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Technikvergleich (Hörbuch)

Unbezahlbares Equipment bei Die Hauptdarsteller


der Arbeit
Fazit
Beschreibung
Hörproben-Index
Für die Kaufentscheidung Conrad Sinn 7

wichtige Begriffe AKG C4500 B-BC AKG

Empfindlichkeit AKG C 414 B-XLII

Übertrager Brauner Phanthera

Groß- o. Kleinmembran Microtech Gefell M 930

Transistor oder Röhre Microtech Gefell MT 91 S

Dämpfung, Trittschallfilter, Charaketeristik Microtech Gefell M 92.1 S

Kopfhörerverstärker Neumann TLM 103

Kopfhörer Neumann U87

Neumann U87 (Meines)


Preamp - Channelstrip

Peter Eder Verlag - Wegweiser

Der Arbeitsplatz – Studio für Hörbuchaufnahmen

Hörbuchproduktion – Fragen und Antworten

Arbeitsablauf „in extenso“

Equipment - Hörbuchproduktion

Die zweigeteilte Produktion

Tests – MP3 Player, Kopfhörer

Bestandsliste – Peter Eder Verlag

Linkpartner – Sprecher, Tonmeister, Editoren, Verleger

(Die neusten Innovationen gibt es nur auf der Hauptseite - 15.02.2011)


Unbezahlbares Equipment bei der Arbeit

Alle jene, die sich mit der Produktion von Hörbüchern/Hörspielen beschäftigen, haben ein
veritables Problem: wie erreiche ich eine möglichst gute Qualität? Bei der Equipierung gibt
es eine Palette mannigfaltigster Gerätschaften, der verschiedensten Preisklassen. Und da
die meisten Geräte eher nur für die Musikproduktion konzipiert wurden, sind bei Weitem
nicht alle, für die Hörbuch/Hörspiel-Produktion geeignet.

Deshalb wäre es nicht schlecht, wenn es einen vergleichenden Test gäbe, wo verschiedene
Equipmentteile an demselben Sprecherplatz getestet würden. So ein Test wird allen
begeisterten Hörbuch/Hörspiel-Machern, etwas helfen, beim Equipmentkauf, eine gewisse
Entscheidungshilfe zu haben. Und diese brauchen sie auch! Denn die Ausrüstung eines
ordentlichen Sprecherplatzes, sieht man von USB-Mikrofonen ab, kann mehrere tausend
Euro verschlingen.

Die anschließenden Testaufnahmen entstanden in einem von B & E Design gebauten


Studio; ausschließlich ausgelegt auf Sprachaufnahmen für Hörbücher/Hörspiele. Als
Sprecher stellte sich freundlicherweise der mit mir zusammenarbeitende G.S.Bolkonskij zur
Verfügung. Als Text wählte ich einen Klassiker von William Shakespeare (Hamlet).

Zur Aufnahmepraxis ist zu sagen: Das Beispiel des RME-Wandlers wurde puristisch (ohne
Kompressor) direkt in die DAW geleitet; Mindprint Envoice MKII und SSL Mynx mit den
entsprechenden Einstellungen (Preamp) ebenfalls über das RME Fireface; das Conrad Sinn
7 habe ich nur als Beispiel für´s Niedrigpreissegment beigefügt (ausgegraben).

Diesen Arbeitsdurchlauf ließ ich mit allen Mikros machen. Die Bearbeitung am
Mastering/Schnitt PC erfolgte in der gleichen Arbeitsweise (siehe Arbeitsablauf „in extensa“)
wie bei einer normalen Verlags-Produktion.

Ich stelle auch die geschnittenen aber sonst unbearbeiteten Wave-Dateien zum Download
bereit. Dies soll als Beispiel dienen, wie ich mir eine Anlieferung für die „Zweigeteilte
Produktion“ in etwa vorstelle.
Beschreibung

Als ich mit diesem Test begann, wollte ich nur mal eben kurz das Neumann TLM 103 mit
dem Neumann U 87 vergleichen; ein paar Aufnahmen machen und veröffentlichen.
Fachwissen Mikrofon-Technik? – sehr wenig! Welche technischen Werte, Bauarten,
Charakteristika, Preis? – darauf muss es Antworten geben!

