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SKF Gelenklager

und Gelenkköpfe
Inhalt

Das Markenzeichen SKF steht heute für wesentlich mehr 1 Produktinformation .................................................. 4
als jemals zuvor und bietet damit kosten- und qualitätsbe-
Wenn Gelenkigkeit gefragt ist ...................................... 4
wussten Kunden zusätzlichen Mehrwert.
Wenn sich Gelenkigkeit auszahlen soll ....................... 6
Ein Sortiment sucht seinesgleichen ............................ 9
SKF konnte ihre Stellung als weltweit führender Hersteller
Leistungsfähig in allen Bereichen ............................... 12
von Qualitätslagern weiter ausbauen. Darüber hinaus hat
SKF die traditionellen Geschäftsfelder um weitere hoch-
technische Komponenten, differenzierte Serviceangebote
2 Empfehlungen ......................................................... 16
und Kompetenzpartnerschaften erweitert. SKF kann Bestimmung der Lagergröße ....................................... 16
heute, als Komplettanbieter für Bewegungstechnik, Tragzahlen .................................................................. 16
weltweit Kunden mit Systemlösungen aller Art spürbare Gebrauchsdauer ......................................................... 17
Wettbewerbsvorteile verschaffen. Belastungen ................................................................ 18
Äquivalente dynamische Belastung ........................ 18
SKF Kunden erhalten nicht nur hochentwickelte Lager Äquivalente statische Belastung ............................. 20
und Systemlösungen zur Optimierung ihrer Maschinen, Belastbarkeit der Gelenkköpfe ............................... 20
sondern auch hochentwickelte Softwarelösungen zum Erforderliche Lagergröße ............................................ 21
virtuellen Testen von Produkten oder für die Zustands- Spezifische Lagerbelastung ................................... 21
überwachung. Die Umsetzung von Produktideen in die Mittlere Gleitgeschwindigkeit .................................. 21
Praxis wird dadurch beschleunigt oder die Wirtschaft- Nominelle Gebrauchsdauer ........................................ 24
lichkeit ganzer Maschinenanlagen gesteigert. Wartungspflichtige Gleitpaarungen
Stahl/Stahl und Stahl/Bronze .................................. 24
Das Markenzeichen SKF steht nach wie vor für Spitzen- Wartungsfreie Gleitpaarung
qualität bei Wälzlagern – und heute gleichzeitig auch für Hartchrom/Verbundwerkstoff .................................. 26
Kompetenz in vielen anderen Geschäftsfeldern. Wartungsfreie Gleitpaarung
Stahl bzw. Hartchrom/GFK + PTFE ........................ 27
SKF – Kompetenz für Bewegungstechnik Wartungsfreie Gleitpaarung
Stahl bzw. Hartchrom/PTFE-Gewebe ..................... 28
Veränderliche Belastung und
Gleitgeschwindigkeit ............................................... 29
Berechnungsbeispiele ................................................. 30
Reibung .......................................................................... 35
Gestaltung der Lagerung .............................................. 36
Radiale Befestigung der Lager ................................... 36
Axiale Befestigung der Lager ...................................... 40
Abdichtung .................................................................. 43
Montagegerechte Konstruktion der Gegenstücke........ 46
Schmierung .................................................................... 48
Wartungspflichtige Gelenklager ................................... 48
Wartungsfreie Gelenklager ......................................... 48
Wartungspflichtige Gelenkköpfe ................................. 50
Wartungsfreie Gelenkköpfe ......................................... 50
Wartung .......................................................................... 51
Einbau ............................................................................. 52
Gelenklager ................................................................. 52
Gelenkköpfe ................................................................ 54
Ausbau ........................................................................... 55
Gelenklager ................................................................. 55
Gelenkköpfe ................................................................ 55

2
3 Produktdaten ........................................................... 57
Wartungspflichtige Radial-Gelenklager ...................... 58
Produktinformation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 1
Allgemeine Angaben ................................................... 58
Stahl/Stahl-Gelenklager
mit metrischen Abmessungen ................................ 62
mit Zollabmessungen ............................................. 66
mit verbreitertem Innenring ..................................... 70
Empfehlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2
Wartungsfreie Radial-Gelenklager ............................... 72
Allgemeine Angaben ................................................... 72
Wartungsfreie Gelenklager mit der
Gleitpaarung Hartchrom/Verbundwerkstoff ............. 76
Gleitpaarung Stahl bzw. Hartchrom/PTFE-Gewebe .. 78
Produktdaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 3
Gleitpaarung Stahl bzw. Hartchrom/GFK + PTFE .. 82
Schräg-Gelenklager ....................................................... 86
Allgemeine Angaben ................................................... 86
Lager mit der Gleitpaarung Hartchrom/GFK + PTFE... 90
Axial-Gelenklager .......................................................... 92
Wartungspflichtige Radial-Gelenklager . . . . . . . 58 3.1
Allgemeine Angaben ................................................... 92
Lager mit der Gleitpaarung Hartchrom/GFK + PTFE .. 94
Wartungspflichtige Gelenkköpfe ................................. 96
Allgemeine Angaben ................................................... 96
Stahl/Stahl-Gelenkköpfe
Wartungsfreie Radial-Gelenklager . . . . . . . . . . . 72 3.2
mit Innengewinde ....................................................100
mit Innengewinde für Hydraulikzylinder ..................102
mit Außengewinde ..................................................104
mit rundem Anschweißende ....................................106
mit rechteckigem Anschweißende ..........................108
Schräg-Gelenklager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 3.3
Stahl/Bronze-Gelenkköpfe
mit Innengewinde ....................................................110
mit Außengewinde ..................................................112
Wartungsfreie Gelenkköpfe...........................................114
Allgemeine Angaben ...................................................114
Axial-Gelenklager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 3.4
Wartungsfreie Gelenkköpfe mit der
Gleitpaarung Hartchrom/Verbundwerkstoff
mit Innengewinde ................................................118
mit Außengewinde ..............................................120
Gleitpaarung Hartchrom/PTFE-Gewebe
Wartungspflichtige Gelenkköpfe . . . . . . . . . . . . 96 3.5
mit Innengewinde ................................................122
mit Außengewinde ..............................................124
Gleitpaarung Stahl/GFK + PTFE
mit Innengewinde ................................................126
mit Außengewinde ..............................................128
Wartungsfreie Gelenkköpfe . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 3.6
Speziallösungen und artverwandte SKF Produkte .....130
Gleitlager für Straßenfahrzeuge ..................................130
Gleitlager für Schienenfahrzeuge ...............................130
Speziallösungen und
Gelenklager und Gelenkköpfe für den Flugwerkbau ...131
Zylindrische Buchsen und Bundbuchsen ....................132
artverwandte SKF Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 3.7
Anlaufscheiben und Bandstreifen ...............................133

SKF – Kompetenz für Bewegungstechnik ............... 134

3
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Kundenvorteile Seite ............. 16 Seite ............. 57

Wenn Gelenkigkeit gefragt ist!

Gelenklager
Gelenklager sind einbaufertige und
genormte Maschinenelemente, die, wie
der Name schon sagt, gelenkig sind
und räumliche Einstellbewegungen
ermöglichen. Der Innenring hat eine
kugelige Außenform und der Außen-
ring eine hohlkugelige Innenform
(‘ Bild 1 ). Die auf das Lager wirken-
Betriebssicherheit ist bei gleichzeitig Fluchtungsfehler oder Schiefstellungen
den Kräfte können statischer Natur leichterer Bauweise höher. Kanten- spielen keine Rolle
sein oder auch bei oszillierenden Kipp- pressung und übermäßige Bauteilbean-
oder Schwenkbewegungen mit relativ spruchung entfallen
niedrigen Gleitgeschwindigkeiten auf-
treten.
Die konstruktionsbedingten Vorzüge
der Gelenklager bedeuten für die
Praxis:

• Fluchtungsfehler oder Schief-


stellungen spielen keine Rolle.
• Betriebsbedingte Bauteilverfor-
mungen bleiben folgenlos.
• Kantenpressung und übermäßige
Bauteilbeanspruchung entfallen.
• Höhere Betriebssicherheit bei gleich-
zeitig leichterer Bauweise.
• Gröbere zulässige Fertigungstole-
ranzen machen kostengünstigere
Schweißkonstruktionen möglich.

Bild 1 Gelenklager
1 Außenring
1 2 Gleitfläche
2 3 Dichtung
3 4 Innenring
4 5 Schmierbohrung
5 6 Schmiernut
6

4
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Kundenvorteile Seite ............. 16 Seite ............. 57

Gelenkköpfe
Gelenkköpfe sind Gelenklagerein-
heiten, die aus einem Gelenklager und
einem Gehäuse mit Gewindeschaft,
dem sogenannten Stangenkopf, beste-
hen (‘ Bild 2 ). Sie werden haupt-
sächlich bei Hebel- und Gestängever-
bindungen eingesetzt. Ein weiterer
bedeutender Einsatzbereich sind
Betriebsbedingte Bauteilverformungen Gröbere Fertigungstoleranzen = kosten-
bleiben folgenlos günstigere Schweißkonstruktionen Pneumatik- und Hydraulikzylinder, wo
sie als Verbindungsstücke zwischen
Zylinder und Anschlussteilen dienen.

Gelenkkopf Bild 2
1 Gelenklager
2 Stangenkopf
2a Gehäuse 1
2b Gewindeschaft
3 Schmiernippel
2a
3 2
2b

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1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Konstruktionsmerkmale Seite ............. 16 Seite ............. 57

Wenn sich Gelenkigkeit


auszahlen soll!
Wenn sich Gelenkigkeit in verringerten Wartungsarme, hoch belastbare
Gesamtkosten auszahlen soll, sind Gleitflächen Radial-
Gelenklager
SKF Gelenklager und Gelenkköpfe SKF Stahl/Stahl-Gelenklager haben
erste Wahl. Sie entsprechen dem hochfeste Gleitflächen aus Wälzlager-
neuesten Stand der Technik und sind stahl, die phosphatiert und mit einem
in einer ungewöhnlich großen Zahl speziellen Einlaufschmierstoff behan-
von Bauformen, Maßreihen und Aus- delt sind. Ihre bevorzugten Einsatz-
führungen ab Vorrat lieferbar. gebiete liegen deshalb dort, wo
Egal, ob Sie nun ein hoch belastba-
res Großlager oder einen kleinen war- • hohe statische Belastungen, Schräg-
Gelenklager
tungsfreien Gelenkkopf benötigen, bei • hohe wechselseitig wirkende Bela-
SKF bekommen Sie beides und dazu stungen,
noch: • hochfrequente Einstellbewegungen
oder Schwingungen
• eine lange Gebrauchsdauer,
• eine einfache Wartung, und auftreten. Auch sind sie relativ unemp-
• eine hohe Betriebssicherheit. findlich gegenüber Verschmutzung und
Axial-Gelenklager
hohen Temperaturen. So viele Vorteile
Eine einfache Austauschbarkeit haben natürlich auch ihren Preis – in
gehört natürlich auch mit dazu, da die diesem Fall die Wartungspflicht!
SKF Gelenklager und Gelenkköpfe Aber damit Ihnen die Pflicht nicht zur
handelsübliche Bauteile sind. Ihre Last wird, erleichtern Schmierbohrun-
Verfügbarkeit ist überall auf der Welt gen und -nuten im Innen- und Außen-
sichergestellt. Dafür sorgt eine weltweit ring bei allen Lagern – von wenigen
tätige SKF Verkaufsorganisation. kleinen Lagern abgesehen – das Nach-
Aber nicht nur die geringen Gesamt- schmieren. Zur weiteren Leistungsstei- Gelenkkopf mit
Innengewinde
kosten sprechen für die SKF Gelenk- gerung sind alle Lager ab 150 mm
lager und Gelenkköpfe, sondern auch Außendurchmesser zusätzlich noch
ihre unverwechselbaren Konstruktions- mit dem sogenannten ”Multinut-Schmier-
merkmale. Beim Einsatz von SKF Ge- system” in der Außenringgleitfläche
lenklagern und Gelenkköpfen können ausgestattet.
Sie deshalb unter anderem auch mit Wartungspflicht ist auch bei den
diesen Vorteilen rechnen: SKF Gelenkköpfen mit der Gleitpaa-
rung Stahl/Bronze angesagt. Sie muss Gelenkkopf mit
Außengewinde
Ausgereifte und bewährte jedoch nicht ganz so streng gehand-
Konstruktionen habt werden wie bei der Gleitpaarung
SKF Gelenklager und Gelenkköpfe Stahl auf Stahl, da hier die Notlauf-
bieten die anforderungsgerechten Al- eigenschaften besser sind.
ternativen, die Sie für Ihre Konstruktion
benötigen. Design, Werkstoff und Fer- Das Multinut-Schmiersystem
tigungsqualität stehen für Funktions- Mit dem Multinut-Schmiersystem gibt
tüchtigkeit und für lange Gebrauchs- SKF die Antwort auf das Problem der Gelenkkopf mit
Anschweißende
dauer und geben Ihnen das gute Mangelschmierung bei Stahl/Stahl-
Gefühl der Sicherheit. ”Einbauen und Lagern, das vor allem bei sehr hohen
vergessen” – bei SKF nicht nur ein einseitig wirkenden Belastungen in
Schlagwort. Verbindung mit kleinen Einstellbewe-
gungen zu beobachten ist. Das
Multinut-Schmiersystem

6
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Konstruktionsmerkmale Seite ............. 16 Seite ............. 57

Der Aufbau der


• verbessert den Schmierstofftransport • Hartchrom/Verbundwerkstoff, wartungsfreien
in die Lastzone, • Hartchrom bzw. Stahl/PTFE-Gewebe Gleitschichten 1
• vergrößert das Schmierstoffreservoir und
im Lager, • Hartchrom bzw. Stahl/GFK + PTFE Verbundwerkstoff
• ermöglicht die Nachschmierung unter
Last, Die selbstschmierenden Werkstoffe
• verlängert die Nachschmierfristen, der wartungsfreien Gleitpaarungen
• schafft Platz für Verschleißpartikel- haben eine geringere Festigkeit als
und Schmutzablagerungen. Stahl und verformen sich unter Last PTFE-Gewebe
entsprechend stärker. Diese Eigen-
Alles in allem: es verbessert die schaft macht die Lager empfindlicher
Schmierstoffzufuhr in die hoch belaste- gegen wechselseitig wirkende oder
te Zone und verlängert damit die Ge- hämmernde Belastungen, weshalb bei
brauchsdauer und/oder die Wartungs- solchen Anwendungsfälle besser die GFK + PTFE
intervalle. widerstandsfähigere Stahl/Stahl-Gleit-
paarung verwendet werden sollte.
Wartungsfreie, langlebige Der Wirkungsbereich der wartungs-
Gleitflächen freien Gelenklager und Gelenkköpfe
Freiheit, auch Wartungsfreiheit, hat erstreckt sich daher vor allem auf
ihren Preis. In diesem Fall aber nur Anwendungsfälle, bei denen
einmal, und das bei der Anschaffung.
Danach sparen die wartungsfreien • einseitig wirkende, auch hohe,
Gelenklager bzw. Gelenkköpfe das Belastungen auftreten,
bisschen mehr bei der Anschaffung • niedrigere und auch gleichbleibende
wieder ein – um ein Vielfaches – denn Reibung gefordert wird,
Kosten für Wartung fallen nicht an oder • Nachschmierung nicht möglich bzw.
halten sich in engen Grenzen. Und um nicht erwünscht ist.
Wartungsfreiheit in möglichst vielen
Anwendungsbereichen sicherzustellen,
fertigt SKF Gelenklager und Gelenk-
köpfe – zum Teil in Abhängigkeit von
der Größe – mit unterschiedlichen
Gleitpaarungen:

7
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Konstruktionsmerkmale Seite ............. 16 Seite ............. 57

Freie Werkstoffwahl Minimale Wartung


Frei wählen können Sie bei SKF auch ”Einbauen und vergessen” trifft bei
den Lagerwerkstoff! Im Normalfall sind SKF Gelenklagern und Gelenkköpfen
natürlich unsere Lager aus Wälzlager- oft zu, aber nicht immer. Denn viele
stahl immer die richtige Wahl. In Lagerungen sind Belastungen oder
schwieriger Umgebung kann der Ein- Umwelteinflüssen ausgesetzt, die ganz
satz unserer wartungsfreien Lager aus einfach nach Wartung schreien. SKF
nichtrostendem Stahl von Vorteil sein Lager tun dies vielleicht nicht ganz so
oder sollten Sie bei unserem Techni- laut. Warum? Weil wir für Sie fünf ver-
schen Beratungsservice sonstige Op- schiedene Gleitpaarungen parat hal-
Freie Werkstoffwahl
tionen anfragen. Sie sehen, bei SKF ten, und weil Sie unsere Lager auch Für den Normalfall die Lager aus Wälz-
müssen Sie sich keine Beschränkun- abgedichtet erhalten. Aber nicht nur lagerstahl und für den Einsatz in schwieri-
gen auferlegen und auch nicht – wie das, Sie erhalten von uns auch noch gem Umfeld die Lager aus nichtrostendem
so oft im Leben – Kompromisse ein- geeignete Schmierstoffe und für die Stahl.
gehen. meisten Fälle zusätzlich noch die zur
Abdichtung nötigen Dichtungen.
Mit oder ohne Dichtung
Auch bei Abdichtungen sind wir nach Umfangreiches Sortiment
beiden Seiten offen. Das heißt, die ge- Unser Sortiment bietet Lager ab 4 mm
bräuchlichsten Standardlager stehen Bohrung aufwärts und auch bei den
wahlweise mit oder ohne Abdichtung Gelenkköpfen decken wir den üblichen
zur Verfügung. Wir bieten Ihnen damit Bedarf fast vollständig ab. Mehr hier-
die Möglichkeit, viele Abdichtungspro- über auf den folgenden Seiten.
bleme mit Standardlagern platz- und
vor allem kostensparend zu lösen. Die
Mit oder ohne Dichtung
in die Stirnseiten des Außenringes Viele Abdichtungsprobleme lösen die abge-
integrierten zweilippigen Dichtungen dichteten Lagern platz- und kostengünstig.
schützen die Gleitflächen in normal- Sie beherrschen deshalb auch das SKF
verschmutztem Umfeld wirksam vor Sortiment.
Verunreinigungen. Liegen schwierige
Umgebungsbedingungen vor, sollten
Sie Lager mit den Hochleistungsdich-
tungen der Ausführung LS einsetzen +300
(‘ Seite 58). Sie erhöhen damit be-
trächtlich die Zuverlässigkeit der Lage-
rung insgesamt – ein Vorteil, der so- –50

wohl Ihnen als auch Ihrem Kunden


zugute kommt.

Großer zulässiger
Großer Temperaturbereich
Temperaturbereich Stahl/Stahl-Gelenklager vertragen
Nichts ist unmöglich. Das werden auch Temperaturen von –50 bis +300 °C.
Sie merken, wenn Sie meinen, Sie
hätten Temperaturprobleme. Mit SKF
Gelenklagern und Gelenkköpfen lösen
Sie fast jedes Problem, denn im Be-
reich von –50 bis +300 °C ist nichts
unmöglich.

N N
N SKF

Minimale Wartung
Das Multinut-Schmiersystem verlängert
drastisch die Wartungsintervalle der
Stahl/Stahl-Gelenklager.

8
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Produktübersicht Seite ............. 16 Seite ............. 57

Ein Sortiment sucht 1

seinesgleichen
Zum SKF Standardsortiment gehören
alle nachstehend genannten und auf
den Seiten 10 und 11 gezeigten

• wartungspflichtigen Radial-
Gelenklager
• wartungsfreien Radial-Gelenklager
• Schräg-Gelenklager
• Axial-Gelenklager
• wartungspflichtigen Stahl/Stahl-
Gelenkköpfe
• wartungspflichtigen Stahl/Bronze-
Gelenkköpfe
• wartungsfreien Gelenkköpfe.

Und wenn das Standardsortiment


nicht reicht, helfen wir auch mit
Sonderlagern weiter, vorausgesetzt,
die Stückzahl reicht aus, um eine wirt-
schaftliche Fertigung sicherzustellen.
Wir sorgen dann für eine spezielle
Konstruktion für den speziellen
Anwendungsfall. Mit anderen Worten:
Wir schrecken vor nichts zurück, damit
Sie vor nichts haltmachen müssen.

