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28:
Nationales Vorwort
Die Europäische Norm EN 1948-1:2006 wurde im Europäischen Komitee für Normung (CEN) in der
Arbeitsgruppe 1 „Dioxine und PCB (Emission)“ (Sekretariat und Obmannschaft: Deutschland) des
Technischen Komitees CEN/TC 264 „Luftbeschaffenheit“ (Sekretariat: Deutschland) unter intensiver
Mitwirkung deutscher Experten, die von der Kommission Reinhaltung der Luft (KRdL) im VDI und DIN –
Normenausschuss benannt worden sind, erarbeitet.
Diese Europäische Norm EN 1948-1:2006 wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische
Kommission und die Europäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende
Anforderungen der EU-Richtlinie 94/67/EG vom 16 Dezember 1994 über die Verbrennung gefährlicher Abfälle.
Diese Richtlinie wurde durch die EU-Richtlinie 2000/76/EG vom 4. Dezember 2000 über die Verbrennung von
Abfällen ersetzt; diese Europäische Norm EN 1948-1:2006 unterstützt ebenfalls die grundlegenden
Anforderungen der neuen EU-Richtlinie 2000/76/EG, in deren Anhang III vorgeschrieben wird: „Die Probe-
nahme und Analyse aller Schadstoffe, einschließlich Dioxine und Furane, sowie die Referenzmessverfahren
zur Kalibrierung automatischer Messsysteme sind nach CEN-Normen durchzuführen…“.
Die Überarbeitung der EN 1948-1:2006 zwischen 2001 und 2004 bezieht sich nur auf den normativen Teil.
Die Informationen, die in den informativen Anhängen als Ausführungsbeispiele gegeben werden, wurden
unverändert beibehalten, da sie den Stand der Technik zum Zeitpunkt der Validierungsmessungen der
EN 1948:1996 zwischen 1992 und 1995 wiedergeben. Damals wurden die Präzision und die Verfahrens-
kenngrößen in vier Vergleichs- und Validierungsversuchsreihen an Müllverbrennungsanlagen bestimmt. Die
Validierungsmessungen wurden von der Europäischen Kommission, der Europäischen Freihandelszone und
dem deutschen Umweltbundesamt finanziell unterstützt.
Änderungen
Gegenüber DIN EN 1948-1:1997-05 wurden folgende Änderungen vorgenommen:
a) Erweiterung des Anwendungsbereiches:
DIN EN 1948 kann auch für weite Konzentrationsbereiche und verschiedene Emissionsquellen
angewendet werden, die beschriebenen Messverfahren sind auch für die Bestimmung anderer
leichtflüchtiger Substanzen, z. B. dioxin-ähnliche PCB, geeignet.
b) Einführung neuer Begriffe und Korrektur der Begriffe:
„Feldblindwert“, „analytischer Blindwert“, „Probenahmestandard“, „Wiederfindungsstandard“, „dioxin-
ähnliche PCB“, „Abgas-Probenahmevolumen“, „Messserie/Probenahmekampagne“, „isokinetische
Probenahme“, „Nachweisgrenze“, „Bestimmungsgrenze“, „WHO-TEF“, „WHO-TEQ“.
c) Harmonisierung der Anforderungen mit bestehenden Europäischen Normen:
EN 13284-1, EN 14790, EN 14789.
d) Korrigierte und erweiterte Anforderungen an:
Probenahmegeräte und Materialien;
Reinigung der Probenahmegeräte;
Probenahme;
Verfahrensvalidierung;
Ermittlung des Feldblindwertes;
Probensicherstellung;
Probenlagerung;
Probenahmebericht.
e) Überarbeitung und Aktualisierung des informativen Anhang A über die Toxizität der PCDD/PCDF/PCB
gemäß den Vorgaben der WHO.
Eine ausführliche Auflistung aller Änderungen findet sich im Vorwort der Europäischen Norm EN 1948-1:2006.
Frühere Ausgaben
DIN EN 1948-1: 1997-05
2
DIN EN 1948-1:2006-06
Nationaler Anhang NA
(informativ)
Literaturhinweise
VDI 2464 Blatt 1, Messen von Immissionen — Messen von Innenraumluft — Messen von polychlorierten
Biphenylen (PCB) — GC/MS-Verfahren für PCB 28, 52, 101, 138, 153, 180
VDI 2464 Blatt 2, Messen von Immissionen — Messen von Innenraumluft — Messen von polychlorierten
Biphenylen (PCB) — HR-GC/HR-MS-Verfahren für coplanare PCB
VDI 3498 Blatt 1, Messen von Immissionen — Messen von Innenraumluft — Messen von polychlorierten
Dibenzo-p-dioxinen und Dibenzofuranen: Verfahren mit großem Filter
VDI 3498 Blatt 2, Messen von Immissionen — Messen von Innenraumluft — Messen von polychlorierten
Dibenzo-p-dioxinen und Dibenzofuranen: Verfahren mit kleinem Filter
VDI 3499 Blatt 1, Messen von Emissionen — Messen von polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen (PCDD) und
Dibenzofuranen (PCDF) — Verdünnungsmethode; Ausführungsbeispiel zur DIN EN 1948 im
Konzentrationsbereich < 0,1 ng I-TEQ/m³ und Ergänzung für den Konzentrationsbereich > 0,1 ng I-TEQ/m³;
Bestimmung in Filterstaub, Kesselasche und Schlacken
VDI 3499 Blatt 2, Messen von Emissionen — Messen von polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen (PCDD) und
Dibenzofuranen (PCDF) — Filter-/Kühler-Methode; Ausführungsbeispiel zur DIN EN 1948 im
Konzentrationsbereich < 0,1 ng I-TEQ/m³ und Ergänzung für den Konzentrationsbereich > 0,1 ng I-TEQ/m³
VDI 3499 Blatt 3, Messen von Emissionen — Messen von polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen (PCDD) und
Dibenzofuranen (PCDF) — Gekühltes-Absaugrohr-Methode; Ausführungsbeispiel zur DIN EN 1948 im
Konzentrationsbereich < 0,1 ng I-TEQ/m³ und Ergänzung für den Konzentrationsbereich > 0,1 ng I-TEQ/m³
3
DIN EN 1948-1:2006-06
— Leerseite —
4
EUROPÄISCHE NORM EN 1948-1
EUROPEAN STANDARD
NORME EUROPÉENNE März 2006
Deutsche Fassung
Diese Europäische Norm wurde vom CEN am 23. Januar 2006 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzten Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Island, Italien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien,
Schweden, der Schweiz, der Slowakei, Slowenien, Spanien, der Tschechischen Republik, Ungarn, dem Vereinigten Königreich und Zypern.
© 2006 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1948-1:2006 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten.
EN 1948-1:2006 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort ................................................................................................................................................................3
Einleitung.............................................................................................................................................................7
1 Anwendungsbereich .............................................................................................................................8
2 Normative Verweisungen ......................................................................................................................8
3 Begriffe ...................................................................................................................................................9
4 Symbole und Abkürzungen ................................................................................................................11
5 Prinzip des vollständigen PCDD/PCDF-Messverfahrens ................................................................13
6 Probenahmegeräte und Materialien...................................................................................................15
7 Anforderungen an die Probenahme...................................................................................................18
8 Sicherheitsmaßnahmen und Transport.............................................................................................21
9 Vorbereitung und Probenahme ..........................................................................................................21
Anhang A (informativ) Toxizität und Toxizitätsäquivalenz ...........................................................................27
Anhang B (informativ) Ausführungsbeispiele ................................................................................................30
Anhang C (informativ) Beispiele für Adsorbenzien und ihre Vorbereitung und Reinigung ......................58
Anhang D (informativ) Probenahmeprotokoll ................................................................................................59
Anhang E (informativ) Bezug zu EU-Richtlinien ............................................................................................62
Literaturhinweise ..............................................................................................................................................63
2
EN 1948-1:2006 (D)
Vorwort
Diese Europäische Norm (EN 1948-1:2006) wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 264 „Luftbeschaffen-
heit“ erarbeitet, dessen Sekretariat vom DIN gehalten wird.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung
eines identischen Textes oder durch Anerkennung bis September 2006, und etwaige entgegenstehende nati-
onale Normen müssen bis September 2006 zurückgezogen werden.
Es wird auf die Möglichkeit hingewiesen, dass einige Texte dieses Dokuments Patentrechte berühren können.
CEN [und/oder CENELEC] sind nicht dafür verantwortlich, einige oder alle diesbezüglichen Patentrechte zu
identifizieren.
Diese Europäische Norm wurde unter einem Mandat erarbeitet, das die Europäische Kommission und die Eu-
ropäische Freihandelszone dem CEN erteilt haben, und unterstützt grundlegende Anforderungen der EU-
Richtlinie 94/67/EG vom 16. Dezember 1994 über die Verbrennung gefährlicher Abfälle [1]. Diese Richtlinie
wurde durch die EU-Richtlinie 2000/76/EG vom 4. Dezember 2000 über die Verbrennung von Abfällen [2] er-
setzt; diese Europäische Norm unterstützt ebenfalls die grundlegenden Anforderungen der neuen EU-
Richtlinie 2000/76/EG (siehe auch Anhang E).
Die Präzision und die Verfahrenskenngrößen wurden zwischen 1992 und 1995 in vier Vergleichs- und Validie-
rungsversuchsreihen an Müllverbrennungsanlagen bestimmt, die von der Europäischen Kommission, der Eu-
ropäischen Freihandelszone und dem deutschen Umweltbundesamt finanziell unterstützt wurden.
Die Überarbeitung dieser EN zwischen 2001 und 2004 bezieht sich nur auf den normativen Teil. Die Informa-
tionen, die in den informativen Anhängen als Ausführungsbeispiele gegeben werden, wurden unverändert
beibehalten, da sie den Stand der Technik zum Zeitpunkt der Validierungsmessungen der EN 1948:1996 zwi-
schen 1992 und 1995 wiedergeben.
Diese Europäische Norm EN 1948:2006 besteht aus drei Teilen, die die Bestimmung der Massenkonzentrati-
on von PCDD und PCDF in Emissionen aus stationären Quellen behandeln:
Alle drei Teile werden für die Ausführung von Dioxinmessungen benötigt.
Zusätzlich wird zur Beschreibung der Probenahme, Extraktion und Analyse von dioxin-ähnlichen PCB die
Technische Spezifikation CEN/TS 1948-41) erstellt, die entweder nach entsprechenden Validierungsmessun-
gen oder nach einer Überprüfungsdauer von drei Jahren in eine Europäische Norm übergeführt wird.
1) wird veröffentlicht
3
EN 1948-1:2006 (D)
Folgende wichtige Änderungen wurden im Rahmen der Überarbeitung der EN 1948-1 vorgenommen:
1) Titel: Erweiterung des Titels in Hinblick auf die zukünftige EN 1948-4 zur Bestimmung von dioxin-
ähnlichen PCB.
2) Vorwort:
Streichung aller Vorgängerdokumente, die als Grundlage bei der Erstellung der EN 1948 gedient ha-
ben, sowie der Aufstellung der an der Normenerstellung beteiligten Normungsinstitute;
Aktualisierung des Hinweises zur Mandatierung der Norm und zur Erfüllung der grundlegenden An-
forderungen der EU-Richtlinien 94/67/EG und 2000/76/EG:
zusätzlicher Hinweis, dass sich die Überarbeitung nur auf den normativen Teil der Norm bezieht; der
informative Anhang B „Ausführungsbeispiele“ wurde unverändert beibehalten und gibt den Stand der
Technik zum Zeitpunkt der Validierungsmessungen der EN 1948:1996 zwischen 1992 und 1995
wieder;
zusätzlicher Hinweis bezüglich der zukünftigen EN 1948-4, die die Analyse von dioxin-ähnlichen
PCB behandelt.
3) Einleitung: Neuer Hinweis, dass nur qualifiziertes Fachpersonal, das mit dem Umgang von hochtoxi-
schen Verbindungen vertraut ist, das in dieser Europäische Norm beschriebene Verfahren anwenden
sollte (analog EN 1948-2 und EN 1948-3).
4) Anwendungsbereich:
Zusätzlicher Hinweis, dass die EN 1948 auch für weite Konzentrationsbereiche und verschiedene
Emissionsquellen angewendet werden kann;
zusätzlicher Hinweis, dass die beschriebenen Messverfahren auch für die Bestimmung anderer
leichtflüchtiger Substanzen, z. B. dioxin-ähnliche PCB, geeignet sind.
5) Normative Verweisungen:
6) Abschnitt 3 Begriffe:
Unterscheidung zwischen Abschnitt 3 „Begriffe“ und Abschnitt 4 „Symbole und Abkürzungen“, daraus
ergibt sich eine veränderte Nummerierung der folgenden Kapitel
korrigierte Definition des „Feldblindwertes“ zur Verdeutlichung;
korrigierte Definition des „analytischen Blindwertes“ zur Verdeutlichung;
korrigierte Definition des „Probenahmestandards“: nur Furane;
Umbenennung „Spritzenstandard“ in „Wiederfindungsstandard“;
korrigierte Definition des „Wiederfindungsstandards“: nur Dioxine;
zusätzliche Definition von „dioxin-ähnlichen PCB“;
zusätzliche Definition von „Abgas-Probenahmevolumen“;
zusätzliche Definition von „Messserie“ bzw. „Probenahmekampagne“;
korrigierte Definition und Anforderung der isokinetischen Probenahme nach EN 13284-1:2001;
zusätzliche Definition und Berechnung der Nachweisgrenze;
zusätzliche Definition und Berechnung der Bestimmungsgrenze;
zusätzliche Definition der WHO-TEF, WHO-TEQ.
4
EN 1948-1:2006 (D)
Zusätzlicher Hinweis, dass eine höhere Probengas-Temperatur als 20 °C/40 °C (abhängig vom ge-
wählten Probenahmeverfahren) zulässig ist, sofern belegt werden kann, dass die erzielten Ergebnis-
se äquivalent sind;
korrigierte Erklärung zur Taupunktunterschreitung bzw. zum Anstieg der relativen Feuchte.
Erweiterung der Auflistung der allgemeinen Probenahmegeräte, Streichen der alten Abschnitte 5.1.1
bis 5.1.4 mit den Einzelaufstellungen der Geräte für die unterschiedlichen Probenahmeverfahren,
weil alle Details im Anhang B aufgeführt sind;
zusätzliche Anmerkung zum Sauerstoffgehalt und seinen Einfluss auf die Verfahrenskenngrößen;
Harmonisierung der Anforderungen an die Probenahmegeräte mit den Normen EN 13284-1, EN
14790, EN 147789.
13) Abschnitt 7.3 Anforderungen an den Feldblindwert: Zusätzlicher Abschnitt mit einer ergänzten und
korrigierten Zusammenstellung aller Anforderungen an den Feldblindwert.
14) Abschnitt 7.4, 7.5, 7.6 Zusätzliche Anforderungen für die drei verschiedenen Verfahren:
Zusätzliche Fußnote, dass für den Filter des Filter/Kondenser-Verfahrens ein Temperaturlimit von
125 °C einzuhalten ist, um chemische Reaktionen auf aktivierten Oberflächen zu vermeiden;
die Anforderung, die Probenahmegeräte ausschließlich nach den Bildern in Anhang B zusammenzu-
fügen, wurde gestrichen;
die Anforderung zur Kühlung des Probengases auf eine festgelegte Temperatur von 20 °C bzw.
40 °C wurde gestrichen.
15) Abschnitt 9.3.4.2 Wechsel der Messachse: Zusätzliche Anforderung zur Durchführung einer Dicht-
heitsprüfung beim Wechsel der Messachse.
