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Geschichte Kubas

Wikimedia-Geschichts-Artikel

Indios auf Kuba um 1558

Die geschriebene Geschichte Kubas


beginnt mit der Entdeckung durch
Christoph Kolumbus, seine Frühgeschichte
aber etwa 3000 Jahre vorher.
Das Präkolumbische Kuba
Archäologische Funde zeigen, dass Kubas
erste menschliche Besiedelung wohl vor
rund 8000 bis 10.000 Jahren stattfand.[1]
Sie erfolgte wahrscheinlich in mehreren
Wellen, deren zeitliche Festlegung aber
sehr unsicher ist. Um 1500 war die
indianische Bevölkerung folgendermaßen
verteilt: Im Westen Kubas lebten die
Siboney, ganz im Westen die
Guanahatabey. Mittel- und Ostkuba wurde
von den Taíno besiedelt. Sie bauten bereits
die bis heute auf Kuba genutzten
Feldfrüchte Maniok, Süßkartoffeln,
Erdnüsse und Tabak an. Die Taino lebten
in Hütten (bohío) aus Palmholz, wie sie
auch heute noch auf dem Land zu finden
sind. Ihre Spuren haben die Indianer auch
in der heutigen Sprache hinterlassen. Viele
Ortsnamen auf Kuba gehen auf
indianische Wörter zurück. Auch das
spanische Wort für Hurrikan (huracán)
geht auf die Sprache der karibischen
Indigenen zurück und bedeutet so viel wie
‚Gott des Windes‘.

Entdeckung – Eroberung –
Kolonisierung
Christoph Kolumbus entdeckte die Insel
auf seiner ersten Reise mit der Landung in
der Bucht von Bariay im Nordosten der
Insel am 27. oder 28. Oktober 1492 und
nahm sie für Spanien in Besitz. Von 1511
bis 1515 wurde die Insel im Auftrag des
Königs Ferdinand durch Diego Velázquez
de Cuéllar erobert. Dieser brach mit seiner
Gefolgschaft den ersten Widerstand der
Indianer unter der Führung des Kaziken
Hatuey. Die indianische Bevölkerung ging
durch Kriege gegen die Spanier,
eingeschleppte Krankheiten (Pocken),
Zwangsarbeit und Unterernährung stark
zurück. Bemühungen von Seiten der
Kirche, besonders des Dominikanerordens,
und des spanischen Staates, die Indianer
vor der Willkür der Kolonisten zu schützen,
hatten wenig Erfolg. Bartolomé de las
Casas, der als Feldkaplan an der
Eroberung teilgenommen hatte,
verzichtete 1514 aus Gewissensgründen
auf seine Encomienda und engagierte sich
gegen die Unterdrückung der Indianer. Auf
sein Betreiben ordnete König Karl V. 1542
die sukzessive Aufhebung der
Encomiendas an, was sich in Kuba auch
relativ schnell durchsetzte. Kuba wurde
Teil des Vizekönigreichs Neu-Spanien und
hatte darin den Status eines
Generalkapitanats (Capitanía General).

Frühe Kolonialzeit
Wirtschaft

Das erste Ziel der Spanier war die


Ausbeutung der Goldressourcen, die
jedoch sehr bald erschöpft waren. Viele
wanderten infolgedessen nach Mexiko ab.
Kuba blieb nur dünn besiedelt. Die
Wirtschaft beruhte auf einer extensiven
Landwirtschaft (Anbau der indianischen
Kulturpflanzen, Viehhaltung, Imkerei) und
der Ausfuhr von tropischen Hölzern der
noch weitgehend bewaldeten Insel. Die
Landesteile abseits von Havanna lebten
vor allem von Selbstversorgung und etwas
Schmuggel. Im 17. Jahrhundert wurde das
Landesinnere in einem zweiten
Siedlungsschub erschlossen und weitere
Orte gegründet.

Durch die Verlegung des


Gouverneurssitzes wurde Havanna 1607
zum politischen Zentrum der Insel. Auch
wirtschaftlich gewann die Stadt aufgrund
ihrer Lage zunehmend an Bedeutung. Von
dort aus konnte man den Zugang zum Golf
von Mexiko kontrollieren und unter
Ausnutzung des Golfstroms über den
Atlantik nach Europa segeln. Ab den
sechziger Jahren des 16. Jahrhunderts
war der Hafen von Havanna der
Sammelpunkt der Flotten aus den
spanischen Kolonien Amerikas, die Silber
und andere Waren nach Sevilla und Cádiz
brachten. Havanna war der Brückenkopf
der Neuen Welt im transatlantischen
Handel. Die Wirtschaft Kubas war auf die
Versorgung Havannas und der Flotten mit
Nahrungsmitteln und Gütern ausgerichtet.

Gesellschaft

Die koloniale Gesellschaft Kubas lässt


sich rechtlich und soziokulturell
folgendermaßen gliedern. Weiße bildeten
bald die Mehrheit. Aber nur wer in Spanien
geboren, aufgewachsen und ausgebildet
war, die sogenannten peninsulares, konnte
in die höheren Verwaltungs- und
Kirchenämter aufsteigen. Außerdem
dominierte dieser Personenkreis den
Handel. Die in Kuba geborenen
Nachfahren von Spaniern, die Kreolen,
stellten den größten Teil der Bevölkerung.
Die auf die ersten Siedler zurückgehenden
Familien konnten ihr Land oft zum
Großgrundbesitz ausbauen, den sie als
Viehzüchter oder Pflanzer
bewirtschafteten. Der Grundbesitz bildete
die Grundlage ihrer Macht, die sie als
Oligarchie in lokalen Ämtern in Politik und
Kirche ausübten. Daneben gab es eine
große Zahl von Mittel- und Kleinbauern, die
das Land zwischen den großen Gütern
bewirtschafteten und nach und nach auch
die abgelegeneren Gegenden erschlossen.

Der generelle Mangel an Arbeitskräften in


Kuba wurde durch die Einführung von
Sklaven aus Afrika ausgeglichen. Sklaven
wurden in allen Wirtschaftsbereichen
eingesetzt, als Hauspersonal, in kleinen
ländlichen und städtischen
Produktionsbetrieben oder als
Bergarbeiter. Auch bei ihnen unterschied
man zwischen in Kuba geborenen,
spanischsprachigen Schwarzen Kreolen
und in Afrika geborenen bozales. Das
Rechtssystem erlaubte den Sklaven
eigenen Besitz, die Möglichkeit sich und
die eigene Familie damit freizukaufen, die
freie Wahl eines Ehepartners und sogar die
Suche nach einem neuen Herren. Sklaven
konnten sich zu Vereinigungen,
sogenannten cabildos,
zusammenschließen, die von Schwarzen
gleicher ethnischer oder ähnlicher
kultureller Herkunft gebildet wurden. Diese
Institution ermöglichte ihnen, afrikanische
Kulturelemente zu bewahren und
weiterzugeben, darunter auch religiöse
Vorstellungen, die sich mit dem
Katholizismus, denn jeder Sklave musste
getauft sein, zu den synkretistischen
afrokubanischen Kulten, z. B. der Santería
vermischten, die noch heute weit verbreitet
sind.

Eine Zwischenstellung nahmen die freien


Farbigen ein. Besondere rechtliche und
soziale Verhältnisse ermöglichten in Kuba
eine ausgeprägte Vermischung der Rassen
und Kulturen. Hier gab es eine beachtliche
Anzahl freier Schwarzer, die auf
freigelassene oder freigekaufte Sklaven
zurückgingen. Im Gegensatz zur spanisch-
kreolischen Oberschicht achteten die
unteren weißen Schichten nicht auf die
„Reinheit des Blutes“ und vermischten sich
mit Indianern und freien Schwarzen.
Mischehen waren nicht unüblich und –
wenn auch begrenzt – akzeptiert. Mulatten
und freie Schwarze arbeiteten meist als
Handwerker oder Gewerbetreibende,
Berufe, die wegen ihres niedrigen Status
von Weißen gemieden wurden. Sie stellten
die Unter- und Mittelschicht der Städte.
Auf dem Land, besonders im Osten, lebten
sie als Kleinbauern.

Indianer und Mestizen wurden im Zensus


schon bald nicht mehr als eigene Gruppe
erfasst, sie waren in den
Bevölkerungsgruppen der Kreolen und der
Farbigen aufgegangen. Am Rande der
kolonialen Gesellschaft standen
entlaufene Sklaven (Cimarrón) und
Restgruppen von Indianern, die in
abgelegenen Gebieten zurückgezogen
lebten.

Späte Kolonialzeit

Die Karibik am Ende des 19. Jahrhunder ts

In der Karibik kam es zwischen Spanien


und Großbritannien wegen des Handels,
Schmuggels und der Piraterie zu
Spannungen. Diese gipfelten im Juni 1762
mit der Belagerung von Havanna durch die
britische Flotte. Nach der Kapitulation
hielten die Briten Westkuba elf Monate
lang besetzt; das Zentrum und der Osten
blieben unter spanischer Kontrolle. Der
britische Gouverneur hob die
Handelsbeschränkungen auf,
Zivilverwaltung und Rechtsprechung
wurden beibehalten. Der Schiffsverkehr im
Hafen von Havanna versechsfachte sich
und der Handel blühte auf. Die kurze Zeit
des Freihandels gab dem kreolischen
Bürgertum auf Kuba eine Vorstellung
davon, wie viel es ohne die kolonialen
Fesseln Spaniens verdienen konnte, denn
das spanische Kolonialsystem lenkte den
gesamten Handel über spanische Häfen
und erhob selbst für den Handel unter den
spanischen Kolonien hohe Import- und
Exportabgaben. Ein Jahr später wurde
Kuba im Frieden zu Paris im Tausch gegen
Florida wieder Spanien zugeschlagen.

Im Zuge des revolutionären


Sklavenaufstandes auf Haiti 1791 flohen
viele französische Großgrundbesitzer, die
dort Zucker- und Kaffeeplantagen
besessen hatten, nach Kuba. Unter ihrem
Einfluss und mit ihren technischen
Kenntnissen wurde nun Kuba für Spanien
zu dem, was Haiti vorher für Frankreich
gewesen war: Die Insel des Zuckers und
des Kaffees. Wirtschaftlicher Aufschwung
und der industrielle Einsatz von Sklaven
waren die Folge.

Nach den Unabhängigkeitskämpfen in


Süd- und Mittelamerika im 19. Jahrhundert
wurde Kuba die wichtigste Kolonie
Spaniens. Aber auch auf der „immer
treuen Insel“ Kuba nahm die
Unzufriedenheit der Kreolen mit der
spanischen Herrschaft zu, andererseits
regierte unter den sklavenhaltenden
Zuckerplantagenbesitzern die Angst vor
einem Sklavenaufstand nach
haitianischem Vorbild, der ihre Privilegien
beseitigen würde. Zwischen 1812 und
1844 ereigneten sich acht große
Sklavenaufstände, die an der militärischen
Übermacht der spanischen
Kolonialtruppen und der Milizen der
Sklavenhalter, besonders aber an der
militärischen Unerfahrenheit der Sklaven
scheiterten.

In dieser Zeit entstanden auf der Insel


verschiedene Parteien mit
unterschiedlichen Zielen:

die Autonomisten wollten eine stärkere


Unabhängigkeit Kubas unter
Beibehaltung Spaniens als
Schutzmacht.
die Annexionisten kämpften für einen
Anschluss Kubas an die USA.
die Separatisten waren für eine völlige
Loslösung Kubas von Spanien und die
Schaffung einer Republik Kuba.
die Monarchisten setzten sich für die
fortdauernde Zugehörigkeit Kubas zu
Spanien ein.

