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Ortsbewegliche Gasflaschen
Gestaltung und Konstruktion von nahtlosen wiederbefüllbaren ortsbeweglichen
Gasflaschen aus Stahl mit einem Fassungsraum von 0,5 Liter bis einschließlich 150 Liter
Teil 2: Nahtlose Flaschen aus Stahl mit einem Rm-Wert von 1 100 MPa und darüber
Deutsche Fassung EN 1964-2:2001 EN 1964-2
ICS 23.020.30
Die Europäische Norm EN 1964-2:2001 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort
Die vorliegende Europäische Norm EN 1964-2 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 23 "Ortsbe-
wegliche Gasflaschen" erarbeitet.
Fortsetzung 50 Seiten EN
ICS 23.020.30
Deutsche Fassung
Transportable gas cylinders - Specification for the design Bouteilles à gaz transportables - Spécifications pour la
and construction of refillable transportable seamless steel conception et la fabrication de bouteilles à gaz
gas cylinders of water capacities from 0,5 litre up to and rechargeables et transportables, en acier sans soudure, de
including 150 litres - Part 2: Cylinders made of seamless capacité en eau comprise entre 0,5 litre et 150 litres inclus
steel with an Rm value of 1100 MPa and above - Partie 2: bouteilles en acier sans soudure d'une valeur Rm
égale ou supérieure à 1100 MPa
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen
dieser Europäischen Norm ohne jede Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist. Auf dem letzen Stand befindliche Listen
dieser nationalen Normen mit ihren bibliographischen Angaben sind beim Management-Zentrum oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Französisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache,
die von einem CEN-Mitglied in eigener Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Management-
Zentrum mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland,
Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Republik und
dem Vereinigten Königreich.
© 2001 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Ref. Nr. EN 1964-2:2001 D
Verfahren, sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN
vorbehalten.
EN 1964-2:2001 (D)
Inhalt
Seite
Vorwort........................................................................................................................................................................ 3
Einleitung .................................................................................................................................................................... 3
1 Anwendungsbereich ..................................................................................................................................... 4
2 Normative Verweisungen ............................................................................................................................. 4
3 Benennungen und Symbole......................................................................................................................... 5
4 Werkstoffe und Wärmebehandlung............................................................................................................. 7
5 Gestaltung...................................................................................................................................................... 9
6 Bau und Ausführung .................................................................................................................................. 13
7 Prüfungen .................................................................................................................................................... 15
8 Konformitätsbewertung.............................................................................................................................. 27
9 Kennzeichnung............................................................................................................................................ 27
Anhang A (normativ) Erstmalige Prüfung und Abnahmeprüfung...................................................................... 28
Anhang B (normative) Beschreibung, Bewertung von Herstellungsfehlern und Bedingungen für die
Zurückweisung von nahtlosen Gasflaschen aus Stahl zum Zeitpunkt der Sichtprüfung ................... 32
Anhang C (normativ) Ultraschallprüfung .............................................................................................................. 40
Anhang D (informativ) Beispiele einer Bescheinigung für die Bauartzulassung und die
Abnahmeprüfung ........................................................................................................................................ 45
Literaturhinweise...................................................................................................................................................... 50
2
EN 1964-2:2001 (D)
Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom CEN/TC 23 Ortsbewegliche Gasflaschen, dessen Sekretariat vom BSI
gehalten wird, erarbeitet.
Diese Europäische Norm muss den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines
identischen Textes oder durch Anerkennung bis März 2002, und etwaige entgegenstehende nationale Normen
müssen bis März 2002 zurückgezogen werden.
Diese Europäische Norm wurde zur Bezugnahme ins RID und/oder in die technischen Anhänge des ADR
vorgeschlagen. Daher gelten die in diesem Zusammenhang in den normativen Verweisungen aufgeführten
Normen, welche Grundanforderungen des RID/ADR umfassen, die in der vorliegenden Norm nicht behandelt
wurden, nur dann als normativ, wenn diese Normen selbst im RID und/oder in den technischen Anhängen des
ADR in Bezug genommen werden.
Diese Norm ist Teil einer Reihe von drei Normen für wiederbefüllbare nahtlose Gasflaschen aus Stahl mit einem
Fassungsraum von 0,5 bis einschließlich 150 Liter für verdichtete, verflüssigte und unter Druck gelöste Gase:
Teil 1: Nahtlose Flaschen aus Stahl mit einem Rm-Wert weniger als 1 100 MPa
Teil 2: Nahtlose Flaschen aus Stahl mit einem Rm-Wert von 1 100 MPa und darüber
Teil 3: Nahtlose Flaschen aus nichtrostendem Stahl mit einem Rm-Wert weniger als 1 100 MPa
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder
gehalten, diese europäische Norm zu übernehmen: Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich,
Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden,
Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Einleitung
Diese Norm behandelt Festlegungen zur Bauart, zum Werkstoff, zur Herstellung, Prüfung und Zulassung von
wiederbefüllbaren ortsbeweglichen nahtlosen Gasflaschen aus Stahl. Die gegebenen Festlegungen basieren auf
der Kenntnis und der Erfahrung mit den Bauartanforderungen, Herstellungsverfahren und der Kontrolle bei der
Herstellung von Gasflaschen für den üblichen Gebrauch in den Ländern der CEN - Mitglieder.
3
EN 1964-2:2001 (D)
1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt Mindestanforderungen bezüglich Werkstoff, der Gestaltung, Konstruktion und Verfahren,
Herstellungsprozesse und Versuche bei der Herstellung von wiederbefüllbaren nahtlosen ortsbeweglichen
Gasflaschen aus Stahl mit einem Fassungsraum ab 0,5 l bis einschließlich 150 l für verdichtete, verflüssigte und
unter Druck gelöste Gase fest.
Diese Norm gilt für Gasflaschen mit einem Wert von Rm max ≥ 1 100 MPa. Sie gilt nicht für Gasflaschen mit einem
Durchmesser > 140 mm wo entweder der Wert von. Rm max > 1 300 MPa oder die Auslegungswanddicke > 12 mm
ist. Sie gilt auch nicht für Flaschen mit einem Durchmesser ≤ 140 mm wo entweder Rm max ≥ 1 400 MPa oder die
Auslegungswanddicke ≥ 6 mm ist, weil außerhalb dieser Grenzen möglicherweise zusätzliche Anforderungen
anzuwenden wären.
ANMERKUNG 1 Für die Verträglichkeit von Güte- und Festigkeitsbereichen von Stählen, die bei der Gasflaschenherstellung
verwendet werden und für den vorgesehenen Gasbetrieb und die vorgesehenen Betriebsbedingungen geeignet sein müssen,
siehe 4.1.4.
ANMERKUNG 2 Diese Norm ist auch geeignet für die Herstellung von Flaschen mit einem Fassungsraum kleiner als 0,5 l.
2 Normative Verweisungen
Diese Europäische Norm enthält durch datierte oder undatierte Verweisungen Festlegungen aus anderen
Publikationen. Diese normativen Verweisungen sind an den jeweiligen Stellen im Text zitiert und die Publikationen
sind nachstehend aufgeführt. Bei starren Verweisungen gehören spätere Änderungen oder Überarbeitungen dieser
Publikationen nur zu Europäische Norm, falls sie durch Änderung oder Überarbeitung eingearbeitet sind. Bei
undatierten Verweisungen gilt die letzte Ausgabe der in Bezug genommenen Publikation.
EN 473, Qualifizierung und Zertifizierung von Personal der zerstörungsfreien Prüfung; Allgemeine Grundlagen.
EN ISO 6506-1, Metallische Werkstoffe Härteprüfung nach Brinell Teil 1: Prüfverfahren (ISO 6506-1:1999).
EN ISO 11114-1:1997, Ortsbewegliche Gasflaschen Verträglichkeit von Werkstoffen für Gasflaschen und
Ventile mit den in Berührung kommenden Gasen Teil 1: Metallische Werkstoffe (ISO 11114-1:1997).
4
EN 1964-2:2001 (D)
3.1 Definitionen
3.1.1
Streckgrenze:
Wert für die untere Streckgrenze Rel oder für Stähle, die keine ausgeprägte Streckgrenze haben, die 0,2%ige
Dehngrenze R p 0, 2
3.1.2
Abschrecken:
Härte-Wärmebehandlung, bei der eine Gasflasche, die bis zu einer einheitlichen Temperatur oberhalb des
kritischen Punktes (AC3, wie in EN 10052 definiert) des Stahls erwärmt worden ist, schnell in einem geeigneten
Medium abgekühlt wird.
3.1.3
Anlassen:
Weichglühen durch Wärmebehandlung, was auf das Abschrecken folgt bei der die Gasflasche bis zu einer
einheitlichen Temperatur unterhalb des kritischen Punktes (AC1, wie in EN 10052 definiert) erwärmt wird.
