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Inhalt
Seite
Vorwort ........................................................................................................................................................... 3
1 Anwendungsbereich ........................................................................................................................ 4
2 Normative Verweisungen................................................................................................................. 4
3 Begriffe .............................................................................................................................................. 4
4 Kurzbeschreibung ............................................................................................................................ 4
5 Bezeichnung...................................................................................................................................... 4
6 Geräte und Prüfmittel ....................................................................................................................... 4
7 Probenahme ...................................................................................................................................... 5
8 Durchführung .................................................................................................................................... 5
9 Auswertung ....................................................................................................................................... 5
10 Präzision ............................................................................................................................................ 5
11 Prüfbericht......................................................................................................................................... 6
Anhang A (informativ) Erläuterungen .......................................................................................................... 7
Literaturhinweise ........................................................................................................................................... 8
2
DIN 53170:2009-08
Vorwort
Die vorliegende Norm wurde vom Arbeitsausschuss NA 002-00-05 AA „Lösemittel“ des Normenausschusses
Beschichtungsstoffe und Beschichtungen (NAB) im DIN ausgearbeitet.
Änderungen
Frühere Ausgaben
3
DIN 53170:2009-08
1 Anwendungsbereich
Diese Norm legt das Verfahren zum Bestimmen der Verdunstungszahl von Lösemitteln fest. Die
Verdunstungszahl ist ein Maß dafür, wie schnell sich eine Flüssigkeit unterhalb der Siedetemperatur in Luft
von festgelegter Temperatur verflüchtigt. Die Bestimmung der Verdunstungszahl nach dieser Norm dient
dazu, die Eignung von Lösemitteln für die Herstellung von Beschichtungsstoffen zu beurteilen. Die
Prüftemperatur ist, sofern nichts anderes vereinbart wird, (23 2) °C. Die Norm ist ebenfalls anwendbar auf
Verdünnungsmittel und Verschnittmittel für Lösemittel. Für Hochsieder und Lösemittelgemische mit
Hochsiedern wird auf das Vorwort verwiesen.
2 Normative Verweisungen
Die folgenden zitierten Dokumente sind für die Anwendung dieses Dokuments erforderlich. Bei datierten
Verweisungen gilt nur die in Bezug genommene Ausgabe. Bei undatierten Verweisungen gilt die letzte
Ausgabe des in Bezug genommenen Dokuments (einschließlich aller Änderungen).
3 Begriffe
Für die Anwendung dieses Dokuments gelten die Begriffe nach DIN EN ISO 4618 und der folgende Begriff.
3.1
Verdunstungszahl
VD
Verhältnis aus der nach dieser Norm für die zu prüfende Flüssigkeit gemessenen Verdunstungszeit und der
Verdunstungszeit für Diethylether (C2H5OC2H5) als Vergleichsflüssigkeit
4 Kurzbeschreibung
Es wird die Verdunstungszeit der zu prüfenden Flüssigkeit und die Verdunstungszeit einer Vergleichsflüssig-
keit (Diethylether) bestimmt. Das Verhältnis der beiden Verdunstungszeiten ergibt die Verdunstungszahl.
5 Bezeichnung
Bezeichnung des Verfahrens zur Bestimmung der Verdunstungszahl (VD) von Lösemitteln:
6.1 Filtrierpapier, 100 mm ! 150 mm oder als Rundfilter von 150 mm Durchmesser aus nicht gehärtetem,
wolkenfreiem Filtrierpapier von gleichmäßiger Dichte.
6.2 Stoppuhr mit einer Fehlergrenze von höchstens 0,1 s. Die Uhr ist von Zeit zu Zeit mit einer hinreichend
genauen Normaluhr ( 15 s je 24 h) zu vergleichen. Es sollten gleiche Stoppuhren verwendet werden.
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DIN 53170:2009-08
7 Probenahme
Aus dem zu prüfenden Lösemittel eine Probe nach DIN EN ISO 15528 nehmen.
8 Durchführung
8.1 Die Verdunstungszeit bei (23 2) °C und (50 5) % relativer Luftfeuchte (siehe DIN EN 23270) in
ruhender Luft messen. Die zu prüfende Flüssigkeit und die Prüfmittel müssen vor der Messung die
vorgeschriebene Temperatur angenommen haben.