16) Abschnitt 9.3.5.1 Sicherstellung der Probe aus der Probenahmeapparatur: Zusätzliche Anforderun-
gen hinsichtlich des Spülens der Ausrüstung, die Spüllösung wird Teil der Probe.
5
EN 1948-1:2006 (D)
18) Abschnitt 9.4 Berechnung des Abgas-Probenahmevolumens: Korrektur der Formellegende zur Um-
rechnung auf Normbedingungen.
20) Anhang A: Überarbeitung/Aktualisierung der Toxizität der PCDD/PCDF gemäß den Vorgaben der WHO.
23) Anhang E (alt)/F: Streichung der Anhänge zur Gehaltsbestimmung von Feuchte und Sauerstoff.
24) Anhang E (neu): Aktualisierung des Hinweises zur Mandatierung der Norm und zur Erfüllung der grund-
legenden Anforderungen der EU-Direktiven 94/67/EG und 2000/76/EG.
6
EN 1948-1:2006 (D)
Einleitung
Als polychlorierte Dibenzodioxine (PCDD) und polychlorierte Dibenzofurane (PCDF) werden zwei Gruppen
verwandter chlorierter aromatischer Ether bezeichnet; sie setzen sich aus insgesamt 210 einzelnen Substan-
zen (Kongenere) zusammen: 75 PCDD und 135 PCDF.
PCDD und PCDF können sich bei der Verbrennung organischen Materials bilden; sie treten auch als uner-
wünschte Nebenprodukte bei der Herstellung oder Weiterverarbeitung chlorierter organischer Chemikalien auf.
PCDD/PCDF gelangen über diese Emissionspfade und durch die Anwendung kontaminierter Materialien in
die Umwelt. Sie sind in sehr geringen Konzentrationen überall vorhanden. Die 2,3,7,8-chlorsubstituierten
Kongenere sind toxikologisch signifikant. Von wesentlich geringerer toxikologischer Bedeutung als die tetra-
bis octachlorierten Dibenzodioxine/Dibenzofurane sind die 74 mono- bis trichlorierten homologen Dibenzodio-
xine/Dibenzofurane (Toxizitätsäquivalentfaktoren, siehe Anhang A).
Nur qualifiziertes Bedienungspersonal, das im Umgang mit hochtoxischen Verbindungen Erfahrung hat, sollte
das in dieser Europäischen Norm beschriebene Verfahren anwenden.
7
EN 1948-1:2006 (D)
1 Anwendungsbereich
Diese Europäische Norm legt die Probenahme der PCDD/PCDF fest. Sie ist wesentlicher Bestandteil
des vollständigen Messverfahrens. Die Anwendung der anderen beiden Teile EN 1948-2:2006 und
EN 1948-3:2006, die die Extraktion und Reinigung bzw. die Identifizierung und Quantifizierung beschreiben,
ist notwendig für die Bestimmung der PCDD und PCDF.
Diese Europäische Norm ist für die Messung von PCDD/PCDF-Emissionskonzentrationen von stationären
3
Quellen im Bereich von 0,1 ng I-TEQ/m konzipiert.
In dieser Europäische Norm werden sowohl die Verfahrensvalidierung als auch ein Rahmen für die Qualitäts-
kontrollanforderungen, die bei jeder PCDD/PCDF-Probenahme erfüllt werden müssen, festgelegt.
Der Nutzer hat die Möglichkeit, zwischen drei unterschiedlichen Verfahren zu wählen:
Filter/Kühler-Methode;
Verdünnungsmethode;
Gekühltes-Absaugrohr-Methode.
Jedes Probenahmeverfahren wird durch einige Probenahmesysteme veranschaulicht, die ausführlich im An-
hang B als geprüfte Ausführungsbeispiele beschrieben werden.
Anhand von Vergleichsmessungen, die mit den drei Probenahmeverfahren an städtischen Müllverbrennungs-
3
anlagen bei einer PCDD/PCDF-Emission von 0,1 ng I-TEQ/m durchgeführt wurden, wurden diese drei Ver-
fahren innerhalb des erwarteten Unsicherheitsbereiches für gleichwertig erachtet. Die Validierungsmessungen
wurden im Abgas von städtischen Müllverbrennungsanlagen im PCDD/PCDF-Emissionsbereich von etwa
3 3 3
0,1 ng I-TEQ/m und einer Staubbeladung von 1 mg/m bis 15 mg/m durchgeführt. Obwohl diese Europäi-
sche Norm hauptsächlich für Abgasemissionen aus Müllverbrennungsanlagen entwickelt und validiert wurde,
zeigen die praktischen Erfahrungen, dass sie auch für weite Konzentrationsbereiche und verschiedene Emis-
sionsquellen angewendet werden kann.
Das in den drei Teilen der EN 1948:2006 beschriebene Verfahren legt Anforderungen für die Bestimmung der
17 Kongenere fest, die zur Berechnung des Gesamt-I-TEQ benötigt werden (siehe Tabelle A.1).
Neben der Bestimmung der PCDD/PCDF sind die beschriebenen Messverfahren für die Bestimmung anderer
leichtflüchtiger Substanzen, z. B. dioxin-ähnlicher PCB, geeignet (Details zur Probenahme und Analyse, siehe
CEN/TS 1948-4), obwohl bislang noch keine Verfahrenskenngrößen verfügbar sind.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten Ver-
weisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe
des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
8
EN 1948-1:2006 (D)
3 Begriffe
Für die Anwendung dieser Europäischen Norm gelten die Begriffe nach EN 1948-2:2006 und EN 1948-3:2006
und die folgenden Begriffe.
3.1
analytischer Blindwert
Wert, der mithilfe einer Blindwertprobe ermittelt wird, die dem vollständigen analytischen Verfahren unterwor-
fen wird, einschließlich Extraktion, Reinigung, Identifizierung und Quantifizierung, wobei alle relevanten Rea-
genzien und Materialien enthalten sind
3.2
Kongener
jedes der 210 individuellen PCDD/PCDF
3.3
dioxin-ähnliche PCB
jedes PCB, das gemäß WHO eine ähnliche Toxizität wie die 2,3,7,8-substituierten PCDD/PCDF aufweist [3]
3.4
Extraktionsstandard
13
C12-markierte 2,3,7,8-chlorsubstituierte PCDD/PCDF, die vor der Extraktion hinzugefügt werden; diese
Standards dienen auch zur Berechnung der Ergebnisse
3.5
Feldblindwert
Wert, der mithilfe einer Blindwertprobe ermittelt wird, die einem festgelegten Verfahren unterworfen wird, um
sicherzustellen, dass während des gesamten Messablaufs keine signifikanten Verunreinigungen aufgetreten
sind, und um zu überprüfen, ob der Anwender einen Quantifizierungsgrad entsprechend der Messaufgabe
erzielen kann
3.6
Abgas-Probenahmevolumen
ausgedrückt bei Normbedingungen von Temperatur und Druck, bezogen auf trockenes Gas, und falls not-
wendig, korrigiert auf die Sauerstoff-Referenzkonzentration
3.7
isokinetische Probenahme
Probenahme mit einem Volumenstrom, bei dem die Geschwindigkeit und die Strömungsrichtung des Gases,
das in die Entnahmesonde eintritt, gleich der Geschwindigkeit und der Strömungsrichtung des Gases im Ab-
gaskanal am Messpunkt sind
3.8
Keeper
Lösemittel mit hohem Siedepunkt, das zu der Extraktionsstandardlösung hinzugefügt wird
3.9
Nachweisgrenze (LOD)
minimaler Wert der Messgröße, für den sich die Messeinrichtung mit einer festgelegten Wahrscheinlichkeit
nicht im Grundzustand befindet
ANMERKUNG 1 Die Nachweisgrenze, auch die Erkennungsfähigkeit genannt, bezieht sich auf den jeweiligen Grundzu-
stand. Dieser kann von „Null“ verschieden sein, beispielsweise bei Sauerstoffmessungen oder bei Verwendung von
Gaschromatographen.
9
EN 1948-1:2006 (D)
ANMERKUNG 2 Der Messwert kann vom analytischen Blindwert mit einer Sicherheit von 99 % unterschieden werden.
Die Nachweisgrenze wird als mittlerer analytischer Blindwert (bave) plus die dreifache Standardabweichung des analyti-
schen Blindwertes (sb) ausgedrückt.
Dabei ist
ANMERKUNG 3 In dieser Europäischen Norm sollte die Nachweisgrenze bevorzugt aus dem analytischen Blindwert bave
berechnet werden. Sollte dies nicht möglich sein, kann die Nachweisgrenze aus dem Signal-Rausch-Verhältnis nach
EN 1948-3:2006, 8.1 berechnet werden.
3.10
Bestimmungsgrenze (LOQ)
Grenze, oberhalb derer eine Quantifizierung der Messgröße möglich ist, ausgedrückt als mittlerer analytischer
Blindwert plus die fünf- bis zehnfache Standardabweichung des analytischen Blindwertes; der Faktor F hängt
von der vereinbarten Messunsicherheit ab
Dabei ist
ANMERKUNG In dieser Europäischen Norm sollte die Bestimmungsgrenze bevorzugt aus dem analytischen Blindwert
bave berechnet werden. Sollte dies nicht möglich sein, kann die Bestimmungsgrenze aus dem Signal-Rausch-Verhältnis
nach EN 1948-3:2006, 8.1, unter Anwendung der Anforderungen in EN 1948-3:2006, 8.3e, berechnet werden.
3.11
Messreihe
Probenahmekampagne
mehrere aufeinander folgende Messungen, die am selben Probenahmeort und unter den gleichen Arbeitspro-
zessbedingungen durchgeführt werden (in dieser Europäischen Norm wird oft der Begriff Probenahme-
kampagne verwendet)
3.12
Muster
chromatographischer Ausdruck einer jeden Serie von PCDD/PCDF-Isomeren
3.13
PCDD/PCDF-Isomere
PCDD oder PCDF mit identischer chemischer Zusammensetzung, aber unterschiedlicher Struktur
3.14
Profil
graphische Darstellung der Summen der PCDD/PCDF-Isomeren-Konzentrationen
10
EN 1948-1:2006 (D)
3.15
Wiederfindungsstandard
13
C12-markierte 2,3,7,8-chlorsubstituierte PCDD, die vor der GC-Injektion hinzugefügt werden
3.16
Probenahmestandard
13
C12-markierte 2,3,7,8-chlorsubstituierte PCDF, die vor der Probenahme hinzugefügt werden
3.17
Dotieren
13
Zugabe C12-markierter PCDD- und PCDF-Standards
3.18
Normdruck
101,3 kPa
3.19
Normtemperatur
273,15 K
3.20
WHO-TEF
Toxizitätsäquivalentfaktor, der von der WHO vorgeschlagen wurde [4] (ausführliche Beschreibung, siehe An-
hang A)
3.21
WHO-TEQ
Toxizitätsäquivalent, das sich ergibt, wenn die ermittelte Masse mit dem entsprechenden WHO-TEF multipli-
ziert wird, der die PCDD, PCDF und PCB berücksichtigt (ausführliche Beschreibung, siehe Anhang A)
ANMERKUNG WHO-TEQPCB und WHO-TEQPCDD/PCDF sollten zur Unterscheidung der verschiedenen Verbindungsklas-
sen verwendet werden.
4.1 Allgemeines
HRGC
hochauflösende Gaschromatographie
HRMS
hochauflösende Massenspektrometrie
I-TEF
internationaler Toxizitätsäquivalentfaktor (genaue Beschreibung, siehe Anhang A)
I-TEQ
internationales Toxizitätsäquivalent, das sich ergibt, wenn die ermittelte Masse mit dem entsprechenden
I-TEF gewichtet wird (genaue Beschreibung, siehe Anhang A)
LOD
Nachweisgrenze
LOQ
Bestimmungsgrenze
11
EN 1948-1:2006 (D)
PCB
polychloriertes Biphenyl
PCDD/PCDF
polychloriertes Dibenzo-p-dioxin/Dibenzofuran
PTFE
Polytetrafluorethylen
PU-Schaum
Polyurethanschaum
WHO-TEF
Toxizitätsäquivalentfaktor der Weltgesundheitsorganisation
WHO-TEQ
Toxizitätsäquivalent der Weltgesundheitsorganisation
TCDD
Tetrachlordibenzo-p-dioxin
PeCDD
Pentachlordibenzo-p-dioxin
HxCDD
Hexachlordibenzo-p-dioxin
HpCDD
Heptachlordibenzo-p-dioxin
OCDD
Octachlordibenzo-p-dioxin
TCDF
Tetrachlordibenzofuran
PeCDF
Pentachlordibenzofuran
HxCDF
Hexachlordibenzofuran
HpCDF
Heptachlordibenzofuran
OCDF
Octachlordibenzofuran
12
EN 1948-1:2006 (D)
5.1 Probenahme
5.1.1 Allgemeines
Das Gas wird im Abgaskanal isokinetisch gezogen. Die PCDD/PCDF, die auf den Partikeln adsorbiert sind
bzw. sich in der Gasphase befinden, werden in der Probenahmeapparatur gesammelt. Als Sammeleinheit
kann ein Filter, ein Kondensatkolben und ein Feststoff- oder Flüssigadsorbens, entsprechend dem ausge-
wählten Probenahmesystem, dienen. Drei unterschiedliche Probenahmesysteme
Filter/Kühler-Methode,
Verdünnungsmethode,
Gekühltes-Absaugrohr-Methode
stehen zur Verfügung.
Schematische Darstellungen der Probenahmeverfahren sind in den Bildern 1 bis 3 wiedergegeben.
13
Die Hauptsammeleinheiten werden vor der Probenahme mit C12-markierten PCDD/PCDF dotiert, um die
Probenahme-Wiederfindungsrate der Kongenere zu bestimmen. Das Probengas wird auf die für das Probe-
nahmesystem spezifische Temperatur gebracht, und die gasförmigen und partikelgebundenen PCDD/PCDF
werden abgeschieden.
Die Probenahme muss nach EN 13284-1 vorgenommen werden. Ausnahmen müssen mit der entsprechen-
den Rechtfertigung angegeben werden.
Die einzuhaltenden Anforderungen für das Probenahmeverfahren werden in der vorliegenden Europäischen
Norm beschrieben. Ausführungsbeispiele sind in Anhang B aufgeführt. Die beschriebenen Systeme halten die
in Abschnitt 7 aufgeführten Anforderungen ein, unterscheiden sich jedoch in der Vorgehensweise.
5.1.2 Filter/Kühler-Methode
Das Prinzip des Verfahrens ist in Bild 1 wiedergegeben. Unterschiedliche Varianten dieses Systems stehen
zur Wahl (siehe Bilder B.1, B.2 und B.5).
13
EN 1948-1:2006 (D)
Der Filter wird hinter der Sonde (im Abgaskanal) oder hinter dem Absaugrohr (außerhalb des Abgaskanals)
)
angebracht. Die Temperatur des Filters muss unter 125 C2 , aber oberhalb der Wassertaupunkttemperatur
gehalten werden. Im Falle hoher Staubbeladungen kann ein Quarzwattefilter oder ein Zyklon vorgeschaltet
werden, sodass der Filter nicht überbeladen wird. Nach dem Filter wird das Probengas in einem Kühler auf
unter 20 °C gekühlt. Eine höhere Temperatur kann genutzt werden, sofern nachgewiesen wird, dass die er-
zielten Ergebnisse äquivalent sind. Die gasförmigen und aerosolförmigen Anteile der PCDD/PCDF werden in
den Impingern und/oder auf den Feststoffadsorbenzien abgeschieden.
In einer Variante dieses Probenahmesystems kann eine Feststoffadsorbereinheit zwischen Kühler und Kon-
densatkolben geschaltet werden (siehe Bild B.5).
