ngsmethoden
Einleitung
Überblick über die Gewinnermittlungsmethoden
Vorlesen
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den allgemeinen
Betriebsvermögensvergleich,
den besonderen
Betriebsvermögensvergleich und
die Einnahmen-
Überschussrechnung.
Hierbei müssen Sie insb. die Begriffe der Einlagen und der Entnahmen kennen und die Konsequenz des
Maßgeblichkeitsprinzips. Schließlich ist die Kenntnis der sog. Zinsschranke sehr wichtig. Machen Sie sich
zunächst den Aufbau des § 4 EStG klar.
EXPERTENTIPP
§ 4 I EStG Gewinnbegriff
§ 4 II EStG Bilanzänderung
§ 4 III EStG Einnahmen-
Überschuss-Rechner
§ 4 IV EStG Definition des
Begriffs „Betriebsausgabe“
§4V
EStG Betriebsausgaben, die
als solche steuerlich nicht
anerkannt werden, die also
wieder hinzugerechnet
werden müssen, wenn sie
vorher abgezogen wurden
§ 4 V b EStG die
Gewerbesteuer ist keine
Betriebsausgabe
§ 4 VII EStG die
Aufwendungen, für die
Abzugsverbote nach § 4 V 1
Nr. 1 – 4, 6b und 7
EStG bestehen, müssen
einzeln und getrennt von den
sonstigen Betriebsausgaben
aufgezeichnet werden.
Gewinneinkunftsarten und
Überschusseinkunftsarten.
Betriebsvermögensvergleich
o allgemein (§ 4 I EStG) und
o besonders (§ 5 I 1 EStG),
Gewinnermittlung durch
Einnahmen-Überschussrechnung
(§ 4 III EStG),
Gewinnermittlung nach
Durchschnittssätzen bei Land- und
Forstwirten (§ 13a EStG).
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1Lückentext Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
3Paarbildung I
4Paarbildung II
5Zuordnen I
6Paarbildung III
7Paarbildung IV
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 7
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Der § 4 EStG enthält u.A. die Vorschrift, dass die Gewerbesteuer keine ist.
Lösen
Handelsbilanz
Die Bilanz nach HGB gibt den Stand des Vermögens und der Schulden zu einem ganz bestimmten
Zeitpunkt, dem sog. Stichtag, wieder. Die zum Stichtag bilanzierten Werte verändern sich im Laufe der
Geschäftstätigkeit. Dabei bewirkt jede Änderung einer Position die Änderung mindestens einer weiteren
Position in der Bilanz.
Die Bilanzierungspflicht ist in § 242 HGB geregelt. Diese Vorschrift verlangt die Aufstellung einer Bilanz
zu Beginn der Geschäftstätigkeit und für den Schluss eines jeden Geschäftsjahres.
Steuerbilanz
Die Steuerbilanz hingegen ist eine Aufstellung des Betriebsvermögens auf Grundlage des Steuerrechts
(insbesondere des Einkommensteuergesetzes). Dabei richtet sich die Steuerbilanz im Gegensatz zur
Handelsbilanz an das Finanzamt.
"Spielregeln"
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1Zuordnung I
2Lückentext I
3Zuordnen II
Zuordnung I
Aufgabe 1 von 3
Ordnen Sie der Aktivseite bzw. der Passivseite die jeweiligen Gliederungspunkte der Bilanz
zu.
AKTIVSEITE
PASSIVSEITE
Eigenkapital
Aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
Umlaufvermögen
Passiver Rechnungsabgrenzungsposten
Fremdkapital
Anlagevermögen
Lösen
Allgemeiner
Betriebsvermö
gensvergleich
Betriebsvermögensvergleich
Vorlesen
Den allgemeinen Betriebsvermögensvergleich haben
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Beispiel:
Einzelunternehmer Wilhelm aus München-Schwabing hat am 31.12. ein Betriebsvermögen in Höhe von
300.000 €. Im folgenden Wirtschaftsjahr entnimmt er der Firmenkasse 50.000 € in bar. Darüber hinaus
überträgt er ein Grundstück aus seinem Privatvermögen in das Betriebsvermögen, der Einlagewert liegt
bei 200.000 €. Am Ende des Jahres beträgt das Betriebsvermögen 550.000 €.
- Einlagen -200.000 €
EXPERTENTIPP
1Lückentext
Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
3MC-Aufgabe Nr. 2
4Schema Betriebsvermögensvergleich
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 4
die .
Lösen
Betriebseinnahmen
Vorlesen
1Lückentext Nr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 3
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 2
Lösen
Betriebsausgaben
Vorlesen
laufende Betriebskosten,
AfA auf Wirtschaftsgüter des
abnutzbaren Anlagevermögens,
Zahlung betrieblicher Steuern wie
z.B. der Kfz-Steuer für den
betrieblichen Fuhrpark,
betrieblich veranlasste
Schuldzinsen,
an das Finanzamt abzuführende
Umsatzsteuer,
die an Vorunternehmer entrichtete
und abzugsfähige Vorsteuer.
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1Lückentext Nr. 3
2MC-Aufgabe Nr. 4
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 2
Lösen
Unter einer Entnahme aus dem Betriebsvermögen versteht man alle Wirtschaftsgüter, die der
Steuerpflichtige dem Betrieb für sich, für seinen Haushalt oder für andere betriebsfremde Zwecke im
Laufe des Wirtschaftsjahres entnimmt (§ 4 I 2 EStG). Ihre Bewertung erfolgt zum Teilwert (§ 6 I Nr. 4
EStG).
MERKE
Unter dem Teilwert versteht man wiederum jenen Betrag, den ein Erwerber des ganzen Betriebs für das
einzelne Wirtschaftsgut ansetzen würde (§ 6 I Nr. 1, S. 3 EStG).
BEISPIEL
Beispiel:
Metzgermeister Schwarte entnimmt 20 Koteletts für seine Geburtstagsfeier. Der Einkaufspreis für die
Koteletts beträgt pro Stück 3 €, der Verkaufspreis liegt bei 5 €. Er buchte eine Betriebsausgabe.
BEISPIEL
Beispiel:
Herbert Atom, Betreiber eines Stromkraftwerks, verbucht die Stromrechnung für seine private Villa als
Betriebsausgabe. Der Stromverbrauch des Jahres lag bei 12.000 €.
BEISPIEL
Beispiel:
Kfz-Meister Waldemar repariert mit seinem Lehrling Stefan das Auto seines Sohnes Hubert. Wie üblich,
zahlt Hubert nur die Kosten für die angefallenen Materialkosten, nicht jedoch die Arbeitsstunden für
seinen Vater und sonstiges Personal. Der Lohnsatz für Waldemar liegt bei 70 € pro Stunde, jener für den
Lehrling Stefan bei 30 € pro Stunde. Die beiden brauchen für die Reparatur des Autos fünf Stunden.
Es liegt eine Entnahme vor in Höhe von 5⋅30=150 €. Die Arbeitsleistung des Waldemar ist keine
Entnahme.
EXPERTENTIPP
Ein Entgelt für vom Unternehmer dem Betrieb zur Verfügung gestellte Produktionsfaktoren sind kein
Aufwand, sondern vielmehr eine Gewinnverwendung. Deswegen steigt der steuerpflichtige Gewinn um
150 €.
BEISPIEL
Beispiel:
Unternehmer Ralph berechnet und bucht einen kalkulatorischen Unternehmerlohn von 40.000 € sowie 10
% kalkulatorische Zinsen auf das von ihm eingebrachte Kapital von 100.000 €.
EXPERTENTIPP
Im vorliegenden Fall des Beispiels 5 liegen bei den Buchungen in Wahrheit Entnahmen vor und keine
Betriebsausgaben. Weder die 40.000 € noch die 10.000 € ( =100.000⋅0,1) führen zu einer
1Lückentext
Nr. 4
2MC-Aufgabe Nr. 5
3MC-Aufgabe Nr. 6
Lückentext Nr. 4
Aufgabe 1 von 3
Lösen
BEISPIEL
Beispiel:
Der Inhaber einer Wertpapierhandelsagentur, Harry Zocker, legte Wertpapiere aus seinem
Privatvermögen in das Betriebsvermögen ein. Die Anschaffungskosten der Wertpapiere lagen vor vier
Jahren, im Mai 2012, bei 10.000 €. Die Wiederbeschaffungskosten liegen heute, zum Zeitpunkt der
Einlage im Dezember 2016, bei 15.000 €. Gebucht hatte Harry sonstige betriebliche Erträge in Höhe von
15.000 €.
Die Einlage ist nicht mit Anschaffungs- oder Herstellungskosten nach § 6 I Nr. 5, S. 1 Buchst. a) EStG zu
bewerten, weil nicht innerhalb der letzten drei Jahre erfolgt. Vielmehr ist sie mit dem Teilwert, also den
Wiederbeschaffungskosten von 15.000 € anzusetzen (§ 6 I Nr. 5 S. 1 EStG). Es handelt sich nicht um
einen sonstigen betrieblichen Ertrag, sondern vielmehr muss erfolgsneutral gegen das Eigenkapital
gebucht werden. Der steuerpflichtige Gewinn sinkt daher um 15.000 €.
BEISPIEL
Beispiel:
Carlo Zocker, Inhaber einer Wertpapieragentur, entnimmt zehn Aktien und spendet sie seiner ehemaligen
Universität, an der er vor vielen Jahren BWL studiert hatte. Der Buchwert der Aktien liegt bei 100 €, der
Tageskurs am Tag der Entnahme bei 250 €. Bisher hatte Carlo nichts gebucht.
Einschlägig ist § 6 I Nr. 4 S. 4 EStG. Die Entnahme darf deswegen zum Buchwert statt wie sonst üblich
zum Teilwert erfolgen. Man hat keine Auswirkung auf den steuerlichen Gewinn.
Spezialfall: Firmenfahrzeuge
Besonders wichtig ist der Spezialfall der Behandlung der Firmenfahrzeuge nach § 6 I Nr. 4 EStG.
Wenn der Steuerpflichtige ein Firmenfahrzeug nutzt und dieses zu mehr als 50 % beruflich nutzt, so tätigt
er im Umfang der privaten Nutzung eine Entnahme. Diese ist anzusetzen
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Ernst aus Kettwig (NRW) weist folgende Aufwendungen nach: Benzin 935,60 €,
Reparaturen für das Auto 920,28 €. Der Bruttolistenpreis lag zum Zeitpunkt der Anschaffung des Autos
(3.3.2016) bei 30.000 €, der Kaufpreis hingegen bei 20.000 €. Die Nutzungsdauer liegt bei vier Jahren.
Welche buchhalterischen Konsequenzen sind am Ende des Jahres 2016 zu ziehen?
Es sind abzugsfähig das Benzin und die Reparaturen sowie die Abschreibungen d.h. die
Betriebsausgaben liegen bei 935,60+920,28+14⋅1012⋅20.000=6.022,55 €. Dem Ertrag
hinzuzurechnen ist allerdings 0,01⋅10⋅30.000=3.000 €.
1Lückentext Nr. 5
2Lückentext Nr. 6
3MC-Aufgabe Nr. 7
4MC-Aufgabe Nr. 8
Lückentext Nr. 5
Aufgabe 1 von 4
Die 1 - % - Regelung besagt, dass die Kosten für ein Auto komplett als Betriebsausgabe
angesetzt werden können, dass aber im Gegenzug, um die private Nutzung abzudecken,
der Betriebsertrag um 1 % des zum Zeitpunkt der Anschaffung des Autos pro
Monat erhöht wird.
Lösen
Besonderer
Betriebsvermö
gensvergleich
Maßgeblichkeit
Vorlesen
Gewerbetreibende bzw. Steuerpflichtige, welche Einkünfte aus Gewerbebetrieb im Sinne des §§ 2 I Nr. 2
und § 15 EStG haben, müssen den Gewinn durch Vergleich ihrer Betriebsvermögen am Ende zweier
aufeinanderfolgender Wirtschaftsjahre anstellen.
EXPERTENTIPP
nicht abzugsfähigen
Betriebsausgaben und die
steuerfreien Betriebseinnahmen
zu erwähnen.
1Lückentext Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
3MC-Aufgabe Nr. 2
4MC-Aufgabe Nr. 3
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 4
Lösen
Diese sind nach § 4 V Nr. 3 EStG nicht abzugsfähig. Vorausgesetzt wird allerdings, dass sie sich
außerhalb des Orts eines Betriebs des Steuerpflichtigen befinden. Im Wortlaut heißt es, dass es sich um
Aufwendungen für Einrichtungen des Steuerpflichtigen, soweit sie der Bewirtung, Beherbung oder
Unterhaltung von Personen dienen, soweit sie nicht Arbeitnehmer des Steuerpflichtigen sind, handeln
muss (§ 4 V Nr. 3 EStG).
Aufwendungen für Jagd und Fischerei
Aufwendungen für Jagd und Fischerei sowie für Segeljachten oder Motorjachten als auch die hiermit
zusammenhängenden Bewirtungsaufwendungen sind nach § 4 V Nr. 4 EStG nicht als Betriebsausgaben
abzugsfähig.
Ein häusliches Arbeitszimmer sowie die Kosten der Ausstattung dürfen nur dann als Betriebsausgabe
angesetzt werden, wenn es den Mittelpunkt der gesamten betrieblichen und beruflichen Betätigung bildet
(§ 4 V Nr. 6b EStG).
Hinterziehungszinsen
Zinsen für hinterzogene Steuern nach § 235 AO sind nicht als Betriebsausgabe abzugsfähig (§ 4 V Nr. 8a
EStG).
Innerhalb der Steuerbilanz (d.h. bilanziell) können nur bilanzierte Wirtschaftsgüter korrigiert werden, d.h.
Anlagevermögen, Rückstellungen etc. Da reine Betriebsausgaben wie bspw. Bewirtungsaufwendungen
aber nicht bilanziert, sondern sofort über die GuV als Aufwand gebucht werden, spricht man hier
von außerbilanziellen Korrekturen.
Zur Wiederholung hier noch einmal die Verbuchung von reinen Betriebsausgaben, welche sofort als
Aufwand erfasst werden:
1Lückentext Nr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 4
3MC-Aufgabe Nr. 5
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 3
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Lösen
Geschenkaufwendungen,
Bewirtungsaufwendungen,
Verpflegungsmehraufwand
1%-Regelung Firmenfahrzeuge
Zinsaufwand (wegen der
Zinsschrankenregelung).
1Lückentext Nr. 3
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Geschenkaufwendungen
Vorlesen
MERKE
Die obige Regelung gilt für Geschenke an Geschäftsfreunde. Bei Geschenken an Arbeitnehmer gilt eine
andere Regelung. Diese sind zwar abzugsfähig, unterliegen jedoch beim Empfänger der
Lohnsteuerpflicht, da die Geschenke als Sachbezug zum Arbeitslohn zählen.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Unternehmer Fritz aus Erkenschwick schenkt seinem Geschäftsfreund Karl zu Weihnachten stets
eine Flasche Rotwein im Werte von 20 € und bucht dies einzeln und getrennt von seinen sonstigen
Betriebsausgaben.
Man beachte den § 4 VII EStG. Hier wird verlangt, dass u.A. die Aufwendungen für Geschenke einzeln
und getrennt von den sonstigen Betriebsausgaben aufzuzeichnen sind. Geschieht dies nicht, sind sie
komplett nicht abzugsfähig, selbst wenn die Freigrenze von 35 € nicht überschritten wird!
BEISPIEL
Beispiel:
Der Unternehmer Fritz aus Erkenschwick schenkt seinen Geschäftsfreunden stets eine Flasche Rotwein
im Werte von 20 € zu Weihnachten, zeichnet dies aber nicht gesondert auf.
Die Kosten der Flaschen dürfen nicht als Betriebsausgaben abgezogen werden. Zwar ist § 4 V Nr. 1
EStG nicht verletzt, denn die Anschaffungskosten der Flaschen liegen unter der Freigrenze von 35 €,
allerdings ist § 4 VII EStG einschlägig, der Betriebsausgabenabzug also ausgeschlossen.
1Lückentext Nr. 4
2MC-Aufgabe Nr. 6
3MC-Aufgabe Nr. 7
Lückentext Nr. 4
Aufgabe 1 von 3
Lösen
Bewirtungsaufwendungen
Vorlesen
Bewirtungsaufwendungen müssen grundsätzlich
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Beispiel:
Fridolin Lustig, Geschäftsführer der Lustig GmbH aus Frankfurt, reicht für ein Geschäftsessen des
vergangenen Abends bei seiner Buchhaltung eine ordnungsgemäße Rechnung eines Frankfurter
Nobelrestaurants ein. Der Betrag lautet über 200 €, der von der Buchhaltung als Aufwand verrechnet
wurde.
Beachte außerdem, genau wie für die Geschenkaufwendungen, dass die Aufwendungen für die
Bewirtung einzeln und getrennt von den sonstigen Betriebsausgaben aufzuzeichnen sind (§ 4 VII EStG).
Man erhält also folgende Systematisierung von Bewirtungsaufwendungen in Bezug auf ihre steuerliche
Abzugsfähigkeit:
ordnungsgemäß nachgewiesen
o angemessener Teil
⇒ zu 70 % abzugsfähig
⇒ zu 30 % nicht
abzugsfähig
o unangemessener Teil
⇒ nicht abzugsfähig
nicht ordnungsgemäß
nachgewiesen
⇒ nicht abzugsfähig.
Beachte außerdem folgende „Selbstverständlichkeit“: wenn der Steuerpflichtige ein Gastwirt ist, so gilt
das Abzugsverbot für Bewirtungsaufwendungen für ihn nicht (§ 4 V 2 EStG).
EXPERTENTIPP
Wieder ein Beispiel dafür, dass man die Paragraphen bis zum Schluss lesen sollte. So ist nach der - sehr
langen - Liste der Nr. 1 – 12 des § 4 V EStG schließlich noch der S. 2 zu lesen. Ebenso darf der § 4 VII
EStG nicht übersehen werden. Der Teufel steckt – gerade im Steuerrecht – oft im Detail.
EXPERTENTIPP
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1Lückentext
Nr. 5
2MC-Aufgabe Nr. 8
3MC-Aufgabe Nr. 9
Lückentext Nr. 5
Aufgabe 1 von 3
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Lösen
Verpflegungsmehraufwand
Vorlesen
Für jeden Kalendertag, an dem der Steuerpflichtige wegen der vorübergehenden Tätigkeit von seiner
Wohnung und seinem Tätigkeitsmittelpunkt abwesend ist, sind Mehraufwendungen für die Verpflegung
abzugsfähig. Folgende Pauschalen können steuerfrei gezahlt werden für:
Die Pauschale für den An- und Abreisetag kann unabhängig von den tatsächlichen An- und Abreisezeiten
gezahlt werden. Aufzeichnungen sind nicht mehr notwendig.
Diese Pauschalen sind jedoch nur in den ersten drei Monaten einer längerfristigen beruflichen Tätigkeit
an derselben Tätigkeitsstätte beschränkt. Bei der Dreimonatsfrist muss es sich bei der
Unterbrechungshandlung nicht mehr nur um berufliche Tätigkeiten handeln. Zukünftig ist es gleichgültig,
ob der Arbeitnehmer aus privaten Gründen (wie z. B. Krankheit, Urlaub) oder aus beruflichen Gründen
seine Tätigkeit unterbricht.
BEISPIEL
Beispiel: Der Arbeitnehmer Julius D. aus Köln reist am 4.3.2016 um 10 Uhr von der Arbeitsstätte ab und
kommt am 8.3.2016 um 10 Uhr am Morgen wieder zurück. Wie hoch ist die Pauschale?
VP = 12 € (für den 4.3., Anreisetag) + 24 € (für den 5.3., ganztägig) + 24 € (für den 6.3., ganztägig) + 24 €
(für den 7.3., ganztägig) + 12 € (für den 8.3., Abreisetag) = 96 €.
BEISPIEL
Beispiel: Der Arbeitnehmer Julius D. aus Köln reist am 4.3.2016 um 10 Uhr von der Arbeitsstätte ab und
kommt am gleichen Tag um 17 Uhr wieder. Wie hoch ist die Pauschale?
Die Verpflegungspauschale liegt bei 0 €, denn die Abwesenheit ist geringer als acht Stunden.
BEISPIEL
Beispiel: Der Arbeitnehmer Julius D. aus Köln reist am 4.3.2016 um 10 Uhr von der Arbeitsstätte ab und
kommt am gleichen Tag um 20 Uhr wieder. Wie hoch ist die Pauschale?
Die Verpflegungspauschale liegt bei 12 €, denn die Abwesenheit ist länger als acht Stunden.
1Lückentext
Nr. 6
2MC-Aufgabe Nr. 10
3MC-Aufgabe Nr. 11
4MC-Aufgabe Nr. 12
5MC-Aufgabe Nr. 13
Lückentext Nr. 6
Aufgabe 1 von 5
Lösen
EXPERTENTIPP
METHODE
1. Liegen Ausnahmetatbestände
vor?
a. Liegt der negative
Zinssaldo unter
3.000.000 €?
b. Liegt eine
Konzernzugehörigkeit
nicht vor?
c. Ist die betriebliche
Eigenkapitalquote
gleich der
Konzerneigenkapitalq
uote?
6. Berücksichtige bei
Anwendung der Zinsschranke
lediglich 30 % des
steuerlichen EBITDA als
sofort abzugsfähige
Zinsaufwendung. Trage den
Rest, also den nicht
abzugsfähigen Teil der
Zinsaufwendung, in die
nächsten Perioden vor.
- negativer Zinssaldo
+ Abschreibungen für
= steuerliches EBITDA.
1Lückentext Nr. 7
2MC-Aufgabe Nr. 14
3MC-Aufgabe Nr. 15
Lückentext Nr. 7
Aufgabe 1 von 3
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Lösen
Zunächst klären wir den Ausnahmetatbestand der Freigrenze (!) von 3.000.000 € durch das folgende
Beispiel:
BEISPIEL
Ein Gewerbebetrieb, welcher unter die Regelung des § 4h EStG fällt, liefert für das Wirtschaftsjahr 2016
alternativ folgende Daten:
Im 1. Fall liegt der Zinssaldo bei „lediglich“ 400.000 € und unterschreitet damit die maßgebliche
Freigrenze von 3.000.000 €. Die Zinsschranke ist daher nicht anzuwenden, die Zinsaufwendungen von
2.900.000 € können komplett im Wirtschaftsjahr 2016 in Abzug gebracht werden. Im Fall 2 unterschreiten
die Zinsaufwendungen die Zinserträge und können somit ebenfalls unbeschränkt abgezogen werden.
Lediglich im Fall 3 ist die Zinsschranke anzuwenden, denn zum einen überschreiten die
Zinsaufwendungen die Zinserträge und zum anderen tun sie das in einem Ausmaß, das die Freigrenze
von 3.000.000 € überschreitet, denn der negative Zinssaldo liegt bei 3.150.000 €.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Einzelgewerbetreibende Max aus Bochum erzielt im Wirtschaftsjahr 2016 einen steuerlichen Gewinn
(vor Anwendung der Zinsschranke nach § 4h EStG) von 2.000.000 €. Hierin sind Zinsaufwendungen als
auch Zinserträge enthalten, und zwar insbesondere Pauschalabschreibungen für den Sammelposten für
GWG in Höhe von 1.000.000 €. Der negative Zinssaldo beläuft sich auf
a) 800.000 € und
b) 3.250.000 €
c) 4.000.000 €.
Im Falle a) liegt der negative Zinssaldo unterhalb der gesetzlichen Freigrenze von 3.000.000 €, die
Zinsschrankenregelung ist deswegen nicht anzusetzen. Das steuerliche Ergebnis vor Anwendung von §
4h EStG braucht damit nicht korrigiert zu werden, der steuerliche Gewinn beläuft sich also auch nach
Anwendung von § 4h EStG auf 2.000.000 €.
Im Fall b) ist der Fall komplizierter. Der Zinssaldo liegt mit 3.250.000 € oberhalb der Freigrenze, damit ist
die Zinsschrankenregelung anzuwenden. Das steuerliche EBITDA wird ermittelt als
= 6.250.000 €.
Zinsaufwand im Jahre 2016 beschränkt (!) zu berücksichtigen, entsprechend ist hier ein Betrag von
Vortrag = negativer Zinssaldo – berücksichtigungsfähiger Betrag
= 3.250.000 – 1.875.000
= 1.375.000 €
EXPERTENTIPP
Bei Aufgabe oder Übertragung des Betriebs geht der Zinsvortrag verloren (§ 4h V 1 EStG). Ebenso geht
er anteilig verloren bei Ausscheiden eines Mitunternehmers einer Personengesellschaft, und zwar
entsprechend der jeweiligen Beteiligungsquote (§ 4h V 2 EStG).