Autonomie

1868 scheiterte eine Delegation aus


führenden Vertretern der kubanischen
Kreolen mit dem Versuch, in Madrid eine
größere Selbstständigkeit für die Insel zu
erreichen. Die Delegation wurde in Madrid
hingehalten und sollte schließlich nur noch
einen Höflichkeitsbesuch beim
Königshaus absolvieren, ohne ihre
Forderungen vortragen zu können. Nach
ihrer Rückkehr berichteten die Delegierten
von der Aussichtslosigkeit in Bezug auf
Reformen oder gar Autonomie. Die Folge
war eine Stärkung der separatistischen
Strömungen unter den Kubanern. Die
Ausrufung der Republik Kuba durch Carlos
Manuel de Céspedes im Grito de Yara
(Kriegsruf von Yara) kann als unmittelbare
Reaktion auf das Scheitern der Delegation
gesehen werden.

Annexionismus
Im 19. Jahrhundert gab es sowohl auf
kubanischer wie auf US-amerikanischer
Seite Überlegungen Kuba an die USA
anzuschließen.

auf kubanischer Seite ging dieses


Interesse besonders von den
Zuckerplantagen-Besitzern des Westens
aus, die sich einerseits durch die
Kolonialherrschaft Spaniens in ihren
wirtschaftlichen Interessen
eingeschränkt fühlten, andererseits aber
Angst hatten, dass ihnen ohne eine
militärische starke Schutzmacht
(Spanien oder USA) das gleiche
Schicksal blühen konnte wie einst den
Plantagenbesitzern auf Haiti: die
Machtübernahme durch die
zahlenmäßig überlegenen Sklaven.
auf US-amerikanischer Seite waren es
zunächst die Plantagenbesitzer der
Südstaaten, die sich durch einen neuen
Bundesstaat Kuba eine Stärkung ihrer
Position innerhalb der USA erhofften.
Nach dem Amerikanischen Bürgerkrieg
stieg zunehmend das wirtschaftliche
Interesse der USA und das Interesse an
der strategischen Bedeutung Kubas im
Golf von Mexiko.

Seit 1842 gab es immer wieder


militärische Invasionsversuche ohne
offizielle Unterstützung der USA, die zu
einer Angliederung Kubas an die USA
führen sollten. Gaspar Cisneros
Betancourt kann als der geistige Führer
des kubanischen Annexionismus gesehen
werden, Narciso López als Führer der
militärischen Aktivitäten. Auf der anderen
Seite standen die entschiedenen
Befürworter eines souveränen
kubanischen Nationalstaates wie José
Antonio Saco und später José Martí.

Obwohl es seit der Kubanischen


Revolution 1959 weder von US-
Regierungsvertretern noch von
Exilkubanern Forderungen oder
Vorschläge für einen Anschluss Kubas an
die USA gegeben hat, bleibt das
Hauptargument der kubanischen
Regierung gegen die Mehrzahl der
Dissidenten die „Verteidigung kubanischer
Souveränität“ gegen den Annexionismus.

Der Kampf um die


Unabhängigkeit

Kuba war die letzte große spanische


Kolonie, die ihre Unabhängigkeit nach
einem 30-jährigen Guerillakrieg gewann.
Der Krieg der so genannten Mambíses
gegen Spanien begann 1868, nachdem
alle Versuche des kubanischen
Bürgertums, von Spanien größere
Freiheiten, besonders im Außenhandel, zu
erhalten, fehlgeschlagen waren. Der
Unabhängigkeitskrieg lässt sich in drei
Phasen einteilen:

Der lange Krieg (Guerra Larga)


1868–1878

Angriff der Mambises auf einen spanischen


Signalturm

→ Hauptartikel: Zehnjähriger Krieg


Der Guerra Larga begann mit dem Ruf von
Yara (Grito de Yara) und endete mit dem
Frieden von Zanjón.

Am 10. Oktober 1868 rief Carlos Manuel


de Céspedes im Kriegsruf von Yara von der
Provinz Oriente im Osten Kubas aus das
kubanische Volk zum Krieg gegen die
spanische Kolonialmacht auf. Er ließ seine
Sklaven frei und besetzte mit einer kleinen
Armee die Stadt Bayamo. Als die
spanischen Truppen Bayamo
zurückerobern wollten, zündeten die
Einwohner der Stadt ihre eigenen Häuser
an und schlossen sich den Aufständischen
an. Ein Gedicht, das dieses Ereignis feiert,
wurde zur kubanischen Nationalhymne La
Bayamesa. Innerhalb eines Monats wuchs
die Revolutionsarmee von 147 auf über
12.000 Mann an, unter ihnen viele Sklaven.

Kurze Zeit später bildeten sich auch in


Camagüey in Zentralkuba (Ignacio
Agramonte u. a.) und Las Villas in
Westkuba (Eduardo Machado, Carlos
Roloff) starke revolutionäre
Militärverbände. Aufgrund des
Widerstandes der
Zuckerplantagenbesitzer unter dem
Anführer der Reformisten Havannas José
Morales Lemus blieb der geplante und
strategisch entscheidende Angriff auf den
Westen der Insel jedoch aus.

Das Parlament der Republik in Waffen, wie


sich die kubanische Untergrundbewegung
nannte, bestand in ihrer politischen
Führung zum größten Teil aus
Großgrundbesitzern, die sich von einer
Unabhängigkeit Kubas freien Handel mit
dem Ausland, besonders den USA,
versprachen. Sie widersetzten sich stets
der Forderung, den Krieg auch auf den
kubanischen Westen auszudehnen, wo
sich die großen Zuckerrohrfelder
befanden, aus denen Spanien die
notwendigen finanziellen Mittel für den
Kampf gegen die Aufstandsbewegung
schöpfte. Nach vielen Misserfolgen gelang
es dem spanischen General Arsenio
Martínez-Campos, in einer politisch-
militärischen Offensive die
Aufstandsbewegung zu schwächen. 1878
kam es zum Frieden von Zanjón. Er
gewährte den Kubanern eine Vertretung in
den spanischen Cortes und legte eine
schrittweise Sklavenbefreiung fest, Kuba
blieb jedoch ohne echte Autonomie.

Der kleine Krieg (Guerra Chiquita)


1879–1880

→ Hauptartikel: Guerra Chiquita


Der Guerra Chiquita begann mit dem
Protest von Baraguá und endete mit dem
Exil Maceos.

Der stellvertretende Oberbefehlshaber der


Revolutionsstreitkräfte Antonio Maceo
weigerte sich, die Kapitulation
anzuerkennen und erklärte bei einem
Treffen mit Arsenio Martínez-Campos die
Fortsetzung des Kampfes um die
Unabhängigkeit Kubas (Protesta de
Baraguá). 1880 musste jedoch auch er den
Kampf einstellen und ging ins Exil nach
Mexiko.

Der Unabhängigkeitskrieg (Guerra


de Independencia) 1895–1898
Mambi-Kämpfer 1896

→ Hauptartikel: Kubanischer
Unabhängigkeitskrieg

Der Unabhängigkeitskrieg begann mit dem


Grito de Baire (Kriegsruf von Baire) und
endete mit der Besetzung Kubas durch die
USA.

Zwischen 1879 und 1895 bereiteten sich


kubanische Exilgruppen in den USA und
Mexiko auf eine Rückkehr nach Kuba vor.
Besonders aktiv bei der Organisierung war
der Dichter, Journalist, Revolutionär und
Freimaurer José Martí, dem es schließlich
gelang, die beiden ehemaligen
Oberbefehlshaber der
Revolutionsstreitkräfte, Máximo Gómez
und Antonio Maceo, wieder an einen Tisch
zu bringen. Im Manifest von Montecristi
(Manifesto de Montecristi) wurden die
Bedingungen für eine Wiederaufnahme
des Kampfes festgelegt. 1895 landeten
die Revolutionäre mit einem Schiff im
Osten Kubas. José Martí, der keine
militärische Erfahrung besaß, fiel in einer
der ersten Schlachten mit der spanischen
Kolonialarmee. Der spanische
Ministerpräsident Antonio Cánovas del
Castillo entsandte eine Armee von
200.000 Soldaten unter dem
Generalkapitän Valeriano Weyler y Nicolau
auf die Insel. Seine drakonischen
Methoden hatten zwar militärischen
Erfolg, lösten aber weltweit Entrüstung
aus, sodass Weyler 1897 zurückgerufen
wurde, ein eigenes Ministerium für Kuba
entstand und die Insel weitgehende
Autonomie erhielt. Die Kubaner forderten
jedoch vollständige Unabhängigkeit.
Spanien gelang es diesmal nicht, die
Aufstandsbewegung aufzuhalten, zumal
der Kampf von Anfang an über ganz Kuba,
also auch den für Spanien wirtschaftlich
besonders wichtigen Westen der Insel,
ausgedehnt wurde. Als in Spanien bereits
öffentlich über einen Rückzug aus Kuba
gesprochen wurde, griffen die USA 1898
ein und provozierten den Spanisch-
Amerikanischen Krieg (Explosion auf dem
Schlachtschiff „Maine“ und Untergang im
Hafen von Havanna mit 268 Toten).
Historisch markiert dieses Datum den
Eintritt der USA in den Kreis der
imperialistischen Weltmächte.

Statt seine Unabhängigkeit zu gewinnen,


kam Kuba nun nach den
Friedensverhandlungen zwischen Spanien
und den USA in Paris, an denen die
kubanische Unabhängigkeitsbewegung
nicht teilnehmen durfte, unter die
Herrschaft der USA, die erst 1902 eine
Scheinrepublik erlaubten.

Kuba zwischen 1898 und 1902


und der Platt-Amendment

→ Hauptartikel: Platt Amendment


Seit 1880 waren die USA
Hauptwirtschaftspartner Kubas. In der
Okkupationszeit investierten sie weitere
30 Millionen Dollar auf der Insel. Sie waren
der dominierende Markt und bestimmten
den Außenhandel. Dies machte Kuba
extrem abhängig vom Wohlwollen der
USA. Die produktiven Sektoren, vor allem
die Zuckerindustrie, befanden sich jedoch
noch in kubanischer Hand.

Politisch war Kuba gespalten. Neben der


aus den Unabhängigkeitskriegen
entstandenen Republik in Waffen existierte
eine spanienfreundliche autonome
Regierung. Dieses politische Patt nutzten
die USA aus.[2]

Die Verfassung Kubas von 1902 erhielt auf


Druck der USA einen Zusatzartikel, der
sogenannte Platt-Amendment, der den
USA ein Recht auf militärisches Eingreifen
zusicherte, falls sie ihre Interessen oder
US-amerikanisches Eigentum auf Kuba in
Gefahr sahen. Damit fehlte der
neugegründeten Republik Kuba die
wichtigste Voraussetzung eines
unabhängigen Staates: die Souveränität.
Tomás Estrada Palma wurde erster
Präsident der Republik.

Im Platt Amendment sicherten sich die


USA 1903 außerdem zwei
Militärstützpunkte auf der Insel: Bahía
Honda, das 1912 zurückgegeben wurde,
und die Guantánamo-Bucht, die bis heute
von US-amerikanischem Militär besetzt
gehalten und seit dem Krieg in
Afghanistan zur völkerrechtswidrigen
Inhaftierung von Kriegsgefangenen
verwendet wird.

Kuba zwischen
Unabhängigkeit und
Revolution
Die Pseudo-Republik

Zwischen 1906 und 1919 intervenierten


die USA mehrfach militärisch auf Kuba
(Kanonenbootpolitik), um „US-
amerikanisches Eigentum zu schützen“.
Die Republik Kuba, die aufgrund des Platt-
Amendments keine Souveränität besaß,
wurde so zur Pseudo-Republik, in der die
wichtigsten Entscheidungen von der US-
amerikanischen Botschaft aus gefällt
wurden, einschließlich der Entscheidung
darüber, ob ein gewählter Präsident im
Amt bleiben durfte. So z. B. intervenierten
die USA, um die Wahl von Alfredo Zayas
1917 zu verhindern. Als Zayas 1920
wieder gewählt wurde, musste er sein
gesamtes Kabinett zur Genehmigung dem
US-General Crowder vorlegen.

