


(RL,w,R = RL,w,P – 2 dB)

19
Bauphysikalische Grundlagen: Schallschutz

Schalldämmung mit Trennwänden von Rigips

„In der Ruhe liegt die Kraft“ Schalldämm-Maße Rw,R von Rigips Die Rechenwerte beziehen sich auf
Um sich zu entspannen und Kraft Metallständerwänden Rigips-Montagewände, die mit
für die Aufgaben des Alltags zu Im Allgemeinen wird für die schall- Rigips-Produkten entsprechend den
sammeln, benötigt der Mensch Ruhe. technische Planung DIN 4109 in Rigips-Verarbeitungsrichtlinien er-
Ein Gut, das in einer hektischen Verbindung mit Beiblatt 1 heran- richtet wurden. Der Anschluss an
Zeit mit permanenten Hintergrund- gezogen, in dem das rechnerische die flankierenden Bauteile erfolgte
geräuschen von Motoren, Mobil- Nachweisverfahren geregelt ist. mittels Rigips Anschlussdichtung.
telefonen, Stereoanlagen usw. Dort sind außerdem Rechenwerte Für die Hohlraumdämpfung wurde
immer seltener und kostbarer wird. für zahlreiche Konstruktionen wie Mineralwolle nach DIN 18165-1
z. B. Metallständerwände und flan- bzw. DIN EN 13162 verwendet.
Hören ist die subjektive Wahrneh- kierende Bauteile angegeben, deren Der längenbezogene Strömungs-
mung von Schall. Zwei unterschied- Ursprung rund 20 Jahre alt ist. widerstand der Mineralwolle muss
liche Geräusche gleicher Schallinten- r ≥ 5 kNs/m4 betragen.
sität können uns sowohl angenehm In der Zwischenzeit sind nicht nur
(z. B. Musik) als auch belästigend die Prüfbedingungen (Prüfstände, Die neuen Werte weichen z.T. deut-
(z. B. Bohrmaschine) erscheinen. Messtechnik) verbessert worden, lich von den Rechenwerten aus Bei-
Auch ein gleichbleibendes Geräusch auch die relevanten Bau-Produkte blatt 1 zu DIN 4109 oder von den
wie laute Musik können wir – je wurden kontinuierlich optimiert. Werten aus älteren Prüfzeugnissen
nach Tageszeit, Stimmung und Mu- Dies betrifft sowohl die Gipsplatten ab. Mehrfache Prüfungen identischer
sikgeschmack – einmal als an- als auch Profile und Dämmstoffe. Konstruktionen zeigten jedoch nur
genehm, dann wiederum als störend Auch die Materialien der flankieren- sehr geringe Abweichungen in den
empfinden. Unangenehme Geräu- den Bauteile haben sich verändert Messergebnissen. Voraussetzung
sche bezeichnen wir als Lärm. und zwingen zu veränderten Be- hierfür ist eine sorgfältige Verarbei-
trachtungsweisen. Im Zuge der tung.
Geschlossene Räume bieten die Harmonisierung der nationalen
Möglichkeit, Lärm aus einem Neben- Normen sind bereits neue europäi- Rechenwerte für Schalldämm-
raum so weit abzudämmen, dass er sche Normen (z. B. DIN EN ISO 140, Maße Rw,R von Rigips Metallständer-
nicht mehr als solcher empfunden DIN EN ISO 717) eingeführt worden. wänden als Trennwände sind diesem
wird. Daraus resultieren Anforde- Dokument bzw. den jeweils aktuellen
rungen an die einzelnen Bauteile Um den Planern und Verarbeitern Herstellerangaben zu entnehmen.
eines Raumes (Wände, Böden, ein Höchstmaß an Sicherheit zu Tabelle 23 aus Beiblatt 1 zu
Decken). geben, überarbeitet Rigips derzeit DIN 4109 wurde durch eine überar-
seine Schalldämm-Maße Rw,R für beitete Fassung in Beiblatt 1/A1 zu
Bei Türen und Fenstern gelten die Metall-Ständerwände komplett. DIN 4109 ersetzt, welche alternativ
Werte für die Schalldämmung bei Die aktuellen Werte werden einer- verwendet werden kann.
alleiniger Übertragung durch Türen seits mit Rigips Bauplatten RB und
und Fenster. andererseits – für verbesserten Die im Regelfall auf der Baustelle
Schallschutz – mit „Der Blauen“ auftretenden Anforderungen
von Rigips (System-Nr. 3.45.01 bis können komplett mit Rigips-
3.47.06) erzielt. Konstruktionen erfüllt werden.

Die Anforderungen an die Schall-


Um dem Planer den Zugang zu den
dämmung von Bauteilen werden
für ihn gewohnten Rechenverfahren
in DIN 4109 beschrieben. Kenn-
zu erleichtern, wird als Schall-
zeichnende Größe für die erforder-
dämm-Maß der Wand ohne Neben- Rw,R
liche Luftschalldämmung von
wege grundsätzlich der Rechenwert
Wänden nach DIN 4109 ist der
Wert erf. R’w. Dieser Wert bein- Rw,R angegeben. Da in Deutschland
haltet neben der reinen Schall- derzeit keine Anforderungen an die
dämmung der Trennwand auch in neuen Prüfzeugnissen angegebe-
die Schallübertragung über die nen Spektrums-Anpassungswerte
flankierenden Bauteile sowie Un- (C, Ctr, usw.) existieren, werden die
dichtigkeiten usw. Werte in dieser Druckschrift nicht
berücksichtigt.

20
Einfluss flankierender Bauteile/Berechnungen

Rechenverfahren nach Beiblatt 1 zu • RL,w,R,i Als Rechenwerte für Schall-Längs-


DIN 4109 Rechenwert des bewerteten dämm-Maße RL,w,R der einzelnen
Für die im Bauwerk zu erreichende Labor-Schall-Längsdämm-Maßes flankierenden Bauteile können Er-
Schalldämmung kommt es nicht in dB des i-ten flankierenden gebnisse von Prüfstandsmessungen
allein auf das Schalldämm-Maß der Bauteils nach DIN 52 217, aus verwendet werden.
Trennwand an, sondern ebenso auf Messungen im Prüfstand oder
das resultierende Schall-Längsdämm- nach den Ausführungsbeispielen Unabhängig davon lassen sich
Maß der flankierenden Bauteile. in Beiblatt 1 zu DIN 4109 Rechenwerte für Schall-Längsdämm-
• ST Maße RL,w,R der einzelnen flankie-
Mit Hilfe der Berechnungsgrundlagen Fläche der Trennwand in m2 renden Bauteile auch Beiblatt 1 zu
aus Beiblatt 1 zu DIN 4109 lassen • S0 DIN 4109 entnehmen:
sich Prognosewerte für die auf der Bezugsfläche in m2
Baustelle zu erwartende Schalldäm- (für Wände S0 = 10 m2) Hinweise zu Rechenwerten
mung R’w,R errechnen: • li für Schall-Längsdämm-Maße nach
gemeinsame Kantenlänge Beiblatt 1 zu DIN 4109
zwischen der Trennwand und dem
flankierenden Bauteil in m • Tabelle 25
• l0 massive flankierende Bauteile
Bezugslänge in m: von Trennwänden
• Rw,R - für Decken, Unterdecken, • Tabelle 26
Rechenwert des bewerteten Fußböden 4,5 m Unterdecken mit einer Abhänge-
Schalldämm-Maßes der Trenn- - für Wände 2,8 m höhe von 400 mm
wand ohne Längsleitung über • Tabelle 27
flankierende Bauteile in dB Für Räume mit einer Raumhöhe Abminderung für Unterdecken
• R’L,w,R,i von etwa 2,5 m bis 3 m und einer mit Absorberauflage, Abhänge-
Rechenwert des bewerteten Bau- Trennwandbreite von etwa 4 m bis höhe über 400 mm
Schall-Längsdämm-Maßes des 5 m werden die logarithmischen • Tabelle 28
i-ten flankierenden Bauteils am Anteile in der Formel sehr klein. Verbesserungsmaße für Unter-
Bau in dB Somit kann die Gleichung wie folgt decken nach Tabelle 26 durch ein
•n vereinfacht werden: Absorberschott
Anzahl der flankierenden • Tabelle 29
Bauteile (im Regelfall n = 4) schwimmende Estriche nach
R’L,w,R,i h RL,w,R,i DIN 18 560
Die Genauigkeit der Rechnung ist • Tabelle 30
im Allgemeinen ausreichend, wenn flankierende Holzbalkendecken
sie mit den Einzahl-Angaben der Im Folgenden gehen wir grundsätz- • Tabelle 31
bewerteten Schalldämm-Maße der lich davon aus, dass das bewertete flankierende, biegesteife Wände
beteiligten Bauteile durchgeführt Labor-Schall-Längsdämm-Maß in mit biegeweicher Vorsatzschale
wird. Eine frequenzabhängige Be- etwa dem Maß auf der Baustelle • Tabelle 32
rechnung von R’w,R kann in Sonder- entspricht. Montagewände aus 12,5 mm
fällen erforderlich sein. dicken Gipsplatten in Ständer-
Rechenwerte für Schalldämm-Maße bauart nach DIN 18 183
Die rechnerische Ermittlung des be- Rw,R von Rigips Metallständer-Wän- • Tabelle 33
werteten Schall-Längsdämm-Maßes den als Trennwände sind diesem Wände in Holzbauart in horizon-
R’L,w,R,i eines flankierenden Bauteils Dokument bzw. den jeweils aktuel- taler Richtung
am Bau nach DIN 52 217 erfolgt len Herstellerangaben zu entneh-
dabei nach folgender Gleichung: men. Tabelle 23 aus Beiblatt 1 zu
DIN 4109 wurde durch eine überar-
beitete Fassung in Beiblatt 1/A1 zu
DIN 4109 ersetzt, welche alternativ
verwendet werden kann.

21
Bauphysikalische Grundlagen: Schallschutz

Berechnungsschema:
Ermittlung des resultierenden Schalldämm-Maßes R’w,R ohne Rechner

Das nachfolgende Beispiel zeigt,


dass die Berechnung des Prognose- Decke
wertes R’w,R bei Verwendung eines R’L,w,R
Formblattes auch ohne Taschen-
rechner erfolgen kann. Dabei wird
der Differenzwert zwischen jeweils Wand 1 Trennwand Wand 2
zwei Eingangswerten ermittelt R’L,w,R Rw,R R’L,w,R
(z. B. Werte-Differenz R’L,w,R Decke/
Boden = 5,0 dB).

Boden
Aus der unten stehenden Zahlen-
R’L,w,R
leiste kann damit der Wert ΔR
(= 1,2 dB) abgelesen werden, der
von dem kleineren der beiden
Eingangswerte abzuziehen ist
(z. B. 55 dB – 1,2 dB = 53,8 dB).

Decke Boden Wand 1 Wand 2 Trennwand


R’L,w,R R’L,w,R R’L,w,R R’L,w,R Rw,R

60 dB
__________ 55 dB
__________ 59 dB
__________ 56 dB
__________ 52 dB
__________

5,0
Diff. = __________ dB 3,0
Diff. = __________ dB
1,2
Δ R = __________ dB 1,8
Δ R = __________ dB

53,8 dB
__________ 54,2 dB
__________

0,4
Diff. = __________ dB
2,8
Δ R = __________ dB

Resultierendes Schall-
Längsdämm-Maß der
flankierenden Bauteile
51,0 dB
__________
1,0
Diff. = __________ dB
2,5 dB
Δ R = __________

Resultierender Schalldämm-
wert R’w,R der Trennwand
unter Berücksichtigung der
48,5 dB ➔ __________
__________ 48 dB
flankierenden Bauteile abgerundet

Werte-Diff. [dB] 0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 9,0 10,0 11,0 13,0 15,0 ≥ 20,0

ΔR [dB] 3,0 2,8 2,5 2,3 2,1 1,9 1,8 1,6 1,5 1,3 1,2 1,1 1,0 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,4 0,3 0,2 0,1 0,0

22
Der maßgebliche Einfluss der flankie- 60 dB erreicht je nach Flankenaus-
renden Bauteile wird noch besser bildung resultierende Werte R’w,R von
ersichtlich, wenn man die Anschluss- 37 dB bis 57 dB. Dabei kann der aus
bedingungen – wie in der nach- allen fünf Bauteilen resultierende
folgenden Tabelle dargestellt – Wert bestenfalls dem schlechtesten
systematisch verändert. Eine Trenn- Einzelwert entsprechen.
wandkonstruktion mit z. B. Rw,R =

Beispiele zum Einfluss der Flankenübertragung (Rechenwerte nach Beiblatt 1 zu DIN 4109 bzw. Prüfzeugnissen).
Trennwand: Doppelständerwand mit beidseitig 2 x 12,5 mm Rigips Bauplatten RB auf 2 x CW 50 und 80 mm Mineralwolle

Rw,R dB dB dB dB dB
60 60 60 60 60

flankierendes Stahlbeton 60 Stahlbeton 60 Stahlbeton 60 Stahlbeton 60 Stahlbeton 60


Bauteil: 160 mm 160 mm 160 mm 160 mm 160 mm
Decke (400 kg/m2) (400 kg/m2) (400 kg/m2) (400 kg/m2) (400 kg/m2
mit abgehängt.
Unterdecke)

flankierendes Stahlbeton, 38 Stahlbeton, 55 Stahlbeton, 60 Stahlbeton, 70 Stahlbeton, 70


Bauteil: durchlaufender schwimmender Verbundestrich Estrich Estrich
Boden schwimmender Anhydritestrich konstruktiv konstruktiv
Anhydritestrich mit Trennfuge getrennt getrennt

flankierendes Mauerwerk 59 Mauerwerk 59 Mauerwerk 59 Mauerwerk 59 Mauerwerk 72


Bauteil: 240 mm 240 mm 240 mm 240 mm 240 mm
Wand 1 KS 1400 KS 1400 KS 1400 KS 1400 KS 1400
mit Vorsatz-
schale

flankierendes Einfach- 56 Einfach- 56 Einfach- 56 Einfach- 66 Einfach- 66


Bauteil: ständerwand, ständerwand, ständerwand, ständerwand, ständerwand,
Wand 2 2-lagig 2-lagig 2-lagig 2-lagig 2-lagig
beplankt beplankt beplankt beplankt beplankt
mit LW-Profil mit LW-Profil

Resultierendes 37 51 52 55 60
Längsdämm-
Maß der vier
flankierenden
Bauteile

R’w,R 37 50 51 54 57

23
Bauphysikalische Grundlagen: Schallschutz

Erforderliche Schalldämmung Rw,R

Die folgende Tabelle zeigt, welchen Rechenwert Rw,R eine Trenn- So muss z. B. eine Trennwand mindestens einen Rechenwert von
wand (bei eindeutig definiertem resultierendem Schall-Längs- Rw,R = 58 dB haben, um bei einer resultierenden Schall-Längs-
dämm-Maß) mindestens haben muss, um den Mindest-Anforde- dämmung von RL,w,R = 55 dB die Anforderungen an eine Woh-
rungen an erf. R’w aus DIN 4109 zu genügen. nungstrennwand von R’w,R = 53 dB zu erfüllen.

