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1.

alle Brücken hinter sich abbrechen

(die Brücke, -n; ab/brechen — bricht ab, brach ab, hat abgebrochen)
Bedeutung: Schluss machen, soziale Kontakte beenden, sich von allen bisherigen Bindungen
endgültig lösen, das Leben radikal ändern
Beispiele:
a. Als Martina plötzlich einen anderen hatte, hat Jörg sofort alle Brücken zu ihr
abgebrochen.
b. Als er wieder aus dem Gefängnis entlassen wurde, wanderte er nach Australien aus.
Er brach alle Brücken hinter sich ab und begann ein neues Leben.
c. Nach dem Kriege brach er alle Brücken hinter sich ab und ging nach Kanada.

2. den Ast absägen, auf dem man sitzt (ugs.)


(der Ast; ab/sägen — sägt ab, sägte ab, hat abgesägt)
Bedeutung: sich selber schaden, seinen eigenen Niedergang bewirken
Beispiele:
a. Fritz will kündigen, hat aber noch keine neue Stelle in Aussicht. Warum sägt er nur den
Ast ab, auf dem er sitzt?

b. Wenn es in einer Bürogemeinschaft Spannungen gibt und der Leiter verscherzt es sich
mit jenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die ihm zur Seite standen, dann sägt er am
eigenen Ast, womit seine Position noch schwieriger wird. Eigentlich sollte man davon
ausgehen, dass er die Unterstützer noch enger an sich bindet, um seine Position zu
festigen.
c. So dumm kann er doch gar nicht sein, dass er selber den Ast absägt, auf dem er sitzt.

3. aus allen Wolken fallen (ugs.)


(die Wolke, -n; fallen — fällt, fiel, ist gefallen?)
Bedeutung: total überrascht sein, enttäuscht werden, plötzlich mit der Wirklichkeit
konfrontiert werden, seinen Irrtum erkennen
Beispiele:
a. Der Vater fiel aus allen Wolken, als er erfuhr, dass sein Sohn gestohlen hatte.
b. Ich kenne diese Seite meines Mannes nicht und fiel aus allen Wolken, als die Polizei
vor der Tür stand.
c. Sie ist aus allen Wolken gefallen, als plötzlich der Sportwagen vor ihrer Tür stand.
4. aus einer Mücke einen Elefanten machen (ugs.)
(die Mücke; der Elefant; machen — macht, machte, hat gemacht)
Bedeutung: maßlos übertreiben, Unbedeutendes aufbauschen, dramatisieren
Beispiele:
a. Hör auf zu schimpfen, du machst wieder aus einer Mücke einen Elefanten. Das ist die
Sache nicht wert.
b. Lina merkt, dass sie tatsächlich ein wenig übertrieben hat. Und genau das heißt "aus
einer Mücke einen Elefanten machen": eine Kleinigkeit aufbauschen und sie
schlimmer darstellen, als sie wirklich ist.
c. Ein Paar Kinder machen ein Lagerfeuer, und schon heißt es, dass die halbe Stadt
brennt. Sie machen wieder aus einer Mücke einen Elefanten.

5. den Kopf in den Sand stecken


(der Kopf; der Sand; stecken — steckt, steckte, hat gesteckt)
Bedeutung: etwas nicht wahrhaben wollen, der Realität ausweichen
Beispiele:
a. Viele sehen nur die Chancen und stecken vor den Risiken den Kopf in den Sand.
b. Diese Redewendung „den Kopf in den Sand stecken“ stammt aus der Kolonialzeit, als
die Europäer in Afrika zum ersten Mal Strauße beobachteten. Diese Vögel senken bei
Gefahr ihre Köpfe sehr nah auf den Boden, damit ihr restlicher Körper für den Feind
wie ein Busch aussieht.
c. Die an den Chancen Interessierten aber wollen die Risiken nicht sehen und stecken
den Kopf in den Sand.