Das System mit Stromteilung unterscheidet sich in der Weise, dass sich nach dem Filter ein Strömungsteiler
befindet. Der Hauptstrom, mit einem hohen Volumendurchfluss zur einfacheren Einstellung der isokinetischen
Bedingungen, passiert den Filter. Der Nebenstrom - nach der Stromteilung - ist identisch mit der oben be-
schriebenen Apparatur mit Kühler und Adsorbereinheit (siehe Bild B.2).
5.1.3 Verdünnungsmethode
Das Prinzip des Verfahrens ist in Bild 2 wiedergegeben. Detailunterschiede in diesem System sind möglich
(siehe Bilder B.6 und B.8).
Das Probengas wird durch ein geheiztes Absaugrohr gezogen. Das Abgas wird in einem Mischrohr sehr
schnell auf unter 40 °C gekühlt, indem getrocknete, filtrierte und wenn nötig gekühlte Luft beigemischt wird.
Eine höhere Temperatur kann genutzt werden, sofern nachgewiesen wird, dass die erzielten Ergebnisse
äquivalent sind. Die Verdünnung verhindert, dass die relative Feuchte des Probengases auf 100 % steigt.
Nach dem Verdünnungsschritt wird ein Filter verwendet, um die partikelgebundenen PCDD/PCDF, die sich in
dem verdünnten Abgasstrom befinden, zu sammeln. Zur Abscheidung der gasförmigen PCDD/PCDF wird ein
Feststoffadsorbens nachgeschaltet.
5.1.4 Gekühltes-Absaugrohr-Methode
2) Zur Vermeidung von chemischen Reaktionen auf aktivierten Oberflächen ist die Temperaturbegrenzung von 125 °C
erforderlich.
14
EN 1948-1:2006 (D)
Es existieren unterschiedliche Systeme dieser Variante (siehe Bilder B.9 und B.11). Das Probengas durch-
strömt die Sonde und das wassergekühlte Absaugrohr, in dem es auf unter 20 °C gekühlt wird. Eine höhere
Temperatur kann genutzt werden, sofern nachgewiesen wird, dass die erzielten Ergebnisse äquivalent sind.
Das Kondensat wird in einem Kondensatkolben gesammelt. Dahinter sind Impinger und/oder Feststoffadsor-
bereinheiten geschaltet, um die gasförmigen PCDD/PCDF zu sammeln. Vor dem letzten Impinger oder
Feststoffadsorbens befindet sich ein Filter, um kleine Partikel abzuscheiden und Aerosole zu brechen.
Die Extraktion ist notwendig, um die PCDD/PCDF aus dem Probengut zu isolieren und in einem geeigneten
Lösemittelvolumen zu sammeln. Die Extraktionsverfahren basieren üblicherweise auf der Extraktion der Filter
und der Adsorbenzien nach Soxhlet und der Flüssigextraktion der Kondensate. Die Probenreinigung wird übli-
cherweise mithilfe von Mehrsäulenchromatographietechniken durchgeführt, wobei verschiedene Adsorben-
zien benutzt werden. Der Hauptgrund für die Reinigung der Rohextrakte ist die Entfernung der Probenmatrix-
komponenten, die das Trennverfahren überlasten, die Quantifizierung stören oder anderweitig die Leistung
des Identifizierungs- und Quantifizierungsverfahrens nachteilig beeinflussen können. Im Prinzip kann jedes
Reinigungsverfahren angewandt werden, mit der die zu analysierenden Verbindungen in ausreichenden Men-
gen wiedergefunden werden. Darüber hinaus sollte der Probenendextrakt die Leistung des analytischen Sys-
tems oder des Quantifizierungsschrittes nicht nachteilig beeinflussen. Die Verfahren sind gründlich zu prüfen
und müssen, bevor sie angewandt werden, eine Reihe von Validierungskriterien erfüllen. Zusätzlich muss die
Überprüfung der Verfahrensleistung für jede einzelne Probe Teil des validierten Qualitätssicherungsprotokolls
sein.
In EN 1948-2 sind die für die Extraktion und Reinigung einzuhaltenden Anforderungen sowie Ausführungsbei-
spiele beschrieben. Ausführungsbeispiele sind in EN 1948-2:2006, Anhang A aufgeführt.
Anhang B enthält ausführliche Beschreibungen von Ausführungsbeispielen der Probenahmegeräte, die die
Mindestanforderungen erfüllen können. Dies hängt jedoch von den experimentellen Bedingungen ab, und je-
der Anwender muss nach wie vor belegen, dass die Mindestanforderungen der Probenahme während der
Probenahme eingehalten werden.
6.1.1 Allgemeines
15
EN 1948-1:2006 (D)
6.1.2 Probenahmeeinrichtung
Alle Teile der Einrichtung, die in Kontakt mit dem Abgas gelangen: Sonde, Absaugrohr, Glasrohre, Filterhalter,
Filtergehäuse, Kühler, Gaswaschflaschen, Feststoffadsorberkartusche usw.
zur Messung des statischen und dynamischen Druckes im Abgaskanal (zur Berechnung der Gasflussge-
schwindigkeit).
6.1.4 Feuchte-Messeinrichtung
6.1.5 Mikromanometer
6.1.6 Sauerstoff-Messsystem
ANMERKUNG Falls die Sauerstoffkonzentration 19 % überschreitet, ist die Unsicherheit des Sauerstoffbezogenen
Messergebnisses größer als in EN 1948-3:2006, Abschnitt 14 Verfahrenskenngrößen angegeben.
6.1.8 Volumenmessgerät
zur Bestimmung des Probengasvolumens; die Genauigkeit des Volumenmessgerätes muss ± 2 % betragen.
6.1.9 Strömungsmessgerät
6.1.10 Barometer
zur Bestimmung des Drucks, die absolute Messunsicherheit muss ± 1 % betragen [EN 13284-1].
6.1.11 Thermometer
zur Bestimmung der Temperatur, die absolute Messunsicherheit muss ± 1 % betragen, Temperatur in Kelvin
[EN 13284-1].
6.2 Materialien
6.2.1 Allgemeines
Zur genauen Beschreibung der Adsorber und Filter sowie deren Reinigung, siehe Anhang C und
EN 1948-2:2006, Anhang A. Die Reagenzien müssen hochrein sein und die Kriterien der Blindwertanalyse
erfüllen, um eine geringe PCDD/PCDF-Hintergrundkonzentration sicherzustellen.
16
EN 1948-1:2006 (D)
6.2.2 Probenahmeeinrichtung
Alle Teile der Probenahmeeinrichtung, die in Kontakt mit dem Abgas, das die Probe darstellt, gelangen, ein-
schließlich der letzten Adsorberstufe, müssen aus Glas, Quarz oder Titan hergestellt sein.
6.2.4 Filter
hergestellt aus Quarz- oder Glasfaser, die die Anforderungen erfüllen (siehe Abschnitt 7).
6.2.6 Feststoffadsorbens
) 3)
XAD-23 , Polyurethan-Schaum (PU-Schaum) oder andere Adsorbenzien (z. B. Poropak PS ), die die Anforde-
rungen (siehe Abschnitt 7) erfüllen. Beispiele zur Materialausführung, siehe EN 1948-2:2006, Anhang A.
6.2.7 Kühlflüssigkeit
6.2.9 Kieselgel
6.2.10 Reagenzien
Aceton;
Methylalkohol (Methanol);
Toluen;
Methylenchlorid (Dichlormethan);
2-Methoxyethanol, 2-Ethoxyethanol oder 2,2'-Oxydiethanol (Diethylenglycol);
destilliertes Wasser.
Die Reinigung muss geeignet sein, um die Blindwertanforderungen zu erfüllen. Im Anhang B und in
EN 1948-2:2006, Anhang A werden mehrere Verfahren zur Reinigung der Probenahmegeräte beschrieben,
die in Kontakt mit dem Abgas kommen werden oder gekommen sind.
3) XAD-2 und Porapak PS sind Beispiele für geeignete handelsübliche Produkte. Diese Angabe dient nur zur Unterrich
tung der Anwender dieser Europäischen Norm und bedeutet keine Anerkennung dieser genannten Produkte durch
CEN.
17
EN 1948-1:2006 (D)
1) Reinigung der Probenahmegeräte im Labor. Üblicherweise wird mit Wasser und Reinigungsmittel gespült,
anschließend wird mit Lösemittel gespült und/oder im Muffelofen für mehrere Stunden möglichst bei
400 °C – 450 °C ausgeheizt (Titan nicht höher als 380 °C), um alle organischen Spuren zu entfernen.
2) Vor der Probenahme wird mit Lösemittel gespült (dies kann entweder im Labor erfolgen, falls die Teile
sorgfältig in Aluminiumfolie verpackt werden, oder vor Ort beim Aufbauen der Probenahmeapparatur).
3) Nach der Probenahme werden die Probenahmegeräte, die in Kontakt mit dem Abgas kamen, mit Lösemit-
tel gespült. Diese Spüllösung ist ein wichtiger Bestandteil der Probe.
Das Spülen mit Lösemittel beinhaltet normalerweise zwei verschiedene Lösemittel, wobei eines wasser-
mischbar ist (z. B. Aceton und/oder Methanol gefolgt von Toluen). Beim Spülen von kondensationsfeuchten
Geräten ist es sehr wichtig, zuerst das wassermischbare Lösemittel zu verwenden, um das Wasser zu entfer-
nen.
7.1 Verfahrensvalidierung
a) Abscheidegrad der Planfilter größer 99,5 % für ein Prüfaerosol mit einem mittleren Durchmesser von
0,3 µm oder 99,9 % bei einem Prüfaerosol mit 0,6 µm mittleren Durchmessers beim vorgesehenen Volu-
menstrom. Der Abscheidegrad muss vom Filterhersteller zertifiziert werden [EN 13284-1:2001, 6.2.7].
Der Filter ist im Falle der Filter/Kühler-Methode und der Verdünnungsmethode der Probenahmeapparatur
vorgeschaltet oder bei der Gekühltes-Absaugrohr-Methode vor der letzten Adsorptionsstufe angeordnet.
c) Eine Validierungsmessung muss mindestens einmal mit den jeweiligen Probenahmegeräten durchgeführt
werden. In dieser Validierungsmessung muss die letzte Absorptions-/Adsorptionsstufe in doppelter Aus-
führung vorhanden sein, indem eine zusätzliche Absorptions-/Adsorptionsstufe nachgeschaltet wird.
c) Eine Dichtheitsprüfung ist vor und nach jeder Probenahme durchzuführen. Die an der Sonde verschlos-
sene Probenahmeapparatur wird auf den niedrigsten Druck evakuiert, der sich während der Probenahme
einstellt. Der Volumenstrom muss kleiner als 5 % des üblichen Volumenstroms sein.
18
EN 1948-1:2006 (D)
d) Ein Feldblindwert ist vor jeder Probenahmekampagne zu bestimmen (Details, siehe 7.3).
e) Die zulässigen Bestimmungsgrenzen (LOQ) für das einzelne Kongener i müssen wie folgt sein:
0 ,5 pg/m 3
LOQi (3)
I -TEFi
Dabei ist
ANMERKUNG 1 Um die Bestimmungsgrenze der analytischen Laboratorien zu erreichen, wird ein Abgas-
3
Probenahmevolumen von mindestens 4 m empfohlen.
ANMERKUNG 2 Gemäß der Richtlinie 2000/76/EG des Europäischen Parlaments und des Rates über die
Verbrennung von Abfällen [2] beträgt die minimale Probenahmedauer 6 h, die maximale Probenahmedauer 8 h. Die
Validierung dieser Norm wurde für eine Probenahmdauer von 6 h durchgeführt.
13
f) Die Probenahmeapparatur wird wie folgt mit C12-markierten PCDD/PCDF dotiert:
Hinzugefügte Gesamtmenge in pg
Hinzugefügte Kongenere (Lösung (z. B. Toluen): Mindestvolumen
100 l mit 4 % Tetradecan als Keeper)
13
C12-1,2,3,7,8-PeCDF 400
13
C12-1,2,3,7,8,9-HxCDF 400
13
C12-1,2,3,4,7,8,9-HpCDF 800
Die Massen der zugegebenen markierten Standards betragen jeweils 400 pg für PeCDF und HxCDF und
3
800 pg für HpCDF, jeweils bezogen auf 10 m Abgas-Probenahmevolumen (trocken), um eine Konzentra-
3
tion von 0,1 ng I-TEQ/m zu messen. Das Volumen der Probenahmestandardlösung muss mindestens
100 µl betragen. Falls in der Probe eine beträchtlich höhere oder geringere Masse an nativen
13
PCDD/PCDF erwartet wird, so sollte die Masse der hinzuzufügenden C12-markierten Standards ent-
sprechend angepasst werden.
i) Falls während der Probenahme der Tausch eines dotierten Teiles notwendig ist, ist das neue Teil mit der
gleichen Probenahmestandardlösung zu dotieren. Dies muss bei der Berechnung der Wiederfindung der
Probenahmestandards beachtet werden.
j) Der Probenahmevolumenstrom muss in einem Bereich liegen, für den das Verfahren validiert ist.
k) Die Wiederfindungsrate eines jeden zugesetzten Probenahmestandards muss größer als 50 % sein, be-
rechnet auf Basis des relevanten Extraktionsstandards (siehe EN 1948-3).
19
EN 1948-1:2006 (D)
Der Feldblindwert wird am Betreiberstandort in Übereinstimmung mit der folgenden Vorgehensweise ermittelt:
Die Probenahmeapparatur wird an derselben Stelle zusammengebaut, an der die Abgasproben der
Messreihe entnommen werden.
Die Bestimmung des Feldblindwertes muss mindestens vor jeder Messreihe durchgeführt werden.
Falls Teile der Probenahmeapparatur vor der Wiederverwendung vor Ort gereinigt werden, muss eine Spü-
lung aller mit der Probe in Berührung gekommenen Oberflächen vorgenommen und die Spüllösung aufbe-
wahrt werden. Die Spüllösung muss analysiert werden, wenn die gemessene Konzentration den Emissions-
grenzwert überschreitet.
Falls mehrere Messungen während derselben Probenahmekampagne und nach dem gleichen Verfahren und
während des gleichen industriellen Prozesses oder an mehreren Abgaslinien des gleichen industriellen Pro-
zesses durchgeführt werden, dann muss nur ein einzelner Feldblindwert bestimmt werden.
Der Feldblindwert darf 10 % des Emissionsgrenzwertes nicht überschreiten, wobei das gleiche Volumen wie
bei der Probenahme anzusetzen ist. Falls der ermittelte Messwert geringer ist als der vorangegangene Feld-
blindwert, so ist das anzugebende Ergebnis als kleiner oder gleich dem Blindwert definiert.
3
ANMERKUNG Im Fall der Überwachung von Dioxinemissionen, die signifikant kleiner als 0,1 ng I-TEQ/m sind, darf der
Feldblindwert im Bereich der gemessenen Konzentrationen liegen.
c) Falls die Variante mit Stromteilung gewählt wird, ist das Verhältnis von Haupt- und Nebenstrom konstant
zu halten (± 10 %).
4) Zur Vermeidung von chemischen Reaktionen auf aktivierten Oberflächen ist die Temperaturbegrenzung von 125 °C
erforderlich.
20
EN 1948-1:2006 (D)
c) Die Probenahmegeräte müssen in der Verdünnungsluft eine Kontrolladsorptionsstufe (d. h. einen Filter
und Adsorbens) enthalten, die nach jeder Messung ersetzt und gelagert werden muss. Sie muss analy-
siert werden, wenn der Messwert den Emissionsgrenzwert übersteigt. In allen anderen Fällen kann sie
verworfen werden.
d) Bei der Bestimmung des Feldblindwertes muss die Kontrolladsorptionsstufe für die Verdünnungsluft ein-
bezogen werden.
