Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
Ortsbewegliche Gasflaschen
Gestaltung und Konstruktion von nahtlosen wiederbefüllbaren ortsbeweglichen Gas-
flaschen aus Stahl mit einem Fassungsraum von 0,5 Liter bis einschließlich 150 Liter
D
Teil 3: Nahtlose Flaschen aus nichtrostendem Stahl mit einem Rm -Wert von weniger als 1 100 MPa
Deutsche Fassung EN 1964-3:2000 EN 1964-3
ICS 23.020.30
Die Europäische Norm EN 1964-3:2000 hat den Status einer Deutschen Norm.
Nationales Vorwort
Die vorliegende Europäische Norm EN 1964-3 wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 23 Ortsbewegliche
Gasflaschen erarbeitet.
Fortsetzung 27 Seiten EN
ICS 23.020.30
Deutsche Fassung
Ortsbewegliche Gasflaschen
Transportable gas cylinders Specification for the Bouteilles à gaz transportables Spécifications pour la
design and construction of refillable transportable seam- conception et la fabrication de bouteilles à gaz recharge-
less steel gas cylinders of capacities from 0,5 litre up to ables et transportables en acier sans soudure, d'une
and including 150 litres Part 3: Cylinders made of capacité en eau comprise entre 0,5 litre et 150 litres
seamless stainless steel with a maximum Rm value of inclus Partie 3: Bouteilles en acier inoxydables sans
less than 1 100 MPa soudure ayant une valeur Rm inférieure à 1 100 MPa
Diese Europäische Norm wurde von CEN am 11. Dezember 1999 angenommen.
Die CEN-Mitglieder sind gehalten, die CEN/CENELEC-Geschäftsordnung zu erfüllen, in
der die Bedingungen festgelegt sind, unter denen dieser Europäischen Norm ohne jede
Änderung der Status einer nationalen Norm zu geben ist.
Auf dem letzten Stand befindliche Listen dieser nationalen Normen mit ihren bibliogra-
phischen Angaben sind beim Zentralsekretariat oder bei jedem CEN-Mitglied auf Anfrage
erhältlich.
Diese Europäische Norm besteht in drei offiziellen Fassungen (Deutsch, Englisch, Fran-
zösisch). Eine Fassung in einer anderen Sprache, die von einem CEN-Mitglied in eigener
Verantwortung durch Übersetzung in seine Landessprache gemacht und dem Zentral-
sekretariat mitgeteilt worden ist, hat den gleichen Status wie die offiziellen Fassungen.
CEN-Mitglieder sind die nationalen Normungsinstitute von Belgien, Dänemark, Deutsch-
land, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, der Tschechischen Repu-
blik und dem Vereinigten Königreich.
CEN
EUROPÄISCHES KOMITEE FÜR NORMUNG
European Committee for Standardization
Comité Européen de Normalisation
© 2000 CEN Alle Rechte der Verwertung, gleich in welcher Form und in welchem Verfahren,
sind weltweit den nationalen Mitgliedern von CEN vorbehalten. Ref.-Nr. EN 1964-3 : 2000 D
Seite 2
EN 1964-3 : 2000
Inhalt
Seite
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2
1 Anwendungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
2 Normative Verweisungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
3 Definitionen und Symbole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
4 Werkstoffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
5 Gestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
6 Bau und Ausführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
7 Prüfungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
8 Konformitätsbewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
9 Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Anhang A (normativ) Erstmalige Prüfung und Abnahmeprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Anhang B (normativ) Beschreibung, Bewertung von Herstellungsfehlern und
Bedingungen für die Zurückweisung von nahtlosen Gasflaschen
aus Stahl zum Zeitpunkt der Sichtprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
Anhang C (normativ) Ultraschallprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
Anhang D (informativ) Beispiele einer Bescheinigung für die Bauartzulassung
und die Abnahmeprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
Vorwort
Diese Europäische Norm wurde vom Technischen Komitee CEN/TC 23 Ortsbewegliche Gasflaschen, dessen Sekretariat
BSI anvertraut ist, erarbeitet.
Diese Europäische Norm muß den Status einer nationalen Norm erhalten, entweder durch Veröffentlichung eines identi-
schen Textes oder durch Anerkennung bis August 2000, und etwaige entgegenstehende nationale Normen müssen bis
August 2000 zurückgezogen werden.
Entsprechend der CEN/CENELEC-Geschäftsordnung sind die nationalen Normungsinstitute der folgenden Länder ge-
halten, diese Europäische Norm zu übernehmen:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Island, Italien, Luxemburg, Niederlande,
Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, die Tschechische Republik und das Vereinigte Königreich.
Diese Europäische Norm wurde zur Bezugnahme ins RID und/oder in die technischen Anhänge des ADR vorgeschlagen.
Daher gelten die in diesem Zusammenhang in den normativen Verweisungen aufgeführten Normen, welche Grundanforde-
rungen des ADR/RID umfassen, die in der vorliegenden Norm nicht behandelt wurden, nur dann als normativ, wenn diese
Normen selbst im RID und/oder in den technischen Anhängen des ADR in Bezug genommen werden.
Diese Norm unterstützt die Ziele der EU-Richtlinien 94/55 und 96/49.
Diese Norm ist Teil einer Reihe von drei Normen für wiederbefüllbare nahtlose Flaschen aus Stahl mit einem Fassungs-
raum von 0 bis einschließlich 150 Liter für verdichtete, verflüssigte und unter Druck gelöste Gase:
Teil 1: nahtlose Flaschen aus Stahl mit einem Rm -Wert von weniger als 1 100 MPa
Teil 2: nahtlose Flaschen aus Stahl mit einem Rm -Wert von 1 100 MPa und darüber
Teil 3: nahtlose Flaschen aus nichtrostendem Stahl mit einem Rm -Wert von weniger als 1 100 MPa
Einleitung
Diese Norm behandelt Festlegungen zur Bauart, zum Werkstoff, zur Herstellung, Prüfung und Zulassung von wiederbefüll-
baren ortsbeweglichen nahtlosen Gasflaschen aus Werkstoffen, die zur Gruppe der nichtrostenden Stähle gehören. Die
gegebenen Festlegungen basieren auf der Kenntnis und der Erfahrung mit den Werkstoffen, Bauartanforderungen, Her-
stellungsverfahren und der Kontrolle bei der Herstellung von Gasflaschen für den üblichen Gebrauch in den Ländern der
CEN-Mitglieder.