AKG 4500, AKG 414 XLII, Brauner Phanthera, Microtech Gefell M 930, Microtech Gefell MT
91 S, Microtech Gefell M 92.1 S, Neumann TLM 103, Neumann U87 – Eine solche Schar
von Ausnahmekönnern testen zu können erfordert einen großen Geldbeutel (10 e. Riesen)!
Wenn der nicht vorhanden ist, sind gefinkelte Kniffe nötig: 1. Ausleihen, 2. Demoversion
beim Hersteller anfordern, 3. Kaufen (n.d.T. zurücksenden). Weil ich selbst ein Geschäft
betreibe und weiß, dass die Kaufmethode, trotz aller Serviceleistung des Verkäufers, nicht
ideal sein kann und auch zu teuer ist, habe ich die ersten beiden Punkte forciert.

Bevor so ein Test, der logischerweise (Ökonomie) nur einmal durchgeführt werden sollte,
gemacht werden kann, muss zwingend ein gut durchdachter Aufnahmeraum (sehr leise,
gutes Schall-Absorber-Konzept, nicht zu klein) vorhanden sein. Ist der abgehakt, braucht es
noch einen Class-A Signalweg. High-End-Mikros zu testen und dabei einen biederen
Signalweg Mikro-Interface-PC zu benützen, der sich auf ein billiges Interface beschränkt,
wäre sch… kontraproduktiv – erst eine gute Sprecherkabine, dann ein sehr guter Signalweg
(am besten mehrere Preamps und ein HighEnd-Wandler), und erst dann der Mikrofontest.
Ein teures Sprechermikrofon kann man sowieso nur mit viel Erfahrung bändigen. Als
Aufnahme-PC reicht ein durchschnittlich altes Notebook mit Firewire (Interface) und VGA
(Aufnahmemonitor) Anschluss. Warum nicht ein PC? Ein Notebook kann besser schallisoliert
werden.

Auch sehr wichtig ist ein einigermaßen erfahrener Sprecher. Das eine oder andere Mikro
muss nämlich gegen eine Leihgebür (Tagessätze) beschafft werden. Und da kann man
einen Dilettanten einfach nicht gebrauchen – wegen der kurzen Testzeiten. Es muss kein
„Brückner“ sein, aber doch zu mindestens ein „Bolkonskij“. Hier ist eine kurze Anmerkung
nötig, die sich an alle Mikrofonmanufakturen richtet: >> Bitte stellt genügend Demomikros zur
Verfügung; das fördert nur den Umsatz! <<

Herausgekommen ist letztendlich ein recht umfangreicher Test vieler renommierter –


deutschsprachige Manufakturen: da führend. Außerdem noch mehrere Preamps im intensiv
Einsatz; und mehrere Aufnahmeumgebungen. Freilich, ein ausführlicher Test eines
einzelnen Mikros über mehrere Produktionen wäre gehaltvoller; einen ersten Eindruck
bekommt man aber sicher! Den ausführlichen Test mache ich dann mit den vermeintlichen
Siegern.

Ich finde, jeder angehende Sprecher, der am Aufnahmegeschehen interessiert ist und sich
nicht auf die Möglichkeit einer zukünftigen Studio-Produktion verlassen will, sollte diesen
Test kopieren und gemeinsam mit seinem Producer oder eben alleine fleißig testen. Ein
Budget von drei bis vier europäische Riesen sollte eigentlich ausreichen. In der Regel wird
man sich „sein“ eigenes Mikrofon – jeder Sprecher benötigt eines, für seine Stimme
geeignetes – nur einmal kaufen wollen. Zwischenrufe, die vom eigenen Sprecherplatz
abraten, lasse ich nicht gelten! Jener gehört einfach zur Sprecherausbildung dazu;
jedenfalls, wenn man mehr sein will als ein kleines „Dröhnchen“ das von Tonmeister und
Regisseur dirigiert wird. Eine Studioproduktion mit vielen erfahrenen Akteuren ist sicher nicht
so fehleranfällig wie eine Eigenproduktion; doch ökonomisch ist sie nicht. Und gibt es denn
genügend Profisprecher? Sicher nicht!
Für die Kaufentscheidung wichtige Begriffe