9
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Das Sortiment im Überblick Seite ............. 16 Seite ............. 57

GE .. E GE .. ES GEM .. ES GEG .. ES GEZ .. ES GEH .. ES

GE .. ES-2RS GEM .. ES-2RS GEG .. ES-2RS GEZ .. ES-2RS GEH .. ES-2RS


GE .. ES-2LS

Wartungspflichtige Radial-Gelenklager

GE .. C GE .. TXE-2LS GE .. TXGR GEC .. FSA GEP .. FS GEH .. C


GE .. TXG3E-2LS

GE .. CJ2 GE .. TXA-2LS GE .. TXG3A-2LS GEZ .. TXE-2RS GEC .. TXA-2RS GEH .. TXE-2LS

Wartungsfreie Radial-Gelenklager

Schräg-Gelenklager Axial-Gelenklager

GAC .. F GAC .. TX GAC .. SA GAZ .. SA GX .. F GX .. TX

Auf Anfrage Auf Anfrage Auf Anfrage Auf Anfrage

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1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Das Sortiment im Überblick Seite ............. 16 Seite ............. 57

SI(L) .. E SI(L) .. ES/ES-2RS SI(L)A .. ES-2RS SIJ .. ES SIR .. ES SIQG .. ES SI(L)KAC .. M 1


SA(L) .. E SA(L) .. ES/ES-2RS SA(L)A .. ES-2RS SA(L)KAC .. M

Wartungspflichtige Gelenkköpfe mit Anschlussgewinde

Nachsetz- Gleitschicht
zeichen
SC .. ES SCF .. ES
C Verbundwerkstoff
F Glasfaserverstärkter Kunststoff mit
PTFE-Zusätzen
TX PTFE-Gewebe, eingebettet in
Phenol- oder Epoxidharz

Ausführliche Informationen über die wartungsfreien Gleitflächen siehe Seite 73.

Kennzeichnung der wartungsfreien Gleitschichten Wartungspflichtige Gelenkköpfe


mit Anschweißende

Wartungsfreie Gelenkköpfe
mit Anschlussgewinde

SI(L) .. C SI(L) .. TXE-2LS SI(L)A .. TXE-2LS SI(L)KB .. F


SA(L) .. C SA(L) .. TXE-2LS SA(L)A .. TXE-2LS SA(L)KB .. F
Caption heading

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1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Einsatzbereiche Seite ............. 16 Seite ............. 57

Leistungsfähig in allen
Bereichen
Lange Gebrauchsdauer, hohe Zuver- Zu den Einsatzbereichen der war- Zeltdach
lässigkeit, geringer Wartungsaufwand tungsfreien Gelenklager und Gelenk- In einer außergewöhnlichen, dafür
und ein starkes Sortiment sind handfe- köpfe gehören unter anderem: aber weltbekannten Dachkonstruktion
ste Vorteile der SKF Gelenklager und versehen wartungspflichtige SKF
Gelenkköpfe. Da dies sowohl den • Transportketten, Stahl/Stahl-Gelenklager seit mehr als
Anwendern wie auch den Betreibern • Industrieroboter, dreißig Jahren ihren Dienst – im Zelt-
nutzt, haben SKF Gelenklager und • Textil- und Druckmaschinen, dach des Olympia-Stadions von
-köpfe ein breites Anwendungsfeld in • Schalthebel, München. Und das sogar wartungsfrei,
praktisch allen Industriebereichen • Verpackungs- und Nahrungsmittel- was keine Selbstverständlichkeit ist.
erobern können. Typische Anwen- maschinen aber auch Die Dachkonstruktion besteht aus
dungsfälle für die wartungspflichtigen • der Stahlwasserbau mit seinen viel- einer Anzahl vorgespannter Stahlseil-
Gelenklager und -köpfe sind z.B. fältigen Anwendungsfällen. netze. In den momentenfreien Knoten-
punkten dieses Netzwerks sind 225
• Stahlbau, SKF Gelenklager und Gelenkköpfe ganz normale SKF Stahl/Stahl-Gelenk-
• Krane, sind weltweit und praktisch überall im lager mit Bohrungsdurchmesser von
• Gabelstapler, Einsatz. Wir greifen hier nur einige 160 bis 300 mm eingesetzt. Die Kno-
• Hydraulikzylinder, bewährte Beispiele heraus: tenpunkte sind statisch belastet und
• Stabilisatoren, müssen nur gelegentlich Schwingun-
• Hütteneinrichtungen, gen der Dachkonstruktion zulassen.
• Walzwerkeinrichtungen und Kann es einen besseren Beweis für
• Gelenke aller Art und Ausführung in Ausdauer, Robustheit und Langlebig-
Bau- und Erdbewegungsmaschinen. keit geben?

Ein Knotenpunkt
der Zeltdach-
Konstruktion

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1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Einsatzbereiche Seite ............. 16 Seite ............. 57

Knickpendelgelenk und das Schmierstoffreservoir im


in einem Radlader Lager vergrößert. Probleme, die bisher 1
In der Knickpendelgelenklagerung bei Nichtbeachtung der Wartungs-
dieses Radladers sind drei SKF intervalle durch Mangelschmierung
Stahl/Stahl-Gelenklager mit Multinut- auftraten, sind damit aus der Welt
Schmiersystem im Einsatz. Im Knick- geschafft.
gelenk sorgen zwei Stahl/Stahl-Ge- Starke Eigenschaften zum Normal-
lenklager für die nötige Wendigkeit, tarif mit Vorteilen im Doppelpack:
während im Pendelgelenk ein Wesentlich längere Gebrauchsdauer
Stahl/Stahl-Lager mit Multinut- bei längeren Wartungsintervallen.
Schmiersystem in Zusammenarbeit mit
einer zylindrischen Gleitbuchse den
problemlosen Ausgleich von Gelände-
unebenheiten übernimmt und so die
gute Bodenhaftung der angetriebenen
Räder sicherstellt.
Bei SKF Gelenklagern mit Multinut-
Schmiersystem ist der Schmierstoff-
transport in die Lastzone verbessert

Knickpendelgelenk in einem Radlader

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1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Einsatzbereiche Seite ............. 16 Seite ............. 57

Wehrverschlüsse
Lkw-Federsattellagerung
Die Federsattellagerung einer Doppel-
achse hat die gleichmäßige Achslast-
verteilung auch auf unebenen Straßen
oder im Gelände sicherzustellen. Da-
bei ist sie hohen Belastungen und je
nach Untergrund schweren Stößen
und hochfrequenten Einstellbewegun-
gen ausgesetzt. Ihren Dienst versieht
sie, hinter den Reifen versteckt, an
schwer zugänglichen Stellen. Es ver-
steht sich von selbst, dass ein plötz-
licher Lagerschaden, der zudem eine
sofortige Reparatur vor Ort nötig
macht, hier ausgeschlossen sein
muss.
SKF Schräg-Gelenklager, paarweise
in O-Anordnung eingebaut, lassen der-
artige Schreckensszenarien gar nicht
aufkommen, denn sie sind das Non-
plusultra für diese Aufgabe. Sie ver- Wehrverschlüsse
kraften alles, was so im Betrieb anfällt, Staustufen mit Segmentwehr-
auch sind sie einfach zu montieren und verschlüssen sind eine
zu warten. Domäne der wartungsfreien
SKF Großgelenklager. Ent-
sprechend lang ist auch die
Referenzliste, die heute schon
über 3 000 Einbaustellen zählt.
Hier gleichen sie als Hauptstützlager
Achsversatz, temperaturbedingte
Längenänderungen, elastische Ver-
formungen der Verschlusskörper oder
Tragarme sowie durch Setzvorgänge
Lkw-Federsattellagerung bedingte Pfeilerneigungen zwangfrei
aus. Sie verkraften die vom Wasser-
druck ausgehenden hohen Radialbe-
lastungen ebenso gut wie die durch die
Schrägstellung der Stützarme beding-
ten Axialkräfte.
Aber nicht nur als statisch hochbela-
stete Stützlager tun sie ihren Dienst,
auch in den häufig bewegten Anlenk-
stellen der Hub- und Plungerzylinder
sowie der Klappen sind sie im Einsatz.

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1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Einsatzbereiche Seite ............. 16 Seite ............. 57

Hydraulik- und In Pneumatikzylindern für Arbeits- Zeitungstransportkette


Pneumatik- drücke bis ca. 1 MPa kommen haupt- In Zeitungsdruckereien ist Geschwin- 1
zylinder sächlich Stahl/Bronze-Gelenkköpfe digkeit gefragt, nicht nur beim
Dies ist das bevor- aber auch wartungsfreie Gelenkköpfe Drucken, sondern auch beim Trans-
zugte Einsatz- am Kolbenstangenende zum Einsatz. portieren der Zeitungen. Das Trans-
gebiet der war- Am anderen, dem Fußende, versehen portsystem von der Druckmaschine
tungspflichtigen vielfach unsere Gelenkköpfe mit An- zum Versand ist deshalb von wesent-
SKF Stahl/Stahl- schweißende ihren Dienst. licher Bedeutung für die rechtzeitige
und Stahl/Bronze- Auslieferung.
Gelenkköpfe. Sie Die endlose Transportkette ist ein
ermöglichen hier das gelenkige solches Transportsystem. Sie besteht
Ankoppeln der Zylinder an ihren aus einer Vielzahl von Einzelgliedern,
Gegenstücken und erlauben die Über- die gelenkig und wartungsfrei mitein-
tragung hoher mechanischer Kräfte. ander verbunden sein müssen. Im vor-
Bei den Hydraulikzylindern, z.B. liegenden Fall sind es über 1 000 war-
nach DIN 24336, kommen am Stan- tungsfreie SKF Gelenklager GEH 10 C.
genkopfende vor allem die klemmba- Sie erfüllen die Forderungen nach
ren Stahl/Stahl-Gelenkköpfe mit Innen- absoluter Wartungsfreiheit, und das
gewinde und am anderen Ende die Tag für Tag seit vielen Jahren.
Stahl/Stahl-Gelenkköpfe mit An-
schweißende zum Einsatz. Die Hydrau-
likzylinder selbst findet man in allen
Arten von Baumaschinen, Landma-
schinen, Hubwagen, Hebebühnen,
Pressen von Recyclinganlagen und
sonstigen hoch belasteten Betäti-
gungssystemen.

Zeitungs-
Betätigungs- transportkette
zylinder in einem
Hydraulikbagger Lkw-Federsattellagerung

15
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Tragfähigkeit Seite ............. 57

Bestimmung der Lagergröße

Tragzahlen mische Tragzahl C basiert auf dem das Lager durch die umgebenden Bau-
von der Gleitpaarung abhängigen teile hinreichend abgestützt wird. Um
Tragzahlen für Gelenklager und Ge- spezifischen Belastungskennwert K die statische Tragzahl voll ausnützen
lenkköpfe sind nicht genormt und des- (‘ Tabelle 4 , Seite 21) und der effek- zu können, müssen für Bolzen und Ge-
halb auch nicht einheitlich definiert. Da tiven projizierten Gleitfläche. häuse hochfeste Werkstoffe verwendet
die verschiedenen Hersteller von un- werden. Zu berücksichtigen ist die sta-
terschiedlichen Definitionen ausgehen, Statische Tragzahl tische Tragzahl auch bei dynamisch
können Tragzahlangaben eines Her- Die statische Tragzahl C0 gibt die beanspruchten Lagern, sobald zusätz-
stellers auch nicht mit denen eines an- höchste zulässige Belastung an, lich starke Stöße auftreten. Die Ge-
deren Herstellers verglichen werden. wenn keine Relativbewegungen zwi- samtbelastung darf in diesem Fall die
schen den Gleitflächen stattfinden statische Tragzahl nicht übersteigen.
Dynamische Tragzahl (‘ Bild 2 ). Bei einem Gelenkkopf ist für die sta-
Die dynamische Tragzahl C geht als Bei einem Lager ist hierunter diejeni- tische Tragfähigkeit die Festigkeit des
Kennwert – zusammen mit anderen ge Belastung zu verstehen, die es bei Stangenkopfes bei Raumtemperatur
Einflussgrößen – in die Berechnung Raumtemperatur aufnehmen kann, und unveränderlicher Belastung in
der nominellen Gebrauchsdauer ein. ohne dass seine Funktionsfähigkeit Richtung der Schaftachse maßgebend.
Sie gibt die höchste, bei Raumtempe- durch unzulässige Verformungen, Die statische Tragzahl C0 weist für die-
ratur zulässige Belastung an, wenn Ringbruch oder Beschädigung der sen Fall eine mindestens 1,2-fache
sich die Gleitflächen relativ zueinander Gleitflächen beeinträchtigt wird. Sie Sicherheit gegenüber der Streck-
bewegen (‘ Bild 1 ). Die im Einzelfall basiert auf dem von der Gleitpaarung grenze des Stangenkopf-Werkstoffes
zulässige Belastung ist dabei stets im abhängigen spezifischen Belastungs- auf.
Zusammenhang mit der gewünschten kennwert K0 (‘ Tabelle 4 , Seite 21)
Gebrauchsdauer zu sehen. Die in den und der effektiven projizierten Gleit-
Produkttabellen angegebene dyna- fläche. Dabei wird vorausgesetzt, dass

Dynamische Lagerbelastung Statische Lagerbelastung Schwenkwinkel

Bild 1 Bild 2 Bild 3

β
1
3 0
2
4
ϕ
ϕ = Schwenkwinkel = 2 β
Eine vollständige Schwenkbewegung entspricht 4 β,
Weg von Punkt 0 nach Punkt 4.

16
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Nominelle Gebrauchsdauer Seite ............. 57

Nominelle Die nominelle Gebrauchsdauer ist


ein Richtwert, der von der Mehrzahl
Gebrauchsdauer einer größeren Menge offensichtlich
Bei den Gelenklagern bzw. -köpfen bil- gleicher Lager unter Prüffeldbedingun-
det sich im Gegensatz zu hydrodyna- gen erreicht oder überschritten wird.
mischen Gleitlagern kein Schmierfilm Die praktische Erfahrung zeigt
aus, der die beiden Gleitflächen voll- jedoch, dass die tatsächlich erreichte 2
ständig trennt. Sie unterliegen daher Gebrauchsdauer von offensichtlich
bei dynamischer Beanspruchung gleichen Lagern unter völlig gleichen
einem natürlichen Verschleiß, durch Betriebsbedingungen unterschiedlich
den sich die Lagerluft vergrößert. ist. Dies gilt für Laborversuche, ganz Ermittlung der nominellen
Als Gebrauchsdauer wird die Be- besonders aber auch für den prak- Gebrauchsdauer
triebszeit unter Prüffeldbedingungen tischen Einsatz, da die Gebrauchs- Bequem, schnell und einfach ermitteln
bis zu dem Zeitpunkt verstanden, in dauer von den jeweiligen Betriebsbe- Sie die nominelle Gebrauchsdauer
dem eines der in Tabelle 1 genann- dingungen vor Ort abhängt. Dazu oder die erforderliche Lagergröße,
ten Endkriterien für die Gebrauchs- zählen neben Größe und Art der Be- wenn Sie mit dem ”Interaktiven SKF
dauer erfüllt ist. Sie wird in Betriebs- lastung noch andere, teilweise nur Lagerungskatalog” arbeiten. Das dort
stunden oder in Anzahl Schwenkbewe- schwer oder überhaupt nicht erfass- hinterlegte Rechenprogramm erledigt
gungen angegeben (‘ Bild 3 ). Dabei bare Einflussgrößen, wie Verschmut- das für Sie mit einigen Mausklicks. Die
unterscheidet man zwischen der nomi- zung, Korrosion, hochfrequente Last- notwendigen Produktdaten werden
nellen Gebrauchsdauer und der tat- und Bewegungszyklen oder Stöße. durch Auswahl eines Lagers bzw.
sächlich erreichten Gebrauchsdauer. Gelenkkopfes in der Produkttabelle
aufgerufen. Sie müssen lediglich die
Betriebsdaten eingeben.
Den ”Interaktiven SKF Lagerungs-
katalog” erhalten Sie bei uns bzw. bei
Ihrem SKF Vertragshändler auf CD-
ROM oder rufen ihn über unsere
Homepage www.skf.com auf.

Endkriterien für die nominelle Gebrauchsdauer unter Prüffeldbedingungen

Tabelle 1
Gleitpaarung Endkriterien
Zunahme der Erreichen der
Lagerluft Reibungszahl µ
– mm –

Stahl/Stahl > 0,004 dk1) 0,20


1)
Stahl/Bronze > 0,004 dk 0,25
Hartchrom/Verbundwerkstoff
einseitig wirkende Belastung 0,2 0,20
wechselseitig wirkende Belastung 0,4 0,20

Hartchrom bzw. Stahl/PTFE-Gewebe


einseitig wirkende Belastung 0,3 0,20
wechselseitig wirkende Belastung 0,6 0,20
Hartchrom bzw. Stahl/GFK + PTFE von Bauart und 0,25
Größe abhängig
1)
dk = Kugeldurchmesser am Innenring

17
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Seite ............. 4 Belastungen Seite ............. 57

Radiale Belastung
Belastungen Äquivalente dynamische Bild 4
Belastung
Bei Belastungen unterscheidet man Wenn die Belastung bei

• nach der Belastungsrichtung • Radial- und Schräg-Gelenklagern


zwischen rein radial
– radialen Belastungen • Axiallagern rein axial
(‘ Bild 4 ) • Gelenkköpfen rein radial und außer-
– axialen Belastungen dem in Richtung der Schaftachse
(‘ Bild 5 )
Axiale Belastung Bild 5
– kombinierten Belastungen wirkt und in ihrer Größe unveränderlich
(‘ Bild 6 ) ist, kann sie unmittelbar in die Gleichung
• nach der Wirkungsweise zwischen für die spezifische Belastung p einge-
– einseitig wirkenden Belastungen (‘ setzt werden (‘ Seite 21). In allen
Bild 7 ), d.h. die Belastungs- anderen Fällen muss zunächst eine
richtung bleibt immer gleich und äquivalente dynamische Belastung P
die Lastzone liegt immer im berechnet werden. Bei in der Größe
gleichen Lagerabschnitt. veränderlichen Belastungen ist
– wechselseitig wirkenden Bela- entsprechend den Angaben im
stungen (‘ Bild 8 ), d.h. die Be- Abschnitt ”Veränderliche Belastung
Kombinierte Bild 6
lastungsrichtung kehrt um und die und Gleitgeschwindigkeit” zu verfahren Belastung
gegenüberliegenden Zonen im (‘ Seite 29).
Lager werden abwechselnd be-
und entlastet.
• nach der Art der Beanspruchung
zwischen
– dynamischen Belastungen, d.h.
wenn im Lager unter Last Gleit-
bewegungen stattfinden, und
– statischen Belastungen, d.h. wenn
Einseitig wirkende Bild 7
im Lager unter Last keine Belastung
Bewegungen auftreten.