Seite 3
EN 1964-3 : 2000
EN 10028-1 3.1.5
Flacherzeugnisse aus Druckbehälterstählen Teil 1: Tieftemperaturumformung
Allgemeine Anforderungen Vorgang der Verformung einer Flasche unter kontrollierter
niedriger Temperatur, der eine bleibende Festigkeitsstei-
EN 10045-1 gerung bewirkt.
Metallische Werkstoffe Kerbschlagbiegeversuch
nach Charpy Teil 1: Prüfverfahren 3.1.6
Prüflos
EN 10052
Begriffe der Wärmebehandlung von Eisenwerkstoffen Die Anzahl von 200 Gasflaschen und zusätzlich Gas-
flaschen für die zerstörende Prüfung, mit gleichen nomi-
EN 10088-1 nellen Durchmessern, gleicher Dicke und der gleichen
Nichtrostende Stähle Teil 1: Verzeichnis der nicht- Konstruktion und Berechnung, hergestellt aus der glei-
rostenden Stähle chen Stahlschmelze und unter gleichen Wärmebehand-
lungsbedingungen zur gleichen Zeit .
EN 10088-2
Nichtrostende Stähle Teil 2: Technische Liefer- 3.1.7
bedingungen für Blech und Band für allgemeine Ver- Berstdruck
wendung Während der Berstprüfung erreichter höchster Druck.
EN ISO 3651-2
3.1.8
Ermittlung der Beständigkeit nichtrostender Stähle ge-
Beanspruchungsfaktor (variabel)
gen interkristalline Korrosion Teil 2: Nichtrostende
ferritische, austenitische und ferritisch-austenitische F
(Duplex-)Stähle Korrosionsversuch in schwefel- Der Quotient aus der Wandbeanspruchung bei Prüfdruck
säurehaltigen Medien (ISO 3651-2:1998) (ph ) und garantierter Mindestwert der Streckgrenze (Re ).
Seite 4
EN 1964-3 : 2000
Schmelzanalysen mit den in EN 10028-1 angegebenen wobei der Beanspruchungsfaktor F der kleinere der Werte
Werten übereinstimmen. 0,65
ANMERKUNG: EN 10028-1 ist eine Grundnorm mit oder 0,77
Re =Rg
Querverweisen zu den aktuellen Tabellen mit den
zulässigen Abweichungen von den anderen Teilen der ist.
Reihe EN 10028. Re =Rg muß auf 0,90 begrenzt werden.
Die berechnete Wanddicke muß die folgende Formel
erfüllen
4.3 Wärmebehandlung D
aU + 1 mm
4.3.1 Der Gasflaschenhersteller muß das Wärmebe- 250
handlungsverfahren, das an der gefertigten Flasche aus- mit einem absoluten Minimum von a = 1,5 mm.
geführt worden ist, zertifizieren.
Bei der Wahl der garantierten Mindestwanddicke (a0 ) muß
der Hersteller die Anforderungen der erstmaligen Prüfung
4.3.2 Ferritische und martensitische Stähle müssen ver- und Abnahmeprüfung, insbesondere die Anforderungen
gütet werden. Austenitische und Duplex-Stähle (auste- an den Berstüberdruck und den Dehnungsdruck in 7.2.2.2
nitisch/ferritisch) müssen lösungsgeglüht werden. berücksichtigen.
Die garantierte Mindestwanddicke (a0 ) muß gleich oder
4.3.3 Die tatsächliche Temperatur, der eine Stahlart aus- größer sein als die berechnete Wanddicke a.
gesetzt wird, um eine bestimmte Zugfestigkeit zu er-
reichen, darf um nicht mehr als 30° C von der vom Gas-
flaschenhersteller angegebenen Temperatur abweichen. 5.3 Berechnung der konvexen Enden
(Hals und Boden)
5.3.1 Die Formen in Bild 1 sind typisch für konvexe Hals-
4.4 Kaltbearbeitung oder und Boden-Enden. Die Formen A und B sind Boden-
Tieftemperaturumformung formen von aus Rohren hergestellten Flaschen, die
Formen D und E sind Boden-Formen von fließgepreßten
Kaltbearbeitung oder Tieftemperaturumformung wird an-
Flaschen, und die Formen C und F sind Hals-Enden.
gewendet, um die endgültigen mechanischen Eigen-
schaften bestimmter nichtrostender Stähle zu verbessern.
5.3.2 Die Dicke (b) in der Mitte eines konvexen Endes
Für Gasflaschen, die einer Kaltbearbeitung oder einem
darf nicht geringer sein als durch die folgenden Kriterien
Tieftemperaturumformverfahren unterzogen werden, be-
gefordert:
ziehen sich alle Anforderungen an die Wärmebehandlung
auf die an der vorgeformten Flasche durchgeführten Wenn der innere Rundungsradius (r) nicht kleiner als
Arbeiten. Kalt bearbeitete oder bei tiefer Temperatur um- 0,075 D ist, dann gilt
geformte Flaschen dürfen keiner weiteren Wärmebehand- b U 1,5 a für 0,40 > H=D U 0,20
lung ausgesetzt werden.