Wir hatten oben bereits den ersten Ausnahmetatbestand der Zinsschrankenregelung, nämlich die
Freigrenze von 3.000.000 € angesprochen. Weitere Ausnahmetatbestände sind, wie im Kochrezept
bereits erwähnt,
MERKE
Der Sinn der Regelung besteht darin, dass keine übermäßige Fremdfinanzierung bei einem Betrieb
vorliegt, wenn dessen Eigenkapital prozentual mindestens annähernd gleich hoch ist wie jener des
Gesamtkonzerns.
1Lückentext Nr. 8
2MC-Aufgabe Nr. 16
3MC-Aufgabe Nr. 17
4MC-Aufgabe Nr. 18
5MC-Aufgabe Nr. 19
6MC-Aufgabe Nr. 20
7MC-Aufgabe Nr. 21
Lückentext Nr. 8
Aufgabe 1 von 7
Bei der Zahl von 3 Mio. € innerhalb der Zinsschrankenregelung handelt es sich um
eine .
Lösen
Einnahmenübe
rschussrechnu
ng
Gewinnermittlung nach der
Einnahmenüberschussrechnung
Vorlesen
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Diejenigen Steuerpflichtigen, die nicht wegen gesetzlicher Vorschriften zur Buchführung verpflichtet sind
und auch freiwillig keine Bücher führen, ermitteln ihren Gewinn nach der
sog. Einnahmenüberschussrechnung.
EXPERTENTIPP
Man könnte deshalb meinen, dass das Prinzip der Periodisierung ausschließlich
beim Betriebsvermögensvergleich zu beachten ist und die Einnahmenüberschussrechnung lediglich
durch Vergleich der Einnahmen und der Ausgaben funktioniert und also ohne die periodisierten
Ausgaben wie z.B. Abschreibungen auskommt. Dies ist jedoch falsch. Sehr wohl werden manche
Ausgaben durch Abschreibungen auf unterschiedliche Jahre verteilt bei
der Einnahmenüberschussrechnung, so wie dies auch beim Betriebsvermögensvergleich passiert.
EXPERTENTIPP
Wichtig ist, dass die zeitliche Zuordnung der Betriebseinnahmen und Betriebsausgaben zu dem
Gewinnermittlungszeitraum sich grundsätzlich nach dem Zufluss- bzw. Abflussprinzip des § 11
EStG richtet.
Das Zufluss-Abflussprinzip
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1Lückentext
Nr. 1
2Lückentext
Nr. 2
3MC-Aufgabe Nr. 1
4MC-Aufgabe Nr. 2
5MC-Aufgabe Nr. 3
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 5
Lösen
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Fritz aus Hamburg erteilt Nachhilfeunterricht und ermittelt seinen Gewinn nach der
Einnahmenüberschussrechnung. Am 28.12.2016 erteilt er Nachhilfe in Mathematik und erhält hierfür
einen Betrag von 100 €. Der Schüler bezahlt allerdings das Entgelt erst am 15.1.2017.
Zwar ist die Leistung im Jahre 2016 erbracht worden, die Einnahme fließt dem Fritz allerdings erst 2017
zu. Nach dem Zuflussprinzip des § 11 EStG hat er deswegen die 100 € nicht im Jahre 2016, sondern erst
im Jahre 2017 zu versteuern. Es kommt, anders ausgedrückt, erst im Jahre 2017 zu einer
Betriebseinnahme.
Von diesem Prinzip der Gewinnermittlung nach dem Zufluss bzw. dem Abfluss existieren allerdings
wichtige Ausnahmen in der Einnahmenüberschussrechnung, und zwar bei
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Franz aus Berlin ermittelt seinen Gewinn nach der Einnahmenüberschussrechnung.
Im Jahre 2013 kauft er ein Betriebsgrundstück für 200.000 €. Drei Jahre später, am 21.3.2016, veräußert
er dieses Betriebsgrundstück für 300.000 €.
Im Jahre 2013 kommt es zwar zu einem Abfluss von Zahlungsmitteln in Höhe von 200.000 €, allerdings
werden diese Ausgaben nicht als Betriebsausgaben in 2013 berücksichtigt. Vielmehr können sie erst im
Jahre 2016 steuermindernd geltend gemacht werden. Dem Erlös von 300.000 € werden die
Betriebsausgaben von 200.000 € gegenübergestellt, es kommt daher in 2016 zu einem steuerpflichtigen
Veräußerungserlös in Höhe von 300.000 € - 200.000 € = 100.000 €.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Fritz aus Stuttgart kauft am 2.1.2016 eine Maschine im Wert von 200.000 €. Die
Nutzungsdauer beträgt vier Jahre.
Es kommt im Jahre 2016 zu einer liquiditätsmäßigen Belastung in Höhe von 200.000 €. Im Rahmen von
Betriebsausgaben können allerdings nur 50.000 € hiervon geltend gemacht werden, denn die
Anschaffungskosten von 200.000 € werden auf vier Jahre verteilt, d.h. mit 200.0004=50.000 € in den
EXPERTENTIPP
Man sieht hier sehr gut den Sinn von Abschreibungen. Diese dienen nicht nur dazu,
Es ist gewissermaßen ungerecht, nur die Anfangsperiode komplett mit den Anschaffungskosten zu
belasten und die folgenden Perioden nicht, denn diese erwirtschaften doch ihre Erträge auch und gerade
dadurch, dass das Anlagegut in der nullten Periode angeschafft wurde. Vielmehr ist es nach dieser
Sichtweise gerechter, auch die folgenden Perioden anteilsmäßig mit Abschreibungen (die Aufwendungen
sind) zu belasten.
Die einzelnen Abschreibungsmethoden erklärt Daniel Lambert in einem Video zum Online-Kurs
"Kostenrechnung" (Die verschiedenen Abschreibungsmethoden), welches Ihnen selbstverständlich
ebenfalls zur Verfügung steht. Für das grundsätzliche Verständnis von Abschreibungen verweisen wir
außerdem auf ein Video aus dem Online-Kurs "Buchführung und Abschluss" (Abschreibungen).
BEISPIEL
Beispiel:
Die Steuerpflichtige Isa aus Hagen nimmt einen Kredit in Höhe von 2.000 € am 1.7.2016 auf. Der
Nominalzins beträgt 5 %, die Rückzahlung erfolgt drei Jahre später zu pari.
Isa erhält 2.000 € Einzahlung im Jahre 2016. Dies stellt keine Betriebseinnahme dar. Am Ende des
Jahres 2016 zahlt sie Zinsen für ein halbes Jahr, also in Höhe von 0,025⋅2.000=50 €. Am Ende des
Jahres 2017 und 2018 zahlt sie Zinsen in Höhe von 100 €, am 30.6.2019 schließlich 50 € Zinsaufwand
und 2.000 € Tilgung. Lediglich die Zinsaufwendungen, also die 50 €, zweimal 100 € und einmal 50 € am
Ende sind Betriebsausgaben. Die Tilgung in Höhe von 2.000 € am Ende der Laufzeit stellt eine
Auszahlung, aber keine Betriebsausgabe dar.
1Lückentext
Nr. 3
2MC-Aufgabe Nr. 4
3MC-Aufgabe Nr. 5
4MC-Aufgabe Nr. 6
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 4
Lösen
Schätzung
Vollschätzung und Teilschätzung
Vorlesen
Die Methoden zur Ermittlung der Gewinneinkünfte sind insgesamt abhängig davon, ob die Bücher
ordnungsgemäß geführt werden oder nicht:
⇒ Einnahmenüberschussrechnun
g (§ 4 III EStG)
Zu einer Schätzung des Gewinns durch das Finanzamt kommt es immer dann, wenn Bücher und
Aufzeichnungen überhaupt nicht oder nicht ordnungsgemäß geführt werden.
Vollschätzung
Eine Vollschätzung erfolgt, wenn der Steuerpflichtige überhaupt keine Bücher und Aufzeichnungen führt,
obwohl er hierzu gesetzlich verpflichtet ist oder wenn er die vorhandenen Unterlagen insgesamt
verworfen hat. Die Schätzung erfolgt dann nach amtlichen Richtsätzen, welche von der Finanzverwaltung
je nach Branche und Größe der Unternehmen gegliedert herausgegebenen wurden.
Teilschätzung
Eine Teilschätzung hingegen erfolgt, wenn nur einzelne Teilbereiche von der Finanzverwaltung als
unvollständig oder unzutreffend erfasst beurteilt werden.
1Lückentext
Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
3MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
Zu einer Schätzung des Gewinns durch das Finanzamt kommt es immer dann, wenn
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Aufgaben zu
Kapitel 1
Berechnung des Eigenkapitals - Aufgabe
Vorlesen
Beim Mandanten Gobbers soll der Abschluss für das Wirtschaftsjahr 2016 erstellt werden. Aber zuvor
müssen folgende Sachverhalte gebucht und geklärt werden.
Die Bilanz zum 31.12.2016 des Mandanten Gobbers weist eine Bilanzsumme von 1.500.000 €.
Verbindlichkeiten, Rückstellungen und passive Rechnungsabgrenzungsposten belaufen sich insgesamt
auf 620.000 €.
Die Gewinn- und Verlustrechnung vom 1.1.2016 – 31.12.2016 weist Erträge von insgesamt 1.400.000 €
und Aufwendungen von 1.200.000 € auf.
Mandant Gobbers hat monatliche Entnahmen in Höhe von 5.000 €. In das Betriebsvermögen wurden, aus
einer Erbschaft, 90.000 € in das Betriebsvermögen eingelegt.
= Eigenkapital 880.000 €
31.12.2016
Die Fritz-AG aus Mannheim realisiert folgende Zahlen (alle Angaben in tsd.-Euro):
Position 1 2 3 4
1Abzugsfähige Zinsen
Abzugsfähige Zinsen
Aufgabe 1 von 1
Der maßgebliche Zinsaufwand ergibt sich aus dem Zinsaufwand des Kalenderjahres zzgl.
des .
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Berechnung abzugsfähiger Zinsen - Lösung
Vorlesen
Position 1 2 3 4
Zinsvortrag - 1.800 € 0 -
unbeschr. abzugsfäh. Zinsaufwand (in Höhe des 500 400 € 500 € 800 €
Zinsertrags)
#1 Da der negative Zinssaldo in der Periode 2 mit 2.600.000 € unterhalb von 3.000.000 € liegt, ist die
Zinsschrankenregelung nicht anzuwenden. Vielmehr ist der komplette Aufwand im Jahre 2 abzugsfähig.
Die Zinsschranke ist hier lediglich im Jahre 1 anzuwenden.
Bilanzierung und Vermögenszuordnung -
Aufgabe
Vorlesen
Alex Schmitz kauft sich einen Drucker mit einem Anschaffungswert in Höhe von 1.000 € zzgl. 19%
Umsatzsteuer, also 1.190 €. Er wird zu 35 % betrieblich genutzt. Folgendes ist möglich:
1. Der Drucker wird steuerbilanziell nicht erfasst. Die Berücksichtigung der anteiligen betrieblichen
Nutzung von 35 % erfolgt über eine Aufwandseinlage nach § 4 I EStG. Die private Nutzung von 65 % wird
durch eine unentgeltliche sonstige Leistung nach § 3 IX a UStG erfasst. Vorsteuerabzug ist in voller Höhe
möglich.
2. Der Drucker wird voll bilanziert. Die Privatnutzung wird durch eine Aufwandsentnahme nach § 4 I
EStG berücksichtigt. Ein Vorsteuerabzug kann nur insofern geltend gemacht werden, als dass die
Vorsteuerbeträge unmittelbar mit der unternehmerischen Nutzung verbunden sind.
3. Die betriebliche Nutzung kann durch eine Aufwandseinlage nach § 4 I EStG berücksichtigt werden.
4. Der Drucker wird voll bilanziert. Es besteht vollständiger Vorsteuerabzug. Die Privatnutzung wird durch
eine Aufwandsentnahme nach § 4 I EStG bzw. durch eine unentgeltliche sonstige Leistung nach § 3 IXa
UStG erfasst.
Aufgabe 1 von 1
Der Drucker wird voll bilanziert. Die Privatnutzung wird durch eine Aufwandsentnahme nach § 4 I
EStG berücksichtigt. Ein Vorsteuerabzug kann nur insofern geltend gemacht werden, als dass die
Vorsteuerbeträge unmittelbar mit der unternehmerischen Nutzung verbunden sind.
Die betriebliche Nutzung kann durch eine Aufwandseinlage nach § 4 I EStG bzw. durch die Erfassung
der Vorsteuer berücksichtigt werden.
Der Drucker wird steuerbilanziell nicht erfasst. Die Berücksichtigung der anteiligen betrieblichen
Nutzung von 35 % erfolgt über eine Aufwandseinlage nach § 4 I EStG. Die private Nutzung von 65 %
wird durch eine unentgeltliche sonstige Leistung nach § 3 IX a UStG erfasst. Vorsteuerabzug ist in
voller Höhe möglich.
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Wirtschaftsgut
Bilanzierungsfähigkeit im Steuerrecht
Positives Wirtschaftsgut
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MERKE
Begriffsdefinition
Zentraler Begriff der steuerlichen Bilanzierung ist das sog. Wirtschaftsgut (§ 6 I EStG). Dieses bildet
das Analogon zu den handelsrechtlichen Positionen des Vermögensgegenstandes und der Schulden
(§ 240 I, § 246 I HGB) und ist zentraler Bestandteil der Steuerbilanz. Diese besteht aus
Wirtschaftsgütern
o positive Wirtschaftsgüter und
o negative Wirtschaftsgüter
sonstigen Positionen, z.B.
o Rechnungsabgrenzungsposten und
o steuerfreien Rücklagen.
BEISPIEL
Beispiel 19:
Der Steuerpflichtige Fritz aus München hat für 200.000 € ein Grundstück erworben.
Dieses ist eine Sache im Sinne des bürgerlichen Rechts und durch Aufwendungen erlangt. Nach der
Verkehrsauffassung ist das Grundstück selbstständig bewertbar und bringt nicht nur bis zum Ende
der Abrechnungsperiode einen Nutzen, sondern auch darüber hinaus. Es ist damit insgesamt ein
positives Wirtschaftsgut.
BEISPIEL
Beispiel 20:
Derivativer Goodwill, Patente, Lizenzen sind Beispiele für immaterielle Wirtschaftsgüter.
Entgeltlich erworben sind Wirtschaftsgüter, die gekauft oder im Tausch erworben sind.
BEISPIEL
Beispiel 21:
Wenn man eine Maschine gegen ein altes, sehr wertvolles Gemälde tauscht, so handelt es sich
durchaus um einen entgeltlichen Erwerb der Maschine.
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Beispiel 22:
Maschinen sind beweglich, der derivative Goodwill, Patente und Lizenzen sowie Grundstücke
hingegen nicht.
1Lückentext Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
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Negatives Wirtschaftsgut
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Verbindlichkeiten und
Rückstellungen.
1Lückentext Nr. 2
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 1
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Grundsätze ordnungsmäßiger
Buchführung
Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung -
Definition & Erklärung
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Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) sind zum Teil kodifizierte, also im Gesetz
formulierte, zum Teil ungeschriebene Regeln zur Buchführung und Bilanzierung.
Der nächste Punkt, nämlich jener der Klarheit, besagt insbesondere, dass Positionen grundsätzlich
nicht saldiert werden sollen. Die einzelnen Posten sollen so gegliedert sein, dass sie eindeutig und
sachlich zutreffend sind und darüber hinaus übersichtlich.
Vollständigkeit gibt an, dass alle buchführungspflichtigen Vorgänge erfasst sind sowie darüber
hinaus die bestehenden Risiken, außerdem fordert die so genannte Bilanzidentität die Gleichheit
zwischen Schlussbilanz des Vorjahres und Anfangsbilanz des laufenden Jahres. Vollständigkeit
besagt aber auch, dass Dinge, die erst nach dem Bilanzstichtag, aber vor dem Bilanzerstellungstag
bekannt werden und sich aber auf das alte Jahr beziehen, d.h. vor dem Bilanzstichtag passiert sind,
in der Bilanz zu berücksichtigen sind.
Exkurs: Buchführungspflicht
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1LückentextNr. 1
2LückentextNr. 2
3MC-Aufgabe Nr. 1
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
Der Grundsatz der besagt, dass die Bilanz aus dem richtigen
Zahlenmaterial abzuleiten ist und von sachverständigen Dritten nachprüfbar sein
muss.
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Grundsatz der Einzelbewertung
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Ausnahmen
Allerdings existieren zum Grundsatz der Einzelbewertung einige Ausnahmen, nämlich bei
der Festbewertung,
der Gruppenbewertung,
der Durchschnittsbewertung und
den Verbrauchsfolgeverfahren.
Diese sind darin begründet, dass eine tatsächliche Einzelbewertung für jeden einzelnen
Vermögensgegenstand einen unverhältnismäßig hohen Aufwand bedeuten würde. Insbesondere
bei Massengütern wie z.B. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen kommt es deswegen nicht zu einer
Einzelbewertung.
1Lückentext Nr. 3
2MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 2
Bei Massengütern wie z.B. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen wendet man häufig
Verbrauchsfolgeverfahren oder Gruppenbewertungsverfahren an. Hier kommt es
Stichtagsprinzip
Vorlesen
Die Bilanzposten sind nach dem Stichtagsprinzip an eben diesem Stichtag zu bewerten und nicht
z.B. nach den Verhältnissen am Bilanzerstellungszeitpunkt.
Was ist, wenn Dinge im alten Jahr passieren, aber erst im nächsten Jahr und zwar vor
Bilanzerstellung bekannt werden? Dann gilt das sog. Wertaufhellungsprinzip.
Wertaufhellungsprinzip
Hiernach müssen Dinge,
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG hat noch eine Forderung gegen Kalle Unverlässlich über 1.000 € in den Büchern stehen.
Am 15.12.2015 meldet dieser Insolvenz an, wovon die X-AG am 3.1.2016 erfährt.
Es handelt sich um eine werterhellende Tatsache, die in den Jahresabschluss des Jahres 2015
aufzunehmen ist. Die Forderung ist komplett auszubuchen.
Wertbegründende Tatsachen
Hingegen ist eine Sache wertbegründend, wenn sie erst nach dem Bilanzstichtag geschah und
folglich erst nach dem Bilanzstichtag bekannt wird. Sie darf in der Bilanz des alten Jahres nicht
berücksichtigt werden.
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG hat im Jahre 2015 noch eine Forderung gegen Calle Unverlässlich über 1.000 € in den
Büchern stehen. Am 15.1.2016 meldet dieser Insolvenz an, wovon die X-AG zwei Wochen später
erfährt.
Die Forderung darf nicht wertberichtigt werden, denn der Grund für eine mögliche Abwertung
passiert erst im neuen Jahr, also in 2016. Es handelt sich um eine wertbegründende Tatsache, die
nicht Eingang in den alten Jahresabschluss von 2015 finden darf.
1LückentextNr. 4
2MC-Aufgabe Nr. 3
3MC-Aufgabe Nr. 4
4MC-Aufgabe Nr. 5
Lückentext Nr. 4
Aufgabe 1 von 4
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Eine Sache ist (= wertaufhellend), wenn sie vor dem Bilanzstichtag
geschah, erst nach dem Bilanzstichtag bekannt und aber vor der Bilanzerstellung
berücksichtigt wird.
Lösen
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG kauft einen Overheadprojektor mit Anschaffungskosten von 1.000 €, die Nutzungsdauer
des OHP beträgt vier Jahre. In den folgenden Geschäftsjahren lassen sich mit Hilfe des
Overheadprojektors Erträge erzielen von 300 € im ersten, 500 € im zweiten, 600 € im dritten und
700 € im vierten Jahr. Wie werden nach der Abgrenzung der Sache nach die Anschaffungskosten
periodengerecht verteilt?
Es gibt die folgenden beiden Sichtweisen: Wenn man die 1.000 € komplett dem nullten Jahr
zuordnet und die Erträge lediglich den folgenden Geschäftsjahren, so erhält man folgende Gewinne:
Jahr 0 1 2 3 4
Auszahlunge -1000
n
Die nullte Periode trägt also die Verluste komplett alleine. Es wird so getan, als hätten die Verluste
der Gegenwart nichts mit den Gewinnen der Zukunft zu tun, dies ist ökonomisch gesehen ungerecht
im Rahmen einer periodengerechten Erfolgsermittlung, denn die nullte Periode wird zu stark
belastet und alle anderen Perioden zu stark entlastet. Richtig ist vielmehr folgende Sichtweise:
Jahr 0 1 2 3 4
Man sieht, dass eine „gerechtere“ Belastung der Perioden erfolgt. Die Erträge der Zukunft, welche
durch die Auszahlung der nullten Periode mit verursacht waren, werden zwecks Gewinnberechnung
um die periodisierten Auszahlungen (= Abschreibungen) vermindert. Insofern wird die nullte Periode
nicht ganz so stark belastet wie ohne Verrechnung von Abschreibungen, die zukünftigen Perioden
werden stärker belastet, weil ihnen die Aufwendung zuzurechnen ist.
MERKE
Von all den genannten Punkten darf nur in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden (§ 252
II HGB).
1LückentextNr. 5
2MC-Aufgabe Nr. 6
3MC-Aufgabe Nr. 7
Lückentext Nr. 5
Aufgabe 1 von 3
Der Grundsatz der der Sache nach besagt, dass den Erträgen der Zukunft
Aufwendungen zuzuordnen sind, um Periodengerechtigkeit zu erzielen.
Lösen
Realisationsprinzip
Vorlesen
EXPERTENTIPP
Das Realisationsprinzip besagt, dass Gewinne erst dann angesetzt werden dürfen, wenn sie
realisiert sind (d.h. bei Gefahrenübergang).
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-GmbH produziert Tennisbälle. Ein Kaufvertrag zwischen der X-GmbH und der Boris-AG aus
Leimen vereinbart die Abholung der produzierten Tennisbälle durch die Boris-AG mit einem
firmeneigenen LKW, der extra aus Leimen anreist. Wann darf die X-GmbH den Gewinn aus dem
Verkauf der Tennisbälle ansetzen?
Nicht, sofern noch eine Möglichkeit der Stornierung existiert. Es könnte nämlich sein, dass nach
abgeschlossenem Kaufvertrag die Bestellung noch rückgängig gemacht wird. Insofern wäre es
verfrüht, den Erfolg als Ertrag bereits nach Vertragsunterzeichnung anzusetzen. Vielmehr darf, wenn
im Vertrag davon die Rede ist, dass die Boris-AG die Tennisbälle abholen muss, erst dann der Erfolg
angesetzt werden, wenn der Gefahrenübergang stattgefunden hat.
Dies verdeutlicht die Fortsetzung des Beispiels: Die produzierten Tennisbälle werden durch einen
Blitzeinschlag in die Produktionshalle der X-GmbH am Abend vor der Abholung durch die Boris-AG
vollständig zerstört. Die X-GmbH muss weiterhin die Tennisbälle liefern und hat diese also neu zu
produzieren, darf diese aber selbstverständlich nur einmal der Boris-AG in Rechnung stellen, hat
also den Verlust der alten Tennisbälle zu verkraften. Der Gefahrenübergang hat damit noch nicht
stattgefunden, da die Gefahr vielmehr noch bei der X-GmbH lag. Als Konsequenz aus dem
Realisationsprinzip darf der Ertrag also noch nicht angesetzt werden.
BEISPIEL
Beispiel:
Die Boris-AG holt vereinbarungsgemäß die Tennisbälle bei der X-GmbH ab und verlässt das
Firmengelände der X-GmbH. Auf dem Weg nach Leimen kommt der LKW in ein schweres Gewitter,
bei dem ein herabfallender Baum den hinteren Teil des LKWs und leider auch die Tennisbälle
vollständig zerstört. Der Fahrer kann sich glücklicherweise unverletzt retten.
1LückentextNr. 6
2MC-Aufgabe Nr. 8
3MC-Aufgabe Nr. 9
4MC-Aufgabe Nr. 10
Lückentext Nr. 6
Aufgabe 1 von 4
Das besagt, wie oben bereits erwähnt, dass Gewinne erst dann angesetzt
werden dürfen, wenn sie realisiert sind.
Lösen
Allgemeines Imparitätsprinzip
Vorlesen
EXPERTENTIPP
Gewinne dürfen nicht antizipiert werden (=
Realisationsprinzip). Verluste hingegen müssen antizipiert werden (= Imparitätsprinzip).
MERKE
Das Realisationsprinzip besagt, dass Gewinne erst dann angesetzt werden dürfen, wenn sie
realisiert sind (d.h. bei Gefahrenübergang).