3.1.4
Prüflos:
eine Anzahl von 200 Gasflaschen und den zusätzlich Gasflaschen für die zerstörende Prüfung, mit gleichen
nominellen Durchmessern, gleicher Dicke und der gleichen Konstruktion, hergestellt aus der gleichen
Stahlschmelze, welche der gleichen Wärme Behandlung mit gleicher Zeit unterzogen wurde.
3.1.5
Berstdruck:
während der Berstprüfung erreichter höchster Druck.
3.1.6
Prüfdruck:
erforderlicher Druck, der während der Druckprüfung zur Anwendung kommt.
3.1.7
Beanspruchungsfaktor
F:
Der Quotient aus der Wandbeanspruchung bei Prüfdruck (ph) und dem garantierten Mindestwert der Streckgrenze
(Re).
3.1.8
Zuständige Stelle:
verantwortliche Organisation zur Überprüfung der Konformität der Gasflaschen nach dieser Norm.
Anmerkung Im Hinblick auf die Anwendung für den Gefahrguttransport kann dies - in Abhängigkeit von den ausgewählten
Modulen entweder eine benannte Stelle oder eine zugelassene Stelle oder eine Stelle des Herstellers sein.
3.2 Symbole
a2 Erforderliche Mindestwanddicke in der Mitte des konkaven Bodens in Millimetern (siehe Bild 2)
5
EN 1964-2:2001 (D)
A Bruchdehnung in Prozent
b Erforderliche Mindestwanddicke in der Mitte des konvexen Bodens in Millimetern (siehe Bild 1)
H Außenhöhe vom gewölbten Teil (konvexer oberer und unterer Boden) in Millimetern (siehe Bild 1)
pb Gemessener Berst-Überdruck, in bar1) , über atmosphärischen Druck bei der hydraulischen Berst-
prüfung
1)
pf gemessener Versagensdruck, in bar , über atmosphärischen Druck bei der Berstprüfung an
gekerbten Gasflaschen
1)
ph Prüfüberdruck bei Wasserdruckprüfung, in bar , über atmosphärischen Druck
1)
ps Auslegungsarbeitsdruck, in bar , über atmosphärischen Druck ( berechnet als 2/3 ph)
1)
pw Arbeitsdruck, in bar , über atmosphärischen Druck
1)
py beobachteter Fließdruck in bar , über atmosphärischen Druck
Rea Tatsächlicher Wert der Streckgrenze in Megapascal, bestimmt durch den Zugversuch (siehe 7.1.2.1)
Rm Tatsächlicher Wert der Zugfestigkeit in Megapascals, bestimmt durch den Zugversuch (siehe 7.1.2.1)
5
1) 1 bar = 10 Pa = 0,1 MPa
6
EN 1964-2:2001 (D)
4.1.1 Die zur Herstellung verwendeten Stähle müssen die Anforderungen dieser Norm erfüllen.
4.1.2 Der Stahl zur Flaschenherstellung muss ausreichend alterungsbeständige Eigenschaften besitzen und
darf nicht unberuhigt sein. In Fällen, in denen eine Prüfung dieser alterungsbeständigen Eigenschaft gefordert wird,
müssen die Kriterien, nach denen sie bestimmt werden soll, mit dem Kunden vereinbart und im Auftrag festgelegt
werden.
4.1.3 Der Gasflaschen-Hersteller muss Methoden zur Identifizierung der Gasflaschen mit der Stahlschmelze,
aus der die Gasflaschen hergestellt sind, festlegen.
4.1.4 Die in dieser Norm aufgeführten hochfesten Stähle sind üblicherweise nicht für korrosive oder
versprödende Gase geeignet ( siehe EN ISO 11114-1). Die Verträglichkeit muss mittels einer geeigneten Methode
nachgewiesen werden, wenn die Gasflaschen mit solchen Gasen gefüllt werden sollen.
4.2.1 Die chemische Zusammensetzung von allen Stählen muss festgelegt und aufgezeichnet werden
einschließlich:
Nickel-, Chrom- und Molybdängehalt und alle anderen Legierungselemente, die zu diesem Zweck zugefügt
werden.
Kohlenstoff-, Mangan- und Siliziumgehalte und, soweit geeignet, Nickel-, Chrom- und Molybdängehalte müssen
innerhalb solcher Toleranzen angegeben werden, dass die Differenzen zwischen den maximalen und minimalen
Werten der Schmelze die in Tabelle 1 enthaltenen Grenzwerte nicht übersteigen.
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EN 1964-2:2001 (D)
Der Gehalt von V, Nb, Ti, B, Zr darf in der Summe den Wert von 0,15 % nicht übersteigen.
Der tatsächliche Gehalt aller absichtlich zugesetzten Elemente muss mit den obigen Festlegungen übereinstimmen
und angegeben werden.
4.2.2 Schwefel und Phosphor dürfen in der Schmelzanalyse des Werkstoffs, der für die Herstellung von
Gasflaschen verwendet wird, die Werte in Tabelle 2 nicht überschreiten.
Elemente Gehalt
Schwefel 0,010 %
Phosphor 0,015 %
Schwefel und Phosphor 0,020 %
4.2.3 Der Flaschenhersteller muss sich die Schmelzanalysen von den für die Flaschenkonstruktion zu
verwendenden Stählen beschaffen und bereitstellen.
Sollten Stückanalysen gefordert werden, müssen sie an Probestücken durchgeführt werden, die entweder aus
einem Werkstoff der Produktion, welche der Lieferung des Stahlherstellers an den Gasflaschen-Hersteller
entspricht, oder aus einer fertigen Flasche entnommen worden sind. Bei Stückanalysen müssen die maximal
erlaubten Abweichungen der Grenzen für Schmelzanalysen mit den in EN 10028-1 angegebenen Werten
übereinstimmen.
ANMERKUNG EN 10028-1 ist eine Grundnorm mit Querverweisen zu den aktuellen Tabellen mit den zulässigen
Abweichungen von den anderen teilen der EN 10028
4.3 Wärmebehandlung
4.3.1 Der Gasflaschen-Hersteller muss das Wärmebehandlungsverfahren, das an der gefertigten Flasche
ausgeführt worden ist, bescheinigen.
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EN 1964-2:2001 (D)
4.3.2 Abschrecken in anderen Medien als Mineralöl ist gestattet, vorausgesetzt, dass durch die Methode rissfreie
Flaschen hergestellt werden. Wenn die Kühlrate in dem Medium größer als 80 % der Kühlrate in Wasser bei 20 °C
ohne Zusätze ist, muss jede hergestellte Flasche einem Verfahren der zerstörungsfreien Prüfung unterzogen
werden, um nachzuweisen, dass sie frei von Rissen ist (siehe 6.4).
4.3.3 Der Anlaßvorgang muss die erforderlichen mechanischen Eigenschaften erreichen. Die tatsächliche
Temperatur, der eine Stahlart ausgesetzt wird, um eine bestimmte Zugfestigkeit zu erreichen, darf um nicht mehr
als 30 °C von der vom Gasflaschen-Hersteller angegebenen Temperatur abweichen.
5 Gestaltung
5.1 Allgemeines
5.1.1 Die Berechnung der Wanddicke der drucktragenden Teile muss auf die Streckgrenze (Re) des Werkstoffes
bezogen werden.
5.1.2 Flaschen können mit einer oder zwei Öffnungen entlang der Flaschenmittelachse konstruiert sein.
5.1.3 Zu Berechnungszwecken ist der Wert der Streckgrenze (Re) auf den maximalen Wert 0,90 Re begrenzt.
5.1.4 Der Innendruck, auf dem die Berechnung der Wanddicke beruht, muss der Prüfüberdruck (ph) sein.
Der maximale Wert der Zugfestigkeit ist begrenzt durch die Fähigkeit des Stahls, den Anforderungen von A.1
(Bauartzulassung) und A.2 (Abnahmeprüfung) zu genügen. Der maximale Zugfestigkeitsbereich muss 120 MPa
betragen ( d. h. Rm ,max − Rm ,min ≤ 120 MPa ).
Der tatsächliche Wert der Zugfestigkeit, wie nach 7.1.2.1 bestimmt, darf bei Flaschen mit einem Außendurch-
messer > 140 mm 1 300 MPa und darf bei Flaschen mit einem Außendurchmesser ≤ 140 mm 1 400 MPa nicht
übersteigen.
Die garantierte Mindestwanddicke der zylindrischen Teile (a') darf nicht kleiner sein als der nach den
Gleichungen (1) und (2) errechnete Wert; zusätzlich muss die Bedingung (3) erfüllt werden:
10 FRe − 3 p h
D
a= 1− (1)
2 10 FRe
0,65
oder 0,77 ist.
( Re /R g )
D
a≥ + 1 mm (2)
250
Das Berst-Verhältnis pb/ph ≥ 1,6 muss durch Prüfung erfüllt werden. (3)
9
EN 1964-2:2001 (D)
ANMERKUNG Wenn die Anforderungen ein Ergebnis zeigen, bei dem die garantierte Mindestwanddicke (a') des
Flaschenkörpers ≥ 12 mm ist bei einem Durchmesser D > 140 mm oder die garantierte Mindestwanddicke (a') ≥ 6 mm ist bei
einem Durchmesser D ≤ 140 mm, dann würde eine solche Konstruktion nicht unter den Anwendungsbereich dieser Norm fallen.
