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2016 09:19:19
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Vorwort
Wie schon in den letzten Jahren gibt es auch 2016 wieder einen neuen Conrad-Elektronik-Kalender mit 24 Experi-
menten für den 1. bis 24. Dezember. Das Thema ist die digitale Elektronik. Es geht um digitale Zähler mit dem CMOS-
Baustein 4060. Dieses IC enthält 14 digitale Teiler-Flipflops und zusätzlich einen vielseitig einsetzbaren Taktoszillator.
Es ermöglicht ganz unterschiedliche und sehr vielseitige Anwendungen, die nicht nur lehrreich sind, sondern auch
Spaß machen. Am Ende steht eine Schaltung, die als Darstellung eines Holzfeuers und fallender Sterne an den Weih-
nachtsbaum gehängt werden kann.
Es gibt verschiedene Arten, den Elektronik-Kalender zu verwenden. Der eine möchte vielleicht einfach nur alles
genau nach Plan aufbauen und den Erfolg genießen, der andere will es genau verstehen. Die Versuchsbeschreibun-
gen sollen beiden gerecht werden. Deshalb werden der Aufbau und die Funktion jeweils nur so knapp beschrieben,
wie es für den erfolgreichen Aufbau nötig ist. Im Anschluss werden die technischen Hintergründe in kurzer Form
erläutert. So findet man die entscheidenden Hinweise, mit denen man auch auf die Suche nach weiteren Informatio-
nen gehen kann. Die größte Freude bereiten die Experimente übrigens, wenn man mit anderen daran arbeitet. Eltern
und Großeltern können vielleicht wertvolle Erfahrungen weitergeben und das Interesse der Kinder und Jugendlichen
wecken.
Mit den vorhandenen Bauteilen lassen sich noch wesentlich mehr Schaltungen bauen, als hier gezeigt werden kön-
nen. Wer die vorgegebenen Versuche mit Interesse durcharbeitet, findet schnell weitere Schaltungsvarianten und
ähnliche Anwendungen. Und auch ganz neue Schaltungen lassen sich entwickeln. Ihrem Erfindungsreichtum sind
keine Grenzen gesetzt!
1 Der LED-Test . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
2 Batterieverbindung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3 Gesteckter Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
4 Lampenschalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
5 Eine Schutzdiode. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
6 Digitaler Schaltkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
7 Ein offener Eingang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
8 Rückkopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
9 Ein LED-Blinkerr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
10 Schnelles Flackern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
11 Teiler durch 16 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
12 Zähler von null bis drei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
13 Drei-Bit-Zähler bis sieben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
14 Dreivierteltakt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
15 Gestoppter Zähler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
16 Highspeed-Würfel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
17 Lichtsensor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
18 Tastenzähler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .12
19 Taste entprellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
20 Mehrfachblinkmuster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .13
21 Vier Helligkeitsstufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .14
22 Farbblitzerr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15
23 Vierer-Blinklicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
24 Feuerschein und fallende Sterne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .17
Anhang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
1 Der LED-Test
1. Tag Der erste Versuch im Advent soll eine LED zum Leuchten bringen. Eine LED darf niemals direkt an eine Spannungs-
quelle gelegt werden, man braucht immer auch einen Vorwiderstand. Ohne diesen Widerstand würde die LED durch
zu viel Strom zerstört! Die LED muss in der korrekten Richtung eingebaut werden. Sie besitzt zwei unterschiedliche
Anschlüsse. Der kurze Draht ist der Minuspol (Kathode K), der längere Draht ist der Pluspol (Anode A). Der breitere
untere Rand ist an der Kathodenseite abgeflacht. Außerdem ist bei allen LEDs in diesem Kalender der größere Halter
im Inneren der LED mit der Kathode verbunden.
Hinter dem ersten Türchen finden Sie eine rote LED und einen dazu passenden Widerstand. Zusätzlich benötigen Sie
eine 9-V-Blockbatterie. Der erste Versuch muss besonders vorsichtig ausgeführt werden. Achtung, vermeiden Sie den
direkten Blick in eine leuchtende LED aus geringen Entfernungen von unter einem Meter. Helle LEDs können Netz-
hautschäden verursachen. Vermeiden Sie es, dass jemals beide LED-Anschlüsse gleichzeitig die Batterieanschlüsse
berühren! Es muss immer der Widerstand in Reihe angeschlossen werden, sonst brennt die LED durch. Halten Sie
beide Bauteile an die Batterie, wie es die Zeichnung zeigt. Die LED leuchtet hell auf.