6. die Katze im Sack kaufen


(die Katze; der Sack; kaufen — kauft, kaufte, hat gekauft)
Bedeutung: etwas ungeprüft übernehmen, kaufen (und dabei übervorteilt werden
Beispiele:
a. Ich möchte die Ware vorher sehen. lch kaufe doch nicht die Katze im Sack!
b. Wenn ich die Ware vorher nicht sehen kann, kommt das Geschäft nicht zustande.
Ich kaufe doch nicht die Katze im Sack.
c. Lustig pfeifend schleppt Bauer Franz einen schweren Sack vom Markt nach Hause:
Beim Viehhändler hat er sich eine große weiße Legehenne ausgesucht. "Ab jetzt wird
es jeden Morgen ein leckeres Frühstücksei geben", freut sich Bauer Franz. Doch zu
Hause angekommen erlebt er eine böse Überraschung: Als Bauer Franz den Sack
öffnet, springen ihm drei magere Kätzchen entgegen! Er hat die Katzen im Sack
gekauft.

7. ins Fettnäpfchen treten (ugs.)


(das Fettnäpfchen; treten — tritt, trat, hat getreten)
Bedeutung: durch eine unbedachte, taktlose Bemerkung jemand kränken oder beleidigen,
Verhaltensweise Missfallen erregen
Beispiele:
a. Wer in Asien Geschäfte macht, muss sich gut vorbereiten. Man kann schnell ins
Fettnäpfchen treten.
b. Erst wer die Etikette genau kennt, kann damit jonglieren, ohne ins Fettnäpfchen zu
treten.
c. Hast du mitgekriegt, dass Stefan zu Alex gesagt hat, seine Schuhe seien total aus der
Mode? Dabei sollte Stefan wissen, dass Alex' Eltern kein Geld für neue Sachen haben.
Damit ist Stefan richtig ins Fettnäpfchen getreten! Alex war ganz schön beleidigt."

8. mit dem linken Fuß/ mit dem falschen Fuß/ Bein zuerst aufstehen
(der Fuß; das Bein; auf/stehen — steht auf, stand auf, ist aufgestanden)
Bedeutung: missvergnügt, verärgert sein, Pech, schlechte Laune haben
Beispiele:
a. Was ist denn mit Tina los? Warum hat sie so schlechte Laune? Sie ist wohl mit dem
falschen Bein zuerst aufgestanden.
b. Wer kennt sie nicht: diese fürchterlichen Tage, an denen einem aber auch wirklich
gar nichts gelingt, als wäre man mit dem linken Bein zuerst aufgestanden
c. Was bist du denn heute Morgen so kurz angebunden? Bist du mit dem linken Bein
zuerst aufgestanden?

9. sich zu weit aus dem Fenster lehnen


(das Fenster; sich lehnen — lehnt sich, lehnte sich, hat sich gelehnt)
Bedeutung: sich zu weit vorwagen, eine riskante Aussage treffen, etwas versprechen, das
man eventuell gar nicht halten kann
Beispiele:
a. Der Abgeordnete hat sich in Brüssel mit seinen Vorschlägen zu weit aus dem Fenster
gelehnt. Er musste einen Rückzieher machen.
b. Mit seinen Vorschlägen zur Steuerreform hatte der Minister sich zu weit aus dem
Fenster gelehnt und seine politische Karriere gefährdet.
c. Deutschland und Italien, die sich mit ihren Wünschen nach einer Stärkung der
Gemeinschaft weit aus dem Fenster gelehnt haben, kniffen plötzlich.

10. ohne Punkt und Komma reden (ugs.)


(der Punkt; das Komma; reden — redet, redete, hat geredet)
Bedeutung: pausenlos reden
Beispiele:
a. Tante Gabriele ist sehr anstrengend, sie redet ohne Punkt und Komma.
b. Der Fluggast neben ihr redete und redete, ohne Punkt und Komma- ein
nerventötender Monolog von München bis London.
c. Wenn jemand ohne Pause quasselt, dann redet er/sie ohne Punkt und Komma.

11. jemand im Regen stehen lassen (ugs.)


(der Regen; stehen lassen — lässt stehen, ließ stehen, hat stehen lassen)
Bedeutung: jemanden in einer Notlage, in einer schwierigen Situation allein lassen, seinem
Schicksal überlassen, im Stich lassen, jemandem die Hilfe verweigern
Beispiele:
a. Chris und Fabian wollten zusammen eine Firma gründen. Plötzlich hat Chris einen
Rückzieher gemacht und Fabian im Regen stehen lassen.
b. Bei Fragen zur Bedienung des Gerätes oder zum Zubehör lassen wir Sie nicht im
Regen stehen!
c. Schweigen heißt gleichzeitig, Sohn und Tochter allein im Regen stehen lassen.

