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Titan als Allroundmaterial für verschiedene Branchen

Die besonderen Eigenschaften von Titan, wie seine hohe Festigkeit bei geringem Gewicht
und die hohe Korrosionsbeständigkeit machen das Metall zu einem beliebten Werkstoff in
vielen verschiedenen Arbeitsbereichen. Unterschiedliche Branchen haben das hohe
Potential dieses besonderen Werkstoffes erkannt und er wird trotz seines hohen
Marktpreises für viele verschiedene Technologien immer häufiger verwendet.

Das Element Titan und seine Geschichte


Titan ist ein chemisches Element, dass im Periodensystem die Ordnungszahl 22 trägt und
mit dem Elementsymbol Ti bezeichnet wird. Es wird erstmals im späten 18.Jahrhundert von
einem Amateurchemiker als Bestandteil von Titaneisen entdeckt. Titan kommt auf der Erde
hauptsächlich gebunden an andere Elemente, häufig in Form von Mineralien, wie eben zum
Beispiel Titaneisen vor. Den Namen Titan erhielt das Element dann wenige Jahre nach der
Entdeckung durch den deutschen Chemiker Heinrich Klaproth. Der Name Titan geht auf
einen Vergleich Klaproths zwischen dem neuentdeckten Element mit seinen vielen
erstaunlichen Eigenschaften und dem alten griechischen Göttergeschlecht der Titanen
zurück und hat sich bis heute als Bezeichnung für das einzigartige Leichtmetall gehalten.
Erst im 20.Jahrhundert geling es dann reines Titan zu gewinnen, in den 1930er entwickelte
William Justin Kroll das sogenannte Kroll-Verfahren, eine Methode zu Gewinnung von Titan,
die schließlich auch die Herstellung von Reintitan für kommerzielle Zwecke erlaubte. Bis
heute folgt der Gewinnungsprozess für Titan dem von Kroll entwickelten Verfahren. Eine der
ersten revolutionären Einsatzgebiete von Titan war die Luftfahrt, wo durch die Verwendung
von Titan das Entwickeln von Düsentriebwerken möglich wurde.

Reintitan & verschiedene Legierungen und ihre Zwecke


Mittels des Kroll-Verfahrens kann reines Titan aus Mineralien gelöst und von anderen darin
enthaltenen Metallen getrennt werden. Das Endprodukt des Gewinnungsprozesses ist der
sogenannte Titanschwamm, der dann entweder zu einer Legierung umgeschmolzen oder zu
Reintitan weiterverarbeitet wird. Einige Titanlegierungen werden branchenübergreifend
besonders häufig eingesetzt, http://pwsy.org/story.php?title=der-einsatz-des-werkstoffs-titan-
in-der-luftfahrt-und-raumfahrt#discuss kann ausführlicher nachgelesen werden, welche
Legierungen das genau sind und durch welche spezifischen Eigenschaften sich diese
Werkstoffe auszeichnen. Die Herstellung von Reintitan ist etwas komplizierter als das
Produzieren von Legierungen, hierzu ist ein weiteres kompliziertes Verfahren notwendig, das
sogenannte Van-Arkel-de-Boer-Verfahren. Dabei wird der Titanschwamm, der noch durch
unterschiedliche andere Metalle verunreinigt ist, so weiterbearbeitet, dass am Ende reines
Titan zu Verfügung steht. Als Reintitan werden alle Titanlegierungen bezeichnet, die einen
mindestens 99,7-prozentigen Anteil an reinem Titan haben. Je reiner das Titan, desto besser
ist die Korrosionsbeständigkeit. Ein sehr reiner Titan-Rohstoff ist allerdings auch
vergleichsweise weich, der Einsatz von Reintitan lohnt sich deshalb nur an Stellen, an denen
die Festigkeit des Werkstoffes keine oder nur eine untergeordnete Rolle spielt und der
Korrosionsschutz im Vordergrund steht. Reintitan wird zum Beispiel für die Herstellung von
außergewöhnlichen Schmuckstücken verwendet, sowohl Ketten, Armbänder und Ringe als
auch Uhren aus Titan zeichnen sich dann durch eine hohe Korrosionsbeständigkeit aus, was
sich dann in einer langen Haltbarkeit der Schmuckstücke zeigt. Der Reintitan wird auch
aufgrund seiner ansprechenden Optik geschätzt, es handelt sich hierbei um ein hellgraues,
glänzendes Metall, das mittels verschiedener Bearbeitungsschritte farblich auch leicht
verändert werden kann. Als Material für die Schmuckindustrie ist das Titan auch deshalb so
interessant, weil es bioverträglich und nickelfrei ist. Manche Menschen reagieren allergisch
auf Nickel und können Schmuck aus diesem Material deshalb nicht tragen, bei Titan besteht
diese Gefahr nicht, da es absolut hautfreundlich und biologisch gut verträglich ist. Aus
diesem Grund werden Titan und verschiedene Titanlegierungen auch in der Medizintechnik,
beispielsweise für die Herstellung von Implantaten und Gelenkteilen für künstliche
Hüftgelenke verwendet. Titan kann gefahrlos auch mehrere Jahre im Körper verbleiben,
ohne eine Gefahr für die Gesundheit darzustellen und durch seine ausgesprochen hohe
Korrosionsbeständigkeit eignet es sich auch perfekt für Zahnimplantate, die dem feuchten
Klima im Mundraum ausgesetzt sind. Einzig beim Einatmen von Titanstaub könnte das
Metall gefährlich werden, ein solches Erlebnis ist im Alltag allerdings sehr unwahrscheinlich.

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