Beispiele für erforderliche Schalldämmung Rw,R von Trennwänden zur Erfüllung der Anforderungen erf. R’w

Bauteile DIN 4109 Rw,R


erf. R’w
dB dB dB dB dB dB dB
Bürowand 37 38 38 38 38 38 40
Wand zwischen Wohn- und 40 41 41 41 41 42 –*
Kinderschlafzimmer
Wand zwischen Flur und 42 43 43 43 43 45 –*
Behandlungsraum
Wand zwischen Direktions- 45 46 46 46 47 –* –*
und Vorzimmer
Wand zwischen Unterrichtsräumen 47 48 48 48 50 –* –*
oder Übernachtungsräumen oder
Krankenräumen
Treppenraumwand 52 53 53 55 –* –* –*
Wohnungstrennwand 53 54 54 58 –* –* –*
Wand zwischen Unterrichts- 55 56 57 –* –* –* –*
und Musikraum

R’L,w,R 65 60 55 50 45 40
Resultierendes Schall-Längsdämm-
Maß der vier flankierenden Bauteile
* Anforderung ist durch keine Trennwand zu erfüllen (zu hohe Flankenübertragung)
Hinweis: Zur Berücksichtigung schwankender Baustellenbedingungen empfehlen wir die errechneten Werte R’w,R mit einem zusätzl. Sicherheitszuschlag zu versehen.
Der Sicherheitszuschlag wurde in dieser Tabelle nicht berücksichtigt (siehe hierzu auch Seite 25, Ablaufdiagramm für die Planung).

Diese Beispiele zeigen, dass die im Entscheidend für die Qualität der Durch gute Arbeit in Planungsbüros
Regelfall auf der Baustelle auftre- am Bau erzielten Schalldämmung und auf Baustellen wird dies seit vielen
tenden Anforderungen komplett ist in erster Linie eine konsequente Jahren täglich bestätigt.
mit Rigips-Konstruktionen abge- Planung aller Bauteile samt An-
deckt werden können. schlüssen sowie eine fachgerechte
Ausführung, die nur durch Über-
wachung im Bauablauf gesichert
werden kann.

24
Ablaufdiagramm für die Planung Messergebnisse auf der Baustelle

60 60

Schallpegelfrequenz in dB
Schalldämm-Maß R in dB

50 50

Schalldämm-Maß oder
40 40

33 33
30 30
125 250 500 1000 2000 3150 125 250 500 1000 2000 3150
Frequenz in Hz Frequenz in Hz

Labor-Schalldämm-Maß R Bau-Schalldämm-Maß R’

Berechnung einer Rigips-Wand ohne Flanken Messung (Prüfung) in ausgeführten Bauten

Bewerteter Einzahlwert

Rw,P (MR ) w

– Vorhaltemaß 2 dB

= Rw,R
(Rechenwert für Nachweisverf.
nach Beiblatt 1 zu DIN 4109)

Berechnung mit Flanken


– R’L,w,R,i

= R’w,R
(Prognosewert für Baustelle)

+
Einzahlwert
Rigips-Empfehlung:
Baustellenbedingter Sicherheitszuschlag R’w

≥ erf. R’w
(= Anforderung aus DIN 4109)

25
Bauphysikalische Grundlagen: Schallschutz

Anforderungen und Vorschläge nach DIN 4109

Erforderliche Luftschalldämmung von Wänden und Türen zum Schutz gegen Schallübertragung
aus einem fremden Wohn- oder Arbeitsbereich

Bauteile Mindest- Vorschläge Bemerkungen


anforderungen für erhöhten
Schallschutz
erf. R’w erf. R’w
dB dB
1. Geschosshäuser mit Wohnungen
und Arbeitsräumen
Wohnungstrennwände und Wände 53 ≥ 55 Wohnungstrennwände sind Bauteile, die
zwischen fremden Arbeitsräumen Wohnungen voneinander oder von fremden
Arbeitsräumen trennen.
Treppenraumwände und Wände 52 ≥ 55 Für Wände mit Türen gilt die Anforderung
neben Hausfluren erf. R’w (Wand) = erf. R’w (Tür) + 15 dB.
Darin bedeutet erf. R’w (Tür) die erf.
Schalldämmung der Tür. Wandbreiten ≤ 30 cm
bleiben dabei unberücksichtigt.
Wände neben Durchfahrten, Einfahrten 55 –
von Sammelgaragen u. ä.
Wände von Spiel- oder ähnlichen 55 –
Gemeinschaftsräumen
Türen, die von Hausfluren oder Treppenräu- 27 ≥ 37 Bei Türen gilt erf. R’w
men unmittelbar in Aufenthaltsräume – außer
Flure und Dielen – von Wohnungen führen
Türen, die von Hausfluren oder Treppenräu- 37 – Bei Türen gilt erf. R’w
men unmittelbar in Aufenthaltsräume – außer
Flure und Dielen – von Wohnungen führen
2. Einfamilien-Doppelhäuser und
Einfamilien-Reihenhäuser
Haustrennwände 57 ≥ 67
3. Beherbergungsstätten
Wände zwischen 47 ≥ 52 Das erf. R’w gilt für die Wand allein.
– Übernachtungsräumen,
– Fluren und Übernachtungsräumen
Türen zwischen Fluren und Übernachtungs- 32 ≥ 37 Bei Türen gilt erf. R’w.
räumen

26
Erforderliche Luftschalldämmung von Wänden und Türen zum Schutz gegen Schallübertragung
aus einem fremden Wohn- oder Arbeitsbereich – Fortsetzung

Bauteile Mindest- Vorschläge Bemerkungen


anforderungen für erhöhten
Schallschutz
erforderl. R’w erforderl. R’w
dB dB
4. Krankenanstalten, Sanatorien
Wände zwischen 47 ≥ 52 Das erf. R’w gilt für die Wand allein.
– Krankenräumen,
– Fluren und Krankenräumen,
– Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern,
– Fluren und Untersuchungs- bzw.
Sprechzimmern,
– Krankenräumen und Arbeits- und
Pflegeräumen
Wände zwischen 42 –
– Operations- und Behandlungsräumen,
– Fluren und Operations- und
Behandlungsräumen
Wände zwischen 37 –
– Räumen der Intensivpflege, Fluren und
Krankenräumen der Intensivpflege
Türen zwischen 37 – Bei Türen gilt erf. R’w.
– Untersuchungs- bzw. Sprechzimmern,
– Fluren und Untersuchungs-
bzw. Sprechzimmern
Türen zwischen 32 ≥ 37
– Fluren und Krankenräumen,
– Operations- und Behandlungsräumen,
– Fluren und Operations- und
Behandlungsräumen
5. Schulen und vergleichbare
Unterrichtsbauten
Wände zwischen Unterrichtsräumen oder 47 –
ähnlichen Räumen
Wände zwischen Unterrichtsräumen oder 47 –
ähnlichen Räumen und Fluren
Wände zwischen Unterrichtsräumen oder 52 –
ähnlichen Räumen und Treppenhäusern
Wände zwischen Unterrichtsräumen oder 55 –
ähnlichen Räumen und „besonders lauten“
Räumen (z. B. Sporthallen, Musikräumen,
Werkräumen)
Türen zwischen Unterrichtsräumen oder 32 – Bei Türen gilt erf. R’w.
ähnlichen Räumen und Fluren
Mindestanforderungen: Auszug aus DIN 4109, Tabelle 3.
Vorschläge für erhöhten Schallschutz: Auszug aus Beiblatt 2 zu DIN 4109 Tabelle 2.

27
Bauphysikalische Grundlagen: Schallschutz

Schall-Längsdämm-Maße RL,w,R
Überblick von Rigips Metall-Ständerwänden

Schall-Längsdämm-Maße RL,W,R von Rigips Metall-Ständerwänden


RL,w,R
Beplankung Beplankung RL,w,R Beplankung RL,w,R Beplankung RL,w,R
je Wandseite durchlaufend durch Fuge mit LWI-Profil
mm dB getrennt dB ausgespart dB
Einfachständerwände
1 x 12,5 56 62 ≥ 63

2 x 12,5 56 63 ≥ 66

3 x 12,5 56 65 ≥ 68

Doppelständerwände
2 x 12,5 56 63 ≥ 66

RL,w,R = Rechenwert nach DIN 4109/11.89 Abschnitt 6.4 (Vorhaltemaß 2 dB)


Schall-Längsdämm-Maße für Trennwände mit Gipsplatten von Rigips!
Die hier angegebenen Werte sind aktuell geprüft und entsprechen dem heutigen Stand der Technik.
Diese weichen in der Regel von den älteren Werten aus Beiblatt 1 zu DIN 4109 Tabelle 32 ab.
In Anlehnung an Messungen mit Gipsplatten gelten diese Werte auch analog für Wände mit
Gipsfaserplatten (Rigidur H 10 und Rigidur H 12,5) und „Die Blauen“!

28
Bauphysikalische Angaben für den Dachgeschossausbau

Dachgeschossausbau
• Aus bauphysikalischen Gründen ist es
zweckmäßig, die gesamte Dachschräge bis
zur Traufe zu dämmen und zu bekleiden.
Bei Gefahr von Tauwasserausfall kann die
Dämmung auch vom First bis zur Schwelle
verlegt werden.
• An die Beplankung der Abseitenwand werden
hinsichtlich des Brandschutzes in der Regel
keine Anforderungen gestellt, wenn die
Schräge bis zur Schwelle brandschutztech-
nisch bekleidet ist.
• Ausnahmen sind bauaufsichtlich möglich.

Wärme- und Feuchteschutz Schallschutz


• Die Bemessung der Wärmedämmung erfolgt • Bei mit Rigips-Systemen ausgebauten Dach-
nach der gültigen EnEV. konstruktionen können je nach Dachaufbau
• Danach muss für Außendächer ein Wärme- Schalldämmwerte von Rw 40 – 50 dB erzielt
durchgangskoeffizient U = 0,20 W/m2 · K werden.
(Flachdächer, U = 0,20 W/m2 · K) erreicht wer-
den, was je nach Wärmeleitfähigkeitsgruppe Brandschutz
(035 bzw. 040) einer Dämmstoffdicke von • Kehlbalkendecken im Dachgeschoss sind brand-
120 – 140 mm entspricht. schutztechnisch wie Holzbalkendecken zu be-
• Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) handeln. Daher muss oberhalb der Holzbalken
muss bei der Ertüchtigung der obersten Ge- grundsätzlich eine Beplankung aus Holz oder
schossdecke seit 2009 den Wert 0,24 W/m2 · K Holzwerkstoffen sowie ggf. ein entsprechender
einhalten. Estrich gegen Brandbeanspruchung von oben
• Zur Verhinderung von Wasserdampf-Konden- angebracht werden (siehe Seite 76).
sation ist beim Ausbau des Dachgeschosses
eine ausreichende Be- und Entlüftung der
Dachkonstruktion zu gewährleisten. Dazu ist
gemäß DIN 4108 Teil 3, bei Dachneigungen
≥ 10° ein freier Lüftungsquerschnitt von mind.
20 mm innerhalb des Dachbereiches über der
Wärmedämmschicht erforderlich.
• Zur Begrenzung von Tauwasserausfall inner-
halb der Dämmung ist eine Dampfbremse vor-
zusehen. Der Einbau hat entsprechend
DIN 4108-7, EN 13 829 dauerhaft luftdicht inkl.
aller Anschlüsse zu erfolgen.

29
Produktanwendung – Rigips „Die Dicken“ RF

Metall-Einfachständerwände

Rigips „Die Dicken“ RF 20/25:


Gewicht: ca. 17,4/21,5 kg/m2
Dicke: 20 mm
Länge: 2.000 mm 1)
2.600 mm
Breite: 625 mm
Kantenformen: Längsseite: VARIO
Stirnseite: gefast
1)
auch als „grüne“ (kernimprägnierte) Platten erhältlich

Produktvorteile:
• Einsatz für baulichen Brandschutz
• kostengünstig
• sicher
• gutes Handling
• wirtschaftlich
• Ständerabstand 1.000 mm

Beplankung
• Universelle Wohnbau- und Feuerschutzplatten:
Rigips „Die Dicken“ RF 20/25, quer verlegt

Plattenbefestigung
• Rigips Schnellbauschrauben 35 mm in Metall- Tabelle 1: Maximal zulässige Wandhöhen
Unterkonstruktion im Abstand von 250 mm Beplankung Ständerprofil ohne Brandschutz mit Brandschutz
mm mm mm mm
Verspachtelung 1 x 20 CW 50 2.350 1) 2.350 1)
Die Plattenfugen und Befestigungsmittel können CW 75 4.000 4.000
ohne Bewehrungsstreifen mit dem VARIO CW 100 4.050 4.050
Fugenspachtel in mehreren Arbeitsgängen ver- 1 x 25 CW 50 2.750 1) 2.750 1)
spachtelt werden, siehe Fugenverspachtelung CW 75 4.000 4.000
Seite 94 ff. CW 100 4.250 4.250
Nachweis: Prüfzeugnis
Unterkonstruktion 1)
Wert gilt nur für Einbaubereich 1
• Anschlussprofile:
Rigips UW 50/75/100 bzw. CW 50/75/100
für Boden-, Decken- und Wandanschluss, Tabelle 2: Schallschutz nach DIN 4109
befestigt mit Rigips Universal Befestigungs- Beplankung Ständerprofil Wanddicke Mineralwolle Rw,R
elementen oder Schlagdübel. mm mm mm mm dB
• Ständerabstand: ≤ 1.000 mm 25 CW 50 100 40 1) 43
• Ständerprofile: Nachweis: Prüfzeugnis
Rigips CW 50/75/100 Rw,R = Bewertetes Schalldämm-Maß ohne Schall-Längsleitung über flankierende Bauteile.
• Anschlussdichtung: Schalldämm-Maße mit alternativen Dämmstoffen auf Anfrage.
1)
z. B. ISOVER Akustic TF Twin oder ISOVER Akustic TP 1
Rigips Anschlussdichtung Filz

Dämmung Tabelle 3: Brandschutz nach DIN 4102


Nach Anforderung
Beplankung Ständerprofil Mineralwolle Brandschutz
mm mm mm kg/m3
Die Dicke RF 20 ≥ CW 50 – – F 30-A
Die Dicke RF 20 ≥ CW 50 ≥ 50 1) F 90-A3)
Die Dicke RF 25 2) ≥ CW 50 40 40 F 90-A
Nachweis: Prüfzeugnisse
1)
Flächengewicht mindestens 3 kg/m2, z. B. ISOVER Protect BSP 50 bei einer Dicke von 60 mm
2)
Elt.-Dosen sind lt. Prüfzeugnis in Gipsbaustoffe einzubetten.
3)
Ständerabstand maximal 625 mm zulässig

30
Anreißen Beplankung 1. Wandseite
1 4
• Wandverlauf auf dem Fuß- • Die Wohnbau- bzw. Feuer-
boden anzeichnen. schutzplatten Rigips „Die
• Türöffnungen berück- Dicken“ RF 20, Plattenlänge
sichtigen. 2.000 mm, werden quer zu
• Wandverlauf an der Decke den Ständerprofilen mit 3
übertragen. Rigips Schnellbauschrauben
35 mm je Plattenbreite befe-
stigt.