5.4.1 Die Formen in Bild 1 sind typisch für konvexe Hals- und Bodenenden. Die Form A ist eine Bodenform von
aus Rohren und Blechen hergestellten Flaschen, die Formen C und D sind Bodenformen von fließgepressten
Flaschen, und die Form B ist ein Halsende.
5.4.2 Werden konvexe Enden angewendet, dann werden folgende Mindestwerte empfohlen:
r = 0,075 D
Der Flaschenhersteller muss durch einen Innendruckschwellversuch an einem Baumuster, wie in A.1, nachweisen,
dass die Gestaltung zufriedenstellend ist.
10
EN 1964-2:2001 (D)
Legende
1 zylindrischer Teil
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EN 1964-2:2001 (D)
Werden konkave Böden angewendet (siehe Bild 2), dann werden folgende Mindestwerte empholen:
a1 = 2a
a2 = 2a
h = 0,12 D
r = 0,075 D
Um eine zufriedenstellende Spannungsverteilung zu erreichen, muss die Dicke der Flaschenwand in der Zone des
Übergangsbereiches vom zylindrischen Teil zum Boden stetig ansteigen. Die Wand muss frei von Fehlern sein.
Der Flaschenhersteller muss durch einen Inndruckschwellversuch an einem Baumuster, wie in A.1 gefordert,
nachweisen, dass die Gestaltung zufriedenstellend ist.
5.6.1 Der Außendurchmesser und die Dicke des geformten Halsendes der Flasche müssen zur Aufnahme des
Drehmomentes beim Anbringen des Ventils in die Flasche ausreichend dimensioniert sein. Das Drehmoment kann
in Abhängigkeit vom Gewindedurchmesser, von der Gewindeform und von der Dichtung, die beim Anbringen des
Ventils gebraucht wird, variieren.
ANMERKUNG Empfohlene Drehmomente bei der Anbringung von Ventilen siehe EN ISO 13341.
5.6.2 Die Wanddicke im Flaschenhals muss ausreichend dimensioniert sein, um eine bleibende Verformung des
Halses während des Einschraubens des Ventils in die Flasche zu verhindern. Wenn die Flasche jedoch besonders
dafür ausgelegt ist, mit einer Halsverstärkung, wie Schutzkragen oder aufgeschrumpfter Halsring, versehen zu
werden, kann dies berücksichtigt werden (siehe EN ISO 13341).
12
EN 1964-2:2001 (D)
5.7 Fußringe
Wenn die Flasche mit einem Fußring ausgestattet ist, muss dieser ausreichend stark, wie zwischen den Beteiligten
vereinbart, und aus einem Werkstoff sein, der verträglich mit dem Werkstoff der Flasche ist. Zusätzlich sollte die
Form vorzugsweise zylindrisch sein und muss der Flasche ausreichende Standfestigkeit geben. Der Fußring muss
an der Flasche durch eine andere Methode als Schweißen, Hartlöten oder Löten gesichert sein. Vertiefungen, in
denen sich Wasser sammeln kann, müssen dicht sein, wobei Schweißen, Hartlöten oder Löten an der Flasche, um
das Eindringen von Wasser zu verhindern, nicht erlaubt sind.
5.8 Halsringe
Wenn ein Halsring vorgesehen ist, muss dieser ausreichend dick sein, wie zwischen den Beteiligten vereinbart,
und der Werkstoff des Halsrings mit dem der Flasche verträglich sein und muss sicher durch eine andere Methode
als Schweißen, Hartlöten oder Löten an der Flasche angebracht sein.
Der Hersteller muss sicherstellen, dass die Abzugskraft, um den Halsring zu entfernen, größer ist als das 10fache
Gewicht der leeren Flasche, aber nicht kleiner als 1 000 N, und dass das Mindest-Drehmoment zum Drehen des
Halsrings größer ist als 100 Nm.
5.9 Zeichnungen
Eine vollständig bemaßte Zeichnung, welche die kennzeichnenden Daten der Werkstoffe und Details über ständig
mit der Flasche verbundene Teile enthält, muss vorgelegt werden.
6.1 Allgemein
Zum Verschließen der Böden darf kein Zusatz - Werkstoff hinzugefügt werden. Böden dürfen nicht verschlossen
werden, um etwaige Herstellungsfehler zu korrigieren.
6.2 Wanddicke
Jede Flasche muss auf ihre Wanddicke hin kontrolliert werden. Die Wanddicke darf nirgends geringer sein als die
festgelegte Mindestwanddicke.
6.3 Oberflächenfehler
Die Innen- und Außenoberfäche einer fertigen Flasche muss frei von Fehlern sein, welche die Betriebssicherheit
der Flasche gefährden können. Siehe Anhang B.
6.4 Ultraschallprüfung
Außer wie in C.6 ausgewiesen, müssen Flaschen zur Ermittlung von Fehlern gemäß Anhang C ultraschallgeprüft
werden.( Dieses Verfahren erfüllt nicht unbedingt die Anforderungen von 4.3.2).
13
EN 1964-2:2001 (D)
6.5 Halsgewinde
Die Innen-Hals-Gewinde müssen mit einer anerkannten Norm, wie zwischen den Beteiligten vereinbart,
übereinstimmen, um den Gebrauch eines entsprechenden Ventils und somit eine Minimierung der Beanspruchung
im Bereich des Flaschenhalses beim Ventil einschrauben zu ermöglichen. Innengewinde müssen mit Lehren
überprüft werden entsprechend dem vereinbarten Halsgewinde oder einem alternativen Meßverfahren, wie
zwischen den Beteiligten vereinbart
Anmerkung Wenn beispielsweise das Halsgewinde nach EN 629-1 festgelegt wurde, sind die entsprechenden Lehren in EN
629-2 enthalten.
Besonders zu beachten und sicherzustellen ist, dass die Gewinde genau geschnitten und frei von scharfen Kanten,
z. B. Graten, sind.
6.6 Unrundheit
Die Unrundheit der zylindrischen Teile, d. h. die Differenz zwischen dem kleinsten und größten Außendurchmesser
des gleichen Querschnittes, darf den Mittelwert dieser Durchmesser nicht um 2 % übersteigen.
Der mittlere Durchmesser des zylindrischen Teils außerhalb des Übergangsbereiches an einem Querschnitt darf
nicht mehr als ± 1 % vom Nenndurchmesser abweichen.
6.8 Geradheit
Die maximale Abweichung von der Mantellinie des zylindrischen Teils der Flasche bezogen auf ihre Länge darf
höchstens 3 mm je Meter betragen (siehe Bild 3).
6.9 Standfestigkeit
Bei Gasflaschen, die konstruiert sind, am Boden zu stehen, muss die Abweichung von der Vertikalen kleiner als
1 % ihrer Höhe sein, und der Außendurchmesser des Standkreises muss größer als 75 % des Nenn-
Außendurchmessers sein (siehe Bild 3).
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EN 1964-2:2001 (D)
Legende
1 Maximum 0,01 l (siehe 6.9)
2 Maximum 0,003 l (siehe 6.8)
7 Prüfungen
ANMERKUNG Einzelheiten über die Anzahl der zur Prüfung gelangenden Flaschen siehe Anhang A
Außer für die nachfolgend angegebenen Anforderungen müssen die mechanischen Prüfungen nach EN 10002-1,
EN ISO 6506-1, EN 10045-1 und EURONORM 6-55 durchgeführt werden.
Sämtliche mechanische Prüfungen zur Überprüfung der Qualität des Werkstoffs von Gasflaschen müssen an
Probestücken durchgeführt werden, die von Gasflaschen entnommen wurden, an denen alle Arbeitsgänge beendet
worden sind, die die mechanischen Eigenschaften beeinflussen. Diese Flaschen müssen keiner Druckprüfung
ausgesetzt gewesen sein.
15
EN 1964-2:2001 (D)
Legende
1 Probe für Zugversuch für den Zusammenhang Härte/Zugfestigkeit ( siehe 7.5.1)
2 Proben für Faltversuch oder Ringfaltversuch
3 Proben für Kerbschlagbiegeversuch
4 Proben für Zugversuch
7.1.2 Prüfverfahren
7.1.2.1 Zugversuch
7.1.2.1.1 Ein Zugversuch ist an Proben aus dem zylindrischen Teil der Flasche unter Verwendung eines
rechteckigen oder maschinell rund bearbeiteten Probestückes durchzuführen.
7.1.2.1.2 Der Zugversuch muss in Übereinstimmung mit EN 10002-1 am rechteckigen Probestück gemäß Bild 5
und mit einer Meßlänge von Lo = 5,65 S o durchgeführt werden.
Die beiden Flächen der Zugprobe, die jeweils der Innen- und Außenoberfläche der Flasche entsprechen, dürfen
nicht maschinell bearbeitet werden.