bUa für H=D U 0,40
Um eine zufriedenstellende Spannungsverteilung in dem
4.5 Prüfanforderungen
Bereich, wo die Enden in den zylindrischen Teil über-
Der Werkstoff der fertiggestellten Gasflaschen muß den gehen, zu erreichen, muß die Wanddicke der Flasche im
Anforderungen nach Abschnitt 7 entsprechen. Bereich der Übergangszone zwischen dem zylindrischen
Teil und dem verdickten Boden stetig erhöht werden. Für
die Anwendung dieser Regel ist die Verbindungsstelle
zwischen dem zylindrischen Teil und dem Boden definiert
5 Gestaltung durch die horizontale Linie, die das Maß H in Bild 1 an-
5.1 Allgemeines zeigt.
5.1.1 Die Berechnung der Wanddicke der drucktragen- Form B darf nicht von dieser Anforderung ausgenommen
den Teile muß auf die Streckgrenze (Re ) des Werkstoffes werden.
bezogen werden. Der Flaschenhersteller muß durch einen Innendruck-
schwellversuch an einem Baumuster, wie in A.1, nachwei-
5.1.2 Der Innendruck, auf dem die Berechnung der sen, daß die Gestaltung zufriedenstellend ist.
Wanddicke beruht, muß der Prüfüberdruck (ph ) sein.
5.4 Berechnung der konkaven Böden
Wenn konkave Böden verwendet werden, dürfen die in
5.2 Berechnung der Wanddicke des
Bild 2 festgelegten Maße nicht weniger betragen als die
zylindrischen Teils folgenden errechneten Werte:
Die garantierte Mindestwanddicke der zylindrischen Teile a1 = 2 a
(a0 ) darf nicht kleiner sein als der nach der Formel errech-
nete Wert: a2 = 2 a
2 p 3
s
D 4 10 F Re 3 ph 5 h = 0,12 D
a= · 1
2 10 F Re r = 0,075 D
Seite 6
EN 1964-3 : 2000
1 Zylindrischer Teil
6.9 Standfestigkeit 7.1.2.1.3 Bei der Prüfung müssen die vom Hersteller
Bei Gasflaschen, die auf ihren Füßen stehen, muß die garantierten Eigenschaften der Zugfestigkeit und Streck-
Abweichung von der Vertikalen kleiner als 1 % ihrer Höhe grenze erreicht werden.
sein, und der Außendurchmesser der Standfläche muß
größer als 75 % des Nennaußendurchmessers sein. 7.1.2.2 Faltversuch
7.1.2.2.1 Der Faltversuch muß in Übereinstimmung mit
EURONORM 6-55 an vier Proben durchgeführt werden,
7 Prüfungen die durch Ausschneiden von entweder einem oder zwei
7.1 Mechanische Prüfungen Ringen mit einer Breite von 25 mm oder 4 t, je nachdem,
was größer ist, hergestellt werden. Jede Probe muß eine
7.1.1 Allgemeine Anforderungen ausreichende Länge haben, um die korrekte Ausführung
Alle Prüfungen zur Überprüfung der Werkstoffeigenschaf- des Faltversuchs zu gestatten. Jeder Streifen darf nur an
ten der Gasflaschen müssen am Werkstoff von Flaschen den Rändern maschinell bearbeitet sein.
durchgeführt werden, an denen alle Arbeitsgänge mit Ein-
fluß auf die mechanischen Eigenschaften durchgeführt 7.1.2.2.2 An der Faltprobe dürfen beim Biegen um einen
wurden. Diese Flaschen brauchen keiner Druckprüfung Dorn keine Risse auftreten, wenn der Abstand der beiden
unterzogen zu werden. Innenseiten der gefalteten Probe nicht größer ist als der
Für die Lage der Proben siehe Bild 3. Durchmesser des Dorns (siehe Bild 5).
Seite 9
EN 1964-3 : 2000
Maße in Millimeter
Bild 4: Zugprobe
Seite 10
EN 1964-3 : 2000
7.1.2.2.3 Der Durchmesser Df des Biegedorns muß sich Die Kerbschlagbiegeproben müssen in Längsrichtung aus
aus Tabelle 1 ergeben. Für den tatsächlichen Wert der der Flaschenwand entnommen werden. Die Kerbe muß
Zugfestigkeit Rm aus Tabelle 1 ergibt sich Df = n · t. senkrecht zu der Oberfläche der Flaschenwand verlaufen.
Das Längsprobenstück muß allseitig maschinell bearbei-
tet werden (an sechs Flächen); wenn die Wanddicke die
7.1.2.3 Ringfaltversuch Probenbreite von 10 mm nicht zuläßt, muß die Breite so
Der Ringfaltversuch muß an zwei aus dem Flaschenkör- nah wie möglich der Nenndicke der Flaschenwand ent-
per entnommenen Ringen mit 25 mm Breite durchgeführt sprechen.
werden. Alle Ringe dürfen nur an den Rändern maschinell
bearbeitet sein. Die Ringe müssen zwischen Platten ab- 7.1.2.4.2 Die Mindestwerte sind in Tabelle 2 festgelegt.
gefaltet werden, bis der geforderte Abstand zwischen den
Platten erreicht ist. Die tatsächliche Zugfestigkeit Rm nach 7.1.2.5 Prüfung auf interkristalline Korrosion
Tabelle 1 muß für den Abstand zwischen den Platten der 7.1.2.5.1 Diese Prüfung wird nur für austenitische und
Höchstwert aus u · t ergeben. Die gefalteten Ringe dürfen nichtrostende Duplex-Stahlsorten gefordert.
keine sichtbaren Risse aufweisen.
7.1.2.5.2 Die Prüfung muß nach EN ISO 3651-2 durch-
geführt werden.
7.1.2.4 Kerbschlagbiegeversuch
7.1.2.4.1 Mit Ausnahme der nachfolgenden Anforderun- 7.1.2.5.3 Die Prüfung erfordert, daß die Proben dem Teil
gen muß der Kerbschlagbiegeversuch in Übereinstim- der Flaschen entnommen werden, der eine für den Falt-
mung mit EN 10045-1 durchgeführt werden. versuch günstige Geometrie hat.