Empfindlichkeit

Der wahrscheinlich wichtigste technische Wert ist der Feldbetriebsübertragungsfaktor


(Empfindlichkeit), ausgedrückt in mV/Pa. Dieser Wert entscheidet über den Spielraum, der
bei der Aufnahme gegeben ist.

Bei der Aufnahme ist es essenziell Wichtig, dass erstens, ein möglichst lautes Signal, bei
zweitens, möglichst geringem Pegel (Preamp) zustande kommt. Ein Lautes (-24,00 bis -
26,00 dB RMS-Durchschnitt) Signal kann besser gemastert werden als ein Leises (ab -30,00
dB RMS-Durchschnitt) – und, je geringer der Pegel (Preamp), desto weniger Raum wird
aufgezeichnet.

Viel und wenig Raum (Extremverschiebung zum Nulldurchgang [Wavelab])

Logischerweise ist man hier mit einem Mikro das sehr empfindlich ist am besten bedient. Ihr
werdet vielleicht schon ahnen, bei welchen Mikrofonen diese Empfindlichkeit am höchsten ist
– richtig, bei den Teuersten.

AKG C 4500B-BC - 20 mV/PA Diese Auswahl beinhaltet die empfindlichsten Mikros,


die zu haben sind. Normalerweise haben Mikrofone
AKG 414 B-XLII - 23 mV/PA eine Empfindlichkeit von 10 bis 20 mV/PA – unter 20
mV/PA sollte kein Sprechermikro gekauft werden! Der
Brauner Phanthera/Phantom - 28 mV/PA Empfindlichkeitswert schränkt die Suche auf einen
sehr kleinen Kreis ein. Natürlich nur für
Microtech Gefell M 930 - 21 mV/PA
Hörbuchsprecher – Gesang, Werbung oder Hörspiele
Microtech Gefell MT 91 S - 13 mV/PA werden etwas lauter ausgeführt und fallen nicht in
dieses Feld. Ein günstiges Mikro mit einer gleichzeitig
Microtech Gefell M 92.1 S (Röhre) - 19 mV/PA hohen Empfindlichkeit wäre z. B. das AUDIO
TECHNICA AT4040 (25,1 mV/PA) aus Japan. Es soll
Neumann TLM 103 - 23 mV/PA aber ziemlich zischanfällig (sssschschsch) sein. Ich
bleibe bei der Wertarbeit aus Österreich und
Neumann U87 - 28 mV/PA Deutschland (solange diese nicht ausgelagert wird).

Doch zurück zum Spielraum. Mit Spieraum verstehe ich, den variablen Mikrofonabstand bei
dem möglichst wenig Raum aufgenommen wird und das Signal laut genug ist. Bei
empfindlicheren Mikros kann dieser größer sein als bei Schwächeren. Mit einem empfindlichen
Mikro kann unter Umständen, ein Abstand (Mund – Einsprechrichtung Mikro) erreicht werden
der viel größer ist (z. B. 10 bis 40 cm). Die Kombination leiser Sprecher und schwaches Mikro
erzielt dann möglicherweise nur noch einen Spielraum von 10 bis 20 Zentimeter. Wieso ist das
wichtig? Je näher man ans Mikro ran geht je bassiger und zischanfälliger (ssssschsch) wird das
Mikro. Höherer Abstand (ab 20 cm / guter Aufnahmeraum) = qualitativ bessere Aufnahme.
Mit einem größeren Spielraum bekommt man also eine größere Menge an Sprechern unter
einen Hut. Das beste „eigene“ Mikro ist am wahrscheinlichsten unter den Empfindlichsten zu
finden – richtig, bei den Teuren.