1Lückentext Nr. 7
2MC-Aufgabe Nr. 11
Lückentext Nr. 7
Aufgabe 1 von 2
Lösen
Niederstwertprinzip
Vorlesen
ist der Teilwert wegen einer voraussichtlich dauernden (!) Wertminderung niedriger als die
fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten, so kann (!) dieser angesetzt werden (§ 6 I
Nr. 1 S. 2 EStG)
die Wertminderung ist voraussichtlich dauernd, wenn der Teilwert in mindestens der Hälfte
der Restnutzungsdauer unterhalb des Restbuchwerts liegt
ist der Teilwert wegen einer voraussichtlich dauernden Wertminderung niedriger, so kann
dieser angesetzt werden
die Wertminderung ist voraussichtlich dauernd, wenn sie bis zum Bilanzerstellungstag
besteht.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige schafft am 2.1.01 eine Maschine für 80.000 € an, die eine Nutzungsdauer von
zehn Jahren hat. Am Ende des zweiten Jahres wird festgestellt, dass der Teilwert bei 23.000 € liegt.
Muss am Ende des zweiten Jahres eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgen? Erstelle den
Abschreibungsplan.
Die Maschine ist Teil des Anlagevermögens, denn sie dient dauernd dem Geschäftsbetrieb (§ 247 II
HGB). Es gilt folgendes:
1 8.000 € 72.000 €
2 8.000 € 64.000 €
8 8.000 € 16.000 €
9 8.000 € 8.000 €
10 8.000 € 0€
Am Ende des zweiten Jahres hat die Maschine also noch eine Restnutzungsdauer von acht Jahren.
Der Teilwert liegt mit 23.000 € in fünf Jahren (und damit mehr als der Hälfte der Restnutzungsdauer)
unterhalb des Restbuchwerts. Deshalb kann steuerlich eine außerplanmäßige Abschreibung auf den
Teilwert am Ende des zweiten Jahres erfolgen.
EXPERTENTIPP
Beachte nun allerdings die Spielregel in vielen Klausuren, nämlich jene der Erstellung einer
Einheitsbilanz.
Insgesamt heißt dies, dass das Wahlrecht der Abschreibung in der Steuerbilanz vom Prüfling
ausgenutzt werden muss! Man rechnet also
1 8.000 € 72.000 €
3 2.875 € 20.125 €
4 2.875 € 17.250 €
5 2.875 € 14.375 €
6 2.875 € 11.500 €
7 2.875 € 8.625 €
8 2.875 € 5.750 €
9 2.875 € 2.875 €
10 2.875 € 0€
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige aus Beispiel 28 schafft am 2.1.01 eine Maschine für 80.000 € an, die eine
Nutzungsdauer von zehn Jahren hat. Am Ende des zweiten Jahres wird festgestellt, dass der Teilwert
bei 35.000 € liegt. Muss am Ende des zweiten Jahres eine außerplanmäßige Abschreibung erfolgen?
Erstelle den Abschreibungsplan.
1 8.000 € 72000
2 8.000 € 64000
6 8.000 € 32000
7 8.000 € 24000
8 8.000 € 16000
9 8.000 € 8000
10 8.000 € 0
Am Ende des zweiten Jahres hat die Maschine also noch eine Restnutzungsdauer von acht Jahren.
Der Teilwert liegt mit 35.000 € in lediglich drei Jahren (und damit weniger als der Hälfte der
Restnutzungsdauer) unterhalb des Restbuchwerts. Deshalb darf keine außerplanmäßige
Abschreibung auf den Teilwert am Ende des zweiten Jahres erfolgen:
1 8.000 € 72.000 €
2 8.000 € 23.000 €
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Felix aus Essen schafft am 2.1.01 Vorräte für 70.000 € an. Diese haben am Ende
des Jahres einen Wert von 60.000 €. Bis zur Bilanzerstellung konnten sie sich wertmäßig wieder
erholen und liegen bei 75.000 €.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Felix aus Essen aus Beispiel 30 schafft am 2.1.01 Vorräte für 70.000 € an. Diese
haben am Ende des Jahres einen Wert von 60.000 €. Bis zur Bilanzerstellung konnten sie sich
wertmäßig wieder erholen, liegen allerdings lediglich bei 62.000 €.
Im vorliegenden Beispiel ist die Wertminderung auf 60.000 € nicht dauerhaft - allerdings jene auf
62.000 €. Der Posten Vorräte liegt damit am Bilanzerstellungstag bei 62.000 €.
1LückentextNr. 8
2MC-Aufgabe Nr. 12
3MC-Aufgabe Nr. 13
Lückentext Nr. 8
Aufgabe 1 von 3
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
des liegt.
Lösen
Aufgabe 1 von 1
Die Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung sind zum Teil im Gesetz kodifiziert und zum Teil
ungeschriebene Regeln zur Buchführung und Bilanzierung.
Lösen
Immaterielle Wirtschaftsgüter
Überblick über die immateriellen
Wirtschaftsgüter
Vorlesen
Patente, Lizenzen
derivativer Geschäfts- oder Firmenwert.
1Lückentext Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
Lösen
EXPERTENTIPP
1Lückentext Nr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 2
Auf selbsterstellte Patente und Lizenzen besteht nach dem BilMoG ein .
Lösen
BEISPIEL
Beispiel 32:
Die X-AG kauft die Y-AG, die über ein Vermögen von 5 Mill. € verfügt und Schulden von 2 Mill. € hat.
Der Kaufpreis beträgt 10 Mill. €. Wie hoch ist der derivative Geschäftswert?
Da der eigentliche „Wert“ der Y-AG dann 5 – 2 = 3 Mill. € beträgt, ist der Kaufpreis von 10 Mill. €
gewissermaßen um 7 Mill. € „überhöht“. Diese 7 Mill. € bilden damit den derivativen Geschäftswert.
Der derivative Geschäftswert ist also ein Maß dafür, wie sehr der Kaufpreis einer Unternehmung
„überhöht“ ist. Er findet seine Berechtigung darin, dass man offenbar positive Erwartungen für die
Zukunft der gekauften Unternehmung hat, so dass sich der gewissermaßen überhöhte Kaufpreis
rentieren wird.
Play Video
1LückentextNr. 3
2MC-Aufgabe Nr. 3
3Abschreibung des Firmenwerts
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 3
Lösen
Forderungen
Bewertung von Forderungen
Vorlesen
Wir gehen im Folgenden auf die Bewertung von Forderungen ein. Hierbei existieren die folgenden
Verfahren:
grundsätzliche Bewertung,
Wertberichtigungen,
Einzelwertberichtigung und
Pauschalwertberichtigung.
EXPERTENTIPP
1MC-Aufgabe Nr. 1
MC-Aufgabe Nr. 1
Aufgabe 1 von 1
Was ist ein typisches Beispiel für einen derivativen Geschäfts- oder Firmenwert?
Kundenstamm
hoher Forderungsbestand
Lösen
unzweifelhafte Forderungen,
zweifelhafte Forderungen,
uneinbringliche Forderungen.
Unzweifelhafte Forderungen
Zweifelhafte Forderungen
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG hat noch eine Forderung gegen Calle Condetti über 1.190 € (brutto) in den Büchern stehen.
Am 15.12.2016 meldet dieser Insolvenz an, wovon die X-AG am 03.01.2017 erfährt. Es ist mit einer
Quote von 80 % zu rechnen.
Die Wertberichtigung erfolgt so:
Zunächst wird der Nettobetrag ausgerechnet als 1.190/1,19 = 1.000 €. Hiervon werden wegen des
zu erwartenden Forderungausfalls 200 € abgeschrieben. Die Umsatzsteuer wird aber noch
nicht korrigiert, d.h. der Buchungssatz lautet
Uneinbringliche Forderungen
Uneinbringliche Forderungen sind komplett auf 0 € abzuschreiben, da sich hier nichts mehr durch
den Schuldner erlösen lässt. Ebenso ist die Umsatzsteuer hier komplett zu korrigieren, da sicher ist,
dass sie ausfällt.
direkte Abschreibung,
indirekte Abschreibung,
o Einzelwertberichtigung,
o Pauschalwertberichtigung.
1LückentextNr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 3
3MC-Aufgabe Nr. 4
4MC-Aufgabe Nr. 5
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 4
Lösen
Wenn sich spezielle Risiken erkennen lassen, die den Bestand der Forderungen angreifen, so sind
jedoch einzelne Forderungen neu zu bewerten, d.h. ihr vermutlicher Ausfall müsste vom
Nennbetrag der jeweiligen, einzelnen Forderung abgesetzt werden.
Dies ist jedoch in der Praxis äußerst problematisch, es ist deshalb üblich, die entsprechenden
speziellen Risiken vereinfacht zu berechnen. Man ermittelt hierzu einen bestimmten Prozentsatz
pauschal und setzt diesen aktivisch vom Nennbetrag der jeweiligen Forderung ab. Dies nennt man
pauschale bzw. pauschalierte Einzelwertberichtigung.
1MC-Aufgabe Nr. 6
MC-Aufgabe Nr. 6
Aufgabe 1 von 1
Für die Forderungen bzw. Gruppen von Forderungen wird ein spezieller pauschaler Prozentsatz
ermittelt, um die die Forderungen wertberichtigt werden.
Lösen
Es existieren darüber hinaus allgemeine Risiken, die sämtliche Forderungen betreffen, wie z.B. das
allgemeine Kreditrisiko als allgemeines Ausfallrisiko bei Konjunkturabschwächungen. Diese
allgemeinen Risiken werden durch die sog. Pauschalwertberichtigung auf
Forderungen berücksichtigt. Dabei wird der gesamte Forderungsbestand, abzüglich der bereits
einzelwertberichtigten Forderungen, prozentual reduziert.
EXPERTENTIPP
Bei Einzelwertberichtigungen werden spezielle Risiken pauschal ermittelt. Man reduziert also in
einem ersten Schritt einzelne Forderungen mit diesem Prozentsatz. Allgemeine Risiken werden in
einem zweiten Schritt durch die Pauschalwertberichtigung angesetzt.
Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sind also eine indirekte Art der Abschreibung. Bei den
direkten Abschreibungen lautet der Buchungssatz
MERKE
Bei der indirekten Abschreibung, d.h. bei Einzel- und Pauschalwertberichtigungen, ist der
Buchungssatz hingegen
MERKE
Auf der anderen Seite weist die Wertberichtigung die Höhe des erwarteten Verlustes auf. Dadurch
hat der externe Bilanzleser einen besseren Überblick, weil durch eine direkte Abschreibung nicht
offenkundig würde, welche Risiken für die Forderungen bestehen.
1Lückentext Nr. 3
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Verbindlichkeiten
Arten von Verbindlichkeiten und Bewertung
Vorlesen
MERKE
Wenn dem Schuldner nicht der volle Kreditbetrag zufließt, sondern weniger, mithin
ein Disagio vereinbart ist, so ist der Rückzahlungsbetrag zu passivieren.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Franz aus Kassel erhält von seiner Hausbank einen Kredit in Höhe von 1.000 €,
wobei ein Disagio von 4 % vereinbart ist. Die Rückzahlung erfolgt nach vier Jahren zu pari, der
Nominalzins beträgt 5 %.
Franz erhält also nur 960 € von seiner Hausbank ausbezahlt, da er ein Disagio von 4%, also 40 Euro,
zahlen muss. Er muss aber 5 % Zinsen auf 1.000 €, also 50 €, jedes Jahr an Zinsaufwand leisten. Da
er am Ende an seine Hausbank 1.000 € zurückbezahlt, ist ein Betrag in Höhe von 1.000 € zu
passivieren.
Verbindlichkeiten stehen dem Grunde und der Höhe nach sicher fest und unterscheiden sich
dadurch von Rückstellungen. Eine Verbindlichkeit ist bis zur Erfüllung, also bis zu ihrer Bezahlung, in
der Bilanz des Schuldners zu passieren.
1LückentextNr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
3MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
stehen dem Grunde und der Höhe nach sicher fest und unterscheiden
sich dadurch von Rückstellungen.
Lösen
EXPERTENTIPP
MERKE
Zinsaufwand an Verbindlichkeit.
Ob die 12-Monatsgrenze überschritten ist, entscheidet sich nach der Restlaufzeit der Verbindlichkeit
am Bilanzstichtag.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Einzelunternehmer Hubert aus Trier erwirbt am 31.12.2015 eine unverzinsliche Verbindlichkeit
in Höhe von 30.000 €, die eine Laufzeit von drei Jahren aufweist.
Am 31.12.2015 hat die Verbindlichkeit noch eine Restlaufzeit von drei Jahren, außerdem ist sie
unverzinslich. Damit hat eine Abzinsung zu erfolgen. Der Vervielfältiger für drei Jahre liegt bei 0,852 (§
12 III BewG). Die Verbindlichkeit wird deswegen mit 30.000 € · 0,852 = 25.560 € angesetzt. Man
könnte auch rechnen: 30.0001,0553=30.000⋅1,055−3=30.000⋅0,852=25.560 €. Der
Unterschied zum Rückzahlungsbetrag von 30.000 € bildet im Jahr 2015 einen Ertrag, der das
steuerliche Einkommen erhöht.
EXPERTENTIPP
Beachte aber, dass der steuerliche Wert von 0,852 ungenauer ist, aber korrekt. Wir geben also die
mathematisch genauere, aber steuerlich eben nicht korrekte Variante nur für das Verständnis an.
Im Jahre 2017 liegt der Verteilungsfaktor bei 0,898 für zwei Jahre (§ 12 III BewG). Dieser wird
gerechnet als 11,0552=0,898. Die Verbindlichkeit ist entsprechend hochzubuchen
auf 30.000⋅0,898=26.940 €. Der Buchungssatz zur Aufstockung der Verbindlichkeit lautet
MERKE
BEISPIEL
Beispiel:
Am Bilanzstichtag 31.12.2015 beträgt eine Verbindlichkeit mit einem Nennwert von 100.000 €, die
unverzinslich ist, noch vier Jahre, acht Monate und 21 Tage.
Die Restlaufzeit beträgt zwischen vier und fünf Jahren. Folglich ist ein Vervielfältiger anzuwenden,
der zwischen jenem für vier Jahre und jenem für fünf Jahre, also zwischen den Zahlen 0,807 und
0,765, liegt. Die Differenz dieser Vervielfältiger lautet 0,807 - 0,765 = 0,042. Der Teilbetrag des Jahres
beträgt 812+21360=0,725. Mit anderen Worten betragen acht Monate und 21 Tage dann 72,5 %
eines ganzen Jahres. Es sind damit 72,5 % der Differenz der Vervielfältiger anzusetzen,
also 0,725⋅0,042=0,030. Der Vervielfältiger für vier Jahre wird entsprechend reduziert, der
maßgebende Vervielfältiger liegt also bei 0,807 - 0,030 = 0,777. Daher erfolgt ein Ansatz in der Bilanz
am 31.12.2016 in Höhe von 100.000⋅0,777 €.
1LückentextNr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 3
3MC-Aufgabe Nr. 4
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 3
Lösen
Tilgungsdarlehen
Vorlesen
METHODE
1. Ermittle, wie viel Euro in einem Jahr insgesamt getilgt werden. Wenn monatsweise getilgt
wird, so multipliziere die Monatstilgungen mit 12. Sollte quartalsweise getilgt werden, so
multipliziere die Quartalstilgungen mit 4 usw. Man erhält den sog. Jahreswert der
Verbindlichkeit.
2. Schlage den Vervielfältiger aus Anlage 9a zu § 13 BewG nach.
3. Errechne den Bilanzwert der Verbindlichkeit, indem man den Jahreswert der Verbindlichkeit
mit dem entsprechenden Vervielfältiger multipliziert.
1Lückentext Nr. 3
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 1
ein .
Lösen
Immobilien
Bilanzierung von Immobilien
Vorlesen
Die obige Unterscheidung ist deswegen wichtig, weil Grund und Boden ein nicht abnutzbares
Wirtschaftsgut darstellt. Dies bedeutet in der Konsequenz, dass es nicht planmäßig abgeschrieben
werden kann.
EXPERTENTIPP
Man beachte die obige Einschränkung: ein Grundstück darf nicht „planmäßig" abgeschrieben
werden. Dies bedeutet nicht, dass es nicht abgeschrieben werden dürfte, es darf eben nur nicht
planmäßig abgeschrieben werden. Außerplanmäßig, z.B. im Schadensfall oder bei einer sonstigen
Wertminderung, darf es, bzw. muss es, sehr wohl „außerplanmäßig" abgeschrieben werden.
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
Lösen
MERKE
1Lückentext Nr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 3
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 2
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Lösen
Selbständige Gebäudeteile sind Teile des Gebäudes, welche nicht in einem einheitlichen Nutzungs-
und Funktionszusammenhang mit dem Gebäude stehen. Sie sind selbstständige Wirtschaftsgüter.
Betriebsvorrichtungen,
Scheinbestandteile,
Ladeneinbauten und Schaufensteranlagen,
sonstige Mietereinbauten und
sonstige selbstständige Gebäudeteile.
Betriebsvorrichtung
Eine Betriebsvorrichtung ist eine Vorrichtung, mit der das Gewerbe unmittelbar betrieben wird.
BEISPIEL
Beispiel:
BEISPIEL
Beispiel:
Ein Lastenaufzug in einem gewerblich genutzten Gebäude ist eine Betriebsvorrichtung, wenn das
Gebäude unmittelbar dem Betriebsvorgang dient.
Der Lastenaufzug ist zivilrechtlich ein wesentlicher Gebäudebestandteil, kann also nicht losgelöst
vom Gebäude genutzt werden und ist allein schon deswegen unbeweglich. Steuerrechtlich
allerdings zählt der Lastenaufzug als Betriebsvorrichtung trotzdem zu den beweglichen
Wirtschaftsgütern.
Scheinbestandteile
Ein Scheinbestandteil ist ein bewegliches Wirtschaftsgut, welches zu einem vorübergehenden
Zweck in ein Gebäude eingefügt wird (R 7.1 IV EStR). Es handelt sich um einen vorübergehenden
Zweck, wenn
die Nutzungsdauer der eingefügten Sachen länger ist als der voraussichtlich vorgesehene
Nutzungszeitraum,
wenn die Sache nach ihrem Ausbau noch einen beachtlichen Wiederverwendungswert hat,
also nicht lediglich einen Schrottwert und
wenn nach den äußeren Umständen, also nach Art und Zweck der Verbindung, damit
gerechnet werden kann, dass die eingefügte Sache später wieder entfernt wird.
Die Voraussetzungen müssen alle drei gleichzeitig gelten. Scheinbestandteile treten insbesondere
im Zusammenhang mit Mietereinbauten , Mieterumbauten sowie bei Gebäuden auf fremden
Grundstücken auf.
Ladeneinbauten, Schaufensteranlagen
Es handelt sich bei den Ladeneinbauten und Schaufensteranlagen zwar privatrechtlich um
wesentliche Gebäudebestandteile, diese werden aber steuerrechtlich als selbstständige
Gebäudeteile behandelt. Der Grund für diese Ungleichbehandlung liegt darin, dass Ladeneinbauten
und Schaufensteranlagen besonderen Zwecken dienen. Sie werden insgesamt als unbewegliches
Anlagevermögen behandelt und wie Gebäude abgeschrieben (R 7.1 VI EStR), nämlich degressiv nach
festen Prozentsätzen, konkret nach nach § 7 Va i.V.m. IV 2 EStG.
Sonstige Mietereinbauten
Sonstige Mietereinbauten werden nicht dem Grundstückseigentümer bzw. dem
Gebäudeeigentümer zugerechnet, sondern dem Mieter (R 4.2 III Nr. 4 EStR). Wenn der Mieter die
Einbauten für betriebliche Zwecke nutzt, so müssen sie in der Bilanz des Mieters aktiviert und
danach abgeschrieben werden.
1Lückentext Nr. 3
2MC-Aufgabe Nr. 4
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 2
Lösen
betrieblich
o eigenbetrieblich und
o fremdbetrieblich als auch
zu Wohnzwecken
o zu eigenen Wohnzwecken und zu
o fremden Wohnzwecken
erfolgen.
MERKE
BEISPIEL
Beispiel:
Der Einzelunternehmer Sebastian aus Magdeburg besitzt ein bebautes Grundstück. Aufstehend ist
ein Gebäude mit 1.000 qm Nutzfläche insgesamt, die einzelnen Räumlichkeiten haben eine Fläche
von jeweils 100 qm, das Gebäude wird wie folgt genutzt: eigenes Büro, eigene Wohnung, eigene
Lagerfläche sowie eigenes Ladenlokal. An den befreundeten Unternehmer Detlev ist eine Wohnung
und ein Büro vermietet. Der Steuerberater Fritz Erbsenzähler mietet ebenfalls ein Büro in der dritten
Etage an. Darüber hinaus hat der Anwalt Rudi Rechtsverdreher ein Büro im obersten Stock.
eigenbetrieblich 37,5 %
fremdbetrieblich 37,5 %
1Lückentext Nr. 4
2MC-Aufgabe Nr. 5
Lückentext Nr. 4
Aufgabe 1 von 2
Lösen
Im Folgenden befassen wir uns mit der Berücksichtigung von Modernisierungs- und
Erhaltungsaufwendungen bei Gebäuden.
Herstellungsaufwand - Baumaßnahmen an
Gebäuden
Vorlesen
MERKE
Die Konsequenz von Herstellungsaufwand ist, dass dieser aktiviert werden muss und über die
Laufzeit zu verteilen ist.
1Lückentext Nr. 5
2MC-Aufgabe Nr. 6
Lückentext Nr. 5
Aufgabe 1 von 2
Lösen
Aufwendungen
für die Erneuerung von
o bereits vorhandenen Teilen,
o Einrichtungen oder
o Anlagen.
BEISPIEL
Beispiel:
Austausch von Fenstern, Einbau einer Zentralheizung anstelle von Einzelöfen.
MERKE
BEISPIEL
Beispiel:
Zwei Jahre nach Bau eines Hauses werden am 01.02.2016 neue Fenster in dieses Haus eingesetzt.
Hierfür wird dem Bauherrn ein Betrag von 2.200 € berechnet.
Nach Abzug der Umsatzsteuer handelt sich um ein Nettobetrag von 2.200/1,19 = 1.848,74 €. Der
Betrag liegt damit unterhalb des Grenzwertes von 4.000 €, es handelt sich folglich um
Erhaltungsaufwand und nicht um Herstellungsaufwand. Es ist also nicht zu prüfen, ob es sich um
eine wesentliche Verbesserung des Gebäudes handelt oder ob es lediglich um eine Erneuerung von
bereits vorhandenen Teilen, Einrichtungen oder Anlagen geht. Die Aufwendungen sind damit im
Jahre 2016 als Aufwand zu berechnen. Nicht hingegen kann also der Betrag aktiviert und auf die
Laufzeit verteilt werden.
EXPERTENTIPP
Beachte also, dass wenn es sich um einen engen zeitlichen Zusammenhang handelt und zusätzlich
das Verhältnis zum Kaufpreis hoch ist, dass dann anschaffungsnaher Herstellungsaufwand, mithin
Herstellungsaufwand vorliegt.
Dieser ist also zu aktivieren und abzuschreiben. Ist hingegen ein enger zeitlicher Zusammenhang da
und das Verhältnis zum Kaufpreis des Gebäude gesehen niedrig, so handelt es sich nicht um
anschaffungsnahen Herstellungsaufwand, sondern vielmehr um Erhaltungsaufwand, der im Jahr des
Entstehens als Aufwand zu verrechnen ist.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Metzgermeister Fritz Schwarte aus Hohenbocka (Sachsen) erwarb am 01.07.2015 ein neues
betriebliches Gebäude für 400.000 €. Der Grund und Boden kostete ihn 100.000 €. Es entstehen
Renovierungsaufwendungen im Jahre 2016 in Höhe von 50.000 € und im Jahre 2017 von 80.000 €.
1LückentextNr. 6
2MC-Aufgabe Nr. 7
3MC-Aufgabe Nr. 8
Lückentext Nr. 6
Aufgabe 1 von 3
Lösen
Wenn sich das Gebäude schon seit längerem im Eigentum des Steuerpflichtigen befindet, handelt
es sich bei den Abbruchkosten um sofort abzugsfähige Betriebsausgaben (H 6.4 Abbruchkosten
EStH).
mit Abbruchabsicht oder
ohne Abbruchabsicht
MERKE
Der sog. Beweis des ersten Anscheins spricht für einen Erwerb mit Abbruchabsicht, wenn mit dem
Abbruch des Gebäudes innerhalb von drei Jahren nach dem Erwerb begonnen wird.
Es ist zu unterscheiden,
1LückentextNr. 7
2LückentextNr. 8
3MC-Aufgabe Nr. 9
4MC-Aufgabe Nr. 10
Lückentext Nr. 7
Aufgabe 1 von 4
Wenn ein Gebäude erst kurz vor dem Abbruch erworben wurde, ist es wichtig zu
Lösen
Rücklagen
Arten von Rücklagen
Vorlesen
1MC-Aufgabe Nr. 1
MC-Aufgabe Nr. 1
Aufgabe 1 von 1
der Kasse/Bargeld
der Verbindlichkeiten
Eigenkapitals
Lösen
Stille Rücklagen
Vorlesen
BEISPIEL
Beispiel:
Eine Maschine steht mit 1.000 € in der Bilanz und wird zu 1.200 € verkauft.