MPa Wert von n Wert von u Tabelle 2: Mindestwerte für den Kerbschlag-
biegeversuch
Rm k 440 2 6
Breite des Probekörpers,
> 3 bis k 5 > 5 bis k 10
440 < Rm k 520 3 6 mm
genau die Informationen, die in 7.2.2 und 7.2.3 gefordert 7.2.2 Auswertung der Versuche
sind, erbringen. Die Prüfung muß an einer Flasche bei 7.2.2.1 Die Auswertung des Berstversuchs muß folgen-
einer Temperatur von weniger als 40 °C durchgeführt des einschließen:
werden.
Bestimmung des Berstüberdrucks (pb ) und des Deh-
nungsdrucks (py ) während des Berstversuchs;
7.2.1.2 Prüfbedingungen Untersuchung des Risses und der Form seiner Kan-
Bei der Füllung der Flasche und der Prüfanlage mit Was- ten.
ser muß darauf geachtet werden, daß durch die Betrieb- 7.2.2.2 Der gemessene Berstüberdruck (pb ) muß sein:
nahme der hydraulischen Pumpe keine Luft im Kreislauf
pb U 1,6 · ph
eingeschlossen wird, bis das Wasser durch das Entleer-
oder Entlüftungsventil ausströmt. Der Dehnungsdruck (py ) muß sein:
1
Während der Prüfung muß die Druckbeaufschlagung py U · ph
in zwei aufeinanderfolgenden Stufen durchgeführt F
werden: 7.2.2.3 Infolge des Berstversuchs dürfen sich von der
a) In der ersten Stufe darf die Dehnungsrate im elasti- Flasche keine Bruchstücke ablösen.
schen Bereich nicht die des Zugversuches bis zu 7.2.2.4 Der Hauptriß im zylindrischen Teil darf nicht
einem Druckwert übersteigen, der dem Beginn der spröde sein, d. h. die Bruchkanten müssen in bezug auf
plastischen Verformung entspricht. die Wand geneigt sein. Der Bruch darf keinen charakteri-
b) In der zweiten Stufe muß die Fördermenge der Pumpe stischen Werkstoffehler erkennen lassen und darf sich
auf einem Wert so konstant wie möglich gehalten wer- nicht bis zur Mitte des Flaschenhalses oder -bodens er-
den, bis die Flasche birst. strecken.
Bild 9: Annehmbarer Bruchverlauf für normalgeglühte und angelassene Flaschen mit einer
Wanddicke kleiner als 7,5 mm
Seite 13
EN 1964-3 : 2000
Bei Flaschen mit einer Wanddicke gleich oder größer Wärmebehandlung an jeder Flasche durchgeführt wer-
7,5 mm dürfen sich keine Bruckstücke ablösen. den. Die Härtewerte, welche ermittelt werden, müssen in-
nerhalb der Grenzen sein, die der Hersteller für den
7.2.3 Abnahmebedingungen Werkstoff aufgrund der Wärmebehandlung, die für die
Die Bilder 7, 8 und 9 zeigen zufriedenstellende Bruchver- Herstellung der Flaschen angewendet wurde, festgelegt
läufe. hat.
Wenn der Bruchverlauf nicht mit den Bildern 7, 8 oder 9 ANMERKUNG: Andere Methoden für die Messung der
übereinstimmt, aber alle anderen Werkstoffprüfungen und Eindrückung in der Oberfläche, als die in EN 10003-1
mechanische Prüfungen zufriedenstellend verlaufen sind, erwähnten, können angewendet werden, wenn die
müssen die Ursachen für die Nichtübereinstimmung er- betroffenen Parteien dem zustimmen.
forscht werden im Hinblick auf die Abnahme oder Zurück-
weisung des Prüfloses. 7.4.2 Wasserdruckprüfung
Der Wasserdruck in der Flasche muß stetig ansteigen,
7.3 Druckschwellversuch bis der Prüfdruck ph erreicht ist. Die Flasche muß min-
Diese Prüfung muß mit einer nicht korrosiven Flüssigkeit destens 30 s dem Druck ph ausgesetzt sein, um sicherzu-
durchgeführt werden, bei der die Flaschen hintereinander- stellen, daß keine Druckabsenkung und keine Undichtheit
folgenden Lastwechseln ausgesetzt sind, bei einem obe- auftritt.
ren zyklischen Druck, der gleich dem der Wasser- Nach der Prüfung darf die Flasche keine sichtbaren Ver-
druckprüfung (ph ) ist. Die Flaschen müssen 12 000 Last- formungen aufweisen. Jede Flasche, die die Prüfung nicht
wechsel ohne Fehler überstehen. besteht, muß zurückgewiesen werden.
Bei Flaschen mit einem Prüfüberdruck (ph ) der Wasser-
druckprüfung > 450 bar, kann der obere zyklische Druck
auf 2=3 des Prüfdruckes reduziert werden. In diesem Fall 7.5 Dichtheit
müssen die Flaschen 80 000 Lastwechsel ohne Fehler Der Hersteller muß durch Prüfungen, die für den Her-
überstehen. stellungsprozeß geeignet sind, darlegen, daß die Fla-
Der untere zyklische Druck (plc ) darf 10 % des oberen schen nicht undicht sind.
zyklischen Druckes nicht überschreiten, er darf jedoch ein
Maximum von 30 bar haben.
