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DIN EN 196-5
X
ICS 91.100.10 Ersatz für
DIN EN 196-5:1995-05
Gesamtumfang 14 Seiten
Nationales Vorwort
Diese Europäische Norm wurde von CEN/TC 51 Zement und Baukalk (Sekretariat: Belgien)
ausgearbeitet. Im DIN Deutsches Institut für Normung e. V. ist hierfür der Arbeitsausschuss 07.13.00
Zement des Normenausschusses Bauwesen (NABau) zuständig.
Änderungen
Frühere Ausgaben
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EUROPÄISCHE NORM EN 196-5
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE Februar 2005
Deutsche Fassung
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 29. Dezember 2004 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, der
Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
© 2005 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 196-5:2005 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 196-5:2005 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort................................................................................................................................................................ 3
1 Anwendungsbereich ............................................................................................................................. 4
2 Normative Verweisungen ..................................................................................................................... 4
3 Prinzip .................................................................................................................................................... 4
4 Allgemeine Prüfanforderungen ........................................................................................................... 4
4.1 Anzahl der Bestimmungen................................................................................................................... 4
4.2 Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit .............................................................................................. 4
4.3 Angabe der Massen, Volumina und Faktoren .................................................................................... 5
4.4 Bestimmung der Massenkonstanz ...................................................................................................... 5
5 Vorbereitung der Zementprobe ........................................................................................................... 5
6 Reagenzien ............................................................................................................................................ 5
6.1 Allgemeines ........................................................................................................................................... 5
7 Geräte ..................................................................................................................................................... 7
8 Einstellen der Lösungen ...................................................................................................................... 7
8.1 Einstellen der EDTA-Lösung................................................................................................................ 7
8.2 Einstellen der 0,1-mol/l-Salzsäure-Lösung......................................................................................... 8
9 Durchführung ........................................................................................................................................ 9
9.1 Lagerung und Filtration ........................................................................................................................ 9
9.2 Bestimmung der Hydroxidionen-Konzentration ................................................................................ 9
9.3 Bestimmung der Calciumoxid-Konzentration.................................................................................... 9
10 Ergebnisse ........................................................................................................................................... 10
10.1 Berechnung und Darstellung der Ergebnisse.................................................................................. 10
10.2 Beurteilung der Puzzolanität.............................................................................................................. 10
10.3 Wiederholbarkeit und Vergleichbarkeit ............................................................................................ 11
11 Angabe der Ergebnisse ...................................................................................................................... 11
Literaturhinweise.............................................................................................................................................. 12
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EN 196-5:2005 (D)
Vorwort
Dieses Dokument (EN 196-5:2005) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 51 Zement und Baukalk
erarbeitet, dessen Sekretariat vom IBN gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis August 2005, und etwaige entgegenstehende nationale
Normen müssen bis August 2005 zurückgezogen werden.
Diese Europäische Norm zu Prüfverfahren für Zement besteht aus den folgenden Teilen:
EN 196-3, Prüfverfahren für Zement Teil 3: Bestimmung der Erstarrungszeiten und der
Raumbeständigkeit
EN 196-5, Prüfverfahren für Zement Teil 5: Prüfung der Puzzolanität von Puzzolanzementen
EN 196-7, Prüfverfahren für Zement Teil 7: Verfahren für die Probenahme und Probenauswahl von
Zement
ANMERKUNG Ein früherer Teil der Norm EN 196-21, Prüfverfahren für Zement Bestimmung des Chlorid-,
Kohlenstoffdioxid- und Alkalianteils von Zement wurde überarbeitet und in EN 196-2 eingearbeitet.
Ein weiteres Dokument ENV 196-4, Prüfverfahren für Zement Teil 4: Quantitative Bestimmung der Bestandteile
wurde erarbeitet und wird als CEN-Technischer Bericht veröffentlicht.