Die Machado-Diktatur
Portal des Kapitol von Havanna: die ersten
kubanischen Präsidenten – mit dem 1933
weggeätzten Gesicht des Diktators Machado

1925 gelangte General Gerardo Machado y


Morales ins Präsidialamt. In seinen
Wahlkampf hatten US-amerikanischen
Großunternehmen (Rockefeller,
Guggenheim und Morgan) insgesamt eine
Million Dollar investiert. Machado vertrat
einen extrem nationalistischen Kurs, was
ihm auch den Namen „tropischer
Mussolini“ einbrachte. Vom ersten Tag
seiner Präsidentschaft an verfolgte er
politische Gegner, die er ermorden ließ
oder ins Exil trieb, darunter auch seinen
Vorgänger Mario García Menocal. Bald
entstand eine breite politische Bewegung
von der bürgerlichen Oberschicht bis hin
zur Arbeiterbewegung. Die radikale
Widerstandsorganisation ABC, die sich
hauptsächlich aus der bürgerlichen
Jugend rekrutierte, verübte zahlreiche
Anschläge auf Persönlichkeiten der
Machado-Regierung, worauf Machado
jeweils die mehrfache Zahl an politischen
Häftlingen ermorden ließ. Unter Machado
wurde die Garotte, das Würgeeisen, wieder
zur Ausführung der Todesstrafe
eingeführt. Ein 44-facher Mörder wurde
Chef der Militärpolizei, Schwerverbrecher
wurden im Gefängnis bewaffnet, um 70
politische Häftlinge umzubringen. 1929
veranstaltete Machado eine Scheinwahl,
deren einziger Kandidat er selbst war. Die
Hoffnungen in der Bevölkerung, den
Diktator durch Abwahl loszuwerden,
zerschlugen sich und der Widerstand
wuchs. Am 12. August 1933 wurde der
Diktator Machado von einer breiten
Volksbewegung durch einen Generalstreik
gestürzt und durch eine Interimsregierung
unter Carlos Manuel de Céspedes y
Quesada ersetzt.

Die Herrschaft Batistas


Doch bereits am 4. September 1933 wurde
die Interimsregierung durch den
sogenannten „Aufstand der Unteroffiziere“,
der von dem Sergeant Fulgencio Batista
Zaldívar angeführt wurde, gestürzt. Batista
wurde nun als »Führer der Revolution« von
1933 bis 1939 zum Oberbefehlshaber der
Armee. Nach dem Staatsstreich wurde
Ramón Grau San Martín am 10.
September 1933 zum Präsidenten ernannt,
jedoch am 14. Januar 1934 wieder von
Batista gestürzt. Daraufhin gründete Grau
die Partido Revolucionario Cubano
(Auténticos). Gestützt auf die kubanische
Armee und die immer präsente
Interventionsdrohung der USA,
repräsentiert durch den Botschafter
Jefferson Caffery, setzte Batista von 1934
bis 1940 verschiedene
Marionettenpräsidenten ein (Carlos
Mendieta (1934/1935), José Barnet
(1935/1936), Miguel Mariano Gómez
(1936) und Federico Laredo Brú (1936–
1940)), bis er schließlich im Jahre 1940
mit großer Mehrheit selbst zum
Präsidenten gewählt wurde und unter
anderem zwei Mitglieder der
Kommunistischen Partei ins
Regierungskabinett berief. Zuvor waren
mit Batistas Unterstützung von der
verfassunggebenden Versammlung
zahlreiche sozialreformerische Ziele des
Volksaufstands gegen Diktator Machado
von 1933 in der neuen Verfassung von
1940 verankert worden, die im
internationalen Vergleich als vorbildlich
galt.[3]

Bei der Wahl 1944 wurde Batista als


Präsident von Grau San Martín, dem
Kandidaten der Partido Revolucionario
Cubano (Auténticos)/PRC(A), abgelöst
und verließ Kuba, um nach Florida zu
gehen. Eine starke Oppositionspartei, der
sich auch der junge Fidel Castro
anschloss, entstand ab 1947 in der von
Eduardo Chibás gegründeten Partido del
Pueblo Cubano (Ortodoxos), der zuvor
unter Hinweis auf grassierende Korruption
aus der Regierungspartei PRC(A)
ausgetreten war. Bei der Wahl im Jahre
1948 gewann jedoch erneut der
Präsidentschaftskandidat der Auténticos,
Carlos Prío.[4]

Ebenfalls im Jahre 1948 bewarb sich


Batista um einen Sitz im kubanischen
Senat und investierte große Summen in
seine Wahl. Er setzte seine Mittelsmänner,
darunter auch Kommunisten, in den
großen Organisationen ein und fand
Unterstützung in der Armee, bei
Unternehmern und Bankern. Angesichts
geringer Erfolgsaussichten seiner eigenen
Präsidentschaftskandidatur bei den für
Juni 1952 geplanten Wahlen gegenüber
den Kandidaten der Ortodoxos und
Auténticos, und großer Unzufriedenheit mit
dem Zustand des kubanischen Staates
unter den Offizieren unternahm Batista am
10. März 1952 einen Militärputsch. Er
errichtete ein autoritäres Regime, unter
dem es zur teilweisen Außerkraftsetzung
der Verfassung von 1940 und zur
Unterdrückung der Opposition kam.

Fidel Castro, ein junger Rechtsanwalt und


Mitglied der Orthodoxen Partei von Chibás,
klagte Batista wegen seines
Militärputsches vor dem Obersten
Gerichtshof an. Nachdem die Klage
zurückgewiesen wurde, erklärte Castro,
dass nun das in der Verfassung verankerte
Widerstandsrecht nach Ausschöpfung
aller legalen Mittel in Kraft getreten sei und
bereitete den gewaltsamen Sturz Batistas
vor.

Die Kubanische Revolution


1953–1959
Hotel Habana Libre ehemals Hilton Havana, während
der Revolution vorübergehender Regierungssitz

→ Hauptartikel: Kubanische Revolution


Am 26. Juli 1953 verübte eine
Guerillatruppe unter der Führung des
Rechtsanwalts Fidel Castro Ruz einen
Angriff auf die Moncada-Kaserne von
Santiago, der allerdings fehlschlug. Dies
war der Beginn der Revolution unter
Führung der Bewegung des 26. Juli (M-26-
7). Die erklärten Ziele der Bewegung waren
Sozialreformen, Demokratie und die
Wiederherstellung der Verfassung von
1940. Nachdem Castro nach knapp
zweijähriger Haft von Batista begnadigt
wurde, ging er 1955 ins Exil (zunächst in
die USA, später Mexiko). Er kehrte im
Dezember 1956 mit 82 Guerilla-Kämpfern
zurück.

Am 1. Januar 1959 floh Fulgencio Batista


ins Exil, woraufhin Castros Revolutionäre
die Herrschaft übernahmen. Fidel Castro
übernahm am 13. Februar das Amt des
Ministerpräsidenten. Kubas Kommunisten
standen der revolutionären Bewegung
lange Zeit sehr skeptisch gegenüber und
verurteilten sie als „kleinbürgerlichen
Terrorismus“.[5]

Kuba nach der erfolgreichen


Revolution – Das
sozialistische Kuba
1959 und die 1960er Jahre

Die Anfangsjahre nach der


Revolution

Erklärtes Ziel der Revolution war es,


bezogen auf den kubanischen Volkshelden
José Martí, „Umgestaltung,
Unabhängigkeit, Gerechtigkeit und Würde
der kubanischen Nation“ zu sichern. Dies
sollte die Kleinbauern, Landarbeiter, die
Arbeiter in den Städten sowie die
Mittelschicht einschließen, soweit diese
bereit waren, die neuen Prozesse
mitzutragen. Besonderes Anliegen Martís
war ein „radikales Maß an sozialer
Gleichheit“ gewesen.[6]

Zunächst nahmen auch zivile


Oppositionspolitiker die höchsten Ämter
im Staat ein. Premierminister und damit
höchster Regierungsrepräsentant wurde
José Miró Cardona von den Auténticos.
Fidel Castro begnügte sich vorerst mit
dem Posten des Oberkommandierenden
der Streitkräfte und Chef der M-26-7. Der
alte Kongress wurde aufgelöst, ebenso die
dort vertretenen Parteien. Einzig
zugelassen waren nun die M-26-7, das
Directorio Estudiantil
(Studentendirektorium) sowie die
kommunistische Partido Socialista Popular
(PSP). Eine neue Verfassung löste im
Februar 1959 sämtliche kommunale
Autonomie auf und konzentrierte die
Macht in der Exekutive des Staates.
Aktivisten und Anhänger des Batista-
Regimes wurden in Schnellverfahren
verurteilt und meist hingerichtet, was
offiziellen Angaben zufolge mehr als 500
Menschen das Leben kostete und die
erste große Auswanderungswelle
verursachte.[7]

Im Februar 1959 ließ sich Fidel Castro per


„Massenakklamation“ zum
Regierungschef bestimmen. Eine seiner
ersten Amtshandlungen war eine
Agrarreform, welche den Landbesitz auf
maximal 400 Hektar beschränkte. Diese
stand durchaus im Einklang mit der nie in
die Praxis umgesetzten progressiven
Verfassung von 1940. Große Teile der
Mittelschicht, welche bisher die Revolution
unterstützt hatte, waren gegen dieses
Gesetz. Besonders betroffen waren US-
Agrarbetriebe, die einen Großteil der
Zuckerfabriken besaßen. Im Juni 1959 trat
der erste Präsident der
Revolutionsregierung Urrutia zurück. An
seine Stelle traten radikale Revolutionäre
wie Che Guevara, der nun das Amt des
Industrieministers einnahm, obwohl er von
Wirtschaft wenig verstand. Kurze Zeit
später wurde Guevara auch Chef der
Staatsbank. Innerhalb Kubas organisierte
sich ein neuer, zum Teil bewaffneter
Widerstand gegen die M-26-7. Selbst
Revolutionskommandeure wie Eloy
Gutiérrez Menoyo beteiligten sich daran.
Im Escambray-Gebirge entbrannte ein
bewaffneter Aufstand gegen die
Castristen. Der ehemalige Guerillaführer
Comandante Huber Matos wurde unter
dem Vorwurf, in Camagüey Ähnliches zu
planen, festgenommen und zu 20 Jahren
Haft verurteilt.

Da die M-26-7 zahlenmäßig klein war und


über eine schwache Machtbasis im Volk
verfügte, suchte sie Verbündete. Es
standen zwei relativ starke potenzielle
Partner bereit. Dies waren zum einen die
Gewerkschaften, die jedoch tendenziell
anticastristisch eingestellt waren, und zum
anderen die kommunistische PSP. Die
Gewerkschaftsführer konnten ihre Macht
trotz gewonnener Gewerkschaftswahlen
nicht sichern, da neu gebildete Castro-
treue Milizen ihnen entgegenwirkten. Folge
war unter anderem eine
arbeiterfreundliche Tarifpolitik, die den
Mittelstand, bisherige Stütze der
kubanischen Wirtschaft, in zunehmende
Schwierigkeiten brachte. Im März 1959
wurden die Mieten für Wohnungen halbiert
und die Telefongesellschaft verstaatlicht.
Die Kaufkraft der Kubaner stieg, während
die Produktion sank. Die Regierung
entschied sich nicht für eine „klassische“
Lösung des Problems durch eine Spar-
und Konsolidierungspolitik, sondern für
eine massive Umverteilung zugunsten der
bisher benachteiligten Unterschichten,
was den Castro-Anhängern half, ihre
Macht zu stabilisieren. Erneute
Gewerkschaftswahlen konnten sie für sich
entscheiden, wodurch die Regierung
Einfluss auf die städtischen Betriebe
erlangte.