Die Flasche muß die tatsächlichen Werte der maximalen 7.6 Kontrolle der Flaschenböden
und minimalen zyklischen Drücke während der Prüfung Durch die Mitte des Flaschenbodens muß ein Längs-
vertragen. schnitt gelegt werden, und eine Schnittfläche wird poliert
Die Frequenz der Lastwechsel darf 0,25 Hz (15 Lastwech- und bei 5- bis 10facher Vergrößerung geprüft.
sel pro Minute) nicht überschreiten. Die an der Außenseite Die Flasche muß als fehlerhaft angesehen werden, wenn
der Flaschenwand gemessene Temperatur darf 50 °C Risse festgestellt wurden. Sie muß ferner als fehlerhaft
während des Versuches nicht überschreiten. angesehen werden, wenn vorhandene Poren oder Ein-
Nach der Prüfung muß der Boden der Flaschen aufge- schlüsse so groß sind, daß dadurch die Sicherheit be-
schnitten werden, um die Wanddicke zu messen und um einträchtigt ist.
sicherzustellen, daß die Dicke um nicht mehr als 15 %
über der festgelegten Mindestwanddicke des Bodens
liegt. 8 Konformitätsbewertung
Der Versuch muß als bestanden gelten, wenn die Flasche Die erstmalige Prüfung und die Abnahmeprüfung müssen
die vorgeschriebene Anzahl der Lastwechsel erreicht, nach Anhang A durchgeführt werden.
ohne undicht zu werden.
Anhang A (normativ)
Erstmalige Prüfung und Abnahmeprüfung
A. 1 Erstmalige Prüfung Messung auf der Ebene von drei Querschnitten des
zylindrischen Teiles sowie auf dem gesamten Umfang
A.1.1 Die erstmalige Prüfung muß für jede neue Fla-
eines Längsschnittes des Flaschenbodens und der
schenkonstruktion ausgeführt werden.
Flaschenschulter vorgenommen wird;
Eine vorläufig zugelassene Flasche muß als neue Kon-
die Anforderungen unter Abschnitt 4 (Werkstoff) und
struktion angesehen werden, wenn alle folgenden Be-
5.6 (Fußring) erfüllt sind;
dingungen erfüllt sind:
die geometrischen Vorschriften unter 6.6 bis 6.9 von
a) Die Flasche ist in einem anderen Werk hergestellt
allen durch die Zulassungsstelle entnommenen Fla-
worden;
schen eingehalten wurden;
b) die Flasche ist durch ein anderes Verfahren herge-
die Innen- und Außenoberflächen der Flaschen frei
stellt worden (wobei wesentliche Verfahrensänderun-
sind von Fehlern, die ihre Betriebssicherheit in Frage
gen während der Produktionszeit eingeschlossen
stellen (siehe Anhang B);
sind, z. B. Schmieden in Drehen der Enden, Wechsel
der Wärmebehandlung); b) Bestätigung der Durchführung folgender Prüfungen
an den ausgewählten Flaschen:
c) die Flasche ist aus einem Stahl anderer Zusammen-
setzung als bei der ursprünglichen Bauartzulassungs- die in 7.1 (mechanische Prüfung) festgelegten Prüfun-
Prüfung hergestellt worden; gen an zwei Flaschen, wobei die Probestücke mit
dem Prüflos identifizierbar sein müssen;
d) die Flasche wurde einer anderen Wärmebehandlung
außerhalb des in 4.3.3 angegebenen Bereichs unter- die in 7.2 (hydraulische Berstprüfung) festgelegten
zogen; Prüfungen an zwei Flaschen, wobei die Flaschen re-
präsentative Stempelungen haben;
e) das Bodenprofil sich geändert hat, z. B. konkav, kon-
vex, halbkugelförmig, oder das Verhältnis von Boden- die in 7.3 (Druckschwellversuch) festgelegten Prüfun-
dicke zum Flaschendurchmesser hat sich verändert; gen an zwei Flaschen, wobei die Flaschen repräsen-
tative Stempelungen haben;
f) die Gesamtlänge der Flasche ist um mehr als 50 %
gestiegen (Flaschen mit einem L=D-Verhältnis kleiner die in 7.6 (Kontrolle der Flaschenböden) festgelegten
als 3 dürfen nicht als Referenzflaschen für eine neue Prüfungen an allen Prüf-Flaschen.
Konstruktion mit einem L=D-Verhältnis größer als 3
verwendet werden); A.1.4 Fallen die Ergebnisse der Prüfung zufriedenstel-
g) der Nennaußendurchmesser hat sich geändert; lend aus, muß die Zulassungsstelle eine Bescheinigung
für die erstmalige Prüfung ausstellen. Diese Bescheini-
h) die Konstruktion der Wanddicke hat sich geändert; gung über die erstmalige Prüfung darf in der Form einer
i) der Prüfdruck der Wasserdruckprüfung hat sich ver- Bescheinigung über die Bauartzulassung sein, D.1 enthält
größert; dafür ein Beispiel.
j) der garantierte Mindestwert der Streckgrenze (Re ) Sind die Ergebnisse nicht zufriedenstellend, muß nach
und/oder der garantierte Mindestwert der Zugfestig- A.3 verfahren werden.
keit (Rg ) haben sich geändert.
hang B), müssen alle 100 % der Flaschen überprüft A.3 Nichterfüllung der Prüfanforderungen
werden; A.3.1 Für den Fall der Nichterfüllung der Prüfanforde-
c) die erforderlichen Flaschen per Los für die zerstören- rungen muß eine Wiederholungsprüfung oder eine wie-
de Prüfung auswählen und die in 7.1 und 7.2 festge- derholte Wärmebehandlung und Wiederholungsprüfung,
legten Prüfungen beglaubigen. Im einzelnen müssen wie folgt, durchgeführt werden:
folgende Prüfungen durchgeführt werden: a) Wenn ein Fehler bei der Durchführung eines Versuchs
die in 7.1 festgelegten mechanischen Prüfungen oder ein Irrtum bei der Messung auftritt, ist ein zweiter
an einer Flasche je Prüflos. Diese Flasche darf Versuch an der gleichen Flasche, wenn möglich,
wahlweise die gleiche sein wie für die hydrauli- durchzuführen. Wenn die Ergebnisse dieses Versuchs
sche Berstprüfung (siehe 7.2): zufriedenstellend sind, ist der erste Versuch zu igno-
1) ein Zugversuch in Längsrichtung (siehe rieren.