2 Batterieverbindung
2. Tag Das zweite Türchen verbirgt einen Batterieclip für die 9-V-Batterie. Bauen Sie den Versuch vom ersten Tag noch
einmal etwas anders auf. Verwenden Sie den Batterieclip und beachten Sie, dass der schwarze Anschlussdraht der
Minuspol ist und der rote der Pluspol. Vermeiden Sie unbedingt einen Kurzschluss der Batterie, also eine direkte
Verbindung der beiden Pole. Denn dabei könnte die Batterie sehr heiß werden und bei einem länger anhaltenden
Kurzschluss im Extremfall sogar explodieren. Außerdem verringern Kurzschlüsse die Lebensdauer der Batterie.
Der Widerstand von 10 k bestimmt den Strom durch die LED. In diesem Fall kann man davon ausgehen, dass etwa
2 V an der LED liegen, also noch 7 V am Widerstand. Daraus ergibt sich ein Strom von nur 0,7 mA. Zum Vergleich:
LEDs werden meist für Ströme von 20 mA ausgelegt. Diese rote LED kommt jedoch schon mit weniger als 1 mA aus,
um deutlich sichtbares Licht zu erzeugen.
3 Gesteckter Aufbau
Öffnen Sie das dritte Türchen und nehmen Sie eine Steckplatine aus dem Fach. Damit vereinfacht sich der Aufbau 3. Tag
komplizierter Schaltungen. Das Steckboard mit insgesamt 270 Kontakten im 2,54-mm-Raster (0,1 Zoll) sorgt für eine
sichere Verbindung der Bauteile.
Bauen Sie die Schaltung aus dem ersten Versuch noch einmal auf der Steckplatine auf. Wieder handelt es sich um
eine Reihenschaltung mit Widerstand und LED. Das Schaltbild zeigt die gleiche Schaltung, aber mit einer etwas
anderen Anordnung der Bauteile, die dem realen Versuch möglichst ähnlich ist.
4 Lampenschalter
Hinter dem vierten Türchen finden Sie den für alle folgenden Versuche notwendigen Draht. Bauen Sie eine LED- 4. Tag
Lampe mit Schaltkontakt. Schneiden Sie ein passendes Stück Draht von 4 cm Länge ab und entfernen Sie an den
Enden die Isolierung auf einer Länge von etwa 5 mm. Dieser Draht soll als Verbindung zur LED eingebaut werden.
Ein kürzerer Draht von 2 cm Länge wird als Zugentlastung eingebaut, um die weichen Anschlussdrähte zu schonen.
Der Batterieclip sollte immer verbunden bleiben, damit sich die Anschlüsse nicht übermäßig abnutzen.
Der einfache Schalter besteht aus zwei blanken Drahtstücken, die sich erst mit einem Fingerdruck berühren. Schnei-
den Sie dazu Drahtstücke von 2 cm Länge ab und entfernen Sie die Isolierung komplett.
5 Eine Schutzdiode
5. Tag Eine weitere rote LED finden Sie hinter dem Türchen Nummer 5. Bauen Sie diese zweite LED mit in den Stromkreis
ein. Dabei muss die Richtung stimmen, sonst fließt kein Strom. Wenn alles korrekt zusammengebaut wurde, leuch-
ten beide LEDs. Und obwohl nun zwei LEDs in Reihe liegen, ist die Helligkeit der ersten LED fast gleich geblieben.
6 Digitaler Schaltkreis
Öffnen Sie Türchen Nummer 6. Dahinter finden Sie das wichtigste Bauteil dieses Kalenders, das CMOS-IC 4060.