Für maschinell rund bearbeitete Probestücke muss der größte mögliche Durchmesser ausgewählt werden, für den
die Meßlänge das 5fache des Durchmessers beträgt. Es wird empfohlen, dass bearbeitete Rundproben nicht für
Wanddicken unter 3mm verwendet werden.
16
EN 1964-2:2001 (D)
Maße in Millimeter
w≤4t
w < D/8
7.1.2.1.3 Die prozentuale Mindest - Bruchdehnung muss für rechteckige Probestücke 12 % und für runde
Probestücke 14 % betragen.
ANMERKUNG Zu beachten ist die Meßmethode für die Bruchdehnung, die in EN 10002-1 beschrieben ist, besonders in
Fällen, wo die Zugprobe sich verjüngt und der Bruch außerhalb der Mitte der Meßlänge erfolgt.
7.1.2.1.4 Beim Zugversuch müssen die vom Hersteller garantierten Werte für Streckgrenze und Zugfestigkeit
erreicht werden.
7.1.2.2 Faltversuch
7.1.2.2.1 Der Faltversuch muss in Übereinstimmung mit EURONORM 6-55 an zwei Probestücke durchgeführt
werden, die durch Ausschneiden von entweder einem oder zwei Ringen mit einer Breite von 25 mm oder 4 t, je
nachdem was größer ist, in gleichen Teilen vom zylindrischen Teil der Flasche hergestellt werden. Jedes
Probestück muss eine ausreichende Länge haben, um die korrekte Ausführung des Faltversuchs zu gestatten.
Jeder Streifen darf nur an den Rändern maschinell bearbeitet sein.
7.1.2.2.2 Der Faltversuch muss unter Verwendung eines Biegedorns mit einem Durchmesser Df und zwei
Auflagerollen durchgeführt werden, die durch einen Abstand D f + 2t voneinander getrennt sind, wie auf Bild 6
dargestellt wird. Der Durchmesser D f des Biegedorns muss das 8fache der tatsächlichen Dicke t des Probestücks
betragen.
7.1.2.2.3 Das Probestück darf keine Risse an dem Streifen bei der Biegung nach innen um den Dorn (d. h. in
der Richtung der Krümmung der Flaschenwand) aufweisen, wobei die Innenseiten des gebogenen Probestückes
einen Abstand voneinander haben, der nicht größer ist als der Durchmesser des Dornes D f (siehe Bild 6).
17
EN 1964-2:2001 (D)
7.1.2.3 Ringfaltversuch
Der Ringfaltversuch muss an einem Ring aus dem zylindrischen Teil des Flaschenkörpers entnommenen mit
25 mm Breite oder 4 t, je nachdem was größer ist, durchgeführt werden. Die Ringe dürfen nur an den Rändern
maschinell bearbeitet sein. Die Ringe müssen zwischen Platten flach gedrückt werden, bis der geforderte Abstand
von 10-mal der mittleren Dicke t zwischen den Platten erreicht ist. Die gefalteten Ringe dürfen keine sichtbaren
Risse aufweisen.
7.1.2.4 Kerbschlagbiegeversuch
7.1.2.4.2 Die Kerbschlagbiegeproben müssen in der geforderten Lage nach Tabelle 3 aus dem zylindrischen
Teil der Flaschenwand entnommen werden. Die Kerbe muss senkrecht zu der Oberfläche der Flaschenwand
verlaufen. Das Längsprobenstück muss allseitig maschinell bearbeitet werden (an sechs Flächen, siehe Bild 7). Die
Probestücke aus der Querlage dürfen nur an den vier Oberflächen maschinell bearbeitet werden; die Innen- und
Außenoberflächen der Flaschen müssen maschinell unbearbeitet bleiben ( mit Ausnahme der wahlweisen
Bearbeitung, wie in Bild 8 angegeben).
7.1.2.4.3 Bild 8 zeigt das Verfahren des Kerbschlagbiegeversuches von Proben in Querlage.
18
EN 1964-2:2001 (D)
Mindestauslegungswanddicke, mm > 3 bis ≤ 5 > 5 bis ≤ 7,5 > 7,5 bis ≤ 12 > 3 bis ≤ 6
Prüftemperatur, °C − 50 − 50 − 50 − 50
Legende
1 Querprobe
2 Längsachse der Flasche
3 Charpy-V-Nut senkrecht zur Oberfläche
4 Längsprobe
19
EN 1964-2:2001 (D)
Legende
1 Wahlweise maschinell bearbeitet
2 Schlagrichtung
3 SchlagamboSS
4 Probestück
5 Schlagmitte
7.2.1 Verfahren
Die Prüfanlage in Bild 9 muss geeignet sein, die Prüfbedingungen, die in 7.2.1.2 festgelegt sind, einzuhalten und
genau die Informationen, die in 7.2.2 und 7.2.3 gefordert sind, zu erbringen.
20
EN 1964-2:2001 (D)
7.2.1.2 Prüfbedingungen
Bei der Befüllung der Flasche und der Prüfanlage mit Wasser muss darauf geachtet werden, dass durch die
Inbetriebnahme der hydraulischen Pumpe keine Luft im Kreislauf eingeschlossen wird, bis das Wasser durch das
Entleer- oder Entlüftungsventil ausströmt.
Während der Prüfung muss die Druckbeaufschlagung in zwei aufeinanderfolgenden Stufen durchgeführt werden:
a) In der ersten Stufe darf die Drucksteigerungsrate nicht höher als 5 bar/s betragen bis zu einem Druckwert, der
dem Beginn der plastischen Verformung entspricht.
b) In der zweiten Stufe muss die Fördermenge der Pumpe auf einen konstanten Wert so lange wie möglich
gehalten werden, bis die Flasche birst.
Legende
1 Behälter, der das Wasser Prüfmedium enthält
2 Gefäß zur Messung des Prüfmediums (der Behälter für das Prüfmedium darf als Meßgefäß verwendet
werden).
3 Pumpe
4 Druckmeßgerät
5 Gerät für die Aufzeichnung der Druck/Volumen-Ausdehnungs-Kurve oder Druck/Zeit - Kurve
6 Entlüftungs- oder Entleerventil
7 Prüfgrube
p b ≥ 1,6 p h
Der beobachtete Fließdruck ( p y ) muss sein:
1
py ≥ ph
F
7.2.2.3 Die Flasche muss in einem Stück bleiben, und es dürfen sich von der Flasche keine Bruchstücke ablösen.
7.2.2.4 Der Hauptriß im zylindrischem Teil darf nicht spröde sein, d. h. die Bruchkanten müssen in Bezug auf die
Wand geneigt sein. Der Bruch darf keinen charakteristischen Werkstoffehler erkennen lassen und darf sich nicht
bis zur Mitte des Flaschenhalses oder -bodens erstrecken.
7.2.2.5 Bei Flaschen mit einer Wanddicke kleiner als 7,5 mm ist ein Bruch nur dann akzeptabel, wenn er einer der
folgenden Beschreibungen entspricht:
7.2.3 Abnahmebedingungen
7.2.3.2 Wenn der Bruchverlauf nicht mit den Bildern 10 oder 11 übereinstimmt, aber alle anderen Werkstoff-
prüfungen und mechanische Prüfungen zufrieden stellend verlaufen sind, müssen die Ursachen für die Nicht-
übereinstimmung untersucht werden im Hinblick auf die Akzeptanz oder Zurückweisung des Prüfloses.
22
EN 1964-2:2001 (D)
7.3 Druckschwellversuch
Diese Prüfung muss mit einer nicht korrosiven Flüssigkeit durchgeführt werden, wobei die Flaschen aufeinander
folgenden Lastwechseln bei einem oberen zyklischen Druck, der gleich dem Prüfüberdruck (ph) der
Wasserdruckprüfung ist, ausgesetzt werden. Die Flaschen müssen 12.000 Lastwechsel ohne Fehler überstehen.
Bei Flaschen mit einem Prüfüberdruck (ph) der Wasserdruckprüfung > 450 bar kann der obere zyklische Druck auf
2/3 des Prüfdruckes reduziert werden. In diesem Fall müssen die Flaschen 80 000 Lastwechsel ohne Fehler
überstehen. Der untere zyklische Druck (plc) darf 10 % des oberen zyklischen Druckes nicht überschreiten, er muss
jedoch ein absolutes Maximum von 30 bar haben.
Die Flasche muss die Werte der maximalen und minimalen zyklischen Drücke während der Prüfung tatsächlichen
erreichen.
Die Frequenz der Lastwechsel darf 0,25 Hz (15 Lastwechsel pro Minute) nicht überschreiten. Die an der
Außenseite der Flaschenwand gemessene Temperatur darf 50 °C während des Versuches nicht überschreiten.
Nach der Prüfung muss der Boden der Flaschen aufgeschnitten werden, um die Wanddicke zu messen und um
sicherzustellen, dass die Dicke um nicht mehr als 15 % über der festgelegten Mindestwanddicke des Bodens liegt.
Der Versuch muss als bestanden angesehen werden, wenn die Flasche die vorgeschriebene Anzahl der
Lastwechsel erreicht, ohne undicht zu werden.