7.1.2.1); b) Wenn der Versuch in zufriedenstellender Weise
2) vier Faltversuche in Umfangsrichtung (siehe durchgeführt wurde, muß der Grund für das Versagen
7.1.2.2) oder alternativ zwei Ringfaltversuche festgestellt werden.
(siehe 7.1.2.3); 1) Wenn das Versagen auf die angewendete Wärme-
3) drei Kerbschlagbiegeversuche in einer Längs- behandlung zurückzuführen ist, darf der Hersteller
oder Querrichtung, wie in 7.1.2.4 gefordert, alle Flaschen des Prüfloses einer weiteren
wenn die Wanddicke der Flasche es erlaubt, Wärmebehandlung(en) unterziehen.
durch maschinelles Bearbeiten ein Probestück 2) Wenn das Versagen nicht auf die angewendete
von mindestens 3 mm Dicke herzustellen; Wärmebehandlung zurückzuführen ist, müssen alle
4) Interkristalline Korrosionsprüfung nur an aus- als fehlerhaft identifizierten Flaschen als Ausschuß
tenitischen und Duplex-Stählen (siehe 7.1.2.5); angesehen oder durch eine anerkannte Methode
die in 7.2 festgelegten hydraulischen Berstprüfun- repariert werden. Die verbleibenden Flaschen
gen an einer Flasche je Prüflos. müssen als neues Prüflos angesehen werden.
d) Überprüfung der Richtigkeit der nach A.2.1 angegebe- In beiden Fällen muß dieses neue Prüflos durch die Prüf-
nen Herstellerinformationen; Stichproben müssen stelle wiedergeprüft werden. Alle erstmaligen Prüfungen
durchgeführt werden; und Abnahmeprüfungen müssen nochmals durchgeführt
e) Bestätigung der Ergebnisse der Härteprüfung nach werden. Wenn ein oder mehrere Versuche sich als auch nur
7.4.1; teilweise unzufriedenstellend erweisen, müssen alle Fla-
schen dieses Prüfloses als Ausschuß angesehen werden.
f) Prüfung der Kennzeichnung (siehe Abschnitt 9).
A.3.2 Während eine wiederholte Wärmebehandlung
A.2.3 Alle Flaschen des Loses müssen einer hydrauli- nach einer nicht bestandenen Prüfung für solche Werk-
schen Berstdruckprüfung nach 7.4.2 unterzogen werden. stoffe zulässig ist, bei denen die fertigen Eigenschaften
von der Wärmebehandlung abhängen, sollte bei nicht-
rostenden Stählen berücksichtigt werden, daß durch eine
A.2.4 Wenn die Ergebnisse der Prüfung zufriedenstel- wiederholte Wärmebehandlung wahrscheinlich eine Re-
lend sind, muß die Prüfstelle die Flaschen nach duzierung der Festigkeit eintritt. Es sind maximal zwei wie-
EN 1089-1:1996 kennzeichnen und eine Bescheinigung derholte Wärmebehandlungen zulässig.
über die Abnahmeprüfung ausstellen; Beispiel ist in D.2 Wann immer eine Flasche erneut wärmebehandelt wurde,
enthalten. muß die Mindestwanddicke der fertigen Flasche erhalten
Wenn die Ergebnisse nicht zufriedenstellend waren, ist, bleiben (z. B. nach dem Strahlen, der Oberflächenbe-
wie in A.3 beschrieben, zu verfahren. handlung).
Seite 16
EN 1964-3 : 2000
Anhang B (normativ)
Beschreibung, Bewertung von Herstellungsfehlern und Bedingungen für die Zurückweisung
von nahtlosen Gasflaschen aus Stahl zum Zeitpunkt der Sichtprüfung
Reparatur oder
Fehler Begriffe Bedingungen für die Zurückweisung
Zurückweisung
Ausbuchtung sichtbare Schwellung der Wand Alle Flaschen mit diesem Fehler Zurückweisung
Beule (flach) Eine Eindrückung in der Wand, Wenn die Tiefe der Beule 2 % des äuße- Zurückweisung
die weder ein Loch bewirkt hat ren Durchmessers der Gasflasche über-
noch zu einem Werkstoffabtrag steigt.
geführt hat (siehe Bild B.1) Wenn die Tiefe der Beule größer als 1 mm Zurückweisung
(siehe auch übermäßiges Schlei- ist und wenn der Durchmesser der Beule
fen oder maschinelles Bearbei- weniger als 30mal der Tiefe der Beule ist.
ten) ANMERKUNG 1: An Flaschen mit kleinem
Durchmesser könnte eine Anpassung
dieser allgemeinen Grenzen erforderlich
sein. Die Beurteilung der äußeren
Erscheinung ist ebenfalls bei der Bewer-
tung der Beulen wichtig, besonders im
Falle kleiner Flaschen.
Seite 17
EN 1964-3 : 2000
Reparatur oder
Fehler Begriffe Bedingungen für die Zurückweisung
Zurückweisung
Schnitt, Ein- Eine Eindrückung in die Wand, Innerer Fehler: Bei mehr als 5 % der Zurückweisung
schnitt, metalli- bei dem Werkstoff entfernt oder Wanddicke, wenn keine scharfkantigen
sche oder umverteilt wurde (grundsätzlich Kerben äußerlich sichtbar sind.
abblätternde zurückzuführen auf das Vorhan- ANMERKUNG 2: Die Erscheinung und die
Eindrückung densein von Fremdkörpern am Lage (in dickeren Teilen mit geringerer
Dorn oder an der Prägeform Beanspruchung) können bei der Beurtei-
während des Fließpressens oder lung berücksichtigt werden.
Ziehens).