Anschlussprofile Hohlraumdämmung
2 5
• Die UW-Anschlussprofile • Nach der Beplankung der
werden mit einseitig kleben- 1. Wandseite und der Verle-
der Rigips Anschlussdich- gung der erforderlichen Elek-
tung Filz versehen und an tro- und Sanitärinstallation
Boden und Decke mit Rigips im Wandhohlraum wird zur
Universal Befestigungsele- Verbesserung der Schalldäm-
menten oder Schlagdübel im mung bzw. für den Brand-
Abstand von 1.000 mm be- schutz eine Hohlraum-
festigt. dämmung eingebracht.
• Die CW-Anschlussprofile an • Der Hohlraum ist vollflächig zu
den angrenzenden flankieren- dämmen. Der Dämmstoff ist
den Bauteilen sind aus Schall- gegen Abrutschen zu sichern.
schutzgründen dicht mit • Dämmstoff-Anforderungen
Rigips Anschlussdichtungen siehe Tabellen 2 bzw. 3.
Filz anzuschließen.

Ständerprofile Beplankung 2. Wandseite


3 6
Die CW-Ständer mindestens Durch die Beplankung der
15 mm in die Decken- 2. Wandseite erhält die Rigips-
Anschlussprofile einstellen. Montagewand eine weitere
• CW-Ständerprofile auf den Stabilität.
Achsabstand ≤ 1.000 mm • Es wird mit einer halben
ausrichten. Plattenlänge begonnen,
• Die CW-Ständerprofile mit damit ein Fugenversatz um
der offenen Seite in Montage- ein Ständerfeld entsteht.
richtung stellen, damit die • Horizontalfugen dürfen hier
Verschraubung der Beplan- gegenüberliegend angeord-
kung an der stabileren Steg- net werden.
seite beginnt. • Die anschließende Verspach-
telung der Plattenfugen,
Anschlüsse und Schrauben-
köpfe sorgt für die endgültige
Stabilität.

31
Produktanwendung – Rigips „Die Dicken“ RF

Unterdecken und Deckenbekleidungen mit Metall-Unterkonstruktion

Mit den Wohnbau- bzw. Feuer- – z. B. im Altbau, in Heizungs- spruchung von oben einen zu- Näheres siehe „Holzbalken-
schutzplatten Rigips „Die räumen und Garagen – die ge- sätzlichen Fußbodenaufbau. decken“, Seite 76 ff.
Dicken“ RF 20 können kosten- stellten Anforderungen nicht
günstige Unterdecken in feuer- erfüllen. Hierbei übernimmt Aufbau Verspachtelung
hemmender (F30) Ausführung die Rigips-Unterdecke allein die Balkenabdeckung (Holzverscha- VARIO Fugenspachtel, siehe
hergestellt werden. geforderte Brandschutzfunk- lung) aus 16 mm Spanplatten Seite 94 ff.
• Selbständige Brandschutz- tion; ohne Berücksichtigung oder 21 mm gespundeten Bret-
decken können überall dort der Rohdecke. tern. Bei Brandbeanspruchung
eingesetzt werden, wo vor- • Deckenbekleidungen unter von oben ist zusätzlich ein Fuß-
handene Rohdecken aufgrund Holzbalken (F … von unten) bodenaufbau z.B. mit Rigidur
ihrer Bauart und Beschaffenheit erfordern für die Brandbean- Trockenestrich notwendig.

Rigips-Deckenbekleidung F 30-B unter


Holzbalkendecke, direkt befestigt

Beplankung
• Rigips „Die Dicken“ RF 20
900 mm
Plattenbefestigung
• Rigips Schnellbauschrauben 35 mm im
Abstand von 170 mm Tragprofil

Direktabhänger
Dämmstoff-Auflage
• mind. 100 mm dick, mind. B1

Unterkonstruktion direkt befestigt


750 mm
• Deckenprofile CD 60/27 mit Rigips Direkt-
abhänger (mit Schienenläufer nur möglich,
wenn keine Zusatzlasten angebracht werden).

Rigips-Deckenbekleidung F 30-B unter


Holzbalkendecke, abgehängt befestigt
900 mm
Beplankung Noniushänger

• Rigips „Die Dicken“ RF 20

Plattenbefestigung Kreuzschnellverbinder
• Rigips Schnellbauschrauben 35 mm im
Tragprofil
Abstand von 170 mm
Grundprofil
Dämmstoff-Auflage
• mind. 100 mm dick, mind. B1 900 mm

Unterkonstruktion abgehängt befestigt


750 mm
• Deckenprofil CD 60/27 (Grund- und Tragprofile)
Abhänger: Nonius-Abhängesystem.

32
Unterdecken und Deckenbekleidungen mit Holz-Unterkonstruktion

Rigips-Deckenbekleidung F 30-B unter


Holzbalkendecke

Beplankung
• Rigips „Die Dicken“ RF 20
850 mm
Plattenbefestigung
• Rigips Schnellbauschrauben 45 mm mit
Grobgewinde im Abstand von 200 mm Traglatte

Dämmstoff-Auflage
• mind. 100 mm dick, mind. B1

Unterkonstruktion direkt befestigt


750 mm
• Holzlattung 60 x 40 mm (quer zur Platte)

Rigips-Brandschutzdecke F 30-B,
selbstständig

Beplankung 850 mm
• Rigips „Die Dicken“ RF 20

Rohdecke beliebig Grundlatte


• Bei Bekleidungen von Holzbalkendecken kann
auf die Grundlattung verzichtet werden, wenn
Traglatte
der Balkenabstand max. 750 mm beträgt.

Plattenbefestigung
• Rigips Schnellbauschrauben 45 mm mit 750 mm
Grobgewinde im Abstand von 200 mm
500 mm

Unterkonstruktion
• Grundlatten 60 x 40 mm
• Traglatten 50 x 30 mm
• Längsfugen ohne Holzlatten Hinterlegung

Weitere technische Einzelheiten, siehe linke


Seite (Deckenbekleidungen mit Metall-Unter-
konstruktion)

33
Produktanwendung – Rigips „Die Dicken“ RF

Dachgeschossausbau

Rigips „Die Dicken“ RF 20:


Gewicht: ca. 17,4 kg/m2
Dicke: 20 mm
Länge: 2.000 mm 1)
2.600 mm
Breite: 625 mm
Kantenformen: Längsseite: VARIO
Stirnseite: gefast
1)
auch als „grüne“ (kernimprägnierte) Platten erhältlich

Produktvorteile:
• Einsatz für baulichen Brandschutz
• kostengünstig
• sicher
• gutes Handling
• wirtschaftlich durch große Ersparnis von
Unterkonstruktion

Beplankung
Universelle Wohnbau- und Feuerschutzplatten:
• Rigips „Die Dicken“ RF 20

Plattenbefestigung
• Rigips Schnellbauschrauben 35 mm in Metall- Abseitenwände
Unterkonstruktion bzw. 45 mm Grobgewinde Die Montage von Abseitenwänden erfolgt analog 1
in Holz-Unterkonstruktion im Abstand von zu den Hinweisen auf Seite 68.
170 mm.
150 mm
Bei Anforderungen an den Brandschutz F 30
Verspachtelung • Dämmstoff im Zwischendeckenbereich mind. B1.
• Die Plattenfugen und Befestigungsmittel • Dämmstoffdicke mindestens 100 mm.
können ohne Bewehrungsstreifen mit dem • Ausbildung von Kehlbalkendecken – siehe
15
0
m

Fugenspachtelsystem VARIO in mehreren Konstruktionstipps Seite 69 und 71.


m

Arbeitsgängen verspachtelt werden, siehe


Fugenverspachtelung Seite 94 ff.
• Sind starke Bewegungen zu erwarten, empfehlen Der Anschluss der Dachschräge an die Kehl- 2
wir mit Rigips Bewehrungsstreifen zu arbeiten! balkendecke erfolgt mit einem stumpf gestoße-
nen Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen (siehe
150 mm
Unterkonstruktion Bild 1) oder mit eingespachteltem Bewegungs-
• Hutdeckenprofile oder Rigips Deckenprofil profil über Eck (siehe Bild 2).
CD 60/27, in Verbindung mit Direktabhänger
oder Schienenläufer
15
0
m

Alternativ:
m

• Holzlatten 50/30 oder 60/40 mm

Dämmung
• Mineralwolle-Matten, Rollenbreite abgestimmt
auf den Sparren- bzw. Kehlbalkenabstand
• Klemmfilz bzw. Dämmkeile
• Dämmstoffdicke: nach Anforderung

34
Dämmung • In der Regel erfüllt die Dampf-
Die Dämmstoffbreite ist so zu bremsebene gleichzeitig die
wählen, dass der Dämmstoff Funktion der Luftdichtigkeit.
press zwischen den Sparren bzw. Besonders wichtig ist dabei,
Kehlbalken sitzt. Hierfür wird dass die Anschlüsse an an-
die Breite ca. 10 mm größer zu- grenzende Giebelwände und
geschnitten als der jeweils lichte Durchdringungen dauerhaft
Sparren- bzw. Balkenabstand dicht angeschlossen werden.
aufweist. Bei der Verlegung ist • Die überlappenden Stöße
darauf zu achten, dass keine müssen mit dafür geeigneten
Hohlräume (Fugen) verbleiben. Klebebändern luftdicht ver-
Um ein übermäßiges Eindringen klebt werden.
von Feuchtigkeit in die Dämm-
stoffschicht zu vermeiden
(Tauwasserausfall), ist eine
Dampfbremse vorzusehen.

Beplankung auf Unter- An diesen querverlegten Profilen


konstruktion werden die Wohnbau/-Feuer-
Bei Sparrenabständen mit schutzplatten Rigips „Die Dicken“
Achsmaß über 750 bis max. RF 20 vertikal angeordnet ange-
850 mm werden für eine maß- schraubt.
genaue Unterkonstruktion
Hutdeckenprofile im Abstand
von 750 mm quer zu den
Sparren befestigt. Ungenauig-
keiten der Balkenflucht sind
mit Holzlatten, die auf Sparren Alternativ kann diese Konstruk-
bzw. Kehlbalken aufgebracht tion auch mit Holzlatten 50/30
werden, auszugleichen. oder 60/40 mm gebaut werden.

Beplankung/Querverlegung Verschraubt wird mit je 4


auf Sparren Schrauben auf 625 mm Platten-
Mit Rigips „Die Dicken“ RF 20 breite (Schnellbauschrauben
können Dachgeschosse mit 45 mm, Grobgewinde). Die
Sparrenabständen bis max. Querfugen sind im Versatz an-
750 mm ohne Latten-Unter- zuordnen. Vor dem Anbringen
konstruktion ausgebaut wer- der Platten werden die scharf-
den. Die Platten werden quer kantig geschnittenen Quer-
zu den Sparren/Kehlbalken an- kanten mit dem VARIO Kanten-
geordnet. Soweit erforderlich, hobel angefast (siehe Seite 92).
ist die Sparrenflucht mit auf- Es ist darauf zu achten, dass
genagelten Latten 50/30 mm die Dampfbremsschicht nicht
auszugleichen. Fugenstöße durch Stoßhinterlegungen
müssen nicht auf den Sparren oder Durchdringungen be-
erfolgen. Im Sparrenfeld sind schädigt wird.
Fugenstöße mit hinterlegter
Latte (Schwebender Stoß) aus-
zuführen.

35
Produktanwendung – Rigips „Die Leichten“ RB

Metall-Einfachständerwände

Rigips „Die Leichten“ RB 25:


Gewicht: ca. 17,5/18,9 kg/m2
Dicke: 25 mm
Länge: 2.000 mm 1)
2.600 mm 1)
Breite: 625 mm
Kantenformen: Längsseite: VARIO
Stirnseite: gefast bei
2.000 mm
1)
auch als „grüne“ (kernimprägnierte) Platten erhältlich

Produktvorteile:
• bis zu 20% geringeres Gewicht
• hohe Stabilität
• hervorragende Verarbeitungseigenschaften
• gutes Handling auch in kleinen, verwinkelten
Räumen (z. B. Bäder)
• Ständerabstand 1.000 mm

Beplankung
• Wohnbauplatten:
Rigips „Die Leichten“ RB 25, quer verlegt

Plattenbefestigung Tabelle 1: Maximal zulässige Wandhöhen


• Rigips Schnellbauschrauben 35 mm in Beplankung Ständerprofil ohne Brandschutz mit Brandschutz
Metall-Unterkonstruktion im Abstand von mm mm mm mm
250 mm. 25 CW 50 2.750 1) 2.750 1)
25 CW 75 4.000 3.750
Verspachtelung 25 CW 100 4.250 4.250
Die Plattenfugen und Befestigungsmittel Nachweis: Prüfzeugnis
können ohne Bewehrungsstreifen mit dem 1)
Wert gilt nur für Einbaubereich 1
VARIO Fugenspachtel in mehreren Arbeits-
gängen verspachtelt werden, siehe Fugen-
verspachtelung Seite 94 ff.
Tabelle 2: Schallschutz nach DIN 4109
Unterkonstruktion Beplankung Ständerprofil Wanddicke Mineralwolle Rw,R
• Anschlussprofile: mm mm mm mm dB
Rigips UW 50/75/100 bzw. CW 50/75/100 25 CW 50 100 – 36
für Boden-, Decken- und Wandanschluss, 25 CW 50 100 40 1) 41
befestigt mit Rigips Universal Befestigungs- Nachweis: Prüfzeugnisse
Rw,R = Bewertetes Schalldämm-Maß ohne Schall-Längsleitung über flankierende Bauteile.
elementen oder Schlagdübel 1)
z. B. ISOVER Akustic TF oder ISOVER Akustic TP 1
• Ständerprofile:
Rigips CW 50/75/100
• Anschlussdichtung:
Rigips Anschlussdichtung Filz Tabelle 3: Brandschutz nach DIN 4102
Beplankung Ständerprofil Mineralwolle Brandschutz
mm mm mm kg/m3
25 ≥ CW 50 – – F 30-A
Nachweis: Prüfzeugnis
Einbau von Elt.-Dosen in Rigips-Montagewände mit Brandschutzanforderungen, siehe Seite 107.