Übertrager

Das möchte ich am Beispiel von Neumann Mikros beschreiben. Diese Manufaktur bietet zwei
für uns relevante Produktgruppen an: TLM (Transformatorloses Mikrofon), U (Uebertrager).
Jetzt könnte man sagen, das teurere (U87) ist automatisch das Bessere; und nach meiner
subjektiv abgegrenzten Meinung (durch den Test), ist es auch so. Ein Mikrofon mit Uebertrager
erzeugt durch den direkteren Weg und die hauseigene Planung den besseren, feineren und
klareren Klang; als wenn erst beim Preamp die ankommenden Signale durch den ersten
Uebertrager laufen. Jedenfalls ist so ein, im Mikro eingebauter Uebertrager, viel komplizierter zu
dispositionieren: Er ist teuerer, voluminöser, technisch anspruchsvoller. Der Verkauf der TLM-
Serie würde auch nicht so gut laufen, wenn jedes Mikro hundert Prozent mehr kosten würde.
Der direkt eingebaute Übertrager ist wahrscheinlich nur, wenn empfindliche Mikros für leise
Aufnahmen benützt werden müssen, nötig. Der Sänger gebraucht bei seinen eher kürzeren
Einsätzen auch eine höhere Lautstärke als der Sprecher der möglichst lange seine Stimme
erhalten muss. Beim Kauf sollte man also auf Empfindlichkeit und Uebertrager achten.

Wie erkennt man nun ein Mikro mit Übertrager? Meist nur durch die Empfindlichkeit, Größe und
den Preis – denn nicht immer ist es so genial einfach beschrieben, wie bei der Manufaktur
Neumann.

AKG 414 XLII (könnte einer sein – ist aber keiner) Brauner Phanthera

Wobei auch die Übertragerlosen eine ausgzeichete Qualität liefern! Das Neumann TLM 103
oder das Microtech Gefell M 930 sind sehr empfehlenswerte Mikros für Sprache. Doch das
gewisse Etwas findet man eher bei den Uuuus. Das U87 ist nicht umsonst das am weitest
verbreitete Mikrofon für Sprachaufnahmen – und sonst auch. Jeder Produzent wird als erstes
dieses nennen!
Groß- o. Kleinmembran

Man muss nicht zwingend die große Membran nehmen. Wer Zeit und Geld für weitschichtige
Experimente hat, kann alle Mikrofonarten testen; am Ende zählt nur der herausragende Klang.
Die gängigsten Mikros für Sprachaufnahmen sind aber die Großmembraner.

Transistor oder Röhre

Schaut man auf den Preis, so empfiehlt sich ausschließlich das Transistormikrofon. Die
Röhrigen kosten in der Regel hundert Prozent mehr als ihre Transistorbrüder.
Transistorenmikros nehmen klarer auf, rauschen weniger und benötigen keinen eigenen
Netzkasten. Dieser versorgt das Röhrenmikro mit Strom (Röhren verschlingen weit mehr Strom
als Transistoren - deshalb der eigene Kasten). So wird auch der Signalweg noch größer: Mikro
– Netzteil – Preamp – Wandler – PC. Ich will diesen eher kurz halten, und beim Preis sind wir
sowieso alle auf der gleichen Welle.

Dämpfung, Trittschallfilter, Charaketeristik

Besondere Einstellungsmöglichkeiten werden nicht zwingend benötigt. Eine Abdämpfung


braucht man nur für sehr laute Signale (Opernsänger, Werbesprecher, Führerimitatoren). Der
Trittschallfilter ist beim Preamp dabei und wird nicht doppelt benötigt. Und die obligatorisch
eingebaute Nierencharakteristik ist für die Mono-Sprachaufnahme ohnehin Ideal.