Der Probenahmeort sollte so ausgewählt werden, dass er die in EN 13284-1 angegebenen Anforderungen
erfüllt.
Die Dimensionen des Abgaskanals müssen vor der Probenahme entweder durch Messung nach EN 13284-1
oder, falls der Zutritt zu dem Abgaskanal nicht gegeben ist, anhand von Plänen der Anlage bestimmt werden.
Dies erlaubt, die geforderte Anzahl an Probenahmepunkten festzulegen (siehe EN 13284-1), und daraus fol-
gend kann die Anzahl und Richtung der Messachsen bestimmt werden. Anhand dieser Daten können die Po-
sitionen der benötigten Messöffnungen festgelegt (siehe EN 13284-1) und die Messöffnungen, falls nicht
schon vorhanden, angebracht werden.
Die Messöffnungen sollten so positioniert sein, dass sie mit der zur Verfügung stehenden Ausrüstung alle ge-
forderten Probenahmepositionen innerhalb des Abgaskanals sicherstellen. Die Ausführung des Anschlusses
sollte auch eine einfache Bewegung der Probenahmeapparatur entlang der Messachse erlauben.
Die Arbeitsplattform sollte so beschaffen sein, dass sie eine zu verwendende Probenahmeapparatur ohne
flexible Verbindungen zwischen dem Absaugrohr und den probensammelnden Gerätschaften ermöglicht. Das
mag nicht immer möglich sein, aber falls die Anforderungen nicht zu erfüllen sind, sollte dies in dem Probe-
nahmebericht festgehalten werden. Falls eine geeignete festinstallierte Plattform nicht vorhanden ist, sollte
das Gerüst die Anforderungen der EN 13284-1 erfüllen.
21
EN 1948-1:2006 (D)
Die folgenden Messgeräte müssen valide kalibriert sein und korrekt funktionieren:
a) Gasuhren;
f) Waagen;
g) Sonden.
Die Funktion der Pumpen, der Flusskontrollventile und der Manometer sind ebenfalls zu prüfen.
9.2.2 Vorbereitungen von Teilen der Probenahmeapparatur, die mit der Probe in Berührung kommen
Die Reinheit der Glasgeräte muss geprüft und jegliche sichtbare Kontamination entfernt werden. Eine weitere
Reinigung ist vorzunehmen, um die erforderlichen Reinheitsgrade sicherzustellen.
In die hauptsächlich sammelnden Bestandteile der Probenahmeapparatur wird die in Tabelle 1 aufgeführte
Probenahmestandardlösung entweder im Labor oder vor Ort hinzugegeben.
Die gereinigten Glasgeräte und die Absaugrohre sind sorgfältig gegen Kontaminationen zu verschließen und
in sauberen Behältern zu transportieren.
9.3.1 Vorabprüfungen
Es ist zu prüfen, ob die Plattform gebrauchssicher ist und den korrekten Gebrauch der Probenahmeapparatur
ermöglicht.
Es ist zu prüfen, ob der Elektroanschluss den geeigneten Stecker hat, die korrekte Spannung aufweist und die
Versorgung mit dem notwendigen Strombedarf sicherstellt.
Es ist zu prüfen, dass sich die Messöffnungen in der korrekten Position befinden, und dass die Abdeckplatten
entfernt werden können. Die Innenseiten der Messöffnung sind in Augenschein zu nehmen, um sicherzustel-
len, dass sich dort keine übermäßigen Ascheablagerungen befinden, und dass nichts die freie Beweglichkeit
des Absaugrohres behindert.
9.3.2 Vorabbegutachtung
22
EN 1948-1:2006 (D)
Die Abgasgeschwindigkeit und die Temperaturprofile müssen vor der Probenahme bestimmt werden, um die
Eignung der Probenahmeposition sicherzustellen, und um Informationen für die Sondenauswahl zu erhalten.
Der Sauerstoff- und der Feuchtegehalt des Abgases, der Atmosphärendruck und die Temperatur sind zu
bestimmen und aufzuzeichnen, um die Abgasdichte zu berechnen und damit bei der Sondenauswahl zu
helfen.
Die zu verwendende Sondengröße muss an allen geforderten Probenahmepunkten eine isokinetische Probe-
nahme ermöglichen.
Die Ausrüstung ist dann zusammenzubauen, wobei zu beachten ist, dass keine signifikante Kontamination in
die Probenahmeapparatur gelangt. Fett für die Verbindungen darf nicht verwendet werden.
Dann wird die Dichtheit der Probenahmeapparatur gemessen und nach EN 13284-1 aufgezeichnet.
Falls Kühleinrichtungen zur Senkung der Adsorbenzientemperatur, wie z. B. Eisbäder oder Wasserrezirku-
lation, verwendet werden, sind zunächst diese und anschließend alle Heizungen einzuschalten, bevor das
Absaugrohr in den Abgaskanal eingeführt wird. Die Abschlussplatte der Messöffnung wird entfernt und das
Absaugrohr in den Abgaskanal eingeführt. Der Gasuhrenstand zu Beginn und der statische Druck im Abgas-
kanal sind aufzuzeichnen. Die Anordnung des Pitot-Rohres und der Sonde sind zu prüfen, um sicherzustellen,
dass sie richtig auf den Gasstrom ausgerichtet sind.
9.3.4 Probenahme
9.3.4.1 Aufzeichnungen
Die folgenden Parameter müssen periodisch aufgezeichnet werden (mindestens alle 15 min), um die Validie-
rung der Probenahme zu ermöglichen: Geschwindigkeit im Abgaskanal, Temperatur im Abgaskanal, Volu-
menstrom durch die Probenahmeapparatur, Filtertemperatur, Adsorbenzientemperatur.
Der Sauerstoffgehalt muss während der Probenahme gemessen und aufgezeichnet werden.
Die Probenahme muss nach EN 13284-1 zumindest in zwei Messachsen durchgeführt werden. Falls diese
Vorgabe für einige bestehende Anlagen nicht möglich ist, muss die Probenahme an mehreren Punkten ent-
lang einer einzelnen Messachse vorgenommen werden, wobei dies möglicherweise nicht zu der festgelegten
Präzision führt. Solche Abweichungen von der Norm müssen in vollem Umfang im Bericht wiedergegeben
werden.
Bei einem Wechsel der Messachse muss eine Dichtheitsprüfung durchgeführt werden. Falls Teile der Appara-
tur auszuwechseln sind, sollte dies im Messprotokoll vermerkt werden. Eine mögliche Undichtheit kann durch
Messung der Sauerstoffkonzentration im Ausgang der Probenahmeapparatur ermittelt werden.
Die Probenahmeapparatur wird vom Abgaskanal entfernt, wobei dafür Sorge zu tragen ist, dass keine Konta-
mination von den Messöffnungswänden eingebracht wird. Falls erforderlich, verbleibt die Apparatur, um abzu-
kühlen. Die Dichtheitsprüfung wird durchgeführt, wobei die letzte Undichtheitsrate aufgezeichnet wird.
Die Apparatur wird anschließend zerlegt. Besondere Sorgfalt ist bei der Handhabung des Absaugrohres im
Falle der „Gekühltes-Absaugrohr-Methode“ geboten. Die Innenflächen der einzelnen Bestandteile der Probe-
nahmeapparatur, die nicht ins Labor überführt werden, müssen mit Lösemitteln gespült werden, dies beinhal-
tet normalerweise zwei unterschiedliche Lösemittel, wobei eines wassermischbar ist (z. B. Aceton und/oder
Methanol gefolgt von Toluen). Die Spüllösung wird Teil der Probe. Jeder Teil der Probe wird entweder sorgfäl-
tig verschlossen oder, falls erforderlich, in einem vorgereinigten Behälter platziert. Die Teilproben werden so
gekennzeichnet, dass die Identifizierung sichergestellt ist.
23
EN 1948-1:2006 (D)
9.3.5.2 Probenlagerung
Die Proben müssen im Dunkeln und nicht wärmer als Raumtemperatur (etwa 25 °C) gelagert werden. Alle
Gefäße, die die Probe enthalten, sind im Labor-Journal aufzuführen.
Zur Probenlagerung wird die Verwendung von Schraubdeckeln mit aluminium-kaschierter Dichtung empfohlen,
um Kontaminationen zu vermeiden.
Das unter den Bedingungen der Gasuhr gesammelte Abgas-Probenahmevolumen sollte nach Gleichung (4)
berechnet werden:
Dabei ist
Das Abgas-Probenahmevolumen sollte dann auf Normbedingungen von Temperatur und Druck und auf Be-
zugsbedingungen von Feuchte- und Sauerstoffgehalt nach Gleichung (5) umgerechnet werden.
Tn ( p atmos # p st pH2O ) 21 Om
Vnr ! Vmeter " " (5)
p n Tmeter 21 Oref
Dabei ist
pst die Differenz zwischen dem statischen Druck in der Gasuhr und dem Atmosphärendruck, in kPa;
24
EN 1948-1:2006 (D)
9.5 Probenahmebericht
Die folgenden Angaben müssen aufgezeichnet werden, um die Einhaltung dieser Europäischen Norm zu be-
legen. Die Angaben des Probenahmeberichtes müssen in Übereinstimmung mit dem Auftraggeber nach
EN ISO/IEC 17025 erfolgen.
a) Basisinformationen:
1) Abgas-Probenahmevolumen;
2) erwartete Konzentration in der Probe;
3) grundlegende Informationen zur Anlage.
1) Institution, Personal;
2) Anlage, Probenahmeort innerhalb der Anlage;
3) Datum, Zeit.
c) Erklärung:
d) Präzision:
Hinweise zur Vergleichpräzision und Wiederholpräzision, die unter ähnlichen Bedingungen wie bei den Vali-
dierungsmessungen erwartet werden können, sind in der EN 1948-3:2006 aufgeführt.
e) Gasparameter im Abgaskanal:
f) Probenahmeapparatur:
h) Probenahmedaten:
25
EN 1948-1:2006 (D)
i) Dotieren:
Wenn die analytischen Ergebnisse ausgewertet sind, muss im Probenahmebericht festgehalten werden,
ob:
Im Anhang D ist zur Information ein typisches Probenahmeprotokoll wiedergegeben, das vor Ort ausgefüllt
wird.
26
EN 1948-1:2006 (D)
Anhang A
(informativ)
A.1 Allgemeines
Dioxine und Furane mit Chloratomen an den Positionen 2, 3, 7 und 8 gelten als besonders toxisch. Davon
weist das 2,3,7,8- Tetrachlordibenzo-p-dioxin (TCDD) die bei weitem höchste Toxizität auf, es wurde am ge-
nauesten erforscht und ist daher am besten bekannt. Tierversuche haben gezeigt, dass 2,3,7,8-TCDD schon
in sehr kleinen Konzentrationen tödlich sein kann. Unter den bekannten Toxinen ist es eine der giftigsten
Substanzen [5]. Verschiedene PCDD/F-Kongenere haben oft gleiche biologische Wirkungen, jedoch in unter-
schiedlichem Ausmaß.
A.2 Wirkungsmechanismus
Das derzeit gebräuchliche Modell für einige der Wirkungen von Dioxinen ist die Initialbindung an cytosolische
Rezeptoren aromatischer Kohlenwasserstoffe (Ah-Rezeptor). Der entstandene Komplex wird an die mit Dioxin
reagierenden DNA-Elemente angelagert, was zur Expression bestimmter Gene und, als weitere Folge, zu
gesteigerter Protein-Biosynthese und der Induktion von Cytochrom-P450-abhängigen Monooxygenasen führt.
Dies kann wiederum den Stoffwechsel anderer Substanzen beeinflussen und somit zu Störungen biologischer
Funktionen führen. Die Wirkungen von Dioxinen werden hauptsächlich als Folge dieses Mechanismus be-
trachtet. Dennoch kann dies nicht alle toxischen Wirkungen von Dioxinen erklären, besonders nicht die extrem
hohe Toxizität [6].
Die Wirkungsmechanismen, die eine Schwächung des Immunsystems, die Entstehung von Krebs (Karzino-
genität) oder Hormonstörungen zur Folge haben, sind noch nicht hinreichend bekannt.
Das TEQ-System nutzt 2,3,7,8-TCDD als Standard, auf den die Toxizität der anderen Komponenten als Toxi-
zitätsäquivalente (TEQ) bezogen werden. Diese Normalisierung basiert auf der Annahme, dass PCDD/F und
dioxin-ähnliche Komponenten über den gleichen Wirkungsmechanismus verfügen. Die toxischen Wirkungen
werden durch subchronische Toxizitätsstudien sowie durch bestimmte biochemische Eigenschaften, wie die
Bindungskapazität an Ah-Rezeptoren, bewertet.
Das toxische Potenzial eines einzelnen Kongeners wird durch seinen Toxizitäts-Äquivalenz-Faktor (TEF) an-
gegeben, der die individuelle Toxizität in Beziehung zur toxischen Wirkung von 2,3,7,8-TCDD setzt. Für die
TEQ-Berechnung wird die Menge oder die Konzentration jedes relevanten Kongeners mit dem entsprechen-
den TEF multipliziert. Wenn alle Kongenere als „2,3,7,8-TCDD-Äquivalente“ vorliegen, können sie einfach
addiert werden, sodass der resultierende TEQ die Gesamt-Toxizität der Mischung darstellt.
Auch wenn nach wie vor Unsicherheiten bezüglich der Toxizität von PCDD/F bestehen [4; 7], wurden Interna-
tionale Toxizitäts-Äquivalenz-Faktoren (I-TEF) von der NATO [8] (siehe Tabelle A.1) und kürzlich von der
WHO [4] festgelegt, die die Toxizität der 2,3,7,8-Cl substituierten Dioxine und Furane und bestimmter dioxin-
ähnlicher PCB vereinheitlichen. Für alle anderen Kongenere, die in einer Probe vorhanden sein können, wird
ein TEQ-Wert von Null festgesetzt.
27
EN 1948-1:2006 (D)
Dibenzodioxine Dibenzofurane
Kongener I-TEF Kongener I-TEF
2,3,7,8-TCDD 1 2,3,7,8-TCDF 0,1
1,2,3,7,8-PeCDD 0,5 2,3,4,7,8-PeCDF 0,5
1,2,3,4,7,8-HxCDD 0,1 1,2,3,7,8-PeCDF 0,05
1,2,3,7,8,9-HxCDD 0,1 1,2,3,4,7,8-HxCDF 0,1
1,2,3,6,7,8-HxCDD 0,1 1,2,3,7,8,9-HxCDF 0,1
1,2,3,4,6,7,8-HpCDD 0,01 1,2,3,6,7,8-HxCDF 0,1
OCDD 0,001 2,3,4,6,7,8-HxCDF 0,1
1,2,3,4,6,7,8-HpCDF 0,01
1,2,3,4,7,8,9-HpCDF 0,01
OCDF 0,001
Das NATO-Schema wurde international als Basis für die TEQ-Bestimmung übernommen und ist z. B. auch in
den Anhang I der EU-Richtlinie 2000/76/EG vom 4. Dezember 2000 über die Verbrennung von Abfällen [2]
aufgenommen worden. Während der letzten Jahre wurde die Toxizität von PCDD/F hauptsächlich in I-TEQ5)
angegeben.