8.2 0,3 ml der zu prüfenden Flüssigkeit innerhalb von 5 s mit der Messpipette (6.3) aus etwa 10 mm Höhe
jeweils auf die gleiche Stelle des Filtrierpapiers (6.1) auftropfen. Das Filtrierpapier anschließend lotrecht
aufhängen.
Die Zeitspanne (Verdunstungszeit) vom Auftropfen des letzten Tropfens bis zum Zeitpunkt messen, zu dem
das Filtrierpapier beim Betrachten gegen Tageslicht trocken erscheint.
Die Prüfung an vier weiteren Filtrierpapierstücken oder Rundfiltern der gleichen Filtrierpapiersorte wieder-
holen.
8.3 Mit der gleichen Filtrierpapiersorte, wie in 8.2 festgelegt, die Verdunstungszeit von Diethylether als
Vergleichsflüssigkeit bestimmen.
9 Auswertung
Die Verdunstungszahl (VD) nach folgender Gleichung berechnen:
t
VD ! 1
t2
Dabei ist
10 Präzision
10.1 Wiederholpräzision
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DIN 53170:2009-08
10.2 Vergleichpräzision
Tabelle 1 — Vergleichgrenze
Verdunstungszahl Vergleichgrenze
bis 15 10 %
über 15 über 10 %
11 Prüfbericht
Der Prüfbericht muss mindestens die folgenden Angaben enthalten:
e) Prüfdatum.
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DIN 53170:2009-08
Anhang A
(informativ)
Erläuterungen
Lösemittel werden vorzugsweise in der Lackindustrie, jedoch auch in anderen Industriezweigen, z. B. auch in
der Kunststoff- und Klebstoffindustrie verwendet. Für diese Industrien, besonders aber für die Lackindustrie,
ist die Verdunstungszeit eine besonders wichtige Kenngröße.
Der Arbeitsausschuss hat deshalb die Prüfmethodik hierfür bearbeitet. Dabei wurde das Filterpapierverfahren
herangezogen.
Es hat sich gezeigt, dass sich die Filterpapiersorte bei niedrig siedenden Flüssigkeiten nur unwesentlich,
jedoch bei höher siedenden Flüssigkeiten merklich auswirkt. Deshalb wurde ein nicht gehärtetes, wolkenfreies
Filterpapier von gleichmäßiger Dichte vorgeschrieben.
Bei der Prüfung von langsamer verdunstenden Flüssigkeiten kann der Endpunkt der Prüfung leichter erkannt
werden, wenn höher siedende Flüssigkeiten, deren auf Diethylether bezogene Verdunstungszahlen bekannt
sind, im Parallelversuch gleichzeitig geprüft werden. Der Arbeitsausschuss empfiehlt die in Tabelle A.1
angegebenen Flüssigkeiten:
Flüssigkeit Verdunstungszahl
Essigsäurebutylester nach DIN 53246 11
Ethylglykolacetat nach DIN 53246 57
Als Alternative, besonders bei Hochsiedern, sind in DIN 53249 und ASTM1) D 3539 Verfahren angegeben, bei
denen der Massenanteil der Probe bestimmt wird, der unter bestimmten Bedingungen verdunstet.
Nachdem sich für die Prüfung von Beschichtungsstoffen im Allgemeinen die Normbedingungen nach
DIN EN 23270, d. h. (23 2) °C und (50 5) % relative Luftfeuchte, durchgesetzt haben, wurde vorge-
schlagen, auch die Verdunstungszahl bei 23 °C zu bestimmen. In Versuchen hat sich gezeigt, dass sich die
Verdunstungszahlen gegenüber der Bestimmung bei Normalklima 20/65 nach ISO 554, d. h. (20 2) °C und
(65 5) % relative Luftfeuchte, im Allgemeinen unwesentlich verschieben.
7
DIN 53170:2009-08
Literaturhinweise
DIN 53246, Lösemittel für Beschichtungsstoffe — Ester der Essigsäure — Lieferspezifikation, weitere Eigen-
schaften und Prüfung
DIN EN 23270, Lacke, Anstrichstoffe und deren Rohstoffe — Temperaturen und Luftfeuchten für Konditio-
nierung und Prüfung
ASTM D 3539, Standard Test Methods for Evaporation Rates of Volatile Liquids by Shell Thin-Film
Evaporometer