12. mit dem Rücken zur / an der Wand stehen


(der Rücken; die Wand; stehen — steht, stand, hat gestanden)
Bedeutung: in sehr großer Bedrängnis, hilflos sein; sich in einer fast ausweglosen Situation
befinden
Beispiele:
a. Christian hat sein Geld leichtfertig ausgegeben. Jetzt kann er seine Rechnungen nicht
mehr bezahlen und steht mit dem Rücken zur Wand.
b. Niedersachsens Landwirte sorgen sich um ihre Erträge. Die Trockenheit weckt
Erinnerungen an vergangenen Sommer. Doch die Regierung will finanziell nicht
helfen, selbst wenn viele Bauern mit dem Rücken zur Wand stehen.
c. Jetzt sind es nämlich die Schweden, die nach der Niederlage gegen Polen mit dem
Rücken zur Wand stehen.

13. jemandem auf den Wecker fallen / gehen (ugs.)


(der Wecker; fallen — fällt, fiel, ist gefallen)
Bedeutung: jemandem auf die Nerven gehen, lästig werden; Überdruss, Ablehnung
hervorrufen; aufdringlich sein
Beispiele:
a. Christine ruft bestimmt fünfmal am Tag an. Sie geht mir langsam auf den Wecker.
b. Der Medienrummel, der fällt uns sehr auf den Wecker, meiner Frau noch mehr als
mir.
c. Du fällst mir langsam auf den Wecker, mit deiner ewigen Nörgelei.

14. sich wie ein Elefant im Porzellanladen benehmen


(der Elefant; das Porzellan + der Laden; sich benehmen — benimmt sich, benahm sich, hat
sich benommen)
Bedeutung: durch ungeschicktes Verhalten alles verderben, Schaden anrichten; sich taktlos /
unhöflich / plump / ungeschickt / grob benehmen
Beispiele:
a. Die Reisegruppe versäumte das Schiff. Herr Anton schimpfte und benahm sich wie
ein Elefant im Porzellanladen. Das machte alles noch schlimmer.
b. Was nützen da schon die tollen Noten in der Schule, wenn man sich fühlt wie ein
riesiger Elefant im Porzellanladen! Wie schön muss das Leben erst sein, wenn man
dünn ist!"
c. Der rüde, aber herzliche Polizeileutnant aus Chicago nimmt die Verfolgung auf. Sehr
zum Kummer der vornehmen britischen Kollegen benimmt er sich wie ein Elefant im
Porzellanladen.

15. in die Luft gehen (ugs.)


(die Luft, gehen — geht, ging, ist gegangen)
Bedeutung: zornig, wütend werden; sich sehr aufregen
Beispiele:
a. Als sein Vater das schlechte Zeugnis sah, ging er in die Luft und konnte sich kaum
beruhigen.
b. Als ich das Zeichen zum siebenten Mal quäken hörte, wäre ich am liebsten in die Luft
gegangen.
c. Ab sofort bei Ärger nie mehr „IN" die Luft, sondern an die frische Luft gehen und
kräftig durchatmen.

16. mit dem Kopf durch die Wand gehen/ wollen (ugs.)
(der Kopf; die Wand; gehen — geht, ging, ist gegangen)
Bedeutung: stur, starrköpfig, unnachgiebig, kompromisslos sein; sich um jeden Preis
durchsetzen wollen
Beispiele:
a. Britta hat große Pläne, obwohl sie nicht viel Geld hat. Für ihre Ziele geht sie mit dem
Kopf durch die Wand. Wenn das man gut geht!
b. Betroffene des 'Burnout-Syndroms' sind zum einen der Situation seelisch und
körperlich nicht gewachsen. Zum anderen sind es häufig Personen, die ihre Kräfte
nicht richtig dosieren können, mit dem Kopf durch die Wand wollen.
c. Es wird ihnen oft nachgesagt, erst zu handeln, dann zu denken oder mit dem Kopf
durch die Wand zu gehen.

17. nur Bahnhof verstehen (ugs.)