Das neueste TEQ-Schema, entwickelt von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Internationalen
Programm für Chemische Sicherheit (IPCS), legt die Toxizität von 17 Dioxin- und Furan-Kongeneren neu fest
und schließt zum ersten Mal 12 dioxin-ähnliche PCB mit ein. Es spiegelt das gegenwärtige Wissen über die
toxischen Wirkungen von PCDD/F und dioxin-ähnlichen PCB wieder. Ein weiterer Aspekt des WHO-TEQ-
Systems besteht darin, dass es nicht nur auf Menschen anwendbar ist, sondern auch auf Säugetiere, Fische
und Vögel (siehe Tabelle A.2).
Der WHO-TEQ-Ansatz ist verknüpft mit der WHO-Empfehlung über eine zulässige „tägliche Aufnahme“ (Tole-
rable Daily Intake, TDI) für Menschen von 1 pg bis 4 pg WHO-TEQ/kg Körpergewicht (PCB eingeschlossen),
die nicht überschritten werden sollte. Die TDI wurde entwickelt auf Grundlage von kritischen Wirkungen (ein-
schließlich entwicklungsbezogener, reproduktiver, hormoneller, das Immunsystem betreffender und neurolo-
gischer Effekte), Dosis-Wirkungs-Beziehungen und quantitativer Risiko-Abschätzung.
Im Sinne einer international harmonisierten Risiko-Bewertung, die auf dem neuesten Wissensstand beruhen
sollte, erscheint es sinnvoll, das WHO-TEQ-System zu übernehmen und die WHO-TDI auf internationaler
Ebene als Grundlage für zukünftige Risiko-Bewertung heranzuziehen.
Die Verwendung der genannten TEQ-Systeme unterliegen gewissen Grenzen, die Anlass zur Kritik geben:
Sie sind hauptsächlich auf Wirkungen beschränkt, die durch den Ah-Rezeptor erkennbar werden, und sie be-
rücksichtigen keine Aspekte, die mit dem Transport, der Aufnahme und der Anreicherung von einzelnen Kon-
generen verbunden und die wichtig für die toxische Wirkung sind. Diese Aspekte hängen von kongener-
spezifischen physio-chemischen Eigenschaften, wie Persistenz, Biokonzentrations-Faktor, Dampfdruck usw.,
ab. Zur Bewertung von Wirkungen auf die Umwelt könnte es daher notwendig sein, den Verbleib einzelner
Kongenere nach ihrer Emission aus den Quellen zu untersuchen. Ein hoher Emissionswert eines einzelnen
Kongeners muss dabei nicht unbedingt mit einer hohen Umweltbelastung verbunden sein.
5) Andere TEQ-Systeme, wie das nordische System „NTEQ“, „Eadon-TEQ“, „BGA/UBA-TEQ“ oder „EPA-TEQ“ wurden
unter Verwendung etwas anderer TEF für einzelne Kongenere entwickelt. Im Falle von „BGA/UBA-TEQ“ und „EPA-
TEQ“ wurden auch der Summe von Nicht-2,3,7,8-substituierten homologen Gruppen TEF zugeordnet. Zusammenfas
send lässt sich jedoch feststellen, dass die daraus abgeleitete Beurteilung der Toxizität generell mit den I-TEQ-
Werten nach dem NATO-TEQ-System vergleichbar ist.
28
EN 1948-1:2006 (D)
Ungeachtet der genannten Einschränkungen dient der TEQ-Ansatz als pragmatisches Mittel zur Bewertung
und Indikation der Toxizität komplexer PCDD/F-Mischungen mithilfe eines einzelnen TEQ-Wertes und ist all-
gemein anerkannt.
Tabelle A.2 — WHO-Toxizitäts-Äquivalenzfaktoren (WHO-TEFs) für Säugetiere, Fische und Vögel [3]
29
EN 1948-1:2006 (D)
Anhang B
(informativ)
Ausführungsbeispiele
B.1 Allgemeines
Die Überarbeitung dieser EN zwischen 2001 und 2004 bezieht sich nur auf den normativen Teil. Die Informa-
tionen, die in diesem informativen Anhang als Ausführungsbeispiele gegeben werden, wurden unverändert
beibehalten, da sie den Stand der Technik zum Zeitpunkt der Validierungsmessungen der EN 1948:1996 zwi-
schen 1992 und 1995 wiedergeben.
die für die Durchführung der Validierungsmessungen (6 h Probenahmedauer) eingesetzt wurden, sind in die-
sem Anhang beschrieben.
Diese Systeme erfüllen die Anforderungen, weichen aber in einigen Details ab.
B.2 Filter/Kühler-Methode
Die Probenahmeapparatur ist in Bild B.1 wiedergegeben (Details siehe, auch [9]). Das Probengas wird durch
die Sonde, das Absaugrohr und den Filter (< 125 C) gesaugt. Dann passiert das Gas den Kühler und die
Kondensatkolben. Nachgeschaltet befinden sich zwei mit Diethylenglykol/Wasser (1 : 2 Volumenanteil) gefüll-
te Gaswaschflaschen und am Ende eine Pumpe und Volumenmess- und Reguliergeräte.
a) Filtergehäuse (Filterung im Abgaskanal), hergestellt aus Glas, äußerer Durchmesser 50 mm, Länge 160
mm;
e) Gaswaschflasche ohne Fritte mit einem Volumen von 0,5 l, gefüllt mit 150 ml Diethylenglykol/Wasser
(1 : 2 Volumenanteil), Innendurchmesser 80 mm, Höhe 320 mm;
f) Kühlaggregat.
3
Das Probenahmesystem für Probenvolumenflüsse ist im Bereich von etwa 2 m /h validiert.
30
EN 1948-1:2006 (D)
Die als Adsorbenzien verwendeten Reagenzien haben den Reinheitsgrad „HPLC“. Vor Gebrauch wird 1 l der
Glykol/Wasser-(1 : 2)-Mischung dreimal mit 150 ml Dichlormethan, Reinheitsgrad „Pestizidanalytik“, extrahiert.
Die Glasgeräte werden im Laboratorium gereinigt. Die Ausrüstung wird am Probenahmeort nochmals mit
Dichlormethan vor dem Gebrauch gespült.
Der Filter wird durch Verteilung der Probenahmestandardlösung auf dem Filter vor der Probenahme dotiert.
Falls ein neuer Filter während der Probenahme benötigt wird, wird der Ersatzfilter ebenso dotiert und dies no-
tiert, um eine Korrektur der berechneten Wiederfindung von den Probenahmestandards zu ermöglichen. Zu-
sätzlich kann auch/oder die Kondensatflasche dotiert werden.
Die Ausrüstung wird nach Bild B.1 zusammengebaut, wobei dafür Sorge zu tragen ist, dass Oberflächen, die
mit dem Probengut in Berührung kommen, nicht kontaminiert werden.
a) Der Kühler wird mit dem Kühlaggregat oder mit der Wasserleitung verbunden.
b) Die Filtereinheit (Filter außerhalb des Abgaskanals) wird mit der Sonde, dem Absaugrohr und dem Kühler
verbunden (falls die Temperatur des Probengases < 125 C beträgt, ist eine Filterung im Abgaskanal
möglich).
e) Falls nötig, ist die Heizung des Absaugrohres und des Filtergehäuses einzuschalten.
B.2.6 Dichtheitsprüfung
Die Probenahmeapparatur wird auf Dichtheit geprüft, indem die Sonde verschlossen und die automatische
Flusskontrolleinheit eingeschaltet wird. Die Pumpe evakuiert das System und schaltet, falls der Fluss ausrei-
chend gering ist, ab. Damit wird die Dichtheit angezeigt.
B.2.8 Probenahme
a) Das Absaugrohr wird in den Abgaskanal eingeführt, wobei die Sondenöffnung von der Abgasströmung
weggedreht wird.
b) Die Heizung/Kühlung des Absaugrohres und/oder Filtergehäuses wird eingestellt, um eine Temperatur
von weniger als 125 C, aber mindestens 10 C über dem Wassertaupunkt am Filterhalter sicherzustellen.
31
EN 1948-1:2006 (D)
c) Die Kühleinrichtung wird eingeschaltet und justiert, um die gewünschte Temperatur in dem Kühler selbst
und in der Adsorbereinheit zu erhalten, wobei in jedem Fall weniger als 20 C erreicht, aber eine Eisbil-
dung vermieden werden muss.
d) Die Sonde wird am Messpunkt positioniert und in dieser Position gesichert. Die Sondenöffnung wird in
Strömungsrichtung gedreht.
e) Die Pumpe wird eingeschaltet und der Volumenstrom justiert, um eine isokinetische Probenahme an der
Sonde sicherzustellen.
Am Ende der Probenahme werden Pumpe und Heizungen ausgeschaltet. Das Absaugrohr wird vom Abgas-
kanal zurückgezogen und kann abkühlen. Das gesammelte Gasvolumen wird anschließend festgehalten. Der
Kühler wird abgeschaltet und die Probenahmeapparatur auf Dichtheit überprüft. Danach wird die Probenah-
meapparatur sorgfältig auseinander gebaut.
a) Die Glasgeräte und Verbindungen werden mit jeweils 100 ml Aceton und Dichlormethan gespült.
c) Die Gaswaschflaschenlösungen werden in eine saubere Glasflasche gegeben und die Gaswaschfla-
schen mit Wasser und anschließend mit Aceton und danach mit Dichlormethan gespült.
Legende
1 Sonde 8 Diethylenglykol
2 Hülsenfilter 9 Gaswaschflasche
3 beheizte Sonde 10 Trockenturm
4 Verbindungen (Glas) 11 Absaugrichtung (Pumpe, Ventil, Gasuhr)
5 Temperaturkontrollgerät 12 Kühlwassereinlass
6 Kühler 13 Kühlwasserauslass
7 Kondensatkolben
32
EN 1948-1:2006 (D)
Eine schematische Darstellung der Apparatur ist in Bild B.2 wiedergegeben. Das gesamte gesammelte Gas
strömt durch eine Glassonde und ein Glasabsaugrohr zum Filter. Ein Anteil des Gases, das den Filter und den
Strömungsteiler passiert, wird im Verfahren mit Teilstrom durch einen Kühler, einen Kondensatkolben und
eine Adsorbereinheit geführt. Details der Abmaße sind in Bild B.3 für die Adsorberkartusche und in Bild B.4 für
den Kühler wiedergegeben.
Um gute isokinetische Bedingungen sicherzustellen und soweit wie möglich Partikelablagerungen an den
Wänden zu vermeiden, sollte der Innendurchmesser der Sonde und des Absaugrohres mindestens 8 mm be-
tragen.
In Abhängigkeit von der Abgastemperatur ist das Absaugrohr mit einer Heizung oder einer Kühleinrichtung
ausgerüstet, um die Temperatur des gesammelten Gases auf weniger als 125 C zu bringen. Die Temperatur
in dem Filtergehäuse sollte zumindest 10 C über dem Wassertaupunkt liegen.
In der Probenahmeapparatur wird ein Planfilter mit einem Durchmesser von 125 mm und zumindest 30 g
XAD-2, das gemäß dem Labor-Qualitätssicherungs-Handbuch gepackt wird, verwendet.
3 3
Das Probenahmesystem ist für Volumenströme im Bereich von 0,5 m /h bis 0,7 m /h (Nebenstrom) und
3 3
3 m /h bis 5 m /h (Hauptstrom) validiert.
Das XAD-2 (20 mesh bis 50 mesh) wird als Adsorbens benutzt. Das Adsorbens wird nach der Beschreibung
im Anhang C gereinigt.
Vorzugsweise wird für jede Messung ein neues Absaugrohr und eine neue Sonde, die beide aus Glas beste-
hen, verwendet.
Der Filter wird durch Verteilung von 20 µl bis 30 µl Portionen der Probenahmestandardlösung auf unterschied-
liche Stellen des Filters dotiert. Der Filter verbleibt für kurze Zeit in vertikaler Position, bis das Lösemittel ver-
dampft ist. Der Filter wird nicht früher als 2 h vor Zugabe der Probenahmestandards für die Probenahme ver-
wendet. Der dotierte Filter kann mehrere Tage gelagert werden. Außerdem kann das XAD-2-Adsorbens zu-
sätzlich/oder stattdessen dotiert werden.
Falls während der Probenahme ein Wechsel des dotierten Filters notwendig ist, ist der neue Filter in gleicher
Weise zu dotieren. Dies ist bei der Berechnung der Ergebnisse zu beachten.
Die Geräte werden in ihren Verpackungsbehältern zu dem Probenahmeort verbracht. Die Behälter werden
geöffnet und die Geräte nach Bild B.2 zusammengebaut. Die Verwendung von Fett oder flexiblen Rohren ist
für die Teile der Probenahmeapparatur verboten, die mit dem Probengas in Berührung kommen.
a) Der Kühler wird mit dem Kühlaggregat oder mit der Wasserleitung verbunden.
c) Der Trockenturm und die nachgeschaltete Pumpe und die Gasuhr des Nebenstromes werden miteinan-
der verbunden.
33
EN 1948-1:2006 (D)
d) Die Filtereinheit wird über den Strömungsteiler mit dem Kühler verbunden.
e) Die Filtereinheit wird über den Strömungsteiler mit der Hauptpumpe und der Gasuhr (Hauptstrom) ver-
bunden.
h) Die gasführenden Teile bis zum Trockenturm werden mit Aluminiumfolie abgedunkelt.
i) Falls nötig, wird die Heizung des Absaugrohres und des Filterkastens eingeschaltet.
B.3.6 Dichtheitsprüfung
Die Probenahmeapparatur wird auf Dichtheit geprüft, indem sie mit verschlossener Sonde evakuiert und der
Volumenfluss bei dem geringsten Druck, der sich während der Probenahme einstellt, gemessen wird. Der
gemessene Volumenstrom sollte < 5 % des üblichen Volumenstroms betragen.
Der Volumenstrom des Hauptstromes wird auf isokinetische Bedingungen eingestellt. Der Nebenstrom wird
so eingestellt, dass das Verhältnis zwischen Neben- und Hauptstrom konstant bleibt (± 10 %), wobei sicher-
zustellen ist, dass die Geschwindigkeit in der XAD-2-Kartusche 34 cm/s nicht überschreitet.
B.3.8 Probenahme
a) Das Absaugrohr wird in den Abgaskanal eingeführt, wobei die Sondenöffnung von der Abgasströmung
weggedreht wird.
b) Die Heizung/Kühlung des Absaugrohres und/oder des Filtergehäuses wird eingestellt, um eine Tempera-
tur von weniger als 125 C, aber mindestens 10 C über dem Wassertaupunkt an dem Filterhalter sicher-
zustellen.
c) Die Kühleinrichtung wird eingeschaltet und so eingestellt, dass die gewünschte Temperatur in dem Küh-
ler selbst und in der Adsorbereinheit erhalten wird, wobei in jedem Fall weniger als 20 C erreicht, aber
eine Eisbildung vermieden werden muss.
d) Die Sonde wird am Messpunkt positioniert und in dieser Position gesichert. Die Sondenöffnung wird in
Strömungsrichtung gedreht.
e) Die Pumpen werden eingeschaltet und der Volumenstrom justiert, um eine isokinetische Probenahme an
der Sonde sicherzustellen.
f) Der Volumenstrom wird justiert, um das Verhältnis der Volumenströme konstant (± 10 %) zu halten.
Am Ende der Probenahme werden die Pumpen und Heizungen ausgeschaltet und die Ventile geschlossen.
Das Absaugrohr wird vom Abgaskanal zurückgezogen und kann abkühlen. Die gesammelten Gasvolumina
des Haupt- und Nebenstromes werden registriert. Der Kühler wird danach abgeschaltet und die Probenah-
meapparatur auf Dichtheit geprüft. (Falls ein sehr geringer Druck im Abgaskanal herrscht, wird empfohlen, ein
Ventil hinter dem Filter zu installieren, um Partikelverluste durch die Belüftung zu vermeiden.)