1960 wurde das Agrar-Institut INRA


gegründet, welches die Aufgabe hatte,
enteignetes Land an Genossenschaften
und Staatsbetriebe zu verteilen. Es besaß
außerdem das Monopol der Kreditvergabe
für sämtliche Agrarbetriebe, wodurch der
Einfluss von Banken und anderen
Kreditgebern eliminiert wurde. Es kam auf
dem Land zu massiven Unruhen, welche
regional fast bürgerkriegsähnliche
Ausmaße annahmen. Die bewaffneten
Aufständischen in der Escambray wurden
von Großbauern aus anderen Regionen
unterstützt. Hinzu kamen zunehmende
Spannungen mit den USA wegen der
Enteignung von US-Besitz. In US-Besitz
stehende Ölraffinerien weigerten sich,
sowjetisches Erdöl zu verarbeiten, worauf
mit der Enteignung dieser Raffinerien
geantwortet wurde. Dies mündete
schließlich in das noch heute gültige und
in dieser Zeit sukzessive verschärfte
Handelsembargo. Als Ausgleich wurden
die Verbindungen zur Sowjetunion
zunehmend enger geknüpft und ein Kredit-
und Handelsabkommen geschlossen.
Der Konflikt mit den USA schaukelte sich
zu einer handfesten Krise im Rahmen des
Kalten Krieges hoch. Nach Verhängung
des Embargos ließ Castro die US-
Zuckergesellschaften enteignen. Hinzu
kam die Verstaatlichung sämtlicher
Banken und Betriebe mit mehr als 25
Mitarbeitern. Die Wirtschaft des Landes
wurde nun weitgehend vom Staat
kontrolliert. Während die USA unter
Federführung der CIA Exilkubaner
militärisch auszubilden begannen und
Mordanschläge gegen Fidel Castro
planten, näherte sich Kuba immer weiter
an die andere Supermacht an. US-
Präsident Eisenhower ordnete die Planung
einer Invasion an, welche in einen
Volksaufstand gegen die kubanische
Regierung münden sollte. Kuba dagegen
deckte sich mit Waffen ein. 1961, nun
unter Präsident Kennedy, kam es dann
zum Angriff durch Exilkubaner am Playa
Girón an der Schweinebucht. Reguläre US-
Truppen standen zwar auf Marine-Schiffen
bereit, Kennedy scheute jedoch deren
Einsatz. Im Vorfeld fanden lediglich
Bombardierungen von militärischen Zielen
wie Flughäfen durch die US-Luftwaffe
statt. Castro war auf den Angriff
vorbereitet, so dass die Invasoren rasch
zerrieben wurden. Der erwartete
Volksaufstand fiel aus.[8]
Zur Abwehr konterrevolutionärer
Aktivitäten wurden 1960 die Comités de
Defensa de la Revolución (Komitees zur
Verteidigung der Revolution, kurz: CDR)
gegründet, die heute etwa acht Millionen
Mitglieder umfassen, praktisch alle
Kubaner über 14 Jahre. Diese
Nachbarschaftsorganisationen haben die
Funktion sowohl der gegenseitigen
Überwachung der Bevölkerung als auch
der Sozialkontrolle.[9]

Schweinebucht-Invasion
Reste einer von der Invasionstruppe eingesetzten B-
26 im Revolutionsmuseum von Havanna

→ Hauptartikel: Invasion in der


Schweinebucht

Am 17. April 1961 scheiterten von


Guatemala aus eindringende Exilkubaner
bei einem Angriff in der »Schweinebucht«.
Am 2. Dezember 1961 fand die
Proklamation der Sozialistischen Republik
auf der Grundlage des Marxismus-
Leninismus statt. Fidel Castro erklärte sich
in einer landesweit übertragenen
Rundfunkansprache zum Marxisten-
Leninisten und forderte die Bildung einer
kubanischen Einheitspartei zur Einführung
des Kommunismus.[10] Im Februar des
darauf folgenden Jahres verhängten die
USA ein totales Embargo auf alle
Einfuhren aus Kuba.

Konsolidierung der neuen Macht

Der bewaffnete Widerstand gegen Castro


kam nach dem Scheitern der
Schweinebucht-Invasion nahezu zum
erliegen. Lediglich in der Escambray wurde
noch bis 1966 weitergekämpft. Die
Sabotageakte, auch durch Exilkubaner, die
heimlich ins Land geschleust wurden,
gingen jedoch weiter. Die Regierung
erprobte ersten Revolutionsexport auf
Basis der Theorien von Che Guevara, der
per Weltrevolution einen sogenannten
Neuen Menschen schaffen wollte, der nicht
mehr individuellen, egoistischen Zielen
nachhängt, sondern seine ganze Kraft in
den Dienst der Gesellschaft stellt. Im
ganzen Land fand eine massive
Alphabetisierungskampagne statt.
Einerseits kam es zu einer kreativen Phase
in Kunst und Kultur, andererseits kam es
zu ersten Maßregelungen gegen kritische
Künstler. Der Slogan „In der Revolution
alles, gegen die Revolution nichts“ ward
geboren. An den Universitäten des Landes
konnten nun auch die bisherigen
Unterschichten studieren, das
Bildungsniveau erhöhte sich schrittweise,
gleichzeitig verloren die Hochschulen ihre
Autonomie. Es bildete sich der Begriff der
Permanenten Revolution heraus, der
veranschaulichen soll, dass sich Kuba
(noch heute) nach Meinung der
kubanischen Führung in einem immer
fortwährenden revolutionären Prozess
befinde. In der Praxis war jedoch eine
fortschreitende Bürokratisierung des
Revolutionsprozesses zu beobachten.
Lediglich der charismatische Führungsstil
Fidel Castros verlieh der Regierung
Legitimität.[11]

Im Januar 1962 wurde Kuba auf Druck der


USA aus der Organisation Amerikanischer
Staaten (OAS) ausgeschlossen, woraufhin
alle lateinamerikanischen Staaten, mit
Ausnahme Mexikos, ihre diplomatischen
Beziehungen zu Kuba abbrachen. Die
Sanktionen gegen Kuba seitens der
Organisation Amerikanischer Staaten
wurden am 30. Juli 1975 jedoch wieder
beendet.
Im Oktober 1962 stand die Welt vor einem
Atomkrieg. US-Aufklärungsflugzeuge
entdeckten auf kubanischen Territorium
sowjetische Atomraketen, welche eine
Reichweite bis nach New York hatten. Die
USA verhängten eine Seeblockade gegen
Kuba, um die Stationierung weiterer
Atomwaffen auf Kuba zu verhindern. Es
begann ein 13-tägiger Nervenkrieg
zwischen den Großmächten, welcher
schließlich im Einlenken der Sowjetunion
mündete, die ihre Atomwaffen aus Kuba
abzog. Fidel Castro, der mit dieser
Entscheidung überhaupt nicht
einverstanden war, warf dem sowjetischen
Staatschef Nikita Chruschtschow vor
Studenten der Universität Havanna vor,
„keine Eier“ zu haben, welche daraufhin
„spontan“ skandierten: „Nikita, mariquita, lo
que se da no se quita“, was sinngemäß
„Nikita du kleine Schwuchtel, geschenkt ist
geschenkt, wiederholen ist gestohlen“
bedeutet.[12]

Kuba-Krise (Oktober-Krise)

→ Hauptartikel: Kuba-Krise
Nach dem Scheitern der Schweinebucht-
Invasion gab es in den Präsidenten-
Beratungen unter Kennedy, die inzwischen
nicht mehr der Geheimhaltung unterliegen,
Überlegungen, Kuba noch einmal
anzugreifen, diesmal aber unter direktem
Einsatz von US-Truppen. Was fehlte, war
ein brauchbarer Vorwand, um den
völkerrechtswidrigen Angriff auf Kuba zu
rechtfertigen. Nach der Schweinebucht-
Invasion wurden von der UdSSR
Atomraketen auf Kuba stationiert, die
unter anderem zur Abschreckung einer
Invasion durch die USA dienten. Da die
USA an der türkisch-sowjetischen Grenze
ebenfalls Atomraketen stationiert hatte,
sah die Sowjetunion in diesem Schritt ein
„Gleichziehen“ im Sinne der
Abschreckungsdoktrin des Kalten Krieges.
Die Entdeckung sowjetischer
Raketenbasen auf Kuba im September
1962 schien nach langer Überlegung der
Präsidentenberater der gesuchte Anlass
für einen Angriff auf Kuba zu sein. Im
Oktober 1962 errichteten die USA eine
totale Blockade über Kuba und bedrohten
auf dem freien Meer sowjetische
Handelsschiffe mit Warnschüssen. Der
Atomkrieg zwischen den USA und der
Sowjetunion schien greifbar nahe. Nach
Geheimverhandlungen zum Abbau
amerikanischer Atomraketen in der Türkei
stimmten die Sowjets zu, auch die
Raketenbasen auf Kuba zu eliminieren. In
der Öffentlichkeit war von diesem
Geheimabkommen jedoch nichts bekannt,
so dass die US-Regierung unter Kennedy
als Sieger gestärkt aus der Oktober-Krise
hervorging. Die USA sicherten öffentlich
zu, keine weiteren Angriffe auf Kuba
vorzubereiten.

Suche nach neuen Wegen in der


Wirtschaft

Nachdem die politische Herrschaft Anfang


der 60er Jahre einigermaßen gesichert
war, taten sich nun die Probleme der
ökonomischen Umgestaltung auf. Für die
Erhöhung der Realeinkommen in der
zentralisierten Wirtschaft sollte sich jeder
freiwillig maximal für den
gesellschaftlichen Fortschritt einsetzen
und als Vorbild für andere wirken.
Zahlreiche Dienstleistungen wurden quasi
kostenlos angeboten. Selbst über eine
komplette Abschaffung des Geldes wurde
nachgedacht. Die Folge war jedoch ein
massives Absinken der
Arbeitsproduktivität und eine
Geringschätzung öffentlicher
Installationen wie Telefonzellen, die in der
Fläche zunehmend funktionsunfähig
waren.[13] Das Ziel, Importprodukte durch
heimische Produktion zu ersetzen, wurde
klar verfehlt. Die Folge war eine
langfristige Abhängigkeit von
Subventionen aus der Sowjetunion. Das
US-Embargo tat sein Übriges, obwohl ihm
nicht die Hauptschuld zuzurechnen ist.
Weder die Versorgung der Bevölkerung mit
landwirtschaftlichen Produkten noch die
Transportfrage war der Staat mehr in der
Lage sicherzustellen.

Ein besonderes Sorgenkind war die


Landwirtschaft. Die zunehmende Bildung
der Landbevölkerung hatte den Effekt,
dass diese lieber Beschäftigung in den
Städten suchten, als die harten
Arbeitsbedingungen auf dem Land auf
sich zu nehmen. Gigantische,
zentralistisch geführte Staatsfarmen
entfremdeten die dort Beschäftigten vom
bäuerlichen Denken. Der Versuch der
Züchtung neuer Rinderrassen erwies sich
als gigantischer Fehlschlag, der sich bis
heute negativ auf die Versorgung der
Bevölkerung mit Milch und Rindfleisch
auswirkt. Erhöhter Druck des Staates auf
die Bauern bewirkte eher das Gegenteil.
Sie antworteten mit
Produktionsverweigerung oder wichen auf
informelle Märkte aus. Der anticastrische
Widerstand wurde weiter gestärkt.

Die Regierung antwortete 1963 mit einer


weiteren, nun weitaus radikaleren
Landreform. Sämtliches Land über fünf
Caballerías (67 Hektar) wurde nun
enteignet. Außerdem wurde eine
militärische Offensive gegen die
Aufständischen im Escambray-Gebirge
gestartet, die mit Umsiedlungen von Teilen
der dortigen Bevölkerung verbunden war.
Die allgemeine Wehrpflicht wurde
eingeführt.