Kopfhörerverstärker

Sind kompakte, monotaugliche Kästchen mit Lautstärkenregler. Verbunden über einen


zusätzlichen analog Ausgang am Preamp, werden sie direkt beim Mikro/Sprecher positioniert.
Der Sprecher kann so wirksamer arbeiten, hört selbst, wenn er dem Mikro zu forsch begegnet
ist. Ein Kompressor ist damit auch unnötig. Hier ein paar Beispiele: Kid Broadcast Kopfhörerset,
Lake People G95, Millenium HA 4 (nur Stereo – aber günstig).

Ein Abhören direkt über einen Anschluss am Preamp oder A/D-Wandler ist auch möglich. Dies
sind aber meistens reine Notanschlüsse, die nicht richtig geeignet sind. Bevor ich den ersten
guten Kopfhörerverstärker bekam, hörte ich über meinen RME-Wandler ab. Dies war nicht so
ideal (die Abhörqualität ist wirklich nicht vergleichbar). Die Folge war, dass ich ohne
Direktmonitoring arbeitete, was aber wiederum auch nicht ideal war.

Kopfhörer

Ausschließlich geschlossene Bauart! Beim Sprechen darf kein Monitoringsignal (aus dem
Kopfhörer) zum Mikro dringen. Dafür gibt es eine Vielzahl von geschlossenen Kopfhörern: AKG
K 171, K 271, K 272 HD; Beyerdynamic DT-770; Shure SRH 840; und noch viele mehr –
angeführt sind nur getesteten. Mir gefällt die AKG-Riege am besten.
Preamp - Channelstrip

Hier habe ich noch keine klare Linie gefunden. Ob Röhre, Transistor oder beides? Obwohl ich
glaube, auch hier, ist für Sprachaufnahmen, die reine Transistortechnik etwas besser. Wenn
etwas Klangfärbung, dann nach der Aufnahme. Am Ende zählt aber nur der gute Klang! – und
nicht die Mittel, die dahin führen.

Mittlerweile habe ich einige Preamps getestet (Advocis M, Focusrite ISA One, Great River ME-1
NV, Mindprint Envoice MKII, SPL Goldmike 9844, SSL Modul XR627, Universal Audio 710
Twin-Finity). Mein Liebling dabei war immer das reine Transistor Gerät mit regelbarem
Trittschallfilter. Noch wichtiger aber, eine hervorragende Möglichkeit fürs Direktmonitoring – ein
zweiter XLR-Ausgang wie z. B. beim Advocis von Kid Broadcast. Klanglich gefällt mir der SSL,
wenn nicht besser, dann sicher genauso gut – durchdachter ist der Advocis. Den SSL schreibe
ich aber auch nicht ab. Ein XLR-Splitter schafft vielleicht Abhilfe.

Kompressor und Equalizer werden nicht benötigt. Es sei denn, man will nach Aufnahme, A/D-
Wandlung und Schnitt wieder Wandeln und mit analogen Geräten mastern. Viele
Professionnels der alten Schule arbeiten so – ist aber nicht mehr nötig, da mit beiden
Arbeitsweisen ein gutes Ergebnis erzielt werden kann.

Der ideale Preamp für Sprachaufnahmen ist also ein puristisches Gerät mit regelbarem
Trittschalfilter und einem zweiten XLR-Ausgang fürs Monitoring. Ein paar Beispiele: Focusrite
ISA 430, Kid Broadcast Advocis M (MS, MS+), Lake People Mic-Amp F355, Millennia TD-1
(STT-1), Mindprint Envoice MKII (Digital), Schoeps VSR 5.
Die Hauptdarsteller

AKG C4500 B-BC – War mein erstes erwähnenswertes Mikro. Bei (ihr) ihm sitzt die Kapsel im Kopf;
dadurch hat es eine ungewöhnliche Einsprechrichtung. Beim C4500 kann man durchaus sehr nahe (5
cm) an die Kapsel rangehen – der Nahbesprechungseffekt spielt hier keine große Rolle. Genau für
diesen verwende ich es gerne, um einen ganz speziellen Ton (Nahbesprechung – sehr bassig) zu
erzeugen: Direkt am Mikro-Kopf einsprechen.