Äußerer Fehler: Wenn die Tiefe 5 % der Reparatur, wenn
Wanddicke übersteigt oder wenn die möglich (siehe
Länge die Wanddicke um das 5fache B.2.2)
übersteigt.
Beule mit Eine Eindrückung in die Wand, Alle Flaschen mit diesem Fehler Zurückweisung
Schnitt oder die einen Schnitt oder Kerbe
Kerbe enthält (siehe Bild B.2).
Übermäßiges Lokale Verminderung der Wand- Wenn die Wanddicke unter die Mindest- Zurückweisung
Schleifen oder dicke durch Schleifen oder ma- wanddicke reduziert wurde,
maschinelles schinelles Bearbeiten Wenn es zu einer Beule führt. siehe Beule
Bearbeiten vorher
Rippe Eine in Längsrichtung erhobene Innerer Fehler: Wenn die Höhe 5 % der Reparatur, wenn
Oberfläche mit scharfen Ecken Wanddicke und die Länge 10 % der Fla- möglich, oder
(siehe Bild B.3) schenlänge übersteigt. Zurückweisung
Äußerer Fehler: Wenn die Höhe 5 % der Reparatur, wenn
Wanddicke oder die Länge 5mal die möglich (siehe
Wanddicke übersteigt. B.2.2)
Riefe Eine in Längsrichtung ver- Innerer Fehler: Wenn die Höhe 5 % der Reparatur, wenn
laufende Kerbe (siehe Bild B.4) Wanddicke und die Länge 10 % der Fla- möglich, oder
schenlänge übersteigt. Zurückweisung
Äußerer Fehler: Wenn die Höhe 5 % der Reparatur, wenn
Wanddicke oder die Länge 5mal die möglich (siehe
Wanddicke der Flasche übersteigt. B.2.2)
Doppelung Erscheint in der Flaschenwand Innerer Fehler: Alle Flaschen mit diesem Reparatur, wenn
und manchmal als Unstetigkeits- Fehler möglich
riß, Lage oder Schmelzperle an Äußerer Fehler: Alle Flaschen mit diesem Reparatur, wenn
der Oberfläche (siehe Bild B.5) Fehler möglich (siehe
B.2.2)
Riß ein Spalt oder Sprung im Wenn innerhalb der Wanddicken Toleranz Zurückweisung
Werkstoff nicht behebbar
Wenn innerhalb der Wanddicken Toleranz Reparatur
behebbar
Risse im Zeigen sich als Linien, die vertikal Alle Flaschen mit diesem Fehler Zurückweisung
Flaschenhals das Gewinde herunter und quer
auf der Gewindefläche verlaufen
(sie sollten nicht mit Spuren, die
beim Schneiden des Innengewin-
des entstanden sind, verwechselt
werden (siehe Bild B.6)).
Seite 18
EN 1964-3 : 2000
Reparatur oder
Fehler Begriffe Bedingungen für die Zurückweisung
Zurückweisung
Falten in der Wellenförmige Eindrückungen im Falten oder Risse, die als in den Gewinde- Reparatur
Flaschen- inneren Schulterbereich, die sich bereich verlaufende Oxyd-Linie sichtbar
schulter in den Gewindebereich der sind, müssen durch maschinelles Bearbei-
(Falten sind Schulter fortpflanzen können ten entfernt werden, bis die Oxyd-Linien
abgerundete (siehe Bild B.7). Sie können an nicht mehr sichtbar sind (siehe Bild B.7).
Grundrisse) den Falten in dem inneren Schul- Nach dem maschinellen Bearbeiten muß
und/oder terbereich beginnen und sich der gesamte Bereich geprüft und die Wand-
Risse in der fortpflanzen in den zylindrisch dicke gemessen werden.
Flaschen- hergestellten Bereich oder in den
schulter (Risse Gewindebereich der Schulter Wenn die Falten oder Oxyd-Linien nicht Zurückweisung
sind scharf- (Bild B.8 zeigt genau, wo die maschinell entfernt worden sind, wenn die
kantige Risse in der Flaschenschulter Risse ständig sichtbar bleiben oder wenn
Spalten) beginnen und wie sie sich fort- die Dicke nicht ausreichend ist.
pflanzen).
Wenn die Falten oder Oxyd-Linien maschi- geeignet
nell entfernt wurden und wenn die Dicke
ausreichend ist.
Interne Risse Sternförmige Zersplitterung des Wenn innerhalb der Wanddickentoleranz Zurückweisung
im Boden Werkstoffes im Flaschenboden nicht behebbar
Wenn innerhalb der Wanddickentoleranz Reparatur
behebbar
Abgeblätterte Tritt infolge unstetigen Werkstoff- Wenn sichtbare scharfe Kanten Zurückweisung
Oberfläche flusses im Flaschenboden auf.
Innengewinde Mit Beulen, Schnitten oder Graten Wenn die Konstruktion es zuläßt, dürfen Reparatur
beschädigt beschädigte Gewinde oder Ge- die Gewinde nachgeschnitten, mit den
oder außerhalb winde außerhalb der Toleranzen entsprechenden Gewindelehren wieder-
der Toleranzen geprüft und vorsichtig einer nochmaligen
Sichtprüfung unterzogen werden. Die
geeignete Zahl an intakten Gewinden
muß garantiert werden.
Wenn nicht reparabel Zurückweisung
Lochfraß Starke Oberflächenkorrosion Alle Flaschen mit diesen Fehlern, sichtbar Zurückweisung
nach dem Strahlen
Nicht-Überein- Fehlende Übereinstimmung mit Alle Flaschen mit diesem Fehler Reparatur, wenn
stimmung mit der Zeichnung (der Hals- oder möglich, oder
der Konstruk- Bodenform und der Maße, außer- Zurückweisung
tionszeichnung halb der Geradheit, Exzentrizität,
Stabilität, Mangel an Dicke)
Nicht gesicher- Der Halsring dreht sich bei Alle Flaschen mit diesem Fehler Reparatur, wenn
ter Halsring Anwendung des niedrigen Dreh- möglich, oder
moments oder wird durch eine Zurückweisung
Abzugskraft entfernt (siehe 5.8).
