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org/wiki/Sympathikus
Der Sympathikus (Sympathicus) ist neben dem Parasympathikus und dem Enterischen Nervensystem (Darmnervensystem) ein Teil des vegetativen
Nervensystems. Die meisten Organe werden von den ersten beiden Systemen gesteuert, die als Gegenspieler (antagonistisch) wirken und dadurch eine äußerst
feine Regulation der Organtätigkeit ermöglichen. Der Sympathikus hat in diesem System eine ergotrope Wirkung, das heißt, er erhöht die nach außen gerichtete
Handlungsbereitschaft.
1 Anatomie
2 Wortherkunft
3 Paraganglien
4 Funktionelle Aspekte
5 Siehe auch
6 Weblinks
7 Einzelnachweise
Die Zellkörper der so genannten ersten Neurone des peripheren Sympathikus (sympathische
Wurzelzellen) sind im Brust- und Lendenmark lokalisiert (thorako-lumbales System).
Übergeordnete Zentren des Sympathikus sind Hypothalamus, Hirnstamm und Formatio
reticularis, die Impulse auf die sympathischen Wurzelzellen im Rückenmark senden.
Einige Axone verlassen den Grenzstrang ohne Umschaltung und ziehen zu den
prävertebralen Ganglien im Bereich der Aorta (Ganglion coeliacum, Ganglion Vegetatives Nervensystem. Rot bezeichnet Nerven des Sympathikus,
mesentericum superius, Ganglion mesentericum inferius) oder zu Ganglien in der Wand der blau Nerven des Parasympathikus.
zu versorgenden Organe (intramurale Ganglien).
präganglionär: Acetylcholin
postganglionär: Noradrenalin
Der Begriff wurde von dem dänischen (aber in Paris tätigen) Anatomen Jacob Winslow (1686–1760) erfunden und in seinem Lehrbuch Exposition anatomique
de la structure du corps humain verwendet. Er kommt vom neugriechischen sympathetikó (gr. sympatheín „mitleiden“; sympáthesis „Mitempfindung“) und
verweist auf ein frühes Missverständnis der Funktion des Sympathikus: Der griechische Arzt Galenos (um 129–216 n. Chr.), der das sympathische
Nervensystem erstmals beschrieben hatte, ging davon aus, dass der Sympathikus die Kommunikation (eine Art Mitfühlen) zwischen verschiedenen Organen
ermögliche.[1]
Eine Besonderheit des Sympathikus sind die Paraganglien, deren größtes das Nebennierenmark ist. Hier ist das zweite Neuron eine neuroendokrine Zelle, die
ihren Transmitter (vor allem Adrenalin, selten Noradrenalin) direkt an das Blut abgibt, also als Hormon freisetzt.
Zielgewebe des Sympathikus sind vor allem die glatte Muskulatur der Blutgefäße und Drüsen. Wie die übrigen Anteile des vegetativen Nervensystems steuert
der Sympathikus lebenswichtige Vorgänge. Diese Regulation erfolgt weitgehend ohne bewusste Wahrnehmung und kann kaum willentlich beeinflusst werden.
Der Sympathikus bewirkt insgesamt eine Leistungssteigerung des Organismus (Ergotropie). Er versetzt den Körper in hohe Leistungsbereitschaft, bereitet ihn
auf Angriff oder Flucht oder andere außergewöhnliche Anstrengungen vor (→ Stressreaktion).
Er steigert:
Herztätigkeit
Blutdruck
Durchblutung und Tonus der Skelettmuskulatur
Glykolyse
Stoffwechsel.
Er hemmt dafür andere, für die unmittelbare Aktivität nicht unbedingt erforderliche Vorgänge, wie z. B. die Darmtätigkeit.
Horner-Syndrom
Hyperhidrose
Nervus petrosus profundus
1. Stanley Finger: Minds behind the brain. A history of the pioneers and their discoveries. Oxford University Press, 2000, ISBN 0-19-518182-4. Seite 46
Von „http://de.wikipedia.org/wiki/Sympathikus“
Kategorien: Neurobiologie | Vegetatives Nervensystem
Diese Seite wurde zuletzt am 14. März 2010 um 05:24 Uhr geändert.
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