AKG C 414 B-XLII – Mein erstes richtiges Studiomikrofon. Es ist unglaublich günstig, für die Ausstattung,
mit der es geliefert wird. Absenkung, Trittschallfilter, Charakteristik – nur ist die Krux an dem Ganzen,
dass man bei der Hörbuchproduktion keine Zusatzgadgets benötigt: Pures Mikro, aufgebaut mit den
ausgezeichnetsten Teilen und ein hoher Empfindlichkeitswert mV/PA.

Brauner Phanthera od. Phantom Classic – Den Preis betrachtend, der Testsieger! Ein ausgezeichneter
mV/PA Wert! Im Lieferumfang eine Spinne sowie ein erstklassiges Mikrokabel (Vovox – 5m). Und das
alles vom Produzenten für Röhrenmikros! Ein Zufall? Nein. Für Röhrenmikros ist ein eingebauter
„Übertrager“ obligatorisch (Symbiose von Röhre und Klarheit). Und als die erstlich reine
Röhrenmanufaktur auch Transistormikros plante, haben sie den, für sie, normalen Übertrager, auch
gleich im Phanthera mit eingebaut. Ich jedenfalls bin sehr dankbar dafür – wenn es nun ein Zufall war,
oder nicht.

Microtech Gefell M 930 – Das M 930 ist ein unfassbar kompaktes Teil. Als ich es zum ersten Mal hörte,
dachte ich: Dieses ist es. Später wurde mir leider klar, dass andere genauso gut tönen und noch
empfindlicher sind. Die relativ leisen 21 mV/PA stören hier nicht ganz so stark, wie beim getesteten
Röhrenbruder, da man beim M 930 recht nahe an der Kapsel einsprechen kann (20 bis 10 cm).

Microtech Gefell MT 91 S – Hat mir trotz der niedrigeren Empfindlichkeit gut gefallen. Da ich aber
gerade ein Neumann U87 erworben habe und es auf Herz und Nieren getestet habe (das andere war nur
ein Gebrauchtes; und nur für einen Tag) muss ich gestehen, dass es um einiges lauter, transparenter,
klarer arbeitet.

Microtech Gefell M 92.1 S – Es ist mir für Sprachaufnahmen (Hörbuch) zu leise. Röhre!?

Neumann TLM 103 – Ist klanglich mit dem U87 zu vergleichen; nur eben mit 23 mV/PA etwas leiser.
Nettes Detail am Rande (für AKG Kunden): Es passt in die von AKG verwendete Standard-Spinne.

Neumann U87 – Ist quasi „der“ Standard für Hörbuchaufnahmen. Leider ist es auch das Teuerste!
Neumann sollte eine abgespeckte Version, ähnlich dem Brauner Phanthera (es gibt zwei Phanthera: mit
Schnickschnack und ohne), auf den Markt bringen; denn, ich werde mir, irgendwann, ein U87 besorgen –
und dann möchte ich nicht übermäßig viel bezahlen. Klanglich betrachtet, ist das U87 die erste und beste
Wahl für´s Hörbuchgeschäft; benötigt man ein Mikro für Gesang, Werbung oder Hörspiel, so reicht das
TLM 103 völlig aus.