Verbrennungen Teilweises Anschmelzen der Alle Flaschen mit diesem Fehler Zurückweisung
durch Autogen- Flasche, Auftrag von Schweiß-
Lichtbogen- zusatzwerkstoff oder die Ent-
schweißen fernung von Werkstoff durch
Flammen oder Kolkung
Seite 19
EN 1964-3 : 2000
1 Risse im Hals
2 sich ausbreitender Riß im Hals
Bild B.7: Falten oder Risse in der Flaschenschulter vor und nach der maschinellen Bearbeitung
Anhang C (normativ)
Ultraschallprüfung
Die Nutenläge (E) darf nicht länger als 50 mm sein. den der beiden Anzeigen muß so klein wie möglich sein.
Die Breite (W ) darf nicht größer sein als 2mal die Die Anzeige der kleinsten Größe wird als Zurückwei-
Tiefe; wo dies nicht möglich ist, wird eine max. Tiefe sungsgrundlage und für visuelle, akustische Aufzeich-
von 1,0 mm zugelassen. nungs- und Sortiergeräte verwandt. Die Anlage muß mit
Die Nutentiefe (T) muß
5 ± 0,75 % der Nennwand- dem Justierkörper oder dem Prüfkopf oder beiden geeicht
dicke (S) aber nicht weniger als 0,3 mm und nicht werden, und zwar in der gleichen Einschallrichtung und
mehr als 1,0 mm sein über die gesamte Nutenlänge mit der gleichen Geschwindigkeit wie während der
mit einer zulässigen Abrundung der Enden. Prüfung. Alle visuellen, akustischen Aufzeichnungs- oder
Sortiergeräte müssen zufriedenstellend bei Prüfgeschwin-
Die Nuten müssen an den Kanten mit der Flaschen- digkeit arbeiten.
oberfläche scharfkantig sein. Der Querschnitt der
Nuten muß rechteckig sein, mit Ausnahme dort, wo
Funkenkorrosionsverfahren angewandt wurden; dann C.4 Wanddicken-Messung
wird eine Rundung der Nutenbasis anerkannt.
Wenn die Wanddicken-Messung nicht zu einem anderen
Die Form und Maße der Nuten müssen durch eine Herstellungszeitpunkt durchgeführt wurde, muß der zylin-
anerkannte Meßmethode nachgewiesen werden. drische Teil 100 %ig geprüft werden, um sicherzustellen,
daß die Wanddicke nicht weniger als die garantierte Min-
destwanddicke (a0 ) beträgt.
C.3.3 Kalibrierung der Einrichtung
Bei Anwendung des Justierkörpers, wie in C.3.2 beschrie-
ben, muß die Anlage so eingestellt werden, daß sich eine C.5 Auslegung der Ergebnisse
eindeutige klare Anzeige von den Nuten auf der inneren Flaschen mit Anzeigen, die gleich oder größer sind als
und äußeren Oberfläche ergibt. Die Differenz der Amplitu- von den Justiernuten, müssen verworfen werden. Dieser
1 Außenliegende Nut
2 Innenliegende Nut
ANMERKUNG: T k
5 ± 0,75 % aber S k 1,0 mm und U 0,3 mm
W k 2 T, wenn nicht möglich dann k 1,0 mm
E k 50 mm
Bild C.2: Konstruktionseinzelheiten und Maße der Justiernuten für Fehler in Längsrichtung
Seite 23
EN 1964-3 : 2000
Vergleich muß gemacht werden zwischen der Anzeige In Ergänzung zu diesen Anforderungen dürfen optional
von der Flasche und der von der Justiernut in der gleichen Prüfungen in jedem Herstellungsstadium durchgeführt
Lage und an der gleichen Fläche, z. B. ein innerer Fehler werden.
in Umfangsrichtung muß mit der innenliegenden Justier-
nut in Umfangsrichtung verglichen werden.
Die Ursachen dieser Fehleranzeigen müssen erkannt und C.7 Zertifizierung
wenn möglich behoben werden; nach der Fehlerbeseiti- Die Ultraschallprüfung muß vom Flaschenhersteller zerti-
gung sind die Flaschen wieder der Ultraschallprüfung auf fiziert werden.
Fehler und zur Dickenmessung zu unterziehen. Jede Flasche, welche die Ultraschallprüfung in Überein-
Jede Flasche, deren Wanddicke unterhalb der garantier- stimmung mit dieser Norm erfolgreich bestanden hat, muß
ten Mindestwanddicke (a0 ) liegt, muß zurückgewiesen nach EN 1089-1 mit UT gestempelt werden (siehe Ab-
werden. schnitt 9) und wahlweise mit dem in Bild C.4 angegebe-
nen Symbol.
Anhang D (informativ)
Beispiele einer Bescheinigung für die Bauartzulassung und die Abnahmeprüfung
D.2 Abnahmeprüfbescheinigung
Seite 26
EN 1964-3 : 2000
Der Unterzeichnende bescheinigt hiermit, die erfolgreiche Durchführung der in EN 1964-3:2000, A.2, vorgeschriebenen
Prüfungen, Versuche und Kontrollen überwacht zu haben.
Literaturhinweise
EN 629-1
Ortsbewegliche Gasflaschen 25E kegeliges Gewinde zum Anschluß von Ventilen an Gasflaschen Teil 1: Spezifi-
kation
EN 629-2
Ortsbewegliche Gasflaschen 25E kegeliges Gewinde zum Anschluß von Ventilen an Gasflaschen Teil 2:
Lehrenprüfung
EN ISO 13341
Ortsbewegliche Gasflaschen Verbindung zwischen Ventilen und Gasflaschen (ISO 13341:1997)