(der Bahnhof; verstehen — versteht, verstand, hat verstanden)
Bedeutung: absolut nichts begreifen, nicht richtig verstehen;
Beispiele:
a. Klaus wollte mir die Relativitätstheorie erklären. Ich habe nur Bahnhof verstanden.
b. Wenn die beiden über Wirtschaftspolitik sprechen, verstehe ich nur Bahnhof.
c. Ich verstand natürlich nur Bahnhof, weil der ja englisch sprach.

18. auf dem Schlauch stehen (salopp)


(der Schlauch; stehen - steht, stand, hat gestanden)
Bedeutung: nicht sofort verstehen, nicht mitkommen; lange brauchen, etwas zu verstehen;
begriffsstutzig sein;
Beispiele:
a. Felix hat einen Witz erzählt, alle haben schallend gelacht. Nur Patrick hat auf dem
Schlauch gestanden und etwas gequält mitgelacht.
b. Auch Anna und Max kommen bei der Mathe-Hausaufgabe nicht weiter. Sie stehen
also auf dem Schlauch. Ihre Mutter aber kommt schließlich auf die Lösung und
erklärt sie den beiden.
c. Peinlich war, dass der Minister im Verlauf des Interviews mehrmals auf dem
Schlauch stand und keine Antwort wusste.

19. den Nagel auf den Kopf treffen (ugs.)


(der Nagel; der Kopf, treffen — trifft, traf, hat getroffen)
Bedeutung: die Wahrheit, das Richtige sagen; das Wesentliche benennen; den Kern einer
Sache erfassen; etwas treffend beschreiben

Beispiele:
a. Christine jammert, das Studium sei so anstrengend. Ein Kommilitone meint dazu: Sie
arbeitet zu wenig und ist zu viel unterwegs. Da hat er wohl den Nagel auf den Kopf
getroffen.
b. In seinem Kommentar trifft er den Nagel auf den Kopf. Treffender kann man die
derzeitige Lage gar nicht beschreiben.
c. An der Reaktion der Zuhörer kann man erkennen, dass er den Nagel auf den Kopf
getroffen hat.

20. den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen


(der Wald; der Baum, -e; sehen — sieht, sah, hat gesehen)
Bedeutung: das Ziel aus den Augen verlieren; das Naheliegende nicht erkennen (weil es so
viele Möglichkeiten gibt);
Beispiele:
a. Warum wird er denn mit seiner Arbeit nicht fertig? Er liest und liest, ich glaube, er
sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.
b. Die Lösung des Problems ist im Grunde ganz einfach, aber er sieht mal wieder den
Wald vor lauter Bäumen nicht.
c. Die Teleologen werfen uns vor, wir sähen vor lauter Bäumen den Wald nicht.

21. das Handtuch werfen /schmeißen


(das Handtuch; werfen — wirft, warf, hat geworfen)
Bedeutung: etwas resignierend aufgeben, kapitulieren, eine Niederlage zugeben, sich mit
einem Misserfolg abfinden, seinen Beruf aufgeben.
Beispiele:
a. Moritz Weber wollte Abgeordneter werden, ist aber nie auf einen vorderen
Listenplatz seiner Partei gekommen. Da hat er schließlich das Handtuch geworfen.
b. Wenn ein Boxer kurz vor dem Knockout steht und der Kampf nicht mehr gewonnen
werden kann, muss dann der Trainer als schnelles und eindeutiges Zeichen der
Aufgabe das Handtuch in den Ring schmeißen.
c. Wenn in der Prüfung solche Fragen kommen, kann ich gleich das Handtuch werfen.

22. Licht am Ende des Tunnels sehen


(das Licht; der Tunnel; sehen — sieht, sah, hat gesehen)
Bedeutung: das Ziel vor Augen haben; in schlechten Zeiten Hoffnung schöpfen; in
schwieriger Lage Anzeichen für eine Besserung entdecken; optimistisch in die Zukunft
sehen.
Beispiele:
a. Erst zweiter Bildungsweg, dann Studium und bald Examen: Bettina sieht endlich
Licht am Ende des Tunnels.
b. Die Genossen sahen Licht am Ende des Tunnels: Auf Kosten des Staates wird ihnen
ein Teil ihrer Altschulden erstattet.
c. Die Gemeinde tut, was sie kann, es ist sehr viel Solidarität zu spüren, die Mitglieder
unterstützen einander. Aber etliche haben Angst vor dem, was noch alles auf sie
zukommt – denn man sieht ja noch lange kein Licht am Ende des Tunnels.