7.4 Wasserdruckprüfung
7.4.1 Der Wasserdruck in der Flasche muss stetig ansteigen, bis der Prüfüberdruck p h erreicht ist.
7.4.2 Die Flasche muss mindestens 30 s dem Prüfüberdruck p h ausgesetzt sein, um sicherzustellen, dass
keine Druckabsenkung und keine Undichtheit auftritt.
7.4.3 Nach der Prüfung darf die Flasche keine sichtbar dauerhaften Verformungen aufweisen.
7.4.4 Alle Flaschen, welche die Prüfbedingungen nicht erfüllen, müssen zurückgewiesen werden.
23
EN 1964-2:2001 (D)
7.5 Härteprüfung
7.5.1.1 Der Hersteller muss dem Prüfer nachweisen, dass der festgelegte Härtebereich mit dem in 5.2
festgelegten Zugfestigkeitsbereich zusammenhängt. Falls die Brinell-Härteprüfung angewendet wird, muss die
folgende Vorgehensweise herangezogen werden.
Bevor ein erstes Flaschenlos den Zulassungsprüfungen unterzogen wird, muss der Hersteller eine lineare
Regression R m und HB für die Stahlsorte und das angewendete Wärmebehandlungsverfahren ermitteln mit einem
Minimum von 20 Werten von R m und HB, die an 10 Gasflaschen an jedem Ende geprüft wurden. Die Härtewerte
werden an fertigen Gasflaschen entnommen, die an der Härteprüfmaschine der Fertigungsstecke geprüft wurden.
Die Zugproben müssen an der Härteprüfstelle entnommen werden. Die erhaltenen Werte müssen den erwarteten
Zugfestigkeitsbereich abdecken, wie im Bild 12 dargestellt wird.
Um die Grenzwerte des Härtebereichs zu bestimmen, wie in 7.5.1.3 gefordert, muss eine Streuung von 3 % um
HB 1 und HB 2 berücksichtigt werden (z. B. durch die Messunsicherheit). Der garantierte Härtebereich muss
deshalb folgender sein:
HBmin = HB 1 − 3 %
HBmax = HB 2 + 3 %
Legende
1 Härtebereich
Bild 12 Härte/Zugfestigkeits-Diagramm
24
EN 1964-2:2001 (D)
7.5.1.2 Anlässlich der Zulassungsprüfung müssen Härteprüfungen, wie in A.1.3 b) beschrieben, an der Stelle
durchgeführt werden, an der die Zugproben entnommen werden. Die Ergebnisse von Härte- und
Zugfestigkeitsprüfungen müssen mit dem vom Hersteller ermittelten Diagramm verglichen werden, um
nachzuweisen, dass sie innerhalb der normalen Streuung liegen.(siehe Bild 12) Wenn die Ergebnisse der
Härteprüfung außerhalb der angebenden Grenzen liegen, siehe A.3.
ANMERKUNG 1 Ein gleichwertiges Prüfverfahren kann angewendet werden unter der Voraussetzung, dass die
Gleichwertigkeit der Streuung und des maximalen Härtebereichs nachgewiesen werden kann.
ANMERKUNG 2 Die Härteprüfung als Fertigungsprüfung soll Aufschluss über die Konsistenz des Wärmebe-
handlungsprozesses geben. Die Härteprüfung ist nicht in erster Linie dafür da, einen genauen Zusammenhang mit der
Zugfestigkeit herzustellen.
7.5.1.3 Nach der abschließenden Wärmebehandlung muss vom Hersteller eine Härteprüfung nach
EN ISO 6506-1 (Brinell), EN ISO 6508-1(Rockwell) oder anderen vergleichbaren Verfahren an jedem Ende jeder
Gasflasche an der zylindrischen Wand durchgeführt und die Werte müssen aufgezeichnet werden. Die so
bestimmten Härtewerte müssen innerhalb der vom Hersteller während der Zulassung festgelegten Grenzwerte
liegen.
ANMERKUNG Andere Verfahren der Oberflächenbestimmung als nach EN ISO 6506-1 oder EN ISO 6508-1 können
zwischen den interessierten Kreisen vereinbart werden.
7.6 Dichtheit
Der Hersteller muss durch Prüfungen, die für den Herstellungsprozess zutreffend sind, darlegen, dass die Flaschen
nicht undicht sind.
7.7.1 Allgemeines
Die Berstprüfung an gekerbten Gasflaschen soll nachweisen, dass der Versagensdruck ( p f ), der ein Leck (kein
Bersten) mit einer Kerbe von einer gegebenen Größe erzeugt, größer ist als Auslegungsarbeitsdruck p s , welcher
der aktuellen Flasche angepasst wird in Bezug auf die berechnete Mindestwanddicke, wobei
ps = 2 ph
3
ist.
Die Kerben müssen längs, ungefähr in der Mitte der Länge des zylindrischen Teils der Gasflasche, eingarbeitet
werden. Die Kerben müssen in der minimalen Wanddicke (t) des Mittelteils liegen, die auf einer Dickenmessung an
vier Stellen um die Gasflasche herum beruht.
ANMERKUNG Der Fräser sollte regelmäßig geschärft werden, um sicherzustellen, dass der Radius der Spitze die
Anforderungen erfüllt.
25
EN 1964-2:2001 (D)
Die Tiefe (δ) der Kerbe muss so angepasst werden, um bei hydraulischer Druckerhöhung ein Leck zu erhalten.
Leck bedeutet, dass sich der Riss nicht mehr als 10 % außerhalb der bearbeiteten Kerbe fortpflanzt, gemessen
auf der Außenoberfläche, d. h. eine Gesamtlänge von 1,1 × l o darf. nicht überschritten werden.
Legende
1 45° - Kerbwinkel
2 Auslauf-Radius
3 Radius der Kerbwurzel
Die Prüfung muss durch lineare Druckerhöhung oder alternativ dazu durch zyklische Druckerhöhung durchgeführt
werden.
a) lineare Druckerhöhung
Der Druck der Gasflasche muss hydrostatisch aufgebaut werden, bis Druck aus der Gasflasche an der Kerbe
austritt. Die Druckerhöhung muss wie in Abschnitt 7.2.1 vorgeschrieben durchgeführt werden.
b) Zyklische Druckerhöhung
Die Prüfung muss bei einem Druck ps × (t/a) durchgeführt werden. Die Anfangstiefe der Kerbe muss mindestens
0,6 × a betragen. Die Durchführung der Prüfung muss in Übereinstimmung mit den Anforderungen in 7.3 sein.
7.7.4 Annahmebedingungen
7.7.4.1 Das Prüfergebnis ist nur annehmbar, wenn folgende zwei Bedingungen gleichzeitig erfüllt werden:
a) Versagensdruck pf ≥ ps × (t/a)
7.7.4.2 Wenn der Versagensdruck pf < ps × (t/a) ein Leck verursacht, dann kann eine weitere Prüfung mit einer
weniger tiefen Kerbe δ durchgeführt werden. Bei der Nachprüfung müssen die Bedingungen von 7.7.4.1 gelten.
7.7.4.3 Wenn der Versagensdruck pf < ps × (t/a) ein Bersten verursacht, dann kann eine weitere Prüfung mit einer
weniger tiefen Kerbe δ durchgeführt werden. Bei der Nachprüfung müssen die Bedingungen von 7.7.4.1 gelten.
7.7.4.4 Wenn der Versagensdruck pf < ps × (t/a) zum Bersten führt, dann hat die Gasflasche die Prüfungen nicht
bestanden.
26
EN 1964-2:2001 (D)
7.8.1 Prüfbedingungen
Die Prüfung muss wie in 7.3 beschrieben durchgeführt werden, mit der Ausnahme, dass die Lastwechselfrequenz
2 bis 5 Zyklen je Minute betragen muss. Die Gasflaschen müssen eine Kerbe enthalten, wie in 7.8.2 beschrieben.
Der obere zyklische Druck muss gleich dem Prüfüberdruck ( p h ) sein.
Die Kerbe muss längs ungefähr in der Mitte der Länge des zylindrischen Teils der Gasflasche eingearbeitet
werden. Die Kerbe muss in der minimalen Wanddicke (t) des Mittelteils liegen.
Die Länge der Kerbe ( l o ) muss, über die Gesamtlänge des Schnitts gemessen, gleich 1,6 D × a ± 1 mm sein.
Die Herstellung der Kerbe muss mit einem geeigneten Werkzeug, welches einen Winkel von 45° und im Kerbgrund
einen Radius (rc ) von (0,25 ± 0,025) mm erzielt, durchgeführt werden. Der Auslaufradius (ρc) muss 25 mm be-
tragen für Gasflaschen mit einem Außendurchmesser kleiner als oder gleich 140 mm und 32,5 mm bis 40 mm für
Gasflaschen mit einem Außendurchmesser größer als 140 mm. Ein genormter Charpy-V-Kerbfräser mit einer
Dicke von etwa 12,5 mm muss verwendet werden. Der Fräser muss gleichmäßig schneiden, damit die
Anforderungen sicher erfüllt werden.