Dieses IC mit 16 Anschlussbeinchen enthält insgesamt 14 Teiler-Flipflops und eine vielseitige Oszillatorschaltung. Die
6. Tag Anschlüsse 1 und 16 liegen an der linken Seite und sind durch eine Einkerbung gekennzeichnet. Einen zusätzlichen
Hinweis bietet die Beschriftung, die man von der unteren Reihe (Pin 1 bis Pin 8) aus lesen kann. Vor dem ersten Ein-
setzen des ICs müssen die Anschlüsse parallel ausgerichtet werden, weil sie nach der Produktion noch etwas zu weit
nach außen stehen. Drücken Sie alle Beinchen einer Seite zusammen auf eine harte Tischfläche, um sie passend
auszurichten. Setzen Sie das IC dann richtig herum auf die Steckplatine. Achtung, wenn es falsch herum eingesetzt
wird, sind die Anschlüsse 8 (GND, Minus) und 16 (VCC, Plus) vertauscht, sodass die Betriebsspannung verpolt ange-
schlossen und das IC zerstört wird. In dem Fall hilft auch die Schutzdiode am Pluspol nichts, denn sie schützt nur
vor einer falsch herum angeschlossenen Batterie.
Durch kurzes Antippen mit dem Finger kann der Ausgang ein- oder ausge-
schaltet werden. Ist er eingeschaltet, leuchten beide LEDs, ist er ausgeschaltet,
können beide LEDs aus sein. Das IC braucht dann selbst praktisch keinen Strom
mehr. Es kann jedoch auch Zustände geben, in denen der Ausgang zwar noch
aus ist, das IC aber trotzdem einen gewissen Strom braucht. Das ist dann der
Fall,, wenn die Eingangsspannung
g g p g gerade
g weder bei Null noch bei der Betriebs-
8 Rückkopplung
Einen Widerstand mit 10 k (Braun, Schwarz, Orange) finden Sie hinter dem Türchen Nummer 8. Er wird diesmal als 8. Tag
Schutzwiderstand am Eingang des ICs verwendet. Der 22-M-Widerstand verbindet den zweiten Ausgang mit dem
Eingang der Oszillatorschaltung. Die LED ist entweder an oder aus, man kann es nicht vorhersagen.
g Ein bestehender
Zustand bleibt beliebig lange erhalten. Sie können den Zustand aber ändern,
wenn Sie den freien Anschluss am Eingang mal an Plus und mal an Minus
halten. Außerdem können Sie mit etwas Glück die LED ein- oder ausschalten,
wenn Sie den Widerstand einfach nur mit dem Finger antippen oder mit einem
Stück Draht berühren, das Sie in der Hand halten.
9 Ein LED-Blinker
9. Tag Hinter dem neunten Türchen finden Sie einen keramischen Scheibenkondensator mit der Kapazität 100 nF. Die
Beschriftung lautet 104 und steht für 100.000 pF (Picofarad), also 100 nF (Nanofarad). Mit dem Kondensator lässt
sich ein Oszillator bauen,, also eine Schaltung, die selbstständig immer wieder den Zustand wechselt. In diesem Fall
entsteht ein langsames Blinklicht. Der hochohmige Widerstand mit 22 M
liegt diesmal zwischen OSC1 und OSC2 und bildet eine Gegenkopplung. Der
Widerstand von 10 k bildet zusammen mit dem Kondensator von 100 nF die
Rückkopplung.
10 Schnelles Flackern
10. Tag Hinter Türchen Nummer 10 finden Sie einen Widerstand mit 100 k (Braun, Schwarz, Gelb). Er soll nun den bishe-
rigen Widerstand von 22 M in der Oszillatorschaltung ersetzen. Das Blinken wird damit so schnell, dass es wie ein
Dauerleuchten erscheint. Wenn Sie allerdings die ganze Schaltung hin- und herbewegen, sehen Sie leuchtende Stri-
che mit Unterbrechungen. Den gleichen Effekt kann man erzielen, wenn man
den Aufbau durch einen bewegten Spiegel betrachtet.
Die Zeitkonstante beträgt diesmal 100 k * 100 nF = 10 ms. Der Ausgang ist
10 ms lang an und 10 ms lang aus. Daraus ergeben sich eine Gesamtperiode
von 20 ms und eine Frequenz von 50 Hz, also in der Größenordnung der
Netzfrequenz. Bis zu 16 Hz kann man noch als Flackern erkennen. Darüber
sieht man meist nur noch ein Dauerleuchten.