23. über seinen eigenen Schatten springen


(der Schatten; springen — springt, sprang, ist gesprungen)
Bedeutung: sich überwinden; über sich selbst hinauswachsen; etwas tun, was große
Überwindung verlangt.
Beispiele:
a. Jörg und Marion haben sich gestritten. Sie beschließt, ihn wieder anzurufen. Einer
muss über seinen eigenen Schatten springen.
b. „Über seinen Schatten springen" sagt man, wenn jemand etwas tut, obwohl es seinen
eigenen Überzeugungen oder seinem Charakter widerspricht.
c. Ich hatte plötzlich gehofft, dass die Gewerkschaft endlich über ihren eigenen
Schatten gesprungen wäre und die Angst vor ihrer eigenen Courage abgeworfen
hätte.

24. die Suppe auslöffeln, die man sich / jemand einem eingebrockt hat (ugs.)
(die Suppe; aus/löffeln —1öffelt aus, 1öffelte aus, hat ausgelöffelt; (sich) ein/brocken —
brockt (sich) ein, brockte (sich) ein, hat (sich) eingebrockt)
Bedeutung: die Konsequenzen tragen; die Folgen des eigenen Tuns, eines selbst
verschuldeten Unglücks tragen.

Beispiele:
a. Jahrelang hatte Herr Meinert zu wenig Steuern bezahlt. Jetzt muss er eine große
Summe nachzahlen und die Suppe auslöffeln, die er sich eingebrockt hat.
b. Der Beamte hatte in dieser Sache eigenmächtig gehandelt - jetzt musste er die Suppe
auslöffeln, die er sich eingebrockt hatte
c. Du hast Ja gesagt vor dem Priester und Nein gedacht. Jetzt löffle die Suppe aus, die du
dich eingebrockt hast.

25. sich grün und blau ärgern (ugs.)


(sich ärgern — ärgert sich, ärgerte sich, hat sich geärgert)
Bedeutung: sich sehr, furchtbar, maßlos ärgern.
Beispiele:
a. Ein großer Lottogewinn winkte. Peter hatte alle Zahlen richtig, den Schein aber nicht
abgegeben. Da hat er sich grün und blau geärgert.
b. Ich ärgere mich grün und blau über die Gedankenlosigkeit meiner Mitmenschen.
c. Der Brigadier ärgert sich grün und blau über das, was er sieht.

26. zwischen den/zwei/allen Stühlen sitzen


(der Stuhl, -_
e; sitzen — sitzt, saß, hat gesessen)
Bedeutung: es mit beiden/allen Seiten verderben; in der unangenehmen Lage sein, sich zwei
bzw. mehrere Möglichkeiten gleichermaßen verscherzt zu haben; in einen
Interessenskonflikt geraten; sich nicht entscheiden können.
Beispiele:
a. Max hat gekündigt, aber sein neuer Arbeitsvertrag ist noch nicht unterschrieben.
Jetzt sitzt er zwischen zwei Stühlen.
b. Mit den einen konnte der Kanzler nicht verhandeln, mit den anderen wollte er nicht
- jetzt saß er zwischen zwei Stühlen und wurde von allen Seiten kritisiert.
c. Auf meiner Arbeit sitze ich manchmal zwischen zwei Stühlen. Auf der einen Seite
sind die Kunden mit ihren Anliegen, auf der anderen Seite ist der Chef, der verlangt,
dass wir keine Ausnahmen machen.

27. Äpfel mit Birnen vergleichen (ugs.)


(der Apfel -_
, die Birne -n; vergleichen — vergleicht, verglich, hat verglichen)
Bedeutung: völlig verschiedene Dinge miteinander vergleichen; Unvereinbares
zusammenbringen.
Beispiele:
a. Findest du Urlaub am Meer oder in den Bergen schöner? — Unmöglich zu sagen. Das
hieße Äpfel mit Birnen vergleichen. Beides ist auf seine Art schön.
b. Dennis vergleicht seine kleine Schwester und sich beim Schwimmen. Da Merle aber
noch einige Jahre jünger ist als Dennis und noch gar nicht so geübt im Schwimmen
wie ihr großer Bruder, sagt die Mutter: "Na ja, Dennis... Du kannst aber auch nicht
einfach Äpfel und Birnen vergleichen.
c. Wenn wir einen Krieg beginnen und wenn sie einen Krieg beginnen, ist das etwas
ganz Verschiedenes, man darf also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wir sind die
Guten!