Wechselseitig wir- Bild 8


kende Belastung

18
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Belastungen Seite ............. 57

Radial-Gelenklager Schräg- Bild 9 Axial-Gelenklager Bild 10


Radial-Gelenklager können zusätzlich Gelenklager Axiallager können
zu einer Radialbelastung Fr bis zu Wenn die resultie- zusätzlich zu Axial-
einem gewissen Verhältnis auch eine rende Belastung belastungen auch
gleichzeitig wirkende Axialbelastung Fa (‘ Bild 9 ) in der Radialbelastungen
aufnehmen (‘ Bild 6 ). Wenn die Größe unveränder- aufnehmen, die
resultierende Belastung in der Größe lich ist, gilt: jedoch nicht größer 2
unveränderlich ist, gilt: sein dürfen als 50 %
P = y Fr der gleichzeitig wir-
P = y Fr kenden Axialbela-
Kombiniert Kombiniert bela-
Hierin sind belastetes Schräg- stung (‘ Bild 10 ). stetes Axial-
Hierin sind P die äquivalente Gelenklager Wenn die resultie- Gelenklager
P die äquivalente dynamische dynamische rende Belastung in
Belastung, kN Belastung, kN der Größe unverän-
Fr die Radialkomponente der Fr die Radialkomponente der derlich ist, gilt:
Belastung, kN Belastung, kN
y ein vom Belastungsverhältnis Fa/Fr y ein vom Belastungsverhältnis Fa/Fr P = y Fa
abhängiger Faktor abhängiger Faktor
– für wartungspflichtige Lager (‘ Diagramm 3 ) Hierin sind
(‘ Diagramm 1 ) P die äquivalente dynamische
– für wartungsfreie Lager Belastung, kN
(‘ Diagramm 2 ) Fa die Axialkomponente der
Belastung, kN
y ein vom Belastungsverhältnis Fr/Fa
abhängiger Faktor
Diagramm 1 (‘ Diagramm 4 )

3
y
2,5

1,5

1
0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25
Fa
Fr

Faktor y für wartungspflichtige


Radial-Gelenklager

Faktor y für wartungsfreie


Radial-Gelenklager Faktor y für Schräg-Gelenklager Faktor y für Axial-Gelenklager

Diagramm 2 Diagramm 3 Diagramm 4

2
2,5 2,5
y y y
Übrige Reihen
2,25 2,25 1,75
2 2

1,75 1,5
1,75
Reihe
1,5 GEP .. FS 1,5
1,25
1,25 1,25
1 1 1
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0 0,5 1 1,5 2 0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5
Fa Bei Fa/Fr > 2 sollte ein Fa Bei Fr/Fa > 0,5 sollte ein Fr
Fr Axial-Gelenklager gewählt oder Fr Schräg-Gelenklager gewählt oder Fa
der technische SKF Beratungsservice unser technischer SKF Beratungsservice
eingeschaltet werden. eingeschaltet werden.

19
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Seite ............. 4 Belastungen Seite ............. 57

Äquivalente statische Belastung Belastbarkeit der Gelenkköpfe Bild 11


Werden Gelenklager und Gelenkköpfe Gelenkköpfe sind zur Aufnahme radia-
im Stillstand oder bei geringen Einstell- ler Belastungen in Richtung der Achse
bewegungen belastet, dann ist die zu- des Stangenkopfschaftes bestimmt.
lässige Belastung nicht durch den Ver- Treten Belastungen quer zur Schaft-
schleiß, sondern durch die Festigkeit achse auf (‘ Bild 11 ) wird die maximal
der Gleitschicht bzw. des Stangenkop- zulässige Belastung des Gelenkkopfes
fes begrenzt. Setzt sich die statische durch die zusätzlichen Biege-
Belastung aus einer Radial- und einer spannungen im Schaft reduziert. Bei
Axialbelastung zusammen, muss sie in der Überprüfung ist der Einfluss der
eine äquivalente Belastung umgerech- nach Bauart und Größe unterschied-
net werden. Dies geschieht analog zur lichen Stangenkopf-Werkstoffe zu
Berechnung der äquivalenten dynami- berücksichtigen.
schen Belastung. Für Radial- und In keinem Fall sollten die schräg
Schräg-Gelenklager gilt: bzw. quer zum Schaft gerichteten Be-
Kombiniert belasteter Gelenkkopf
lastungen den Wert 0,1 C0 überstei-
P0 = y Fr gen. Liegen höhere Belastungen vor,
empfehlen wir einen größeren Gelenk-
und für die Axial-Gelenklager gilt: kopf zu wählen.
Die in Richtung der Schaftachse
P0 = y Fa zulässige Belastung eines Gelenk-
kopfes kann ermittelt werden aus
Hierin sind
P0 die äquivalente statische Pzul = C0 b2 b6
Belastung, kN
Fr die Radialkomponente der Hierin sind
Belastung, kN Pzul die zulässige Belastung, kN
Fa die Axialkomponente der C0 die statische Tragzahl, kN
Belastung, kN b2 der Temperaturfaktor
y ein vom Belastungsverhältnis Fr/Fa • für wartungspflichtige
bzw. Fa/Fr abhängiger Faktor Gelenkköpfe
– für wartungspflichtige Radiallager (‘ Tabelle 5 , Seite 24)
(‘ Diagramm 1 , Seite 19) • für wartungsfreie Gelenkköpfe Faktor b6 für die Art der Gelenkkopf-
– für wartungsfreie Radiallager mit der Gleitpaarung Belastung
(‘ Diagramm 2 , Seite 19) – Hartchrom/Verbundwerkstoff
– für Schräg-Gelenklager (‘ Diagramm 16 , Seite 26) Tabelle 2
(‘ Diagramm 3 , Seite 19) – Hartchrom bzw. Stahl/GFK + Art der Belastung Faktor
– für Axial-Gelenklager PTFE b6
(‘ Diagramm 4 , Seite 19) (‘ Diagramm 17 , Seite 27)
– Hartchrom bzw. Stahl/PTFE- Unveränderlich
Gewebe + Fr
(‘ Diagramm 18 , Seite 28)
b6 ein Faktor für die Art der 1
Belastung (‘ Tabelle 2 )
Schwellend
+ Fr

0,5
(0,35)
Wechselnd
+ Fr
0,5
– Fr (0,35)

Die Werte in Klammern gelten für Stangenköpfe


mit Schmierloch oder -nippel.

20
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Bestimmung der Lagergröße Seite ............. 57

Erforderliche Ergibt die Überprüfung anhand der Spezifische Lagerbelastung


pv-Diagramme, dass die vorgesehene Die Größe der spezifischen
Lagergröße Lager- oder Gelenkkopfgröße einge- Lagerbelastung wird ermittelt aus
setzt werden kann, wird anschließend
Zur Bestimmung der erforderlichen die zu erwartende nominelle Ge-
P
Lagergröße muss die im vorliegenden brauchsdauer berechnet. Ist die er- p = K ––
Einsatzfall geforderte Gebrauchsdauer rechnete Gebrauchsdauer kleiner als C 2
bekannt sein. Sie ist normalerweise die geforderte Gebrauchsdauer, dann
abhängig von der Maschinenart, den muss ein größeres Lager oder ein Hierin sind
Betriebsbedingungen und den Anfor- größerer Gelenkkopf ausgewählt und p die dynamische spezifische Lager-
derungen an die Betriebssicherheit. die Berechnung wiederholt werden. belastung, N/mm2
Für eine erste Überschlagsrechnung Ergibt dagegen die erste Überprü- K ein der dynamischen Tragzahl
kann anhand der in Tabelle 3 ange- fung, dass der pv-Bereich mit der vor- zugeordneter Belastungskennwert,
gebenen Richtwerte für das Bela- gesehenen Lagergröße überschritten N/mm2 (‘ Tabelle 4 )
stungsverhältnis C/P die erforderliche wird, ist ein Gelenklager bzw. Gelenk- P die äquivalente dynamische Lager-
dynamische Tragzahl C ermittelt und kopf mit höherer Tragfähigkeit auszu- belastung, kN
damit eine geeignete Lager- bzw. wählen. C die dynamische Tragzahl, kN
Gelenkkopfgröße aus den Produkt- Häufig ist die Lagergröße bereits
tabellen ausgewählt werden. aufgrund der Abmessungen der umge-
Ob die vorgesehene Lagergröße bei benden Bauteile weitgehend vorge- Mittlere Gleitgeschwindigkeit
der vorliegenden Belastung und Gleit- geben. In solchen Fällen sollte sofort Die mittlere Gleitgeschwindigkeit ergibt
geschwindigkeit zulässig ist, kann in mit der Überprüfung anhand der pv- sich bei kontinuierlicher Bewegung aus
Abhängigkeit von der Gleitpaarung Diagramme begonnen werden.
anhand der auf den Seiten 22 und 23 v = 5,82 · 10–7 dm β f
aufgeführten Diagramme 5 bis 10
ermittelt werden. Die dazu benötigte Hierin sind
spezifische Lagerbelastung p und die v die mittl. Gleitgeschwindigkeit, m/s
mittlere Gleitgeschwindigkeit v werden Bei nicht kontinuierlichem Betrieb
nach den Angaben in den folgenden ist die mittlere Geschwindigkeit
Abschnitten berechnet. während eines Bewegungsablau-
fes zugrunde zu legen.
dm der mittlere Durchmesser am
Richtwerte für das Belastungs- Innenring bzw. an der Wellen-
verhältnis C/P Belastungskennwerte scheibe, mm
dm = dk bei Radiallagern,
Tabelle 3 Tabelle 4 dm = 0,9 dk bei Schräglagern,
Gleitpaarung Belastungs- Gleitpaarung Belastungs- dm = 0,7 dk bei Axiallagern
verhältnis kennwert β der halbe Schwenkwinkel, Grad
C/P dyn. stat.
K K0 (‘ Bild 3 , Seite 16)
Für Drehbewegungen gilt β = 90°.
Stahl/Stahl 2 – N/mm2 f die Schwenkfrequenz bzw. Dreh-
Stahl/Bronze 2 zahl, min–1
Stahl/Stahl
Hartchrom/Verbund- Metrische Lager 100 500 Bei nicht kontinuierlicher Bewegung
werkstoff 1,6 Zoll-Lager 100 300
wird meist der Schwenkwinkel pro Zeit
Hartchrom/PTFE- Stahl/Bronze 50 80 angegeben. In diesem Fall ergibt sich
Gewebe 2
Stahl/PTFE-Gewebe 2 Hartchrom/Verbund- die mittlere Gleitgeschwindigkeit aus
werkstoff 100 250
Hartchrom/GFK + PTFE
Reihe GAC .. F 1,25 Hartchrom/PTFE- ϕ
Reihe GX .. F 1,25 Gewebe 300 500 v = 8,73 · 10–6 dm ––
Reihe GEP .. FS 1,6 Stahl/PTFE-Gewebe 300 500 t

Stahl/GFK + PTFE Hartchrom/GFK + PTFE


Reihe GEC .. FSA 1,6 Reihe GAC .. F 50 80 Hierin sind
Gelenkköpfe 1,25 Reihe GX .. F 50 80 ϕ der Schwenkwinkel (= 2 β), Grad
Reihe GEP .. FS 80 120
t die Zeit, während der der Schwenk-
Stahl/GFK + PTFE winkel durchlaufen wird, s
Reihe GEC .. FSA 80 120
Gelenkköpfe 50 80

21
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Bestimmung der Lagergröße Seite ............. 57

Diagramm 5 pv-Betriebsbereiche – Gleitpaarung


Stahl/Stahl
Erklärung der Betriebsbereiche siehe
200 Hinweis 1
p
N/mm2
100
IV

50

20
II I III
10

1
0,0001 0,001 0,002 0,005 0,01 0,02 0,05 0,1 0,2 0,5
v m/s

Diagramm 6 pv-Betriebsbereiche – Gleitpaarung


Stahl/Bronze
Erklärung der Betriebsbereiche siehe
Hinweis 1
100
p
N/mm2
50

20

10

5
II I III
2

1
0,0001 0,001 0,002 0,005 0,01 0,02 0,05 0,1 0,2 0,5
v m/s

Diagramm 7 pv-Betriebsbereiche – Gleitpaarung


Hartchrom/Verbundwerkstoff
Erklärung der Betriebsbereiche siehe
Hinweis 2

200
p
N/mm2 Hinweis 1
100 I Gültigkeitsbereich der Gebrauchs-
dauergleichung.
50 II Quasi-statischer Bereich; vor
Anwendung der Gebrauchsdauer-
gleichung Rücksprache erforderlich.
II I III III Möglicher Einsatzbereich, z.B. bei
20
sehr guter Schmierung; vor
Anwendung der Gebrauchdauer-
10
gleichung Rücksprache erforderlich.
IV Erweiterter Gültigkeitsbereich der
5 Gebrauchsdauergleichung bei aus-
0,0001 0,001 0,002 0,005 0,01 0,02 0,05 0,1 0,2 0,5 1,0 schließlich wechselseitig wirkender
v m/s Belastung.

22
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pv-Betriebsbereiche – Gleitpaarung Diagramm 8


Hartchrom bzw. Stahl/PTFE-Gewebe
Erklärung der Betriebsbereiche siehe
Hinweis 2 500
p
N/mm2
200

100
2

50

20

II I III
10

5
0,0001 0,001 0,002 0,005 0,01 0,02 0,05 0,1 0,2 0,5
v m/s

pv-Betriebsbereiche – Gleitpaarung Diagramm 9


Hartchrom bzw. Stahl/GFK + PTFE,
Ausführungen FS und FSA
Erklärung der Betriebsbereiche siehe
Hinweis 2
p 120
N/mm2
100

III
50

II I
20

10

5
0,0001 0,001 0,002 0,005 0,01 0,02 0,05 0,1 0,2
v m/s

pv-Betriebsbereiche – Gleitpaarung Diagramm 10


Hartchrom/GFK + PTFE, Ausführung F
Erklärung der Betriebsbereiche siehe
Hinweis 2

Hinweis 2 100
p
I Gültigkeitsbereich der Gebrauchs- N/mm2
dauergleichung. 50
II Quasi-statischer Bereich; III
Gebrauchsdauergleichung mit
Einschränkungen anwendbar 20
(Siehe auch Hinweis bei I
II
”Nominelle Gebrauchsdauer”).
10
III Möglicher Einsatzbereich, z.B. bei
sehr guter Wärmeabfuhr; vor
Anwendung der Gebrauchdauer- 5
gleichung Rücksprache erforderlich. 0,0001 0,001 0,002 0,005 0,01 0,02 0,05 0,1 0,2
v m/s

23
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Temperatur-
faktor b2 für
Tabelle 5 Nominelle
Gleitpaarungen
Stahl/Stahl und
Betriebs-
temperatur
Temperatur-
faktor
Gebrauchsdauer
Stahl/Bronze über bis b2
°C – Wartungspflichtige
Gleitpaarungen Stahl/Stahl
– 120 1,0 und Stahl/Bronze
120 160 0,9
Bei Initialschmierung gilt:
160 180 0,8
180 – Bitte bei der Technischen
Beratung rückfragen
330
Gh = b1 b2 b3 b4 b5 –––––
p2,5 v

und bei regelmäßiger Nachschmierung:


Es sind außerdem die folgenden Temperatur-Grenzwerte zu beachten
80 °C Bei Lagern der Reihe GEZ .. ES-2RS
(Dichtungen aus Polyurethan)
130 °C Bei abgedichteten Lagern der übrigen Reihen GhN = Gh fβ fH
(Dichtungen aus Polyesterelatomer)
120 °C Bei mit Standardfetten geschmierten Lagern
bzw.
Gleitfaktor b3 für Diagramm 11
Gleitpaarungen GN = 60 f GhN
Stahl/Stahl und
Stahl/Bronze Hierin sind
Gh die nominelle Gebrauchsdauer
bei Initialschmierung, Betriebs-
5 stunden
GhN die nominelle Gebrauchsdauer
b3
bei regelmäßiger Nachschmierung,
Betriebsstunden
2 GN die nominelle Gebrauchsdauer
bei regelmäßiger Nachschmierung,
Anzahl Schwenkbewegungen
1 b1 der Lastrichtungsfaktor,
10 20 50 100 200 500
b1 = 1 bei einseitig wirkender
d k mm
Belastung
b1 = 2 bei wechselseitig wirken-
der Belastung
b2 der Temperaturfaktor
(‘ Tabelle 5 )
b3 der Gleitfaktor
Geschwindigkeits- Diagramm 12
faktor b4 für (‘ Diagramm 11 )
Gleitpaarungen b4 der Geschwindigkeitsfaktor
Stahl/Stahl und (‘ Diagramm 12 )
Stahl/Bronze 15 b5 der Schwenkwinkelfaktor; siehe
b4 Stahl/Bronze
auch Anmerkungen unter
10
”Hinweis” (‘ Diagramm 13 )
Stahl/Stahl f die Schwenkfrequenz, min–1
5

1
0,002 0,005 0,01 0,02 0,05 0,1
v m/s

24
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Nominelle Gebrauchsdauer Seite ............. 57

Diagramm 13 Schwenkwinkel-
fβ der Nachschmierfaktor, abhängig faktor b5 für
von β; siehe auch Anmerkungen Gleitpaarungen
unter ”Hinweis” (‘Diagramm 14 ) Stahl/Stahl und
fH der Nachschmierfaktor, abhängig Stahl/Bronze
10
von der Häufigkeit
(‘ Diagramm 15 ) b5
p die spezifische Lagerbelastung, 2
2
N/mm (bei p < 10 N/mm2 ist 5
p = 10 N/mm2 einzusetzen)
v die mittl. Gleitgeschwindigkeit, m/s
I

Wird die gewünschte Gebrauchsdauer 2


nicht erreicht, sind die Wartungsinter-
valle zu verkürzen (Schmierfrist N,
‘ Diagramm 15 ) bzw. ist ein größeres 1
5 10 20 45
Lager zu wählen. β°

Bei halbem Schwenkwinkel β kleiner 5 ° ist mit dem b5-Wert für β = 5 ° zu rechnen.

Diagramm 14 Nachschmier-
faktor fb, abhängig
6
vom halben
Schwenkwinkel β

für Gleitpaarungen
5 Stahl/Stahl und
Stahl/Bronze
4

I
3

Hinweis 2
SKF Stahl/Stahl-Gelenklager ab
150 mm Außendurchmesser wer- 1
den serienmäßig mit Multinut-
Schmiersystem in der Außenring-
Gleitfläche gefertigt (‘ Seite 6). 5 10 15 20
β°
Der durch das Multinut-
Schmiersystem vergrößerte Bei halbem Schwenkwinkel β kleiner 5 ° ist mit 0,5 fβ für β = 5 ° zu rechnen.

Fettvorrat im Lager bringt Vorteile


insbesondere bei einseitig wirken- Nachschmier-
Diagramm 15
der Belastung mit sich und verlän- 6
faktor fH, abhängig
gert die Schmierfristen, vor allem von Nachschmier-
fH
aber die Gebrauchsdauer. häufigkeit für
5 Gleitpaarungen
Diese Vorteile werden in der Stahl/Stahl und
Gebrauchsdauerberechnung durch Stahl/Bronze
den in den Diagrammen 13 und 4

14 farblich gekennzeichneten,
erweiterten Gültigkeitsbereich I für 3
– den Schwenkwinkelfaktor b5 und
– den Nachschmierfaktor fβ 2
berücksichtigt. Bei den Lagern mit
Multinut-Schmiersystem können 1
für b5 und fβ Werte bis zur oberen
Grenzlinie des Bereichs gewählt
0
werden. 1 10 20 30 40 50
H
Die Nachschmierhäufigkeit H ist definiert als Verhältnis von nomineller
Gebrauchsdauer Gh zu Schmierfrist N (in Stunden) entsprechend der Gleichung
H = Gh/N. Für H < 5 können näherungsweise die durch die gestrichelte Linie
angegebenen fH-Werte verwendet werden.

25
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Lastrichtungs- Tabelle 6
faktor b1 Wartungsfreie Gleitpaarung
für Gleitpaarung Art der Belastung Faktor Zulässige Hartchrom/Verbundwerkstoff
Hartchrom/ b1 spezifische
Verbundwerkstoff Lagerbelastung2)
Die nominelle Gebrauchsdauer für
– – N/mm2 Gelenklager und Gelenkköpfe mit der
Gleitpaarung Hartchrom/Verbundwerk-
Konstante Belastung1) stoff ergibt sich aus:
Einseitig wirkend 1 –
Veränderliche Belastung 1 400
Wechselseitig oder schwellend Gh = b1 b2 –––––
wirkend, bei einer Lastfrequenz p1,3 v
bis 0,5 Hz 0,4 40 bis 60
über 0,5 bis 5 Hz 0,2 25 bis 40
bzw.