Wenn die tatsächliche Kerbtiefe gemessen wird, ist eine Abweichung von 0,10 mm zulässig (z. B. darf bei einer
aktuellen Wanddicke von 7 mm die Kerbtiefe in keinem Fall weniger als 0,6 mm sein).
7.8.3 Annahmebedingungen
Das Prüfergebnis ist annehmbar, wenn die Anzahl der erhaltenen Lastwechsel ohne Versagen einen Mittelwert der
beiden geprüften Gasflaschen von 3.500 übersteigt, jedoch mit einem absoluten Minimum von 3.000 für jede
Gasflasche.
7.9 Prüfung der Enden (nur bei Flaschen, die aus Rohren hergestellt sind)
Durch die Mitte des Flaschenbodens muss ein Längsschnitt gelegt werden, und eine Schnittfläche wird poliert und
bei 5- bis 10facher Vergrößerung geprüft.
Die Flasche muss als fehlerhaft angesehen werden, wenn Risse festgestellt werden. Sie muss ferner als fehlerhaft
angesehen werden, wenn vorhandene Poren oder Einschlüsse so groß sind, dass dadurch die Sicherheit
beeinträchtigt ist.
In keinem Fall darf die fehlerfreie Dicke in Bodenmitte weniger als die festgelegte Mindestwanddicke (siehe 5.4.2)
sein.
8 Konformitätsbewertung
Die erstmalige Prüfung und Abnahmeprüfung muss nach Anhang A durchgeführt werden.
9 Kennzeichnung
Jede Flasche muss auf der Schulter oder an einen verstärkten Teil der Flasche oder an einem ständig befestigten
Kragen oder Halsring mit den in EN 10891:1996 festgelegten Kennzeichen gestempelt werden.
27
EN 1964-2:2001 (D)
Anhang A
(normativ)
b) die Flasche ist durch ein anderes Verfahren hergestellt worden (dies schliesst auch jene Fälle ein, wo
wesentliche Verfahrensänderungen während der Produktionszeit durchgeführt werden, z. B. Schmieden in
Spinnen der Enden, Wechsel der Wärmebehandlungmethode oder der Kaltformgebung);oder
c) die Flasche ist aus einem Stahl anderer Zusammensetzung als bei der ursprünglichen Bauartzulassungs-
Prüfung hergestellt worden; oder
d) die Flasche wurde einer anderen Wärmebehandlung außerhalb des in 4.3.3 angegebenen Bereichs
unterzogen; oder
e) das Bodenprofil sich geändert hat, z. B. konkav, konvex, halbkugelförmig, oder das Verhältnis von Bodendicke
zum Flaschendurchmesser sich verändert hat; oder
f) die Gesamtlänge der Flasche ist um mehr als 50 % gestiegen (Flaschen mit einem L/D-Verhältnis kleiner als 3
dürfen nicht als Referenzflaschen für eine neue Konstruktion mit einem L/D-Verhältnis größer als 3 verwendet
werden);oder
j) der garantierte Mindestwert der Streckgrenze (Re) und/oder der garantierte Mindestwert der Zugfestigkeit (Rg)
sich geändert haben.
A.1.2 Eine technische Beschreibung jeder neuen Flaschenkonstruktion einschließlich der Zeichnung,
Auslegungsberechnung, Stahlangaben und Wärmebehandlung muss vom Hersteller der Zulassungsstelle
vorgelegt werden. Die aufgeführten erstmaligen Prüfungen müssen von der Zulassungsstelle an jeder neuen
Flaschenkostruktion durchgeführt werden.
Mindestens 50 fertig gestellte Flaschen, die vom Hersteller als repräsentativ für die Neukonstruktion garantiert sein
müssen, müssen zur Verfügung stehen.
Wenn die Gesamtproduktion jedoch weniger als 50 Flaschen beträgt, müssen noch genügend Flaschen zusätzlich
zur Fertigungsmenge für die geforderte erstmalige Prüfung hergestellt werden, in diesem Fall aber ist die
Bauartzulassung nur auf dieses Herstellungslos begrenzt.
a) prüfen, ob
28
EN 1964-2:2001 (D)
die Wand- und Bodendicke von zwei ausgesuchten Flaschen den Anforderungen von 5.3 bis 5.6
genügen, wobei die Messung auf der Ebene von drei Querschnitten des zylindrischen Teiles sowie auf
dem gesamten Umfang eines Längsschnittes des Flaschenbodens und der Flaschenschulter
vorgenommen wird;
die Anforderungen unter 4 (Werkstoff) und 5.7 (Fußring) erfüllt sind;
die geometrischen Anforderungen unter 6.5 bis 6.8 von allen durch die Zulassungsstelle entnommenen
Flaschen eingehalten wurden;
die Innen- und Außenoberflächen der Flaschen frei sind von Fehlern, die ihre Betriebssicherheit in Frage
stellen (siehe Anhang C);
(Flaschen, die für andere Prüfungen ausgewählt wurden, dürfen, wenn gewünscht, für diese Zwecke
verwendet werden).
A.1.4 Fallen die Ergebnisse der Prüfung zufrieden stellend aus, muss die Zulassungsstelle eine Bescheinigung
für die erstmalige Prüfung ausstellen. Diese Bescheinigung über die erstmalige Prüfung darf in der Form einer
Bescheinigung über die Bauartzulassung sein, Anhang D.1 enthält dafür ein Beispiel.
Sind die Prüfergebnisse nicht zufrieden stellend, muss nach dem in A.3 beschriebenen Verfahren vorgegangen
werden.
A.2 Abnahmeprüfung
A.2.1 Der Flaschenhersteller muss der Prüfstelle im Hinblick auf die Abnahmeprüfung folgendes vorlegen:
b) die Werkatteste für die Schmelzanalyse der zur Herstellung der Flaschen verwendeten Werkstoffe;
d) die Unterlagen über die Wärmebehandlung ( und falls zutreffend über die mechanische Behandlung) unter
Angabe der durchgeführten Wärmebehandlung in Übereinstimmung mit 4.3
f) Unterlagen über das angewendete Verfahren zur Gewindeprüfung und deren Ergebnisse.
29
EN 1964-2:2001 (D)
a) feststellen, ob ein Zertifikat über die erstmalige Prüfung erteilt worden ist und die Flaschen mit ihr
übereinstimmen;
c) prüfen, ob die Anforderungen nach den Abschnitten 4, 5 und 6 eingehalten sind, und insbesondere mittels
einer äußeren und, wenn möglich, inneren Besichtigung der Flasche prüfen, ob die Herstellung sowie die vom
Hersteller gemäß 6.2 bis 6.8 durchgeführten Kontrollen als zufriedenstellend angesehen werden können; die
Sichtprüfung muss mindestens 10 % der hergestellten Flaschen umfassen. Wird ein Fehler gefunden (siehe
Anhang C), müssen alle 100 % der Flaschen überprüft werden;
d) die erforderlichen Flaschen je Los für die zerstörende Prüfung auswählen und die in 7.1 und 7.2 festgelegten
Prüfungen beglaubigen. Im Einzelnen müssen folgende Prüfungen durchgeführt werden:
die in 7.1 festgelegten mechanischen Prüfungen an einer Flasche je Prüflos. Diese Flasche darf
wahlweise die gleiche sein wie für die hydraulische Berstprüfung (siehe 7.2) :
Wenn nach 7.1 alternative Prüfungen zulässig sind, müssen der Hersteller und Kunde die durchzuführenden
Prüfungen vereinbaren;
e) Überprüfung der Richtigkeit der nach A.2.1 angegebenen Herstellerinformationen; Stichproben müssen
durchgeführt werden;
g) Bestätigung der Ergebnisse der Dichtheitsprüfung, soweit angemessen, die nach 7.6 durchgeführt wurde;
h) Bestätigung der Prüfung nach 7.7 (Berstprüfung an gekerbten Flaschen ) an zwei Flaschen, wenn die Charpy-
Werte weniger als 80 % der Werte betragen, die sich bei der Zulassungsprüfung ergaben, vorausgesetzt, dass
die zugelassenen Charpy-Werte über den B-Werten der Tabelle 3 liegen. Nach erfolgreicher Berstprüfung
müssen die neuen Werte als die neuen zugelassenen Referenzwerte angesehen werden;
i) Bestätigung der Prüfung nach 7.7 (Berstprüfung an gekerbten Flaschen) an einer Flasche, wenn die Charpy-
Werte nicht die B-Werte der Tabelle 3 erfüllen.
A.2.3 Alle Flaschen des Loses müssen einer hydraulischen Berstdruckprüfung nach 7.4. unterzogen werden.