34
EN 1948-1:2006 (D)
a) Eventuelle Ablagerungen an den externen Teilen der Sonde und des Absaugrohres werden mit einem in
Aceton eingetauchten Glaswattebausch entfernt, die Öffnungen mit Kappen oder Aluminiumfolie ver-
schlossen und alle diese Teile in ihre entsprechenden Transportbehältnisse gelegt.
b) Der Filter wird getrennt, eventuell in seinem Filtergehäuse mit verschlossenen Öffnungen, und in einem
lichtgeschützten Glasbehälter transportiert.
c) Das Kondensat wird in einem braunen Kolben gesammelt, falls der Kondensatkolben für eine weitere
Probenahme benötigt wird.
d) Der Kühler wird mit nicht gefetteten Glasstopfen verschlossen und in das Transportbehältnis gelegt.
e) Die Feststoffadsorberkartusche wird getrennt, mit Glasstopfen verschlossen und in das entsprechende
Transportbehältnis gelegt.
f) Der innere Teil der Sonde und des Absaugrohres wird zuerst intensiv mit Aceton und dann mit Toluen
gespült, die Vorgehensweise wiederholt. Falls Ablagerungen sichtbar sind, wird ein in Aceton getauchter
Quarzwattebausch verwendet. Dieser Bausch wird später zu dem Filter gegeben. Falls dies nicht zur Ent-
fernung der Ablagerungen führt, ist es notwendig, das Absaugrohr in Stücke zu schneiden und mit Toluen
auszukochen. Dieses Verfahren ist zweimal zu wiederholen.
g) Der Filterhalter wird zweimal mit etwa 20 ml Toluen gespült und diese Lösung zu dem im Extraktor nach
Soxhlet verwendeten Lösemittel gegeben. Der Kühler wird mit Aceton gespült oder im Rückfluss mit To-
luen ausgekocht. Diese Spüllösung ist dem Kondensat zuzuschlagen.
h) Das XAD-2 wird zur Extraktion aus der Kartusche genommen, und die Kartusche mit Toluen ausgespült.
Die Spüllösung wird zu dem Kondensat gegeben.
35
EN 1948-1:2006 (D)
Legende
1 Sonde (8 mm bis 24 mm) 11 Absauggeräte - Nebenstrom max. 15 l/min
2 Absaugrohr (gegebenenfalls beheizt; 12 Absauggeräte – Hauptstrom
790 mm bis 1 190 mm) max. 120 l/min
3 temperaturreguliertes Gehäuse 13 Gasgeschwindigkeits- und
(Behälter; T < 125 C) Druckmessgeräte
4 Filterhalter 14 Gastemperaturmessgeräte
5 Filter (Durchmesser = 125 mm) 15 Zeituhr
6 Temperaturmessgerät 16 Barometer
7 Strömungsteiler 17 Kühlwassereinlass
8 Kühler 18 Kühlwasserauslass
9 Kondensatgefäß (1 l) 19 Hauptstrom-Auslass
10 Feststoff- und/oder Impingereinheit 20 Nebenstrom- Auslass
36
EN 1948-1:2006 (D)
Maße in Millimeter
37
EN 1948-1:2006 (D)
Maße in Millimeter
Bild B.4 — Detaillierte Darstellung des Kühlers und der Adsorberkartusche (Filter/Kühler-Methode mit
Stromteilung)
38
EN 1948-1:2006 (D)
Die Probenahmeapparatur ist in Bild B.5 wiedergegeben (Details, siehe auch [10]).
Das Abgas gelangt über ein elektrisch geheiztes Glasinsert im Absaugrohr in die Probenahmeapparatur. Die-
ses ist mit einem Glasfiltergehäuse verbunden, in dem sich ein Quarzfilter, gestützt von einem PTFE-
Filterhalter, befindet. Das Filtergehäuse befindet sich in einem elektrisch geheizten Behälter. Nachgeschaltet
ist ein wassergekühlter Kugelkühler und eine mit XAD-2-Harz gefüllte wassergekühlte Kartusche. Das Kon-
densat und das Gas gehen durch das Harz in einen Rundkolben, in dem sich das Kondensat sammelt. Die
Gastemperatur in dem Absaugrohr und dem Filter wird zwischen Wassertaupunkt des Abgases und 120 C
reguliert. Längs des Absaugrohres sind ein K-Typ-Thermoelement, um die Abgastemperatur zu messen, und
ein S-Typ-Pitot-Rohr, um den Abgasvolumenstrom zu ermitteln, befestigt.
Nach dem Kondensatkolben wird das Gas durch einen mit Silikagel gefüllten Trockenturm gesaugt und ge-
langt zu einer Pumpe, einer Gasuhr und Blenden-Flussmesseinrichtung.
Das Probenahmesystem ist auf der Basis eines Volumenstroms von etwa 5 l/min bis 25 l/min ausgelegt. Alle
Teile der Probenahmeapparatur, die nicht in Kontakt mit dem Probengut stehen, werden über flexible Schläu-
che verbunden.
Die Probenahmeapparatur wird gründlich im Labor gereinigt, in dem alle sichtbaren Kontaminationen durch
Scheuern mit Detergenzien und Wasser entfernt werden. Anschließend wird mit deionisiertem Wasser gespült,
getrocknet und mit Toluen gespült. Die Glasgeräte werden mit Ausnahme des Absaugrohres über Nacht in
einem Ofen bei 450 C behandelt und anschließend sorgfältig entweder mit Glasstopfen, Aluminiumfolie oder
Einschließen in einer Kunststofftasche verschlossen.
Der Filter wird durch Verteilung der Probenahmestandardlösung auf dem Filter vor der Probenahme dotiert.
Falls ein neuer Filter während der Probenahme benötigt wird, wird der Ersatzfilter ebenso dotiert. Dieses ist
festzuhalten, um die Korrektur der berechneten Wiederfindungen der Probenahmestandards zu ermöglichen.
Die Ausrüstung wird nach Bild B.5 zusammengebaut. Alle Geräteteile bleiben bis kurz vor der Probenahme
verschlossen. Große Sorgfalt ist darauf zu verwenden, keine mit dem Probengut in Berührung kommende
Oberfläche zu kontaminieren.
a) Der Kühler wird mit dem Kühlaggregat oder mit der Wasserleitung verbunden.
b) Der Kühler wird mit der Filtereinheit und der Feststoffadsorberkartusche verbunden.
d) Der Trockenturm, die Pumpe und die Volumenmessgeräte werden mit dem Kondensatkolben verbunden.
39
EN 1948-1:2006 (D)
e) Das Absaugrohr und die Sonde werden mit dem Filtergehäuse verbunden.
g) Falls notwendig, wird die Heizung des Absaugrohres und des Filtergehäuses eingeschaltet.
B.4.6 Dichtheitsprüfung
Die Probenahmeapparatur wird auf Dichtheit geprüft, indem die Sonde verschlossen und die Probenahmeap-
paratur auf 50 kPa unter Atmosphärendruck evakuiert wird. Der Volumenstrom durch die Probenahmeappara-
3
tur sollte weniger als 0,03 m /h für das verwendete System betragen. Anderenfalls muss die Undichtheit loka-
lisiert und behoben werden.
B.4.8 Probenahme
a) Das Absaugrohr wird in den Abgaskanal eingeführt, wobei die Sondenöffnung von der Abgasströmung
weggedreht wird.
b) Die Kühleinrichtung wird eingeschaltet und justiert, um die gewünschte Temperatur in dem Kühler selbst
und der Adsorbereinheit zu erhalten, wobei in jedem Fall weniger als 20 C erreicht, aber eine Eisbildung
vermieden wird.
c) Die Heizung/Kühlung des Absaugrohres und/oder Filtergehäuses wird eingestellt, um eine Temperatur
von weniger als 125 C, aber mindestens 10 C über dem Wassertaupunkt am Filterhalter sicherzustellen.
d) Die Sonde wird am Messpunkt positioniert und in dieser Position gesichert. Die Sondenöffnung wird in
Strömungsrichtung gedreht.
e) Die Pumpe wird eingeschaltet und der Volumenstrom justiert, um eine isokinetische Probenahme an der
Sonde sicherzustellen.
a) Das Kühlwasser wird abgestellt, sobald die Filtertemperatur auf Umgebungsbedingungen zurückgegan-
gen ist.
b) Das Absaugrohr wird vom Filter getrennt und mit Toluen ausgewaschen.
d) Der Filter und die Harzkartuschen werden getrennt und dann mit Glasverschlüssen verschlossen.
e) Der Kondensatsammelkolben wird verschlossen oder es werden, falls auch in einem zweiten Kolben
während der Probenahme gesammelt wurde, die Inhalte in ein vorgereinigtes Glasgefäß gegossen.
f) Die verbleibenden Geräteteile werden mit Toluen gewaschen, das mit den Waschlösungen des Absaug-
rohres vereinigt wird.
40
EN 1948-1:2006 (D)
Legende
1 glasausgekleidetes Absaugrohr 12 Thermoelement
2 Pitot-Rohr 13 flexible Verbindung
3 Manometer 14 Kontrollventil
4 Filterhalter 15 Vakuumanzeigegerät
5 beheizter Behälter 16 By-Pass-Ventil
6 Wasserauslass 17 Pumpe
7 XAD-2-Harz 18 Thermoelemente
8 Eiswassereinlass 19 Gasuhr, trocken
9 Kondensat 20 Blende
10 Silikagel 21 Manometer
11 Eisbad
Bild B.6 gibt das Verfahren des Probenahmesystems schematisch wieder (Details, siehe auch [12]). Das we-
sentliche Geräteelement ist das Mischrohr. In Bild B.7 ist das Filtergehäuse für zwei unterschiedliche Abgas-
Probenahmevolumenströme im Detail dargestellt.
Das Probengas wird durch die Sonde und das Absaugrohr (3) gesaugt und im Mischrohr (4) mit trockener
Verdünnungsluft turbulent gemischt. Die Luft, die im rechten Winkel zur Strömungsrichtung eintritt, wird zuerst
umgelenkt; das Abgas gelangt dann durch ein wärmeisoliertes Rohr ungefähr in der Mitte des Mischrohres in
den Luftstrom.
Der Probenahmefilter (5) befindet sich am Ausgang des Mischrohres (4) und der Verdünnungsluftfilter (6) am
Eingang zum Mischrohr.
3 2
Die Filterflächenbelastung sollte 0,5 m /m s nicht überschreiten. Die Gastemperatur am Probenahmefilter (5)
wird während der Probenahme gemessen und registriert oder aufgezeichnet. Sie sollte 40 C nicht über-
schreiten.
41
EN 1948-1:2006 (D)
Die Absperr- oder Kontrollventile für den Gesamtgasstrom oder die Verdünnungsluft (10,12) werden mithilfe
eines Servomotors über eine Auswerte- und Kontrolleinheit oder einen PC (9) gesteuert.
Die Messgeräte zur Charakterisierung des Abgases, d. h. Druck, Temperatur, Abgasgeschwindigkeit und Ab-
gaszusammensetzung, werden zusätzlich im Abgaskanal für das Probenahmeverfahren benötigt. Diese Ab-
gasdaten können entweder durch eine Auswerte- und Kontrolleinheit oder einen PC (9) erhalten werden. Eine
Vakuumpumpe (13), ein Roots-Gebläse oder ein pressluftgetriebener Ejektor wird zur Absaugung verwendet.
Die dem Mischrohr zugeführte Luft wird in einem Trockenturm (14) getrocknet und, falls notwendig, gekühlt.
Das Probenahmesystem ist für Abgas-Probenahmevolumenströme von 1,5 m³/h bis 4 m³/h validiert.
Die Sonde, Absaugrohr (hergestellt aus Titan) und die Filtergehäuse werden mit Aceton und Toluen gereinigt.
Das Probengasfilter wird durch Verteilung von 20 µl bis 30 µl Portionen der Probenahmestandardlösung auf
unterschiedliche Stellen des Filters dotiert. Der Filter wird nicht früher als 2 h nach der Zugabe der Probe-
nahmestandards verwendet. Der PU-Schaum kann ebenfalls dotiert werden.
Die Probenahmeapparatur, inklusive jeglicher Sekundäraggregate, sollte nach Bild B.6 vollständig zusam-
mengebaut werden.
a) Die zwei Filter und die Adsorbenzien in den zwei Filtergehäusen (für Probe- und Verdünnungsluft) wer-
den justiert.
b) Die Sonde, das Absaugrohr und die Filtergehäuse werden miteinander verbunden. (Der Filter und die
Feststoffadsorbereinheit zur Reinigung der Außenluft (Verdünnungsluft) werden entsprechend 7.5 ge-
handhabt.)
B.5.6 Dichtheitsprüfung
Die Probenahmeapparatur wird auf Dichtheit geprüft, indem sie mit verschlossener Sonde evakuiert und der
Volumenfluss bei dem geringsten Druck, der sich während der Probenahme einstellt, gemessen wird. Der
gemessene Volumenstrom sollte < 5 % des üblichen Volumenstroms des Gesamtgasstromes (Probe- und
Verdünnungsluft) sein.
42
EN 1948-1:2006 (D)
B.5.8 Probenahme
Das Absaugrohr wird in den Abgaskanal eingeführt, wobei das Absperrventil (11) zuerst geschlossen bleibt.
Zusätzlich wird das Absaugrohr auf die Abgastemperatur vorgeheizt.
Die per isokinetische Teilstrom-Probenahme durchgeführte PCDD/PCDF-Probenahme wird durch die Auswer-
te- und Kontrolleinheit (9) oder einen PC reguliert. Mit Beginn des Probenahmeverfahrens werden zuerst die
Kontrollventile (10) und (12) geöffnet. Die Pumpe wird eingeschaltet und anschließend das Absperrventil (11)
geöffnet. Die Probenahme beginnt.
Mithilfe der Kontrollventile (11) und (12) können die relevanten Abgasströme reguliert werden. Es ist Sorge zu
tragen, dass die Temperatur am Probenahmefilter (5) 40 C nicht überschreitet.
Die Probenahme kann zu jeder Zeit unterbrochen werden (durch Schließen des Absperrventils (11) ), z. B. für
Messungen im Querschnitt des Abgaskanals, um die Sonde in eine andere Messachse zu bringen und dann
mit unveränderten Einstellungen fortzufahren. Während der Probenahme werden der Abgas-
Probenahmevolumenstrom (oder die Differenz zwischen Verdünnungsluft- und Gesamtgasstrom), die Gas-
temperatur am Probenahmefilter und die Abgasbedingungen aufgenommen oder automatisch registriert.
Die Probenahme wird durch Schließen des Absperrventils (11) und der Kontrollventile (12) sowie durch Ab-
schalten der Absaugaggregate beendet (13).
a) Die Sonde, das Absaugrohr und das Filtergehäuse werden sorgfältig getrennt.
b) Der Probenahmefilter und der PU-Pfropfen sowie der Filter und PU-Pfropfen von dem Verdünnungsluftfil-
tergehäuse werden isoliert und diese in sauberen Behältnissen transportiert.
c) Die Sonde, das Absaugrohr und die Filtergehäuse werden mit Aceton und Toluen gespült. (Falls Partikel
oder Rückstände auf der inneren Oberfläche der Geräte vorhanden sind, sind diese mit einem in Aceton
getränkten Glaswattebausch zu entfernen. Der Glaswattebausch ist später zusammen mit dem Filter zu
extrahieren). Die Spüllösungen werden vor der Extraktion im Dunkeln und unterhalb der Umgebungstem-
peratur gelagert.
