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Grundwissen Epikur
Ethik
Von diesen Ängsten gilt es den Menschen zu befreien. Den theoretischen Unterbau
dafür liefert die Physik.
Physik
Die Welt entsteht gesetzmäßig aus den in ihrer Zahl unbegrenzten und sich in ewigen Fall
befindlichen Atomen.
Da diese Atome vom senkrechten Fall manchmal eine Kleinigkeit abweichen (declinatio),
entsteht die Welt, die Menschen und die Götter, also alles aus Zufall (fortuna).
Durch Atomzusammenstöße entstehen unendlich viele Welten; Die Götter gehören keiner
dieser Welten an, sondern befinden sich in den sog. Intermundien, wo sie ein glückseliges
unsterbliches Leben führen, aber nicht in die Welt eingreifen.
Alle übrigen Lebewesen sind sterblich; nach ihrem Tod löst sich ihre Atomverbindung, auch
ihre Seele, wieder auf.
Alle Naturerscheinungen lassen sich atomistisch erklären.
Aus dieser Physik folgt für die Ethik
Angst vor Naturkatastrophen als Walten der Götter ist rational widerlegbar.
Angst vor und Hoffnung auf Götter sind rational widerlegbar
Angst vor oder Hoffnung auf Leben nach dem Tod bzw. Strafen in der Unterwelt ist rational
widerlegbar
Der Mensch kann sich an der ratio orientieren; vieles läuft ja gesetzmäßig ab (das folgt
aus der Kausalität, diese ist nötig, da man sonst sein Glück nicht einmal teilweise selbst
in die Hand nehmen könnte)
Die ratio vermittelt aber auch die Einsicht, dass nicht alles von ihr beherrschbar ist (das
folgt aus der blinden Kausalität, diese ist nötig, da sonst der Mensch keine
Willensfreiheit hätte, und somit nicht selbst zumindest teilweise Herr seines Schicksals
werden könnte)
Die ratio befreit somit den Menschen von der irrigen Annahme,
alle Affekte seien beherrschbar
©digitale-schule-bayern.de – Latein 1
Christian Zitzl
Lektüre – Grundwissen Epikur
Ethik
voluptas hat man also nicht, wenn man im Luxus schwelgt und berühmt ist, sondern
wenn man zurückgezogen lebt und das hat, was die Natur verlangt (das satis): das sagt
einem die Vernunft
Allerdings muss manchmal auch Unlust in Kauf genommen werden, jedoch nur, wenn sich
dadurch größere Lust ergibt (z. B. durch einen schmerzhaften medizinischen Eingriff, der
jedoch langfristig Besserung verspricht)
Da sich außerdem manche Unlust nicht vermeiden lässt, wie z. B. körperlicher Schmerz, gilt
es sie durch ausgleichende Lusterfahrungen zu kompensieren. (dadurch wird Glück zu
einem Ziel, das zumindest teilweise erreichbar ist)
©digitale-schule-bayern.de – Latein 2
Christian Zitzl