Durch den Verkauf wird eine stille Rücklage (= stille Reserve) in Höhe von 200 € aufgedeckt.
1MC-Aufgabe Nr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 3
3MC-Aufgabe Nr. 4
MC-Aufgabe Nr. 2
Aufgabe 1 von 3
Eine Maschine hat einen Buchwert in Höhe von EUR 30.000. Der Teilwert der Maschine beträgt EUR
40.000.
Bäcker Paul hat sich 1990 GmbH-Anteile mit Anschaffungskosten in Höhe von EUR 5.000 gekauft.
Die GmbH ist so profitabel, dass die Anteile heute das doppelte Wert sind.
Ein Firmen-PkW hat einen Buchwert und einen Teilwert von EUR 2.500.
Lösen
Steuerlich hingegen ist die Bildung eines solchen Postens weiterhin möglich, so dass hier
eine Abweichung zwischen der Handels- und der Steuerbilanz entstehen kann.
Die im Folgenden dargestellte Funktionsweise eines Sonderpostens mit Rücklageanteil bezieht sich
daher ausschließlich auf einen ggf. steuerlich zu bildenden Posten.
MERKE
Das entscheidende war also, dass z.B. eine erhöhte Sonderabschreibung steuerlich in Anspruch
genommen wird, welche die planmäßige handelsrechtliche Abschreibung übersteigt. In diesem Fall
darf der Unterschiedsbetrag zwischen der handelsrechtlich gebotenen und der steuerrechtlich
möglichen Abschreibung als Sonderposten mit Rücklageanteil gebildet werden (bzw. muss bei
Kapitalgesellschaften). Hierzu dient zur Veranschaulichung folgendes
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-GmbH hat sich eine Maschine in Höhe von 50.000 € Anschaffungskosten zugelegt. Eine
erhöhte steuerrechtliche Abschreibung sieht im ersten Jahr einen Betrag von ausgangsweise 22.000
€ vor. Die Nutzungsdauer der Maschine beträgt fünf Jahre. Stelle den Abschreibungsplan auf:
Dieser handelsrechtlich zusätzliche Aufwand von 12.000 € wird als Sonderposten mit Rücklageanteil
ausgewiesen und in den folgenden Jahren dann aufgelöst. Die Auflösung dieses anfänglichen
Aufwands erfolgt durch Erträge in den Perioden 2-5. Die folgende Abbildung gibt den Sachverhalt
wieder.
5 7.000 € 0€ - - - 7.000
€
Aufgabe 1 von 1
Seit Bilmog erfolgt der Ansatz eines Sonderpostens mit Rücklageanteil unabhängig von
der Handelsbilanz (§ 5 I S.1 letzter HS EStG). Möglicherweise muss für steuerliche
Lösen
Steuerfreie Rücklagen - Rücklage für
Ersatzbeschaffung
Vorlesen
Der Rücklage für Ersatzbeschaffung liegt der Gedanke zugrunde, dass die für die ausscheidenden
Wirtschaftsgüter (z.B. infolge höherer Gewalt, also etwa Brand, Diebstahl) erlangten Beträge
ungeschmälert einer Ersatzbeschaffung zur Verfügung stehen sollen - sofern am Ende des
Wirtschaftsjahres eine Ersatzbeschaffung geplant, aber noch nicht vorgenommen wurde.
BEISPIEL
Beispiel:
Bei der Hubert GmbH brennt am 01.06.2014 die Lagerhalle ab. Die planmäßigen linearen
Abschreibungen betrugen bis dahin 200.000 € pro Jahr. Der Restbuchwert am Ende des Jahres 2014
lag bei 3.000.000 €. Die Versicherung leistet am 15.10.2015 eine Entschädigungszahlung von
4.000.000 €. Der Wiederaufbau der Lagerhalle begann im Februar 2016, die Fertigstellung und ihre
Bezahlung fand am 1.8.2016 statt. Herstellungskosten waren angefallen in Höhe von 3.400.000 €.
Die Nutzungsdauer liegt bei 15 Jahren, die neue Lagerhalle wird linear abgeschrieben. Das
Wirtschaftsjahr der Hubert GmbH entspricht dem Kalenderjahr.
a) Wird durch den Brand der Lagerhalle und die Zahlung durch die Versicherung eine stille Rücklage
aufgedeckt?
b) Ist es möglich, die entstandenen stillen Rücklagen nach R 6.6 IV EStR 2005 auf die neu hergestellte
Fabrikhalle zu übertragen?
c) Beschreibe die Wertentwicklung in der Handels- und Steuerbilanz. Gib zusätzlich die relevanten
Buchungssätze an.
RBW05
= RBW04
- anteilige Abschreibungen05
= 3.000.000−200.000⋅512
= 3.000.000 - 83.333,33
= 2.916.666,67 €.
das Wirtschaftsgut wegen höherer Gewalt oder wegen behördlicher Eingriffe aus dem
Betriebsvermögen ausgeschieden ist,
innerhalb einer bestimmten Frist ein funktionsgleiches Wirtschaftsgut (Ersatzwirtschaftsgut)
angeschafft oder hergestellt wird, auf dessen Anschaffungs- oder Herstellungskosten die
aufgedeckten stillen Reserven übertragen werden, und
das Wirtschaftsgut wegen der Abweichung von der Handelsbilanz in ein besonderes laufend
zu führendes Verzeichnis aufgenommen wird (§ 5 I 2 EStG).
All diese Voraussetzungen sind im Fall der vorliegenden Aufgabe erfüllt. Die aufgedeckten stillen
Reserven können also auf ein im gleichen Wirtschaftsjahr angeschafftes oder hergestelltes
Wirtschaftsgut übertragen werden. Weil allerdings die Ersatzbeschaffung nicht im laufenden Jahr
möglich ist, kann eine weitere Möglichkeit ausgenutzt werden. Es kann nämlich in Höhe der stillen
Reserven eine Rücklage für Ersatzbeschaffung zu Lasten des steuerlichen Gewinns gebildet
werden (§ R 6.6 IV 1 EStR). Diese Rücklage für Ersatzbeschaffung muss im Jahr der Herstellung in
Form eines Bewertungsabschlags auf das neue Wirtschaftsgut übertragen werden.
Verbuchung
c) Im Jahre 2014 wird zunächst die Abschreibung bis Ende Mai des Jahres berücksichtigt:
Im Jahre 2016 bucht man die Fertigstellung der neuen Halle am 1.8.16 durch
Die stillen Reserven können nun allerdings nur anteilig übertragen werden, weil die
Herstellungskosten der neuen Halle mit 3.400.000 € kleiner sind als die Versicherungszahlung für
das alte Gebäude mit 4.000.000 € (H 6.6 III Mehrentschädigung EStH).
1LückentextNr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 5
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Lösen
= 3.400.0004.000.000⋅1.083.333,33
= 0,85⋅1.083.333,33
= 920.833,33 €.
Es erfolgt mithin lediglich eine Übertragung von 85 % der stillen Reserven. Die Übertragung kann
nun
direkt und
indirekt
erfolgen.
MERKE
Diese Belastung, nämlich 68.865,74 € bei der Methode der direkten Übertragung, wird identisch sein
mit der Belastung in der Methode der indirekten Übertragung, wie wir später noch sehen werden.
Die passivische Wertberichtigung, die bei der direkten Übertragung der stillen Reserven
ausgerechnet wird, darf ausschließlich den Unterschiedsbetrag zwischen handelsrechtlich
gebotener und steuerrechtlich zulässigem Ansatz enthalten. Deswegen muss sie in jedem Jahr
insofern gekürzt werden, als sich handelsrechtlich gebotene und steuerrechtlich zulässige
Abschreibungen unterscheiden. Deswegen rechnet man
Der Buchungssatz hierzu ist
MERKE
Wie oben erwähnt, sind also die Belastungen des Jahresergebnisses bei direkter und indirekter
Übertragungen mit jeweils 68.865,74 € identisch.
was man durch 2479.166,67/15 = 165.277,78 € ausrechnet. Der Restbuchwert am Ende des Jahres
2016 liegt deswegen bei
RBW15=RBW14−Abschreibung15=2410.300,93−165.277,78=2245.023,15 €
Bei der indirekten Übertragung wie liegt die Abschreibung hingegen
bei 3400.00015=226.666,67 €, deswegen ist der Buchungssatz
Der Restbuchwert am Ende des Jahres 2016 liegt bei 3305.555,56 - 226.666,67 = 3078.888,89. Die
Höhe der passivischen Wertberichtigung ist 3078.888,89 - 2245.023,15 = 833.865,74 €. In Höhe von
895.294,63 - 833.865,74 = 61.428,89 € ist damit die Wertberichtigung aufzulösen.
Der Buchungssatz lautet
Aufgabe 1 von 2
Bei der direkten Übertragung der stillen Reserven wird eine auf die
Herstellungskosten des neuen Gebäudes vorgenommen (§ 254 i.V.m. § 279 II HGB). Die
Lösen
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Beispiel: Die Anschaffungskosten einer Maschine liegen bei 200.000 €, die Nutzungsdauer sei acht
Jahre. Aufgrund einer steuerlichen Sonderregelung sei es möglich, eine steuerliche
Sonderabschreibung von 30 % im ersten Jahr in Anspruch zu nehmen. Danach ist die Maschine in
gleichen Teilen abzuschreiben.
Der Unterschied zwischen steuerrechtlicher und handelsrechtlicher Abschreibung wurde in
den Sonderposten mit Rücklageanteil gestellt:
Abschreibungsarten Werte
SB an SOPO 35.000 €
A
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Rückstellungen
Unterschied zwischen Rückstellungen und
Verbindlichkeiten
Vorlesen
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Fritz aus Amberg hat einen Schaden im Monat Dezember 2015 zu verzeichnen.
Wegen guter Auftragslage unterlässt er es, den Schaden noch im alten Geschäftsjahr zu beheben.
Vielmehr ist die Instandhaltung für den Juni (März) 2016 geplant.
Die handelsrechtlichen Passivierungswahlrechte wurden aufgehoben, so dass steuerlich nur
noch die Rückstellungen nicht passiviert werden dürfen, die in § 5 Absätze 3, 4, 4a und 4b
EStG genannt sind. Für unser Beispiel bedeutet dies:
Auch handelsrechtlich muss Fritz aus Amberg für die Instandhaltung im Folgejahr gemäß § 249 I 2
Nr. 1 HGB eine Rückstellung bilden, wenn sie innerhalb der ersten drei Monate (d.h. bis März) des
nächstens Jahres nachgeholt wird. Wenn die Instandhaltung erst im Juni stattfindet, darf
handelsrechtlich nun keine Rückstellung mehr gebildet werden!
Steuerlich gibt es keine Sonderregelung, d.h. die Rückstellung wäre auch steuerlich anzuerkennen.
nicht sicher feststehen.
BEISPIEL
Beispiel:
Ein Kunde der X-AG rutscht am 30.12.2015 beim Hereinkommen in das Verwaltungsgebäude auf
einer Bananenschale aus und verklagt die X-AG vier Wochen später auf Schadenersatz. Der Prozess
hierzu wird erst in 2016 zu Ende gehen, es spricht jedoch aus Sicht der X-AG vieles dafür, dass der
Kunde den Prozess gewinnt und die X-AG Schadensersatz leisten muss.
Das Beispiel zeigt, dass hier eine Auszahlung der Zukunft (nämlich 10.000 € im Jahr 2016) vorliegt,
die zwar
wahrscheinlich,
aber nicht sicher ist.
Aus diesem Grund darf keine Verbindlichkeit gegenüber dem Kunden gebucht werden, sondern es
muss vielmehr eine Rückstellung angesetzt werden.
EXPERTENTIPP
Man sieht an diesem Beispiel sehr gut, dass Rückstellungen das Imparitätsprinzip konkretisieren.
Sobald ein Verlust wahrscheinlicher ist als der Nicht-Verlust, muss dieser Verlust der Zukunft bereits
heute angesetzt werden. Verluste müssen also antizipiert werden, wie es das Imparitätsprinzip
besagt.
EXPERTENTIPP
Rückstellungen sind abschließend in § 249 I HGB aufgelistet. Alles was Rückstellung sein muss oder
sein darf, ist in § 249 I HGB erwähnt. § 249 II HGB bestimmt, dass „alles andere“, was nicht in den
Absatz I genannt ist, nicht Rückstellung sein darf.
1Lückentext Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
Lösen
Prozessrückstellungen
Pensionsrückstellungen
Rückstellungen für Gewährleistungen mit rechtlicher Verpflichtung
Video
Im folgenden Video werden die Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten zusammenfassend
erklärt:
Play Video
1MC-Aufgabe Nr. 2
MC-Aufgabe Nr. 2
Aufgabe 1 von 1
Pensionsrückstellung
Drohverlustrückstellung
Prozesskostenrückstellung
Lösen
Prozessrückstellungen
Vorlesen
BEISPIEL
Beispiel:
Ein Kunde der X-AG rutscht am 30.12.2015 beim Hereinkommen in das Verwaltungsgebäude auf
einer Bananenschale aus und verklagt die X-AG vier Wochen später auf Schadenersatz. Der Prozess
hierzu wird erst in 2016 zu Ende gehen, es spricht jedoch aus Sicht der X-AG vieles dafür, dass der
Kunde den Prozess gewinnt und die X-AG Schadensersatz leisten muss.
Das oben erwähnte Beispiel des Kunden, der die Unternehmung wegen des Schadens verklagt, zeigt
sehr gut die Essenz von Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten und Rückstellungen
im Allgemeinen, nämlich die Vorwegnahme von Verlusten. Obwohl der Prozess
Aufwandsbuchung
Der Verlust wird also heute bereits angesetzt (Aufwandsbuchung), es entsteht eine Schuld auf
der Passivseite der Bilanz in Form der Rückstellung. Es gibt nun zwei Möglichkeiten, wie mit dieser
Rückstellung im Jahr 2016 umgegangen wird:
Im ersten Fall ist „lediglich“ noch die Auszahlung zu buchen, aber nicht mehr der Verlust, denn
dieser wurde bereits in 2015 durch die Bildung der Rückstellung verbucht.
Der Buchungssatz lautet in 2016
Die Rückstellungen sind also auszubuchen und die Kasse wird weniger. Es handelt sich im Jahre
2016 um eine Bilanzverminderung, da ein Aktivkonto (die Bank) und ein Passivkonto (die
Rückstellung) sinken. Erfolgsmäßig passiert in 2016 nichts mehr.
Im zweiten Fall, dass nämlich der Prozess unvorhergesehenerweise gewonnen wird, muss der
Verlust, der in 2015 gebucht wurde, nun durch einen Ertrag rückgängig gemacht werden. Durch
die Aufwandsbuchung in 2015 und die Ertragsbuchung in 2016 gleichen sich Gewinne und
Verluste über die Jahre hinweg gesehen aus, man erhält also über die Zeit hinweg
eine Erfolgsneutralisierung.
Der Buchungssatz lautet
Gewährleistungsrückstellungen
Vorlesen
BEISPIEL
Beispiel:
Die Elektrik-AG aus Mainz stellt Fernsehapparate her. Auf die Fernsehapparate räumt sie eine
Garantiefrist von einem Jahr ein und rechnet mit Ansprüchen der Kundschaft in Höhe von 1 Mio. €.
Die Elektrik-AG muss also Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten (genauer gesagt, für
Gewährleistungen mit rechtlicher Verpflichtung) in Höhe von 1 Million € bilden. Da Auszahlungen in
der Zukunft in genau dieser Höhe zu erwarten sind, muss der Verlust heute bereits antizipiert
werden, denn der wirtschaftliche Grund für die Auszahlungen der Zukunft ist heute bereits
entstanden durch die Produktion der Fernsehapparate, muss heute also bereits angesetzt werden.
Pensionsrückstellungen Wahlrecht
Beachte auch, dass die Pensionsrückstellung erstmals dann gebildet werden darf,
Beispiele
BEISPIEL
Beispiel:
Die Trulla-AG erteilt im Jahre 2010 dem Mitarbeiter Michael Coldetto schriftlich eine Pensionszusage.
Michael wurde am 31.5.1984 geboren. In welchem Jahr kann die Pensionszusage erstmals passiviert
werden?
Michael wurde am 31.5.1984 geboren und feiert folglich am 31.5.2010 seinen 26. Geburtstag. Sein
27. Lebensjahr vollendet er am 30.5.2011 um 24 Uhr. Die Trulla-AG kann also erstmals im Jahre 2011
die Pensionszusage passivieren.
BEISPIEL
Beispiel:
Die Trulla-AG erteilt im Jahre 2010 dem Mitarbeiter Bernard Bonk schriftlich eine Pensionszusage.
Bernd wurde am 31.8.1983 geboren. In welchem Jahr kann die Pensionszusage erstmals passiviert
werden?
Bernd wurde am 31.8.1983 geboren und feiert folglich am 31.8.2010 seinen 27. Geburtstag. Er
beendet sein 27. Lebensjahr folglich im zweiten (!) Halbjahr des Jahres 2010. Die Trulla-AG kann
deshalb die Pensionszusage auch hier erst im Jahre 2011 passivieren.
BEISPIEL
Beispiel:
Die Trulla-AG erteilt im Jahre 2010 dem Mitarbeiter Cäsar Cäsarius schriftlich eine Pensionszusage.
Cäsar wurde am 31.5.1983 geboren. In welchem Jahr kann die Pensionszusage erstmals passiviert
werden?
Cäsar feiert in der ersten Hälfte des Jahres 2010 seinen 27. Geburtstag und beendet also in der
ersten Hälfte des Jahres sein 27. Lebensjahr. Damit kann die Trulla-AG in 2010 die
Pensionrückstellung ansetzen.
Play Video
Pensionsrückstellungen - Bewertung
Vorlesen
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG macht ihrem Geschäftsführer, Herrn Alt, am 2.1.2001 eine Pensionszusage. An dem
Ausscheiden am 2.1.2008 (er ist dann exakt 67 Jahre alt) erhält er jährlich vorschüssig eine
Pensionszahlung in Höhe von 30.000 € ausbezahlt. Herr Alt ist seit dem 2.1.1998 bei der X-AG
beschäftigt. Berechne für den Zeitraum 2001 – 2007 die Höhe der Zuführung zur
Pensionsrückstellung. Rechne mit dem steuerlich vorgeschriebenen Zinssatz von 6 % p.a.
Eine Pensionsrückstellung ist zu bilden, da Fremdkapital vorliegt (denn das Geld steht einer anderen
Person, hier dem zukünftigen Pensionär) zu, und aber der Abgang der Höhe und/oder dem Grunde
nach nicht sicher feststeht. Es existieren zwei unterschiedliche Methoden zur Ermittlung des Wertes,
nämlich die
Diese gehen bei der Ansammlung des Barwerts der laufenden Renten von unterschiedlichen
Zeitpunkten aus. Die Gegenwartswertmethode berechnet ab dem Zeitpunkt der Zusage,
die Teilwertmethode hingegen ab dem Eintritt des Arbeitnehmers in die Unternehmung. Beide
Methoden lassen sich zum einen nach einer direkten Methode , zum anderen nach einer indirekten
Methode, rechnen. Bei der indirekten Methode werden die Rückstellungswerte über einen sog.
Anwartschaftsbarwert ermittelt, bei der direkten hingegen über die Rentenendwerte der Annuitäten.
Es ist folgendermaßen zu rechnen.
Aufgabe 1 von 1
Lösen
A=Vqn⋅qnq−1qn−1=V⋅q−1qn−1
4. Ermittle die Barwert der am jeweiligen Bilanzstichtag noch nicht verrechneten Annuitäten
NVA durch
NVAT/G=AT/G⋅qnq−1qn−1
5. Berechne den Wert der Rückstellung als jeweiligen Barwert der Anwartschaft abzgl. dem
Barwert der nach dem Bilanzstichtag noch zu verrechnenden Annuitäten, d.h. RW T/G = AB –
NVA T/G .
Alter a x
x
60 10,119
61 9,919
62 9,716
63 9,51
64 9,3
65 9,084
66 8,864
67 8,638
68 8,406
69 8,17
70 7,93
Lambert-Kochrezept: Direkte Berechnung von
Pensionsrückstellungen
1. Berechne V, identisch zum Verfahren bei indirekter Berechnung.
2. Berechne die Annuitäten A T und A G nach der Teilwert- und der Gegenwartsmethode:
AT/G=V⋅q−1qn−1
RWT/G=AT/G⋅qn−1q−1
Rechne hierbei mit dem jeweils richtigen n in Abhängigkeit der beiden Methoden.
Da der Arbeitnehmer im Zeitpunkt des Rentenbeginns exakt 67 Jahre alt ist, rechnet man mit x = 67
und also a 67 = 8,638. Der Barwert der zukünftigen Rente ist
damit V=Rente⋅a67=30.000⋅8,638=259.140 €. Danach berechnet man
den Anwartschaftsbarwert durch Abzinsung des Barwerts. Man erhält
n Jahre Anwartschaftsbarwert
6 2001 182.683,47 €
5 2002 193.644,48 €
4 2003 205.263,15 €
3 2004 217.578,94 €
2 2005 230.633,68 €
1 2006 244.471,7 €
0 2007 259.140 €
Danach werden die Annuitäten ermittelt. Für die Teilwertmethode ist mit n = 10 Jahren zu rechnen,
denn zwischen Eintritt des Arbeitnehmers und seinem Ausscheiden vergehen exakt zehn Jahre.
AT=V⋅q−1q10−1=259.140⋅0,075868=19.660,42
Für die Gegenwartsmethode kalkuliert man mit n = 7, denn zwischen der Pensionszusage und dem
Ausscheiden vergehen sieben Jahre:
AG=V⋅q−1q7−1=259.140⋅0,1191350=30.872,65
Der Barwert der am jeweiligen Bilanzstichtag noch nicht verrechneten Annuitäten NVA ist dann
NVAG=AG⋅qn(q−1)qn−1=30.872,65⋅qn−1qn(q−1)
für die Teilwertmethode und unterschiedliche n sowie
NVAT=AT⋅qn(q−1)qn−1=19.660,42⋅qn−1qn(q−1)
für die Gegenwartsmethode und unterschiedliche n. Also rechnet man
0 2007 0€ 0€
Schließlich ermittelt man durch Subtraktion dieser Barwerte der noch nicht verrechneten
Annuitäten vom Anwartschaftsbarwert den jeweiligen Rückstellungswert, d.h. man kalkuliert RW T/G =
AB – NVA T/G und erhält
So ist z.B. im Jahre 2004, also bei n = 3, die Höhe der Pensionsrückstellung beim Teilwertverfahren
RW T = AB – NVA T = 217.578,94 – 52.552,538 =165.026,402 €.
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Drohverlustrückstellungen
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EXPERTENTIPP
LAMBERT-METHODE:
Frage: Warum beschreiben wir etwas, was steuerrechtlich ohnehin verboten ist, nämlich der
Ansatz von Drohverlustrückstellungen?
Antwort: Weil es in Steuerprüfungen ständig abgefragt wird und dann vom Prüfling erkannt werden
muss, dass eine Rückstellung für Drohverluste steuerlich nicht angesetzt werden darf.
Es sind für die Bildung dieser speziellen Rückstellungen also zwei Punkte zu beachten, die in der
vorliegenden Reihenfolge abgearbeitet werden müssen:
schwebendes Geschäft
drohender Verlust daraus.
MERKE
BEISPIEL
Beispiel:
Die Beton-GmbH aus Köln stellt hochwertige Garagen her. Der Selbstkostenpreis für die Materialien
wie Beton etc. und alle darüber hinausgehenden Kosten liegt bei 20.000 € pro Garage. Im
Kaufauftrag mit der Mühle – OHG, in dem die Mühle-OHG sich verpflichtet fünf Garagen von der
Beton-GmbH abzunehmen, wird ein Verkaufspreis pro Garage von 30.000 € vereinbart. Durch
widrige Umstände steigen nun die Selbstkosten pro Garage auf 35.000 € an.
Zunächst ist zu prüfen ob es sich um ein schwebendes Geschäft handelt. Dies ist aber zu bejahen,
denn die Beton-GmbH hat noch nicht geliefert, die Mühle-OHG hat noch nicht bezahlt. Insofern hat
noch keine der Vertragsparteien geleistet, das Geschäft schwebt also noch. Aus diesem
schwebenden Geschäft droht nun aber ein Verlust, denn die Selbstkosten übersteigen die
Verkaufspreise um 35.000 – 30.000 = 5.000 € pro Garage. Da dieser Verlust für die Beton-GmbH
wahrscheinlich, aber nicht sicher ist (denn möglicherweise könnten sich die Selbstkosten noch
weiter bewegen), ist eine Rückstellung zu bilden und keine Verbindlichkeit (denn der Verlust ist nicht
sicher, sondern lediglich wahrscheinlich). Speziell ist eine Rückstellung für drohende Verluste aus
schwebenden Geschäften zu bilden (§ 249 I 1, 1. Altern. HGB).