Diese Ausgabe der Norm enthält folgende technische Änderungen, die auf beim Sekretariat eingegangenen
Stellungnahmen fußen:
a) Verfahren, Reagenzien und Gestaltung der Norm wurden den entsprechenden Abschnitten der
prEN 196-2 angepasst.
c) Das Patton-Reeders-Reagens wurde als zusätzlicher Indikator für die visuelle Endpunkterkennung bei
der Titration mit EDTA aufgenommen.
d) Die vorgeschriebenen Geräte sind um eine Waage einer festgelegten Genauigkeit, ein Gerät zur
Messung der Extinktion einer Lösung unter Rühren und ein pH-Meter einer festgelegten Genauigkeit
erweitert worden.
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EN 196-5:2005 (D)
1 Anwendungsbereich
Dieses Dokument legt das Verfahren zur Prüfung der Puzzolanität von Puzzolanzementen, die der Euro-
päischen Norm EN 197-1 entsprechen, fest. Dieses Dokument gilt nicht für Portlandpuzzolanzemente und nicht
für Puzzolane.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
EN 196-7, Prüfverfahren für Zement Teil 7: Verfahren für die Probenahme und Probenauswahl von
Zement.
3 Prinzip
Zur Beurteilung der Puzzolanität vergleicht man die Calciumionen-Konzentration (als Calciumoxid ausgedrückt),
die sich in einer wässrigen Aufschlämmung des Puzzolanzements nach einer bestimmten Zeit einstellt, mit der
Calciumionen-Konzentration einer gesättigten Lösung mit gleicher Alkalität. Die Prüfung gilt als bestanden, d. h.
es wird ein positives Ergebnis erzielt, wenn die Konzentration an gelösten Calciumionen geringer ist als die
Sättigungskonzentration.
ANMERKUNG Erfahrungsgemäß stellt sich das Gleichgewicht bei 40 °C mit einer Einwaage von 20 g Zement in 100 ml
Wasser nach einer Zeitspanne von 8 bis 15 Tagen ein. Wenn die Prüfung bereits nach 8 Tagen bestanden wird (siehe
10.2), ist es nicht erforderlich, sie auf 15 Tage auszudehnen.
4 Allgemeine Prüfanforderungen
Ist die Bestimmung Teil einer Prüfreihe, die der statistischen Kontrolle unterliegt, ist zur Ermittlung der
einzelnen Eigenschaften mindestens eine Prüfung durchzuführen.
Ist die Bestimmung nicht Teil einer Prüfreihe, die der statistischen Kontrolle unterliegt, sind zur Ermittlung der
einzelnen Eigenschaften jeweils zwei Prüfungen durchzuführen (siehe auch 10.1).
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In diesem Dokument werden die Wiederholbarkeit und die Vergleichbarkeit als die Wiederholstandard-
abweichung(en) und die Vergleichstandardabweichung(en) angegeben.
Massen sind in Gramm auf 0,000 1 g, mit Büretten abgemessene Volumina in Milliliter auf 0,05 ml anzugeben.
Als Faktoren eingestellter Lösungen gilt das Mittel aus drei Bestimmungen. Sie sind auf drei Dezimale
anzugeben.
Zum Erreichen der Massenkonstanz ist die Probe mehrmals bei der angegebenen Temperatur zu trocknen oder
mehrmals 15 Minuten zu glühen, abzukühlen und danach jedes Mal zu wiegen. Die Massenkonstanz gilt als
erreicht, wenn die Differenz zwischen zwei aufeinander folgenden Wägungen kleiner als 0,000 5 g ist.
Dazu wird die entnommene Probe mit einem Probeteiler oder durch Vierteln auf eine Teilprobe von etwa 100 g
reduziert. Die Teilprobe wird auf einem Sieb mit einer Maschenweite von 150 µm oder 125 µm gesiebt, bis sich
der Rückstand nicht mehr verändert. Der Rückstand wird auf einem Durchgang durch ein 150-µm- oder 125-µm-
Sieb gemahlen. Die Probe wird in eine saubere, trockene und luftdicht schließende Flasche gefüllt und kräftig
geschüttelt.
Alle Arbeitsgänge sind so schnell wie möglich auszuführen, damit die Probe der Luft nur kurze Zeit ausgesetzt
ist.