43
EN 1948-1:2006 (D)
Legende
1 Sonde 11 Absperrventil (Gesamtgasstrom)
2 Krümmer 12 Kontrollventil, Verdünnungsluft
3 Absaugrohr (geregelt heizbar) 13 Absaugaggregat
4 Mischrohr 14 Trockenturm
5 Probenahmefilter (Glasfaserplanfilter und
PU-Schaumpfropfen)
6 Verdünnungsluftfilter (Glasfaserplanfilter und Abkürzungen
PU-Schaumpfropfen und Kontrollschaum)
7 Strömungsmessgerät, Gesamtgasstrom TR Temperatursensor
(Abgas und Verdünnungsluft) PR Druckanzeiger
8 Strömungsmessgerät, Verdünnungsluft PRD Differenzdruckanzeiger
9 Kontrolleinheit oder PC als Option QR Gasstromvolumenmessuhr
10 Regulierventil (Gesamtgasstrom) MK O2- oder CO2-
Konzentrationsmessgeräte
Die für die Temperatur und die Druckanzeiger verwendeten Indizes stehen für die folgenden Gasströme:
0 Gesamtgasstrom vom Filter
1 Gesamtgasstrom im Abgaskanal
2 Verdünnungsluft im Flussmesskanal
3 Abgasstrom
44
EN 1948-1:2006 (D)
Legende
a)
verdünnter Gesamt-Abgasstrom
3 3 3 3
30 m /h bis 40 m /h 15 m /h bis 20 m /h
Filtergehäuse Länge 390 mm 330 mm
Durchmesser 250 mm 180 mm
1 Glasinnentrichter Länge L1 120 mm 100 mm
Innerer Durchmesser d1 50 mm 40 mm
Innerer Durchmesser d2 180 mm 130 mm
2 Planfaserfilter Durchmesser d2 180 mm 130 mm
3 PU-Schaumpropfen Länge 50 mm 50 mm
Durchmesser 180 mm 130 mm
4 Kontroll-PU-Schaumpropfen Länge 50 mm 50 mm
Durchmesser 180 mm 130 mm
5 Glasinnenzylinder Länge L2 150 mm 120 mm
Innerer Durchmesser d2 180 mm 130 mm
Verdünnungsluftfilter Identisch mit Probenahmefilter
a)
Die Filterflächenbelastung sollte 0,5 m³/m²s nicht überschreiten.
B.6.1 Allgemeines
Da diese Variante mit der automatisierten Version nahezu identisch ist, werden in diesem Unterabschnitt nur
die Unterschiede beschrieben.
45
EN 1948-1:2006 (D)
Die Probenahmeapparatur ist in Bild B.8 wiedergegeben. Das System ist abgesehen von der automatisierten
Volumenflussregulierung und der Verwendung eines gefalteten Filters WB 50, ohne Paraffin6) anstelle eines
Planfilters identisch mit der automatisierten Version.
b) Mischrohr aus Titan, Länge 250 mm, Außendurchmesser 50 mm, Innendurchmesser 9 mm, tatsächliche
Mischzone 150 mm;
c) Filtergehäuse, Edelstahl, Länge 220 mm, Durchmesser 230 mm (für das Probenahmefilter);
e) Filtergehäuse aus Edelstahl, Länge 220 mm, Durchmesser 230 mm (für den Verdünnungsluftfilter);
6
f) Hülsenfilter: Micronfilter Typ WB 50 ), Glasfaser, Durchmesser 185 mm, Fläche etwa 1 m²;
g) PU-Schaum, Länge 50 mm, Spezifikationen: Dicke 5 cm, Dichte (EN ISO 845:1988 [17]) 35 kg/m³;
Das Verdünnungssystem ist für Abgas-Probenahmevolumenströme von 1,5 m³/h bis 4 m³/h validiert.
B.6.3 Dichtheitsprüfung
Die Probenahmeapparatur wird auf Dichtheit geprüft, indem sowohl die Öffnungen des Absaugrohres als auch
die des Trockenturmes verschlossen werden und die Pumpe eingeschaltet wird. Das System wird auf 75 kPa
evakuiert und das Ventil zu der Pumpe geschlossen. Falls die Druckanstiegsrate in dem System geringer als
0,2 kPa/min beträgt, kann das System eingesetzt werden.
Der Probengasvolumenstrom wird manuell justiert, indem der gewünschte Volumenstrom aus Messungen der
Abgasbedingungen berechnet wird.
6) B 50 ohne Paraffin ist der Handelsname des Produktes, geliefert von Dräger, Deutschland, und ist ein Beispiel für ein
geeignetes handelsübliches Produkt. Diese Angabe dient nur zur Unterrichtung der Anwender dieser Europäischen
Norm und bedeutet keine Anerkennung dieses genannten Produktes durch CEN.
46
EN 1948-1:2006 (D)
Legende
1 Sonde 11 Kontrollventil, Verdünnungsluft
2 Krümmer 12 Ventilator
3 Absaugrohr 13 Silikagelbett
4 Mischrohr 14 Entfeuchter
5 Probenahmefilter und PU-Schaum
6 Verdünnungsluftfilter, PU-Schaum und Abkürzungen
Kontroll-PU-Schaum
7 Flussmessung, verdünnter Abgasstrom TI Temperatursensor
8 Flussmessung, Verdünnungsluft PI Differenzdruck-Anzeige
9 Kontrolleinheit QR Gasvolumenmessgerät
10 Kontrollventil, verdünnter Abgasstrom TC Temperaturkontrolle
DP Differenzdruck
Die Probenahmeapparatur ist in Bild B.9 wiedergegeben (Details, siehe auch [13; 14]). Eine Probe wird aus
dem Abgasstrom gezogen und über einen mit Wasser betriebenen Kühler geleitet. Das Probengut wird in ei-
nem Kondensatkolben, in dem Gaswaschflaschensystem, auf dem Adsorptionsmaterial und auf einem Glas-
faserfilter gesammelt. Das Probengas wird unter 20 C abgekühlt. Das Kondensat und der größte Anteil der
Partikel werden in dem Kondensatkolben gesammelt. Die Gaswaschflasche und die Feststoffadsorbenzien
sind zur Erfassung der gasförmigen PCDD/PCDF nachgeschaltet. Ein Filter ist vor dem letzten Adsorbens
angeordnet, um die Probenahmeeffizienz für kleine Partikel zu erhöhen.
47
EN 1948-1:2006 (D)
Das wassergekühlte Absaugrohr ist im Bild B.10 wiedergegeben. Das Absaugrohr besteht aus zwei Rohren.
Das innere Rohr (nicht im Bild B.10 enthalten), das das Abgas führt, hat einen inneren Durchmesser von
8 mm und ist aus Titan, Quarz oder Borosilikat-Glas hergestellt. Das äußere Rohr (mit Innen- und Außenman-
tel), das zur Aufnahme des Kühlmittels für das innere Rohr dient, besteht aus Edelstahl oder ähnlichem Mate-
rial. Das innere Rohr ist mit PTFE-Dichtungen und Schnellverschluss-Verschraubungen in das äußere Rohr
eingepasst.
Für die Verbindung sollte kein Fett verwendet werden. Die Probenahmeapparatur wird zusammen mit einem
Pitot-Rohr auf einem Wagen installiert, der auf Schienen läuft, um während der Messperioden leicht die Pro-
benahmepunkte innerhalb des Abgaskanals abfahren zu können.
3 3
Die Probenahmeapparatur ist für Abgas-Probenahmevolumenströme im Bereich von 0,5 m /h bis 2,5 m /h
validiert.
Die benötigten Reagenzien haben den Reinheitsgrad „Pestizidanalytik“. Der PU-Schaum wird 8 h nacheinan-
der mit Toluen und Aceton durch Extraktion nach Soxhlet gereinigt.
Ein neues Absaugrohr wird für jede Probenahme eingesetzt. Die Glasgeräte werden im Labor mit Detergen-
zien und Wasser gereinigt, dann mit destilliertem Wasser, Aceton und Toluen gespült und anschließend ge-
trocknet. Die Glasgeräte werden dann bei 500 C 24 h ausgeheizt. Nach Herausnahme aus dem Ofen werden
sie sorgfältig in Aluminium-Folie eingewickelt und in Transportbehältnisse verpackt.
Vor der Probenahme wird der Inhalt der ersten Gaswaschflasche mit der Probenahmestandardlösung dotiert.
Sollte der Kondensatkolben während der Probenahme nicht mehr ausreichen, ist er durch einen anderen, der
die markierten Standards enthält, zu ersetzen. (Dieses ist bei der Berechnung der Ergebnisse in Betracht zu
ziehen).
Die Geräte werden, wie in Bild B.9 dargelegt, zusammengesetzt, wobei Sorge zu tragen ist, dass keine der
mit der Probe in Kontakt kommenden Oberflächen kontaminiert werden.
a) Das Adsorber-Modul besteht aus einem PU-Schaum, einem Glasfaserfilter und einem zusätzlichem
PU-Schaum. Er wird in einer sauberen Umgebung beschickt, um Kontamination zu vermeiden, in Alumi-
niumfolie eingepackt und in einer sauberen Umgebung bis zur Probenahme gelagert.
b) Kondensat: Es werden 200 ml destilliertes Wasser vor der Probenahme im Labor in den Kondensatkol-
ben gegeben.
c) Gaswaschflasche: Es werden 200 ml Ethylenglykol vor der Probenahme im Labor in die Gaswaschfla-
sche eingefüllt.
d) Während der Vorbereitung und dem Zusammenbau der Probenahmeapparatur sind alle Öffnungen,
durch die eine Kontamination stattfinden kann, bis kurz vor dem Zusammenbau oder ungefähren Beginn
der Probenahme verschlossen zu halten.
48
EN 1948-1:2006 (D)
B.7.6 Dichtheitsprüfung
Die Probenahmeapparatur wird auf Dichtheit geprüft, indem die Sonde verschlossen und die Pumpe einge-
schaltet wird. Falls ein Gasfluss nachweisbar ist, liegt eine Undichtheit vor und muss behoben werden.
Die Abgaskonditionen werden in Abhängigkeit von der Stabilität der Abgasgeschwindigkeit in regelmäßigen
Abständen von entweder 5 min oder 10 min geprüft. Der Probengasvolumenstrom wird dann eingestellt, um
isokinetische Bedingungen aufrechtzuerhalten.
B.7.8 Probenahme
a) Das Absaugrohr wird in den Abgaskanal eingeführt, wobei die Sondenöffnung von der Abgasströmung
weggedreht wird.
b) Die Kühlung des Absaugrohres wird eingestellt, um eine Temperatur von weniger als 20 C, aber unter
Vermeidung von Eisbildung, hinter dem gekühlten Absaugrohr sicherzustellen.
c) Die Sonde wird am Messpunkt positioniert und in dieser Position gesichert. Die Sondenöffnung wird in
Strömungsrichtung gedreht.
d) Die Pumpe wird eingeschaltet und die Volumenströme reguliert, um eine isokinetische Probenahme an
der Sonde sicherzustellen.
Am Ende der Probenahme wird das Ventil geschlossen, die Pumpe ausgeschaltet und das Absaugrohr vom
Abgaskanal zurückgezogen. Die Kühlflüssigkeit verbleibt, bis das Absaugrohr abgekühlt ist. Das Probengas-
volumen wird dann aufgezeichnet und die Probenahmeapparatur auf Dichtheit geprüft.
a) Das Absaugrohr wird gewaschen, indem etwa 400 ml Aceton und 400 ml Toluen durch die Probenah-
meapparatur in den Kondensatkolben gesaugt werden.
b) Das Absaugrohr wird dann von dem Kondensatkolben getrennt und das Insert wird von dem Mantel ab-
gezogen.
d) Die verbleibenden Teile der Probenahmeapparatur, die mit der Probe in Kontakt kommen, werden in eine
saubere Umgebung verbracht.
e) Das Adsorber-Modul wird von der Gaswaschflasche getrennt und in Folie eingewickelt.
f) Die Glasverbindungen für den Kondensatkolben und die Gaswaschflasche werden nacheinander mit
Aceton und dann mit Toluen gespült, in Folie eingewickelt und in das Labor zurückgebracht. Die Kolben
werden dann mit Stopfen versehen.
49
EN 1948-1:2006 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Wassergekühltes Absaugrohr 7 Organisches Lösemittel
2 Kühlwasser 8 Trockenmittel
3 Gaswaschflasche 9 Pumpe
4 PU-Schaum 10 Volumenregulier-Einheit
5 Filter 11 Pitot-Rohr
6 Kondensatkolben 12 Druckmesseinheit
50
EN 1948-1:2006 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Distanzring
2 Distanzstück
3 Distanzring
4 Distanzring
5 Distanzring
6 Distanzring
7 Äußeres Rohr (Außenmantel)
8 Inneres Rohr (Innenmantel)
9 Verschraubung
10 Verschraubung
11 Nippel
51
EN 1948-1:2006 (D)
Die Probenahmeapparatur ist in Bild B.11 wiedergegeben (Details siehe auch [15]). Im Vergleich zu der ande-
ren Gekühltes-Absaugrohr-Methode erlaubt diese Variante die Sammlung größerer Probengasvolumina wäh-
rend der gleichen Zeitintervalle. Das gesammelte Abgas durchströmt ein wasserumspültes Glas-Absaugrohr
zu einem Multi-Röhren-Kühler (siehe Bild B.12). Der Kühler besteht aus einem Bündel von 20 bis 50 Glasroh-
ren (300 mm bis 400 mm Länge, 10 mm bis 20 mm Durchmesser). Die Kombination von wassergekühltem
Absaugrohr und Kühler reduziert die Abgastemperatur um den geforderten Betrag. Zwei PU-Schäume (in ei-
ner Adsorber-Einheit, siehe Bild B.14), zwei Multi-Jet-Impinger (siehe Bild B.13), gefüllt mit Ethoxyethanol,
und ein Filter zwischen zwei PU-Schäume werden in Reihe miteinander verbunden.
3 3
Das Probenahmesystem ist für Volumenströme von 5 m /h bis 10 m /h validiert.
Bei dem verwendeten Adsorbens handelt es sich um einen Toluen-diisocyanat (TDI-)Polyether-Schaum mit
einer Dichte von etwa 33 g/l. Der Schaum wird als 100-mm × 100-mm-Zylinder eingesetzt.
Die Polyurethan-Schaum-Pfropfen werden durch 2- bis 3-stündige Extraktionen nach Soxhlet nacheinander
mit ultrareinem Methanol, Dichlormethan, Toluen und Aceton gereinigt. Dann werden sie in einem Vakuum-
ofen bei 40 C über Nacht getrocknet.
Die Glasgeräte werden im Labor durch nacheinander durchgeführte Spülvorgänge mit Dichlormethan, Toluen,
Methanol und Aceton, mit nachfolgendem Ausheizen in einem Ofen bei 350 C oder bei längerfristiger UV-
Bestrahlung, gereinigt.
Die Probenahmestandardlösung wird vor der Probenahme auf den ersten PU-Schaumpfropfen gegeben. Die
verwendete Menge wird mindestens 12 h vor der Probenahme in Fraktionen einheitlich über die Oberfläche
verteilt.
Die Geräte werden, wie im Bild B.11 wiedergegeben, zusammengebaut, wobei Sorge zu tragen ist, dass kei-
ne mit der Probe in Kontakt kommenden Oberflächen kontaminiert werden.
a) Die PU-Schäume werden in der Adsorber-Kartusche und dem Planfilter zwischen den letzten beiden
Pfropfen fixiert und die Impinger mit Diethylenglykol gefüllt;
b) Die Sonde, das wassergekühlte Absaugrohr, der Kühler und der Kondensatkolben werden miteinander
verbunden;
c) Die beiden Einheiten von Impinger und PU-Schäumen (mit dem Filter zwischen dem PU-Schaum) wer-
den verbunden;
d) Die Pumpe und die Volumenmess- und -regelgeräte werden miteinander verbunden;
e) Das wassergekühlte Absaugrohr und der Kühler werden mit dem Kühlaggregat oder mit der Wasserlei-
tung verbunden;
f) Das Eisbad zur Kühlung des Kondensatkolbens wird vorbereitet.