36
Anreißen Beplankung 1. Wandseite
1 4
• Wandverlauf auf dem • Rigips „Die Leichte“ RB 25,
Fußboden anzeichnen. Plattenlänge 2.000 mm, wird
• Türöffnungen berück- quer zu den Ständerprofilen
sichtigen. mit drei 35 mm langen
• Wandverlauf an der Decke Schnellbauschrauben je Plat-
übertragen. tenbreite befestigt.

Anschlussprofile Hohlraumdämmung
2 5
• Die UW-Anschlussprofile wer- • Nach der Beplankung der
den mit einseitig klebender 1. Wandseite und der Verle-
Rigips Anschlussdichtung Filz gung der erforderl. Elektro-
versehen und an Boden und und Sanitärinstallation im
Decke mit Rigips Universal Wandhohlraum wird zur
Befestigungselementen oder Verbesserung der Schall-
Schlagdübel im Abstand von dämmung bzw. für den
1.000 mm befestigt. Brandschutz eine Hohlraum-
• Die CW-Anschlussprofile an dämmung eingebracht.
den angrenzenden flankie- • Der Hohlraum ist vollflächig zu
renden Wänden sind aus dämmen. Der Dämmstoff ist
Schallschutzgründen dicht mit gegen Abrutschen zu sichern.
Rigips Anschlussdichtungen • Dämmstoff-Anforderungen
Filz anzuschließen. siehe Tabellen 2 bzw. 3.

Ständerprofile Beplankung 2. Wandseite


3 6
Die CW-Ständer mindestens Durch die Beplankung der
15 mm mit der offenen Seite 2. Wandseite erhält die Rigips-
in Montagerichtung in die Montagewand eine weitere
Decken-Anschlussprofile ein- Stabilität.
stellen. • Es wird mit einer halben Plat-
• CW-Ständerprofile auf den tenlänge begonnen, damit
Achsabstand ≤ 1.000 mm ein Fugenversatz um
ausrichten. 1 Ständerfeld entsteht.
• Die CW-Ständerprofile mit • Horizontalfugen dürfen hier
der offenen Seite in Montage- gegenüberliegend angeord-
richtung stellen, damit die net werden.
Verschraubung der Beplan- • Die anschließende Verspach-
kung an der stabileren Steg- telung der Plattenfugen,
seite beginnt. Anschlüsse und Schrauben-
köpfe sorgt für die endgültige
Stabilität.

37
Produktanwendung – Rigidur H-Gipsfaserplatten it Luftreini
M

gu
idur H –

ngseffekt
Metall-Einfachständerwände

Rig
Rigidur H 10/12,5 und 15:
Gewichte:
Rigidur H 10/12,5/15 ca. 12/15/18 kg/m2
Dicke: 10/12,5 und 15 mm
Längen 1): 2.000, 2.500, 2.750 und
3.000 mm
Breite: 1.2452) oder 1.249 3) mm
Kantenform: scharfkantig
Sonstiges: werkseitig grundiert
Rigidur H 10, 12 und 15
auch kleinformatig
1.000 x 1.500 mm
erhältlich
1)
andere Abmessungen siehe Rigips-Preisliste
2)
Platten für die Spachtelfugentechnik
3)
Platten für die Klebefugentechnik

Produktvorteile:
• beste Oberflächenebenheit
• werkseitig grundiert Tabelle 1: Maximal zulässige Wandhöhen
• hohe Festigkeit Beplankung Ständer- ohne Brandschutz mit Brandschutz
mm profil mm mm mm
Beplankung 10/12,5/15 CW 50 3.000 1)/3.150 1)/3.300 1) 3.000 1)/3.000 1)/3.300 1)
• Universelle Ausbau-, Feuchtraum- und Feuer- 10/12,5/15 CW 75 4.000/4.000/4.000 4.000/4.000/4.000
schutzplatten Rigidur. 10/12,5/15 CW 100 4.850/5.100/5.300 4.850/5.000/5.000
• Besondere Regel: Plattenverlegung mit gegen-
2 x 10/12,5 + 10/2 x 12,5 CW 50 4.000/4.000/4.000 4.000/4.000/4.000
überliegenden Fugen.
2 x 10/12,5 + 10/2 x 12,5 CW 75 4.550/4.800/5.050 4.550/4.800/5.000
• Bei 2-lagiger Beplankung kann die 1. Lage
2 x 10/12,5 + 10/2 x 12,5 CW 100 6.450/6.800/7.150 5.000/5.000/5.000
ohne Verspachtelung stumpf gestoßen werden.
Nachweis: Prüfzeugnis bzw. analoger Rigips Berechnung
Die 2. Lage wird dann ständerunabhängig auf 1)
Wert gilt nur für Einbaubereich 1
der 1. Lage befestigt, siehe Plattenbefestigung.

Plattenbefestigung Tabelle 2: Schallschutz nach DIN 4109 (Auszug)


• Bei 1-lagiger Beplankung: Beplankung Ständer Wanddicke Mineralwolle Rw,R
Mit Rigidur Fix Schnellbauschrauben 30 mm mm profil mm mm mm dB
im Abstand von 250 mm 10/12,5/15 CW 50 70/75/80 –/40/40 36/43/43
• Bei 2-lagiger Beplankung und Verschraubung 10/12,5/15 CW 75 95/100/105 40/60/60 43/51/52
in den Ständer: 10/12,5/15 CW 100 120/125/130 40/60/60 43/52/52
1. Lage max. 750 mm Schraubenabstand
2 x 10/12,5 + 10/2 x 12,5 CW 50 90/95/100 40/40/40 47/54/54
2. Lage max. 250 mm Schraubenabstand
2 x 10/12,5 + 10/2 x 12,5 CW 75 115/120/125 40/60/60 52/61/61
• Bei 2-lagiger Beplankung und Befestigung der
2 x 10/12,5 + 10/2 x 12,5 CW 100 140/145/150 40/60/60 521)/611)/62
2. Lage in die 1. Lage:
Nachweis: Prüfzeugnis
1. Lage max. 250 mm Rw,R = Bewertetes Schalldämm-Maß ohne Schall-Längsleitung über flankierende Bauteile.
1)
2. Lage max. 250 mm Schraubenabstand bzw. in Anlehnung an System 3.65.05

150 mm Klammerabstand
Die Befestigung der zweiten Plattenlage in die
Tabelle 3: Brandschutz nach DIN 4102
erste erfolgt ringsum und in Plattenmitte.
Beplankung Ständerprofil Mineralwolle Brandschutz
mm mm mm kg/m3
Unterkonstruktion
• Anschlussprofile: Rigips UW bzw. CW 50/ 75/ 10/12,5/15 CW 50/75/100 nicht erforderlich F 30-A
100 für Boden-, Decken- und Wandanschluss, 2 x 10 CW 50/75/100 60 20 1) F 60-A
befestigt mit Rigips Nageldübel. 12,5 + 10 CW 75/100 40 50 F 90-A
• Ständerprofile: Rigips CW 50/ 75/100 2 x 12,5 CW 50/75/100 nicht erforderlich F 90-A
• Anschlussdichtung: Nachweis: Prüfzeugnis
Einbau von Elt.-Dosen in Rigips-Montagewände mit Brandschutzanforderungen, siehe Seite 107.
Rigips Anschlussdichtung Filz 1)
Schmelzpunkt ≥ 1.000 °C

Verspachtelung
Details über Spachtelfugen- und Klebefugen-
38 technik für Rigidur-Gipsfaserplatten s. Seite 103.
Anreißen Beplankung 1. Wandseite
1 4
• Wandverlauf auf dem Fuß- • Bei 1-lagiger Beplankung
boden anzeichnen. werden hierfür die Gipsfaser-
• Türöffnungen berück- platten (anders als bei Gips-
sichtigen. platten) in Richtung der ge-
• Wandverlauf an der Decke schlossenen Profile und mit
übertragen. gegenüberliegenden Fugen
verlegt. Sind Querfugen erfor-
derlich, so sind diese im Ver-
satz ≥ 400 mm anzuordnen.
• Bei 2-lagiger Beplankung
kann die untere Lage auch
stumpf gestoßen werden
(siehe Plattenbefestigung).

Anschlussprofile Hohlraumdämmung
2 5
• Die UW-Anschlussprofile • Nach der Beplankung der
werden mit einseitig kleben- 1. Wandseite und der Verlegung
der Rigips Anschlussdichtung der erforderlichen Elektro-
Filz versehen und an Boden und Sanitärinstallation im
und Decke mit Rigips Nagel- Wandhohlraum kann zur Ver-
dübeln im Abstand von besserung der Schalldämmung
1.000 mm befestigt. bzw. für den Brandschutz
• Die CW-Anschlussprofile an eine Hohlraumdämmung
den angrenzenden flankieren- eingebracht.
den Bauteilen sind aus Schall- • Der Hohlraum ist vollflächig zu
schutzgründen dicht mit dämmen. Der Dämmstoff ist
Rigips Anschlussdichtungen gegen Abrutschen zu sichern.
Filz anzuschließen. • Dämmstoff-Anforderungen
siehe Tabellen 2 bzw. 3.

Ständerprofile Beplankung 2. Wandseite


3 6
Die CW-Ständer mindestens • Die Beplankung muss mit
15 mm mit der geschlossenen gegenüberliegenden Fugen
Seite in Montagerichtung in die angebracht werden.
Decken-Anschlussprofile ein- • Die anschließende Verspach-
stellen. telung der Plattenfugen,
• CW-Ständerprofile auf den Anschlüsse und Schrauben-
Achsabstand 500 mm für köpfe sorgt für die endgültige
kleinformatige Rigidur-Platten Stabilität.
und für großformatige
Rigidur-Platten ≤ 625 mm
ausrichten.
Rigips-Hinweis
Weitere Informationen zur Verarbeitung entnehmen Sie der
Broschüre „Verarbeitungsrichtlinien Wand, Decke und Dach mit
Rigidur-Gipsfaserplatten“.

39
Produktanwendung – Rigidur H-Gipsfaserplatten it Luftreini
M

gu
idur H –

ngseffekt
Holz-Einfachständerwände

Rig
Rigidur H 10/12,5 und 15:
Gewichte:
Rigidur H 10/12,5/15 ca. 12/15/18 kg/m2
Dicke: 10/12,5 und 15 mm
Längen 1): 2.000, 2.500, 2.750 und
3.000 mm
Breite: 1.2452) oder 1.249 3) mm
Kantenform: scharfkantig
Sonstiges: werkseitig grundiert
Rigidur H 10, 12 und 15
auch kleinformatig
1.000 x 1.500 mm
erhältlich
1)
andere Abmessungen siehe Rigips-Preisliste
2)
Platten für die Spachtelfugentechnik
3)
Platten für die Klebefugentechnik

Produktvorteile:
• beste Oberflächenebenheit
• werkseitig grundiert Tabelle 1: Maximal zulässige Wandhöhen
• hohe Festigkeit Beplankung Holzständer ohne Brandschutz mit Brandschutz
mm mm mm mm
Beplankung 10 ≥ 60/60 3.100 3.100
• Universelle Ausbau-, Feuchtraum- und Feuer- 12,5 ≥ 40/60 3.100 3.100
schutzplatten Rigidur. 2 x 10 ≥ 40/60 3.100 3.100
• Besondere Regel: Plattenverlegung mit gegen-
2 x 10 ≥ 60/80 4.100 4.100
überliegenden Fugen, in Richtung geschlossener
2 x 12,5 ≥ 40/80 4.100 4.100
Profilseite.
• Bei 2-lagiger Beplankung kann die 1. Lage
ohne Verspachtelung stumpf gestoßen werden. Tabelle 2: Schallschutz nach DIN 4109
Die 2. Lage wird dann ständerunabhängig auf
Beplankung Holzständer Wanddicke Mineralwolle Rw,R
der 1. Lage befestigt, siehe Plattenbefestigung.
mm mm mm mm dB
12,5 ≥ 40/60 110 60 43
Plattenbefestigung
• Bei 1-lagiger Beplankung (10/12,5 mm): 2 x 10 ≥ 60/80 120 80 1) 41
Mit Rigidur Fix Schnellbauschrauben 30 mm 2 x 12,5 ≥ 40/80 130 – 48
im Abstand von 250 mm. 2 x 12,5 ≥ 50/80 130 60 51
• Bei 2-lagiger Beplankung und Verschraubung Nachweis: Prüfzeugnisse
1)
Zellulosedämmstoff Isofloc
in den Ständer:
1. Lage max. 750 mm Schraubenabstand
2. Lage max. 250 mm Schraubenabstand Tabelle 3: Brandschutz nach DIN 4102
• Bei 2-lagiger Beplankung und Befestigung Beplankung Holzständer Mineralwolle Brandschutz
der 2. Lage in die 1. Lage: mm mm mm kg/m3
1. Lage max. 250 mm 10 ≥ 60/60 40 nichtbrennbar 1) F 30-B
2. Lage max. 250 mm Schraubenabstand bzw.
12,5 ≥ 40/60 60 normalentflammbar 2) F 30-B
150 mm Klammerabstand
2 x 10 ≥ 40/60 60 normalentflammbar 2) F 60-B
Die Befestigung der zweiten Plattenlage in die
2 x 10 ≥ 60/80 80 normalentflammbar 2) F 60-B
erste erfolgt ringsum und in Plattenmitte.
2 x 10 ≥ 40/60 40 nichtbrennbar 3) F 90-B
Unterkonstruktion 2 x 12,5 ≥ 40/80 80 normalentflammbar 2) F 90-B
• Anschluss: Nachweis: Prüfzeugnisse
1)
Dämmung nach DIN EN 13162 Schmelzpunkt 1.000 °C, Rohdichte ρ ≥ 30 kg/m3
Holz 40 x 60 mm oder 60 x 60 mm für Boden-, 2)
Zellulosedämmstoff Isofloc
Decken- und Wandanschluss, 1)
Dämmung nach DIN EN 13162 Schmelzpunkt 1.000 °C, Rohdichte ρ ≥ 50 kg/m3
befestigt mit Rahmendübel oder Holz 60 x 60
mm für Wandanschlüsse.
• Holzständer: Holz 40 x 60 mm oder 60 x 60 mm Verspachtelung
• Anschlussdichtung: Details über Spachtelfugen- und Klebefugen-
Rigips Anschlussdichtung Filz technik für Rigidur-Gipsfaserplatten s. Seite 103.
40
Anreißen Beplankung 1. Wandseite
1 4
• Wandverlauf auf dem Fuß- • Bei 1-lagiger Beplankung
boden anzeichnen. werden die Gipsfaserplatten
• Türöffnungen berück- (anders als bei Gipsplatten)
sichtigen. mit gegenüberliegenden
• Wandverlauf an der Decke Fugen verlegt. Sind Quer-
übertragen. fugen erforderlich, so sind
diese im Versatz ≥ 400 mm
anzuordnen.
• Bei 2-lagiger Beplankung
kann die untere Lage auch
stumpf gestoßen werden
(siehe Plattenbefestigung).