1)
G = 60 f Gh
Bei konstanter Belastung, Schwenkfrequenzen über 300 min–1 und sehr kleinen
Gleitwegen kann wegen der möglichen Werkstoffermüdung nicht mehr b1 = 1
eingesetzt werden. In diesem Fall bitten wir unseren technischen Beratungsservice
einzuschalten. Hierin sind
2)
Je nach Anwendungsfall auftretende Massenkräfte sind zusätzlich zu berück-
sichtigen. G die nominelle Gebrauchsdauer,
Anzahl Schwenkbewegungen
Gh die nominelle Gebrauchsdauer,
Temperatur- Diagramm 16
faktor b2 Betriebsstunden
für Gleitpaarung b1 der Lastrichtungsfaktor
Hartchrom/ (‘ Tabelle 6 )
Verbundwerkstoff 1,0 b2 der Temperaturfaktor
b2 (‘ Diagramm 16 )
0,8
f die Schwenkfrequenz, min–1
0,6 p die spez. Lagerbelastung, N/mm2
v die mittl. Gleitgeschwindigkeit, m/s
0,4

0,2

0 20 40 60 80 100 120 140 160


t °C

Hinweis
Die Berechnung der Gebrauchs-
dauer berücksichtigt lediglich den
Einfluss der Belastung und der
Gleitgeschwindigkeit. Liegen diese
sehr niedrig, ergeben sich sehr
hohe Werte für die nominelle Ge-
brauchsdauer. Da jedoch mit zu-
nehmender Betriebsdauer andere
Betriebsbedingungen, wie Ver-
schmutzung, eindringende Feuch-
tigkeit oder Korrosion, an Bedeu-
tung gewinnen, werden in der
Praxis die rechnerischen
Gebrauchsdauerwerte vielfach
nicht erreicht.

26
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Tabelle 7 Lastrichtungs-
Wartungsfreie Gleitpaarung faktor b1
Hartchrom bzw. Stahl/GFK+ Art der Belastung Faktor Zulässige für Gleitpaarung
PTFE b1 spezifische Hartchrom bzw.
Lagerbelastung2) Stahl/GFK + PTFE
Die nominelle Gebrauchsdauer für – – N/mm2
Gelenklager und Gelenkköpfe mit der
Gleitpaarung Hartchrom bzw. Konstante Belastung1) 2
Stahl/GFK + PTFE ergibt sich aus: Einseitig wirkend 1 –
Veränderliche Belastung
KM Wechselseitig oder schwellend
Gh = b1 b2 b3 –––– wirkend, bei einer Lastfrequenz
pv bis 0,5 Hz 0,25 25 bis 40
über 0,5 bis 5 Hz 0,1 15 bis 25

bzw.
1)
Bei konstanter Belastung, Schwenkfrequenzen über 300 min–1 und sehr kleinen
G = 60 f Gh Gleitwegen kann wegen der möglichen Werkstoffermüdung nicht mehr b1 = 1
eingesetzt werden. In diesem Fall bitten wir unseren technischen Beratungsservice
einzuschalten.
2)
Je nach Anwendungsfall auftretende Massenkräfte sind zusätzlich zu berück-
Hierin sind sichtigen.
G die nominelle Gebrauchsdauer,
Anzahl Schwenkbewegungen
Diagramm 17 Temperatur-
Gh die nominelle Gebrauchsdauer, faktor b2
Betriebsstunden 1,0 für Gleitpaarung
b1 der Lastrichtungsfaktor b2 Hartchrom bzw.
(‘ Tabelle 7 ) Stahl/GFK + PTFE
0,8

b2 der Temperaturfaktor (‘ Diagramm 0,6


17 )
b3 der Gleitfaktor (‘ Tabelle 8 ) 0,4
KM eine Werkstoffkonstante
Gleitfaktor (‘ Tabelle 8 ) 0,2

f die Schwenkfrequenz, min–1


p die spez. Lagerbelastung, N/mm2 0 20 40 60 80
t °C
100

v die mittl. Gleitgeschwindigkeit, m/s

Tabelle 8 Gleitfaktor b3
Hinweis und Werkstoff-
1. Die nach der vorstehenden Glei- Lagerart Bohrung Gleit- Werkstoff- konstante KM für
Reihe d faktor konstante Gleitpaarung Hart-
chung errechnete nominelle Ge- über bis b3 KM chrom bzw.
brauchsdauer kann durch Initial- Stahl/GFK + PTFE
schmierung und gelegentliche – mm – –
Nachschmierung mindestens ver-
doppelt werden. Radial-Gelenklager
2. Die Berechnung der Gebrauchs- GEP .. FS – 180 1 1 055
180 440 1,15 1 055
dauer berücksichtigt lediglich den 440 – 1,35 1 055
Einfluss der Belastung und der GEC .. FSA – 440 1 1 055
440 – 1,15 1 055
Gleitgeschwindigkeit. Liegen diese
sehr niedrig, ergeben sich sehr Schräg-Gelenklager1)
hohe Werte für die nominelle Ge- GAC .. F – 60 1 480
60 – 1,5 480
brauchsdauer. Da jedoch mit zu-
nehmender Betriebsdauer andere Axial-Gelenklager
Betriebsbedingungen, wie Ver- GX .. F – 60 1 670
60 – 1,5 670
schmutzung, eindringende Feuchtig-
keit oder Korrosion, an Bedeutung Gelenkköpfe 1 530
gewinnen, werden in der Praxis
die rechnerischen Gebrauchs-
dauerwerte vielfach nicht erreicht.
1)
Für vorgespannte Schräg-Gelenklager, die nicht nachgestellt werden können,
gilt immer b3 = 1.

27
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Nominelle Gebrauchsdauer Seite ............. 57

Lastrichtungs- Tabelle 9
faktor b1 für Gleit- Wartungsfreie Gleitpaarung
paarung Hart- Art der Belastung Spezifische Faktor b1 Hartchrom bzw. Stahl/PTFE-
chrom bzw. Belastung (N/mm2) Gewebe
Stahl/PTFE-
Gewebe
Konstant und einseitig bis 300 1 Die nominelle Gebrauchsdauer für
Gelenklager und Gelenkköpfe mit der
Wechselseitig und schwellend
bei Lastfrequenzen Gleitpaarung Hartchrom bzw. Stahl/-
bis 0,5 Hz bis 50 0,55 PTFE-Gewebe ergibt sich aus:
50 – 100 0,4
über 0,5 bis 1 Hz bis 50 0,35 Kp
50 – 100 0,15 Gh = b1 b2 b4 ––––
pn v
über 1 bis 5 Hz bis 50 0,1

bzw.
Konstante Kp und Tabelle 10
Exponent n für G = 60 f Gh
Gleitpaarung Hart- Spezifische Konstante Exponent
chrom bzw. Lager- Kp n Hierin sind
Stahl/PTFE- belastung
über bis G die nominelle Gebrauchsdauer,
Gewebe
Anzahl Schwenkbewegungen
N/mm2 – – Gh die nominelle Gebrauchsdauer,
Betriebsstunden
25 760 0,4 b1 der Lastrichtungsfaktor
25 90 5 300 1 (‘ Tabelle 9 )
90 200 300 000 1,9
b2 der Temperaturfaktor
(‘ Diagramm 18 )
b4 der Geschwindigkeitsfaktor
(‘ Diagramm 19 )

f die Schwenkfrequenz, min–1


p die spezifische Lagerbelastung,
N/mm2
Kp eine der spezifischen
Lagerbelastung zugeordnete
Konstante (‘ Tabelle 10 )
n ein der spezifischen
Lagerbelastung zugeordneter
Exponent (‘ Tabelle 10 )
v die mittl. Gleitgeschwindigkeit, m/s
Temperatur- Diagramm 18
faktor b2 Hinweis
für Gleitpaarung Die Berechnung der Gebrauchs-
Hartchrom bzw. dauer berücksichtigt lediglich den
Stahl/PTFE- 1,0
Gewebe Einfluss der Belastung und der
b2
Gleitgeschwindigkeit. Liegen diese
0,8 sehr niedrig, ergeben sich sehr
hohe Werte für die nominelle Ge-
0,6
brauchsdauer. Da jedoch mit zu-
nehmender Betriebsdauer andere
0,4
Betriebsbedingungen, wie Ver-
schmutzung, eindringende Feuch-
0,2
tigkeit oder Korrosion, an Bedeu-
tung gewinnen, werden in der
0 20 40 60 80 100 120 140 160 Praxis die rechnerischen
t °C Gebrauchsdauerwerte vielfach
nicht erreicht.

28
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Nominelle Gebrauchsdauer Seite ............. 57

Diagramm 19 Veränderliche Belastung


und Gleitgeschwindigkeit
Spezifische
1,0 Lagerbelastung 2
5* N/mm Ändert sich während der Betriebsdauer
0,9 die Belastung, die Gleitgeschwindig-
20* keit oder beide, dann müssen für die
0,8
Berechnung der nominellen Gebrauchs-
0,7 dauer zunächst Einzelwerte für die 2
40*
Gebrauchsdauer – jeweils bei konstan-
0,6 60* ter Lagerbelastung und Gleitgeschwin-
80* digkeit – ermittelt werden. Bei einem
0,5
100* Belastungs- und Geschwindigkeits-
0,4 verlauf entsprechend dem in Bild 12
dargestellten Verlauf (a) können die
0,3
Einzelwerte direkt bestimmt werden.
0,2 Bei veränderlichen Belastungen und
Geschwindigkeiten entsprechend
0,1 Darstellung (b) muss dagegen der Be-
0,0 wegungszyklus in geeignete Zeitab-
0,001 0,005 0,01 0,05 0,1 0,5 1 schnitte unterteilt werden und für die
Spezifische Lagerbelastung v, m/s einzelnen Zeitabschnitte der Mittelwert
der Belastung und der zugehörigen
Gleitgeschwindigkeit ermittelt werden.
Anschließend kann die nominelle
Gesamt-Gebrauchsdauer näherungs-
b4 weise bestimmt werden aus:
0,50

0,45
1
100* Gh = –––––––––––––––––––––––
t1 t2 t3
0,40 120* ––––– + ––––– + ––––– +…
T Gh1 T Gh2 T Gh3
0,35 140*

0,30
160* Hierin sind
0,25 Gh die gesamte nominelle Ge-
180*
brauchsdauer, Betriebs-
0,20 200* stunden
0,15 220* t1, t2 … die Zeitabschnitte, in denen
240* p1 und v1, p2 und v2 usw.
0 10 auftreten, Stunden
T die Gesamtdauer eines Zyklus
Geschwindigkeitsfaktor b4 für Gleitpaarung Hartchrom bzw. Stahl/PTFE-Gewebe
(= t1 + t2 + t3 + …), Stunden
Gh1 … die nominelle Gebrauchs-
dauer, die bei p1 und v1, p2
und v2 usw. erreicht wird,
Betriebsstunden
Bild 12

p1
p2 p1
v p
v p
v1 v2 v3
v2 v1
p2
p3 p4
v3 v4 p3
t t
t1 t2 t3 t4 t1 t2 t3
a T b T

Veränderliche Belastung und Gleit-


geschwindigkeit

29
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Berechnungsbeispiele Seite ............. 57

Berechnungsbeispiele Beispiel 1
Die auf den folgenden Seiten aufge- Drehmomentenstütze eines
führten Berechnungsbeispiele sollen Betontransporters
einen Einblick in unser Berechnungs-
verfahren zur Ermittlung der erforderli- Gegeben:
chen Lagergröße bzw. der nominellen Reine Radialbelastung, wechselseitig
Gebrauchsdauer von Gelenklagern wirkend: Fr = 12 kN
und Gelenkköpfen geben. Halber Schwenkwinkel: β= 15°
Mit dem im ”Interaktiven SKF Lage- (‘ Bild 3 auf Seite 16)
rungskatalog” hinterlegten Rechenpro- Schwenkfrequenz: f = 10 min–1
gramm lassen sich alle Rechengänge Maximale Betriebstemperatur: +80 °C
wesentlich einfacher und schneller,
aber auch genauer durchführen. Dar- Gesucht wird ein Lager, das eine nomi-
über hinaus lassen sich problemlos nelle Gebrauchsdauer von 7 000 h
beliebig viele Näherungsrechnungen erwarten lässt. Bestimmung der nominellen Ge-
durchführen, um der bestmöglichen Da wechselseitig wirkende Bela- brauchsdauer bei Initialschmierung
Lösung am nähesten zu kommen. stung vorliegt, wird ein Stahl/Stahl- gelten:
Der ”Interaktive SKF Lagerungs- Gelenklager gewählt, das in Abstän-
katalog” steht zur Verfügung auf CD- den von jeweils 40 Betriebsstunden b1 = 2 für wechselseitig wirkende
ROM oder online unter www.skf.com. nachgeschmiert werden soll. Belastung
Für die erste Überschlagsrechnung b2 = 1 für Betriebstemperatur <120 °C
wird entsprechend Tabelle 3 auf (aus Tabelle 5 auf Seite 24)
Seite 21, ein Belastungsverhältnis von b3 = 1,5 für dk = 29 mm (nach
C/P = 2 zugrunde gelegt. Damit ergibt Diagramm 11 auf Seite 24)
sich die erforderliche dynamische b4 = 1,1 für v = 0,0025 m/s (nach
Lagertragzahl zu: Diagramm 12 auf Seite 24)
b5 = 3,7 für β = 15° (nach
C = 2 P = 24 kN Diagramm 13 auf Seite 25)
p = 40 N/mm2
Gewählt wird aus der Produkttabelle, v = 0,0025 m/s
Seite 62, das Lager GE 20 ES mit
C = 30 kN und einem Kugeldurch- Damit erhält man:
messer dk = 29 mm.
Zur Überprüfung der vorgesehenen
330
Lagergröße anhand von Diagramm Gh = b1 b2 b3 b4 b5 –––––
5 auf Seite 22, ist die spezifische
p2,5 v
Lagerbelastung zu ermitteln aus:
330
= 2 · 1 · 1,5 · 1,1 · 3,7 · ––––––––––––
402,5 · 0,0025
P 12
p = K –– = 100 · ––– = 40 N/mm2
C 30 ≈ 160 Betriebsstunden

mit K = 100 entsprechend Tabelle 4 , Die Ermittlung der nominellen


Seite 21. Die mittlere Gleitgeschwin- Gebrauchsdauer bei regelmäßiger
digkeit erhält man mit dm = dk = 29 mm, Nachschmierung erfolgt anhand der
β = 15° und f = 10 min–1 aus: Nachschmierfaktoren:

v = 5,82 · 10–7 dm β f fß = 5,2 (aus Diagramm 14 auf Seite 25)


fH = 1,8 für eine Nachschmier-
= 5,82 . 10–7 · 29 · 15 · 10 häufigkeit H = Gh/N = 160/40 = 4
bei einer Schmierfrist N = 40 h
= 0,0025 m/s (aus Diagramm 15 auf Seite 25)

GhN = Gh fβ fH = 160 · 5,2 · 1,8


Diese Werte für p und v liegen inner-
halb des für Stahl/Stahl-Gelenklager ≈ 1 500 Betriebsstunden
zulässigen Bereichs I von pv-
Diagramm 5 auf Seite 22. Für die

30
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Seite ............. 4 Berechnungsbeispiele Seite ............. 57

Mit dem vorgesehenen Lager wird Beispiel 2


die geforderte Gebrauchsdauer von
7 000 h nicht erreicht. Es muss ein Anlenkung der Stoßdämpfer eines
größeres Lager gewählt und die Be- geländegängigen Kraftfahrzeugs
rechnung wiederholt werden. Vorge-
sehen wird jetzt das Lager GE 25 ES Gegeben:
mit C = 48 kN und dk = 35,5 mm. Radialbelastung: Fr = 7 kN 2
Die Werte für die spezifische Axialbelastung: Fa = 0,7 kN
Lagerbelastung Halber Schwenkwinkel: β = 8°
(‘ Bild 3 auf Seite 16)
Schwenkfrequenz: f = 15 min–1
12
p = 100 · ––– = 25 N/mm2 Lastfrequenz: 2–5 Hz
48 Maximale Betriebstemperatur: +75 °C

und die mittlere Gleitgeschwindigkeit Gesucht wird ein Lager, das eine
nominelle Gebrauchsdauer erwarten b1 = 0,2 für Lastfrequenz über 0,5 Hz
v = 5,82 · 10–7 · 35,5 · 15 · 10 lässt, die einer Fahrstrecke von und 25 < p < 40 N/mm2
100 000 km bei einer durchschnitt- (aus Tabelle 6 , Seite 26)
= 0,0031 m/s lichen Fahrgeschwindigkeit von b2 = 1 für Temperatur < 80 °C
65 km/h und wartungsfreiem Betrieb (aus Diagramm 16 , Seite 26)
liegen ebenfalls wieder innerhalb des entspricht.
zulässigen Betriebsbereichs I von Aufgrund konstruktiver Gegebenhei- erhält man für das Lager GE 20 C mit
pv-Diagramm 5 , Seite 22. Weiterhin ten wird das Gelenklager GE 20 C mit der Gleitpaarung Hartchrom/Verbund-
gelten unverändert der Gleitpaarung Hartchrom/Verbund- werkstoff eine nominelle Gebrauchs-
werkstoff vorgesehen, das laut dauer von
b1 = 2, b2 = 1, b5 = 3,7 Produkttabelle, Seite 76, eine dynami-
sche Tragzahl C = 31,5 kN und einen
1 400
und außerdem Kugeldurchmesser dk = 29 mm hat. Gh = b1 b2 ––––––
b3 = 1,6 für dk = 35,5 mm Zunächst wird die äquivalente p1,3 v
(nach Diagramm 11 auf Seite 24) Lagerbelastung bestimmt. Mit
1 400
b4 = 1,3 für v = 0,0031 m/s = 0,2 · 1 · –––––––––––
1,3
(nach Diagramm 12 auf Seite 24) Fa/Fr = 0,7/7 = 0,1 31 · 0,002

Daraus ergibt sich die nominelle erhält man aus Diagramm 2 , Seite ≈ 1 600 Betriebsstunden
Gebrauchsdauer bei Initialschmierung 19, den Faktor y = 1,4 und damit die
äquivalente Lagerbelastung Die nominelle Gebrauchsdauer von
1 600 h entspricht bei einer durch-
330
Gh = 2 · 1 · 1,6 · 1,3 · 3,7 · ––––––––––– ≈ P = y Fr = 1,4 · 7 = 9,8 kN schnittlichen Fahrgeschwindigkeit von
252,5 · 0,0031 65 km/h eine Fahrstrecke von
Die Überprüfung der Lagergröße an- 1 600 · 65 = 104 000 km.
≈ 520 Betriebsstunden hand von pv-Diagramm 7 , Seite 22,
zeigt, dass sowohl die spezifische
Mit fβ = 5,2 (aus Diagramm 14 auf Lagerbelastung (K = 100 laut Tabelle
Seite 25) und fH = 3,1 (aus Diagramm 4 , Seite 21) mit
15 auf Seite 25) für H = 520/40 = 13
erhält man für die nominelle Ge-
P 9,8
brauchsdauer bei regelmäßiger Nach- p = K –– = 100 · –––– = 31 N/mm2
schmierung (N = 40 h) schließlich: C 31,5

GhN = 520 · 5,2 · 3,1 wie auch die mittlere Gleitgeschwindig-


keit (dm = dk = 29 mm) mit
≈ 8 300 Betriebsstunden
v = 5,82 · 10–7 dm β f
Das größere Lager erreicht demnach
die geforderte Gebrauchsdauer. = 5,82 · 10–7 · 29 · 8 · 15 = 0,002 m/s

innerhalb des zulässigen Bereichs I


liegen. Mit den Faktoren

31
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Beispiel 3 Hierin ist


b1 entsprechend Tabelle 9 auf
320-bar-Betätigungszylinder einer Seite 28,
vollautomatischen Sperrmüllpresse = 1, da konstante, einseitig wirken-
de Belastung vorliegt
Gegeben: b2 entsprechend Diagramm 18 auf
Einseitig wirkende Radialbelastung: Seite 28,
Betriebsfall Belastung, Fr Zeitanteil, t = 1, da die Betriebstemperaturen
I 300 kN 10 % +50 °C nicht übersteigen
II 180 kN 40 % b4 entsprechend Diagramm 18 auf
III 120 kN 50 % Seite 28,
im Betriebsfall I = 0,31
Anzahl der Presszyklen liegt bei: im Betriebsfall II = 0,48
n = 30 h–1 Im Betriebsfall III = 0,57
Kp entsprechend Tabelle 10 auf
Zwischen den Endlagen werden 90° in Die spezifische Lagerbelastung erhält Seite 28
10 Sekunden unter Last durchlaufen, man erhält man mit dem Belastungs- im Betriebsfall I = 40 000
d.h. 2 β = 90° und t = 10 s, wobei die kennwert K = 300 (‘ Tabelle 4 auf im Betriebsfall II = 4 000
komplette Zyklusdauer 20 Sekunden Seite 21) aus Im Betriebsfall III = 4 000
beträgt. Die Betriebstemperatur über- n entsprechend Tabelle 10 auf
steigt nicht +50 °C. Seite 28
P
p = K –– im Betriebsfall I = 1,2
Gesucht wird für das Kolbenstangen- C im Betriebsfall II = 0,7
auge ein wartungsfreies Gelenklager Im Betriebsfall III = 0,7
mit der Gleitpaarung Hartchrom/PTFE- für Betriebsfall I:
Gewebe, das eine Gebrauchsdauer Damit erhält man für die nominelle
von 5 Jahren bei wöchentlichem 70- Gebrauchsdauer im
P 300
Stundenbetrieb erwarten lässt. pI = K –– = 300 · –––– ≈ 129,5 N/mm2
Mit dem Richtwert für das Belas- C 695 Betriebsfall I
tungsverhältnis C/P = 2 entsprechend
Tabelle 3 auf Seite 21, und mit für Betriebsfall II:
40 000
P = FrI erhält man die erforderliche GhI = 1 · 1 · 0,31 · ––––––––––––––
dynamische Tragzahl 129,51,2 · 0,0063
P 180
pII = K –– = 300 · –––– ≈ 77,7 N/mm2
C = 2 P = 2 · 300 = 600 kN C 695 ≈ 5 750 Betriebsstunden