52
EN 1948-1:2006 (D)
B.8.6 Dichtheitsprüfung
Die Probenahmeapparatur wird auf Dichtheit geprüft, indem die Sonde verschlossen und die Pumpe einge-
schaltet wird. Falls ein Gasfluss nachweisbar ist, ist eine Undichtheit vorhanden und muss behoben werden.
Ein Pitot-Rohr wird in dem Abgaskanal positioniert, um die Abgasgeschwindigkeit nahe des Messpunktes zu
messen. Die Abgasbedingungen werden in 10-minütigen Intervallen oder häufiger, in Abhängigkeit von der
Stabilität der Abgasgeschwindigkeit, geprüft. Der Probengasvolumenstrom wird dann manuell justiert, um iso-
kinetische Bedingungen aufrechtzuerhalten.
B.8.8 Probenahme
a) Das Absaugrohr wird in den Abgaskanal eingeführt, wobei die Sondenöffnung von der Abgasströmung
weggedreht wird;
b) Die Kühlung des Absaugrohres wird eingestellt, um eine Temperatur von weniger als 20 C, bei Vermei-
dung von Eisbildung, sicherzustellen;
c) Die Sonde wird am Messpunkt positioniert und in dieser Position gesichert. Die Sondenöffnung wird in
Strömungsrichtung gedreht;
d) Die Pumpen werden eingeschaltet und die Volumenströme justiert, um eine isokinetische Probenahme
an der Sonde sicherzustellen.
Am Ende der Probenahme werden das Ventil geschlossen, die Pumpe abgeschaltet und das Absaugrohr vom
Abgaskanal zurückgezogen. Der Wasserfluss wird aufrechterhalten, bis das Absaugrohr abgekühlt ist. Das
Probengasvolumen wird dann aufgezeichnet und die Probenahmeapparatur auf Dichtheit überprüft.
a) Das Absaugrohr wird gewaschen, indem etwa 400 ml Aceton und 400 ml Toluen in den Kondensatkolben
gezogen werden;
b) Das Absaugrohr wird dann von dem Kondensatkolben getrennt und das Insert von dem Absaugrohr-
Mantel abgezogen. Die Enden des Absaugrohres werden mit Aluminiumfolie verschlossen;
c) Die verbliebenen Teile der Probenahmeapparatur, die mit der Probe in Kontakt kommen, werden in eine
saubere Umgebung verbracht;
d) Das Adsorber-Modul und das PU-Schaum-Filter-Modul werden von dem Impinger getrennt und in Folie
eingewickelt;
e) Die Glasverbindungen für den Kondensatkolben und den Impinger werden mit Aceton und anschließend
Toluen gespült, in Folie eingewickelt und zum Labor zurückgebracht. Die Kolben werden dann versiegelt.
53
EN 1948-1:2006 (D)
Legende
P Gekühltes Absaugrohr
C Kühler
PU Polyurethan-Schaum 1/2 und 3/4
Impg. 1 und 2 Impinger 1 und 2
F Filter
WS Kondensatkolben
V Ventil
PUMP Pumpe
G Gasmessuhr
54
EN 1948-1:2006 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Gaseinlass
2 Planschliff 180 mm mit Sicherungsring und Dichtung
3 Wasserauslass, Länge 80 mm, Durchmesser 20 mm
4 Röhren: Länge 290 mm, innerer Durchmesser 10 mm, Gesamtanzahl 55, Durchmesser: 150 mm
5 Kühlwassereinlass
6 Gasauslass
55
EN 1948-1:2006 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Fülleinrichtung NS 14/23
2 NS 60/46
3 Spezial-NS 15 mm Innendurchmesser
4 NS 60/45
5 Distanz Jet/Platte 3 mm bis 4 mm
6 Jet-Bohrung 2 mm
7 Platte, 3 mm Dicke
8 Rohr, Durchmesser 12 mm bis 15 mm
56
EN 1948-1:2006 (D)
Maße in Millimeter
Legende
1 Planschliff 45
2 Perforierte Glasplatte
3 PU-Schaum 1
4 Sicherungsring
5 Planschliff
6 PU-Schaum 2
7 Glasring; gegen diesen Ring wird der Filter positioniert
8 Planfilter
57
EN 1948-1:2006 (D)
Anhang C
(informativ)
C.1 Allgemeines
Feststoffadsorbens (falls eingesetzt):
C.2 XAD-2
Die XAD-2-Menge sollte zumindest 30 g betragen. In einer Glaskartusche mit einem inneren Durchmesser
< 32 mm und einer linearen Geschwindigkeit < 34 cm/s
Reinigung des XAD-2: Das Harz wird gereinigt, indem es zuerst mehrere Male mit Wasser, Methanol und
Dichlormethan ausgiebig gewaschen wird, bis die Filtrate nicht mehr trüb erscheinen. Das XAD-2 wird dann in
einer Apparatur nach Soxhlet mit Toluen zumindest 48 h extrahiert. Der Extrakt wird mehrmals erneuert. Das
XAD-2 wird dann mit Dichlormethan gewaschen, und das verbleibende Dichlormethan an einem Rotations-
verdampfer unter kontrolliertem Vakuum (50 kPa, Badtemperatur 40 C) abgezogen. Die Reinheitskontrolle
des Harzes erfolgt durch Extraktion mit Toluen und GC/MS-Analyse. Auch wenn ein kommerziell erhältliches
Harz bereits gereinigt ist, muss dieses ebenfalls überprüft werden. Das gereinigte XAD-2 wird in einer Glas-
flasche mit einem gasdichten Schraubverschluss gelagert.
C.3 PU-Schaum
Mit einer Dichte von ungefähr 33 g/l
Die Dicke des PU-Schaumes sollte 5 cm betragen bei einer Geschwindigkeit des Probengases von 300 mm/s
durch den PU-Schaum.
Vorbereitung des PU-Schaumes: Die PU-Schaumpfropfen werden in Form eines Zylinders von geeigneter
Größe aus Schaumscheiben ausgeschnitten und wie folgt gereinigt:
a) Intensives Kochen über 2 h bis 3 h in den folgenden Lösemitteln: Methanol, Dichlormethan, Toluen, Ace-
ton;
b) Ausdrücken des Acetons, Verteilung der Pfropfen auf einem Aluminiumblatt und Trocknung am besten
über Nacht in einem Trockenofen bei 40 C.
Die gereinigten PU-Schaumpfropfen werden in braunen Glasflaschen gelagert, ohne dass sie dabei zusam-
mengedrückt werden. Eine repräsentative Anzahl von gereinigten PU-Schäumen wird re-extrahiert und das
Extrakt auf PCDD/PCDF analysiert.
C.4 Porapak PS
Reinigung des Porapak PS: Porapak PS (50 mesh bis 80 mesh) wird in einer Apparatur nach Soxhlet zuerst
mit Acetonitril 8 h, anschließend mit Toluen 4 h und schließlich mit Dichlormethan 4 h extrahiert. Es wird dann
3 h bei 80 C getrocknet. Das getrocknete Material wird in Glasflaschen mit Schliffstopfen gelagert. Die für die
Extraktion verwendeten Lösemittel werden jeweils 2-mal vor Gebrauch destilliert.
58
EN 1948-1:2006 (D)
Anhang D
(informativ)
Probenahmeprotokoll
Herausgeber: Datum:
Referenz: Seite: 1/3
GASDATEN
PROBENAHMEORT
KANALQUERSCHNITT m2
TEMPERATUR C
PROBENAHMEDATEN
APPARATUR 1 APPARATUR 2
UNTERBRECHUNGSDAUER h : min
UNTERBRECHUNGSDAUER h : min
MESSDAUER h : min
ABGAS-PROBENAHMEVOLUMEN
an der Gasuhr m3
Temperatur C
Druck kPa
unter Norm- und Bezugsbedingungen,
101,325 kPa, 273,15 K, trocken, bezogen auf O2/CO2 m3
ABGAS-PROBENAHMEVOLUMEN „GASFÖRMIG“
an der Gasuhr m3
Temperatur C
Druck kPa
bei 101,325 kPa, 273,15 K, trocken, bezogen auf O2/CO2 m3
THEORETISCHES ISOKINETISCHES ABGAS- m3
PROBENAHMEVOLUMEN
ISOKINETISCHES VERHÄLTNIS
59
EN 1948-1:2006 (D)
Herausgeber: Datum:
Referenz: Seite: 2/3
VERFAHREN
LABOR
SYSTEMIDENTIFIKATION
SONDENMATERIAL
SONDENDURCHMESSER mm
ABSAUGROHR-MATERIAL
ABSAUGROHR-DURCHMESSER mm
ABSAUGROHR-LÄNGE m
ABSAUGROHR BEHEIZT C
FILTER
NUMMER
TYP
MATERIAL
QUALITÄT
FLÄCHE m2
TEMPERATUR C
KÜHLER
NUMMER
TYP
MATERIAL
QUALITÄT
DURCHMESSER mm
TEMPERATUR C
ADSORBERSTUFE
NUMMER
TYP
MATERIAL
MENGE g
DURCHMESSER mm
LÄNGE mm
TEMPERATUR C
GASGESCHWINDIGKEIT m/s
DOTIERTES PROBENAHMEAPPARATURENTEIL
60
EN 1948-1:2006 (D)
Herausgeber: Datum:
VORMESSUNG
GESCHWINDIGKEITSPROFIL
61
EN 1948-1:2006 (D)
Anhang E
(informativ)
Bezug zu EU-Richtlinien
Diese Europäische Norm wurde im Rahmen eines Mandates, das dem CEN von der Europäischen Kommis-
sion und der Europäischen Freihandelszone erteilt wurde, erarbeitet und unterstützt grundlegende Anforde-
rungen der EU-Richtlinie 94/67/EG vom 16. Dezember 1994 über die Verbrennung gefährlicher Abfälle und
der EU-Richtlinie 2000/76/EG vom 4. Dezember 2000 über die Verbrennung von Abfällen.
WARNHINWEIS: Für Produkte, die in den Anwendungsbereich dieser Norm fallen, können weitere An-
forderungen und weitere EU-Richtlinien anwendbar sein.
Diese Norm ist geeignet, Anforderungen der EU-Richtlinie 94/67/EG über die Verbrennung gefährlicher Abfäl-
le und der EU-Richtlinie 2000/76/EG über die Verbrennung von Abfällen zu unterstützen.
Die Übereinstimmung mit dieser Norm ist eine Möglichkeit, die relevanten grundlegenden Anforderungen der
betreffenden Richtlinie und der zugehörigen EFTA-Vorschriften zu erfüllen.
62
EN 1948-1:2006 (D)
Literaturhinweise
[1] Richtlinie 94/67/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 1994 über die
Verbrennung gefährlicher Abfälle
[2] Richtlinie 2000/76/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 4. Dezember 2000 über die
Verbrennung von Abfällen
[3] van den Berg, M. et al. Toxic Equivalency Factors (TEFs) for PCBs, PCDDs, PCDFs for humans and
wildlife. Environ Health Perspect, 106, 1998
[4] prEN ISO 9169:2004, Luftbeschaffenheit — Definition und Ermittlung von Verfahrenskenngrößen einer
automatischen Messeinrichtung (ISO/DIS 9169:2004)
[5] Donnelly, J.R., A.E. Dupuy, D.D. McDaniel, R. Harless, R.K. Robeson: Quality assurance samples for
the dioxin monitoring program: an interlaboratory study. In: Chlorinated Dioxins and Dibenzofurans in
the Total Environment II (1985) pp. 339/335, Eds. L.H. Keith, C. Rappe, G. Choudhary; Butterworth,
Boston
[6] International Agency for Research on Cancer, Polychlorinated Dibenzo-para-Dioxins. IARC Mono-
graphs, last updated December, 1997
[7] Van Leeuwen, F.X.R.: Derivation of toxic equivalency factors (TEFs) for dioxin-like compounds in hu-
mans and wildlife. Organohalogen Compounds 34 (1997) p. 237
[8] NATO/CCMS (North Atlantic Treaty Organisation/Committee on the Challenge of Modern Society) In-
ternational Toxicity Equivalence Factor (I-TEF) method of risk assessment for complex mixtures of di-
oxins and related compounds, 186, 1988.
[9] Unichim method 825:1989 Misure alle emissioni – Flussi gassosi convogliati – Campionamento e de-
terminazione di microinquinanti organici (campionamento, determinazione IPA, determinazione PCDD
+ PCDF, determinazione PCB). (Stationary source emission measurements – Conveyed gas flows –
Sampling and determination of organic micropollutants (sampling, PAH determination, PCDD and
PCDF determination, PCB determination))
[10] Coleman, P.: Stack sampling of toxic organic micropollutants. In: Measurement of Airbourne Pollutants
(1993) Eds. S. Couling, Butterworth Heinemann, London, UK ISBN 0 7506 0885 4.
[11] VDI 3499 Blatt 2:2004, Messen von Emissionen — Messen von polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen
(PCDD) und Dibenzofuranen (PCDF) — Filter/Kühler-Methode; Ausführungsbeispiel zur DIN EN 1948
3
im Konzentrationsbereich <0,1 ng I-TEQ/m und Ergänzung für den Konzentrationsbereich >0,1 ng
3
I-TEQ/m . Berlin, Beuth Verlag
[12] VDI 3499 Blatt 1:2003, Messen von Emissionen — Messen von polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen
(PCDD) und Dibenzofuranen (PCDF) — Verdünnungsmethode; Ausführungsbeispiel zur DIN EN 1948
3
im Konzentrationsbereich <0,1 ng I-TEQ/m und Ergänzung für den Konzentrationsbereich >0,1 ng
3
I-TEQ/m ; Bestimmung in Filterstaub, Kesselasche und in Schlacken. Berlin, Beuth Verlag
[13] Marklund S., G. Söderström, K. Ljung, C. Rappe, M. Kraft and H.-P. Hagenmaier: Parallel sampling
using various sampling techniques at a Swedish MSW incinerator. Waste. Manage. Res. 10 (1992)
pp. 21/36
[14] Bröker, G., M. Oehme, H. Bollmacher, P. Coleman, D. Fraisse, A. de Jong, M. Knoche, K. Lützke and
S. Marklund: Standardization of dioxin measurement procedures for incinerator waste gases according
to the European Standard EN 1948. Gefahrstoffe - Reinhaltung der Luft 4 (1998) pp. 141/147
63
EN 1948-1:2006 (D)
[15] Brenner, K.S., I.H. Dorn, G. Menz: Polyurethane (PU)-Foam-Plug/Impinger Sampling Train for Monitor-
ing of PCDD/F-Emissions from Incinerators and Other Emission Sources. Toxicol. Environ. Chem. Vol.
41 (1994) pp.187/208
[16] VDI 3499 Blatt 3:2004, Messen von Emissionen — Messen von polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen
(PCDD) und Dibenzofuranen (PCDF) — Gekühltes-Absaugrohr-Methode; Ausführungsbeispiel zur DIN
3
EN 1948 im Konzentrationsbereich <0,1 ng I-TEQ/m und Ergänzung für den Konzentrationsbereich
3
>0,1 ng I-TEQ/m . Berlin, Beuth Verlag
[17] EN ISO 845:1995, Schaumstoffe aus Kautschuk und Kunststoffen — Bestimmung der Rohdichte
(ISO 845:1988)
64