Anschluss Hohlraumdämmung
2 5
• Die Anschlusshölzer werden • Nach der Beplankung der
mit einseitig klebender Rigips 1. Wandseite und der Verlegung
Anschlussdichtung Filz ver- der erforderlichen Elektro-
sehen und an Boden und und Sanitärinstallation im
Decke mit Rahmendübeln Wandhohlraum wird zur
im Abstand von 1.000 mm Verbesserung der Schall-
befestigt. dämmung eine Hohlraum-
• Die Holzständer an den an- dämmung eingebracht.
grenzenden flankierenden • Der Hohlraum ist vollflächig
Bauteilen sind aus Schall- zu dämmen.
schutzgründen dicht mit • Der Dämmstoff ist gegen
Rigips Anschlussdichtungen Abrutschen (z. B. durch an-
Filz anzuschließen. tackern) zu sichern.
• Dämmstoff-Anforderungen
siehe Tabelle 2.

Holzständer Beplankung 2. Wandseite


3 6
• Je nach Anforderung an die • Die Beplankung der 2. Wand-
Wandhöhe werden 40 x 60 seite wird mit gegenüberlie-
mm bzw. 60 x 60 mm Hölzer genden Fugen ausgebildet.
als Unterkonstruktion einge- • Die anschließende Verspach-
stellt. telung der Plattenfugen,
• Die Holzständer auf den Anschlüsse und Schrauben-
Achsabstand von 500 mm köpfe sorgt für die endgültige
für kleinformatige Rigidur- Stabilität.
Platten und für großformati-
ge Rigidur-Platten ≤ 625 mm
einmessen.
• Die Holzständer sind mit den
entsprechenden Nägeln oder
Schrauben an den Anschluss-
hölzern zu fixieren.
Rigips-Hinweis
Weitere Informationen zur Verarbeitung entnehmen Sie der
Broschüre „Verarbeitungsrichtlinien Wand, Decke und Dach mit
Rigidur-Gipsfaserplatten“.

41
Produktanwendung – Rigidur H-Gipsfaserplatten it Luftreini
M

gu
idur H –

ngseffekt
Dachgeschossausbau

Rig
Rigidur H 10 kleinformatige Platten,
Rigidur H 12,5 kleinformatige Platten:
Gewichte:
Rigidur H 10 ca. 12 kg/m2
Rigidur H 12,5 ca. 15 kg/m2
Dicke: 10 und 12,5 mm
Länge: 1.500 mm
Breite: 1.000 mm
Kantenform: scharfkantig
Sonstiges: werkseitig grundiert

Rigidur H 10, Rigidur H 12,5, Rigidur H 15:


Gewichte:
Rigidur H 10 ca. 12 kg/m2
Rigidur H 12,5 ca. 15 kg/m2
Rigidur H 15 ca. 18 kg/m2
Dicke: 10, 12,5, 15 mm
Längen 1): 2.000, 2.500, 2.750 und
3.000 mm
Breite: 1.2452) oder 1.249 3) mm
Kantenform: scharfkantig
1)
andere Abmessungen siehe Rigips-Preisliste
2)
Platten für die Spachtelfugentechnik
3)
Platten für die Klebefugentechnik

Produktvorteile: Unterkonstruktion
• Hutdeckenprofile oder Rigips Deckenprofil
• beste Oberflächenbeschaffenheit
• hohe Konsollasten CD 60/27, in Verbindung mit Direktabhänger
• hohe Festigkeit oder Schienenläufer.
• Plattenspannweite 500 mm
(mit Brandschutz) ≤ 400 mm
Beplankung • Tragprofile 1.000 (mit Brandschutz) ≤ 900 mm
• Universelle Ausbau-, Feuchtraum- und Feuer- • Alternativ: Holzlatten ≥ 50/30 mm
schutzplatten.
• Rigidur mit Plattenabstand 5 – 7 mm montie- Dämmung
ren, wenn verspachtelt wird. • Mineralwolle-Matten, Rollenbreite abgestimmt
auf den Sparren- bzw. Kehlbalkenabstand.
Plattenbefestigung • Klemmfilz bzw. Dämmkeile
• Rigidur Fix Schnellbauschrauben 30 mm im • Dämmstoffdicke: mind. 120 – 140 mm
Abstand von ≤ 150 mm in Metall-Unter- (siehe auch Seite 29)
konstruktion oder in Holzlatten ≥ 50/30 mm
Abseitenwände
Verspachtelung Die Montage von Abseitenwänden erfolgt analog
Details über Spachtelfugen- und Klebefugen- zu den Hinweisen auf Seite 68.
technik für Rigidur-Gipsfaserplatten s. Seite 103.
Bei Anforderungen an den Brandschutz F 30
• Die zu wählende Mineralwolle muss mindes-
tens der Brandschutzklasse B1 entsprechen.
• Dämmstoffdicke mindestens 100 mm.
• Ausbildung von Kehlbalkendecken – siehe
Konstruktionstipps Seite 69 und 71.

42
Starre Anschlüsse/Details
Hinweis
• In der Regel erfüllt die Anschluss der Dachschräge an
1
Dampfbremsebene gleich- Kehlbalkendecke mit Rigips
zeitig die Funktion der Luft- Glasfaserbewehrungsstreifen.
dichtigkeit. Besonders 150 mm

wichtig ist dabei, dass die


Anschlüsse an angrenzende
Giebelwände und Durch-

15
0
m
dringungen dauerhaft dicht

m
angeschlossen werden
• Die überlappenden Stöße
Dämmung müssen mit dafür geeigne-
Die Dämmstoffbreite ist so zu ten Klebebändern verklebt Hinweis
wählen, dass der Dämmstoff werden
Die Verspachtelung mit Bewehrungsstreifen über Eck birgt die
press zwischen den Sparren bzw.
Gefahr des „Sich-Rundziehens“ der Ecke.
Kehlbalken sitzt. Hierfür wird
die Breite ca. 10 mm größer zu-
geschnitten als der jeweils lichte wird quer zu den Sparren/
Sparren- bzw. Balkenabstand Balken eine Unterkonstruktion 2
Anschluss der Dachschräge
aufweist. Bei der Verlegung ist bestehend aus Hutdecken- an Kehlbalkendecke mit einge-
darauf zu achten, dass keine profilen aufgeschraubt. Der lassenem Bewegungsprofil
150 mm
Hohlräume (Fugen) verbleiben. Abstand dieser Profile beträgt über Eck.
Um ein übermäßiges Eindringen max. 500 mm (Achsmaß). Die
von Feuchtigkeit in die Dämm- Sparrenabstände dürfen bis
stoffschicht zu vermeiden max. 1.000 mm (Achsmaß) be-
15
0
m

(Tauwasserausfall), ist eine tragen. Alternativ können als


m

Dampfbremse vorzusehen. Unterkonstruktion auch Holz-


latten ≥ 50/30 mm verwendet
werden. 3
• Verspachtelung mit VARIO
Fugenspachtel (Fugenabstand
Beplankung 5 mm).
Quer zu den Latten werden • Zwischen die Beplankung der
die Rigidur-Platten mit Rigidur einzelnen Flächen wie Decke
Fix Schnellbauschrauben bzw. und Schräge, Schräge und
Rigidur Schnellbauschrauben Abseitenwand oder Flächen
befestigt. Der Abstand der die an Giebelwände etc. an-
Befestigungsmittel beträgt schließen, sind Trennstreifen
150 mm für Rigidur 10 und einzulegen. Diese können z. B.
200 mm für Rigidur 12,5. aus Malerkrepp oder ähnli-
Zuerst wird die Kehlbalkendecke chen Klebebändern bestehen.
und danach die Dachschräge – (Klebebänder zur Abklebung
ohne Kreuzfugen – bekleidet. von Dampfbremsen sind nicht
Plattenquerstöße müssen immer geeignet!) Die Verspachtelung
im Versatz von mind. 1 Latten- der Fugen erfolgt gegen diese
abstand angeordnet werden. Trennbänder und ermöglicht
Für die folgende Verspachtelung so eine definierte Trennung
müssen die Fugen einen Ab- der Flächen über eine Haar-
stand von 5-7 mm vorweisen. fuge.
Alternativ: Verklebung mit
Rigidur Fugenkleber (Fugenab-
stand 1 mm). Für eine saubere
Unterkonstruktion Kehlausbildung zwischen Decke Rigips-Hinweis
Nachdem Kehlbalkendecke und Dachfläche müssen die
und Dachschräge vollständig Plattenkanten der Dachneigung Weitere Informationen zur Verarbeitung entnehmen Sie der
gedämmt sind und die Dampf- entsprechend angeschrägt Broschüre „Verarbeitungsrichtlinien Wand, Decke und Dach mit
bremse aufgebracht wurde, werden. Rigidur-Gipsfaserplatten“.

43
Produktanwendung – Rigidur Estrichelemente

Trockenestrich – Rigidur Estrichelemente mit und ohne Dämmung

Rigidur Estrichelemente:
Maße: 500 x 1.500 mm
Rigidur Estrichelement 20/25
Gewicht: ca. 24,1/30,1 kg/m2
Aufbau: 2 x 10/12,5 mm
Rigidur Estrichelement 30/35 MW
Gewicht: ca. 25,7/31,7 kg/m2
Aufbau: 2 x 10/12,5 mm
+ 10 mm Mineralwolle
Rigidur Estrichelement 30/35 HF
Gewicht: ca. 26,1/32,1 kg/m2
Aufbau: 2 x 10/12,5 mm
+ 10 mm
Holzweichfaser
Rigidur Estrichelement 40 PS
Gewicht: ca. 24,5 kg/m2
Aufbau: 2 x 10 mm Rigidur
+ 20 mm Polystyrol
Rigidur Estrichelement 50 PS
Gewicht: ca. 24,7 kg/m2
Aufbau: 2 x 10 mm Rigidur
+ 30 mm Polystyrol Ausgleich von Bodenunebenheiten
Bis 5 mm z. B. VARIO Fugenspachtel
Produktvorteile: Bis 10 mm Fließspachtel, z. B. von Saint-Gobain Weber
• ideal für Renovierung Bis 100 mm Rigidur Ausgleichsschüttung, unverdichtet
• abgestimmt auf Trittschall-, Wärme- und Über 100 - 200 mm Ausgleichsschüttung z. B. Fibotherm Trockenschüttung
Brandschutz-Anforderungen leicht (Fibo ExClay)
• vorgefertigte Elemente Über 200 mm gebundene Schüttung
• einfache und schnelle Montage
• wirtschaftliche, saubere und trockene Lösung Verbindungsmittel für Rigidur Estrichelemente
• Rigidur Estrichelemente für Fußboden- Rigidur Spreizklammern
heizungen geeignet Schnellbauschrauben
• stuhlrollengeeignet Elemente mit 3,9 x 19 mm ø 1,4 -1,6 mm
• hohe Oberflächenhärte (35 N/mm2) 2 x 10 mm Rigidur-Platten Länge: 18 -19 mm
Elemente mit 3,9 x 22 mm ø 1,4 -1,6 mm
Verlegung 2 x 12,5 mm Rigidur-Platten Länge: 21- 22 mm
• Rigidur Estrichelemente werden im Längsver- Abstand 250 mm 150 mm
band (Fugenversatz mind. 200 mm) verlegt
Verlegung, Verklebung und Fixierung der Estrichelemente
Rigidur Ausgleichsschüttung • Der Estrichkleber wird auf den nach oben offen liegenden, sauberen Stufenfalz
• Zum Ausgleich von Bodenunebenheiten im Verlauf der Querfuge als Doppelstrang aufgetragen.
≥ 10 mm • Der Rigidur Nature Line Estrichkleber muss satt aufgetragen werden, damit sich
• Bis 100 mm Schütthöhe ohne Verdichtung der gesamte Stufenfalz mit Kleber füllt, sobald das nächste Rigidur Estrichelement
• Zu überschüttende Leitungen mit mind. 10 mm aufgelegt wird. Dadurch wird die optimale Klebeverbindung hergestellt.
Überdeckung vorsehen. Leitungsabstand • Das Fixieren der Estrichelemente erfolgt reihenweise im Verlauf der Verlegung
mind. 20 mm. jeweils im Falzbereich mit Rigidur Schnellbauschrauben oder verzinkten und
geharzten Spreizklammern.
• Die Längen der Befestigungsmittel sind so zu wählen, dass die Rückseite der
Rigidur Estrichelemente nicht durchstoßen wird. (Siehe Tabelle Verbindungsmittel)
• Der im Falzbereich ausgetretene Estrichkleber wird nach ausreichender Austrock-
nung mit einem Spachtel abgestoßen.
• Die Fixierungspunkte werden, wenn erforderlich mit VARIO Fugenspachtel über-
spachtelt.
44
Bauphysikalische Kennwerte
Schallschutz Wärmeschutz Brandschutz
Trittschalldämmung Wärmedurch- Feuerwiderstands-
Verbesserung in dB lasswiderstand klassen 1)
R [m2 K / W] zusätzlich: oder zusätzlich:
Holz- Massiv- Rigidur Lage Rigips Ausgleich-
balken- decke Estrich- Rigidur H schüttung
decke element ≥ 10 mm ≥ 20 mm

Rigidur Estrichelement 20 5 16 0,1 F 30 F 60 F 90


Rigidur Estrichelement 25 5 16 0,125 F 60 2) F 90 3) F 90

Rigidur Estrichelement 30 MW 8 22 0,39 F 90 2) F 120 3) F 120


Rigidur Estrichelement 35 MW 8 22 0,41 F 90 2) F 120 3) F 120

Rigidur Estrichelement 30 HF 6 19 0,35 F 90 2) F 120 3) F 120


Rigidur Estrichelement 35 HF 6 19 0,375 F 90 2) F 120 3) F 120

Rigidur Estrichelement 40 PS 6 16 0,6 F 30 F 60 F 90


Rigidur Estrichelement 50 PS 6 16 0,85 F 30 F 60 F 90
1)
Brandbeanspruchung der Oberseite des Rigidur Estrichelementes lt. Prüfzeugnis
2)
Auf Trapezblechdecken wird die angegebene Feuerwiderstandsklasse durch eine zusätzliche Lage Rigidur H 10 oder durch Rigidur Ausgleichsschüttung ≥ 20 mm erreicht.
3)
Auf Trapezblechdecken wird die angegebene Feuerwiderstandsklasse durch eine weitere zusätzliche Lage Rigidur H 10 erreicht.