A.2.4 Wenn die Ergebnisse der Prüfung zufrieden stellend sind, muss die Prüfstelle die Flaschen nach
EN 1089-1:1996 kennzeichnen und eine Bescheinigung über die Abnahmeprüfung ausstellen; ein Beispiel ist im
Anhang D.2 enthalten. Wenn die Ergebnisse nicht zufrieden stellend sind, ist wie in A.3 beschrieben, zu verfahren.
a) Wenn ein Fehler bei der Durchführung eines Versuchs oder ein Irrtum bei der Messung auftritt, ist ein zweiter
Versuch durchzuführen. Wenn die Ergebnisse dieses Versuchs zufriedenstellend sind, muss der erste
Versuch ignoriert werden.
30
EN 1964-2:2001 (D)
b) Wenn der Versuch in zufriedenstellender Weise durchgeführt wurde, muss der Grund für das Versagen
festgestellt werden.
1) Wenn das Versagen auf die angewendete Wärmebehandlung zurückzuführen ist, darf der Hersteller alle
Flaschen des Prüfloses einer weiteren Wärmebehandlung(en) unterziehen, d.h. tritt der Fehler bei der
Prüfung des Prototyps oder des Flaschenloses auf, erfordert dies eine erneute Wärmebehandlung und
Prüfung aller vorhandenen Flaschen; wenn jedoch der Fehler nur sporadisch bei Prüfungen an jeder
Flasche auftritt, dann müssen nur die Flaschen einer erneuten Wärmebehandlung und Prüfung
unterzogen werden, welche die Prüfung nicht bestanden haben.
Die erneute Wärmebehandlung muss aus einem erneuten Anlassen oder erneutem Vergüten bestehen.
Wann immer eine Flasche erneut wärmebehandelt wurde, muss die garantierte Mindestwanddicke in der
gefertigten Flasche erhalten bleiben.
Alle erstmaligen Prüfungen und Abnahmeprüfungen müssen nochmals durchgeführt werden. Wenn ein
oder mehrere Versuche sich als auch nur teilweise unzufriedenstellend erweisen, müssen alle Flaschen
dieses Prüfloses zurückgewiesen werden.
2) Wenn das Versagen nicht auf die angewendete Wärmebehandlung zurückzuführen ist, müssen alle als
fehlerhaft identifizierten Flaschen als Ausschuss angesehen oder durch eine anerkannte Methode
repariert werden. Unter der Voraussetzung, dass die zu reparierenden Flaschen die geforderten
Prüfungen nach erfolgter Reparatur bestanden haben, müssen diese dem ursprünglichem Los wieder
zugeordnet werden.
31
EN 1964-2:2001 (D)
Anhang B
(normative)
B.1 Einleitung
Mehrere Fehlerarten können während der Herstellung einer nahtlosen Gasflasche aus Stahl auftreten. Diese
Fehler können mechanischer Natur oder werkstoffbedingt sein. Sie können auf dem verwendeten Werkstoff, dem
Herstellungsprozeß, der Wärmebehandlung, der Verarbeitung, den Halsformen, der maschinellen Bearbeitung
oder der Kennzeichnung und vieler anderer unvorhersehbarer Umstände während der Herstellung basieren.
Gegenstand dieses Anhangs ist es, ein Verzeichnis der häufigsten Herstellungsfehler für die Prüfer, die die
Sichtprüfung durchführen, zur Anwendung der Zurückweisungskriterien zu geben. Trotzdem sind breite Erfahrung
auf diesem Gebiet und das gute Urteilsvermögen des Prüfers notwendig, um zum Zeitpunkt der Sichtprüfung einen
Fehler zu entdecken, ihn zu bewerten und zu beurteilen.
B.2 Allgemeines
B.2.1 Es ist erforderlich, die äußere und innere Sichtprüfung unter guten Bedingungen durchzuführen: Die
Außenoberfläche und insbesonders die Innenoberfläche des Werkstoffes müssen vollkommen sauber, trocken und
frei von Oxidationsprodukten, Rost und Zunder sein, da diese weitere schwerwiegende Fehler verbergen könnten.
Wenn notwendig, darf die Oberfläche unter streng kontrollierten Bedingungen durch geeignete Methoden vor der
weiteren Prüfung gereinigt werden.
Nachdem die Flaschen geschlossen und die Gewinde geschnitten worden sind, muss der Innenbereich des Halses
durch Innenbesichtigung, Ausspiegelung oder andere geeignete Mittel untersucht werden.
B.2.2 Kleine Fehler dürfen durch lokales Gußputzen oder Schleifen, maschinelles Bearbeiten oder andere
geeignete Methoden entfernt werden. Es muss sehr darauf geachtet werden, dass neue Fehler vermieden werden.
Nach einer solchen Reparatur müssen die Flaschen nochmals geprüft werden, und wenn notwendig, muss die
Wanddicke erneut geprüft werden.
B.3 Herstellungsfehler
Ein Verzeichnis der häufigsten Herstellungsfehler und ihrer Definitionen sind in Tabelle B.1 aufgeführt.
Zurückweisungsgrenzen für die Reparatur oder die Zurückweisung sind in der Tabelle enthalten. Diese
Zurückweisungsgrenzen sind aufgrund beträchtlicher Erfahrungen auf diesem Gebiet festgelegt worden. Sie sind
für alle Größen und Arten von Flaschen und Betriebsbedingungen anwendbar. Trotzdem können einige
Betreibervorschriften, Flaschenarten oder einige besondere Betriebsbedingungen noch höhere Anforderungen
verlangen.
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Legende
1 Riss im Hals
2 sich ausbreitender Riss im Hals
Legende
1 Falten oder Risse
2 nach maschineller Bearbeitung
Bild B.7 Falten oder Risse in der Flaschenschulter vor und nach der maschinellen Bearbeitung
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Legende
1 Risse in der Schulter
2 sich ausbreitender Riss in der Schulter
3 Falten
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Anhang C
(normativ)
Ultraschallprüfung
C.1 Allgemeines
Dieser Anhang basiert auf einem Verfahren, das bei verschiedenen Herstellern angewendet wird. Es können
andere Verfahren der Ultraschallprüfung angewendet werden, vorausgesetzt, dass diese sich für Herstellungs-
verfahren als geeignet erwiesen haben.
Die Bedienung der Prüfanlage muss von qualifiziertem und erfahrenem Personal überwacht werden, das
mindestens eine Bescheinigung nach EN 473 Stufe 2. hat.
Die innere und äußere Oberfläche jeder Flasche, die Ultraschall geprüft werden soll, muss in einem solchen
Zustand sein, dass eine genaue und reproduzierbare Prüfung möglich ist.
Zur Fehlerermittlung muss das Impuls-Echo-Verfahren angewendet werden. Zur Dickenmessung muss die
Resonanzmethode oder das Impuls-Echo-Verfahren angewendet werden. Entweder Kontakt- oder Eintauch-
prüfverfahren müssen angewendet werden. Die angewandte Kopplungsmethode muss eine ausreichende
Übertragung der Ultraschallenergie zwischen Prüfstück und der Flasche sicherstellen.
C.3.1 Verfahren
Die zu prüfenden Flaschen und die Untersuchungseinheit müssen sich in einer Dreh- und Längsbewegung
zueinander bewegen, so dass eine schraubenlinienförmige Abtastung auf der Flasche ausgeführt wird. Die
Geschwindigkeit der Längs- und Drehbewegung müssen konstant innerhalb von ± 10 % liegen. Die Steigung der
Schraubenlinie muss geringer sein als die Breite der Probe (mindestens eine Überlappung von 10 % muss
garantiert sein) und muss zu einer Schallbündelbreite mit einer 100 %igen Überdeckung der Oberfläche bei der
Längs- und Drehbewegung führen, welche bei der Kalibrierung angewendet wird.
Bei Prüfung auf Längsfehler muss die Einschallung in Umfangsrichtung im Uhrzeiger- und Gegenuhrzeigersinn und
bei Prüfung auf Querfehler in beiden Achsrichtungen erfolgen.
Bei konkavbodenförmigen Flaschen muss der Übergangsbereich zwischen dem zylindrischen Teil und dem
Flaschenboden auf Querfehler in Richtung des Bodens geprüft werden. Der betroffene Bereich ist in Bild C.1
angegeben. Die Ultraschallempfindlichkeit muss bei um + 6 dB angehoben werden, um sicherzustellen, dass
Fehler im Bereich von 5 % der zylindrischen Wanddicke in diesem verdickten Teil ermittelt werden können.
In diesem Fall oder wenn eine andere Prüfung die Übergangsbereiche zwischen dem zylindrischen Teil und Hals
und/oder dem zylindrischen Teil und Boden beinhalten soll, kann diese manuell durchgeführt werden, wenn eine
automatische Prüfung nicht durchgeführt werden kann.
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EN 1964-2:2001 (D)
Die Effektivität der Anlage muss periodisch überprüft werden, indem ein Justierkörper das Prüfverfahren durchläuft.
Diese Überprüfung muss mindestens am Anfang und Ende jeder Arbeitsschicht durchgeführt werden. Kommt
während dieser Prüfung die vorhandene Justierung nicht zur Anzeige, müssen alle Flaschen seit der letzten
akzeptierten Überprüfung nochmals geprüft werden, nachdem die Einrichtung wieder eingestellt wurde.