11 Teiler durch 16
Hinter dem elften Türchen verbirgt sich ein Kondensator mit 10 nF (Beschriftung 103). Er bekommt eine Hilfsfunktion 11. Tag
und liegt zwischen dem Pluspol und dem Minuspol der Batterie. Dies ist eine übliche Maßnahme bei allen digitalen
Schaltungen und hilft, Störsignale zu vermeiden. Der Oszillator wird wieder auf eine geringe Frequenz umgebaut,
und die zweite LED wird nun mit einem Vorwiderstand am Ausgang Q4 ange-
schlossen. Die LED ist abwechselnd etwa 30 s an und 30 s aus.
Anders als bisher liegt das IC nun direkt an der Batterie. Da bislang alles fehlerfrei
funktioniert hat, können Sie nun riskieren, auch ohne Verpolungsschutz zu expe-
rimentieren. Die zweite LED ist daher frei für den eigentlichen Versuch und zeigt
die geteilte Frequenz. Zwischen dem Oszillator und Q4 liegen vier Teilerstufen,
die die Frequenz des Taktsignals jeweils durch zwei teilen. Insgesamt kommen
Ein Widerstand für zwei LEDs ist möglich, führt aber zu einem besonderen Effekt.
Die rote LED an Q6 zeigt zwei Helligkeitsstufen. Solange Q5 und Q6 angeschaltet
sind, teilt sich der Strom durch den Vorwiderstand auf zwei LEDs auf. Bei den
ersten Versuchen werden absichtlich relativ große LED-Vorwiderstände von 10 k
verwendet. Damit erhält man nur eine gemäßigte Helligkeit und kann experimen-
tieren, ohne geblendet zu werden. Außerdem wird Energie gespart, sodass die
Batterie möglichst bis zum Ende der Versuche durchhält.
14 Dreivierteltakt
14. Tag Einen weiteren Widerstand mit 10 k (Braun, Schwarz, Orange) finden Sie hinter dem 14. Türchen. Er wird nun zwi-
schen VCC und RES eingebaut. Zusätzlich werden zwei LEDs von Q5 und Q6 zum Reset-Eingang gelegt. Aber Achtung,
diesmal liegen die Kathoden an den Ausgängen. Das Ergebnis ist ein ganz besonderer Blinker, der drei Zustände
annimmt – Blinken im Dreivierteltakt!
Bisher konnten Eingangsimpulse immer nur durch zwei geteilt werden. Möglich
sind also Teilerverhältnisse von 16, 32, 64 usw. bis maximal 16.384 am Ausgang Q14.
Wenn man aber den Reset-Eingang und zusätzliche Dioden verwendet, kann fast
jeder beliebige Teiler erreicht werden. Ein Widerstand versucht, den Reset-Eingang
hochzuziehen. Aber die angeschlossenen Dioden halten die Spannung klein, solange
noch mindestens einer der verwendeten Ausgänge auf Null liegt. In diesem Fall läuft
der Zähler so lange, bis Q5 und Q6 hochschalten. Dann wird unverzüglich ein Reset
ausgeführt, und der Zähler wird auf Null gesetzt. Für die beiden Ausgänge heißt
15 Gestoppter Zähler
Das 15. Türchen bringt einen Tastschalter zum Vorschein. Beachten Sie die Einbaurichtung. Der Schaltkontakt liegt 15. Tag
jeweils zwischen zwei nebeneinanderliegenden Beinchen. Der Taster wird nun verwendet, um den Oszillator zu stop-
pen. Ein Zähler mit drei Ausgängen kennt acht verschiedene Zustände. Die Aufgabe besteht nun darin, den Zähler
immer genau in dem Moment anzuhalten, wenn gerade alle drei LEDs an sind.
Diesmal wird der kleinere Kondensator mit 10 nF im Oszillator verwendet. Die Frequenz wird
damit zehnmal höher und die Aufgabe entsprechend schwieriger. Der Tastschalter legt im
geschlossenen Zustand die volle Betriebsspannung an den Oszillatoreingang und verhindert
damit weitere Schwingungen. Sobald der Kontakt geöffnet wird, startet der Oszillator erneut.