28. ein Brett vor dem Kopf haben (ugs.)


(das Brett; der Kopf; haben — hat, hatte, hat gehabt)
Bedeutung: nichts verstehen/begreifen, begriffsstutzig sein, nicht einsehen wollen, etwas
Offensichtliches nicht erkennen.
Beispiele:
a. Es gibt mathematische Aufgaben, die kann Heiko um nichts in der Welt lösen. Da hat
er ein Brett vor dem Kopf.
b. Die Menschen wollen jetzt Lösungen für Probleme. Wer das nicht sieht, läuft mit
einem Brett vorm Kopf durch die Welt.
c. Im Vorlesungssaal herrscht Totenstille, jeder konzentriert sich auf die vor ihm
liegende Prüfung. Auch du bist aufmerksam bei der Arbeit; topvorbereitet,
schließlich hast du wochenlang gelernt. Dann die nächste Frage und – die Lösung
fällt dir nicht ein. Vor ein paar Minuten wusstest du sie noch, jetzt allerdings hast du
ein Brett vor dem Kopf.

29. die Sau rauslassen (ugs.)


(die Sau; raus/lassen — lässt raus, ließ raus, hat rausgelassen)
Bedeutung: sich danebenbenehmen, sich ganz seiner momentanen Stimmung gemäß
verhalten.
Beispiele:
a. Warst du auf dem Fest bis zum Schluss da? — Nein, es wurde ungemütlich, da bin
ich gegangen. Es sind immer dieselben, die die Sau rauslassen.
b. Offiziell wurde getrauert, anschließend am Stammtisch ließ man die Sau raus.
c. In der Kabine haben wir uns dann angebrüllt wie die Stiere. Wir haben richtig die
Sau rauslassen.

30. durch die rosa (rote) Brille sehen/betrachten


(die Brille; sehen — sieht, sah, hat gesehen)
Bedeutung: alles nur positiv sehen/beurteilen; eine naive und zu optimistische Sicht auf die
Dinge haben.
Beispiele:
a. Was findet sie nur an diesem Mann? Sie hat wohl durch die rosarote Brille gesehen,
als sie ihn kennengelernt hat.
b. Sie lebt in einer Scheinwelt und betrachtet alles durch die rosarote Brille.
c. Er sieht immer alles durch die rosarote Brille und ignoriert die Probleme.

Welche Redewendung?
Schneiden Sie die Redewendungen und die Abbildungen aus und ordnen Sie zu.