Gewählt wird aus der Produkttabelle Betriebsfall III: Betriebsfall II


auf Seite 78 das Lager GE 60 TXE-2LS
mit der dynamischen Tragzahl C = 695 kN
P 120 4 000
und dem Kugeldurchmesser dk = dm = pIII = K –– = 300 · –––– ≈ 51,8 N/mm2 GhII = 1 · 1 · 0,48 · –––––––––––––
80 mm. C 695 77,70,7 · 0,0063
Zunächst wird die Verwendbarkeit
des vorgesehenen Lagers anhand von Der Wert für v und die Werte für p ≈ 14 480 Betriebsstunden
pv-Diagramm 8 auf Seite 23, über- liegen im zulässigen Bereich I von
prüft. pv-Diagramm 8 auf Seite 23. Betriebsfall III
Der Schwenkwinkel von 90° ent- Um in Fällen mit veränderlichen
spricht 2 β. Die Zeit t = 10 s entspricht Last- und/oder Geschwindigkeitsbedin-
4 000
der Zeitdauer in welcher der Winkel gungen die Gebrauchsdauer abschät- GhIII = 1 · 1 · 0,57 · –––––––––––––
0,7
2 β durchlaufen wird. Die komplette zen zu können, muss zunächst für die 51,8 · 0,0063
Zyklusdauer bezieht sich dementspre- einzelnen Betriebsphasen die nominel-
chend auf 4 β. Die mittlere Gleitge- le Gebrauchsdauer bestimmt werden. ≈ 22 830 Betriebsstunden
schwindigkeit ist für alle drei Betriebs- Im vorliegenden Fall nach der Ge-
fälle gleich und beträgt brauchsdauergleichung für Lager mit
der Gleitpaarung Hartchrom/PTFE-
Gewebe aus

v = 8,73 · 10–6 dm –––
t
Kp
Gh = b1 b2 b4 ––––
= 8,73 · 10–6 · 80 · 90/10 = 0,0063 m/s pn v

32
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Seite ............. 4 Berechnungsbeispiele Seite ............. 57

Anhand der für die einzelnen Betriebs- (K = 100 laut Tabelle auf Seite 21),
fälle ermittelten Gebrauchsdauerwerte dass die spezifische Lagerbelastung
und der auf Seite 30 angegeben
Gleichung ergibt sich für die nominelle
P 5,5
Gesamt-Gebrauchsdauer bei kontinu- p = K –– = 100 · ––– = 32 N/mm2
ierlichem Betrieb: C 17
2
und die mittlere Gleitgeschwindigkeit
1
Gh = –––––––––––––––––––––– (dm = dk = 22 mm):
tI tII tIII
––––– + ––––– + –––––
T GhI T GhII T GhIII v = 5,82 · 10–7 dm β f

Für tI, tII usw. werden dabei die pro- = 5,82 · 10–7 · 22 · 15 · 25
zentualen Zeitanteile je Betriebsfall
und für T = tI + tII + tIII = 100 Prozent = 0,0048 m/s
eingesetzt.
innerhalb des zulässigen Bereichs I lie-
gen.
1
Gh = –––––––––––––––––––––––––––– Die Überprüfung der zulässigen
10 40 50
–––––––– +––––––––– + ––––––––– Gelenkkopfbelastung ergibt mit
100· 5 750 100· 14 480 100· 22 830 Beispiel 4
C0 = 37,5 kN
≈ 14 940 Betriebsstunden Gestänge einer Fördereinrichtung b2 = 1 für Temperaturen < 120 °C
(aus Tabelle 5 auf Seite 24)
Bei einer geforderten Standzeit von Gegeben: b6 = 0,35 für Stangenkopf mit
5 Jahren, d.h. einer Betriebsdauer von Wechselseitig wirkende Schmierloch
50 Wochen pro Jahr, 70 Stunden pro Radialbelastung: Fr = 5,5 kN (aus Tabelle 2 auf Seite 20)
Woche, 30 Betriebszyklen pro Stunde Halber Schwenkwinkel: β = 15°
und einer Zyklusdauer von 20 Sekunden (‘ Bild 3 auf Seite 16) Pzul = C0 b2 b6
beträgt die erforderliche Gebrauchs- Schwenkfrequenz: f = 25 min–1
dauer Betriebstemperatur: ≈ +70 °C = 37,5 · 1 · 0,35

Gerf = 5 · 70 · 30 · 50 Gesucht wird ein Gelenkkopf, der bei = 13,1 kN > P


wechselseitig wirkender Belastung
= 525 000 Schwenkbewegungen eine nominelle Gebrauchsdauer von Für die Bestimmung der nominellen
9 000 Stunden erwarten lässt. Gebrauchsdauer bei Initialschmierung
Gherf. = (525 000 · 20)/3 600 Da wechselseitig wirkende Bela- gelten:
stung vorliegt, wird ein Stahl/Stahl-
= 2 920 Betriebsstunden Gelenkkopf gewählt, der nach jeweils b1 = 2 für wechselseitig wirkende
40 Betriebsstunden nachgeschmiert Belastung
Die nominelle Gebrauchsdauer von werden soll. Mit dem Richtwert für das b2 = 1 für Betriebstemperatur <120 °C
14 940 Stunden übersteigt deutlich die Belastungsverhältnis C/P = 2 nach (aus Tabelle 5 auf Seite 24)
erforderliche Lebensdauer von 2 920 Tabelle 3 auf Seite 21, erhält man mit b3 = 1,3 für dk = 22 mm (nach
Betriebsstunden; das Lager ist damit P = Fr die erforderliche dynamische Diagramm 11 auf Seite 24)
geeignet. Tragzahl b4 = 1,6 für v = 0,0048 m/s (nach
Diagramm 12 auf Seite 24)
C = 2 P = 2 · 5,5 = 11 kN. b5 = 3,7 für b = 15° (nach
Diagramm 13 auf Seite 25)
Gewählt wird aus der Produkttabelle p = 32 N/mm2
auf Seite 100 der Gelenkkopf SI 15 ES v = 0,0048 m/s
mit einer dynamischen Tragzahl
C = 17 kN, einer statischen Tragzahl
C0 = 37,5 kN und einem Kugeldurch-
messer dk = 22 mm.
Die erste Überprüfung der vorgese-
henen Gelenkkopfgröße anhand von
pv-Diagramm 5 auf Seite 22 ergibt

33
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Berechnungsbeispiele Seite ............. 57

Damit erhält man: sowie


b3 = 1,4 für dk = 29 mm
(aus Diagramm 11 auf Seite 24)
330
Gh = b1 b2 b3 b4 b5 ––––– b4 = 1,8 für v = 0,0063 m/s
p2,5 v (aus Diagramm 12 auf Seite 24)
330
= 2 · 1 · 1,3 · 1,6 · 3,7 · –––––––––––
2,5
Daraus ergibt sich die nominelle
32 · 0,0048 Gebrauchsdauer bei Initialschmierung

≈ 180 Betriebsstunden
330
Gh = 2 · 1 · 1,4 · 1,8 · 3,7 · –––––––––––
2,5
Die Ermittlung der nominellen 18 · 0,0063
Gebrauchsdauer bei regelmäßiger
Nachschmierung erfolgt anhand der ≈ 710 Betriebsstunden
Nachschmierfaktoren: Mit fβ = 5,2 (aus Diagramm 14 auf
Seite 25) und fH = 3,7 (aus Diagramm
fβ = 5,2 15 auf Seite 25) für H = 710/40 ≈ 18
(aus Diagramm 14 auf Seite 25) erhält man für die nominelle Gebrauchs-
fH = 2 für eine Nachschmierhäufigkeit dauer bei regelmäßiger Nachschmierung
H = Gh/N = 180/40 = 4,5 bei einer (N = 40 h) schließlich:
Schmierfrist N = 40 h
(aus Diagramm 15 auf Seite 25) GhN = 710 · 5,2 · 3,7

GhN = Gh fβ fH = 180 · 5,2 · 2 ≈ 13 600 Betriebsstunden

≈ 1 900 Betriebsstunden Der größere Gelenkkopf erreicht dem-


nach die geforderte Gebrauchsdauer.
Mit dem vorgesehenen Gelenkkopf
wird die geforderte nominelle
Gebrauchsdauer von 9 000 h nicht
erreicht. Es muss der größere
Gelenkkopf SI 20 ES mit C = 30 kN,
C0 = 57 kN und dk = 29 mm gewählt
und die Berechnung wiederholt wer-
den.
Die Werte für die spezifische
Lagerbelastung

5,5
p = 100 · –––– ≈ 18 N/mm2
30

und die mittlere Gleitgeschwindigkeit

v = 5,82 · 10–7 · 29 · 15 · 25 = 0,0063 m/s

liegen wieder innerhalb des zulässigen


Betriebsbereichs I. Eine nochmalige
Überprüfung der zulässigen Gelenkkopf-
Belastung ist wegen der höheren stati-
schen Tragfähigkeit des größeren
Gelenkkopfes nicht erforderlich.
Weiterhin gilt unverändert

b1 = 2, b2 = 1 und b5 = 3,7

34
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Bestimmung der Reibungsmoments Seite ............. 57

Reibung
2

Die Reibung in einem Gelenklager Bei den wartungsfreien Gleitpaa- Mit fortschreitender Betriebsdauer
oder einem Gelenkkopf hängt in erster rungen Stahl bzw. Hartchrom/PTFE- und infolge nachteiliger Einflüsse, wie
Linie von der Gleitpaarung, dem Gewebe und Hartchrom/Verbundwerk- z.B. Verschmutzung oder nicht aus-
Schmierstoff, der Belastung und der stoff nimmt die Reibungszahl mit zu- reichende Schmierung, aber auch bei
Gleitgeschwindigkeit ab. Wegen der nehmender spezifischer Belastung ab. sehr geringen Belastungen können
Vielzahl der miteinander in Wechsel- Bei konstanter spezifischer Belastung sich die Reibungszahlen den in der
wirkung stehenden Einflussgrößen las- stellt sich der angegebene Kleinstwert Tabelle angegebenen Größtwerten
sen sich keine exakten Werte für die der Reibungszahl ein, sobald der nähern oder sie unter besonders un-
Reibungszahl angeben. Unter Labor- Übertrag von PTFE aus der Gleit- günstigen Umständen sogar über-
bedingungen sind jedoch für jede schicht auf die Gegengleitfläche abge- schreiten. In Anwendungsfällen, bei
Gleitpaarung charakteristische Ver- schlossen ist. denen der Reibung eine besondere
läufe der Reibungszahl festzustellen. Das Reibungsmoment eines Gelenk- Bedeutung zukommt, empfiehlt es
So werden beispielsweise für Lager lagers oder Gelenkkopfes ergibt sich sich, bei der Ermittlung der erforderli-
mit der Gleitpaarung Stahl/Stahl bei aus chen Antriebsleistung aus Sicherheits-
regelmäßiger Schmierung mit einem gründen von den Größtwerten der
geeigneten hochviskosem Schmierfett M = 0,5 · 10–3 µ P dm Reibungszahl auszugehen. Bei allen
(z.B. dem SKF Schmierfett LGHB 2) Lagern, die im Bereich der Misch- und
während des Einlaufens höhere Hierin sind Trockenreibung betrieben werden,
Reibungszahlen gemessen als in der M das Reibungsmoment, Nm können geringe Unterschiede zwi-
anschließenden Testphase. In Tabelle µ die Reibungszahl (‘ Tabelle 1 ) schen Haft- und Gleitreibung auftreten.
1 sind für die verschiedenen Gleit- P die äquivalente dynamische Ein absolut stick-slip-freies Betriebs-
paarungen Anhaltswerte für die Rei- Belastung, kN verhalten kann daher nicht gewährlei-
bungszahl µ angegeben, die in Labor- dm der mittlere Reibdurchmesser, mm stet werden. Wie die Erfahrung zeigt,
versuchen ermittelt wurden. dm = dk bei Radiallagern treten stick-slip-Effekte gelegentlich bei
dm = 0,9 dk bei Schräglagern sehr ”weichen” Anschlusskonstruktio-
dm = 0,7 dk bei Axiallagern nen auf. In den meisten Einbaufällen
sind sie jedoch vernachlässigbar.

Tabelle 1
Gleitpaarung Reibungszahl
µ
min max

Stahl/Stahl 0,08 0,20


Stahl/Bronze 0,10 0,25
Hartchrom/Verbundwerkstoff 0,05 0,25
Hartchrom/PTFE-Gewebe
Stahl/PTFE-Gewebe 0,03 0,15

Hartchrom/GFK+PTFE
Stahl/GFK+PTFE 0,05 0,20

Anhaltswerte
für die
Reibungszahlen
verschiedener
Gleitpaarungen

35
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Gestaltung der Lagerung

Radiale Befestigung 1. Art und Größe der Belastung 2. Betriebsspiel


Die Passung muss der Größe und der Bei fester Passung wird durch das
der Lager Art der Belastung entsprechen, d.h. je Übermaß zwischen den Lagerringen
Bei den Gelenklagern sollen Innen- höher ein Ring belastet wird und je und den Gegenstücken
und Außenring auf dem Bolzen bzw. stoßartiger die Belastung auftritt, um
im Gehäuse radial festgesetzt sein, so fester soll seine Passung sein • der Innenring elastisch aufgeweitet
damit die Gleitbewegungen, wie vorge- (‘ Bild 1 ). und
sehen, zwischen den kugeligen Gleit- • der Außenring elastisch zusammen-
flächen stattfinden. Anderenfalls könn- • Unter hohen Belastungen verformen gedrückt,
ten die Lagerringe eventuell auf bzw. sich Gelenklager elastisch, was den
in ihren Gegenstücken in Umfangs- festen Sitz lockern und zum ”Wan- was die ursprüngliche Lagerluft im ein-
richtung zu ”wandern” beginnen, was dern” der Ringe auf ihren Gegen- gebauten Lager auf das sogenannte
zu Schäden an den Lagern und ihren stücken führen kann. Betriebsspiel verringert, das weiterhin
Gegenstücken führen kann. • Die Festigkeit der umgebenden Bau- auch von der Belastung und der Tem-
Eine einwandfreie radiale Befesti- teile muss ausreichend sein, um die peratur beeinflusst wird (‘ Bild 2 ).
gung ist im allgemeinen nur durch ent- auftretenden Belastungen aufzuneh- Die ursprüngliche Lagerluft ist je
sprechend feste Passungen für die men und das Lager vollkommen nach Art und Größe des Gelenklagers
Lagerringe zu erreichen. Wenn z.B. abzustützen. verschieden. Sie ist so bemessen,
aber ein einfacher Einbau und Ausbau • Stahl/Stahl-Gelenklager benötigen dass bei den empfohlenen Passungen
erwünscht sind oder bei Loslagern festere Passungen als die reibungs- und bei normalen Betriebsverhältnis-
die axiale Verschiebbarkeit sicherge- ärmeren wartungsfreien Gelenklager. sen ein zweckmäßiges Betriebsspiel
stellt werden muss, kann nicht immer verbleibt bzw. sich eine zweckmäßige
eine feste Passung vorgesehen wer- Vorspannung ergibt.
den. Feste Passungen für beide Lager-
Die Wahl der Passung muss immer ringe oder außergewöhnliche Tempe-
anhand der Betriebsbedingungen raturverhältnisse können bei den
erfolgen. Stahl/Stahl-Gelenklagern auch eine
größere Lagerluft als ”Normal” erfor-
derlich machen.

Betriebsspiel

Bild 1 Bild 2

Lagerluft Betriebsspiel

Verhältnis
der Belastung
zur Festigkeit
der Passung

36
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3. Temperaturverhältnisse 4. Ausführung der Gegenstücke • Der Bolzen bzw. die Welle können
Im Betrieb nehmen die Lagerringe im Die Ausführung der Gegenstücke darf wesentlich einfacher und auch wirt-
allgemeinen höhere Temperaturen an, nicht zu ungleichmäßiger Verformung schaftlicher gehärtet und geschliffen
die (Unrundheit) der Lagerringe führen werden, was die Verschiebbarkeit
(‘ Bild 4 ). des Lagers wesentlich verbessert.
• den festen Sitz von Innenringen Die Mindesthärte sollte bei 50 HRC
lockern können (‘ Bild 3 ), bzw. • Für feste Passungen sind geteilte und die Oberflächenrauheit bei 2
• den Sitz von Außenringen noch fes- Gehäuse nicht geeignet. Rz ≤ 10 µm liegen.
ter werden lassen, was eine eventuell • Dünnwandige Gehäuse, Gehäuse • Die Außenringe der meisten Gelenk-
erforderliche Axialverschiebbarkeit im aus Leichtmetall oder Hohlwellen lager sind an einer bzw. zwei Stellen
Gehäuse beeinträchtigen kann. erfordern festere Passungen – aus- axial gesprengt oder auch radial
reichende Tragfähigkeit vorausge- geteilt. Dies kann die axiale Ver-
Wenn zwischen Innen- und Außenring setzt. schiebung behindern bzw. schließt
größere Temperaturunterschiede auf- • Hohe Belastungen und feste Sitze sie von vornherein aus.
treten, ist die dadurch hervorgerufene erfordern dickwandige ungeteilte • Die Gehäusebohrung ist weitest-
Änderung des Betriebsspiels bei der Gehäuse aus Stahl und Gusseisen gehend vor Verschleiß zu schützen.
Wahl der geeigneten Passung zu be- und Bolzen bzw. Vollwellen aus
rücksichtigen, damit ein Blockieren des Stahl. Rauheit der Lagersitzflächen
Lagers ausgeschlossen werden kann. Die Oberflächenrauheit nach DIN EN
5. Verschiebbarkeit von Loslagern ISO 4288:1997 empfehlen wir unter-
Loslager stützen lediglich in radialer halb der folgenden Grenzwerte zu hal-
Richtung ab und müssen sich bei allen ten. Es gelten für Lagersitze
Betriebszuständen in axialer Richtung
verschieben können (‘ Bild 5 ). Die • auf Bolzen bzw. Wellen
axiale Verschiebbarkeit wird durch die Rz ≤ 10 µm
Wahl einer losen Passung für einen • im Gehäuse
der Lagerringe sichergestellt; bei Rz ≤ 16 µm
Gelenklagern ist dies vorzugsweise
der Innenring. Die Gründe hierfür sind:

Temperaturbedingte Passungsänderung Unrunde Lagersitze Axiale Verschiebbarkeit

Bild 3 Bild 4 Bild 5

F
SK
GE
3
0-2R
S

LH

37
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Tabelle 1 Passungsempfehlungen
Betriebsverhältnisse Toleranzfelder für Bolzen/Wellen Für Passungen von Gelenklagern
Stahl/Stahl Wartungsfreie kommt nur eine beschränkte Auswahl
Gelenklager Gelenklager
aus den ISO-Toleranzfeldern in Be-
tracht. In Bild 6 sind die Toleranz-
Radiallager feldlagen im Vergleich zur Bohrungs-
Beliebige Belastungen, m6 (n6)1) k6
fester Lagersitz toleranz und zur Außendurchmesser-
toleranz der Gelenklager schematisch
Beliebige Belastungen, h6 h6 oder g6 dargestellt. Empfehlungen für die Wahl
loser Lagersitz oder (gehärteter (gehärteter
Übergangspassung Lagersitz) Lagersitz)
• der Bolzen- bzw. Wellenpassung sind
Schräglager
Beliebige Belastungen, m6 (n6) m6 in Tabelle 1
fester Lagersitz • der Gehäusepassungen sind in
Tabelle 2
Axiallager
Beliebige Belastungen, m6 (n6) m6
fester Lagersitz angegeben. Diese Passungsempfeh-
lungen beruhen auf den vorstehend
beschriebenen Auswahlrichtlinien und
In Klammern angegebene Toleranzklassen können für sehr hoch belastete Lager gewählt werden. In diesem Fall
haben sich in verschiedensten Lage-
ist nachzuprüfen, ob das verbleibende Betriebsspiel für die Funktion des Lagers ausreicht oder ob ein Lager mit rungsfällen bewährt.
größerer Radialluft vorgesehen werden muss.
1)
Die ISO-Grenzabmaße für
Die empfohlenen Wellenpassungen gelten nicht für Lager der Reihe GEG, die eine nach H7 bearbeitete Bohrung
haben und normalerweise auf Bolzen mit Toleranzen nach m7 eingebaut werden. Wird aus Montagegründen der
Bolzen nach f7 ausgeführt, ist er zu härten, da in diesem Fall die Relativbewegungen zwischen Bolzen und Lager-
bohrung stattfinden, was Verschleiß zur Folge haben kann. • Bolzen bzw. Wellen
sind in Tabelle 3 und für
• Gehäusebohrungen
Bolzen-/Wellenpassungen
in Tabelle 4

angegeben.
Gehäusepassungen Um die Berechnung des jeweiligen
Kleinst- und Größtwertes des theore-
Tabelle 2 tischen Passungsübermaßes oder
Betriebsverhältnisse Toleranzfelder für Gehäusebohrungen -spiels zu vereinfachen, haben wir zu-
Stahl/Stahl Wartungsfreie sätzlich auch die genormten Abmaße
Gelenklager Gelenklager
für die Bohrung (∆dmp) und den Außen-
durchmesser (∆Dmp) der Gelenklager
Radiallager in die beiden Tabellen aufgenommen.
Geringe Belastungen, H7 H7
Verschiebbarkeit erwünscht
Hohe Belastungen M7 (N7) K7

Leichtmetallgehäuse N7 M7

Schräglager
Beliebige Belastungen, M7 (N7) M7
fester Lagersitz
Toleranzfeldlagen
Beliebige Belastungen, J7 J7
in der Regel verschiebbar
Bild 6
Axiallager
Reine Axialbelastung H11 H11
Kombinierte Belastung J7 J7
H11

+ H7 J7 K7
M7 N7
0

k6 m6 n6
+ g6 h6
0

In Klammern angegebene Toleranzklassen können für sehr hoch belastete Lager gewählt werden. In diesem Fall
ist nachzuprüfen, ob bei Radiallagern das verbleibende Betriebsspiel für die Funktion des Lagers ausreicht oder ob
ein Lager mit größerer Radialluft vorgesehen werden muss.

38
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Tabelle 3
Welle Lager Abmaße des Bolzens/Wellendurchmessers
Durchmesser Bohrungs- bei Toleranzfeld
durchmesser
∆dmp g6 h6 k6 m6 n6
Nennmaß
über bis min max ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt.
mm µm µm 2

3 6 –8 0 –4 –12 0 –8 +9 +1 +12 +4 +16 +8


6 10 –8 0 –5 –14 0 –9 +10 +1 +15 +6 +19 +10
10 18 –8 0 –6 –17 0 –11 +12 +1 +18 +7 +23 +12
18 30 –10 0 –7 –20 0 –13 +15 +2 +21 +8 +28 +15
30 50 –12 0 –9 –25 0 –16 +18 +2 +25 +9 +33 +17
50 80 –15 0 –10 –29 0 –19 +21 +2 +30 +11 +39 +20

80 120 –20 0 –12 –34 0 –22 +25 +3 +35 +13 +45 +23
120 180 –25 0 –14 –39 0 –25 +28 +3 +40 +15 +52 +27
180 250 –30 0 –15 –44 0 –29 +33 +4 +46 +17 +60 +31
250 315 –35 0 –17 –49 0 –32 +36 +4 +52 +20 +66 +34
315 400 –40 0 –18 –54 0 –36 +40 +4 +57 +21 +73 +37
400 500 –45 0 –20 –60 0 –40 +45 +5 +63 +23 +80 +40
500 630 –50 0 –22 –66 0 –44 +44 0 +70 +26 +88 +44
630 800 –75 0 –24 –74 0 –50 +50 0 +80 +30 +100 +50
800 1 000 –100 0 –26 –82 0 –56 +56 0 +90 +34 +112 +56
1 000 1 250 –125 0 –28 –94 0 –66 +66 0 +106 +40 +132 +66

Bolzen/Wellenpassungen

Gehäusepassungen

Tabelle 4
Gehäuse Lager Abmaße der Gehäusebohrung
Bohrungs- Außen- bei Toleranzfeld
durchmesser durchmesser
∆Dmp H11 H7 J7 K7 M7 N7
Nennmaß
über bis max min unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob
mm µm µm

10 18 0 –8 0 +110 0 +18 –8 +10 –12 +6 –18 0 –23 –5


18 30 0 –9 0 +130 0 +21 –9 +12 –15 +6 –21 0 –28 –7
30 50 0 –11 0 +160 0 +25 –11 +14 –18 +7 –25 0 –33 –8
50 80 0 –13 0 +190 0 +30 –12 +18 –21 +9 –30 0 –39 –9
80 120 0 –15 0 +220 0 +35 –13 +22 –25 +10 –35 0 –45 –10
120 150 0 –18 0 +250 0 +40 –14 +26 –28 +12 –40 0 –52 –12
150 180 0 –25 0 +250 0 +40 –14 +26 –28 +12 –40 0 –52 –12
180 250 0 –30 0 +290 0 +46 –16 +30 –33 +13 –46 0 –60 –14
250 315 0 –35 0 +320 0 +52 –16 +36 –36 +16 –52 0 –66 –14
315 400 0 –40 0 +360 0 +57 –18 +39 –40 +17 –57 0 –73 –16
400 500 0 –45 0 +400 0 +63 –20 +43 –45 +18 –63 0 –80 –17
500 630 0 –50 0 +440 0 +70 – – –70 0 –96 –26 –114 –44
630 800 0 –75 0 +500 0 +80 – – –80 0 –110 –30 –130 –50
800 1 000 0 –100 0 +560 0 +90 – – –90 0 –124 –34 –146 –56
1 000 1 250 0 –125 0 +660 0 +105 – – –105 0 –145 –40 –171 –66
1 250 1 600 0 –160 0 +780 0 +125 – – –125 0 –173 –48 –203 –78
1 600 2 000 0 –200 0 +920 0 +150 – – –150 0 –208 –58 –242 –92

39
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Axiale Befestigung Seite ............. 57

Axiale Befestigung Bild 7 Bild 8

der Lager
Um einen Lagerring axial festzusetzen,
reicht eine feste Passung meist allein
nicht aus. In der Regel ist eine geeig-
nete zusätzliche axiale Befestigung
oder Sicherung erforderlich.
Bei Festlagern sind beide Lager-
ringe nach beiden Seiten axial festzu-
setzen. Die Lagerringe haben im allge-
meinen feste Passung und werden an
einer Seite durch eine Wellen- oder
Gehäuseschulter abgestützt.
Auf der der Schulter gegenüberlie-
Sicherung durch Endscheibe und Sicherung durch eine Abstandshülse
genden Seite werden die Innenringe Abschlussdeckel und Abschlussdeckel
normalerweise festgesetzt durch

• eine an der Stirnfläche der Welle


angeschraubte Endscheibe
(‘ Bild 7 ), oder gen sind, wird zwischen Lagerring und
• eine Abstandshülse zwischen Ring Sicherungsring ein Stützring (‘ Bild 11
und benachbartem Maschinenteil ) angeordnet, damit der
(‘ Bild 8 ). Sicherungsring nicht zu stark durch
Biegemomente beansprucht wird.
Außenringe werden meist durch den Für die Lagerbefestigung kommen
Abschlussdeckel der Gehäusebohrung Sicherungsringe, sogenannte Spreng-
axial festgesetzt (‘ Bild 7 ). ringe, nach DIN 471:1981 bzw. DIN
Bei Loslagern wird in der Regel der 472:1981 mit konstanter radialer Breite
Außenring axial befestigt; der Innen- infrage.
ring muss sich ungehindert auf dem
Bolzen in axialer Richtung verschieben
können (‘ Bild 5 auf Seite 37).
Bei den Lagern der Reihe GEP mit
radial geteiltem Außenring (‘ Bild 9 )
ist zu beachten, dass unter rein radia-
ler Belastung Spreizkräfte auftreten,
deren axiale Komponenten auf die
Gehäusedeckel wirken. Die Axialbela- Sicherung eines Gelenklagers mit radial geteiltem Außenring
stung je Deckel kann bis zu 30 % der
auftretenden Radialbelastung betra- Bild 9
gen. Dies muss bei der Dimensionie-
rung des Gehäusedeckels und bei der
Festlegung von Größe und Anzahl der
Schrauben berücksichtigt werden.
Sind Wellen- oder Gehäuseschultern
aus Fertigungs- und Montagegründen
nicht machbar, können auch Abstands-
hülsen oder -ringe zwischen dem fest-
zulegenden Lagerring und einem be-
nachbarten Maschinenteil vorgesehen
werden (‘ Bilder 10 und 11 ).
Die axiale Befestigung von selbst-
haltenden Lagern mit Hilfe von Siche-
rungsringen (‘ Bilder 10 und 11 ), ist
platzsparend, ermöglicht einen schnel-
len Ein- und Ausbau und vereinfacht
die Bearbeitung der Gegenstücke.
Wenn größere Axialkräfte zu übertra-

40
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Anschlussmaße Seite ............. 57

Bild 10 Bild 11 Anschlussmaße


Die Anschlussmaße sind so festzu-
legen, dass

• genügend große Anlageflächen für


die Lagerringe vorhanden sind,
• bewegte Teile der Lagerung nicht 2
an feststehenden Teilen anstreifen
können,
• der Radius der Rundung an Wellen-
bzw. Gehäuseschulter kleiner ist als
der Kantenabstand am Lager.

In den Produkttabellen sind für alle


Lager Richtwerte für die in Bild 12
Sicherung durch Sprengringe im Sicherung durch benachbarte Teile im
Gehäuse und über benachbarte Teile auf Gehäuse und durch einen Sprengring gezeigten Anschlussmaße angegeben.
dem Bolzen mit Stützring auf abgesetzter Welle Der Übergang vom Lagersitz zur
Wellen- bzw. Gehäuseschulter
kann mit einer Rundung (‘ Bild 13 )
oder mit einem Freistich (‘ Bild 14 )
ausgeführt werden.
Abmessungsempfehlungen für die
Freistiche sind in Tabelle 5 auf Seite
42 angegeben.

Rundungen an Bolzen- bzw. Freistiche an Bolzen- bzw.


Empfohlene Anschlussmaße Gehäuseschultern Gehäuseschultern

Bild 12 Bild 13 Bild 14

ba
rs
ra r bmax

rb r2min rs
ha rc

r2min

Da da
r amax rc
r1min ha
rs

rs
r1min
ba

41
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Freistiche Seite ............. 57

Freistiche Gelenkköpfe
Für Freistiche (‘ Bild 14 auf Seite 41) Der Innenring von Gelenkköpfen kann,
können geeignete Abmessungen aus wie die Lager auch, durch eine
Tabelle 5 entnommen werden. Die Schulter, eine Wellenmutter oder einen
Beanspruchung einer abgesetzten Sicherungsring auf seinem Sitz axial
Welle ist um so günstiger, je größer die festgesetzt werden.
Rundung am Übergang zur Gelenkköpfe auf Gewindestangen
Wellenschulter ist. bzw. in Verlängerungsrohren sind ge-
gen Lösen mittels Kontermuttern auf
der Gewindestange bzw. auf dem
Außengewinde des Gelenkkopfes zu
sichern. Hierzu sind sie fest mit der
Anlagefläche am Stangenkopf oder am
Rohrstück zu verspannen (‘ Bild 15 ).

Abmessungen für Freistiche Sicherung von Gelenkköpfen

Tabelle 5 Bild 15
Kanten- Abmessungen
abstand
rs ba ha rc
min
mm mm

1 2 0,2 1,3
1,1 2,4 0,3 1,5
1,5 3,2 0,4 2
2 4 0,5 2,5
2,5 4 0,5 2,5
3 4,7 0,5 3

4 5,9 0,5 4
5 7,4 0,6 5
6 8,6 0,6 6

7,5 10 0,6 7

42
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Dichtungen Seite ............. 57

Abdichtung Hinweis
Mehr Informationen über die in der CR Dic
Die meisten Lagerungen müssen Tabelle genannten Radial-Wellen- htungen
abgedichtet werden, damit von außen dichtringe, V-Ringdichtungen oder
keine Verunreinigungen und keine Gleitring-Dichtungen enthält unser
Feuchtigkeit in die Lager eindringen Katalog 4006 ”CR Dichtungen”
können. Die Wirksamkeit der Abdich- oder unser "Interaktiver SKF 2
tung beeinflusst entscheidend die Ge- Lagerungskatalog", der auf CD-
brauchsdauer der Lager. Im Gegen- Rom online unter www.skf.com zur
satz zu den meisten anderen Lager- Verfügung steht.
arten, die nur in einer Ebene bewegt Dichtstreifen aus Filz, Ausfüh-
werden, stellt die räumliche Einstell- rung FS, und aus Aluminium-Bor-
barkeit der Gelenklager erhöhte Anfor- Silikat für hohe Temperaturen,
derungen an die Abdichtung. Ausführung FSB, sind von uns
Bei der Auswahl der zweckmäßig- ebenfalls erhältlich.
sten Abdichtung für eine Lagerstelle
spielen viele Faktoren eine Rolle:

• der Kippwinkel,
• der zur Verfügung stehende Platz,
• die Umgebungsbedingungen,
• die Wirksamkeit der Dichtung,
• die Art und Häufigkeit der
Schmierung,
• der vertretbare (Kosten)Aufwand

Je nach Anwendungsfall überwiegt


die eine oder die andere Einfluss-
größe. Allgemein gültige Regeln für die
Ausführung der Abdichtung lassen
sich daher nicht aufstellen.
Die Tabelle 6 auf den Seiten 44
und 45 gibt einen Überblick über mög-
liche Abdichtungen, deren konstruktive
Merkmale und die Eignung im Hinblick
auf die gestellten Anforderungen.

43
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Dichtungen Seite ............. 57

Tabelle 6
Abdichtung Prinzip- Konstruktive Merkmale Eignung
darstellung (Herstellerangaben)

Integrierte Zweilippige, schleifende Dichtung aus 4 für kompakte Lagerungen vor allem
Dichtung der Polyurethan (–20 bis +80 °C) bzw. ”unter Dach”.
Ausführung RS Polyesterelastomer (–30 bis +130 °C) 4 für beengte Platzverhältnisse
(Werksseitig) 4 für hohe Anforderung an die Dichtung
in Kombination mit einer Vorschalt-
dichtung
4 für längere Gebrauchsdauer bei
verringerter Wartung
4 für umlaufende Lagerungen

Integrierte Dreilippige, schleifende Dichtung aus 4 für beengte Platzverhältnisse


Hochleistungs- Elastomer mit Stahlstützkörper 4 für hohe Anforderungen an die
dichtung der (–25 bis +120 °C) Dichtwirkung
Ausführung LS 4 für längere Gebrauchsdauer bei
(Werksseitig) verringerter Wartung
4 für umlaufende Lagerungen
4 für rauhe Betriebsbedingungen im
Umfeld von Sand, Lehm, Matsch

Spaltdichtung Einfach und preiswert, kein Verschleiß 4 für wartungsfreie Lager


einfache Montage 4 für kleine Kippwinkel
4 für hohe Temperaturen
4 für Anwendungsfälle mit mäßigem
Staubanfall
4 für umlaufende Lagerungen

Spaltdichtung Einfach und wirkungsvoll bei periodischer 4 für wartungspflichtige Lager und
mit vorgeschal- Nachschmierung Gelenkköpfe
tetem Fettwulst Bedingt umwelttauglich 4 für kleine Kippwinkel
4 für rauhe Betriebsbedingungen im
Umfeld von Sand, Lehm, Matsch usw.

V-förmiger Einfache leicht vorgespannte Dichtung 4 für den Ausschluss von Verun-
Dichtring aus Polyurethan (–40 bis +100 °C) reinigungen
(Handelsüblich) Gute Verschleißfestigkeit und Beständigkeit 4 für Kippwinkel bis 2 Grad
gegenüber Fett, Öl und sonstigen 4 für Lagerungen mit Bolzen bis
Umwelteinflüssen 300 mm Durchmesser
4 für umlaufende Lagerungen

V-Ring Dichtung Elastische Dichtung mit festem Sitz auf 4 für den Ausschluss von Verun-
(Handelsüblich) dem Bolzen bzw. dem Umbauteil und axial reinigungen
wirkender Dichtlippe aus Nitril-Kautschuk (– 4 für wartungsfreie und fettgeschmierte
40 bis +100 °C) oder Fluor-Kautschuk (–40 Lagerungen
bis +200 °C) 4 für Lagerungen aller Größen
Gute Verschleiß- und Chemikalien- 4 für Kippwinkel zwischen 2 und 4 Grad
beständigkeit – je nach Größe
4 für umlaufende Lagerungen

Filzdichtung Einfach zu montieren und gute 4 für den Ausschluss von Staub und
(Handelsüblich) Beständigkeit gegenüber Fett geringer Feuchtigkeit
(–40 bis +100 °C) 4 gegen den Austritt von Schmierfett
4 für große Kippwinkel
4 für Lagerungen aller Größen
4 für umlaufende Lagerungen

44
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Tabelle 6
Abdichtung Prinzip- Konstruktive Merkmale Eignung
darstellung (Herstellerangaben)

Radial- Stützkörper aus Stahl oder stahlverstärktem 4 für den Ausschluss von Verun-
Wellendichtring Elastomer mit Dichtlippe reinigungen
(Handelsüblich) aus Nitril-Kautschuk (–40 bis +100 °C) 4 gegen den Austritt von Fett mit nach
oder Fluor-Kautschuk (–40 bis +200 °C) außen gerichteter Dichtlippe 2
Gute Verschleißfestigkeit und Beständigkeit 4 gegen den Austritt von Öl mit nach
gegenüber Fett, Öl und sonstigen innen gerichteter Dichtlippe
Umwelteinflüssen 4 für kleine Kippwinkel
4 für Lagerungen aller Größen
4 für umlaufende Lagerungen

Radial- Stützkörper aus Stahl oder stahlverstärktem 4 für den verstärkten Ausschluss von
Wellendichtring Elastomer mit Dichtlippe Verunreinigungen
mit Schutzlippe aus Nitril-Kautschuk (–40 bis +100 °C) 4 gegen den Austritt von Öl mit nach
(Handelsüblich) oder Fluor-Kautschuk (–40 bis +200 °C) innen gerichteter Dichtlippe und nach
Gute Verschleißfestigkeit und Beständigkeit außen gerichteter Schutzlippe
gegenüber Fett, Öl und sonstigen 4 für kleine Kippwinkel
Umwelteinflüssen 4 für Lagerungen bis ca. 300 mm
Bolzendurchmesser
4 für umlaufende Lagerungen

O-Ring Dichtring aus 4 für den sicheren Ausschluss von


(Handelsüblich) Nitril-Kautschuk (–30 bis +100 °C) oder Feuchtigkeit
Fluor-Kautschuk (–20 bis +200 °C) 4 für die Zurückhaltung von Öl oder Fett
4 für sehr kleine Kippwinkel
4 für langsame Schwenkbewegungen

Profilgummi- Dichtring aus Polyurethan 4 für hermetisch abgeschlossene


Dichtung (–40 bis +100 °C) Lagerungen
(Handelsüblich) Gute Verschleißfestigkeit und Beständigkeit 4 für kleine Kippwinkel
gegenüber Fett, Öl und sonstigen 4 für langsame Schwenkbewegungen;
Umwelteinflüssen bei mit Fett oder Öl initialgeschmierten
Stirnseiten verringerte Reibung