Steuerrechtlich besteht ein Passivierungsverbot (§ 5 IVa S. 1 EStG). Ein Buchungssatz existiert nicht,
weil erst im Folgejahr, wenn überhaupt, ein Verlust realisiert wird. Man rechnet sich daher
handelsrechtlich ärmer als steuerrechtlich in Höhe von 25.000 €.
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1MC-Aufgabe Nr. 3
2Drohverlustrückstellung
3Buchungssatz wegen Drohverlustrückstellung
4Latente Steuern wegen Drohverlustrückstellung
MC-Aufgabe Nr. 3
Aufgabe 1 von 4
Wenn ich als Unternehmer die Leistung noch nicht erbracht habe.
Lösen
Kulanzrückstellungen
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Kulanzrückstellungen
BEISPIEL
Beispiel:
Die oben erwähnte Elektrik-AG hat wie bereits erwähnt, eine Garantiezeit von einem Jahr vertraglich
vereinbart. 15 Monate nach dem Kauf kommt nun ein Kunde mit einem kaputten Fernsehapparat
und möchte das Gerät kostenfrei repariert bekommen. Wie ist die Lage, wie ist zu buchen?
Die Gewährleistungen mit rechtlicher Verpflichtung sind mit Ende der Garantiezeit abgelaufen. Nach
dem Ende der Garantiezeit ist man zwar rechtlich nicht mehr verpflichtet die Reparatur für den
Kunden kostenfrei vorzunehmen, handelsrechtlich ist man jedoch verpflichtet, eine Rückstellung zu
bilden. Dies ist insbesondere deswegen der Fall, weil die wirtschaftlichen Verhältnisse entscheidend
sind, nicht die rechtlichen (§ 246 I 2 HGB). Wenn wegen des Wettbewerbdrucks die Elektrik-AG sehr
wohl den Kunden zufrieden stellen wird und die Reparatur nicht in Rechnung stellen wird, so tut sie
dies aus wirtschaftlichen Gründen (wegen des Konkurrenzdrucks), nicht aus rechtlichen. Der
Buchungssatz würde lauten:
1Lückentext Nr. 2
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 1
Lösen
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG aus Lüne verzeichnet einen Schaden an einem Bagger im November 2015. Sie unterlässt es
allerdings, die notwendige Reparatur noch im Jahre 2015 vorzunehmen; vielmehr nimmt sie die
Reparatur vier Monate später, also im März 2016 vor.
MERKE
Steuerbilanziell muss eine Rückstellung für unterlassene Instandhaltungen gebildet werden, wenn
die Instandhaltung innerhalb der nächsten drei Monate nach dem Bilanzstichtag nachgeholt wird. -
Erfolgt die Instandhaltung erst danach , so darf in der Steuerbilanz keine Rückstellung gebildet
werden.
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Folgende Rückstellungen existieren nur und ausschließlich in der Steuerbilanz, nicht hingegen in der
Handelsbilanz:
Rechnungsabgrenzungsposten
Arten von Rechnungsabgrenzungsposten -
ARAP und PRAP
Vorlesen
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aktivische Rechnungsabgrenzungsposten (ARAP)
passivische Rechnungsabgrenzungsposten (PRAP).
METHODE
LAMBERT-REGEL:
Die Rechnungsabgrenzungsposten müssen extra kodifiziert werden, denn sie sind keine
Vermögensgegenstände. Dies wird aus der Formulierung des § 246 I 1 HGB klar, denn
Vermögensgegenstände und Rechnungsabgrenzungsposten sind getrennt voneinander erwähnt.
Wichtig ist, dass nicht alle Rechnungsabgrenzungsposten als solche in der Bilanz stehen. Vielmehr ist
es so, dass manche Rechnungsabgrenzungsposten als sonstige Forderungen bzw. sonstige
Verbindlichkeiten in der Bilanz Verwendung finden, andere Rechnungsabgrenzungsposten
hingegen als solche gebucht werden.
transitorische Rechnungsabgrenzungsposten und
antizipative Rechnungsabgrenzungsposten.
Nur die transitorischen Rechnungsabgrenzungsposten tauchen als solche in der Bilanz auf, die
antizipativen werden nicht als Rechnungsabgrenzungsposten verbucht (obwohl sie RAP sind)
sondern vielmehr als sonstige Forderungen bzw. sonstige Verbindlichkeiten verbucht.
1MC-Aufgabe Nr. 1
MC-Aufgabe Nr. 1
Aufgabe 1 von 1
Wenn in einem Jahr Ausgaben getätigt werden, die in einem Folgejahr erst Aufwand
darstellen würden (z.B. eine Mietvorauszahlung für das nächste Wirtschaftsjahr),
werden diese als ...
Rückstellung eingebucht.
Lösen
Transitorische Abgrenzungsposten
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aktivische RAP
o Ausgabe vor dem Bilanzstichtag, aber Aufwand später
o zusätzlich strenger Zeitraumbezug (ARAP) oder
passivische RAP
o Einnahme vor dem Bilanzstichtag, aber Ertrag später
o zusätzlich strenger Zeitraumbezug (PRAP).
Wir behandeln
Normalfälle
o Kfz-Steuern, Zinsen, Pachten etc. und den
Spezialfall
o Disagio für aufgenommenen Kredit
handelsrechtlich Aktivierungswahlrecht
steuerrechtlich Aktivierungspflicht.
Aktivische Rechnungsabgrenzungsposten -
Normalfälle und Beispiele
Vorlesen
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG zahlt die Miete für den Januar schon im Dezember.
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG schließt am 01.10.2015 eine Kfz-Versicherung für einen Firmenwagen ab. Die KfZ-
Versicherung läuft über ein Jahr. Als Prämie fällt für das gesamte Jahr ein Betrag von 400 € an.
Inwieweit handelt es sich um einen Rechnungsabgrenzungsposten?
Die Prämie von 400 € erstreckt sich auf drei Monate im alten Jahr und neun Monate im neuen Jahr.
Das heißt, dass 3/12∙400 = 100 € auf das alte Jahr zuzuordnen sind, d.h. in Höhe von 100 € handelt
es sich um Ausgaben und Aufwendungen für das Jahr 2015. Lediglich der Rest des Betrages, nämlich
9/12∙400 = 300 € ist zwar eine Ausgabe des alten Jahres, hingegen eine „Aufwendung im neuen Jahr,
weil der Verbrauch des Gutes Versicherung erst im Jahr 2016 liegt. Damit diese 300 € aber „als
ARAP“ nach § 250 I HGB angesetzt werden dürfen, muss zusätzlich geprüft werden, ob der Aufwand
für eine bestimmte Zeit nach dem Bilanzstichtag anfällt. Das ist der Fall, denn der Zeitraum ist genau
eingegrenzt vom 01.01.2015 bis 31.09.2015, d.h. zeitlich begrenzt und damit zeitlich bestimmt.
BEISPIEL
Die X-AG nimmt bei der B-Bank am 31.12. einen Kredit auf in Höhe von 1.000 €. Ausgezahlt werden
960 €, der Nominalzins liegt bei 7 %. Es wird eine Laufzeit von vier Jahren vereinbart und eine
endfällige Tilgung.
Beim Kredit liegt ein Disagio von 4 % vor, denn der X-AG werden nur 960 € ausgezahlt, obwohl sie
1.000 € zurückzahlen muss. Insofern handelt es sich um eine Schuld (= Verbindlichkeit) in Höhe von
1.000 €, nicht von 960 €. Insbesondere müssen diese 1.000 € auf der Passivseite unter
Verbindlichkeiten ausgewiesen werden. Die Zahlungsreihe des Kredits sieht wie folgt aus:
Jahr 0 1 2 3 4
Kredit 960 €
Tilgun -1.000 €
g
Es handelt sich um ein Disagio von 40 € (d.h. 4 % des Kreditbetrags von 1.000 €) mit dem man auf
doppelte Weise umgehen kann laut dem handelsrechtlichen (!) Wahlrecht des § 250 III HGB.
Bank 960 €
Es würde damit, wenn der Kredit am Ende des Jahres ausgezahlt wird und also es zu keiner
Abschreibung des Disagios im laufenden Geschäftsjahrs kommt zu keiner Abschreibung und zu
keinem Aufwand im laufenden Geschäftsjahr führen, d.h. das Ergebnis würde nicht verschlechtert.
Man würde sich daher „reich“ rechnen.
BEISPIEL
Es wird ein Kredit aufgenommen am 01.03.2015, der eine Laufzeit von vier Jahren haben möge bei
endfälliger Tilgung, Disagio von 6 % und Nominalzins von 12%. Der Nominalbetrag liege bei 1.000 €.
Stelle die Zahlungsreihe auf.
Beim oberen Beispiel fielen noch keine Zinszahlungen an, weil der Beginn des Kredits erst am
Jahresende lag. Bei der Möglichkeit der Ausnutzung des Disagios wird das Disagio aktiviert,
allerdings muss dieses dann über die Laufzeit verteilt abgeschrieben werden (§ 250 III 2 HGB) d.h.,
dass, da wir das Disagio im Laufe des Jahres 2015 aufgenommen haben, wir es auch bereits für das
Jahr 2015 abschreiben müssen.
Damit fällt im Jahr 2015 ein Zinsaufwand von 100 € an. In den Jahren 2016, 2017, 2018 und 2019,
also den vier Jahren des Kredits, ist der Zinsaufwand natürlich höher, nämlich bei 12 % von 1.000 €,
also bei 120 €. Die Zahlungsreihe sieht damit folgendermaßen aus:
Jahr 0 1 2 3 4
Darlehensauszahlung 960 €
Tigung -1.000 €
Es existiert steuerrechtlich nur eine Möglichkeit, mit dem Disagio umzugehen, nämlich die
Aktivierung und Verteilung als Abschreibung über die Laufzeit, wie wir sie in der oben erwähnten
Tabelle zusammengetragen haben.
1MC-Aufgabe Nr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 3
MC-Aufgabe Nr. 2
Aufgabe 1 von 2
Prämie
Aufgeld
Abgeld
Lösen
passivischer Rechnungsabgrenzungsposten
(PRAP)
Vorlesen
BEISPIEL
Beispiel:
Die X-AG ist Vermieter in einer Büroräumlichkeit und erhält die Januarmiete des folgenden
Geschäftsjahres bereits im Dezember des aktuellen Geschäftsjahres.
EXPERTENTIPP
1MC-Aufgabe Nr. 4
2MC-Aufgabe Nr. 5
MC-Aufgabe Nr. 4
Aufgabe 1 von 2
Der Unternehmer Anton zahlt seine Miete für das Wirtschaftsjahr 2011 bereits im
Dezember 2010. Wie muss er die Zahlung beim Jahresabschluss beherrschen?
Als sofort abzugsfähiger Aufwand
Lösen
Neben den transitorischen Rechnungsabgrenzungsposten, die als RAP in die Bilanz Eingang finden,
existieren auch so genannte antizipative Rechnungsabgrenzungsposten. Diese können in zwei
Fällen auftreten:
EXPERTENTIPP
1MC-Aufgabe Nr. 6
2MC-Aufgabe Nr. 7
3MC-Aufgabe Nr. 8
4MC-Aufgabe Nr. 9
MC-Aufgabe Nr. 6
Aufgabe 1 von 4
aktiver Rechnungsabgrenzungsposten
sonstige Forderung
sonstige Verbindlichkeit
Lösen
Aufgaben zu Kapitel 2
Aufgabe Forderungen
Vorlesen
Beim Mandanten Gobbers soll der Abschluss für das Wirtschaftsjahr 2016 erstellt werden. Aber
zuvor müssen folgende Sachverhalte gebucht und geklärt werden.
Laut Buchführung beträgt der Forderungsbestand der Firma Gobbers 320.000 € zum 31.12.2016.
Aus dem Forderungsbestand entfallen 60.000 € auf Abnehmer aus anderen EU-Staaten und 30.000
€ aus Drittländern.
In dem Bestand ist eine Forderung i.H. von 15.000 € gegen die Firma Bergen vorhanden, die auf
Grund einer Insolvenz des Kunden im Dezember 2016 uneinbringlich wurde.
Außerdem ist eine Forderung gegen die Firma Busel in Zürich (Schweiz) im Oktober 2016 über 5.000
€ ausgefallen.
Aus Vorjahren beträgt das allgemeine Ausfallrisiko 2 % der vermutlich einwandfreien Forderungen.
Lösung Forderungen
Vorlesen
Forderungsverlust 12.605,04 €
e
./. 34.327,73 € 0
gesamt: 265.672,27 €
= Erhöhung 2.813,45 €
Aufgabe zu Grundstücken
Vorlesen
Bei der Einzelunternehmerin Julia müssen folgende Tatbestände noch berücksichtigt werden:
a) Unbebautes Grundstück (Buchwert 200.000 €), bis zu Beginn des Jahres 02 als Firmenparkplatz
genutzt worden, wurde im weiteren Verlauf des Jahres 02 mit einem Einfamilienhaus bebaut, in das
die Unternehmerin in 12/02 mit ihrer Familie eingezogen ist. Der Teilwert nach § 6 Abs. 1 S. 3
EStG hat während des ganzen Jahres 02 insgesamt 800.000 € betragen.
Rohstoffe: 100.000 € (der Anfangsbestand war am 1.1.02 50.000 €, im Laufe des Jahres 02
waren auf dem Rohstoffkonto insgesamt Zugänge in Höhe von 800.000 € gebucht worden).
Erzeugnisse 200.000 € (Anfangsbestand war am 1.1.02 250.000 €, ansonsten war in 02 auf
dem Konto keine Buchung vorgenommen worden).
Waren: 80.000 € (Anfangsbestand am 1.1.02 100.000 €, im Laufe des Jahres 02 sind auf
diesem Wareneingangskonto insgesamt Zugänge in Höhe von 500.000 € gebucht worden.
Gib die Buchungssätze an, die im Hinblick auf die o.a. Tatbestände noch vorzunehmen sind und
zeige auf, wie sich diese auf Gewinn und Eigenkapital auswirken.
Lösung zu Grundstücken
Vorlesen
b) Es muss ein Teil abgegrenzt werden, nämlich jener, der im nächsten Jahr erst
anfällt 26⋅8.000=2.666,67 €. Dieser Betrag darf daher noch nicht als Aufwand gebucht werden
und muss also vom Aufwandskonto runtergebucht werden.
Der Buchungssatz lautet
ARAP an betriebliche Aufwendungen 2.666,67 €.
c) Die 4.000 € dürfen nicht als Ertrag, sondern müssen vielmehr als passivischer
Rechnungsabgrenzungsposten verbucht werden.
EXPERTENTIPP
Eine Zahlung darf erst als Ertrag gebucht werden, wenn der Erfolg realisiert ist (=
Realisationsprinzip). Solange dies noch nicht der Fall ist, liegt kein Erfolg vor. Der Erfolg wird bei
Gefahrenübergang realisiert, nicht vorher.
d) Die Rückstellung muss ausgebucht werden. Ebenfalls muss der Aufwand korrigiert werden, denn
er wurde ja bereits – in einem Vorjahr – angesetzt!
EXPERTENTIPP
Wir erinnern uns: man bucht Rückstellungen zum Zwecke der Verlustantizipation. Wenn eine
Rückstellung eingebucht wird, so stets mit einer Aufwandsbildung verbunden, der Buchungssatz
lautet immer
Aufwand für …an Rückstellungen.
= 20.000 – 8.000
= 12.000 €,
da in dieser Höhe die Rückstellung die „tatsächlich notwendige“ Höhe von 8.000 € übersteigt. Der
Buchungssatz lautet insgesamt
Der Aufwand sinkt also um 8.000 € (Gewinn und Eigenkapital steigen folglich in dieser Höhe), der
Ertrag steigt um 12.000 € (Gewinn und Eigenkapital steigen folglich nochmals an).
e) Es kommt zu einer Aufwandsbildung für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Höhe von
= 750.000 €.
BV = Endbestand – Anfangsbestand
= 200.000 – 250.000
= -50.000 €,
= 520.000 €.
Sowohl Gewinn als auch Eigenkapital werden in der Höhe von 520.000 € belastet.
Halten wir fest:
a) 600.000 € -800.000 €
600.000 €
b) 2.666,67 € 2.666,67 €
c) -4.000 € -4.000 €
d) 8.000 € 8.000 €
12.000 € 12.000 €
e) -750.000 € -750.000 €
-50.000 € -50.000 €
-520.000 € -520.000 €
Die Hart GmbH schließt einen Mietvertrag über 18 Jahre zu 15 € /qm in Wuppertal ab. Als die
Mieträume zu klein werden und die Mietpreise sinken, zieht die GmbH nach sechs Jahren um. Da
kein Nachmieter zu finden ist, muss die Brösel GmbH für die verbleibenden zwölf Jahre die Miete
tragen.
Wie wird steuerrechtlich verfahren?
Es handelt sich um einen schwebenden Vertrag, was zur Folge hat, dass diese Rückstellung in der
Steuerbilanz nach § 5 IVa EStG nicht zulässig ist. Steuer- und Handelsbilanz fallen also zwingend
auseinander. Der handelsrechtliche Jahresüberschuss ist also niedriger als der steuerliche Gewinn.
Betriebsvermögen
Betriebsvermögen bei Einzelunternehmen
Lernziele
Vorlesen
MERKE
LERNZIELE: Sie sollten zwischen
notwendigem Betriebsvermögen,
gewillkürtem Betriebsvermögen sowie
notwendigem Privatvermögen
unterscheiden können.
Es ist bei der Ermittlung der Steuer zwischen der betrieblichen und der privaten Sphäre des
Steuerpflichtigen zu unterscheiden. Die Positionen auf der betrieblichen Seite
heißen Betriebsausgaben und mindern die zu ermittelnde Steuer.
Abzugspositionen auf der privaten Seite tun dies grundsätzlich nicht. Es ist daher eine Abgrenzung
notwendig bei der betrieblichen Gewinnermittlung.Wirtschaftsgüter sind hierbei entweder dem
notwendigen Betriebsvermögen,
dem gewillkürten Betriebsvermögen oder
dem notwendigen Privatvermögen
zuzuordnen.
Es ist zu unterscheiden, ob
eine Einzelunternehmung,
eine Personengesellschaft oder
eine Kapitalgesellschaft
vorliegt.
1Lückentext Nr. 1
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Notwendiges Betriebsvermögen
Vorlesen
MERKE
Beispiel:
Grundstücke, Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe, Forderungen aus Lieferung und Leistung.
1MC-Aufgabe Nr. 1
MC-Aufgabe Nr. 1
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Gewillkürtes Betriebsvermögen
Vorlesen
EXPERTENTIPP
Eine andere Rechtsfolge hierzu ist, dass wenn ein Wirtschaftsgut nicht bilanziert worden ist, die
Bilanz auch nicht falsch ist und also nicht berichtigt werden kann. Als kleiner Vorgriff auf eine
spätere Lerneinheit sei deswegen hier schon erwähnt, dass man unter
einer Bilanzberichtigung versteht, dass ein richtiger Bilanzansatz einen falschen Bilanzansatz
ersetzt. Wenn aber ein Wirtschaftsgut nicht in der Bilanz erwähnt ist, dann ist dies die Ausübung des
Wahlrechts durch den Unternehmer und als solches nicht falsch und also auch nicht
berichtigungsfähig.
BEISPIEL
Beispiel:
Der Steuerpflichtige Fritz aus Stuttgart nutzt sein Auto zu 70 % beruflich und zu 30 % privat.
MERKE
BEISPIEL
Beispiel:
Ein Gewerbetreibender nutzt seinen Pkw zu 35 % eigenbetrieblich und zu 65 % privat.
Er hat das Wahlrecht, den Pkw dem gewillkürten Betriebsvermögen zuzuordnen. Dieses Wahlrecht
kann durch Bilanzierung des Pkw ausgeübt werden.
EXPERTENTIPP
1Lückentext Nr. 2
2Lückentext Nr. 3
3Lückentext Nr. 4
4MC-Aufgabe Nr. 2
5MC-Aufgabe Nr. 3
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 5
trotzdem aber in einem gewissen objektiven mit dem Betrieb stehen und
Lösen
Vermögen bei Immobilien
Zurechnung von Immobilien zu Betriebs- oder
Privatvermögen
Vorlesen
MERKE
Betriebsvermögen bei
Personengesellschaften
Arten von Personengesellschaften
Vorlesen
Das Steuersubjekt für die Einkommensteuer ist nicht die Gesellschaft, sondern lediglich der
einzelne Gesellschafter. Er ist Mitunternehmer, weil er in der Regel am Gewinn und Verlust als
auch an den stillen Reserven beteiligt ist. Ein Mitunternehmer
MERKE
Kommanditgesellschaft (KG)
Die Kommanditgesellschaft (KG) ist ein Zusammenschluss eines Komplementärs und eines oder
mehrerer Kommanditisten. Ihr Zweck ist der Betrieb eines Handelsgewerbes unter
gemeinschaftlicher Firma. Der Komplementär haftet unbeschränkt für die Gesellschaftsschulden,
ein Kommanditist haftet lediglich in Höhe seiner Einlage. Der Kommanditist ist deswegen auch von
der Leitung der Gesellschaft ausgeschlossen, der Komplementär leitet die Gesellschaft.
EXPERTENTIPP
Die Praxis sieht hierbei jedoch oft anders aus. Da häufig auch Ehepaare Gesellschafter einer
Kommanditgesellschaft sind, wobei dann der Ehemann Komplementär und die Ehefrau
Kommanditistin ist oder umgekehrt, wird die Gesellschaft nur offiziell lediglich durch den
Komplementär geleitet. In Wahrheit hat der Kommanditist oft ein erhebliches Mitspracherecht bei
der Leitung der Gesellschaft, wenn nicht sogar oftmals die faktische Leitung selbst.
EXPERTENTIPP
Die GmbH & Co. KG höhlt in gewisser Weise die Idee der KG, nämlich der unbeschränkten Haftung
des Komplementärs, aus. So haftet zwar der Komplementär (= GmbH) mit seinem
Betriebsvermögen unbeschränkt, die Gesellschafter, welche hinter dem Komplementär, also der
GmbH, stecken, haften allerdings bei der GmbH nur beschränkt.
BEISPIEL
Beispiel:
Die Schlick GmbH & Co. KG wird gebildet durch die Schlick GmbH als Komplementärin und die
Kommanditisten Kerstin und Renate. Gesellschafter der GmbH sind wiederum Dieter, Kerstin und
Renate zu gleichen Teilen. Das Vermögen der Schlick GmbH liegt bei 500.000 €, die Einlagen der
Gesellschafter Dieter, Kerstin und Renate bei der GmbH jeweils bei 100.000 €. Zusätzlich liegt die
Kommanditeinlage von Kerstin und Renate bei der KG bei jeweils 500 €.
Die Haftung der GmbH ist bei der KG zunächst unbeschränkt. Dies bedeutet aber lediglich, dass
die GmbH mit ihrem gesamten Vermögen haftet. Sie haftet also mit 500.000 € Betriebsvermögen.
Die eigentlichen Gesellschafter der KG, nämlich Dieter, Kerstin und Renate, haften allerdings bei der
GmbH nur in Höhe ihrer Einlage von 100.000 €. Zusätzlich haften Kerstin und Renate mit 500 €,
nämlich ihrer Kommanditeinlage.
Partnergesellschaft
Die Partnerschaftsgesellschaft wiederum ist ausschließlich Freiberuflern vorbehalten. Die Partner
haften gesamtschuldnerisch für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft.
Nur im Falle der atypisch stillen Gesellschaft ist sie auch eine Mitunternehmerschaft. Die
Gesellschaft ist atypisch still, wenn der (atypisch) stille Gesellschafter nicht nur am Gewinn und
Verlust, sondern auch an den stillen Reserven des Unternehmens beteiligt ist. Wenn er also
schuldrechtlich so gestellt ist wie ein Kommanditist einer Kommanditgesellschaft, so ist er ein
atypisch stiller Gesellschafter. Wenn er hingegen ein typisch stiller Gesellschafter ist, also nicht an
den stillen Reserven des Unternehmens beteiligt, so hat er keine Einkünfte aus Gewerbebetrieb,
sondern lediglich aus Kapitalvermögen.