16 Highspeed-Würfel
16. Tag
Hinter Türchen Nummer 16 finden Sie einen Widerstand mit 4,7 k (Gelb, Violett, Rot). Der Oszillator wird nun noch einmal
umgebaut und soll so schnell werden, dass man die einzelnen Blinkmuster nicht mehr unterscheiden kann. Das Ergebnis ist
dann reiner Zufall – wie bei einem echten Würfel. Wenn man auf die Taste drückt, bleibt der Würfel in einem von acht mögli-
g
chen Zuständen stehen. Anders als beim richtigen Würfel dürfen die Zustände 000 (Null) und
111 (Sieben) nicht gewertet werden. Alle übrigen Ergebnisse stehen für die Zahlen 1 bis 6. Beim
Würfeln kann man also gleich auch noch das binäre Zahlensystem lernen:
Ein Oszillator ohne den Kondensator, das mag zunächst verwundern. Tatsächlich ist aber
ein sehr kleiner Kondensator vorhanden. Zwei nebeneinanderliegende Kontaktstreifen der
Steckplatinen bilden einen Kondensator mit etwa 4 pF (4 Picofarad). Mit dem Widerstand
von 22 M ergibt sich damit eine Taktfrequenz von etwa 5 kHz. An Q6 erscheint die durch
64 geteilte Frequenz mit etwa 80 Hz. Diese schnellen Wechsel kann das menschliche
Auge nicht mehr verfolgen. Noch schneller wird der Oszillator mit einem Widerstand
von 100 k. Er schwingt dann mit etwa 600 kHz und macht sich sogar in einem nahen
Mittelwellenradio bemerkbar. Der Oszillator des CD4060 funktioniert mit den Bauteilen
17. Tag
17 Lichtsensor
Eine weitere gelbe LED verbirgt sich hinter Türchen Nummer 17. Beide gelben LEDs zusammen sollen nun einen
Lichtsensor bilden. Wenn viel Licht auf die gelben LEDs fällt, erhält man ein schnelles Flackern der roten LEDs. Bei
Dunkelheit wird das Blinken sehr langsam.
Der Oszillator arbeitet wieder mit dem extrem kleinen Kondensator aus zwei Kontakten
der Steckplatine. Sogar mit einem großen Widerstand von 22 M ergab sich damit eine
hohe Frequenz. Die beiden gelben LEDs bilden aber einen noch viel größeren Widerstand,
der noch dazu von der Umgebungshelligkeit abhängig ist. Beide LEDs sind so in Reihe
geschaltet, dass immer eine von beiden in Sperrrichtung betrieben wird. Eigentlich dürfte
also kein Strom fließen. Wenn aber Licht auf den LED-Kristall fällt, verhält sich die LED wie
eine Fotodiode. Nun fließt auch in Sperrrichtung ein kleiner Strom. Je mehr Licht auf die
LEDs fällt, desto größer wird dieser Strom, und desto höher wird die Oszillatorfrequenz.
18 Tastenzähler
18. Tag Hinter dem 18. Türchen findet sich ein Widerstand mit 4,7 k (Gelb, Violett, Rot). Damit kann nun eine weitere LED
mit größerer Helligkeit betrieben werden. Insgesamt vier LEDs zeigen vier Bits einer Binärzahl. Es können damit 16
Zahlen zwischen 0 und 15 dargestellt werden. Der Zähler läuft aber diesmal nicht von allein, stattdessen wird der
Takt durch den Tastschalter erzeugt.
19 Taste entprellen
Das Türchen Nummer 19 bringt einen Widerstand mit 2,2 k (Rot, Rot, Rot) zum Vorschein. Damit haben Sie einen 19. Tag
weiteren Widerstand für eine größere Helligkeit. Die wesentliche Änderung des Versuchs besteht in einem zusätzli-
chen Kondensator parallel zum Eingang OSC1. Er dient zur Tastenentprellung. Damit wird nun mit jedem Tastendruck
genau ein Impuls gezählt. Nach jeweils acht Impulsen ändert sich der Ausgang Q4.