Profilgummi- Dichtstreifen aus Elastomer 4 für hermetisch abgeschlossene


Dichtung aus (–40 bis +100 °C) Lagerungen
Bandmaterial Gute Verschleißfestigkeit und Beständigkeit 4 für langsame Schwenkbewegungen;
mit Spannband gegenüber Fett, Öl und sonstigen bei mit Fett oder Öl initialgeschmier-
und -schloß Umwelteinflüssen ten Stirnseiten verringerte Reibung
(Handelsüblich) 4 für kleine Kippwinkel

Gleitring- Gleitringe aus nichtrostendem Stahl und 4 für den Ausschluss von Verun-
Dichtung Tellerfedern aus Nitril-Kautschuk reinigungen
(Handelsüblich) (–40 bis +100 °C) 4 gegen den Austritt von Fett und Öl
Gute Verschleißfestigkeit und Beständigkeit 4 für kleine Kippwinkel
gegenüber Fett, Öl und sonstigen 4 für umlaufende Lagerungen
Umwelteinflüssen

Federstahl- Labyrinthdichtungen aus Sätzen von 4 für den Ausschluss von Verun-
Dichtung Federstahlscheiben für hohe Temperaturen reinigungen bei wartungsfreien
(Handelsüblich) Ausgezeichnete Verschleißfestigkeit, gute Lagern
Chemikalienbeständigkeit 4 bei fettgeschmierten Lagerungen
sind Fettaustrittsöffnungen im
Gehäusedeckel vorzusehen
4 für kleine Kippwinkel
4 für umlaufende Lagerungen

45
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Montagegerechte Konstruktion Seite ............. 57

Montagegerechte Um den späteren Ausbau der Lager Zur Erleichterung des Ausbaus von
zu erleichtern, kann es z.B. von Vorteil wartungsfreien Lagern ab ca. 80 mm
Konstruktion der sein, Bohrungsdurchmesser empfiehlt es
Gegenstücke sich, das Druckölverfahren anzuwen-
• an den Wellenschultern Einfräsungen den. Hierbei wird unter hohem Druck
Zur Erleichterung des Einbaus sollen (‘ Bild 17 ) und zwischen Bolzen und Lager Öl ge-
Bolzenenden und Gehäusebohrungen • in Gehäuseschultern Aussparungen presst. Dadurch lassen sich die Aus-
eine Anfasung mit einem Winkel von oder Gewindebohrungen (‘ Bild 18 ) baukräfte erheblich verringern, und die
10 bis 20° erhalten (‘ Bild 16 ). Die Gefahr der Beschädigung von Lager
Lager lassen sich dadurch besser auf- vorzusehen, damit Abziehwerkzeuge und Lagersitz ist so gut wie ausge-
schieben oder einführen. Beschädi- angesetzt oder Abdrückschrauben schlossen.
gungen an den Passflächen durch Ver- angebracht werden können. Um das Druckölverfahren anwenden
kanten der Lagerringe können so weit- zu können, sind eine Ölzuführbohrung
gehend ausgeschlossen werden. im Zapfen und eine Ölverteilungsnut in
Vor allem bei größeren Lagerungen der Sitzfläche auf dem Bolzen erfor-
müssen vielfach konstruktiv Vorkeh- derlich (‘ Bild 19 ). Der Abstand der
rungen getroffen werden, damit der Ölverteilungsnut zu derjenigen Seite,
Einbau insbesondere aber der Ausbau von der aus der Ein- oder Ausbau
der Lager vereinfacht oder überhaupt erfolgt, soll etwa ein Drittel der Lager-
erst ermöglicht wird. sitzbreite betragen. Empfohlene Ab-
messungen für die Ölverteilungsnut,
die Ölzuführbohrungen und die An-
schlussgewinde sind in Tabellen 7
und 8 aufgeführt.

Anfasungen an Enden von Bolzen Gehäuseschulter mit


und Gehäusebohrungen Bolzenschulter mit Einfräsungen Gewindebohrungen

Bild 16 Bild 17 Bild 18

46
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Seite ............. 4 Montagegerechte Konstruktion Seite ............. 57

Tabelle 7 Tabelle 8

L
L
3

Ga Ga
N
2
60° Gc G
b Gc G
b
ha
ra

ba Na Na

Ausführung A Ausführung B

Durchmesser Abmessungen Gewinde Aus- Abmessungen


der Lager- führung
sitzfläche ba ha ra N Ga Gb Gc Na
über bis max
mm mm – – mm

100 3 0,5 2,5 2,5 M6 A 10 8 3


100 150 4 0,8 3 3
150 200 4 0,8 3 3 R 1/8 A 12 10 3
200 250 5 1 4 4 R 1/4 A 15 12 5
250 300 5 1 4 4
300 400 6 1,25 4,5 5 R 3/8 B 15 12 8

400 500 7 1,5 5 5 R 1/2 B 18 14 8


500 650 8 1,5 6 6
650 800 10 2 7 7 R 3/4 B 20 16 8
800 1 000 12 2,5 8 8

Abmessungsempfehlungen für Ölverteilungsnuten und Anschlussgewinde und -bohrungen


Zuführbohrungen

Bild 19

Lagersitz mit Ölzuführbohrung und


Ölverteilungsnut zur leichten
Demontage des Lagers

47
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Seite ............. 4 Schmierung Seite ............. 57

Schmierung

Wartungspflichtige nippel im Gehäuse (‘ Bild 1 ) • hervorragendes Druckaufnahme-


oder im Bolzen bzw. in der Welle vermögen,
Gelenklager (‘ Bild 2 ), über die das Schmierfett • sehr gute Korrosionsschutzeigen-
Gelenklager mit der Gleitpaarung direkt in das Lager gelangt. Um eine schaften,
Stahl/Stahl sind wartungspflichtig und wirkungsvolle Schmierung im Betrieb • sehr gute Alterungsbeständigkeit,
müssen geschmiert werden, um sicherzustellen, haben alle SKF • gute Wasserbeständigkeit,
Stahl/Stahl-Gelenklager, mit Ausnah- • großer Gebrauchstemperaturbereich,
• die Reibung herabzusetzen, me der kleinen Lager der Ausführun- von –20 bis +150 °C.
• den Verschleiß zu vermindern, gen E und ESA, sowohl im Außen- als
• die Gebrauchsdauer zu verlängern, auch im Innenring Schmierlöcher und Bei höheren Betriebstemperaturen
• die Korrosion zu verhindern, Umfangsnuten. sind Spezialfette zu verwenden; in
• Schmutz und Feuchtigkeit abzu- Bei entsprechend ausgeführter La- diesen Fällen empfiehlt es sich, den
halten. gerung kann dem Lager das Schmier- SKF Beratungsservice einzuschalten.
fett auch von der Seite her zugeführt Weitergehende Informationen über die
Die Gleitflächen sind phosphatiert werden. Um einen gewissen Durchtritt SKF Schmierfette enthält Tabelle 1 .
und mit einem Einlaufschmierstoff des Schmierfettes durch das Lager zu
behandelt. Diese besondere Oberflä- erzwingen, ist die Seite der Lagerung,
chenbehandlung wirkt sich günstig auf auf der das Fett zugeführt wird, gegen Wartungsfreie
den Einlaufvorgang aus. Um die ge- Fettaustritt zu sichern und auf der
wünschte Gebrauchsdauer zu errei- gegenüberliegenden Seite eine Mög-
Gelenklager
chen, sollen die Lager beim Einbau – lichkeit zum Fettaustritt zu schaffen Gleitpaarungen
spätestens jedoch vor der ersten (‘ Bild 3 ). Außerdem sollte – soweit Hartchrom/Verbundwerkstoff und
Inbetriebnahme befettet – und danach möglich – der freie Raum um das Stahl bzw. Hartchrom/PTFE-Gewebe
regelmäßig nachgeschmiert werden. Lager stets mit Fett gefüllt werden. Bei Lagern mit diesen Gleitpaarungen
Bereits bei der Gestaltung der Lage- Als Schmierfett für Stahl/Stahl- findet in der ersten Zeit nach der In-
rung ist darauf zu achten, dass die La- Gelenklager empfehlen wir das SKF betriebnahme des Lagers ein Übertrag
gerstelle ausreichend mit Schmierfett Schmierfett LGHB 2. Dieses hochwer- von PTFE aus der Gleitschicht auf die
versorgt werden kann. Am effektivsten tige Kalzium-Sulfonat-Komplexseifen- Gegengleitfläche am Innenring statt.
sind Schmierbohrungen und Schmier- fett hat die folgenden Eigenschaften: Eine Schmierung der Gleitflächen wür-

Schmierung der Lager über Schmierung der Lager über


den Außenring den Innenring Seitliche Schmierung der Lager

Bild 1 Bild 2 Bild 3

48
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Tabelle 1 Fall korrosionsschützende, wasserab-


Eigenschaften SKF Schmierfette weisende Lithiumseifenfette normaler
LGHB 2 LGMT 3 LGEP 2 LGGB 21) Konsistenz, wie z.B. die SKF
für Gleitpaarungen Schmierfette LGEP 2 oder LGMT 3
Stahl/Stahl Stahl/Bronze Stahl/GFK + PTFE
(‘ Tabelle 1 ).
Dickungsmittel Kalzium- Lithium- Lithium- Lithium-
Sulfonat- seife seife Kalzium- Gleitpaarung Stahl bzw. 2
Komplexseife seife Hartchrom/GFK+PTFE
Bei Lagern mit der Gleitpaarung Stahl
Grundöl Mineralöl Mineralöl Mineralöl Esteröl
bzw. Hartchrom/GFK+PTFE kann
Farbe braun gelbbraun hellbraun weiß durch Initialschmierung und gelegent-
Gebrauchs- –20 bis +150 –30 bis +120 –20 bis +110 –40 bis +120
liche Nachschmierung die Gebrauchs-
temperatur, °C dauer mindestens verdoppelt werden.
(Dauerbetrieb) Die Gleitfläche auf dem Innenring bzw.
Kinematische Viskosität der Wellenscheibe dieser Lager wird
des Grundöls, mm2/s deshalb bereits werksseitig mit einem
bei +40 °C 400 bis 450 120 bis 130 200 110 Lithiumseifenfett bestrichen.
bei +100 °C 26,5 12 16 13
Wo die Betriebsbedingungen dies
Konsistenz-Klasse 2 3 2 2 erfordern, kann der freie Raum um das
(nach NLGI) Lager zum Schutz gegen Korrosion
und zur Verbesserung der Abdichtung
ebenfalls mit Schmierfett gefüllt wer-
1)
Biologisch abbaubares Schmierfett. Für Anwendungsfälle, die strengen ökologischen Anforderungen genügen
müssen und bei denen auf eine Schmierung nicht verzichtet werden kann. den (‘ Bild 5 ). Der Zeitpunkt, zu dem
das beim Einbau eingefüllte Fett zu
ergänzen oder zu erneuern ist, wird
SKF Schmierfette
durch die Umgebungsbedingungen
und die Alterung des Fettes bestimmt.
Zur Schmierung dieser Lager
empfehlen wir das SKF Schmierfett
LGEP 2 (‘ Tabelle 1 ). Fette mit
de diesen Übertragungsmechanismus Zum Schutz gegen Korrosion und Zusätzen von Molybdändisulfid oder
stören und damit die Gebrauchsdauer zur Verbesserung der Abdichtung kann anderen Festschmierstoffen dürfen
verkürzen. Deshalb dürfen Gelenk- der freie Raum um das Lager jedoch nicht verwendet werden.
lager und Gelenkköpfe mit den genann- mit Schmierfett gefüllt werden. Wenn
ten Gleitpaarungen nicht geschmiert die Lagerung entsprechend Bild 4
werden. Aus dem gleichen Grund ist ausgeführt ist, kann das Fett in die
auch keine Nachschmiermöglichkeit Lagerstelle eingebracht werden, ohne
vorgesehen. dass es auf die Gleitschicht gelangt.
Besonders geeignet sind in diesem

Fettzuführung in den freien Lagerraum Fettzuführung in den freien Lagerraum


bei einem Lager mit der Gleitpaarung bei einem Großlager mit der
Hartchrom/Verbundwerkstoff Gleitpaarung Stahl/GFK+PTFE

Bild 4 Bild 5
Warnhinweis
SKF Gelenklager sind je nach
Ausführung entweder ganz oder
teilweise mit ölhaltigen Substanzen
behandelt oder mit Schmierfett
gefüllt. Bei Hautkontakt mit diesen
Stoffen können in Einzelfällen
Hautreizungen oder Allergien auf-
treten.

49
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Wartungspflichtige Wartungsfreie Warnhinweis


Gelenkköpfe Gelenkköpfe SKF Gelenkköpfe sind je nach
Ausführung entweder ganz oder
Die Gelenkköpfe mit den Gleitpaarun- Die Gelenkköpfe mit den wartungs- teilweise mit ölhaltigen Substanzen
gen Stahl/Stahl und Stahl/Bronze sind freien Gleitpaarungen müssen bzw. behandelt oder mit Schmierfett
wartungspflichtig und müssen ge- dürfen nicht nachgeschmiert werden. gefüllt. Bei Hautkontakt mit diesen
schmiert werden. Um dies sicherzu- Sie haben deshalb auch keine Nach- Stoffen können in Einzelfällen
stellen, sind schmiermöglichkeit im Stangenkopf. Hautreizungen oder Allergien auf-
Bei Gelenkköpfen mit der Gleit- treten.
• alle SKF Stahl/Stahl-Gelenkköpfe, paarung Stahl/GFK+PTFE kann durch
mit Ausnahme der kleinen Gelenk- Bestreichen der Innenring-Gleitfläche
köpfe der Ausführungen E, über den und gelegentliche Nachschmierung die
Innenring und/oder ein Schmierloch Gebrauchsdauer mindestens verdop-
bzw. einen Schmiernippel im Stangen- pelt werden. Die Gleitfläche auf dem
kopf nachschmierbar (‘ Bild 6 ). Innenring wird deshalb bereits werks-
• alle SKF Stahl/Bronze-Gelenkköpfe seitig mit einem Lithiumseifenfett
über ein Schmierloch bzw. einen bestrichen.
Schmiernippel im Stangenkopf nach-
schmierbar (‘ Bild 7 ).

Die bei den wartungspflichtigen Ge-


lenklagern gemachten Angaben gelten
sinngemäß auch für die entsprechen-
den Stahl/Stahl-Gelenkköpfe.
Zur Schmierung der Stahl/Bronze-
Gelenkköpfe der Reihen SIKAC .. M
und SAKAC .. M empfehlen wir, das
SKF Schmierfett LGMT 3 oder ein ver-
gleichbares Lithiumseifenfett ohne
Festschmierstoffzusätze zu verwen-
den.

Nachschmiermöglichkeiten bei Stahl/Stahl-Gelenkköpfen Nachschmiermöglichkeiten bei Stahl/Bronze-Gelenkköpfen

Bild 6 Bild 7

Schmierloch Kegelschmiernippel Gelenkkopf mit Innengewinde Gelenkkopf mit Außengewinde

50
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Seite ............. 4 Wartung Seite ............. 57

Wartung
2

Nachschmieren ist eine Grundvoraus- Nachschmieren von Loslagern Aufbewahrung


setzung für eine lange Gebrauchs- Loslager, bei denen die Verschiebung SKF Gelenklager und Gelenkköpfe
dauer bei den wartungspflichtigen auf dem Bolzen stattfindet, sollen, wenn werden vor dem Verpacken mit einem
Gelenklagern und Gelenkköpfen. Es der Einbaufall dies zulässt, über den Korrosionsschutzmittel behandelt und
soll verbrauchtes Schmierfett zusam- Bolzen nachgeschmiert werden (‘ Bild können daher in der Originalverpa-
men mit Abrieb und eventuellen Verun- 2 auf Seite 48). Durch Schmieren der ckung bei entsprechend sachgerechter
reinigungen aus der Kontaktzone Lagerstelle über die Lagersitzfläche Lagerung mehrere Jahre aufbewahrt
abführen und durch frisches Fett des Innenringes kann gleichzeitig werden. Die relative Luftfeuchtigkeit im
ersetzen. Schmierfett in die Passfläche zwischen Lagerraum darf dabei aber nicht über
Das Nachschmieren ist in den bei Lagerinnenring und Bolzen einge- 60 % liegen.
der Berechnung festgelegten Zeitab- bracht werden. Dies verringert die Rei-
ständen durchzuführen. Die Häufigkeit bung bei der Loslagerverschiebung
der Nachschmierung ist von entschei- und damit auch die dafür erforder-
dender Bedeutung für die erreichbare lichen Axialkräfte in der Lagerung.
Gebrauchsdauer und hängt u.a. ab
von

• der Größe der Belastung,


• der Wirkungsweise der Belastung,
• dem Schwenkwinkel,
• der Schwenkfrequenz,
• der Betriebstemperatur,
• der Abdichtung und
• den Umwelteinflüssen.

Lange Gebrauchsdauerwerte lassen


sich erzielen, wenn beim Nach-
schmieren die folgenden Bedingungen
eingehalten werden:

• Gleiches Schmierfett wie bei Erst-


befüllung verwenden.
• Lagerstelle im betriebswarmen
Zustand nachschmieren.
• Lagerstelle vor längeren Betriebsun-
terbrechnungen nachschmieren, z.B.
vor Stillegung einer Bau- oder
Landmaschine.

Zur Schmierung von Gelenklagern


und Gelenkköpfen stehen bei SKF die
richtigen Schmierfette zur Verfügung.
Darunter auch das biologisch
abbaubare Schmierfett LGGB 2

51
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Seite ............. 4 Einbau Seite ............. 57

Einbau

Gelenklager Bild 1 Bild 2

Sachkenntnis und Sauberkeit beim


Einbau sind Voraussetzungen dafür,
dass Gelenklager und Gelenkköpfe im
Betrieb einwandfrei funktionieren und
nicht vorzeitig ausfallen.
Lager und Gelenkköpfe sollen erst
unmittelbar vor dem Einbau der Ori-
ginalverpackung entnommen werden,
damit sie nicht verschmutzen. Teile,
die durch unsachgemäße Behandlung
(beschädigte Verpackung usw.) even-
tuell doch verschmutzt worden sind,
können mit einem sauberen Lappen
Teilungsebene und Hauptlastrichtung Einbau mit Schlagkappe
gereinigt werden.
Die Gleitflächen der Lager sind so
aufeinander abgestimmt, dass ein gün-
stiges Reibungs- und Verschleißver-
halten sichergestellt ist. Da durch rung die erforderliche Maß- und Form-
Veränderungen an den Gleitflächen genauigkeit aufweisen.
die Gebrauchsdauer verkürzt werden Beim Einbau von Gelenklagern mit
kann, sollen die Lager nicht ausgewa- gesprengtem oder geteiltem Außen-
schen werden oder überhaupt mit Rei- ring ist darauf zu achten, dass die Tei-
nigungsflüssigkeiten, Ölen und ähnli- lungsebene senkrecht zur Hauptlast-
chen Medien in Berührung kommen. richtung liegt (‘ Bild 1 ). Anderenfalls
Die das Lager umgebenden Teile muss bei hohen Lagerbelastungen mit
sollen sauber sein. Außerdem müssen einer verkürzten Gebrauchsdauer
Bolzen bzw. Welle und Gehäuseboh- gerechnet werden.

Gleichzeitiger Einbau auf Bolzen


und in Gehäuse Einbau mit einer Presse Keine Schläge gegen die Lagerringe!