Diese Maßnahmen konnte zwar die


Situation beruhigen und die
Aufständischen niederschlagen, jedoch
einer produktiven Landwirtschaft waren
sie nicht förderlich. Es wurden
unwirtschaftliche, sozialistische
Staatsbetriebe geschaffen, Kleinbauern
zurückgedrängt. Die Regierung startete
eine ideologische Offensive. Aus der
Partido Unido de la Revolución Socialista
de Cuba entstand 1965 die
Kommunistische Partei Kubas (Partido
Comunista de Cuba). Politische Gegner
ebenso wie Homosexuelle und kritische
Künstler wurden zu „nützlicher Arbeit“
gezwungen, wozu Arbeitslager, in Kuba
Unidades Militares para Ayudar a la
Producción (Militärische Einheiten zur
Unterstützung der Produktion, kurz: UMAP)
genannt, geschaffen wurden.

In der Regierung wurden mehrere


Wirtschaftsmodelle diskutiert, wobei sich
zwei Positionen herausbildeten: Che
Guevara favorisierte eine
Direktfinanzierung der Staatsbetriebe aus
dem Staatshaushalt und moralische
Anreize, eine Gruppe von Ökonomen
favorisierte dagegen das sowjetische
Modell, welches eine Entlohnung nach
Leistung vorsah. Ein Großteil der
Intellektuellen votierte gegen das
sowjetische Modell, unter anderem, weil
es dort auch nicht funktioniere. Außerdem
erschien es ihnen zu undemokratisch.
Guevara trat 1965 abrupt von sämtlichen
öffentlichen Ämtern zurück und verließ
Kuba für immer. Er ging in den Guerilla-
Kampf nach Bolivien und wurde dort 1967
getötet. Seine ökonomischen Sichtweisen
wurden jedoch 1966 von Fidel Castro
aufgegriffen und führten zu einem bis
1970 andauernden Voluntarismus. Jedoch
war die Anfangseuphorie des kubanischen
Volkes längst erloschen. Das kubanische
Leben wurde zunehmend ritualisiert. Ein
demokratischer Gedankenaustausch fand
nicht mehr statt. Es mehrten sich die
Versorgungsmängel ebenso wie die
Unzufriedenheit der Bevölkerung.
Außenpolitisch begrüßte Castro 1968 im
Rahmen des den Prager Frühlings den
Einmarsch von Truppen des Warschauer
Pakts in die ČSSR. Noch vorhandenes
Privateigentum in Form von
Handwerksbetrieben oder kleinen
Restaurants wurde nahezu komplett
abgeschafft. Bücher und Telefon waren
nun kostenlos, Nahverkehr kostete nur
noch einen symbolischen Preis. Es wurden
Einheitslöhne unabhängig von der
Wertigkeit der Arbeit eingeführt. Sämtliche
arbeitsfähige Kubaner mussten einen
Arbeitsplatz vorweisen. Es begann eine
Kampagne gegen vermeintlich
arbeitsscheue Schwule und Künstler.

Dies alles gipfelte im Jahre 1970 in der


Kampagne zur Gran Zafra. Ausgegebenes
Ziel war es, in dieser Erntesaison 10
Millionen Tonnen Zucker zu ernten, was
einem Rekordwert entsprochen hätte. Die
dazugehörige Massenmobilisierung sollte
die politische und wirtschaftliche
Unabhängigkeit Kubas beweisen.
Sämtliche humanen und materiellen
Ressourcen wurden verfügbar gemacht,
um dieses Ziel zu erreichen. Für die
restliche Wirtschaft hatte dies
dramatische Folgen, da deren Produktion
dramatisch absank. Demzufolge brach
auch die Versorgung der Bevölkerung
weiter ein. Trotz aller Anstrengungen
wurden lediglich 8,4 Millionen Tonnen
Zucker geerntet. Zwar wurde letztendlich
eine Rekordernte eingefahren, wenn auch
das eigentliche Ziel verfehlt wurde.
Dennoch richtete dieser Aktionismus
schweren Schaden in der kubanischen
Volkswirtschaft an, weil aus anderen
wichtigen Wirtschaftszweigen finanzielle
Mittel und Arbeitskräfte abgezogen
wurden.[14][15]

Die 1970er und 1980er Jahre

Der Fehlschlag der Gran Zafra zwang


Kubas Regierung, sich weiter an das
sowjetische Modell zu binden. Man
erkannte, dass Kuba allein nicht
überlebensfähig war. Das Bildungssystem
wurde am Marxismus-Leninismus
ausgerichtet, frei denkende Künstler
bekamen zunehmende Schwierigkeiten
und die partizipative Demokratie starb
vollends.[16]
Aus der Sicht der Künstler begann mit den
1970er Jahren das sogenannte graue
Jahrzehnt, da sie sich nicht mehr wie
gewohnt künstlerisch entfalten konnten
oder durften. Die schon Anfang der 1960er
Jahre ausgegebene Losung Fidel Castros
„für die Revolution alles, gegen die
Revolution nichts“ wurde nun verstärkt
gegen von der offiziellen Linie
abweichende Künstler genutzt, um diese
zu kriminalisieren. Umgesetzt wurde diese
harte Linie unter anderem vom damaligen
Vorsitzenden des Nationalen Kulturrats,
Luis Pavón.[17]
Für den einfachen Kubaner begannen sich
die persönlichen wirtschaftlichen
Verhältnisse jedoch zunehmend zu
verbessern. Die Ausgaben für das
Bildungswesen erhöhten sich von 1959 bis
Mitte der 70er um das 21-Fache.
Lebenserwartung und
Säuglingssterblichkeit bewegten sich
zunehmend auf dem Niveau der Erste-
Welt-Länder.[18] Gleichzeitig begann sich
die „Revolution“ zu institutionalisieren.
1975 fand der 1. Parteikongress der
Kommunistischen Partei statt. Obwohl die
Statuten der Partei einen Fünf-Jahres-
Rhythmus vorsehen, wurden diese
Parteitage auch in Zukunft nur in
unregelmäßigen Abständen abgehalten.

Auf diesem Parteitag wurde die 1976 in


Kraft getretene neue Verfassung
beschlossen. Fidel Castro erhielt die
absolute Macht, das sogenannte mando
único. Er vereinigte nun sämtliche
wichtigen Ämter des Staates in einer
Person. Er war sowohl Staats- als auch
Regierungschef, Generalsekretär der
kommunistischen Partei sowie
Oberbefehlshaber der Armee. Weder die
formal angestrebte partizipative
Demokratie noch irgendein gesunder
Wettbewerb um politische Ämter fand
mehr statt. Die Rhetorik der „permanenten
Revolution“ trat an ihre Stelle.

In der Wirtschaft erfolgte eine Phase der


„Sowjetisierung“, auch verbunden mit einer
gewissen Dezentralisierung. Betriebe, die
für Munizipial- oder Provinzregierungen
arbeiteten, wurden deren Kommando
unterstellt. Es wurde Kostenrechnung
eingeführt, wogegen sich Che Guevara zu
seiner aktiven Zeit in Kuba heftig gesträubt
hatte. Im Juli 1972 trat Kuba dem Rat für
gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW), der
Wirtschaftsorganisation der
Ostblockstaaten, bei. Nach den Zeiten des
Mangels in den 60er Jahren führten feste
Zuckerpreise, Transferrubel-Geschäfte und
regelmäßige Lieferungen von Öl und
Material nun zu einem bescheidenen
Wohlstand der Kubaner. Sogenannte
Microbrigaden aus freiwilligen Arbeitern
sollten für die Schaffung von Wohnraum
sorgen, den sie dann selbst bewohnten.
1980 wurden freie Bauernmärkte
zugelassen. Lebensmittel und andere
Agrarprodukte konnten dort zu höheren als
den staatlich festgesetzten Preisen
verkauft werden. Private Kooperativen
nahmen schlagartig zu. Der Staat war
allerdings nicht in der Lage, das
Transportproblem zwischen Land und
Stadt zu lösen, weswegen sich ein
illegales Händlernetz etablierte, das
begann, Monopolpreise auszurufen. 1986
wurden die privaten Bauernmärkte wieder
verboten.

Auch technologisch war die Anbindung an


den Comecon ein Rückschritt. Kuba war
bisher auf technische und Konsumgüter
aus den USA ausgerichtet. Diese wurden
nun nach und nach unbrauchbar. Man
begann sowjetisches Erdöl
weiterzuverkaufen, um dadurch
höherwertige westliche Güter einkaufen zu
können. In der Zeit der Präsidentschaft
von Jimmy Carter kam es außerdem zu
einer Entspannung der Beziehungen zu
den USA. Mit den neuen Bruderstaaten
kam es zu einem regen Austausch. Kuba
wurde zu einem Urlaubsparadies für
Ostblockfunktionäre. Auch durften junge
Leute aus der DDR und den anderen
Ostblockstaaten in Kuba studieren und in
Havanna einen Hauch westlicher
Lebensweise kennenlernen. Dieser
„Internationalismus“ diente den
kubanischen Verantwortlichen gerne als
Ausrede für den mangelnden
Lebensstandard der Kubaner. Fidel Castro
selbst präsentierte sich liebend gerne als
außenpolitischer Visionär, um von
innerstaatlichen Miseren abzulenken.[19]
Insbesondere für Künstler und
Kulturschaffende begann mit den 1970er
Jahren ein trauriges, „graues“ Jahrzehnt
(decada gris). Mit der Etablierung und
Bürokratisierung wurde die künstlerische
Entfaltung stark eingeschränkt. Die schon
1961 von Fidel Castro ausgegebene
Parole, „für die Revolution alles, gegen die
Revolution nichts“, wurde nun aus der
Sicht der Machthaber konsequent
umgesetzt. Auslöser war die sogenannte
Padilla-Affäre, benannt nach dem Poeten
Heberto Padilla, welche Kuba viele
Sympathien im Ausland kostete. Padilla
veröffentlichte 1971 seinen Gedichtsband
Außerhalb des Spiels, der von einer Jury
des nationalen Schriftstellerverbandes
UNEAC ausgezeichnet wurde. Die Führung
des Verbandes wollte dem jedoch nicht
folgen. Das Buch enthielte „ideologische
Elemente, die dem Denken der Revolution
deutlich entgegengesetzt“ wären. Das
Buch drücke den „Selbstausschluss des
Autors aus dem kubanischen Leben aus.“
Zwar durfte dieser Band Padillas noch
erscheinen, spätere Werke wurden jedoch
verboten. Im Ausland zu einer zentralen
Figur des Widerstands hochgepuscht,
wurde Padilla im März 1971 wegen
vorgeblicher Kontakte zu ausländischen
Geheimdiensten verhaftet, womit das
sogenannte „graue Jahrfünft“ (quinquieno
gris) begann, eine Zeit harter Verfolgung
von von der Staatslinie abweichenden
Künstlern und anderen Personen. Auch der
Hochschulbereich und die Parteizeitung
Granma wurde von unorthodoxen linken
Denkrichtungen gesäubert. Einer der heute
bekanntesten Oppositionellen, Elizardo
Sánchez, damals Professor für
marxistische Philosophie, gehörte zu den
Betroffenen.[20] Heutzutage wird das
gesamte Jahrzehnt der 1970er Jahre als
graues Jahrzehnt bezeichnet, weil damit
die „schöne Revolution“ linker Künstler und
Intellektueller zu Grabe getragen wurde.[21]
1974 kam es in Portugal zur sogenannten
Nelkenrevolution. Im Anschluss daran
strebte die damalige portugiesische
Kolonie Angola nach Unabhängigkeit. Es
kam zu einem Bürgerkrieg zwischen der
marxistisch orientierten MPLA und der
vom rassistischen Südafrika unterstützten
UNITA. Ende 1975 griff Kuba zugunsten
der MPLA-Rebellen in den Konflikt ein, in
dessen Ergebnis die angolanische
Regierung einigermaßen stabilisiert
werden konnte, Namibia die
Unabhängigkeit erreichte und Südafrika zu
Verhandlungen gezwungen wurde.[22]
Im Jahr 1973 unterstützten kubanische
Truppen in kleinem Umfang die arabischen
Armeen von Ägypten und Syrien bei ihrem
Angriff auf Israel im Jom-Kippur-Krieg. Im
Jahr 1978 unterstützte Kuba Äthiopien im
Kampf gegen Somalia um das Ogaden-
Gebiet. Sechs Tage nach dem Mord am
grenadischen Premierminister Maurice
Bishop besetzten US-amerikanische
Streitkräfte am 25. Oktober 1983 die
Karibik-Insel Grenada, ein britisches
Überseedominion. Nach der umstrittenen
Invasion, die zum Sturz der Regierung des
sozialistischen New Jewel Movement
führte, nahmen die Streitkräfte die meist
im Flughafenbau tätigen Kubaner
gefangen.