C.3.2 Justierkörper
Ein Justierkörper geeigneter Länge muss vom Hersteller hergestellt werden. Die vom Hersteller ausgewählte
Flasche für den Justierkörper muss in ihren Maßen und Schallcharaktereigenschaften so sein, dass sie für die
zuprüfende Flasche als repräsentativ anzusehen ist. Was vom Hersteller nach zuweisen ist. Der Justierkörper
muss frei sein von Unregelmäßigkeiten, die bei der Ermittlung der Justiernuten stören können.
Justiernuten in Längs- und Querrichtung müssen an der inneren und äußeren Oberfläche des Justierkörpers
maschinell bearbeitet sein. Die Nuten müssen so ausgeführt sein, dass jede eindeutig nachgewiesen werden kann.
41
EN 1964-2:2001 (D)
Maße und Form der Nuten sind von entscheidender Bedeutung für das Einstellen der Anlage (siehe Bild C.2 und
Bild C.3).
Die Breite ( W) darf nicht größer sein als 2-mal die Tiefe; wo dies nicht möglich ist, wird eine max. Tiefe von
1,0 mm zugelassen.
Die Nutentiefe (T) muss 5 % ± 0,75 % der Nennwanddicke ( S) aber nicht weniger als 0,3 mm und nicht
mehr als 1,0 mm sein über die gesamte Nutenlänge. Ausläufe an beiden Nutenden sind erlaubt.
Die Nuten müssen an den Kanten mit der Flaschenoberfläche scharfkantig sein. Der Querschnitt der Nuten
muss rechteckig sein, mit Ausnahme dort, wo Funkenerosionsverfahren angewandt wurden; dann wird eine
Rundung am Nutengrund anerkannt.
Die Form und Maße der Nuten müssen durch eine anerkannte Meßmethode nachgewiesen werden.
ANMERKUNG T ≤ (5 ± 0,75) %, S aber ≤ 1,0 mm und ≥ 0,3 mm; W ≤ 2 T, wenn nicht möglich, dann ≤ 1,0 mm; E ≤ 50 mm.
Legende
1 Außenliegende Nut
2 Innenliegende Nut
Bild C.2 Konstruktionseinzelheiten und Maße der Justiernuten für Fehler in Längsrichtung
42
EN 1964-2:2001 (D)
ANMERKUNG T ≤ (5 ± 0,75) %, S aber ≤ 1,0 mm und ≥ 0,3 mm; W ≤ 2 T, wenn nicht möglich dann ≤ 1,0; mm E ≤ 50 mm.
Bei Anwendung des Justierkörpers, wie in C.3.2 beschrieben, muss die Anlage so eingestellt werden, dass sich
eine eindeutige klare Anzeige von den Nuten auf der inneren und äußeren Oberfläche ergibt. Die Amplitude der
Anzeige muss soweit wie möglich gleich der Einstellung sein. Die Anzeige der kleinsten Amplitude wird als
Zurückweisungsschwelle und für die Einstellung visueller, akustischer Aufzeichnungs- und Sortiergeräte verwandt.
Die Anlage muss mit dem Justierkörper oder dem Prüfkopf oder beiden geeicht werden, und zwar in der gleichen
Einschallrichtung und mit der gleichen Geschwindigkeit wie während der Prüfung. Alle visuellen, akustischen Auf-
zeichnungs- oder Sortiergeräte müssen zufriedenstellend bei Prüfgeschwindigkeit arbeiten.
C.4 Wanddickenmessung
Wenn die Wanddickenmessung nicht zu einem anderen Herstellungszeitpunkt durchgeführt wurde, muss der
zylindrische Teil 100 %ig geprüft werden um sicherzustellen, dass die Wanddicke nicht weniger als die garantierte
Mindestwanddicke (a') beträgt.
Die Ursachen dieser Fehleranzeigen müssen erkannt und wenn möglich behoben werden; nach der
Fehlerbeseitigung sind die Flaschen wieder der Ultraschallprüfung auf Fehler und einer Dickenmessung zu
unterziehen.
Alle Flaschen mit Anzeigen unterhalb der garantierten Mindestwanddicke (a') müssen zurückgewiesen werden.
43
EN 1964-2:2001 (D)
Für kleine Flaschen mit einer parallelen Länge von kleiner als 200 mm oder wenn das Produkt p w × V kleiner ist
als 400, ist eine Ultraschallprüfung nicht erforderlich.
An allen anderen gefertigten Flaschen muss die Ultraschallprüfung nach Beendigung der Herstellung durchgeführt
werden.
Anmerkung Der Begriff nach Beendigung der Herstellung bedeutet in jedem Herstellungsstadium nach der abschließenden
Wärmebehandlung.
C.7 Zertifizierung
Die Ultraschallprüfung muss vom Flaschenhersteller zertifiziert werden.
Jede Flasche, welche die Ultraschallprüfung in Übereinstimmung mit dieser Norm erfolgreich bestanden hat, muss
nach EN 1089-1:1996UTgestempelt werden (siehe Abschnitt 9) und wahlweise mit dem in Bild C.4 angegebenen
Symbol.
Anmerkung Das Firmenlogo oder die Initialen können wahlweise in das Symbol einbezogen werden
44
EN 1964-2:2001 (D)
Anhang D
(informativ)
.......................................................................................................................................................................................
Flaschentyp:
.......................................................................................................................................................................................
(Bezeichnung der Flaschenfamilie, die Gegenstand der Zulassung ist)
.......................................................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................................................
Bauartzulassungszeichen: ............................................................................................................................................
Die Ergebnisse der Bauartzulassungs-Prüfung sowie die Hauptmerkmale der Bauart sind in der Anlage zu dieser
Bescheinigung aufgeführt.
.......................................................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................................................
.........................................
(Unterschrift)
45
EN 1964-2:2001 (D)
a) Ergebnisse der Bauartzulassungs-Prüfung mit Einzelheiten der Bauartzulassung sollten beigefügt werden.
Längsschnittszeichnung des Flaschentyps, für den die Bauartzulassung erteilt wurde, mit folgenden
Angaben:
kleinsten und größten Nennaußendurchmesser, Dmin und Dmax, unter Angabe der vom Hersteller
vorgesehenen Fertigungstoleranzen
garantierte Mindestdicke (a' ) der zylindrischen Wandung
garantierte Mindestdicke (b) des Flaschenbodens und der Flaschenschulter unter Angabe der vom Her-
steller vorgesehenen Fertigungstoleranzen
die kleinste und die größte Länge(n), Lmin, Lmax (L ist die Länge zwischen dem äußeren Flaschenboden
und der Oberkante des Flaschenhalses)
das Volumen, Vmin, Vmax
Prüfüberdruck, ph, bei Wasserdruckprüfung
Name des Herstellers/Nr. der Zeichnung und Datum
Bezeichnung des Flaschentyps
Angaben betreffend die Legierung gemäß Abschnitt 4 (Art/chemische Analyse/Art der Bearbeitung/
Wärmebehandlung/garantierte mechanische Eigenschaften (Zugfestigkeit Streckgrenze)).
46
EN 1964-2:2001 (D)
D.2 Abnahmeprüfbescheinigung
Anwendung von EN 1964-2: .........................................................................................................................................
Prüfstelle: ......................................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................................................
Datum: ...........................................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................................................
.
Hersteller:
.......................................................................................................................................................................................
(Name und Anschrift)
.......................................................................................................................................................................................
Eigentümer: ...................................................................................................................................................................
(Name und Anschrift)
.......................................................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................................................
Kunde:
.......................................................................................................................................................................................
(Name und Anschrift)
.......................................................................................................................................................................................
.......................................................................................................................................................................................
47
EN 1964-2:2001 (D)
48
EN 1964-2:2001 (D)
Wärme-
Hydraulischer
Versuch behand- Faltversuch Beschreibung
Zugversuch Berstversuch
Nr lung ohne Riss der Rissstelle
in bar
Nr
Streck- Zugfestig-
Probe nach Deh-
grenze keit
EN 10002-1 nung A %
Rea MPa Rm MPa
Angegebene Mindestwerte
Der Unterzeichnende bescheinigt hiermit, die erfolgreiche Durchführung der in A.2 von EN 1964-2 vorge-
schriebenen Prüfungen, Versuche und Kontrollen überwacht zu haben.
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.......................................................................................................................................................................................
.......................................
im Namen ......................................................................................................................................................................
(Prüfstelle)
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EN 1964-2:2001 (D)
Literaturhinweise
EN 629-1, Ortsbewegliche Gasflaschen 25E kegeliges Gewinde zum Anschluss von Ventilen an Gasflaschen
Teil 1: Spezifikation
EN 629-2, Ortsbewegliche Gasflaschen 25E kegeliges Gewinde zum Anschluss von Ventilen an Gasflaschen
Teil 2: Lehrenprüfung
EN ISO 13341,Ortsbewegliche Gasflaschen - Verbindung zwischen Ventilen und Gasflaschen (ISO 13341:1997).
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