Zulässige Punktlasten bzw. Flächenlasten und Einsatzbereiche


Punktlast 1) Flächenlast Einsatzbereiche Punktlast 1 Flächenlast Einsatzbereiche
2 2
in kN in kN/m in kN in kN/m
bei zusätzlicher bei zusätzlicher bei zusätzlicher
Lage Lage Lage
Rigidur H Rigidur H Rigidur H
≥ 10 mm ≥ 10 mm ≥ 10 mm

Rigidur Estrichelement 20 3,0 3,0 1+2 4,0 5,0 1+2+3


Rigidur Estrichelement 25 3,0 3,0 1+2 4,0 5,0 1+2+3

Rigidur Estrichelement 30 MW 2,5 2,0 1 3,0 3,0 1+2


Rigidur Estrichelement 35 MW 2,5 2,0 1 3,0 3,0 1+2

Rigidur Estrichelement 30 HF 2,5 2,0 1 4,0 5,0 1+2+3


Rigidur Estrichelement 35 HF 2,5 2,0 1 4,0 5,0 1+2+3

Rigidur Estrichelement 40 PS 3,0 3,0 1+2 4,0 5,0 1+2+3


Rigidur Estrichelement 50 PS 3,0 3,0 1+2 4,0 5,0 1+2+3
1)
Lastfläche ø 50 mm

Einsatzbereich 1:
Kategorie in Anlehnung an DIN 1055-3: entsprechend max. 2 kN/m2 Flächenlast,
z. B. Wohn- und Aufenthaltsräume, Flure in Bürogebäuden, Büroflächen, Arztpraxen, Aufenthaltsräume, Verkaufsräume bis 50 m2 in Wohn-, Büro- und vergleichbaren Gebäuden

Einsatzbereich 2:
Kategorie in Anlehnung an DIN 1055-3: entsprechend max. 3 kN/m2 Flächenlast,
z. B. Hotels, Altenheime usw., Küchen und Behandlungsräume einschließlich Operationsräume ohne schweres Gerät, Schulräume, Cafés, Restaurants, Speisesäle, Lesesäle

Einsatzbereich 3:
Kategorie in Anlehnung an DIN 1055-3: entsprechend max. 5 kN/m2 Flächenlast,
z. B. Flure in Krankenhäusern, Flure zu Hörsälen und Klassenzimmern, Flächen mit fester Bestuhlung, wie z. B. in Kinos, Kirchen, Hörsälen, Theater, Versammlungsräumen,
Wartesälen, Museumsflächen, Eingangsbereichen öffentlicher Gebäude und Hotels, Flächen in Einzelhandelsgeschäften und Warenhäusern, Flächen in Fabriken und Werkstätten
mit leichtem Betrieb

45
Produktanwendung – Rigidur Estrichelemente

Verlegung und Anschlüsse

Vor der Verlegung Leichte Verlegung


Fußboden auf Tragfähigkeit Die Rigidur Estrichelemente
prüfen und schadhafte Stellen werden im Längsverband, von
ausbessern, evtl. spachteln und der hinteren linken Raumecke
Unebenheiten beseitigen. PE- beginnend im Versatz (mind.
Folie (Betonböden) mit ca. 300 200 mm) verlegt. In schmalen
mm Überlappung verlegen. Räumen sollte, wenn eine vor-
Seitlich ca. 100 mm hochzuzie- herige Schüttung eingebracht
hen. Für Holzbalkendecken sind wurde, generell die Längsan-
als Rieselschutz z. B. Natron- ordnung erfolgen. Am Wand-
kraftpapier oder Bitumenpapier anschluss wird der überstehen-
zu verwenden, die den Wasser- de Stufenfalz abgesägt, damit
dampfdurchgang gewährleisten. keine Hohlräume entstehen.

Zwischen Trockenestrich und Der Rigidur Nature Line Estrich-


Wänden ist eine ca. 10 mm kleber wird im Falzbereich mit
dicke Anschlussdichtung doppelten Klebesträngen auf-
gegen Schallübertragung vor- getragen,die Estrichelemente
zusehen (für Brandschutz A1- werden anschließend mit den
Dichtung verwenden). entsprechenden Verbindungs-
mittel fixiert. Diese werden mit
VARIO Fugenspachtel über-
spachtelt.

Verlegung im Türbereich Alternativ-Verlegung im


Im Türbereich ist die Verlegung Türbereich
ohne Stöße in den nächsten Vom jeweiligen anstoßenden
Raum hinein zu führen. Sind Estrichelement ist von der obe-
jedoch stumpfe Stöße geplant, ren Plattenlage ca. 5 cm zu
sind diese mit einem schwim- entfernen. In die entstandene
mend gelagerten Brett (mit Aussparung ist ein passendes
Filzunterlage, 3 mm) zu unter- Rigidur H-Plattenstück von ca.
füttern, zu verkleben und zu 10 cm einzulegen, zu verkleben
verschrauben. und mit den Rigidur Schnell-
bauschrauben zu fixieren.

Dehnungsfuge Anschluss an Massivboden


Sind bereits im Rohbau Deh- Anschlüsse an einen Massiv-
nungsfugen angeordnet, sind boden sind zu unterfüttern
Kleber diese in den Trockenestrich zu (z. B. Holzbrett). Das Estrich-
übernehmen. Dehnungsfugen element ist mit der Unter-
im Trockenestrich sind minde- fütterung zu verkleben und
stens alle 15 Meter (in Abhän- anschließend mit Schrauben
gigkeit der Raumgeometrie) oder Klammern zu fixieren.
anzuordnen. Verschraubung Die PE-Folie wird wie am Wand-
und Verklebung erfolgen nur bereich auch nach oben geführt.
einseitig (siehe Detail).

Hinweis
Weitere Informationen zur Verarbeitung sowie detaillierte An-
gaben zu Themenbereichen wie z. B. Fußbodenheizung, elektri-
sche Heizsysteme, Stuhlrollenfestigkeit, Höhenausgleich mit
Rigidur Ausgleichsschüttung entnehmen Sie der Broschüre „Ver-
arbeitungsrichtlinien Fußböden mit Rigidur-Gipsfaserplatten“.

46
Oberbeläge

Oberflächenvorbehandlung Elastische Oberbeläge


Sämtliche Rigidur Estrichelemente zeichnen sich durch eine beson- Alle elastischen Beläge wie Textil-, Kork- oder ähnliche Beläge
ders hohe Oberflächenhärte von 35 N/mm2 aus. Wenn eine beson- können im Anschluss an die Verlegung von Rigidur Estrichele-
ders glatte Oberfläche gewünscht wird, kann Fließspachtel auf- menten und falls erforderlich einer Verspachtelung der Fugen
gebracht werden. und Verbindungsmittel direkt aufgebracht werden.
• Bei der Verwendung von PVC oder ähnlich dünnen Belägen ist
Wichtiger Hinweis die Estrichoberfläche mit Fließspachtel zu versehen, um eine
Schreibt ein Hersteller von Oberbelägen eine Grundierung im homogene und durchgehend glatte Oberfläche zu erhalten.
System vor, ist ihre Eignung für gipsgebundene Trockenestriche Zur sicheren Haftung ist eine Vorbehandlung mit einer system-
sicherzustellen. gebundenen Grundierung erforderlich.
• Bei der Verklebung von Oberbelägen, wie Teppichböden, ist ein
System zu verwenden, das eine spätere Entfernung ohne Rück-
Parkett stände und Beschädigungen des Estrichs zulässt.
Prinzipiell kann Parkett auf allen Varianten des Rigidur Trocken-
estrichen verlegt werden, wobei nachfolgende Regeln zu beach- Fliesen und Natursteinplatten
ten sind: Für die Verlegung im Dünnbettverfahren geeignete Bodenfliesen
• Die Baustellenbedingungen sind so auszurichten, dass eine können grundsätzlich auf allen Rigidur Estrichelementen aufge-
Klimatisierung der Estrichelemente stattgefunden hat. bracht werden.
• Grundsätzlich sollten schubarme Holzsorten bei der Parkett- • Die maximale Kantenlänge bei keramischen Materialien und
auswahl zum Einsatz kommen. Natursteinplatten sollte 330 mm nicht überschreiten. Größere
• Parkettsorten und Laminat, die schwimmend verlegt werden, Abmaße der Fliesen gewährleisten aufgrund ihrer Herstellungs-
sind problemlos einzusetzen. Die Holzfaserrichtung ist hierbei methode nicht die notwendige Planebenheit um im Dünnbett
ohne Bedeutung, die Herstellerangaben sind jedoch in jedem verlegt zu werden. Hohlstellen unter den Fliesen und damit
Fall zu beachten. eine erhöhte Bruchgefahr sind die Folge.
• Beim Einsatz von Mosaikparkett sind vollflächige Verleimungen • Die eingesetzten Fliesenkleber und -mörtel müssen für die Ver-
auf dem Estrichelement möglich, wenn das entsprechende Par- wendung auf Gips-Trockenestrichen ausdrücklich geeignet sein.
kettmuster so gestaltet ist, dass der Holzfaserverlauf wechselt. Wenn vom Hersteller des Fliesenklebers eine systemgebundene
Somit werden die Kräfte aus dem Quell- und Schwindverhalten Grundierung vorgeschrieben ist, ist diese trotz der werkseitigen
des Holzes verringert. Vorgrundierung der Estrichelemente einzuhalten. Wir empfehlen
• Massive Parkettkonstruktionen wie z. B. Stabparkett, Holz- kunststoffvergütete elastische Fliesenkleber von Saint-Gobain
pflaster und massive Parkettdielen, dürfen nicht direkt auf Weber.
Rigidur Estrichelemente geklebt werden, da eine Übertragung • Evtl. vorhandene Dehnungsfugen im Trockenestrich und im
der starken Quell- und Schwindkräfte auf das Estrichelement Unterboden sind bei der Fliesenverlegung zu berücksichtigen.
zu erheblichen Schäden führen würde. Hier muss durch eine Für die Dehnungsfugen ist eine geeignete dauerelastische
Entkopplung der Werkstoffe eine Trennung der auftretenden Fugenausbildung vorzusehen.
Kräfte durchgeführt werden Grundsätzlich ist die Freigabe des • Fugen von stumpf gestoßenen Fliesen bieten keinen ausreichen-
Herstellers von Parkettklebstoffen für Trockenestriche auf Gips- den Schutz vor eindringender Feuchtigkeit und sind deshalb
basis einzuholen. nicht zu empfehlen.
• Fischgrät- und Würfelmuster sind hierfür geeignet. • Im Einzelnen sind die Richtlinien der jeweiligen Gewerke und
• Die Verarbeitung hat nach den Richtlinien des Parkett- und die Verarbeitungsanweisungen der Hersteller für Kleber, Mörtel
des Klebstoffherstellers zu erfolgen. und Bodenbelegen aus textilen und keramischen Materialien
• Auf das Verspachteln der Estrichelemente kann beim Einsatz zu beachten.
von Parkett verzichtet werden. • Bei Wannen- und Duschwannenfüßen sind die zulässigen Punkt-
• Ungeeignet sind Kunstharz-Dispersionsklebstoffe auf Wasser- lasten zu beachten. Wir empfehlen die Füße auf dem Rohfuß-
basis, die auf Grund ihres Wasseranteils zu Verformungen in boden zu installieren.
der Konstruktion führen können. • Ein Vorwässern der Fliesen ist nicht zulässig.
• Ein- und Mehrkomponentenkleber auf Lösungsmittelbasis • Bitte beachten Sie das Merkblatt Nr. 5 „Bäder und Feuchträume
sind wegen Bedenken hinsichtlich ökologischer- und arbeits- im Holz- und Trockenbau“ vom Bundesverband der Gipsindus-
technischer Eigenschaften abzulehnen. trie e.V. Industriegruppe Gipsplatten. Im Internet unter
• Die verwendete Grundierung muss auf den eingesetzten www.rigips.de/downloads_tech_dokumente.asp zu finden.
Kleber abgestimmt sein und sollte kein Wasser enthalten.
Wegen fehlender Kleberabstimmung kann Rikombi Grund Rigips-Information
nicht eingesetzt werden. Weitere Informationen zu Oberbelägen entnehmen Sie der
Broschüre „Verarbeitungsrichtlinien Fußböden mit Rigidur-Gips-
faserplatten“.