6 Reagenzien
6.1 Allgemeines
Es sind für die Analyse nur Reagenzien einer Qualität zur Analyse zu verwenden. Unter Wasser ist
destilliertes oder entionisiertes Wasser mit einer elektrischen Leitfähigkeit ≤ 0,5 mS/m zu verstehen. Die
aufgeführten Reagenzienmengen dienen lediglich der Angabe der erforderlichen Konzentrationen; die
Reagenzien müssen in den tatsächlich benötigten Mengen hergestellt werden.
Mit einer 50-ml-Bürette (7.8) werden 8,5 ml konzentrierte Salzsäure (6.2) in einen 1-l-Messkolben (7.10)
übergeführt, der bereits etwa 500 ml Wasser enthält; dann wird mit Wasser zu 1 000 ml aufgefüllt.
6.5 Methylorange
(Dimethylaminoazobenzolsulfonsäure-(4), Natriumsalz)
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EN 196-5:2005 (D)
6.6 Methylorange-Indikator
6.8 Natriumhydroxidlösung
Bei (200 ± 10) °C bis zur Massenkonstanz getrocknet (Reinheitsgrad: > 99,9 %).
6.11 Murexid
(Purpursäure, Ammoniumsalz)
6.12 Murexid-Indikator
(1,0 ± 0,1) g Murexid werden mit (100 ± 1) g trockenem Natriumchlorid (NaCl) vermahlen.
6.13 EDTA
(11,17 ± 0,01) g EDTA werden in Wasser zu 1 000 ml gelöst. Die Lösung ist in einem luftdichten
Polyethylenbehälter aufzubewahren.
6.15 Natriumcarbonat
6.16 Calcein-Methylthymolblau-Mischindikator
6.17 Calcon-Indikator
6.18 Patton-Reeders-Reagens
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EN 196-5:2005 (D)
7 Geräte
7.1 500-ml-Polyethylenbehälter zylindrischer Form mit einem Durchmesser von etwa 70 mm, mit
druckdichtem, durch Schraubverschluss gesichertem Stopfen zur Verhinderung der Verdampfung während
der Lagerung
7.2 Weithalstrichter
7.5 250-ml-Saugflasche
7.9 Thermostatisierter Raum oder Schrank mit konstanter Temperatur von (40 ± 1) °C.
7.11 250-ml-Erlenmeyerkolben
7.13 Gerät zur Messung der Extinktion einer Lösung in einem Titrationsbecher unter Rühren mit einem
Magnetrührer bei 520 nm und 620 nm.
7.14 Rührer, zum Beispiel ein Magnetrührer mit einem inerten, beispielsweise PTFE-ummantelten
Rührmagneten.
(1,00 ± 0,01) g Calciumcarbonat (6.9), m1, werden auf ± 0,000 5 g gewogen und zusammen mit etwa 100 ml
Wasser in einen 400-ml-Becher (7.6) gegeben. Der Becher wird mit einem Uhrglas abgedeckt, und die Lösung
wird mit etwa 10 ml Salzsäure (1 + 2) (6.4) vorsichtig versetzt. Die Mischung wird mit einem Glasstab gerührt
und nach vollständiger Auflösung des Calciumcarbonats zum Sieden gebracht, um gelöstes Kohlenstoffdioxid zu
vertreiben. Dann lässt man die Lösung auf Raumtemperatur abkühlen und füllt sie in einen 1 000-ml-
Messkolben (7.10) um. Becher und Uhrglas werden sorgfältig mit Wasser gewaschen. Das Waschwasser wird
mit der Lösung in dem 1 000-ml-Messkolben vereinigt. Anschließend wird mit Wasser auf 1 000 ml aufgefüllt.
In einen für das Messgerät (7.13) passenden Becher werden 50 ml der Calciumlösung pipettiert und mit Wasser
zu einem für die Messung geeigneten Volumen verdünnt. Der pH-Wert dieser Lösung wird unter Verwendung
eines pH-Meters (7.15) mit der Natriumhydroxidlösung (6.8) auf (12,5 ± 0,2) eingestellt.