Fazit
Aus meinem Test gehen zwei vermeintliche Sieger hervor. Eigentlich ist das beste Mikro aufgrund von
Preis/Leistung und der so wichtigen Empfindlichkeit (28 mV/PA) das Brauner. Doch sehe ich das
Neumann U87 auf gleicher Höhe, da mir es relativ egal ist, was mein Mikro kostet – die Qualität muss
hochwertig sein. Doch das gilt sicher nicht für alle! Das AKG C414 XLII ist sehr nahe dran, der absolute
Sieger zu sein: es hat als Einziges einen guten Filter (0/40/80/160), ist das Günstigste unter den
„Siegern“, doch ist es beim wichtigsten Attribut (Empfindlichkeit) nicht ganz vorne. Ich habe es trotzdem
als Sieger gewertet, da ich nun einmal auf AKG nicht verzichten kann. Neumann TLM 103 und Microtech
Gefell M930 nicht als Sieger zu werten ist eigentlich eine Frechheit! Ich würde die Beiden schon gut
unterbringen – vielleicht später. Das TLM 103 ist klanglich mit dem U87 zu vergleichen und nur bei der
Empfindlichkeit etwas schwächer. Von Microtech Gefell erwarte ich mir – wenn sie das überhaupt wollen,
denn Neumann und MG sind eine Firma – ein dem U87 nachempfundenes Mikro (Empfindlichkeit) mit
der Hauptcharakteristik vom M 930: sehr kompakt. Das Microtech Gefell 92.1 S wird von mir nicht
bekritelt. Ich habe mich (spätestens nach diesem Test) für die billigere, einfachere und
transparentereTransistortechnik entschieden.
Hörproben-Index

Conrad Sinn 7 (Ungeeignet) Microtech Gefell MT 91 S (Ausgezeichnete Alternative)

USB – USB (Unbearbeitet - Wave) RME Fireface – RME Fireface (Unbearbeitet)

AKG C4500 B-BC (defekt) Mindprint Envoice – Mindprint Envoice (Unb.)

AKG C 414 B-XLII (Qualifiziert für Langzeitstudie) SSL Mynx – SSL Mynx (Unbearbeitet - Wave)

RME Fireface – RME Fireface (Unbearbeitet) Microtech Gefell M 92.1 S (sehr gut – doch zu leise)

Mindprint Envoice – Mindprint Envoice (Unb.) SSL Mynx – SSL Mynx (Unbearbeitet - Wave)

SSL Mynx – SSL Mynx (Unbearbeitet - Wave) SSL Mynx – SSL Mynx (Unb. – Wave / mit SE Filter)

SSL Mynx – SSL Mynx (Unb. – Wave / mit SE Filter) Neumann TLM 103 (Ausgezeichnete Alternative)

Brauner Phanthera (Qualifiziert für Langzeitstudie) Mindprint Envoice – Mindprint Envoice (Unb.)

RME Fireface – RME Fireface (Unbearbeitet - Wave) SSL Mynx – SSL Mynx (Unbearbeitet - Wave)

Mindprint Envoice – Mindprint Envoice (Unbearbeitet) SSL Mynx – SSL Mynx (Unb. – Wave / mit SE Filter)

SSL Mynx – SSL Mynx (Unbearbeitet - Wave) Neumann U87 (Qualifiziert für Langzeitstudie)

SSL Mynx – SSL Mynx (Unb. – Wave / mit SE Filter) RME Fireface – RME Fireface (Unbearbeitet)

Microtech Gefell M 930 (Ausgezeichnete Alternative) Mindprint Envoice – Mindprint Envoice (Unb.)

Mindprint Envoice – Mindprint Envoice (Unb.) SSL Mynx – SSL Mynx (Unbearbeitet - Wave)

SSL Mynx – SSL Mynx (Unbearbeitet - Wave) SSL Mynx – SSL Mynx (Unb. – Wave / mit SE Filter)

SSL Mynx – SSL Mynx (Unb. – Wave / mit SE Filter) Neumann U87 - Meines

SSL Mynx – SSL Mynx (Unbearbeitet - Wave) Neu

Advocis – Advocis (Unbearbeitet – Wave) Neu

Peter Eder Verlag

Willendorferstraße 350 A

2732 Würflach – Österreich

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