47
Produktanwendung – Rigicell 10

Dachgeschossausbau/Dachrenovierung

Rigicell 10:
Gewichte:
Rigicell 10 ca. 12,3 kg/Stück
Dicken: 10 mm
Länge: 1.500 mm
Breite: 1.000 mm
Kantenformen: halbrunde Längskanten
Querkanten gefast
Sonstiges: Rigicell 10 = grundiert

Produktvorteile:
• ideal für den Dachgeschossausbau:
- Rigicell 10 für die Renovierung
• leicht zu verarbeiten
• handliches Format
• vielseitig verwendbar

Beplankung
• Ausbauplatten Rigicell 10

Plattenbefestigung
• Rigips Schnellbauschrauben 35 mm
im Abstand von 250 mm

Verspachtelung Der Anschluss der Dachschräge an die Kehlbal- 1


• Die Plattenfugen ohne Bewehrungsstreifen kendecke erfolgt mit einem stumpf gestoßenen
mit VARIO Fugenspachtel verspachteln. Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen (siehe Bild 1)
150 mm
oder mit eingelassenem Bewegungsprofil über
Unterkonstruktion Eck (siehe Bild 2).
• Hutdeckenprofile (Sparrenabstand bis 850 mm)
mit Schnellbauschrauben 35 mm befestigen Dämmung
15
0
m

oder Rigips Deckenprofil CD 60/27 (Sparren- • Mineralwolle-Matten, Rollenbreite abgestimmt


m

abstand bis 1.000 mm), in Verbindung mit auf den Sparren- bzw. Kehlbalkenabstand.
Direktabhänger oder Schienenläufer • Klemmfilz bzw. Dämmkeile.
Alternativ: • Dämmstoffdicke: mindestens 120 – 140 mm 2
• Holzlatten (siehe auch Seite 29).
48/24 mm (Sparrenabstand bis 700 mm)
150 mm
50/30 mm (Sparrenabstand bis 850 mm) Abseitenwände
60/40 mm (Sparrenabstand bis 1.000 mm) Die Montage von Abseitenwänden erfolgt analog
mit Holzbauschrauben 55 bzw. 70 mm (60/40) zu den Hinweisen auf Seite 68.
befestigen Schraubenabstand max. 200 mm,
15
0
m

bei Brandschutz max. 170 mm.


m

48
Dämmung • In der Regel erfüllt die Dampf-
Die Dämmstoffbreite ist so zu bremsebene gleichzeitig die
wählen, dass der Dämmstoff Funktion der Luftdichtigkeit.
press zwischen den Sparren bzw. Besonders wichtig ist dabei,
Kehlbalken sitzt. Hierfür wird dass die Anschlüsse an an-
die Breite ca. 10 mm größer zu- grenzende Giebelwände und
geschnitten als der jeweils lichte Durchdringungen dauerhaft
Sparren- bzw. Balkenabstand dicht angeschlossen werden.
aufweist. Bei der Verlegung ist • Die überlappenden Stöße
darauf zu achten, dass keine müssen mit dafür geeigneten
Hohlräume (Fugen) verbleiben. Klebebändern verklebt werden.
Um ein übermäßiges Eindringen
von Feuchtigkeit in die Dämm-
stoffschicht zu vermeiden
(Tauwasserausfall), ist eine
Dampfbremse vorzusehen.

Unterkonstruktion Grobgewinde-Schnellbau-
• Als Unterkonstruktion sollten schrauben befestigt.
Metallprofile oder scharf- • Holzlattung: Die Wahl der
kantige Holzplatten der Güte- Lattenquerschnitte ist ab-
klasse II verwendet werden. hängig vom Sparrenabstand,
• Bei einer Beplankung mit siehe „Unterkonstruktion“.
Rigicell 10 beträgt der Ab- - Die Latten werden mit
stand der Unterkonstruktion 55 mm langen Holzbau-
375 mm. schrauben oder mit Nägeln
• Metallprofile: Für die Beklei- an den Sparren befestigt.
dung von Dachschrägen sind • Bei Brandbeanspruchung F 30:
Hutdeckenprofile (Sparren- - Sparrenabmessungen mind.
abst. ≤ 850 mm) oder Rigips 70 x 140 mm
Deckenprofile CD 60/27 mit - Sparrenabst. max. 870 mm
Schienenläufer (Sparrenabst. • Kehlbalken von oben mit
≤ 1.000 mm) aus Metall 21mm Nut- und Federschalung
bestens geeignet. abdecken
Sie werden mit 35 mm langen

Beplankung • Die Abseitenwand wird sinn-


• Die Rigicell-Ausbauplatten gemäß wie auf Seite 68 be-
werden mit Rigips-Schnell- schrieben erstellt.
ausbauschrauben quer zu
den Latten befestigt: Abstand
der Schrauben 170 mm.
• Das Anbringen der Platten
erfolgt zunächst an der Kehl-
balkendecke und wird an der
Dachschräge fortgesetzt. Da-
bei werden die Ausbauplatten
mit einem Versatz von mind.
einem Lattenabstand im Ver-
band angeordnet. Die Platten
werden dicht gestoßen.

49
Produktanwendung – Rigicell 10

Deckenbekleidungen

Produktvorteile:
• leicht zu verarbeiten
• besonders stabil durch Faserarmierung
• handliches Format
• vielseitig verwendbar

Holzbalkendecke, direkt befestigt

Deckenbekleidung mit Rigicell 10


• Als Unterkonstruktion werden Hutdecken-
profile (Balkenabst. ≤ 850 mm) oder Decken-
profile CD 60/27 mit Schienenläufer oder
Direktabhänger (Balkenabst. ≤ 1.000 mm)
eingesetzt.
• Die Metallprofile sind im Abstand von 375 mm
anzuordnen.
Alternativ können auch Holzlatten wie folgt
verwendet werden:
• Balkenabstand Alternativ: Holzlattung
bis 700 mm = Latten 48/24 mm,
bis 850 mm = Latten 50/30 mm,
bis 1.000 mm = Latten 60/40 mm.

Massivdecke, direkt befestigt

Deckenbekleidung mit Rigicell 10


• Zur Reduzierung von Dübelstellen sowie zum
Ausgleich von Unebenheiten empfiehlt sich bei
Bekleidung von Massivdecken die Verwendung
von Grund- und Tragprofilen CD 60/27. Bei
Holzlatten wird die Grundlattung in Abständen
von max. 1.000 mm mit zugelassenen Dübeln
und Schrauben befestigt.
• Der Achsabstand der Grundlattung richtet
sich nach dem Querschnitt der Traglattung:
bis 700 mm = Latten 48/24 mm, Alternativ: Holzlattung
bis 850 mm = Latten 50/30 mm,
bis 1.000 mm = Latten 60/40 mm.
• Die Traglattung ist im Abstand von 375 mm
anzuordnen.

50
Wandbekleidungen

Vorsatzschale mit • Abstand Justierschwingbügel


Justierschwingbügel ≤ 1.250 mm,
• Wo eine einwandfreie Profilbe- Ständerabstand ≤ 625 mm
festigung möglich ist, können • Verschraubung der Platten:
Rigicell-Ausbauplatten auf Schnellbauschrauben 35 mm,
mit Justierschwingbügel be- Abstand 250 mm in die
festigte UW- oder CW-Profile Ständerprofile.
geschraubt werden.
• Die Justierschwingbügel er-
möglichen den Ausgleich von
Unebenheiten der Massivwand.
Je nach Ausgleichsbedarf
Schenkellängen (30/45/60/
90 mm) .
• Für schmale Hohlräume können
auch Deckenprofile CD 60/27
als Ständer eingesetzt werden.

Freistehende Vorsatzschale • Soll eine Verbesserung der


• Freistehende Vorsatzschalen Wärme- und/oder Schall-
werden überall dort einge- dämmung erreicht werden,
setzt, wo unebenes Mauer- wird Mineralwolle-Dämmstoff
werk auszugleichen ist sowie im Wandhohlraum eingelegt.
Installationen verdeckt im • Ständerabstand: 625 mm.
Wandhohlraum geführt
werden sollen.

51
Produktanwendung – Rigicell 10 und Rigips Bauplatten RB

Trockenputz

Rigicell 10:
Gewichte:
Rigicell 10 ca. 12,3 kg/Stück
Dicken: 10 mm
Länge: 1.500 mm
Breite: 1.000 mm
Kantenformen: halbrunde Längskanten
Querkanten gefast
Sonstiges: Rigicell 10 = grundiert

Rigips Bauplatten RB:


Gewicht: ca. 9,5 kg/m2
Dicke (Platten): 12,5 mm
Längen: 2.000 mm, 2.500 mm,
2.600 mm, 2.750 mm,
3.000 mm
Breite: 1.250 mm
Kantenform: VARIO
(= abgeflachte halb-
runde Längskante)
Sonstiges: auch als „grüne“
(imprägnierte) Platten
erhältlich

Beplankung
• Rigicell 10, Rigips Bauplatten RB

Plattenbefestigung
• Trockenputz:
Rigicell-Platten oder Rigips Bauplatten RB
werden mit Batzen aus Rifix Ansetzbinder
direkt auf der bestehenden Wand angesetzt.
Details siehe auf den Seiten 53.

Verspachtelung
Nach Austrocknung des Ansetzbinders werden
die Plattenfugen (und Befestigungsmittel) ohne
Bewehrungsstreifen mit VARIO Fugenspachtel
geschlossen; siehe VARIO Fugenverspachtelung,
Seite 100 und Rigicell-Ausbauplatten, Seite 101.

Untergrund
Der Untergrund muss
• schalölfrei, trocken, schwindfrei, frostfrei, aus-
reichend tragfähig und gegen aufsteigende
Feuchte geschützt sein.
• Das Mauerwerk muss vollfugig gemauert sein.
• Frischen Beton mindestens 28 Tage austrock-
nen lassen.
• Glatter Untergrund (z. B. Beton): mit Rikombi
Kontakt vorbehandeln
• stark saugender Untergrund (z. B. Porenbeton):
mit Rikombi Grund vorbehandeln

Details von Vorsatzschalen mit Unterkonstruktion siehe Seite 51 ff.


52
Montagevorbereitung
Über- • Vor dem Ansetzen sind alle
stand
Unterputz-Installationen ab-
zuschließen.
• Abzweige und Elt.-Dosen mit
Überstand einsetzen.

Alle Unterputz-Installationen Der Überstand ist gemäß


sind vorher abzuschließen Wandtrockenputz vorzusehen

Rückseite der auf Maß zuge- • Für einen zügigen Arbeits-


schnittenen Platten den nach ablaufs Rigips-Bauplatten
Werkvorschrift (Sackaufdruck) jeweils für eine ganze Wand
angemachten Rifix Ansetzbin- zuschneiden.
der entsprechend nebenste- • Auf die Rückseite der auf
hender Darstellung auftragen. Maß zugeschnittenen Platten
Bei normalen Maßtoleranzen Rifix Ansetzbinder auftragen.
der Rohwand ist mit einem Bei normalen Maßtoleranzen
Materialbedarf von 5 bis der Rohwand ist mit einem
6 kg/m2 Ansetzbinder zu rech- Materialbedarf von 5 bis
nen. Im Bereich von Fenster- 6 kg/m2 Ansetzbinder zu
laibungen, Waschbecken, Kon- rechnen.
Trockenputz Rigicell solen, Schornsteinwandungen Trockenputz Rigips Bauplatten • Im Bereich von Fensterlaibun-
(Platten ohne Kaschierung) (die max. bis 45 °C aufgeheizt (Platten ohne Kaschierung) gen, Waschbecken, Konsolen,
Für den Trockenputz sind werden dürfen) usw. sind die • Vorzugsweise raumhohe Schornsteinwandungen usw.
Rigicell-Platten mit Rifix Ansetz- Platten vollflächig mind. 10 mm Platten mit Rifix Ansetzbin- Platten vollflächig mind.
binder an Massivwände (Roh- dick anzusetzen. der an Massivwände (Roh- 10 mm dick ansetzen.
mauerwerk, Beton) anzusetzen. mauerwerk, Beton) ansetzen.
Zur Gewährleistung eines zügi- Hinweis • Trockenputz ist nicht geeignet
gen Arbeitsablaufes Rigicell- zum Trockenlegen feuchter
Trockenputz ist nicht geeignet
Platten jeweils für eine ganze Wände sowie zur Verbesse-
zum Trockenlegen feuchter
Wand zuschneiden. Auf die rung des Schall- und Wärme-
Wände.
schutzes.

Ansetzen/Ausrichten
Die mit Rifix Ansetzbinder
belegten Platten an die Wand
ansetzen, mit Gummihammer
und Richtscheit (oder geeigne-
tem Kantholz) anklopfen und
dabei die dicht gestoßenen
Platten großflächig unterein-
ander lot- und fluchtrecht aus-
richten.

Details von Vorsatzschalen mit Unterkonstruktion siehe Seite 51 ff.