1. Unser Auto hat einen Kratzer in der Tür abbekommen. Mein lieber Egon hat sich
gleich fürchterlich aufgeregt und -----------------------------aus einer Mücke einen
Elefanten gemacht.
2. Wenn Moritz so weitermacht und die Kollegen gegen den Chef aufhetzt, --------------
-sägt er den Ast ab, auf dem er sitzt.
3. Christoph wurde nicht in die nächste Klasse versetzt. Da ------------------ging sein
Vater --------------------------in die Luft vor Ärger.
4. Filip ist faul. Er wird die Prüfung nicht schaffen, wenn er noch länger -----------------
--den Kopf in den Sand steckt. Wie der Vogel Strauß.
5. Alex kapiert die Aufgabe einfach nicht. Ich glaube, er -------------------------hat ein
Brett vor dem Kopf.
6. Ralf findet Astronomie faszinierend und schwärmt davon, aber Rudi ---------------
versteht nur Bahnhof.
7. Wenn Marlene sich etwas vornimmt, ------------geht sie --------------------------------
-mit dem Kopf durch die Wand. Jetzt will sie eine Boutique eröffnen.
8. Wer die Gepflogenheiten in einem fremden Land nicht kennt, kann ganz schön ------
-ins Fettnäpfchen treten.
9. Die beiden verstehen sich nicht. Herr Meier hat das Geschäft allein gemacht und
Herrn Franz -----------------------------------im Regen stehen lassen
10. Frau Müller möchte das teure Buch vorher gerne sehen und darin blättern. Sie kauft
doch nicht --------------------------------die Katze im Sack.
11. Konrad hat große Schulden. Jetzt ------------steht er ----------------------mit dem
Rücken zur Wand.
12. Warum macht Marion so ein Gesicht? Sie ist wohl ------------------------------mit
dem linken Bein zuerst aufgestanden.
13. Sven hat zwei Semester Mathematik studiert, aber dann hat er -------------------------
-das Handtuch geworfen und ist auf Jura umgestiegen.
14. Auf Tante Lisas Geburtstag hat sich Onkel Franz --------------------------------wie ein
Elefant im Porzellanladen benommen und die Leute beschimpft. Warum trinkt er
auch so viel?!
15. Tante Marie -------------------------------------fällt mir ganz schön auf den Wecker.
Dauernd ruft sie an, dabei interessiert mich ihr Urlaub überhaupt nicht.
16. Christina ist anstrengend. Sie hat mir von ihrem verregneten Urlaub erzählt und ----
------------------------------ohne Punkt und Komma geredet.
17. Die Familie -------------------------------ist aus allen Wolken gefallen, als die
Wohnung gekündigt wurde.
18. Der Minister ist mit seinen Reformen gescheitert. Da hat er ------------sich wohl -----
-------------------------zu weit aus dem Fenster gelehnt.
19. Timo ist nach Australien ausgewandert und hat -------------------------alle Brücken
hinter sich abgebrochen.
20. Jetzt muss ich ------------------------------------------die Suppe auslöffeln, die du mir
eingebrockt hast. Was hast du dir nur dabei gedacht?

Was passt zusammen?

1. Das bringt mich auf die Palme. _____

2. Das lässt mich völlig kalt. _____

3. Das sind nur kleine Fische. _____

4. Er hat ein Brett vor dem Kopf. _____


5. Er hat eine lange Leitung. _____

6. Er hat mir endlich reinen Wein eingeschenkt. ___

7. Er muss die Beine unter den Arm nehmen. _____

8. Er spuckt große Töne. _____

9. Er will immer mit dem Kopf durch die Wand. ____

10. Ich bin aus allen Wolken gefallen. _____

11. Ich bin ihm auf den Schlips getreten. _____

12. Ich habe mir den Mund verbrannt. _____

13. Er hat sich übers Ohr hauen lassen. _____

14. Mir fällt die Decke auf den Kopf. _____

15. Mir geht ein Licht auf. _____

16. Sie lässt die Flügel hängen. _____

17. Sie tanzt immer aus der Reihe.

a. Man hat ihn betrogen.

b. Sie beachtet die Regeln nicht.

c. Er hat mir endlich die Wahrheit gesagt.

d. Er muss sich beeilen.

e. Das regt mich auf.

f. Er gibt an.

h. Er versteht nichts.

i. Das interessiert mich nicht.

j. Ich langweile mich.


k. Das sind keine großen Probleme.

l. Er braucht lange, um etwas zu verstehen.

m. Ich verstehe.

n. Ich war sehr überrascht.

o. Er will immer alles mit Gewalt erreichen.

p. Ich habe etwas gesagt, was ich lieber

nicht sagen sollte.

q. Ich habe ihn beleidigt. Sie

hat keinen

Was passt zusammen?

a. Man hat ihn betrogen. b. Sie beachtet die Regeln nicht. c. Er hat mir endlich die
Wahrheit gesagt. d. Er muss sich beeilen. e. Das regt mich auf. f. Er gibt an. h. Er
versteht nichts. i. Das interessiert mich nicht. j. Ich langweile mich. k. Das sind keine
großen Probleme. l. Er braucht lange, um etwas zu verstehen. m. Ich verstehe. n. Ich
war sehr überrascht. o. Er will immer alles mit Gewalt erreichen. p. Ich habe etwas
gesagt, was ich lieber nicht sagen sollte. q. Ich habe ihn beleidigt. Sie hat keinen Mut
mehr.
1. Das bringt mich auf die Palme. _____

2. Das lässt mich völlig kalt. _____ 3. Das sind nur kleine Fische. _____

4. Er hat ein Brett vor dem Kopf. _____

5. Er hat eine lange Leitung. _____ 6. Er hat mir endlich reinen Wein eingeschenkt. ___

7. Er muss die Beine unter den Arm nehmen. _____

8. Er spuckt große Töne. _____

9. Er will immer mit dem Kopf durch die Wand. ____

10. Ich bin aus allen Wolken gefallen. _____

11. Ich bin ihm auf den Schlips getreten. _____

12. Ich habe mir den Mund verbrannt. _____

13. Er hat sich übers Ohr hauen

lassen. _____
14. Mir fällt die Decke auf den Kopf. _____
15. Mir geht ein Licht auf. _____ 16. Sie lässt die Flügel hängen. _____
17. Sie tanzt immer aus der Reihe.