In Kuba selbst verschärften sich jedoch


die wirtschaftlichen Probleme, worüber die
außenpolitischen Erfolge nur schwer
hinwegtäuschen konnten.
Versorgungsprobleme und
Wohnraummangel führten zu Verdruss bei
der Bevölkerung. Durch die daraus
folgenden sozialen Spannungen kam im
April 1980 zur Besetzung der
peruanischen Botschaft in Havanna.
Daraufhin genehmigte die kubanische
Regierung die Anlandung von Booten aus
den USA, um Flüchtlinge aufzunehmen
und in die Vereinigten Staaten zu
transportieren. In der Folge flüchteten gut
100.000 Kubaner, meist über den Hafen
Mariel, in Richtung USA, darunter
zahlreiche Schwarze, welche bis dahin
nicht zu denjenigen mit dem höchsten
Emigrationsdruck gehörten.[22] Das
Ereignis ging als die Mariel-Bootskrise in
die Geschichte ein.

Sinkende Zuckerpreise Anfang der 80er


Jahre verschärften die Krise zusätzlich.
Zwar erhielt Kuba aus der Sowjetunion
jährliche Subventionen von rund zwei
Milliarden Dollar nebst 13 Millionen
Tonnen Erdöls, dennoch konnte sich das
Land kaum über Wasser halten.
Wachsende Schulden erhöhten die
Abhängigkeit gegenüber der UdSSR. Die
staatliche Verteilungspolitik über die
Libreta konnte die Krise einigermaßen
abmildern.

Auch im eigentlich hochgelobten


Bildungswesen Kubas kriselte es. Schüler
der Sekundärstufe wurden in der Regel in
Landinternaten fernab von ihrem
Elternhaus unterrichtet. Es mangelte an
gut ausgebildeten Lehrern, sodass häufig
ältere Schüler die jüngeren unterrichteten.
Zusätzlich kam es zu einem rapiden
Verfall der traditionellen Werte der
kubanischen Familie. Die Zahl der
Teenagerschwangerschaften nahm
erheblich zu. Das Ziel „größtmögliche
Bildung für alle“ war real nur durch
Absenkung des allgemeinen
Bildungsstandards zu erreichen. Es gab im
Land auf einmal keine Reinigungskräfte
mehr. Andere Dienstleistungen, vor allem
handwerkliche, blühten auf und „ernährten“
sich vor allem durch illegal
beiseitegeschaffte Waren. Eine gewisse
Ausnahme bildeten jedoch die militärisch
geführten Betriebe.[23]

Als Mitte der 1980er Jahre Michail


Gorbatschow die sogenannte Perestroika
ausrief, die auch in der kubanischen
Bevölkerung Begeisterung hervorrief,
opponierte Fidel Castro dagegen. Er hielt
dies für eine Rückkehr zum Kapitalismus.
1986 rief er zur sogenannten rectificación,
Berichtigung von Fehlern auf. Die Folge
waren Reformen, die jeglichem
marktwirtschaftlichem Charakter
zuwiderlaufen. Obwohl den Marktkräften
zwischenzeitlich mehr Freiraum
eingeräumt wurde, herrschte diese Politik
bis zum Ende von Fidels Amtszeit. Die
Ideen Che Guevaras wurden neu aufgelegt,
wonach der Kommunistischen Partei die
Avantgarde-Funktion zukam, welche für
Massenmobilisierung sorgte. Der
verordnete Voluntarismus funktionierte
jedoch nur noch bedingt. 1988 kritisierte
Castro die Vorgänge in der Sowjetunion
direkt. In Kuba sei der Sozialismus und die
Unabhängigkeit untrennbar miteinander
verbunden. Daraufhin wurden in Kuba die
privaten Bauernmärkte verboten.[24]

Ab 1988 kehrten die erfolgreichen Angola-


Kämpfer in ihre Heimat zurück. Deren
wahrscheinlich entstandene Korpsgeist
war der Regierung ein Dorn im Auge. Die
Folge waren eine Verkleinerung und
gleichzeitige Professionalisierung des
Militärs. Die USA beschuldigten Kuba in
dieser Zeit, Förderer des
Rauschgifthandels zu sein. Es kam zu
Schauprozessen unter anderem gegen den
populären Angola-Veteran General Arnaldo
Ochoa. Ochoa und drei enge Mitarbeiter,
ebenfalls hochdekorierte Angola-Offiziere,
wurden zum Tode verurteilt und
erschossen.[25]

Kuba in Angola

→ Hauptartikel: Kubanischer Militäreinsatz


in Angola

Kubas Engagement in Angola begann


bereits in den 1960er Jahren, als erste
Beziehungen mit der linksgerichteten
angolanischen antikolonialen
Befreiungsbewegung MPLA
aufgenommen wurden. Die MPLA war die
wesentliche Organisation im Kampf um
die Unabhängigkeit von Portugal. Darüber
hinaus gab es noch die westlich orientierte
UNITA und die FNLA. Die Portugiesen
zogen sich nach der Nelkenrevolution
nach 400 Jahren Kolonialismus
unerwartet schnell aus Angola zurück und
die MPLA hatte die besten
Voraussetzungen, die Macht in Angola zu
übernehmen. In Verhandlungen war keine
Einigkeit über die Interimspräsidentschaft
bis zu den ersten vorgesehenen Wahlen
zustande gekommen. Um die MPLA an der
Regierungsübernahme zu hindern, hatten
die USA und Südafrika der UNITA und
FNLA Unterstützung zukommen lassen.
Bis zur Unabhängigkeitserklärung am 11.
November 1975 war es für diese
unabdingbar, die Hauptstadt Luanda
einzunehmen.

Im August 1975 marschierte die


südafrikanische Armee mit geheimer
Zustimmung der USA in Angola ein, um die
UNITA und FNLA zu unterstützen. Es
folgte eine wesentliche größere Invasion
im Oktober. Mit Zustimmung der MPLA
begann Kuba eine massive Intervention
mit Kampftruppen, ohne sich aber mit der
UdSSR abzustimmen. Diese Unterstützung
im letzten Moment war entscheidend für
das Zurückschlagen der Angriffe auf
Luanda in der Schlacht von Kifangondo,
für das Versinken der FNLA in die
Bedeutungslosigkeit und für die
Regierungsübernahme durch die MPLA.

Nach einem erneuten Einmarsch der


südafrikanischen Armee zur Unterstützung
der UNITA und zur Verfolgung der SWAPO
kam es 1987 bis 1988 zu einer großen
Schlacht bei dem südostangolanischen
Ort Cuito Cuanavale. Diese Schlacht war
die größte auf dem afrikanischen
Kontinent seit El Alamein. Wieder ohne
Absprache mit der UdSSR entsandte Kuba
ein großes Truppenkontingent, das auf
Seiten Angolas und der SWAPO gegen die
südafrikanische Armee und die UNITA
antrat. Die Schlacht wurde zum
Wendepunkt im Kampf gegen die
Apartheid und ein Fanal für die
Unabhängigkeit Namibias. In
Schwarzafrika, insbesondere im südlichen
Afrika, nimmt diese Schlacht einen
legendären Status ein. Sie gilt als das
entscheidende Debakel der Apartheid: eine
Niederlage Südafrikas, die das
Kräftegleichgewicht in der Region
verschob und den Untergang des
rassistischen Regimes in Pretoria
einleitete.[26][27]
Als Ergebnis dieses Erfolges auf dem
Schlachtfeld nahm Kuba direkt an den
Verhandlungen zwischen Angola und
Südafrika teil. Am 22. Dezember 1988
unterzeichneten Angola, Kuba und
Südafrika das Dreimächteabkommen von
New York, welches den Rückzug
Südafrikas, die Unabhängigkeit Namibias
und den Abzug der kubanischen Truppen
innerhalb von 30 Monaten vorsah.

Mit dem Abzug der Kubaner endeten


13 Jahre Militärpräsenz in Angola.
Gleichzeitig zogen die Kubaner aus Pointe
Noire (Republik Kongo) und Äthiopien
ab.[28][29]
Kubas Internationalismus

Von Anfang an definierte sich die


kubanische Revolution internationalistisch
und war global ausgerichtet. Aus dieser
außenpolitischen Überlebensstrategie
erwuchsen schon ein Jahr nach dem
Triumph der Revolution auf Kuba
militärische und zivile Einsätze in der
südlichen Hemisphäre. Obwohl es noch
selbst ein Entwicklungsland war,
unterstützte Kuba afrikanische,
lateinamerikanische und asiatische Länder
auf militärischem, medizinischem und
pädagogischem Gebiet. Diese „Übersee-
Abenteuer“ irritierten nicht nur die USA,
sondern führten auch im Kreml häufiger zu
Zähneknirschen.[30] Aufgrund der
Notwendigkeit, stabile ökonomische
Beziehungen mit westlichen Staaten
aufzubauen, hielt sich das kubanische
Engagement jedoch anfangs zurück, um
nicht dem Vorwurf des Revolutionsexports
ausgesetzt zu sein; in der zweiten Hälfte
der 70er Jahre verstärkte Kuba seine
internationale Arbeit.[31] Für Lateinamerika
spielte das Departamento América unter
der Leitung Manuel Piñeiros eine
besondere Rolle.[32]

Ein großer Erfolg in Lateinamerika aus


kubanischer Sicht war der Aufstand der
Sandinisten in Nicaragua, der zum Sturz
des Somoza-Regimes im Jahre 1979
führte. Dieser war von Kuba offen
unterstützt worden. Der kubanischen
Unterstützung anderer
Untergrundbewegungen in Lateinamerika,
dem Hinterhof der USA, war dagegen
weniger Erfolg beschieden. Ganz anders
sah es dagegen auf dem afrikanischen
Kontinent aus, wo Kuba insgesamt 17
Befreiungsbewegungen beziehungsweise
linksgerichtete Regierungen unterstützte –
teilweise mit Truppenentsendungen – und
eine ganze Reihe von Erfolgen verbuchen
konnte, unter anderem in Äthiopien,
Guinea-Bissau und Mosambik. Eine
besondere Stellung unter diesen Ländern
nimmt Angola ein.