Und nach jeweils 128 Impulsen erreicht der Zähler wieder seinen Ausgangszustand.
Damit hat man einen zuverlässigen Ereigniszähler.
Der 4060 kann Impulse zählen, die kürzer sind als eine Mikrosekunde. Der Konden-
sator von 100 nF hat zusammen mit dem Widerstand von 10 k eine tausendfach
längere Zeitkonstante von einer Millisekunde. So lange dauert es also, bis der Konden-
sator sich nach dem Öffnen des Kontakts entladen hat. Weil aber das Tastenprellen
wesentlich schneller ist, erkennt der Zähler jeweils nur einen Impuls. Dieser zuverläs-
20 Mehrfachblinkmuster
Öffnen Sie das Türchen Nummer 20 und nehmen Sie einen Widerstand mit 1 k (Braun, Schwarz, Rot) heraus. 20. Tag
Damit haben Sie den passenden Vorwiderstand für maximale Helligkeit. Diesmal sollen ganz besondere Blinkmuster
entstehen. Jede der gelben LEDs blinkt viermal hintereinander und macht dann eine Pause, in der die andere LED
blinkt. Die beiden roten LEDs blinken jeweils einmal und machen dann eine längere Pause
Die besonderen Blinkmuster entstehen, weil die LEDs lediglich in einer Richtung Strom leiten. Die untere gelbe LED
leuchtet nur dann, wenn Q7 gerade ausgeschaltet ist und Q4 gerade an. So kann man mit LEDs an weiteren Aus-
gängen sehr unterschiedliche Muster erzeugen. Übrigens ist es in diesem Fall erlaubt, LEDs auch ohne Widerstände
direkt zwischen zwei Ausgänge zu schalten. Die Ausgangstransistoren des 4060 haben bei einer Betriebsspannung
von 9 V einen On-Widerstand von etwa 300 . Beide Ausgänge zusammen haben damit einen Widerstand von
600 . Daraus ergibt sich ein LED-Strom von rund 10 mA, der noch deutlich unter den erlaubten 20 mA liegt.
21 Vier Helligkeitsstufen
21. Tag Eine besonders helle grüne LED befindet sich hinter Türchen Nummer 21. Sie soll in diesem Versuch stufenweise
heller werden. Es gibt vier Helligkeitsstufen, 0, 1, 2 und 3, die nacheinander durchlaufen werden. Die rote LED zeigt
gleichzeitig den Takt an.
Die Schaltung entspricht in ihrer Funktion einem Digital-Analog-Wandler, der digitale Zahlen in analoge Spannungen
oder Ströme umsetzt. Q7 schaltet einen großen Strom durch den 1-k-Widerstand ein und aus. Damit entsteht eine
große Helligkeitsstufe. Zusätzlich schaltet Q6 einen kleineren Strom durch den 2,2-k-Widerstand ein und aus, der
sich zum größeren Strom hinzuaddiert. So entstehen insgesamt vier Helligkeitsstufen.
22 Farbblitzer
Hinter Türchen Nummer 22 kommt ein Elektrolytkondensator (Elko) mit 100 µF (Mikrofarad) zum Vorschein. Er hat 22. Tag
eine tausendfach größere Kapazität als der bisher verwendete Scheibenkondensator mit 100 nF. So erreicht man
große Ladeströme, die als LED-Lichtblitze sichtbar werden. Hier entstehen abwechselnd grüne und gelbe Lichtblitze
in einem längeren Abstand. Jeder Blitz klingt in etwa einer halben Sekunde allmählich ab. Damit man nicht zu lange
auf die Blitze warten muss, wird der kleinere Kondensator mit 10 nF in den Oszillator eingebaut. Die rote LED zeigt
das heruntergeteilte Taktsignal.
Bei einem Elko muss die Einbaurichtung beachtet werden. Der Minuspol ist durch einen weißen Strich gekenn-
zeichnet. Wenn man den Elko für längere Zeit falsch herum an eine Spannung legt, kann er zerstört werden und im
schlimmsten Fall sogar platzen. Hier liegt der Pluspol an Q12, wo die Spannung abwechselnd +9 V und 0 V ist. Es
müssen zwei LEDs in Gegenrichtung angeschlossen werden, damit sich der Elko abwechselnd laden und entladen
kann.