Erklären Sie folgende Redewendungen: Was bedeuten diese Redewendungen?

1. jdm. im Nacken sitzen __________________________________________________

2. sich Auge in Auge gegenüberstehen


__________________________________________________

3. jdm. auf den Schlips treten __________________________________________________

4. jdn. mit dem Rücken anschauen __________________________________________________

5. einem auf die Pelle rücken __________________________________________________

6. mit jdm. Tuchfühlung aufnehmen


__________________________________________________
7. jdn. in die Enge treiben __________________________________________________

8. Schulter an Schulter __________________________________________________

1. Hier fehlen die Nomen. Ergänzen Sie folgende Sätze!

das Fettnäpfchen der Punkt das Komma


die Wolke, -n die Brücke, -n das Fenster
der Elefant der Sand die Katze
der Kopf der Sack die Mücke
der Ast der Fuß

1. Familie Lehmann ist nach Südamerika ausgewandert. Sie hat alle ________________
hinter sich abgebrochen.
2. Ich kann nicht verstehen, warum er an dem ___________ sägt, auf dem er sitzt.
3. Steffen ist aus allen _______________ gefallen, als ihm mitgeteilt wurde, dass er die
Stelle nicht bekommt.
4. Du machst wieder mal aus einer _______________ einen _______________und regst
dich fürchterlich auf.
5. Es hat keinen Sinn, den _____________in den ______________ zu stecken. Du musst dir
überlegen, wie du das Geld zurückzahlst.
6. Stell dir vor, der Pullover war sehr billig, ich habe ihn sofort gekauft, aber erst zu Hause
anprobiert. jetzt passt er nicht! Da habe ich wohl die __________________ im
__________________ gekauft.
7. War das peinlich. Wir waren bei Timo und Max fragte: Wo bleibt denn Eva? Du weißt,
Eva ist vor einer Woche wütend ausgezogen. Da ist Max ganz schön ins _____________
getreten.
8. Du meine Güte, hat Frau Berger heute schlechte Laune. Sie ist wohl mit dem falschen
_______________ zuerst aufgestanden.
9. Was hat unser Bürgermeister nicht alles versprochen. Und jetzt ist er abgewählt. Da hat
er sich wohl zu weit aus dem _____________ gelehnt.
10. Karla geht mir auf die Nerven. Sie redet ohne ________________und ______________.
Man kommt überhaupt nicht zu Wort.
2. Hier fehlt das Verb. Sie kennen es doch bestimmt.

1. Ich ______________ nur Bahnhof.


2. Wir ______________endlich Licht am Ende des Tunnels.
3. Als sie die Neuigkeit hörte, ______________ sie aus allen Wolken.
4. Er _____________wieder mal zwischen allen Stühlen.
5. Marlene muss durch die rosarote Brille _____________haben, als sie ihn geheiratet hat.
6. Wir lassen dich nicht in Regen ____________________.
7. Er ist wohl mit dem linken Fuß zuerst ________________.
8. _____________dich nicht wieder wie ein Elefant im Porzellanladen. (Imperativ)
9. Jetzt _______________ er mit dem Rücken zur Wand.
10. Sie sollte vor den Problemen nicht den Kopf in den Sand _______________.

Lösungen Übung I: 1 Brücken, 2 Ast, 3 Wolken, 4 Mücke/Elefanten, 5 Kopf/Sand, 6 Katze/Sack,


7 Fettnäpfchen, 8 Bein, 9 Fenster, 10 Punkt/Komma
Lösungen Übung II: 1 verstehe, 2 sehen, 3 fiel, 4 sitzt, 5 gesehen, 6 stehen, 7 aufgestanden, 8
Benimm, 9 steht, 10 stecken

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