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EN 196-5:2005 (D)
Die Bestimmung des Endpunktes der Titration ist nach einem der beiden folgenden Verfahren durchzuführen:
Die Lösung wird mit etwa 0,1 g Murexidindikator (6.12) oder Mischindikator (6.16) versetzt. Danach wird der
Becher in ein auf eine Wellenlänge von 620 nm bei Murexid bzw. 520 nm bei Mischindikator eingestelltes
Messgerät (7.13) eingesetzt. Die Lösung wird unter Rühren mit 0,03 mol/l EDTA-Lösung (6.14) titriert. Die
Messwerte der Extinktion in der Nähe des Umschlags werden in Abhängigkeit des zugegebenen EDTA-
Volumens in ein Diagramm eingetragen. Das verbrauchte Volumen V1 ist durch den Schnittpunkt der
Geraden mit der größten Steigung in der Nähe des Umschlagpunkts mit der Geraden, die eine nahezu
konstante Extinktion nach dem Umschlag hat, zu bestimmen.
m1 × 50 m
f1 = = 1 × 16,652 (1)
100,09 × 0,03 × V1 V1
Dabei ist
Die Lösung wird mit etwa 0,1 g Calcon-Indikator (6.17) oder Patton-Reeders-Reagens (6.18) versetzt und
unter Rühren mit 0,03 mol/l EDTA-Lösung (6.14) bis zum Umschlag von Rosa nach Blau (beim Patton-
Reeders-Reagens von Lila nach Blau) titriert. Der Endpunkt ist erreicht, wenn ein weiterer Tropfen die
Blaufärbung nicht weiter vertieft. Das Volumen V1 wird zur Berechnung des Faktors f1 der EDTA-Lösung
nach Gleichung (1) verwendet.
In den 250-ml-Erlenmeyerkolben (7.11) werden (0,200 ± 0,001) g Natriumcarbonat (6.15), m2, auf 0,000 5 g
eingewogen und mit 50 ml bis 75 ml Wasser gelöst. Die Lösung wird mit fünf Tropfen Methylorangeindikator
(6.6) versetzt und mit 0,1 mol/l verdünnter Salzsäure (6.3) bis zum Umschlag von Gelb nach Orange titriert.
2 × m2 1000 m
f2 = × = 2 × 188,70 (2)
105,989 0,1 × V2 V2
Dabei ist
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EN 196-5:2005 (D)
9 Durchführung
In den Polyethylenbehälter (7.1) werden 100 ml frisch ausgekochtes Wasser pipettiert. Der Polyethylenbehälter
wird dicht verschlossen und zum Temperaturausgleich (etwa 1 h) in einen temperaturkonstanten Raum (7.9)
gestellt. Nach Herausnahme des Behälters aus dem temperaturkonstanten Raum werden mit einem
Weithalstrichter (7.2) (20,00 ± 0,01) g des zu prüfenden Zements eingefüllt. Der Behälter ist unmittelbar danach
luftdicht zu verschließen.
Zur Vermeidung von Klumpenbildungen wird der Behälter 20 s kräftig geschüttelt. Dabei wird er in eine
kreisende, waagerechte Bewegung versetzt, um zu verhindern, dass Teile der Probe oder der Flüssigkeit nach
oben geschleudert werden und sich nicht mit der Hauptmenge der Suspension vereinigen.
Der Behälter wird danach erneut in den temperaturkonstanten Raum gestellt. Dabei ist sicherzustellen, dass der
Behälter vollkommen waagerecht steht, so dass sich die absetzende Zementschicht in gleichmäßiger Dicke
ausbilden kann. Um einen wesentlichen Temperaturabfall des Flascheninhalts zu vermeiden, sind alle Arbeiten
außerhalb des temperaturkonstanten Raums so schnell wie möglich durchzuführen (in höchstens 1 min).