Bild 3 Bild 4 Bild 5

52
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Seite ............. 4 Einbau Seite ............. 57

Mechanischer Einbau Einbau im erwärmten Zustand Warnhinweis


Zum mechanischen Einbau kleinerer Größere Lager können im allgemeinen Die Gelenklager und Gelenkköpfe
Gelenklager eignen sich nicht im kalten Zustand eingebaut wer- mit wartungsfreien Gleitpaarun-
den, weil mit zunehmender Lagergröße gen, deren Gleitschichten PTFE
• bei nicht zu festen Passungen die Einbaukräfte stark ansteigen. Es enthalten, dürfen keinesfalls Tem-
Schlagkappen oder Rohrstücke empfiehlt sich deshalb, das Lager (‘ peraturen über +280 °C ausgesetzt
(‘ Bild 2 ). Dabei wird der Ring mit Bild 7 ) oder das Gehäuse zu erwär- werden. Bis zu dieser Temperatur 2
der festeren Passung im allgemeinen men. ist PTFE völlig inert und ungiftig.
zuerst eingebaut. Die erforderliche Temperaturdiffe- Bei Temperaturen ab +320 °C zer-
• bei gleichzeitigem Einbau auf den renz zwischen Lagerring und jeweili- setzt es sich jedoch. Die dabei frei
Bolzen und in das Gehäuse Schlag- gem Gegenstück richtet sich nach dem werdenden Fluorverbindungen
kappen mit je einer Anlagefläche für Durchmesser des Lagersitzes. Im all- sind äußerst toxisch, selbst in klei-
den Innen- und Außenring (‘ Bild 3 gemeinen können um 60 bis 80 Grad nen Mengen. Zu beachten ist
). über Umgebungstemperatur erwärmte auch, dass PTFE-haltige Produkte,
• bei größeren Stückzahlen auf den Lager problemlos eingebaut werden. die zu hohen Temperaturen ausge-
Anwendungsfall abgestimmte Ein- Die Höhe der Anwärmtemperatur rich- setzt waren, auch nach dem Ab-
bauwerkzeuge in Verbindung mit tet sich aber auch nach der für ein kühlen nicht gefahrlos gehandhabt
einer Presse (‘ Bild 4 ). Lager zulässigen Temperatur, die z. B. werden können.
durch den Werkstoff der Dichtung
Beim Einbauen der Gelenklager erheblich eingeschränkt sein kann.
dürfen

• keine Schläge unmittelbar gegen die


Lagerringe gerichtet werden
(‘ Bild 5 ). Auch der Einbau mit
Hammer und Dorn kann leicht
Beschädigungen am Außen- oder
Innenring verursachen.
• keine Einbaukräfte über die Gleit-
flächen geleitet werden (‘ Bild 6 ).
Hierdurch könnten
– die Gleitflächen beschädigt werden
und/oder
– gesprengte oder geteilte Lager auf-
geweitet werden, was die erforderli-
chen Einbaukräfte weiter ansteigen
lässt.

Keine Einbaukräfte über die Gleitflächen leiten! Einbau eines erwärmten Lagers

Bild 6 Bild 7

53
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Seite ............. 4 Einbau Seite ............. 57

Der Einsatz von SKF Induktions- Gelenkköpfe


Anwärmgeräten hat sich als besonders
vorteilhaft erwiesen (‘ Bild 8 ). Sie Gelenkköpfe werden wie die Gelenk-
sind u.a. mit integriertem Überhit- lager auf dem Bolzen befestigt. Schon
zungsschutz und automatischer Ent- durch geringfügiges Anwärmen lassen
magnetisierung ausgerüstet. Der In- sich die erforderlichen Einbaukräfte
duktionsstrom bewirkt eine rasche Er- und damit auch die Gefahr von Be-
wärmung des Lagers. Die nichtmetalli- schädigungen an den Anschlussteilen
schen Teile, wie z.B. die Dichtungen, deutlich verringern.
das PTFE-Gewebe oder das Gerät Die Gelenkköpfe auf freien Gewin-
selbst bleiben kalt. destangen bzw. in Verlängerungsroh-
Zur Vereinfachung des Einbaus ren (‘ Bild 10 ) sind mit einer Konter-
großer, insbesondere erwärmter Lager mutter auf der Gewindestange bzw.
empfiehlt sich die Verwendung von auf dem Außengewinde des Gelenk-
Anschlagmitteln in Verbindung mit kopfes zu sichern.
einem Kran. Als Anschlagmittel kann
z.B. ein Metall- oder Textilband ver-
wendet werden, das um den
Außenring gelegt wird (‘ Bild 9 ).
Eine zwischen Kranhaken und
Anschlagsmittel angeordnete Feder Bild 10
erleichert zusätzlich das Handhaben
der Lager.
Bei der Handhabung erwärmter
Lager sind wärmebeständige Hand-
schuhe zu verwenden.

Sicherung eines Gelenkkopfs gegen Lösen

Für schnelles und sicheres Erwärmen:


SKF Induktions-Anwärmgerät der
Baureihe TIH Handhabung großer erwärmter Lager

Bild 8 Bild 9
SKF hält ein umfangreiches
Sortiment an praxisgerechten,
mechanischen und hydraulisch
betätigten Werkzeugen, aber auch
an Anwärmgeräten für den Ein-
und Ausbau bereit. Ausführliche
Angaben über diese Werkzeuge
sind im Katalog MP3000 “SKF
Produkte für Wartung und
Schmierung” oder online unter
www.skf.com zu finden.

54
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Ausbau Seite ............. 57

Ausbau
2

Gelenklager sogar ein Innenring von einer Wellen- schen oder hydraulischen Pressen
schulter abgerückt werden. Da das vorteilhaft.
Wenn die Lager nach dem Ausbau Trennstück hinter den Lagerinnenring Eine Möglichkeit zum Ausbau von
weiterverwendet werden sollen, müs- greift, werden Beschädigungen an der Lagern aus der Gehäusebohrung kann
sen sie mit der gleichen Sorgfalt be- Gleitfläche bzw. am Außenring ausge- zuweilen auch Erwärmen des Gehäu-
handelt werden wie beim Einbau. Die schlossen. ses sein, wenn es rasch genug erfolgt,
erforderliche Ausbaukraft soll stets an Der Ausbau von insbesondere sodass der Lageraußenring weitge-
dem auszubauenden Ring angreifen. größeren Lagern mit Festsitz auf der hend kühl bleibt.
Kleinere Gelenklager können mit Welle wird durch die Anwendung des
mechanischen Abziehern ausgebaut SKF Druckölverfahrens wesentlich
werden. In diesem Fall ist der Abzieher erleichtert (‘ Bild 3 ). Um das
Gelenkköpfe
unmittelbar hinter dem Innenring oder Druckölverfahren anwenden zu kön- Beim Ausbau der Gelenkköpfe wird
einem dahinter liegendem Bauteil nen, müssen bereits bei der Gestal- zuerst die gegen das Schaftende bzw.
anzusetzen. Der Ausbau gestaltet sich tung der Welle die hierfür erforderliche das Anschlussteil verspannte Konter-
einfacher, wenn bereits Nuten zum Ölzuführbohrung und Ölverteilungsnut mutter gelöst und, wenn möglich, das
Ansetzen der Abziehschenkel in der vorgesehen werden (‘ Seite 47). Gegenstück vom Gelenkkopfgewinde
Wellenschulter vorgesehen sind (‘ Der Ausbau kleinerer Lager aus der abgeschraubt. Danach kann der Ge-
Bild 1 ). Gehäusebohrung kann mit einer lenkkopf, wie bei den Lagern beschrie-
Abzieher mit Trennstück, mecha- Schlagkappe oder einem Rohrstück ben, z.B. mit einem Abzieher vom
nisch oder hydraulisch betätigt, wie erfolgen, die gegen den Außenring Bolzen abgezogen werden.
z.B. die SKF Abzieher der Reihe anzusetzen sind. Bei größeren Lagern
TMBS, sind bestens zum Ausbau auch und festerer Passung ist der Ausbau,
größerer Lager geeignet (‘ Bild 2 ). soweit dies möglich ist, mit mechani-
Mit Hilfe des Trennstücks kann dabei

Ausbau eines Lagers mit Hilfe des


Ausbau eines Lagers mit Hakenabzieher SKF Abzieher mit Trennstück Druckölverfahrens

Bild 1 Bild 2 Bild 3

55
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Seite ............. 16 Allgemeine Lagerdaten

Allgemeine Lagerdaten

3 Produktdaten ............................................................ 57
Wartungspflichtige Radial-Gelenklager ...................... 58
3
Allgemeine Angaben ................................................... 58
Stahl/Stahl-Gelenklager
mit metrischen Abmessungen ................................ 62
mit Zollabmessungen ............................................. 66
mit verbreitertem Innenring ..................................... 70
Wartungspflichtige Radial-Gelenklager . . . . . . . 58 3.1
Wartungsfreie Radial-Gelenklager ............................... 72
Allgemeine Angaben ................................................... 72
Wartungsfreie Gelenklager mit der
Gleitpaarung Hartchrom/Verbundwerkstoff ............. 76
Gleitpaarung Stahl bzw. Hartchrom/PTFE-Gewebe .. 78
Wartungsfreie Radial-Gelenklager . . . . . . . . . . . 72 3.2
Gleitpaarung Stahl bzw. Hartchrom/GFK + PTFE .. 82
Schräg-Gelenklager ....................................................... 86
Allgemeine Angaben ................................................... 86
Lager mit der Gleitpaarung Hartchrom/GFK + PTFE .. 90
Axial-Gelenklager .......................................................... 92
Schräg-Gelenklager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 3.3
Allgemeine Angaben ................................................... 92
Lager mit der Gleitpaarung Hartchrom/GFK + PTFE .. 94
Wartungspflichtige Gelenkköpfe ................................. 96
Allgemeine Angaben ................................................... 96
Stahl/Stahl-Gelenkköpfe
Axial-Gelenklager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 3.4
mit Innengewinde ....................................................100
mit Innengewinde für Hydraulikzylinder ..................102
mit Außengewinde ..................................................104
mit rundem Anschweißende ...................................106
mit rechteckigem Anschweißende ..........................108
Wartungspflichtige Gelenkköpfe . . . . . . . . . . . . 96 3.5
Stahl/Bronze-Gelenkköpfe
mit Innengewinde ....................................................110
mit Außengewinde ..................................................112
Wartungsfreie Gelenkköpfe ..........................................114
Allgemeine Angaben ...................................................114
Wartungsfreie Gelenkköpfe . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 3.6
Wartungsfreie Gelenkköpfe mit der
Gleitpaarung Hartchrom/Verbundwerkstoff
mit Innengewinde ................................................118
Speziallösungen und artverwandte
mit Außengewinde ..............................................120
Gleitpaarung Hartchrom/PTFE-Gewebe
SKF Produkte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 3.7
mit Innengewinde ................................................122
mit Außengewinde ..............................................124
Gleitpaarung Stahl/GFK + PTFE
mit Innengewinde ................................................126
mit Außengewinde ..............................................128
Speziallösungen und artverwandte Produkte .............130
Gleitlager für Straßenfahrzeuge ..................................130
Gleitlager für Schienenfahrzeuge ...............................130
Gelenklager und Gelenkköpfe für den Flugwerkbau ...131
Zylindrische Buchsen und Bundbuchsen ....................132
Anlaufscheiben und Bandstreifen ...............................133

57
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Seite ............. 16 Wartungspflichtige
Radial-Gelenklager

Wartungspflichtige
Radial-Gelenklager
SKF Stahl/Stahl-Gelenklager haben
einen an einer Sollbruchstelle ge-
sprengten Außenring, in den der
Innenring eingefedert ist (‘ Bild 1 ).
Die Lager sind dadurch selbsthaltend
und einfach zu handhaben.
Die Oberflächen sind manganphos-
phatiert und die Gleitflächen zusätzlich
mit einem Einlaufschmierstoff behan-
delt. Das macht sie verschleißfest und
gibt ihnen auch gute Einlaufeigen-
schaften. Zur wirksamen Schmierung
haben alle Lager – bis auf einige klei-
ne Größen – im Innen- und Außenring
je eine Umfangsnut und zwei Schmier-
löcher. Die metrischen Lager ab 150
mm Außendurchmesser weisen zu-
sätzlich noch das Multinut-Schmier-
system in der Außenringgleitfläche auf
(‘ Bild 2 ). Kleinere Lager können auf
Anforderung ebenfalls mit dem
Multinut-Schmiersystem in der Außen-
ringgleitfläche gefertigt werden. Diese
Lager sind dann durch das Nachsetz-
zeichen L gekennzeichnet, z.B.
GE 40 ESL-2LS
Das SKF Multinut-Schmiersystem
behebt weitgehend das Problem der
Mangelschmierung in einseitig sehr
hoch belasteten Stahl/Stahl-Gelenk-
lagern, die nur kleine Einstellbewe-
gungen auszuführen haben. Das
Multinut-Schmiersystem verbessert die
Schmierstoffzufuhr in die belastete
Gleitzone und verlängert damit die
Gebrauchsdauer und die Wartungs-
intervalle erheblich.

Abgedichtete Lager
SKF Stahl/Stahl-Gelenklager stehen
mit Ausnahme weniger Größen auch
oder ausschließlich mit schleifenden
Dichtungen auf beiden Seiten zur
Verfügung. Bei den Lagern der Aus-
führung 2RS sind dies zweilippige
Dichtscheiben aus Polyesterelastomer
bzw. Polyurethan (‘ Bild 3 ). Bei den
Lagern der Ausführung 2LS sind dage-
gen die SKF ”Heavy-Duty” Hoch-

58
1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Seite ............. 16 Wartungspflichtige
Radial-Gelenklager

leistungsdichtungen im Einsatz. Diese Die Toleranzen entsprechen


sind dreilippig ausgeführt, aus Nitril- DIN ISO 12240-1:1999 bzw.
Butadien-Kautschuk (NBR) gefertigt ISO 12240-1:1998 und ANSI/ABMA
und mit einem Stahlstützkörper ver- Std. 22.2-1988.
stärkt, der die Haltekraft der Dichtung Die in den Tabellen 1 und 2 auf
in der Nut erhöht und die Dichtlippe Seite 60 verwendeten Maß- und
abschirmt (‘ Bild 4 ). Toleranzsymbole sind nachstehend
erläutert:
Abmessungen
Die Hauptabmessungen der Lager der d Nennmaß des Bohrungs-
Reihen GE, GEH und GEG stimmen durchmessers
mit den Angaben in DIN ISO 12240- ∆dmp Abweichung des mittleren
1:1999 bzw. ISO 12240-1:1998 über- Bohrungsdurchmessers vom
ein. Nennmaß
Die Lager mit zylindrischen Ansät- D Nennmaß des Außendurch-
zen am Innenring, Reihe GEM, ent- messers
sprechen mit Ausnahme der Innen- ∆Dmp Abweichung des mittleren 3.1
ringbreite den Lagern der Reihe GE. Außendurchmessers vom
Die Hauptabmessungen der Lager Nennmaß
mit Zollabmessungen, Reihe GEZ, ent- ∆Bs Abweichung der an einer Stelle
sprechen der amerikanischen Norm gemessenen Innenringbreite
ANSI/ABMA Std. 22.2-1988. vom Nennmaß
∆Cs Abweichung der an einer Stelle Gelenklager mit den zweilippigen
Toleranzen gemessenen Außenringbreite RS-Dichtscheiben
Die Radial-Gelenklager mit vom Nennmaß
Bild 3
• metrischen Abmessungen werden
mit den in Tabelle 1 und die mit
• Zollabmessungen mit den in
Tabelle 2 auf Seite 60

angegebenen Toleranzen gefertigt. Die


für die Außenringe angegebenen
Werte gelten für noch nicht gesprengte
und noch nicht oberflächenbehandelte
Ringe.

Einfedern eines Innenrings Außenring mit Multinut-System Gelenklager mit den dreilippigen
in einen Außenring in der Gleitfläche ”Heavy-Duty” LS-Dichtscheiben

Bild 1 Bild 2 Bild 4

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1 Produktinformation 2 Empfehlungen 3 Produktdaten
Seite ............. 4 Seite ............. 16 Wartungspflichtige
Radial-Gelenklager
Toleranzen für Tabelle 1
metrische Lager
Nennmaß Reihen GE, GEH, GEM Reihe GEG Alle Reihen
Innenring Innenring Außenring
d, D ∆dmp ∆Bs ∆dmp ∆Bs ∆Dmp ∆Cs
Abmaß Abmaß Abmaß Abmaß Abmaß Abmaß
über bis ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt.
mm µm µm µm µm µm µm

18 0 –8 0 –120 +18 0 0 –180 0 –8 0 –240


18 30 0 –10 0 –120 +21 0 0 –210 0 –9 0 –240
30 50 0 –12 0 –120 +25 0 0 –250 0 –11 0 –240

50 80 0 –15 0 –150 +30 0 0 –300 0 –13 0 –300


80 120 0 –20 0 –200 +35 0 0 –350 0 –15 0 –400
120 150 0 –25 0 –250 +40 0 0 –400 0 –18 0 –500

150 180 0 –25 0 –250 +40 0 0 –400 0 –25 0 –500


180 250 0 –30 0 –300 +46 0 0 –460 0 –30 0 –600
250 315 0 –35 0 –350 – – – – 0 –35 0 –700

315 400 – – – – – – – – 0 –40 0 –800


400 500 – – – – – – – – 0 –45 0 –900

Toleranzen für Tabelle 2


Lager mit
Zollabmessungen Nennmaß Innenring Außenring

d, D ∆dmp ∆Bs ∆Dmp ∆Cs


Abmaß Abmaß Abmaß Abmaß
über bis ob. unt. ob. unt. ob. unt. ob. unt.
mm µm µm µm µm

50,8 0 –13 0 –130 0 –13 0 –130


50,8 76,2 0 –15 0 –130 0 –15 0 –130
76,2 80,962 0 –20 0 –130 0 –15 0 –130
80,962 120,65 0 –20 0 –130 0 –20 0 –130
120,65 152,4 0 –25 0 –130 0 –25 0 –130
152,4 177,8 – – – – 0 –25 0 –130
177,8 222,25 – – – – 0 –30 0 –130

60
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Radial-Gelenklager

Radiale Lagerluft Tabelle 3


Die wartungspflichtigen Lager werden Bohrung Radialluft
serienmäßig mit der Lagerluft ”Normal” d C2 Normal C3
über bis min max min max min max
gefertigt (‘ Tabelle 3 ). Lager mit der
kleineren Lagerluft nach C2 oder der mm µm
größeren nach C3 auf Anfrage.
Die Werte für die Lagerluft der metri- Metrische Lager1)
schen Lager entsprechen DIN ISO
12240-1:1999 bzw. ISO 12240-1:1998. 12 8 32 32 68 68 104
12 20 10 40 40 82 82 124
20 35 12 50 50 100 100 150
Werkstoffe 35 60 15 60 60 120 120 180
Die Innen- und Außenringe der war- 60 90 18 72 72 142 142 212
tungspflichtigen SKF Gelenklager mit 90 140 18 85 85 165 165 245
der Gleitpaarung Stahl/Stahl sind aus 140 200 18 100 100 192 192 284
durchhärtendem Wälzlagerstahl gefer- 200 240 18 110 110 214 214 318
tigt, gehärtet, geschliffen und phospha- 240 300 18 125 125 239 239 353
tiert. 3.1
Die RS Dichtungen für die metri- Lager mit Zollabmessungen
schen Lager sind aus Polyesterelasto-
15,875 15 75 50 150 150 200
mer und für die Lager mit Zollabmes- 15,875 50,800 25 105 80 180 180 260
sungen aus Polyurethan gefertigt. Für
die ”Heavy-Duty” LS-Dichtungen wird 50,800 76,200 30 130 100 200 200 300
76,200 152,400 40 160 130 230 230 350
Nitril-Butadien-Kautschuk (NBR) ver-
wendet

Temperatur-Anwendungsbereich
Stahl/Stahl-Gelenklager können bei
1)
Die Lager der Reihe GEH mit d = 20, 35, 60 und 90 mm haben die Lagerluft der jeweils nächsthöheren
Betriebstemperaturen von –50 bis Durchmessergruppe.
+300 °C eingesetzt werden; ab
+120 °C vermindert sich jedoch die
Radialluft von Stahl/Stahl-Gelenklagern
Tragfähigkeit.
Bei den abgedichteten Lagern wer-
den die zulässigen Betriebstempera-
turen durch die Werkstoffe der Dich-
tungen begrenzt. Sie liegen bei

• RS-Dichtungen aus Polyester-


elastomer zwischen
–30 und +130 °C,
• RS-Dichtungen aus Polyurethan
zwischen
–20 und +80 °C,
• LS-Dichtungen aus Nitril-Butadien-
Kautschuk zwischen
–25 und +120 °C.

Zu beachten ist außerdem der zu-