Kuba nach Ende des Kalten


Krieges (Periodo especial)

→ Hauptartikel: Sonderperiode in Kuba


Im Jahr des Falls der Berliner Mauer, 1989,
wickelte Kuba gut 85 % des Außenhandels
über die sozialistischen Staaten des
Ostblocks ab. Deren Implosion löste eine
katastrophale Wirtschaftskrise mit
erheblichen Versorgungsengpässen aus,
weil die Wirtschaftshilfe und die für Kuba
sehr günstigen Handelsbeziehungen zu
den ehemaligen Verbündeten wegbrachen.
Schon seit 1986 verringerte die
Sowjetunion ihre Wirtschaftshilfe für Kuba
Schritt für Schritt. Nach dem gescheiterten
Staatsstreich in Moskau 1991, in den die
kubanische Führung nochmals
Hoffnungen setzte, brach der
Außenhandel mit den GUS-Staaten nahezu
vollends zusammen. Er betrug 1992 nur
noch 6 % (ca. 65 Millionen US-Dollar) des
Vorjahreswertes. Erdöllieferungen der
ehemaligen Sowjetunion fielen von 13 auf
vier Millionen Tonnen jährlich, was eine
schwere Energiekrise in Kuba auslöste.
Auch die Lieferung von Industrie- und
Konsumgütern zu Vorzugsbedingungen
kam zum Erliegen.
Infolgedessen wurde die sogenannte
Período especial en tiempos de paz
(deutsch: Sonderperiode in Friedenszeiten),
eine Art Kriegswirtschaft, ausgerufen. Es
folgte eine totale Rationierung sämtlicher
Waren. Jegliche Reform in Politik oder
Wirtschaft wurde zunächst abgelehnt.[33]
Die Zuckerernte sank von sieben Millionen
Tonnen (1992) auf 3,3 Millionen Tonnen
(1995). Das Importvolumen reduzierte sich
auf ein Fünftel der Wertes vor der Krise.
Der private Autoverkehr kam wegen
Benzinmangels nahezu vollständig zum
Erliegen. Das Gesundheitswesen konnte
seine Grundversorgung aufgrund des
Medikamenten- und Materialmangels
kaum noch aufrechterhalten. Die
Versorgung mit Lebensmitteln über
staatliche Verkaufsstellen beschränkte
sich nur noch auf ein absolutes Minimum.
Zahlreiche zuvor allgemein verfügbare
Produkte waren ab sofort nur noch auf
dem Schwarzmarkt gegen Dollar
erhältlich. Die „Revolution“ schien am Ende
angekommen zu sein.[34] Das
Bruttoinlandsprodukt sank bis 1993 um
mindestens 40 %.[33] Die USA versuchten,
diese Situation auszunutzen und
verschärften in der Hoffnung auf einen
baldigen Volksaufstand mit dem Torricelli
Act 1992 das Handels-Embargo.[35]
Als Reaktion auf den Absturz der
Wirtschaft musste die kubanische
Regierung 1993 den verhassten US-Dollar
als offizielle Zweitwährung zulassen,
dessen Besitz bis dahin unter Strafe stand.
Gleichzeitig war es Kubanern ab sofort
erlaubt, Überweisungen in Devisen-
Währungen aus dem Ausland
entgegenzunehmen. Diese Maßnahmen
kamen vor allem Angehörigen der
ehemaligen (meist weißen) Mittel- und
Oberschicht zugute. Die Hauptgewinner
der Revolution, die in vorrevolutionären
Zeiten stark unterprivilegierte schwarze
Bevölkerungsschicht, gehörte nun zu den
Hauptverlierern, da diese in der
Exilkubanergemeinde im Ausland eher
unterrepräsentiert waren und demzufolge
auch eher weniger von Überweisungen aus
dem Ausland profitieren konnten. In der
Wirtschaft gab es eine zunehmende
Spaltung zwischen Peso- und
Devisenwirtschaft. Der Devisensektor
wurde für ausländische Investitionen
geöffnet. Es wurden hier auch
Marktmechanismen eingeführt, welche
jedoch die extreme Versorgungslage nicht
entschärfen konnten.

Am 5. August 1994 kam es in Havanna


wegen der miserablen Lebensumstände
während der Spezialperiode erstmals seit
der Revolution zu gewalttätigen Unruhen.
Als Folge wies Castro am 7. August die
Aufhebung der Küstenüberwachung an
und löste damit die größte Massenflucht
aus Kuba aus, die als Balsero-Krise in die
Geschichte einging. (→ Unruhen in
Havanna 1994.) Abgesehen von diesem
Vorfall blieben die aus den USA,
insbesondere dem von Exilkubanern
bewohnten Florida erwünschten und
erwarteten Umsturzversuche gegen das
Castro-Regime aus.

Die kubanische Regierung legalisierte


wieder die erst 1986 verbotenen privaten
Lebensmittelmärkte, woraufhin sich die
Situation in der Lebensmittelversorgung
auf niedrigem Niveau zu stabilisieren
begann. Auch die Gesamtwirtschaft
begann nun, dank des Devisensektors zu
wachsen.

Am 25. März 1995 trat Kuba dem Vertrag


von Tlatelolco bei, der die Verbreitung von
Atomwaffen in Lateinamerika untersagte.
Die kubanische Luftwaffe schoss im
Februar 1996 zwei zivile, US-
amerikanische Flugzeuge der Brothers to
the Rescue, einer exilkubanischen
Vereinigung in Miami, nach einer
Luftraumverletzung ab, als diese sich
wahrscheinlich schon wieder über
internationalen Gewässern befanden. In
der Folge wurde in den USA der Torricelli
Act durch den Helms-Burton Act nochmals
verschärft, was nach Einschätzung des
Historikers Michael Zeuske durchaus auch
im Interesse der Hardliner innerhalb der
kubanischen Regierung gelegen haben
dürfte.[36] Der Abschuss der beiden
Flugzeuge erfolgte just am selben Tag, an
dem eine kubanische Oppositionsgruppe
eine Protestaktion zum 20. Jahrestag der
Verfassung plante. Kubas Regierung
wollte damit einen plausiblen
Zusammenhang zwischen interner
Opposition und externer, US-
amerikanischer Aggression plausibel
machen. Dass dies politische Folgen in
den USA haben würde, war den
Regierungen durchaus bewusst, wie Fidel
Castro selbst in einem Zeitungsinterview
erklärte. Präsident Clinton, der gegen den
Helms-Burton-Act ursprünglich sein Veto
einlegen wollte, unterschrieb schließlich
dieses Gesetz unter dem Druck der
politischen Ereignisse.[37][38]

Während die Wirtschaftskrise, von der vor


allem Landwirtschaft und Industrie
betroffen waren, weiter anhielt, erfuhr der
Tourismus hingegen einen großen
Aufschwung. Privaten Wohnungsbesitzern
wurde 1995 erlaubt, Zimmer an
ausländische Touristen zu vermieten.
Diese Bed-and-Breakfast-ähnlichen
Unterkünfte werden in Kuba Casas
particulares (Privathäuser) genannt.
Profitieren von dieser Neuregelung
konnten in erster Linie Angehörige der
ehemaligen, meist weißen Mittelschicht,
sowie Parteifunktionäre, die über
entsprechenden vermietbaren Wohnraum
verfügten. Zwar wurden 1997 relativ hohe
pauschale Abgaben für solche
Vermietungen eingeführt, jedoch glichen
dies die Vermieter häufig dadurch aus,
dass den Touristen gegen Devisen
Mahlzeiten angeboten wurden, deren
Zutaten zu günstigen lokalen, teilweise
auch subventionierten Preisen eingekauft
wurden. Zahlreiche Kubaner fanden in
diesen Vermietungen illegale Arbeit,
beispielsweise als Koch oder
Reinigungskraft. Seit 2010 können diese
Beschäftigungsverhältnisse legal
angemeldet werden. Und im Gegensatz
zur häufig äußerst maroden Bausubstanz
in Kuba sind diese Häuser in der Regel
relativ frisch renoviert.[39]

Ab 1997, nachdem sich die kubanische


Wirtschaft einigermaßen vom Schock
erholt hatte und sich nun anschickte, es
den Tigerstaaten in Asien gleichzutun,
begann die kubanische Regierung damit,
die marktwirtschaftlichen Reformen
auszutrocknen. Die Binnenwirtschaft blieb
jedoch weiterhin schwach. Die
landwirtschaftliche Produktion,
insbesondere die von Zucker, verfiel
weiterhin.

Vom 21. bis zum 25. Januar 1998


besuchte Papst Johannes Paul II. Kuba. Im
Ergebnis dessen wurde Weihnachten
wieder offizieller Feiertag in Kuba.
Parteimitglieder durften sich ab sofort
auch wieder zum Christentum bekennen.
Das Verhältnis zur katholischen Kirche
entspannte sich deutlich und diese wurde
in den kommenden Jahren zunehmend als
Gesprächs- und Verhandlungspartner
akzeptiert.

Im Mai 2005 gründeten Kuba und


Venezuela die ALBA, die Bolivarianische
Alternative zur ALCA, der US-dominierten
Wirtschaftsgemeinschaft. Während
Venezuela von Kuba Unterstützung beim
Aufbau seines Gesundheits- und
Erziehungswesens erhält, beteiligt sich
Venezuela beim Aufbau der kubanischen
Wirtschaft.

Am 31. Juli 2006 wurde Fidel Castro in


einem Krankenhaus in Havanna einer
Magen-Darm-Operation unterzogen,
nachdem es zu einer Darmblutung
gekommen war. Seine Ämter gab er
zunächst vorübergehend an seinen 75-
jährigen Bruder Raúl Castro ab, der erster
Vizepräsident der Regierung, zweiter
Sekretär der Kommunistischen Partei und
Oberkommandant der Streitkräfte war. Am
24. Februar 2008 wurde Raúl Castro von
der neu gewählten Nationalversammlung
zum Vorsitzenden des Staats- und
Ministerrates gewählt, nachdem Fidel
zuvor angekündigt hatte,
krankheitsbedingt nicht mehr für diese
Ämter kandidieren zu wollen. Er kündigte
wirtschaftliche Reformen bei gleichzeitiger
Beibehaltung des Sozialismus an. Am 3.
Juni 2009 widerrief die
Generalversammlung der Organisation
Amerikanischer Staaten den 1962
erfolgten Ausschluss Kubas aus der
Organisation.

Kuba nach Fidel Castro

Ende des ersten Jahrzehnts des 21.


Jahrhunderts ist Kuba mit zahlreichen
Krisen konfrontiert. Die größte davon
dürfte die äußerst marode Infrastruktur
sein, welche zum Teil seit den 1960er
Jahren nicht mehr erneuert wurde. Dies
betrifft vor allem die baufälligen Gebäude,
Wasser- und Abwassersysteme,
Stromversorgung und das
Telekommunikationsnetz. Manche neue
Technologien, wie zum Beispiel das
Internet, werden von der Regierung aus
politischen Gründen auch bewusst
vernachlässigt und zudem stark
kontrolliert. Steigende Preise bei
Lebensmitteln auf dem Weltmarkt, die
Kuba zum großen Teil importieren muss,
machten die Situation nicht einfacher.[40]

Mit seiner Wahl zum Staats- und


Regierungschef am 24. Februar 2008
übernahm Raúl Castro endgültig die
Regierungsgeschäfte von seinem schwer
erkrankten Bruder Fidel. In seiner
Antrittsrede kündigte Raúl wirtschaftliche
Reformen an, um das Land aus seiner
schweren ökonomischen Krise zu führen.
Außerdem sollen nach und nach einige
„unsinnige Verbote“ für die Kubaner
aufgehoben werden. Den Weg des
Sozialismus wolle die Regierung jedoch
fortsetzen.

Kubaner durften ab sofort in den bisher für


ausländische Touristen reservierten Hotels
übernachten, welche bis dato für
Einheimische gesperrte Touristikressorts
darstellten. Darüber hinaus wurde ihnen
erlaubt ein Auto zu mieten, einen
Mobilfunkvertrag abzuschließen sowie
DVD-Player und andere bisher verbotene
elektrische Haushaltsgeräte, wie z. B.
Mikrowellengeräte zu kaufen.[41]

Auch wirtschaftlich weicht das Land nun


vom strikten sozialistischen Kurs ab und
es werden marktwirtschaftliche Elemente
eingeführt. So werden bisher
brachliegende landwirtschaftliche
Nutzflächen an Kooperativen vergeben.
Diese dürfen die Felder auf eigene
Rechnung bewirtschaften. Außerdem
werden die staatlichen Ankaufspreise für
wichtige landwirtschaftliche Güter
angehoben, um einen Anreiz zu einer
gesteigerten Produktion zu bieten.[42] Kuba
muss bisher, trotz relativ günstiger
klimatischer Bedingungen, einen Großteil
seiner Nahrungsmittel aus dem Ausland
importieren.