EXPERTENTIPP
1Lückentext Nr. 1
2Lückentext Nr. 2
3Lückentext Nr. 3
4Lückentext Nr. 4
5MC-Aufgabe Nr. 1
6MC-Aufgabe Nr. 2
7MC-Aufgabe Nr. 3
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 7
Lösen
BEISPIEL
Beispiel:
A ist Komplementär der A-KG, B ist ihr Kommanditist. Der B als Eigentümer eines Grundstücks
vermietet dieses für 30.000 € pro Jahr an die KG.
Sonderbetriebsvermögen I und II
Das Sonderbetriebsvermögen gliedert sich wiederum auf in
Sonderbetriebsvermögen I und
Sonderbetriebsvermögen II.
1MC-Aufgabe Nr. 4
MC-Aufgabe Nr. 4
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Der Gesellschafter einer Mitunternehmerschaft erhält nicht immer nur Gelder, die offiziell als
Gewinn- und Verlustanteile deklariert werden. Oftmals erhält er auch Mietzinsen für von ihm an die
Gesellschaft vermietete Grundstücke oder Darlehenszinsen für von ihm an die Gesellschaft
geliehene Gelder. Hierbei ist es zusätzlich möglich, dass die Miete bzw. der Darlehenszins überhöht
sind, dass der Gesellschafter also mehr Gelder erhält als ein fremder Dritter erhalten hätte.
Wichtig ist, dass es keine Rolle spielt, wie die Gelder genannt werden, sie sind in jedem Falle eine
Zahlung oder eine Vorauszahlung auf den Gewinn. Ein Gesellschafter erhält, kurz gesprochen,
BEISPIEL
Beispiel:
Der Rechtsanwalt Christoph Z. ist an der Rechtsverdreher-KG beteiligt. Ihr gegenüber erbringt der
Anwalt des öfteren Beratungsleistungen, welche mit dem üblichen Gebührensatz vergütet werden.
Im letzten Quartal hat Christoph Z. hierfür insgesamt 2.000 € erhalten.
BEISPIEL
Beispiel:
Rechtsanwalt Christoph Z. erhält ein Mandat von der Rechtsverdreher-KG, an welcher er beteiligt ist.
Es handelt sich in diesem Fall nicht um Einkünfte aus Gewerbebetrieb nach § 15 I Nr. 2, 2. Halbsatz
EStG, denn die Mitunternehmerschaft und die Leistung des Anwalts treffen nur zufällig aufeinander.
Ein wirtschaftlicher Zusammenhang ist damit ausgeschlossen.
Insgesamt ist also die Mitunternehmerschaft ähnlich zum gewerblichen Einzelunternehmer. Alle
steuerlich abzugsfähigen Betriebsausgaben mindern also den Gewinn der Mitunternehmerschaft,
egal ob die Gesellschaft selbst oder ein Gesellschafter die Aufwendungen bestritten hat. Wenn der
Gesellschafter die Aufwendungen selbst getragen hat, aber für die Gesellschaft getätigt hat, so
spricht man von Sonderbetriebsausgaben.
BEISPIEL
Beispiel:
Christoph Z., Anwalt in der oben erwähnten Rechtsverdreher-KG aus Beispiel 67, hat seinen
Wohnsitz in Essen. Für ein Mandat reist er nach München und trägt die Aufwendungen für die
Bahnfahrt selbst. Z. bezahlt für die Bahnfahrt insgesamt 200 €.
Es ist insgesamt für die Frage, ob es sich bei Zahlungen um Betriebsausgaben oder um
Vorabvergütung handelt unerheblich , ob ein Gesellschafter mittelbar oder unmittelbar
beteiligt ist (§ 15 I Nr. 2, S. 2 EStG). Der mittelbar beteiligte Gesellschafter einer
Personengesellschaft wird insofern dem unmittelbar beteiligten Gesellschafter gleichgestellt.
1
Aufgabe 1 von 1
Dienstleistungen, welche von dem Gesellschafter für die Gesellschaft ausgeführt werden.
Lösen
Betriebsvermögen bei
Kapitalgesellschaften
Nutzung des Betriebsvermögens bei
Kapitalgesellschaften
Vorlesen
1LückentextNr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
3MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Lösen
Leasing sieht auf den ersten Blick wie eine gewöhnliche Miete aus, hat aber jedoch einige
Besonderheiten, die es von einer Miete unterscheiden. Man unterscheidet
Operating-Leasing und
Finanzierungsleasing (= Financial-Leasing).
mit Kaufoption,
mit Mietverlängerungsoption,
ohne derartige Optionen und
Spezialleasing.
Die Optionen sind jeweils nach Ablauf der Grundmietzeit auszuüben. Bei der Kaufoption hat der
Leasingnehmer das Recht, nach Ablauf der Grundmietzeit den Leasinggegenstand zu erwerben.
Insofern liegt also bei einem Leasingvertrag mit Kaufoption gerade kein ausschließlicher Mietvertrag
vor. Bei einer Mietverlängerungsoption kann der Leasingnehmer nach dem Ende der
Grundmietzeit das Vertragsverhältnis verlängern. Bei dem sog. Spezialleasing wird der Gegenstand
speziell auf die Nutzung durch den Leasingnehmer zugeschnitten. Hierdurch ist ausschließlich die
Nutzung speziell bei ihm möglich.
1Lückentext Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
Lösen
MERKE
Lies für die folgenden Ausführungen unbedingt den Leasing-Erlass vom 19. April 1971.
Bilanzierung beim Leasingnehmer
Bei Finanzierungsleasingverträgen wird regelmäßig der Leasingnehmer den Gegenstand zu
aktivieren haben, wenn dieser voraussichtlich (annähernd) über die gesamte Nutzungsdauer hinweg
den Leasinggegenstand nutzen wird. Der nach dem Ende der Leasingzeit resultierende
Herausgabeanspruch durch den Leasinggeber würde also annähernd wertlos werden. Dies ist
insbesondere dann der Fall, wenn
Letzteres ist bei einer Mietverlängerungsoption dann der Fall, wenn die Anschlussmiete (also nach
Ablauf der Grundmietzeit) kleiner als der Werteverzehr bei linearer Abschreibung ist. Bei einer
Kaufoption ist dies der Fall, wenn der Kaufpreis (im Anschluss an die Grundmietzeit) kleiner als der
Restbuchwert bei linearer Abschreibung oder dem niedrigeren gemeinen Wert ist.
BEISPIEL
Beispiel:
Bei einem Leasingvertrag über eine Maschine wird eine Grundmietzeit von 14 Jahren vereinbart. Die
Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes betrage 15 Jahre.
BEISPIEL
Beispiel:
Die Anschaffungskosten eines Leasinggegenstandes liegen bei 1.000 €. Die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer betrage 15 Jahre, die Grundmietzeit werde mit 10 Jahren vereinbart. Nach Ablauf
der Grundmietzeit habe der Leasingnehmer die Option, für 100 € pro Periode den
Leasinggegenstand weiterhin zu nutzen.
BEISPIEL
Beispiel:
Die Anschaffungskosten eines Leasinggegenstandes liegen bei 1.000 €. Die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer betrage 15 Jahre, die Grundmietzeit werde mit 10 Jahren vereinbart. Nach Ablauf
der Grundmietzeit habe der Leasingnehmer die Option, für 250 € den Leasinggegenstand zu
erwerben.
Die Grundmietzeit liegt bei 66,67 % der betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer. Die Bilanzierung ist
also von der Option abhängig. Es liegt eine Kaufoption vor. Der Restbuchwert bei linearer
Abschreibung errechnet sich als RBW = AK - 10·AB = 1000 - 10·66,67 = 333,33 €. Der Kaufpreis liegt
mit 250 € unterhalb dieses Restbuchwerts, weshalb die Bilanzierung beim Leasingnehmer zu
erfolgen hat.
Teilamortisation in Leasing-Verträgen
Ein Teilamortisationsvertrag ist dann gegeben, wenn die Leasingraten innerhalb der
Grundmietzeit nicht die Anschaffungskosten einschließlich der Finanzierungs- und Nebenkosten
decken, allerdings eine volle Amortisation durch andere Vertragsklauseln gewährt wird, welche nach
Ablauf der Grundmietzeit eintreffen.
1Lückentext Nr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 2
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
Lösen
Zinsanteil,
Kostenanteil und
Tilgungsanteil
EXPERTENTIPP
Digitale Methode
Schreibe diesen Betrag, um welchen die einzelnen Beträge abnehmen, in die letzte Periode und
rechne dann jeweils die 10.000 € darauf. Man erhält die einzelnen Zinsanteile. Damit erhält man
Jahr Zinsanteil
e
1 40.000 €
2 30.000 €
3 20.000 €
4 10.000 €
In die Tabelle trägt man also die einzelnen Zinsanteile ein. Die Kostenanteile sind aus der
Aufgabenstellung bekannt und können ebenfalls hingeschrieben werden, genauso wie die
einzelnen Leasingraten. Die Summe aus Zins- und Kostenanteil folgt damit auch. Schließlich beträgt
die Forderung bzw. Verbindlichkeit im ersten Jahr 180.000 €. Wenn man schließlich von der
Leasingrate von 80.000 € den Zins- und Kostenanteil von 50.000 € abzieht, erhält man den
Tilgungsanteil des ersten Jahres in Höhe von 30.000 €. Die Forderung bzw. Verbindlichkeit des
zweiten Jahres liegt damit bei 180.000 - 30.000 = 150.000 €. Analog rechnet man die anderen
Bestände aus und erhält
Man erhält den Zins- und Kostenanteil des ersten Jahres. Wenn man hiervon den Kostenbestandteil
abzieht, erhält man den ausschließlichen Zinsanteil im Jahr 1 in Höhe von 39.984,2 €.
Wieder errechnet sich der Tilgungsanteil als Differenz aus Leasingrate und Zins- und
Kostenstandteil, also hier 80.000 – 49.984,2 = 30.015,20 €. Die zu passivierende Verbindlichkeit liegt
daher im zweiten Jahr beim Leasingnehmer bei 180.000 - 30.015,2 = 149.984,20 €. Dies rechnet man
analog weiter und erhält
Kostenantei
Forderung
l
Mietereinbauten oder Mieterumbauten sind solche Baumaßnahmen, die ein Mieter oder Pächter im
eigenen Namen und für eigene Rechnung, aber auf fremdem Grund und Boden bzw. in einem ihm
nicht gehörenden Gebäude durchführt. Weiterhin darf keine Verrechnung mit der monatlich zu
zahlenden Miete oder Pacht erfolgen, die Ein- oder Umbauten müssen auf Rechnung des Mieters
oder Pächters vorgenommen worden sein und die Aufwendungen dürfen nicht Erhaltungsaufwand
sein. Der Mieter oder Pächter muss außerdem mit der Baumaßnahme ein aktivierungspflichtiges
Wirtschaftsgut geschaffen haben.
Der Mieteinbautenerlass vom 15.1.1976 regelt die Grundsätze, die auf Mietereinbauten und
-umbauten anzuwenden sind. Dieser ist auf alle Gewinnermittlungsarten anzuwenden, also auf den
Betriebsvermögensvergleich als auch auf die Einnahmenüberschussrechnung. Man unterscheidet
Scheinbestandteile,
Betriebsvorrichtungen und
sonstige Mietereinbauten.
1MC-Aufgabe Nr. 1
MC-Aufgabe Nr. 1
Aufgabe 1 von 1
Dies sind solche Baumaßnahmen, die ein Mieter oder Pächter im eigenen Namen und für eigene
Rechnung, aber auf fremdem Grund und Boden bzw. in einem ihm nicht gehörenden Gebäude
durchführt.
Dies sind solche Baumaßnahmen, die ein Mieter oder Pächter im fremden Namen und für fremde
Rechnung, sowie auf fremdem Grund und Boden bzw. in einem ihm nicht gehörenden Gebäude
durchführt.
Dies sind solche Baumaßnahmen, die ein Vermieter oder Verpächter im eigenen Namen und für
eigene Rechnung, aber auf fremdem Grund und Boden bzw. in einem ihm nicht gehörenden
Gebäude durchführt.
Lösen
Scheinbestandteile
Vorlesen
Scheinbestandteile sind Einbauten, welche mit dem Gebäude des Vermieters nur zu einem
vorübergehenden Zweck verbunden sind. Sie sind dem Mieter nach § 39 I AO als bewegliches
materielles Wirtschaftsgut zuzurechnen.
Ein Scheinbestandteil ist beim Mieter nach der Mietdauer bzw. nach der kürzeren Nutzungsdauer
als bewegliches Wirtschaftsgut abzuschreiben. Dies kann, weil es sich um ein bewegliches
Wirtschaftsgut handelt, linear (§ 7 I EStG) oder degressiv (§ 7 II EStG) erfolgen. Im Erstjahr ist die
Abschreibung immer zeitanteilig vorzunehmen.
BEISPIEL
Beispiel 74:
Der Mieter einer Diskothek baut eine hochwertige Beleuchtungsanlage ein, welche nach Ablauf des
Mietvertrages wieder ausgebaut werden muss. Nach dem Ausbau kann die Leuchtanlage noch
anderweitig verwendet werden. Die Nutzungsdauer der Beleuchtungsanlage liegt bei 15 Jahren. Der
Einbau wurde am 1.9.2009 fertig gestellt, Herstellungskosten wurden vom Mieter aufgewendet in
Höhe von € 20.000 €. Als die Leuchtanlage fertig gestellt wurde, hatte der Mietvertrag noch eine
Laufzeit von sechs Jahren.
Es handelt sich um einen Scheinbestandteil, da die Anlage nur zu einem vorübergehenden Zweck
mit dem Gebäude des Vermieters verbunden ist. Allerdings ist dieser Scheinbestandteil dem Mieter
als bewegliches materielles Wirtschaftsgut zuzurechnen. Sodann hat der Mieter zu entscheiden,
über welche Laufzeit er die Anlage abzuschreiben hat. Da es sich um ein bewegliches Wirtschaftsgut
handelt, kann er neben der linearen Abschreibung auch die degressive Abschreibung verwenden.
Die Restlaufzeit des Mietvertrags liegt mit sechs Jahren unterhalb der Nutzungsdauer der Anlage,
insofern wird über diese kürzere Restlaufzeit abgeschrieben. Bei linearer Abschreibung erhält man
einen Abschreibungsprozentsatz von 1/ 6 = 16,67 %. Bei degressiver Abschreibung darf das
dreifache, also 3*16,67 % = 50 %, höchstens aber 30 %, abgeschrieben werden. Im ersten Jahr würde
0,3*20.000 = 6.000 € abgeschrieben. Da im ersten Jahr die Abschreibung zeitanteilig vorzunehmen
ist, genauer gesagt monatsweise, lautet die Abschreibung im Jahre 2009 allerdings lediglich
4/12*6.000=2.000 €.
1Lückentext Nr. 1
2Lückentext Nr. 2
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
sind Einbauten, welche mit dem Gebäude des Vermieters nur zu einem
vorübergehenden Zweck verbunden sind.
Lösen
Betriebsvorrichtung
Vorlesen
Der Mieter ist wirtschaftlicher Eigentümer, wenn eine Betriebsvorrichtung nach R 7.1 III EStR
eingebaut wird, da solche Einbauten häufig wesentliche Gebäudebestandteile werden. Sie ist, genau
wie der Scheinbestandteil, nach der Mietdauer bzw. nach der kürzeren Nutzungsdauer als
bewegliches Wirtschaftsgut linear oder degressiv abzuschreiben. Auch erfolgt im ersten Jahr stets
eine zeitanteilige Abschreibung.
1MC-Aufgabe Nr. 2
MC-Aufgabe Nr. 2
Aufgabe 1 von 1
Der Mieter ist wirtschaftlicher Eigentümer, wenn eine Betriebsvorrichtung nach R 7.1 III EStR
eingebaut wird, da solche Einbauten keine wesentlichen Gebäudebestandteile werden können.
Der Vermieter ist wirtschaftlicher Eigentümer, wenn eine Betriebsvorrichtung nach R 7.1 III EStR
eingebaut wird, da solche Einbauten häufig wesentliche Gebäudebestandteile werden.
Der Mieter ist wirtschaftlicher Eigentümer, wenn eine Betriebsvorrichtung nach R 7.1 III EStR
eingebaut wird, da solche Einbauten häufig wesentliche Gebäudebestandteile werden.
Lösen
Bewertung
Anschaffungskosten
Bewertung von Vermögensgegenständen und
Wirtschaftsgütern
Vorlesen
MERKE
LERNZIELE: Nachdem nun klargeworden ist, ob (!) ein Wirtschaftsgut Eingang in die Bilanz findet,
sollten Sie nun verstehen, in welcher Höhe (!) es aufgenommen wird. Hierbei spielen eine Rolle:
Anschaffungskosten,
Herstellungskosten,
der Teilwert,
Bewertungsvereinfachungsverfahren und
Absetzungen für Abnutzung.
Play Video
Bewertung unterscheiden.
Für die steuerliche Bewertung hingegen müssen Sie den § 6 EStG beherrschen. Deshalb hier ein
Überblick.
EXPERTENTIPP
Einen ersten Überblick über die vor uns liegenden Themen bietet das nachfolgende Video:
Play Video
1LückentextNr. 1
2LückentextNr. 2
3MC-Aufgabe Nr. 1
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
Lösen
Berechnung der Anschaffungskosten nach § 255
I HGB
Vorlesen
Für erworbene Wirtschaftsgüter gilt das Prinzip, dass diese zu Anschaffungskosten (§6 I Nr.1 S.1,
Nr.2 EStG). zu aktivieren sind. Unter Anschaffungskosten versteht man nach § 255 I HGB folgende
vier Positionen:
MERKE
BEISPIEL
Beispiel 75:
Die (vorsteuerungsberechtigte) X-AG kauft eine Maschine zum Bruttopreis von 1.190 €.
Als Kaufpreis, der Ausgangspunkt für die Ermittlung der Anschaffungskosten ist, gilt damit lediglich
1.190:1,19 = 1.000 €.
1Lückentext Nr. 3
2Lückentext Nr. 4
3Lückentext Nr. 5
4MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 4
Lösen
Rabatte,
Boni und
Skonti
BEISPIEL
Auf die oben erwähnte Maschine zum Bruttowert von 1.190 € wird ein 10%-iger Rabatt gewährt. Wie
hoch sind die Anschaffungspreisminderungen?
Der Anschaffungspreis ist, wie oben bereits erwähnt, netto 1.190:1,19 = 1.000 €. Hiervon sind
wegen des ausgesprochenen Rabatts 10 % von 1.000 €, also 100 € Rabatt, abzuziehen. Es
verbleiben also 900 €. Ein Skonto beinhaltet das Recht, vom Verkaufspreis einen bestimmten Betrag
abzuziehen, wenn man innerhalb einer bestimmten Frist bezahlt.
BEISPIEL
Auf den Nettoverkaufspreis nach Rabatt bei der oben erwähnten Maschine wird ein Skonto von 2 %
bei Zahlung innerhalb von zehn Tagen gewährt, ansonsten ist der Nettoverkaufspreis nach Rabatt
innerhalb von 30 Tagen fällig. Wie hoch ist der Skonto?
Es liegt ein Skonto vor in Höhe von 0,02∙900 € = 18 €. Da die Nichtinanspruchnahme eines Skontos
ein sehr teurer Lieferantenkredit ist, sollte der Skonto in Anspruch genommen werden. Von daher
erscheint es plausibel, einen Skonto auch bilanztechnisch vom Nettoverkaufspreis abzuziehen und
nur den nach Skontoabzug niedrigeren Wert (zuzüglich eventuell anfallender
Anschaffungsnebenkosten) zu aktivieren.
Zum dritten Punkt, nämlich den Boni, ist folgendes zu sagen: Ein Bonus wird nicht auf einen
einzelnen Vermögensgegenstand, der verkauft wird, gewährt, sondern einem „guten Kunden“
generell eingeräumt.
BEISPIEL
Da die Müller-AG langjähriger Kunde der X-AG ist, darf sie die oben erwähnte Maschine zusätzlich
zum gewährten Rabatt von 10 % abzüglich eines Treuebonus für langjährig gute Zusammenarbeit in
Höhe von 5 % beziehen.
Der 5 % Bonus bezieht sich auf den Preis nach Rabatt und nach Skonto, d.h. auf 900 – 18 = 882 €.
Von diesen 882 € werden also 5 % berechnet, d.h. 0,05·882 = 44,10. Die Müller-AG erwirbt also die
Maschine zu einem Preis von 900 – 18 - 44,1 = 837,90 €. Problematisch am Abzug des Bonus ist
jedoch die Formulierung in § 255 I, 1 letzter Halbsatz. Hiernach dürfen nur einzeln zurechenbare
Kosten (= Einzelkosten) als Anschaffungskosten gelten.
EXPERTENTIPP
Rabatte
Skonti.
1MC-Aufgabe Nr. 3
MC-Aufgabe Nr. 3
Aufgabe 1 von 1
Skonti
Rabatte
Agio
Lösen
Fundamentierungskosten,
Versicherungen,
Frachtgebühren usw.
Lückentext Nr. 6
Aufgabe 1 von 2
Lösen
BEISPIEL
Die X-GmbH kauft einen Computer im Wert von 2.000 €, sechs Monate nach Anschaffung wird
zusätzlich eine Grafikkarte angeschafft und in den Computer eingebaut. Der Kaufpreis für die
Grafikkarte beträgt 500 €. Muss diese einzeln aktiviert werden, oder erhöht sie als nachträgliche
Anschaffungskosten die gesamten Anschaffungskosten des Computers?
MERKE
BEISPIEL
Beispiel 80:
Am 2.1.2004 wird eine Maschine angeschafft für Anschaffungskosten in Höhe von 5.000 €. Die
Abschreibung erfolgt über zehn Jahre. Am 5.4.2005 wird ein Zusatzteil für 900 € angeschafft, wobei
die Kosten hierfür als nachträgliche Anschaffungskosten anzusehen sind.
Zusammenfassung Anschaffungskosten
Play Video
1Lückentext Nr. 7
2MC-Aufgabe Nr. 5
Lückentext Nr. 7
Aufgabe 1 von 2
Lösen
Herstellungskosten
Herstellungskosten nach § 255 II HGB -
Bestandteile und Berechnung
Vorlesen
Im vorigen Abschnitt hatten wir über den Wert von Vermögensgegenständen gesprochen, die
angeschafft wurden (Anschaffungskosten). Im jetzigen Abschnitt reden wir hingegen über
Vermögensgegenstände, die selbst erstellt sind (Herstellungskosten).
Materialgemeinkosten
Fertigungsgemeinkosten
Werteverzehr des Anlagevermögens, soweit durch die Fertigung veranlasst
Verständlich wird diese Formulierung also erst im Umkehrschluss: Sie brauchen zwar nicht
eingerechnet zu werden, dürfen es aber. Insofern besteht ein Bewertungswahlrecht auf jene
Positionen. Insbesondere nicht unmittelbar verständlich ist die Formulierung über die
Fremdkapitalzinsen in § 255 III HGB. So spricht Satz 1 davon, dass Zinsen für Fremdkapital nicht zu
den Herstellungskosten gehören.
Im selben Atemzug, nämlich in Satz 2, wird diese Aussage aber relativiert, wenn nicht sogar
zurückgenommen, da Zinsen für Fremdkapital, das zu Finanzierung der Herstellung eines
Vermögensgegenstandes verwendet wird, angesetzt werden dürfen, wenn sie auf den Zeitraum der
Herstellung entfallen. Ein explizites Verbot des Einbezugs in die Herstellungskosten enthält § 255 II 6
HGB, nach dem Vertriebskosten nicht einbezogen dürfen.
Materialeinzelkosten
+ Fertigungseinzelkosten
+ unechte Gemeinkosten
+ Materialgemeinkosten
+ Fertigungsgemeinkosten
+ Zinsen für Fremdkapital, soweit auf den Zeitraum der Herstellung entfallend
1LückentextNr. 2
2MC-Aufgabe Nr. 1
3MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 3
Lösen
Erhaltungsaufwand (R 21.1 I EStR) findet Verwendung, um die Substanz oder die Verwendungs-
oder Nutzungsmöglichkeit eines Wirtschaftsguts zu erhalten oder wiederherzustellen. Es kommt zu
keiner Veränderung der Wesensart. Erhaltungsaufwand ist zu finden bei Aufwendungen für
Instandhaltung und
Instandsetzung.
Herstellungsaufwand
o muss aktiviert werden
o und auf die Laufzeit verteilt (= abgeschrieben) werden, und
Erhaltungsaufwand
o muss sofort als Aufwand angesetzt werden
o und darf also gerade nicht (!) aktiviert werden.
Unter Herstellungsaufwand versteht man
BEISPIEL
Dies führt in der Regel zu einem neuen Wirtschaftsgut und also zu Herstellungsaufwand.
Eine Erweiterung ist ein Anbau. Bei einem Gebäude liegt dies vor, wenn durch die Baumaßnahme
z.B. eine Aufstockung erfolgt bzw. Eine nur geringfügige Vergrößerung der insgesamt nutzbaren
Fläche.