23 Vierer-Blinklicht
23. Tag Hinter dem 23. Türchen finden Sie eine weiße LED. Vier LEDs sollen nun nacheinander so blinken, dass niemals
zwei LEDs gleichzeitig an sind. Trotzdem werden dafür nur zwei Zählerausgänge gebraucht. Die Ausgänge Q12 und
Q13 erzeugen sehr langsame Wechsel. Damit es nicht zu lange dauert, wird der Oszillator wieder mit dem kleineren
Kondensator von 10 nF auf eine höhere Taktfrequenz eingestellt.
Die Schaltung bildet einen 1-aus-4-Decoder, der einzelne Zustände aus vier möglichen Binärzahlen an zwei Ausgän-
gen decodiert. Dafür braucht man im Normalfall weitere logische Schaltungen, die aber hier nicht vorhanden sind.
Die Schaltung funktioniert nur mit einem Trick und beruht darauf, dass die verschiedenen LEDs bei unterschiedli-
chen Spannungen arbeiten. Die roten LEDs leuchten bei weniger als 1,8 V, die grüne und die weiße LED brauchen
dagegen deutlich mehr als 2 V. Wenn Q13 eingeschaltet ist, liefert der 10-k-Vorwiderstand Strom für die grüne LED.
Ist aber gleichzeitig Q12 im Null-Zustand, liegt die rote LED praktisch parallel zur grünen LED und leitet den Strom
wegen der geringeren LED-Spannung vollständig ab. Q12 entscheidet damit, ob die grüne oder die untere rote LED
leuchtet. Im Eins-Zustand von Q13 leuchtet dagegen entweder die weiße oder die obere rote LED.
Die Grundhelligkeit der roten und gelben LEDs wird durch zwei Widerstände mit 1 k vorgegeben. Größere Wider-
stände mit 4,7 k und 10 k schalten kleinere Ströme von verschiedenen Zählerausgängen hinzu und sorgen für ein
schwaches und scheinbar unregelmäßiges Flackern. Es hat eine beruhigende Wirkung und ist auch für längere Zeit
gut anzusehen. Die selten auftretenden Lichtblitze werden mit dem Ausgang Q10 und einem Elko von 100 µF erzeugt.
Änderungen sind leicht möglich. Experimentieren Sie mit anderen Zählerausgängen und veränderten Widerständen
und bauen Sie Ihr ganz eigenes Weihnachtslicht.
Anhang
Bauteile im Kalender:
2 Batterieclip
3 Steckboard
4 Draht
5 LED rot
6 CD4060
7 Widerstand 22 M
8 Widerstand 10 k
9 Kondensator 100 nF
10 Widerstand 100 k
11 Kondensator 10 nF
12 Widerstand 10 k
13 LED gelb
14 Widerstand 10 k
15 Tastschalter
16 Widerstand 4,7 k
17 LED gelb
18 Widerstand 4,7 k
19 Widerstand 2,2 k
20 Widerstand 1 k
21 LED grün
22 Elko 100 µF
23 LED weiß
24 Widerstand 1 k
Dieses Produkt wurde in Übereinstimmung mit den geltenden europäischen Richtlinien hergestellt und trägt daher das CE-Zeichen. Der bestimmungsgemäße Gebrauch ist in der beiliegenden
Anleitung beschrieben.
Bei jeder anderen Nutzung oder Veränderung des Produktes sind allein Sie für die Einhaltung der geltenden Regeln verantwortlich. Bauen Sie die Schaltungen deshalb genau so auf, wie es in der
Anleitung beschrieben wird. Das Produkt darf nur zusammen mit dieser Anleitung weitergegeben werden.
Das Symbol der durchkreuzten Mülltonne bedeutet, dass dieses Produkt getrennt vom Hausmüll als Elektroschrott dem Recycling zugeführt werden muss. Wo Sie die nächstgelegene kostenlose
Annahmestelle finden, sagt Ihnen Ihre kommunale Verwaltung.