Folgen der Reformen waren und sind


jedoch eine wachsende soziale
Ungleichheit innerhalb der Bevölkerung,
was dem erklärten kubanisch-
sozialistischen Ziel eigentlich
entgegensteht. Die Bevölkerung teilt sich
seit den 1990er Jahren zunehmend in zwei
Teile, einerseits diejenigen, die vom
wachsenden Tourismus profitieren können
oder wie Ärzte und Militärs anderweitig
vom Staat protegiert werden und
diejenigen, die weder Zugriff auf die
privilegierten Tätigkeiten haben, noch
sonstwie an den neuen Möglichkeiten
teilhaben können. Viele Errungenschaften
der Revolution, auf die Kuba so stolz ist,
wie das Bildungs- und das
Gesundheitssystem, verfielen zusehends,
verschwanden aber nicht völlig. Die
Funktionsweise der kubanischen
Gesellschaft stellte sich auf eine
zunehmend informelle Basis, in dem
Schwarzmarktgeschäfte eine wachsende
Rolle spielten.[43]

Am 17. Dezember 2014 einigen sich Raúl


Castro und der US-amerikanische
Präsident Barack Obama auf die
Aufnahme diplomatischer Beziehungen
und einer Neuausrichtung der kubanisch-
US-amerikanischen Beziehungen. Die US-
amerikanische Regierung plant, in
Havanna wieder eine US-amerikanische
Botschaft einzurichten.[44] Außerdem
traten einige Embargoerleichterungen in
Kraft, welche in die Kompetenz des US-
Präsidenten fielen und keine Zustimmung
des Kongresses notwendig war. Darunter
fielen unter anderem Reiseerleichterungen
für US-Bürger nach Kuba und
Entbürokratisierung der
Reisegenehmigungen, wenngleich Reisen
für allein touristische Zwecke für US-
Amerikaner weiterhin verboten blieb. Am
29. Mai 2015 wurde Kuba von der Liste
Terrorismus unterstützender Staaten
gestrichen, auf die es 1982 während
Reagans Präsidentschaft gesetzt wurde,
weil es linksgerichtete
lateinamerikanische
Guerillaorganisationen unterstützte. Dies
wird weitere Erleichterungen im Finanz-
und Handelsbereich für Kuba zur Folge
haben.[45]

Am 20. März 2016 besuchte mit Barack


Obama das erste Mal seit 88 Jahren
wieder ein US-Präsident Kuba. Der letzte
Besucher davor war 1928 Calvin
Coolidge.[46] Und am 25. März gaben die
Rolling Stones in Havanna vor rund einer
halben Million Zuhörer ein Gratiskonzert.
Es war das größte Konzert in der
kubanischen Geschichte und das erste
einer englischsprachigen Rockband seit
der Revolution. Bis Ende der 1970er Jahre
galt westliche Rock- und Popmusik als
verpönte westliche Dekadenz.[47][48]

Im April 2018 trat Raúl Castro, wie


angekündigt, von seinen Ämtern als
Staats- und Regierungschef zurück, bleibt
jedoch als Vorsitzender der
Kommunistischen Partei mächtigster
Mann im Staat. Zu seinem Nachfolger
wurde mit Miguel Díaz-Canel zum ersten
Mal ein Mann zum Präsidenten gewählt,
der nach der Revolution geboren wurde.[49]

Siehe auch
Liste der Gouverneure Kubas
Liste der Präsidenten Kubas
Sklaverei in Kuba

Literatur
Samuel Farber: Cuba since the
Revolution of 1959. A Critical
Assessment. Haymarket Books, 2011,
ISBN 978-1-60846-139-4 (englisch)
Philip Sheldon Foner: The Spanish-
Cuban-American War and the Birth of
American Imperialism 1895–1902. 2
Bde., New York & London: Monthly
Review Pr. 1972. ISBN 0-85345-266-0
(Vol. 1). ISBN 0-85345-267-9 (Vol. 2)
Piero Gleijeses: Kuba in Afrika 1975-
1991. In: Bernd Greiner (Hrsg.): Heiße
Kriege im Kalten Krieg. Beiträge der vom
19. bis 22. Mai 2004 vom Hamburger
Institut für Sozialforschung
veranstalteten internationalen Konferenz
„Hot Wars in thr Cold War“. Hamburg:
Hamburger Ed. 2006, S. 469–510. ISBN
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Richard Gott: Cuba: A New History. Yale
University Press (September 10, 2004),
ISBN 978-0-300-10411-0 (englisch)
Gabriel Robin: La crise de Cuba (octobre
1962) – du mythe à l’histoire, Paris,
Economica, 1984. ISBN 2-86592-015-1
Andreas Stucki: Aufstand und
Zwangsumsiedlung. Die kubanischen
Unabhängigkeitskriege 1868–1898 (=
Studien zur Gewaltgeschichte des 20.
Jahrhunderts). 1. Aufl., Hamburger
Edition, Hamburg 2012, ISBN 978-3-
86854-252-3.
Hugh Thomas: Castros Kuba. Siedler,
Berlin 1984, ISBN 3-88680-035-0
Hugh Thomas: Cuba: A History. 1184 S.,
Penguin, 4. Auflage, 2010, ISBN 978-0-
14-103450-8 (englisch)
Carlos Widmann: Das letzte Buch über
Fidel Castro, München (Hanser Verlag)
2012. ISBN 978-3-446-24004-9.
Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. Beck, München 2016; 4.,
überarbeitete und aktualisierte Auflage,
ISBN 978-3-406-69699-2.
Michael Zeuske und Max Zeuske: Kuba
1492–1902. Kolonialgeschichte,
Unabhängigkeitskriege und erste
Okkupation durch die USA. Leipzig:
Leipziger Univ.-Verl 1998. ISBN 3-
931922-83-9
Michael Zeuske: Schwarze Karibik.
Sklaven, Sklavereikulturen und
Emanzipation. Rotpunktverlag, Zürich
2004. ISBN 3-85869-272-7
Michael Zeuske: Insel der Extreme –
Kuba im 20. Jahrhundert. 2. Auflage.
Rotpunktverlag, Zürich 2004. ISBN 3-
85869-208-5
Michael Zeuske: Kuba im 21.
Jahrhundert. Revolution und Reform auf
der Insel der Extreme. Rotbuch, Berlin
2012, ISBN 978-3-86789-151-6.

Weblinks
 Commons: Geschichte Kubas –
Sammlung von Bildern, Videos und
Audiodateien
Martina Kaller-Dietrich, David Mayer: Die
Kubanische Revolution 1959 , Institut für
Geschichte der Universität Wien
Geschichte Kubas Überblick des
Auswärtigen Amts über die Geschichte
Kubas
Kuba während des Kalten Krieges
Batista y Zaldívar, Fulgencio

Einzelnachweise
1. Presencia humana en Cuba data de hace
8,000 a 10,000 años, según arqueólogos ,
AFP in El Nuevo Herald vom 10. August
2013
2. Michael Zeuske: Insel der Extreme, S. 38
f.
3. Bert Hoffmann: Kuba, C.H. Beck:
München 2000, S. 49–51, ISBN 978-3-406-
44787-7
4. Quelle zur Vorgeschichte der Revolution:
Fidel Castro: Mein Leben hg. von Ignacio
Ramonet, S. 96, 723, 725, 726
5. Boris Goldenberg: Bemerkungen zum
Charakter der kubanischen Revolution
(PDF; 68 kB), In: Gewerkschaftliche
Monatshefte, Jg. 11 (1960), H. 8, S. 458–
464.
6. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 185
7. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 185–186
8. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 186–189
9. Michael Zeuske: Kuba im 21.
Jahrhundert. Revolution und Reform auf
der Insel der Extreme., S. 42, 126
10. Lester H. Brune: Chronological History
of U.S. Foreign Relations: 1932-1988. In:
Richard Dean Burns (Hrsg.): Chronological
History of U.S. Foreign Relations. Band 2.
Routledge, New York 2003, ISBN 0-415-
93916-X, S. 726 (englisch, eingeschränkte
Vorschau in der Google-Buchsuche
[abgerufen am 15. Januar 2017]).
11. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 189–192
12. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 192
13. Jörg Roesler: Der »historische Lohn«:
Kubas Erfahrungen mit einem (fast)
bedingungslosen Grundeinkommen (PDF;
87 kB), Rosa-Luxemburg-Stiftung, Januar
2008
14. Hans-Jürgen Burchardt: Der lange
Abschied von einem Mythos, Schmetterling
Verlag, 1996, S. 17 f.
15. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 193–197
16. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 197
17. Knut Henkel: Der Herr der grauen
Jahre , Latinorama vom 27. Mai 2013
18. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 198
19. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 200–202
20. Peter B. Schumann: Dissident in Kuba –
Formen politischer und kultureller
Opposition. In: Kuba heute: Politik,
Wirtschaft, Kultur. S. 294–296
21. Michael Zeuske: Insel der Extreme.
Kuba im 20. Jahrhundert, 2. Auflage (2004),
S. 222
22. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 203
23. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 203–204
24. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 205
25. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas. S. 205–206
26. Secret Cuban Documents on History of
Africa Involvement
27. Gleijeses, Piero, Conflicting Missions:
Havana, Washington, and Africa, 1959-1976
(The University of North Carolina Press)
28. “Une Odyssee Africaine” (France, 2006,
59mn) directed by: Jihan El Tahri
29. Cuba (11/07)
30. Jim Lobe: Cuba followed US into
Angola. 29. Juli 2004. Abgerufen am 19.
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31. Carla A. Robbins: The ‚Cuban Threat‘ in
Central America. In: Political Change in
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Dimensions, herausgegeben von Wolf
Grabendorff, Heinrich-W Krumwiede, Jörg
Todt und Friedrich-Ebert-Stiftung, Boulder,
Colorado: Westview Press, 1984, S. 216–
227.
32. Rexford A. Hudson: Castro’s America
Department. Coordinating Cuba’s support
for Marxist-Leninist violence in the
Americas. Washington, D.C.: Cuban
American National Foundation, 1988.
33. Hans-Jürgen Burchardt: Kuba nach
Castro: Die neue Ungleichheit und das sich
formierende neopopulistische Bündnis ,
Friedrich-Ebert-Stiftung, Internationale
Politik und Gesellschaft 3/2002
34. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas, S. 206–207
35. Michael Zeuske: Kleine Geschichte
Kubas, S. 208
36. Michael Zeuske: Insel der Extreme, 2.
Auflage, Seite 259
37. Bert Hoffmann: Außenpolitik,
internationale Beziehungen und das
Verhältnis zu den USA, in: Ette/Franzbach:
Kuba heute, Seite 169 f.
38. Susanne Gratius: Das Verhältnis Europa
– Kuba, in: Ette/Franzbach: Kuba heute,
Seite 203
39. Michael Zeuske: Kuba im 21.
Jahrhundert. S. 150
40. Michael Zeuske: Kuba im 21.
Jahrhundert. S. 151
41. The Associated Press: Cuban
restrictions eased by Raul Castro  (Seite
nicht mehr abrufbar, Suche in
Webarchiven )   Info: Der Link wurde
automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe
den Link gemäß Anleitung und entferne
dann diesen Hinweis. vom 2. April 2008
42. Die Welt: Kubas Flirt mit der freien
Marktwirtschaft vom 4. April 2008
43. Michael Zeuske: Kuba im 21.
Jahrhundert. S. 152
44. Zeit.de:Das Kräfteverhältnis in ganz
Amerika wird neu gemischt
45. Mimi Whitefield: Cuba removed from
U.S. terrorism list , Miami Herald, 29. Mai
2015, (englisch) abgerufen am 29. Mai
2015
46. Boris Herrmann: Obama in Kuba - eine
kleine Revolution , Süddeutsche.de, 20.
März 2016
47. Rolling Stones auf Kuba: It's not only
Rock 'n' Roll , Zeit-Online vom 26. März
2016
48. Nie verboten, nun aber gratis und live:
Die Rolling Stones in Kuba
49. Kuba hat einen neuen Präsidenten. In:
Süddeutsche Zeitung/SZ.de. 19. April 2018,
abgerufen am 19. April 2018.

Geschichte neuzeitlicher Staaten Nord- und


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23 nord- und mittelamerikanische
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