BEISPIEL
Eine Dachgaube wird gebaut, die nutzbare Fläche wird hierdurch um 2 qm vergrößert. Ein Balkon
oder eine Terrasse wird angebaut.
Die genannten Aufwendungen sind somit Herstellungsaufwendungen und müssen aktiviert
werden. Sie führen also erst in der Zukunft zu Aufwand und nicht sofort.
Anschaffungsnahe Aufwendungen sind schließlich ein Thema (§ 6 I Nr. 1a EStG). Konkret: wenn
Aufwendungen für Instandsetzungs- und Modernisierungsaufwendungen in den ersten drei Jahren
nach der Anschaffung 15 % der Anschaffungskosten des Gebäudes übersteigen, werden sie zu den
Herstellungsaufwendungen gerechnet.
Außerdem ist wichtig zu erwähnen, dass wenn es zu einem räumlichen bzw. einem zeitlichen oder
einem sachlichen Zusammentreffen von Herstellungs- und Erhaltungsaufwendungen kommt, eine
Aufteilung der Aufwendungen nach neuerer Auffassung der Finanzverwaltung vorzunehmen ist.
1LückentextNr. 3
2LückentextNr. 4
3MC-Aufgabe Nr. 3
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 3
Lösen
Teilwert
Teilwert und Teilwertvermutungen
Vorlesen
Unter dem Begriff des Teilwerts versteht man jenen Betrag, den ein gedachter Erwerber im
Rahmen des Gesamtkaufpreises für den ganzen Betrieb für das jeweilige Wirtschaftsgut ansetzen
würde, wobei von einer Betriebsfortführung (= going-concern) auszugehen ist (§ 6 I Nr. 1, S. 3 EStG).
Der Teilwert ist damit nicht gleich dem Liquidationswert und auch nicht gleich dem gemeinen Wert.
Es existieren unterschiedliche Möglichkeiten, diesen Teilwert zu schätzen (= Teilwertvermutungen).
1LückentextNr. 1
2LückentextNr. 2
3MC-Aufgabe Nr. 1
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
Unter dem Begriff des versteht man jenen Betrag, den ein gedachter
Erwerber im Rahmen des Gesamtkaufpreises für den ganzen Betrieb für das jeweilige
Wirtschaftsgut ansetzen würde, wobei von einer Betriebsfortführung (= going-concern)
auszugehen ist.
Lösen
Widerlegung der Teilwertvermutung
Vorlesen
Fehlmaßnahmen
Unter Fehlmaßnahmen versteht man betrieblich veranlasste Maßnahmen, deren Nutzen hinter dem
zu ihrer Durchführung erforderlichen Aufwand zurückbleibt (BFH 1989 II, 269). Hierunter fallen
allerdings nach Ansicht des BFH nur objektive Fehleinschätzungen . Nur diese dürfen Annahme
einer Fehlmaßnahme und also Grund für eine Teilwertabschreibung sein.
BEISPIEL
Die Steuerpflichtige Klara aus Elmshorn erwirbt ein baureifes Grundstück. Zeitlich nach dem Erwerb
schränkt die Baubehörde die bereits erteilte Baugenehmigung ein.
Folgende Gründe sprechen z.B. nicht für eine objektive Fehleinschätzung und können also kein
Grund für Teilwertabschreibungen sein:
1Lückentext Nr. 3
2Lückentext Nr. 4
3MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 3
Lösen
herleiten.
Es ist auch möglich, den Teilwert vom Absatzmarkt her zu bestimmen. Dieser dürfte i.A. in der
Aufgabenstellung gegeben sein.
1LückentextNr. 5
2LückentextNr. 6
3MC-Aufgabe Nr. 3
4MC-Aufgabe Nr. 4
Lückentext Nr. 5
Aufgabe 1 von 4
Lösen
BEISPIEL
Der Steuerpflichtige Christian E aus R hat einen Warenbestand einer zu bewertenden Gruppe mit
Anschaffungskosten von 30.000 €. Der Rohgewinnaufschlagsatz für eben diese Warengruppe liegt
bei 70 %. Erzielbar ist noch ein Verkaufserlös von 80 % des ursprünglichen Verkaufserlöses von
80.000 €.
Bezogen auf den noch erzielbaren Verkaufspreis liegt der durchschnittliche Unternehmergewinn bei
20 %. Nach dem Bilanzstichtag fallen, nachgewiesen durch die Betriebsabrechnung, noch 60 % der
betrieblichen Kosten an. Diese berechnen sich als Differenz aus ursprünglich geplantem
Verkaufspreis abzüglich der Anschaffungskosten und abzüglich des durchschnittlichen
Unternehmergewinns, bezogen auf den ursprünglichen Verkaufspreis.
1Lückentext Nr. 7
Lückentext Nr. 7
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Wenn der nach dem Stichtag anfallende betriebliche Aufwand nicht direkt den Waren zugeordnet
werden kann, so darf die Teilwertberechnung nach der sog. Formelmethode vorgenommen
werden (R 6.8 II 5, 6 EStR). Hiernach wird der Teilwert wie folgt kalkuliert:
MERKE
Hierbei bedeuten
W Prozentsatz an Kosten, der noch nach Abzug des durch schnittli chen
Unternehmergewinnprozentsatzes vom Rohgewinnaufschlagssatz anfällt.
EXPERTENTIPP
Formel-Methode:
Einige Dinge sind bei den Einzelposition zu beachten:
Zu Z : Der erzielbare Verkaufspreis ist der noch zu erzielende Verkaufspreis, nicht etwa der
ursprünglich angesetzte Verkaufspreis.
Zu Y1 : Weiterhin bezieht sich die Größe Y1, also der Durchschnittsunternehmergewinnprozentsatz,
auf die Anschaffungskosten und nicht etwa auf den ursprünglichen Verkaufspreis. Wenn dies in der
Aufgabenstellung angegeben ist, muss zunächst der Durchschnittsunternehmergewinnprozentsatz
auf die Anschaffungskosten umgerechnet werden.
BEISPIEL
Der Steuerpflichtige Christian E aus Recklinghausen hat einen Warenbestand, für den er 50.000 € bei
der Anschaffung aufwenden musste. Er verfügt über kein Warenwirtschaftssystem. Bezogen auf die
Anschaffungskosten rechnet er mit einem Rohgewinnaufschlagsatz von 180 %. Er ist sicher, noch 80
% des ursprünglichen Verkaufspreises von 60.000 € erzielen zu können. Der durchschnittliche
Unternehmergewinn von Christian E beträgt 20 % des ursprünglichen Verkaufspreises. Nach dem
Bilanzstichtag noch anfallende Kosten, genauer gesagt der dann noch anfallende Kostenanteil des
ursprünglichen Rohgewinnaufschlagsatzes ohne den hierin enthaltenen Gewinnanteil werden mit
60 % geschätzt.
Das maßgebliche Y1 ist damit 0,24 und nicht etwa 0,2. Schließlich muss der Rohgewinnaufschlagrest
berechnet werden als Differenz aus Rohgewinnaufschlag und Gewinnaufschlag, also als Y2 = 180 % -
24 % = 156 %. Danach ist der Prozentsatz an Kosten W = 60 %.
= 48.000/2,176
= 22.058,82 €.
1MC-Aufgabe Nr. 5
MC-Aufgabe Nr. 5
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Bewertungsvereinfachungsverfahren
Bewertungsvereinfachungsverfahren nach § 240
HGB
Vorlesen
Grundsätzlich ist einzeln zu bewerten. Hiervon gibt es jedoch Ausnahmen. Es gibt nämlich bei der
Bewertung von Vermögensgegenständen einige Möglichkeiten der Vereinfachungen, die im § 240
HGB erwähnt werden:
Festwert
Gruppenbewertung
Verbrauchs- bzw. Veräußerungsfolgen.
1MC-Aufgabe Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 2
MC-Aufgabe Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
Pauschalwertberichtigung
Gruppenbewertung
Einzelbewertung
Lösen
Das Festwertverfahren nach § 240 III HGB eröffnet die Möglichkeit, einen festen Wert anzusetzen,
wenn folgende Voraussetzungen gegeben sind:
Gabeln im Hotelbetrieb,
Teller und Gläser in einem Gaststättenbetrieb,
Schmierstoffe für eine Produktionsanlage in einem Industriebetrieb.
Wichtig ist, dass erst nach einer bestimmten Zeit, d.h. erst nach einer bestimmten Verweildauer der
Gegenstände das Festwertverfahren angewendet werden darf. Es kann also nicht schon bei
Anschaffung bzw. beim Herstellen der Güter und auch nicht schon bei Gründung des Unternehmens
zu einer Festbewertung kommen, sondern erst, wenn sich die Gegenstände der fraglichen
Vermögenssituation altersmäßig gemischt haben.
1Lückentext Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 3
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
Bitte die Lücken im Text sinnvoll ausfüllen.
als verbucht werden, Fragen der Aktivierung sind damit dann nicht mehr
zu beantworten.
Lösen
Bewertungsvereinfachungsverfahren -
Voraussetzungen der Gruppenbewertung
Vorlesen
gleichartige Vermögensgegenstände
des Vorratsvermögens
mit dem gewogenen Durchschnittswert aktiviert werden
nach § 240 IV HGB i.V.m. § 256 HGB. Wegen der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die
Steuerbilanz wird der handelsrechtliche Ansatz auch im Steuerrecht übernommen.
MERKE
1Lückentext Nr. 2
Lückentext Nr. 2
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Bewertungsvereinfachungsverfahren -
Durchschnittsbewertung
Vorlesen
BEISPIEL
MERKE
Zur Vorbereitung schreibt man die Zugänge und Abgänge sowie den Anfangsbestand zeitlich
geordnet auf:
1.8. Abgang 50 kg ? ?
1Lückentext Nr. 3
2MC-Aufgabe Nr. 4
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 2
Unter Wirtschaftsgütern versteht man Sachen, die nach Zahl, Maß oder
Gewicht bestimmt werden.
Lösen
Bewertungsvereinfachungsverfahren -
Gleitendes Durchschnittsverfahren
Vorlesen
V = (100*105 + 200*91,5)/(100 + 200) = 96 € für den ersten Verbrauch vom 1.7. oder
V = (10.500 + 18.300 - (150 + 50)*96 + 23.800 + 14.025)/500 = 94,85 für jenen vom 1.11.
1Lückentext Nr. 4
2MC-Aufgabe Nr. 5
Lückentext Nr. 4
Aufgabe 1 von 2
Lösen
Bewertungsvereinfachungsverfahren -
Periodisches Durchschnittsverfahren
Vorlesen
V periodisches Durchschn.v (10.500 + 18.300 + 23.800 + 14.025 + 9.000)/(150 + 50 + 200 + 100 + 280)
= 75.625 €/780 kg
= 96,96 €/kg
= 27.147,44 €.
1Lückentext Nr. 5
Lückentext Nr. 5
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Bewertungsvereinfachungsverfahren -
Verbrauchsfolge- und
Veräußerungsfolgeverfahren
Vorlesen
Lifo-Methode,
Fifo-Methode,
Hifo-Methode,
Lofo-Methode.
MERKE
Handelsrechtlich ist alles erlaubt, was konform ist mit den Grundsätzen ordnungsmäßiger
Buchführung (GoB). Steuerrechtlich hingegen dürfen nur angesetzt werden:
das Durchschnittswertverfahren,
das Lifo-Verfahren.
1MC-Aufgabe Nr. 6
MC-Aufgabe Nr. 6
Aufgabe 1 von 1
Lofo
Lifi
Hifo
Lösen
Beim Lifo-Verfahren (Last In – First Out; LIFO, engl. „zuletzt hinein – zuerst hinaus“) wird unterstellt,
dass die zuletzt angeschafften oder hergestellten Gegenstände
des Vorratsvermögens zuerst verbraucht oder verkauft werden.
Voraussetzung für die Anwendung des Lifo-Verfahrens ist, dass auch handelsbilanziell nach Lifo
bewertet wurde.
EXPERTENTIPP
Die Lifo-Methode muss nicht mit der tatsächlichen Verbrauchsfolge des Betriebs übereinstimmen.
Trotzdem darf sie nicht völlig unvereinbar mit dem betrieblichen Geschehensablauf sein (R 6.9
II 2 EStR). So wäre es z.B. unvereinbar mit dem Ablauf, wenn man verderbliches Obst mit Lifo
bewertete, wird doch hierbei das zuerst angeschaffte Obst auch zuerst weiter veräußert. Hier würde
sich daher eher Fifo anbieten. Mangels steuerlicher Anwendbarkeit käme damit eher das
Durchschnittsverfahren infrage.
1LückentextNr. 6
2LückentextNr. 7
3MC-Aufgabe Nr. 7
4MC-Aufgabe Nr. 8
Lückentext Nr. 6
Aufgabe 1 von 4
Lösen
Perioden-LIFO-Verfahren
Zur Wiederholung hier das Ausgangsbeispiel zu den Verbrauchsfolge- und
Durchschnittsverfahren:
BEISPIEL
Der Anfangsbestand sei am 1.1. eines Jahres 100 kg à 105 €. Es erfolgen Zugänge am 1. März von
200 kg à 91,50 €, am 1. September von 250 kg à 95,20 €, am 1. Oktober von 150 kg à 93,50 € und am
15. November von 80 kg zu einem Preis von 112,50 € pro kg. Die Abgänge finden statt am 1. Juli in
Höhe von 150 kg, am 1. August in Höhe von 50 kg, am 1. November in Höhe von 200 kg und am 1.
Dezember in Höhe von 100 kg.
1.8. Abgang 50 kg ? ?
Man muss bei LIFO also immer genau andersherum denken: was zuerst verbraucht wird, ist nicht
mehr da, folglich benötigt man zur Bewertung des Endbestands nur jene Schichten, die gerade
noch auf Lager liegen. Dass heißt beim last-in-first-out-Verfahren, dass jene Gegenstände noch
auf Lager sind, die zuerst rein kamen. Genauso beim first-in-first-out-Verfahren dass jene
Gegenstände noch auf Lager liegen, die zuletzt rein kamen usw.
Für das Perioden-LIFO bedeutet dies, dass die 280 kg des Endbestands sich aus der ersten Schicht
zusammensetzten (denn diese ist am Ende noch da) und zusätzlich aus dem ersten Zugang vom 1.
März, denn auch jene Schicht ist am Ende noch vorhanden und liegt auf Lager. Bei der Bewertung
von last-in-first-out muss man also jene Gegenstände nehmen, die zuerst auf Lager geliefert
wurden.
1Lückentext Nr. 8
Lückentext Nr. 8
Aufgabe 1 von 1
Lösen
So ist die Idee beim LIFO-Permanent-Verfahren, dass der erste Verbrauch von 150 kg sich aus der
bis dahin letzten Schicht (von 1.3.) speist.
Der nächste Verbrauch, nämlich jener vom 1. August, ist ebenso aus der bis dahin aufgelaufenen
letzten Schicht zu entnehmen, dass heißt ebenfalls jener vom 1. März.
Zunächst wird der letzte Zugang vom 1.10. angegriffen, danach, weil noch zusätzliche Mengen
benötigt werden, jene vom 1.9. allerdings nur in Höhe von 50 kg. Dies bedeutet, dass 200 kg der
Schicht vom 1.9. dann als Restbestand noch auf Lager liegen bleiben. Ebenso bleibt die erste
Schicht vom 1. Januar noch komplett auf Lager, denn die anfänglichen Bestände werden, wie oben
schon erwähnt, bei einem LIFO-Verfahren erst ganz am Ende benutzt.
Der nächste Verbrauch vom 1. Dezember in Höhe von 100 kg wird auch von zwei unterschiedlichen
Schichten getragen, nämlich vom bis dahin letzten Zugang von 80 kg vom 15. November und
zusätzlich von der vorletzten Schicht in Höhe von 20 kg. Der Restbestand ist deswegen der
komplette Anfangsbestand zuzüglich eines Großteils (nämlich 180 kg) des Zugangs vom 1.9. des
Jahres. Am Ende setzt sich der Endbestand (EB) von 280 kg also aus den beiden genannten
Schichten zusammen und lautet monetär auf
Das Handelsrecht kennt Abschreibungen als
planmäßige und
außerplanmäßige Abschreibungen
steuerliche Abschreibungen.
planmäßige Abschreibungen
o Absetzungen für Abnutzung (§ 7 I, II EStG),
o Absetzungen für Substanzverringerung (§ 7 VI EStG),
außerplanmäßige Abschreibungen
o Absetzung für außergewöhnliche Abnutzung (§ 7 I 6 EStG ),
o Teilwertabschreibung (§ 6 I Nr. 1, S. 2 und Nr. 2, S. 2 EStG),
o Sonderabschreibungen,
o erhöhte Absetzungen (§ 7i EStG).
Die Motivation der Abschreibung ist im Steuerrecht oftmals eine andere als im Handelsrecht.
Abschreibungsmethoden im Einkommensteuergesetz:
Aufbau des § 7 EStG
EXPERTENTIPP
EXPERTENTIPP
MC-Aufgabe Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
Lösen
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Lieferant L aus Buxtehude liefert eine Maschine an den Abnehmer A, allerdings unter
Eigentumsvorbehalt.
Der L ist solange zivilrechtlicher Eigentümer, wie der A noch nicht bezahlt hat. Allerdings ist A
schon ab dem Erhalt der Maschine bereits wirtschaftlicher Eigentümer. Deshalb ist der A
berechtigt und verpflichtet, die AfA vorzunehmen.
1Lückentext Nr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 7
Lückentext Nr. 1
Die AfA beginnt mit der Anschaffung oder Fertigstellung, nicht erst mit der Ingebrauchnahme.
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Eine Maschine wird vom Steuerpflichtigen am 1.3.2017 angeschafft und zunächst auf Lager gelegt.
Erst ab dem 1.7.2017 beginnt die Nutzung der Maschine.
Die Maschine wird ab dem 1.3.2017 abgeschrieben, nicht erst ab dem 1.7.2017.
Zeitanteilige Abschreibung
Schließlich ist eine AfA im Jahr der Anschaffung bzw.
Herstellung grundsätzlich zeitanteilig vorzunehmen (§ 7 I 4 EStG). Dies bedeutet, dass zunächst
der Abschreibungsbetrag für ein ganzes Jahr zu berechnen ist und danach geschaut werden muss,
in welchem Monat das Wirtschaftsgut angeschafft wurde. Dieser Monat wird für die Abschreibung in
vollem Umfang mitgerechnet.
BEISPIEL
Eine Maschine wird am 18.8.2017 für 500 € angeschafft und hat eine betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer von fünf Jahren.
Bemessungsgrundlage, der
Nutzungsdauer und der
AfA-Methode.
Von der Regel, dass die Anschaffungs- oder Herstellungskosten die Bemessungsgrundlage bilden,
existieren folgende Ausnahmen:
1MC-Aufgabe Nr. 8
MC-Aufgabe Nr. 8
Aufgabe 1 von 1
mit dem abgezinsten Wiederbeschaffungspreis
Lösen
planmäßige Abschreibungen
o Absetzungen für Abnutzung (§ 7 I, II EStG),
o Absetzungen für Substanzverringerung (§ 7 VI EStG),
außerplanmäßige Abschreibungen
Absetzung für außergewöhnliche Abnutzung (§ 7 I 6 EStG ),
Teilwertabschreibung (§ 6 I Nr. 1, S. 2 und Nr. 2, S. 2 EStG ),
Sonderabschreibungen,
erhöhte Absetzungen (§ 7i EStG)
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 2
Die Absetzung für Abnutzung lassen sich unterteilen in AfA nach der Zeit und AfA nach
Maßgabe der .
Lösen
BEISPIEL
Der Steuerpflichtige Franz aus Hamburg kauft sich eine Maschine für 1.000 €. Die Nutzungsdauer
beträgt fünf Jahre.
Die Auszahlung in Höhe von 1000 € wird auf die Nutzungsdauer verteilt durch die Rechnung
Anschaffungskosten/Nutzungsdauer = 1.000 €/5 Jahre = 200 €/Jahr.
1Lückentext Nr. 3
2Lückentext Nr. 4
3Lückentext Nr. 5
4Lückentext Nr. 6
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 4
Lösen
EXPERTENTIPP
Der Begriff der degressiven Abschreibung bedeutet hier lediglich die geometrisch-degressive, nicht
die arithmetisch-degressive Abschreibung. Letzteres ist im Steuerrecht nicht zulässig.
Berechnung des Abschreibungsbetrags (AfA-Satzes)
Die degressive AfA funktioniert so, dass ein bestimmter Prozentsatz auf den Restbuchwert des
Vorjahres angewendet wird, um den AfA-Satz des jeweiligen Jahr zu berechnen. Dieser AfA-Satz
berechnet sich als
Für Wirtschaftsgüter, die ab dem 1.1.2011 angeschafft wurden, gibt es nicht die Möglichkeit der
degressiven Abschreibung.
BEISPIEL
Eine Maschine wird am 25.3.2006 für einen Betrag von 1.000 € angeschafft, die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre.
Da allerdings nicht das ganze Jahr die Maschine in Betrieb vorhanden ist, werden von 0,2 ∙1000 € =
200 € lediglich 10/12 = 83,33 % abgeschrieben. Im Jahre 2006 wird also insgesamt 166,67 €
abgeschrieben. Der Restbuchwert lautet mithin 833,33 €. Im Jahre 2007 werden hiervon wiederum
20 % abgeschrieben, also 0,2∙833,33 = 166,67 €. Der Restbuchwert lautet 666,67 €. Die
Abschreibung des Jahres 2008 ist hiervon wiederum 20 %, also 0,2∙666,67 = 133,33 € usw.
BEISPIEL
Eine Maschine wird am 25.3.2009 für einen Betrag von 1.000 € angeschafft, die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer beträgt acht Jahre. Wähle die steuerlich jeweils maximal mögliche Abschreibung.
Man rechnet, da das Wirtschaftsgut in den Jahren 2009 bzw. 2010 angeschafft wurde, mit
der degressiven Abschreibung nach § 7 II EStG. Es ist das doppelte der linearen Abschreibung
möglich, maximal 25 %. Dies heißt hier:
degr. AfA- = min{2,5∙(1/8); 25 %}
Satz
= min{31,25 %; 25 %}
= 25 %
8 19,78 € 79,1 € 0€
Eine Maschine wird am 25.3.2009 für einen Betrag von 1.000 € angeschafft, die betriebsgewöhnliche
Nutzungsdauer beträgt 15 Jahre. Wähle die steuerlich jeweils maximal mögliche Abschreibung.
Wieder rechnen wir, da das Wirtschaftsgut in den Jahren 2009 bzw. 2010 angeschafft wurde, mit der
degressiven Abschreibung nach § 7 II EStG. Es ist das 2,5-fache der linearen Abschreibung möglich,
maximal 25 %. Dies heißt hier:
= min{16,67 %; 25 %}
= 16,67 %.
8 19,29 € 115,74 € 0€
Wechsel der Abschreibungsmethode
1Lückentext Nr. 7
2Lückentext Nr. 8
Lückentext Nr. 7
Aufgabe 1 von 2
Lösen
MERKE
Eine Maschine , deren Anschaffung 60.000 € kostete, produziert im ersten Jahr 15.000 Einheiten, im
zweiten Jahr 20.000, im dritten Jahr 10.000 und im vierten Jahr 35.000 Leistungseinheiten.
1MC-Aufgabe Nr. 1
MC-Aufgabe Nr. 1
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Bei einer Absetzung für außergewöhnliche Abnutzung (AfaA) muss ein Ereignis gegeben sein,
welches eine Beeinträchtigung des Wirtschaftsguts in seiner Nutzung bzw. in seiner
Nutzungsfähigkeit zur Folge hat. Die Abnutzung muss also in außergewöhnlicher Weise eingetreten
sein.
Wird beispielsweise eine Anlage zur elektronischen Datenverarbeitung bei Anschaffung eine
gewöhnliche Nutzungsdauer von 5 Jahren für die Berechnung der planmäßigen Absetzung für
Abnutzung zugrunde gelegt und stellt sich nach 3 Jahren heraus, dass wegen technischen
Innovationen eine neue EDV-Anlage gekauft werden muss, dann wird die Verkürzung der
Nutzungsdauer der alten EDV-Anlage durch eine Absetzung für außergewöhnliche
Abnutzung (AfaA) vorgenommen.
Schäden,
Zerstörungen,
mangelnde Pflege,
Abbruch oder Teilabbruch von Gebäuden.
MERKE
1LückentextNr. 9
2LückentextNr. 10
3MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 9
Aufgabe 1 von 3
Lösen
Teilwertabschreibung
Vorlesen
Katastrophenfall,
sinkende Wiederbeschaffungswerte usw.