53
Produktanwendung – Rigitherm Verbundplatten

Direktbefestigte Vorsatzschalen

Rigitherm Verbundplatten:
Gewicht: ca. 7,8-16,4 kg/m2
Rigitherm 032
Aufbau: 12,5 mm Bauplatte
+ 40, 60 bzw. 80 mm
spezieller EPS-
Hartschaum mit IR
Absorber EPS 032
Länge: 2.500 mm
Breite: 625 mm
Rigitherm 040
Aufbau: 9,5 mm Bauplatten
+ 20 bzw. 30 mm speziel-
ler EPS-Hartschaum,
EPS 040

12,5 mm Bauplatten
+ 20, 30, 40 bzw.
50 mm spezieller EPS- Tabelle 1: R in m2 · K/W
Hartschaum, EPS 040
Länge: 2.500 mm Dämmung in mm 20 30 40 50 60 80
Breite: 1.250 mm Rigitherm 040/MW mit
Bauplatte 9,5 mm 0,54 0,79
Rigitherm MW
Rigitherm 040/MW mit
Aufbau: 12,5 mm Bauplatten Bauplatte 12,5 mm 0,55 0,80 1,05 1,30
+ 20 Mineralwolle-
Kaschierung Rigitherm 032 mit
Bauplatte 12,5 mm 1,30 1,93 2,55
Länge: 2.500 mm
Breite: 900 mm
Detaillösungen für Wärmebrücken
Für die Detailbereiche der Wärmebrücken wie z. B. Fensterlaibungen, einbindene
Beplankung Bauteile und Heizkörpernischen ist die neue Rigips ThermoPlatte. Sie besteht aus
• Rigitherm EPS Verbundplatten zur Wärme- einem 032 EPS-Kern mit einer beidseitigen Zement/Gewebekaschierung und ist in
dämmung bzw. MW zur Schall- und Wärme- 20 oder 30 mm erhältlich. Speziell im Bereich der Fensterlaibung gibt es noch das
dämmung. entsprechend abgestimmte Rigips ThermoProfil, das die Dämmung in diesem
Bereich zuverlässig und sicher gewährleistet.
Rückseitenkaschierung für Verbundplatten
• auf Bestellung Alufolie auf Natronkraftpapier
120 g/m2 Plattenanstöße und Verspachtelung

Plattenbefestigung Nach Austrocknung des


• Vorsatzschalen: Ansetzbinders sind die mögli-
Rigitherm Verbundplatten werden mit Punkt- chen Fugen an den Plattenan-
Wulst-Verfahren und dem Spezialkleber Rifix stößen mit demselben Dämm-
ThermoPlus direkt auf der bestehenden Wand stoff zu füllen. Fugen ≤ 10 mm
angesetzt. Bei Außenecken Bei Innenecken können mit einem entspre-
wird die Dämm- sind die Rigips-
schicht ausgespart. Platten entspre- chenden Fugenfüller (z. B.
chend der Darstel-
Verspachtelung lung auszusparen
weber.therm 345) verfüllt wer-
• Die Plattenfugen und Befestigungsmittel den. Abschließend sind alle
werden mit Bewehrungsstreifen mit VARIO Fugen luftdicht mit VARIO Fu-
Fugenspachtel geschlossen, siehe Fugenver- genspachtel zu schließen. Die
spachtelung Seite 94 ff. ThermoPlatte kann – ohne
Vorbehandlung – mit Rigips
ProMix Plus vollflächig ver-
ThermoPlatte ThermoPlatte spachtelt werden.
über Rigitherm gegen Rigitherm
bei Fensterlaibung bei Fensterlaibung

54
2 Untergrund • stark saugender Untergrund
1
Über- Der Untergrund muss (z. B. Porenbeton): mit Rikombi
stand
schalölfrei, trocken, schwind- Grund vorbehandeln
frei, frostfrei, ausreichend trag-
fähig und gegen aufsteigende Montagevorbereitung
und durchschlagende Feuch- • Vor dem Ansetzen sind alle
tigkeit geschützt sein. Das Unterputz-Installationen ab-
Mauerwerk muss vollfugig ge- zuschließen.
mauert sein. • Abzweige und Elt.-Dosen mit
Überstand einsetzen.
Frischer Beton mind. 28 Tage
Alle Unterputz-Installationen Überstand austrocknen lassen.
sind vorher abzuschließen Ca. 20 mm – für Wandtrocken- • Glatter Untergrund (z. B.
putz bzw. je nach Dämmung Beton): mit Rikombi Kontakt
für Verbundplatten vorbehandeln

• Beim Ansetzen von Rigitherm Ansetzen/Ausrichten


3 4
Verbundplatten MW ist der • Vor dem Ansetzen wird zur
Dämmstoff zuvor mit Rifix Schallentkopplung ein
ThermoPlus vorzuspachteln. Dämmstreifen am Boden
Der Kleberauftrag erfolgt im eingelegt.
Dünnbettverfahren und wird • Die mit Rifix ThermoPlus be-
mittels 10 mm-Kammspach- legten Platten an die Wand
tel oder -glätter in einem ansetzen, mit Gummihammer
Winkel von 45° bis 60° gleich- und Richtscheit oder geeigne-
mäßig aufgezogen. tem Kantholz anklopfen und
• Das Ansetzen der Rigitherm dabei die dicht gestoßenen
Vorsatzschalen EPS Verbundplatten erfolgt Platten großflächig unterein-
(Verbundplatten mit vollflächig bei ebenen Unter- ander lot- und fluchtrecht
5
Kaschierung) gründen bzw. im Punkt- ausrichten.
• Zur Verbesserung des Wärme- Wulst-Verfahren bei unebe-
schutzes von Außenwänden nen (bis 20 mm) Unter-
werden Verbundelemente mit gründen mit dem Spezialkle-
expandierte Polystyrol-Hart- ber Rifix ThermoPlus.
schaumplatten (EPS) oder
Mineralwollkaschierung (MW)
eingesetzt.
• Zur Verbesserung des Schall-
schutzes werden mineral-
wollkaschierte Platten (MW)
verwendet.
Verarbeitungs-Tipps
• Plattenzuschnitte mit fein-
zahnigem Fuchsschwanz bzw. Weitere Informationen und Rigitherm 032 – Die sichere und wirtschaftliche Innendämmung

Handkreissäge ausführen. Details zu dem Themenbe- „’Ne sichere Innendämmung?


Können Sie mit rechnen!“
Jens Runge, Hasse & Runge Innenausbau GmbH
aus Görlitz, dämmt mit Rigitherm 032.

• Aussparungen (z. B. Steckdo- reich Wärmebrücken (Fen-


sen) werden mit dem Stichling, sterlaibung, einzubindende
einer Stichsäge oder einem Bauteile, Heizkörpernischen Neu von
Rigips:
eislich
Die nachw g für
sichere Lösun
decken

Dosenschneider hergestellt. Im Bereich der Wär- Im Bereich der Fen- Die Verklebung der und Holzbalkendecken) mit Holzbalken

mebrücken wird die sterlaibung ist das RigipsThermoPlatte Rigitherm 032


• Für Elt.-Leitungen sind Mantel- neu eingeführte neue PVC-Thermo- erfolgt vollflächig der Rigips ThermoPlatte er- Die sichere und wirtschaftliche
Innendämmung

ThermoPlatte ein- Profil von Rigips als mit dem neuen


leitungen (NYM-Kabel) einzu- gesetzt. Diese kann Übergang zum Spezialkleber Rifix
halten Sie in der Broschüre
setzen. problemlos mit Fensterrahmen ein- ThermoPlus. Durch „Rigitherm 032: Die sichere
einem Cutter- zusetzen. Dieses Einschnitte auf der
messer auf die ge- Profil wird auf die Plattenvorderseite und wirtschaftliche Innendämmung“
wünschte Größe ThermoPlatte auf- können hiermit oder unter www.rigips.de
geschnitten werden. gesteckt. auch Fenstergewöl-
be erstellt werden.

Details von Vorsatzschalen mit Unterkonstruktion sinngemäß Seite 51.

55
Produktanwendung – Glasroc F (Riflex)

Geschwungene Wandkonstruktionen

Glasroc F (Riflex):
Gewicht: ca. 6,0 kg/m2
Dicke: 6 mm
Länge: 2.400 mm
Breite: 1.200 mm
Kantenform: 4-seitig scharfkantig
Sonstiges: beidseitig eingelegtes
Glasvlies

Produktvorteile:
• Realisierung anspruchsvoller Architektur
• glatte Oberfläche
• trocken formbar
• Brandschutz Montagewände bis F 90
(4-lagig F 120)
• Schallschutz Rw,R bis 47 dB
• Wandhöhen bis 4,75 m (4-lagig bis 5,25 m)

Beplankung
• Glasroc F (Riflex), querverlegt
• Biegeradien: Die kleinsten Biegeradien für
Glasroc F (Riflex) (nur trocken, lange Seite ge- Tabelle 1: Maximal zulässige Wandhöhen
bogen)
Beplankung Ständerprofil ohne Brandschutz mit Brandschutz
- konkav (innere Krümmung): ≥ 600 mm
mm mm mm mm
- konvex (äußere Krümmung): ≥ 1.000 mm
1x6 CW 50 4.000 3.500
Plattenbefestigung 2x6 CW 50 4.100 4.100
• Die 1. Beplankungslage wird bei Doppelbeplan- 3x6 CW 50 5.050 4.750
kung mit Glasroc F (Riflex) Spezialschrauben Nachweis: Prüfzeugnis bzw. analoger Rigips Berechnung

(Schraubabstand = 550 mm, bei Einfachbeplan-


kung max. 200 mm) und die 2. Beplankungsla- Tabelle 2: Schallschutz nach DIN 4109
ge mit Schnellbauschrauben (Schraubabstand Beplankung Ständerprofil Wanddicke Mineralwolle Rw,R
= 200 mm befestigt). mm mm mm mm dB
1x6 CW 50 62 40 1) 35
Verspachtelung 2x6 CW 50 74 40 1) 41
• Plattenfugen (stumpfer Stoß) und Befestigungs- 3x6 CW 50 86 40 1) 47
mittel der äußeren Beplankung sind in mehreren Nachweis: Prüfzeugnis
Arbeitsgängen mit VARIO Fugenspachtel zu Rw,R = Bewertetes Schalldämm-Maß ohne Schall-Längsleitung über flankierende Bauteile.
1)
z. B. ISOVER Protect BSP 30
verspachteln.
• Glasroc F (Riflex) werden mit Bewehrungs-
streifen verspachtelt. Die Fugen der inneren Tabelle 3: Brandschutz nach DIN 4102
Beplankungslagen können ohne Verspachte- Beplankung Ständerprofil Mineralwolle Brandschutz
lung stumpf gestoßen werden. mm mm mm kg/m3
• Eine vollflächige Verspachtelung ist nur bei be- 1x6 CW 50 40 40 1) F 30-A
sonderen außergewöhnlichen Anforderungen 2x6 CW 50 40 100 2) F 60-A
vorzusehen. Für Lackierungen 2-lagig beplanken. 3x6 CW 50 40 100 2) F 90-A
Nachweis: Prüfzeugnis
Unterkonstruktion 1)
z. B. ISOVER Protect BSP 30
2)
z. B. ISOVER Protect BSP 100
• Anschlussprofile: Rigips UW 50 eingeschnitten
bzw. vorgestanzt für Rundwände, Rigips CW 50 Konvex
für Wandanschlüsse befestigt mit Rigips Nagel-
dübel (Brandschutz Metallspreizdübel oder
Schlagdübel 6 x 35 mm), Abst. max. 1.000 mm.
• Ständerprofile: Rigips CW 50, Abst. ≤ 300 mm
Konkav
• Rigips Anschlussdichtung Filz

56
Anreißen Beplankung 1. Wandseite
1 4
• Wandverlauf auf dem Fuß- • Die Glasroc F (Riflex) werden,
boden anzeichnen. trocken gebogen, direkt auf
• Eventuelle Türöffnungen die C-Wand-profile in Quer-
berücksichtigen. verlegung verschraubt.
• Den Wandverlauf an der • Die 1. Beplankungslage wird bei
Decke übertragen. Doppelbeplankung mit Schnell-
bauschrauben (a = 55 cm,
bei Einfachbeplankung max.
20 cm) und die 2. Beplankungs-
lage mit Schnellbauschrauben
(a = 20 cm befestigt).

Anschlussprofile Hohlraumdämmung
2 5
• Die UW-Anschlussprofile ein- • Nach der Beplankung der
geschnitten oder vorgestanzt 1. Wandseite und der Ver-
für Rundwände, werden mit legung der erforderlichen
einseitig klebender Rigips An- Elektro- und Sanitärinstalla-
schlussdichtung Filz versehen tion im Wandhohlraum wird
und an Boden und Decke mit zur Verbesserung der Schall-
Nageldübel (für Brandschutz: dämmung eine Hohlraum-
Metallspreizdübel oder Schlag- dämmung eingebracht.
dübel 6 x 35 mm) im Abstand • Der gesamte Hohlraum ist
von 500 mm befestigt. vollflächig zu dämmen.
• Die CW-Anschlussprofile an den • Der Dämmstoff ist gegen
angrenzenden flankierenden Abrutschen zu sichern.
Bauteilen sind aus Schallschutz- • Dämmstoff-Anforderungen
gründen dicht mit Anschluss- siehe Tabellen 2 bzw. 3.
dichtungen anzuschließen.

Ständerprofile Beplankung 2. Wandseite


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• Die CW-Ständer mind. 15 mm Durch die Beplankung der
in die Decken-Anschlussprofile 2. Wandseite erhält die Rigips-
einstellen. Montagewand eine weitere
• CW-Ständerprofile auf den Stabilität.
Achsabstand ≤ 300 mm aus- • Es wird vorzugsweise mit
richten. einer halben Plattenlänge in
• CW-Ständerprofile mit der Querverlegung begonnen
offenen Seite in Montage- (Versatz der senkrechten Fugen
richtung stellen, damit die Ver- mind. 2 Ständer = 600 mm).
schraubung der Beplankung an Der Versatz von Horizontal-
stabilerer Stegseite beginnt. fugen beträgt mind. 400 mm
und muss bei 1-lagiger Be-
plankung zur gegenüber-
liegenden Beplankung ein-
gehalten werden.
• Anschließend Verspachtelung
der Plattenfugen, Anschlüsse
und Schraubenköpfe.
• Die Schraubenabstände im Be-
reich von Querstößen sollten
grundsätzlich von 200 mm
auf 100 mm reduziert werden.

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Produktanwendung – Glasroc F (Riflex)

Gewölbte Deckenkonstruktionen

Glasroc F (Riflex):
Gewicht: ca. 6,0 kg/m2
Dicke: 6 mm
Länge: 2.400 mm
Breite: 1.200 mm
Kantenform: 4-seitig scharfkantig
Sonstiges: beidseitig eingelegtes
Glasvlies

Produktvorteile:
• Realisierung anspruchsvoller Architektur
• glatte Oberfläche
• trocken formbar
• Brandschutz Montagewände F 30

Beplankung
• Glasroc F (Riflex)
• Kleinster Krümmungsradius
Trocken gebogen: 600 mm bis < 1.000 mm
ohne Querfuge) bzw. 1.000 mm (mit Querfuge)

Plattenbefestigung
• Bei einlagiger Beplankung werden die Platten
mit Glasroc F (Riflex) Spezialschrauben 3,9 x
19 mm mit einem Schraubenabstand von Tabelle 1: Übersicht
200 mm befestigt. Glasroc F Abhängerabstand Achsabstand Achsabstand
• Bei zweilagiger Beplankung wird die erste (Riflex) Grundprofile Tragprofile
Beplankungslage mit Glasroc F (Riflex) Spezial- X1 X2 y l
schrauben 3,9 x 19 mm mit einem Schraub- mm mm mm mm
abstand von 400 mm und die zweite Beplan- 1x6 500 900 750 300
kungslage mit Rigips Schnellbauschrauben TN 2x6 500 900 750 300
3,5 x 25 mm mit einem Schraubabstand von Nachweis: Prüfzeugnis
200 mm befestigt.

Verspachtelung Tabelle 2: Brandschutz nach DIN 4102


• Plattenfugen (stumpfer Stoß) und Befestigungs-
Glasroc F Mineralwolle Brandschutz
mittel sind in mehreren Arbeitsgängen mit (Riflex)