Nach 8- bzw. 15-tägiger Lagerung im temperaturkonstanten Raum wird die Flasche entnommen und ihr Inhalt in
höchstens 30 Sekunden (zur Vermeidung von Kohlenstoffdioxid-Absorption aus der Luft und wesentlichem
Temperaturabfall der Lösung) durch einen Büchner-Trichter (7.3) mit einem trockenen Doppelfilter (7.4) in eine
trockene Saugflasche (7.5) abgesaugt. Unmittelbar danach werden die Öffnungen der Saugflasche
verschlossen und der Inhalt auf Raumtemperatur abgekühlt.
ANMERKUNG Wenn die Prüfung bereits nach 8 Tagen bestanden wird (siehe 10.2), ist es nicht erforderlich, sie auf
15 Tage auszudehnen.
Das Filtrat wird durch Schütteln der Saugflasche (7.5) homogenisiert. Danach werden 50 ml der Lösung in den
250-ml-Becher (7.6) pipettiert, mit fünf Tropfen Methylorange-Indikator (6.6) versetzt und mit etwa 0,1 mol/l
verdünnter Salzsäure (6.3) zur Bestimmung der Gesamtalkalität bis zum Farbumschlag von Gelb nach Orange
titriert. Die titrierte Lösung, A, wird aufgehoben und zur Bestimmung des Calciumoxidgehaltes verwendet (9.3).
Die Hydroxidionen-Konzentration [OH] in Millimol je Liter wird nach folgender Gleichung berechnet:
Dabei ist
Der pH-Wert der nach 9.2 verbleibenden titrierten Lösung A wird mit Hilfe des pH-Meters (7.15) und mit der
Natriumhydroxidlösung (6.8) auf (12,5 ± 0,2) eingestellt. Mit der etwa 0,03-mol/l-EDTA-Lösung (6.14) wird die
Titration nach einem der unter 8.1 beschriebenen Verfahren durchgeführt.
Die Calciumoxid-Konzentration [CaO] in Millimol je Liter wird nach folgender Gleichung berechnet:
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EN 196-5:2005 (D)
Dabei ist
10 Ergebnisse
Der Gehalt an Hydroxidionen und Calciumionen (als Calciumoxid ausgedrückt) ist jeweils in Millimol je Liter auf
0,1 mmol/l anzugeben.
Sofern zwei Prüfergebnisse vorliegen, ist der Gehalt als Mittelwert der Einzelbestimmungen jeweils in Millimol je
Liter auf 0,1 mmol/l anzugeben.
Weichen die Ergebnisse von zwei Bestimmungen um mehr als die zweifache Wiederholstandardabweichung
voneinander ab, ist die Bestimmung zu wiederholen. Als Ergebnis gilt dann das Mittel aus den beiden
Prüfergebnissen mit der geringsten Abweichung.
Die sich nach 10.1 ergebenden Konzentrationen an Hydroxidionen und an Calciumionen (als Calciumoxid
ausgedrückt) legen einen Punkt in Bild 1 fest, der die Löslichkeit von Calciumionen (als Calciumoxid
ausgedrückt) in Abhängigkeit vom Hydroxidionen-Gehalt in der Lösung bei einer Temperatur von 40 °C angibt.
Die in Bild 1 dargestellte Kurve lässt sich im Bereich 45 bis 90 mmol/l [OH] durch [CaO] = 350/[OH] 15,0
mathematisch ausdrücken. Dabei sind der Calciumionen-Gehalt (als Calciumoxid ausgedrückt) und der
Hydroxidionen-Gehalt in Millimol je Liter angegeben.
Der Zement hat die Prüfung der Puzzolanität bestanden, wenn der Punkt unter der Sättigungsisotherme für
Calciumionen (als Calciumoxid ausgedrückt) in Bild 1 liegt.
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Legende
1 bestanden
2 nicht bestanden
X Konzentration an Hydroxidionen, mmol/l
Y Konzentration an Calciumionen (als Calciumoxid ausgedrückt, mmol/l)
Dieser Zement hat die Prüfung der Puzzolanität nach EN 196-5 bestanden (nicht bestanden).
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EN 196-5:2005 (D)
Literaturhinweise
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