EXPERTENTIPP
BEISPIEL
Die Weiß AG kauft am 2.1.2015 eine Maschine mit betriebsgewöhnlicher Nutzungsdauer von sechs
Jahren und Anschaffungskosten von 120.000 €. Der Teilwert liegt am Bilanzstichtag 31.12.2017 bei
50.000 €, wobei von einer dauernden Wertminderung auszugehen ist. Die Weiß AG schrieb ihre
Maschinen immer linear ab.
Die Abschreibungsbeträge liegen bei 120.000/6 = 20.000 €. Nach drei Jahren liegt daher der
Restbuchwert bei gewöhnlicher Absetzung für Abnutzung bei 120.000 - 3∙20.000 = 60.000 €.
Dieser Restbuchwert von 60.000 € ist nun mit dem niedrigeren Wert von 50.000 € zu vergleichen.
Da es sich um eine dauernde Wertminderung handelt, ist eine Teilwertabschreibung am Ende des
Jahres 2017 zwingend vorzunehmen. Diese liegt bei 10.000 €.
MERKE
vorliegt.
EXPERTENTIPP
Teilwertabschreibung Anlagevermögen
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Teilwertabschreibung Umlaufvermögen
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Zusammenfassung Teilwertabschreibung
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1MC-Aufgabe Nr. 3
MC-Aufgabe Nr. 3
Aufgabe 1 von 1
Bei einer lediglich vorübergehenden Wertminderung darf nicht auf den Teilwert abgeschrieben
werden.
Bei jeder Wertminderung darf sofort auf den Teilwert abgeschrieben werden.
Die Teilwertabschreibung erfolgt stets zusätzlich zu der gewöhnlichen Absetzung für Abnutzung.
Lösen
der Vermögensposition,
der planmäßigen AfA-Methode,
der Dauerhaftigkeit der Wertminderung und
der Gewinnermittlungsmethode.
1Die Teilwertabschreibung
Die Teilwertabschreibung
Aufgabe 1 von 1
Nur beim nicht abnutzbaren Anlagevermögen.
Lösen
Sonderabschreibungen
Vorlesen
Sonderabschreibungen treten zum Beispiel auf in Form von Sonderabschreibung für kleine und
mittlere Betriebe (§ 7g EStG).
handelt.
Unter diesen Voraussetzungen können im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und in den vier
folgenden Jahren bis zur Höhe von 40 % der Anschaffungs- oder
Herstellungskosten Sonderabschreibungen in Anspruch genommen werden (§ 7g I EStG).
Ausnahmsweise kann diese Sonderabschreibung nicht nur neben der linearen AfA, wie sonst
normalerweise, sondern auch neben der geometrisch-degressiven AfA in Anspruch genommen
werden.
BEISPIEL
Beispiel 98:
Der Gewerbetreibende Lothar aus Sprockhövel hat ein Betriebsvermögen im Jahre 2015 von
200.000 € und im Jahre 2016 von 300.000 €. Er schafft am 28.1.2016 eine Maschine an und wird
diese linear über ihre betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von fünf Jahren abschreiben. Lothar ist
an einer Minimierung seiner Steuerzahlung im Jahre 2016 interessiert.
Lothar erfüllt die Voraussetzungen des § 7g EStG, denn im Jahr 2015, welches dem
Anschaffungsjahr der Maschine, also 2016, vorangeht, beträgt sein Betriebsvermögen mit 200.000 €
weniger als der Grenzwert von 235.000 €. Er kann deshalb eine Sonderabschreibung in Höhe von 40
% der Anschaffungskosten, also von 0,4∙50.000 = 20.000 €, in Anspruch nehmen.
Diese 20.000 € kann er auf die Jahre 2016 - 2020 beliebig verteilen. Da er an einer Minimierung
seines Steueraufwands für 2016 interessiert ist, wird er diese Sonderabschreibung komplett im
Jahre 2016 ansetzen.
1Lückentext Nr. 11
Lückentext Nr. 11
Aufgabe 1 von 1
Lösen
Erhöhte Absetzung
Vorlesen
MERKE
Einschränkend gilt jedoch, dass die Absetzung mindestens in Höhe der gewöhnlichen
Abschreibungen, also der linearen AfA oder der Leistungs-AfA nach § 7 I EStG vorgenommen werden
müssen (§ 7a III EStG).
MERKE
Abzustellen ist hierbei auf die Anschaffungs- oder Herstellungskosten ohne (!) Umsatzsteuer,
gleichgültig, ob der Steuerpflichtige zum Vorsteuerabzug berechtigt ist oder nicht (vgl. R 9 b II 1,2
EStR).
BEISPIEL
Der Steuerpflichtige Fritz aus Hamburg kauft für seine Unternehmung Stühle bei einem
schwedischen Hersteller zu 100 € pro Stück.
Die Stühle dürfen im Jahre der Anschaffung komplett als Aufwand verrechnet werden und müssen
nicht über die Laufzeit abgeschrieben werden.
BEISPIEL
Der Steuerpflichtige Fritz aus Berlin kauft zwei Stühle im Werte von 293,60 € (inkl. Umsatzsteuer) pro
Stück.
Man erhält pro Stuhl einen Nettobetrag von 293,6/1,19 = 246,72 €. Der Nettowert liegt damit unter
250 €, damit darf der komplette Stuhl, bzw. besser gesagt dürfen die kompletten zwei Stühle, im
Jahre der Anschaffung als Betriebsausgabe sofort angesetzt werden. Die zweite Möglichkeit, mit
GWG umzugehen, besteht in der sog. Pauschalabschreibung . Diese greift, wenn der Nettowert
der Anschaffungs- oder Herstellungskosten über 250 €, aber höchstens 1000 € liegt. In diesem
Fall ist ein Sammelposten zu bilden (§ 6 Abs. 2a S. 1 EStG).
Dieser Sammelposten ist im Jahr der Anschaffung oder Herstellung und in den folgenden vier
Wirtschaftsjahren mit jeweils 20 % ergebnismindernd aufzulösen (§ 6 Abs. 2a S. 2 EStG). Damit ist es
unerheblich, wie die tatsächliche Nutzungsdauer der betroffenen Anlagegegenstände ist,
entsprechend sind Veräußerungen, Entnahmen oder auch außerordentliche Wertminderungen der
betroffenen Wirtschaftsgüter innerhalb dieses Fünf-Jahres-Zeitraums vollkommen unbeachtlich.
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1Aufgabe
Aufgabe
Aufgabe 1 von 1
200 €
150 €
250 €
Lösen
BEISPIEL
Der Steuerpflichtige V aus Hamburg besitzt ein Mehrfamilienhaus und vermietet dieses an mehrere
Parteien. Am 2.1.2016 kaufte er sich eine Gartensprenkelanlage für 3.000 €.
Die Nutzungsdauer beträgt fünf Jahre. Die Anlage schreibt er linear über die Laufzeit ab.
Der Teilwert beträgt Ende des Jahres 2017 unstreitig 2.500 €. Am 1.1.2018 legt V die Sprinkleranlage
in sein Betriebsvermögen ein, da der Rasen seines Betriebsgeländes ebenfalls besprüht werden
kann.
Die Privateinlage in das Betriebsvermögen erfolgt zum Teilwert von 2.500 € (§ 6 I Nr. 5 EStG). Die
AfA allerdings bemisst sich nach den fortgeführten Anschaffungs- oder Herstellungskosten. Da in
den Jahren 2016 und 2017 insgesamt 2/5 = 40 % von 3.000 €, also 1.200 €, abgeschrieben wurden,
beträgt der Restbuchwert am Ende des Jahres 2017 noch 1.800 €. Es werden also in den letzten drei
Jahren der Nutzungsdauer noch 1.800/3 = 600 € pro Jahr abgeschrieben.
Definition Gebäude
Unter einem Gebäude versteht man ein Bauwerk auf eigenem oder fremdem Grund und Boden,
das Menschen oder Sachen durch räumliche Umschließung Schutz gegen äußere Einflüsse gewährt,
den Aufenthalt von Menschen gestattet, fest mit dem Grund und Boden verbunden ist sowie von
einiger Beständigkeit und standfest ist (R 7.1 V 2 EStR).
EXPERTENTIPP
Man spricht also nicht dann von beweglichen Wirtschaftsgütern, wenn man den Gegenstand auch
wirklich bewegen kann, sondern vielmehr, wenn der Gegenstand kein Gebäude ist.
BEISPIEL
1LückentextNr. 1
2MC-Aufgabe Nr. 1
3MC-Aufgabe Nr. 2
Lückentext Nr. 1
Aufgabe 1 von 3
Man spricht also nicht dann von beweglichen Wirtschaftsgütern, wenn man den
Gegenstand auch wirklich bewegen kann, sondern vielmehr, wenn der Gegenstand
kein ist.
Lösen
MERKE
Zu beachten ist, dass die degressive Abschreibung bei Gebäuden ab 2006 nicht mehr möglich ist.
für Betriebsvermögen
o Nutzung zu (eigenen/fremden) betrieblichen Zwecken
Wirtschaftsgebäude
lineare Abschreibung
1. - 33, 3. Jahr: 3 % pro Jahr
o Nutzung zu (fremden) Wohnzwecken (Mietwohnneubauten)
lineare Abschreibung
1. - 50. Jahr: 2 % p.a. (Fertigstellung nach 31.12.1924)
1. - 50. Jahr: 2,5 % p.a. (Fertigstellung vor 01.01.1925)
degressive Abschreibung (Mietwohnneubauten)
1. - 8. Jahr: 5 % pro Jahr
9. - 14. Jahr: 2,5 % pro Jahr
15. - 50. Jahr: 1,25 % pro Jahr
für Privatvermögen
Nutzung zu Wohnzwecken
Mietwohnneubauten
o lineare Abschreibung
1. - 50. Jahr: 2 % p.a. (Fertigstellung nach 31.12.1924 )
1. - 50. Jahr: 2,5 % p.a. (Fertigstellung vor dem 01.01.1925)
o degressive Abschreibung (Mietwohnneubauten)
1. - 8. Jahr: 5 % pro Jahr
9. - 14. Jahr: 2,5 % pro Jahr
15. - 50. Jahr: 1,25 % pro Jahr
Aufgabe 1 von 1
Die degressive Abschreibung ist bei Gebäuden ab nicht mehr möglich.
Lösen
BEISPIEL
Ein Gebäude hatte Anschaffungskosten in Höhe von 2.000.000 € und wurde nach § 7 IV 1 Nr. 2
EStG mit 2 % pro Jahr abgeschrieben. Nach zehnjähriger Nutzung wird das Gebäude dem
Betriebsvermögen entnommen und ins Privatvermögen überführt. Der Teilwert im Zeitpunkt der
Überführung beträgt 2.100.000 €. Die noch verbleibende Nutzungsdauer wird nicht kürzer sein als
50 Jahre.
Es ergibt sich folgendes Kalkül:
Anschaffungskosten 2.000.000 €
Entnahmegewinn 500.000 €
Abschreibung ab
Entnahmezeitpunkt:
Bemessungsgrundlage 2.100.000 €
2% hiervon 42.000 €.
BEISPIEL
Der Steuerpflichtige Hubert aus Frankfurt am Main kaufte am 2.1.2008 ein Gebäude für 3000.000 €.
Am 2.1.2017 legt er das Gebäude aus seinem Privatvermögen in sein Betriebsvermögen ein. Der
Teilwert des Gebäudes betrug zu diesem Zeitpunkt 3.500.000 €.
Die jährliche Absetzung für Abnutzung beträgt in den Jahren, in welchen das Haus noch zum
Privatvermögen gehört, 2 % von 3000.000, also 60.000 €. Da sich das Gebäude neun Jahre lang im
Privatvermögen befindet, werden daher 9∙60.000 = 540.000 € abgeschrieben, der Restbuchwert liegt
am 31.12.16 bei 2.460.000 €.
MERKE
Teilwertabschreibungen oder
Absetzungen für außergewöhnliche technische oder wirtschaftliche Abnutzungen
abgeschrieben werden. Es kann also hierauf keine gewöhnliche AfA verrechnet werden.
BEISPIEL
Der Steuerpflichtige Adrian aus Mönchengladbach legt sich am 2.1.2008 ein Betriebsgebäude für
300.000 € zu und schreibt das einheitlich benutzte Gebäude zutreffend mit 2 % pro Jahr ab. An dem
Betriebsgebäude lässt er am 1.6.2016 nachträgliche Herstellungsarbeiten durchführen, die mit
einem Nettoaufwand von 150.000 € zu Buche schlagen.
historische AK 300.000 €
Bilanzansatz 1.1.2016
Summe 252.000 €
Bilanzansatz 31.12.2016
Aufgabe 1 von 1
Das Personal wird für die Bedienung einer neuen Maschine geschult. Die Kosten gehören zu den
Anschaffungsnebenkosten der Maschine.
Herstellungskosten müssen nach dem HGB immer auf Vollkostenbasis ermittelt werden.
Die handelsrechtlichen Herstellungskosten sind über das Maßgeblichkeitsprinzip hinaus auch im
Steuerrecht gültig.
Finanzierungskosten dürfen handelsrechtlich nicht in die Herstellungskosten einbezogen werden.
Bei einem Vorsteuerabzug in Höhe von 40 % gehören 16.000 € zu den Anschaffungskosten, wenn
die Vorsteuer einer neuen Fertigungsanlage insgesamt 40.000 € beträgt.
Eine nachträgliche Veränderung der Anschaffungskosten ist im HGB ausgeschlossen, da der
Anschaffungsvorgang abgeschlossen ist.
Nach dem HGB können Finanzierungskosten in die Anschaffungskosten einbezogen werden.
Nach dem HGB darf der kalkulatorische Unternehmerlohn nicht in die Herstellungskosten
einbezogen werden.
Lösen
Aufgaben zu Kapitel 4
Bewertung von Wirtschaftsgütern - Aufgabe
Vorlesen
Beim Mandanten Gobbers soll der Abschluss für das Wirtschaftsjahr 2017 erstellt werden. Aber
zuvor müssen folgende Sachverhalte gebucht und geklärt werden.
Bereits 2009 hat Mandat Gobbers die unbebauten Nachbargrundstücke Königsallee 13 (600 qm,
Anschaffungskosten 60.000 €) und Königsallee 15 (900 qm, Anschaffungskosten 90.000 €) für
betriebliche Zwecke gekauft.
Wegen einer Änderung des Bebauungsplans in 2009 konnten die Grundstücke nicht bebaut werden.
Aus diesem Grund wurden für die beiden Grundstücke zum 31.12.2009 Teilwertabschreibungen wie
folgt vorgenommen:
Buchung Königsallee 13
a.o. Abschreibung 3.000 € an unbebaute Grundstücke 30.000 €
Buchung Königsallee 15
a.o. Abschreibung 40.000 € an unbebaute Grundstücke 40.000 €
Ende Oktober 2017 wurde mit rechtskräftigen Urteil entschieden, dass die Grundstücke – allerdings
eingeschränkt - bebaut werden dürfen. Daraufhin stieg der Wert der Grundstücke wie folgt:
Königsallee 13 70.000 €
Königsallee 15 85.000 €
1. Ermitteln Sie, unter Angabe der gesetzlichen Regelung, die zulässigen Wertansätze der
beiden Grundstücke für die Steuerbilanz zum 31.12.2017.
2. Nehmen sie ggf. erforderliche Buchungen vor.
3. Zeigen Sie, welche handelsrechtlichen Vorschriften gelten, und wie sich diese auf
die steuerliche Bilanzierung auswirken.
b) Aufstellen der Buchungssätze:
Buchung Königsallee 13
unbebautes Grundstück 30.000,00 € an Erträge aus Zuschreibungen 30.000,00 €
Buchung Königsallee 15
unbebautes Grundstück 45.000,00 € an Erträge aus Zuschreibungen 45.000,00 €
Fortgeführte Anschaffungskosten
Vorlesen
Willi Schmitz führt einen Spiele-Großhandel in Köln. Ein Wirtschaftsjahr entspricht einem
Kalenderjahr. Er ermittelt den Gewinn nach § 4 I i.V. mit § 5 EStG und versteuert seine Umsätze nach
den allgemeinen Vorschriften des UStG. Willi Schmitz ist zum vollen Vorsteuerabzug berechtigt.
Seine Umsätze unterliegen einem Steuersatz von 19 %. Die Voraussetzungen nach § 7 g EStG sind
erfüllt.
Schmitz nutzt seit Anfang Mai 2017 seinen Privatwagen nur noch für sein Unternehmen. Das Auto
mit einer Nutzungsdauer von fünf Jahren erwarb er am 15.10.2015 für 25.000 € inkl. 19 %
Umsatzsteuer. Am 1.7.2015 hatte das Fahrzeug einen Teilwert von 19.000 €.
Ermitteln Sie die fortgeführten Anschaffungskosten. Bestimmen Sie den Einlagewert und geben Sie
entsprechende Rechtsvorschriften an.
Einlagewert 17.083,33 €
Da die Einlage innerhalb von drei Jahren nach der Anschaffung erfolgte und der Teilwert die
fortgeführten Anschaffungskosten übersteigt, ist das Fahrzeug mit den fortgeführten
Anschaffungskosten nach § 6 I Nr. 5 EStG anzusetzen.
Willi Schmitz führt einen Spiele-Großhandel in Köln. Ein Wirtschaftsjahr entspricht einem
Kalenderjahr. Er ermittelt den Gewinn nach § 4 I i.V. mit § 5 EStG und versteuert seine Umsätze nach
den allgemeinen Vorschriften des UStG. Willi Schmitz ist zum vollen Vorsteuerabzug berechtigt.
Seine Umsätze unterliegen einem Steuersatz von 19 %. Die Voraussetzungen nach § 7 g EStG sind
erfüllt.
Anfang August 2017 kaufte Schmitz einen Neuwagen, den er ausschließlich für seinen Betrieb nutzt.
Er bekam folgende Rechnung:
gesamt 26.000 €
+ Sonderausstattung 1.500 €
+ Überführungskosten 600 €
+ KfZ-Kennzeichen 30 €
gesamt 28.130 €
+ 19 % USt 5.344,70 €
33.474,7 €
verbleiben 32.805,21 €
+ Zulassungskosten 40 €
+ 1 Tankfüllung (inkl. 19 % 60 €
USt)
Rechnungsbetrag 32.905,21 €
Gutschrift Gebrauchtfahrzeug 15.000 €
verbleiben 15.055,21 €
Buchen Sie die Inzahlunggabe des Gebrauchtwagen und ermitteln Sie unter Angabe der einzelnen
Positionen die Anschaffungskosten des Neuwagens. Buchen Sie alles Weitere, das sich aus der
Rechnung des Autoverkäufers ergibt.
Ermittlung der Anschaffungskosten :
Listenpreis 28.000 €
+ Sonderausstattung 1.500 €
+ Überführungskosten 600 €
+ Kfz.-Kennzeichen 30 €
+ Zulassungskosten 40 €
Anschaffungskosten 27.607,4 €
an Umsatzsteuer 2.850 €
Weitere Buchungen:
Fahrzeuge 27607,4
Kfz-Kosten 50,42
€
Bank 15.055,21 €
Selbstkontrolle (Aufgabe 5)
Vorlesen
Willi Schmitz führt einen Spiele-Großhandel in Köln. Ein Wirtschaftsjahr entspricht einem
Kalenderjahr. Er ermittelt den Gewinn nach § 4 I i.V. mit § 5 EStG und versteuert seine Umsätze nach
den allgemeinen Vorschriften des UStG. Willi Schmitz ist zum vollen Vorsteuerabzug berechtigt.
Seine Umsätze unterliegen einem Steuersatz von 19 %. Die Voraussetzungen nach § 7g EStG sind
erfüllt. Er benutzt für andere einschlägige Wirtschaftsgüter die Pool-Abschreibung. Seit Anfang Mai
2017 benutzt Schmitz sein privates Regal nur noch als Ablagemöglichkeit für seine Akten im
Betriebsgebäude. Das Regal wurde Anfang Mai 2009 für 5.210 € gekauft und hat eine
Gesamtnutzungsdauer von zehn Jahren. Anfang Mai betrug sein Teilwert 350 €.
Geben Sie die höchstmögliche Afa für das Regal im Zeitraum der betrieblichen Nutzung 2017 an.
Ermitteln Sie den Einlagewert und begründen Sie. Buchen Sie Afa und Einlage.
Lösung zu Aufgabe 5
Vorlesen
Die Einlage ist mit einem Teilwert von 350 € gebucht werden und ist nach § 6 I 5 EStG zu bewerten.
Es muss ein Sammelposten gebildet werden, der gleichmäßig über fünf Jahre aufgelöst wird, da es
sich um geringwertiges Wirtschaftsgut handelt (§ 6 II a EStG).Die AfA beläuft sich auf 20 % von 350 =
70 €.
Buchung Einlage und AfA :
MERKE
Bilanzberichtigung und
Bilanzänderung
BEISPIEL
Unternehmer Till aus Dortmund kauft im Jahre 2014 für 500.000 € ein Grundstück, um hierauf eine
Lagerhalle zu errichten. Wegen eines Unwetterschadens sinkt der Teilwert des Grundstücks
dauerhaft auf 200.000 € ab. Die Veranlagungen für die Jahre 2016 und 2017 sind noch nicht
bestandskräftig, die erforderliche Teilwertabschreibung wurde zum Ende des Jahres 2017 vom
Buchhalter Fritz Vergesslich allerdings noch nicht vorgenommen.
Der Buchhalter muss jene Bilanzen ändern, zu denen die Veranlagung noch nicht bestandskräftig
sind. Dies bedeutet also, dass er die Bilanz für 2016, welche schon erstellt wurde, zu berichtigen hat,
indem er die erforderliche Teilwertabschreibung gewinnmindernd vornimmt (R 4.4 I 3 EStR). Es
handelt sich um einen falschen Bilanzansatz in der Bilanz 2016, welcher durch einen richtigen
Bilanzansatz ersetzt wird, mithin um eine Bilanzberichtigung.
1Lückentext Nr. 3
2Lückentext Nr. 4
3Lückentext Nr. 5
4Lückentext Nr. 6
5Lückentext Nr. 7
6MC-Aufgabe Nr. 1
Lückentext Nr. 3
Aufgabe 1 von 6
Man spricht von einer Bilanzberichtigung, wenn ein falscher durch einen
richtigen ersetzt wird.
Lösen
BEISPIEL
Unternehmer Fritz Bautzen aus Berlin hat ein bewegliches Wirtschaftsgut linear abgeschrieben.
MERKE
Gemäß § 4 Abs. 2 EStG ergeben sich zwei Möglichkeiten der Korrektur einer Bilanz, die an
verschiedene Tatbestandsvoraussetzungen geknüpft sind:
Lückentext Nr. 8
Aufgabe 1 von 4
Bei einer wird ein zulässiger Bilanzansatz durch einen anderen zulässigen
Bilanzansatz ersetzt.
Lösen
Aufgaben zu Kapitel 5
Selbstkontrolle (Aufgabe 1)
Vorlesen
ein unbebautes Grundstück, das im Alleineigentum der Ehefrau von Friedel steht, ist mit
den Anschaffungskosten von 50.000 € aktiviert worden,
in der Bilanz zum 31.12.2016 wurde der Warenbestand als Folge einer unzulässigen
Teilwertabschreibung um 60.000 € zu niedrig bewertet,
Friedel hat ein von ihm im Januar 2016 für 50.000 € erworbenes unbebautes Grundstück
nicht bilanziert, obwohl er dieses seit Anschaffung als Lagerplatz für sein Unternehmen nutzt.
Lösung zu Aufgabe 1
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Ein Bilanzansatz ist unzulässig, wenn er objektiv, also dem Grunde oder der Höhe nach gegen
zwingende einkommensteuerliche oder handelsrechtliche Bilanzierungsvorschriften verstößt (=
objektiver Fehlerbegriff). Insofern kommt es auch bei Verstößen gegen die Grundsätze
ordnungsmäßiger Buchführung (GoB), die nach § 5 I EStG zu beachten sind zu fehlerhaften
Bilanzansätzen, welche zu berichtigen sind. Es kommt zu einer Bilanzberichtigung,
wenn Bilanzpositionen überhaupt nicht oder aber falsch angesetzt wurden. Der
Bilanzierungsfehler kann darin bestehen, dass
Der Warenbestand muss um 60.000 € höher angesetzt werden. Die Gewinnerhöhung beträgt also
60.000 €. Das im Eigentum der Ehefrau ist erfolgsneutral auszubuchen: Gewinnauswirkung 0 €. Der
im Eigentum des Friedel stehende Lagerplatz ist mit seinen Anschaffungskosten in Höhe von 50.000
€ zu aktivieren, die Gewinnauswirkung liegt bei 0 €.
Insgesamt war die Position „Grundstücke“ in der eingereichten Bilanz zwar zutreffend, trotzdem
lagen zwei fehlerhafte Bilanzansätze vor.
EXPERTENTIPP