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Nzhdeh Hovhannisyan Projektprüfung Klasse 9b

Die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl

Gründe/Ursachen

Die Nuklearkatstrophe ereignete sich bei einem durchgeführten Versuch. Dies sollte einen
vollständigen Ausfall der externen Stromversorgung des Kernreaktors vortäuschen. Der
Versuch wurde unter der Leitung von Anatoli Stepanowitsch Djatlow durchgeführt, um
nachzuweisen, dass selbst durch den Nachlauf der Hauptturbine genügend Energie in der
Anlage produziert wird, um die ständig benötigten Kühlsysteme bis zum Anlaufen der
Dieselgeneratoren im Falle einer Stromausfall vorsorgt werden können.[ 1] Die
bauartbedingten Eigenschaften des RBMK-1000 graphit-moderierten Kernreaktors gelten
in erster Linie als einer der Hauptursachen für die Katastrophe. Sie zeigten im niedriger
Leistungsbereich ein sehr instabiles verhalten. Die, während der Versuch durchgeführte
schwerwiegende Verstöße der Operatoren gegen geltende Sicherheitsvorschriften,
insbesondere der Betrieb des Reaktors in instabilen Leistungsbereich, gelten ebenfalls als
einer der Hauptursachen für die Nuklearkatastrophe.[2] Der Reaktortyp hat ein positiver
Void-Koeffizient. Dies bedeutet, dass wenn sich im Kühlwasser Dampfblasen, zum
Beispiel wegen Druckverlusts, bilden, sich die Reaktivität im Reaktor erhört. Der Grund
dessen ist das Reduzieren der Neutronenabsorpation des Kühlwassers. Währenddessen
bleibt die Moderationswirkung des Graphits, welches sich im Reaktor befindet, erhalten.
Die anderen Reaktoren haben meistens ein negativer Void-Koeffizient, weil dort das
Kühlwasser auch als Moderator dient. Bei solchen Reaktoren wird bei der
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Dampfblasenbildung die Reaktivität reduziert und sie sind deshalb sicherer.[ ] Durch den
Abbrand des Kernbrennstoffes wurde der Void-Koeffizient unglücklicherweise nochmal auf
ein Vielfaches weiter erhöht. Die Reaktivitätsreserve wurde zu diesem Zeitpunkt nicht vom
Reaktorsicherheitssystem überwacht. Sie war ausschließlich nur in den
Betriebsvorschriften vorgegeben. Die vorgegebene Minimalwert war aber schon Stunden
vor der Versuchsbeginn unterschritten, was ein sehr großer Fehler seitens der Mitarbeiter
gewesen ist, denn sie hätten in diesem Fall der Reaktor ausschalten müssen. Noch ein
sehr Großer Fehler war, dass die Mitarbeiter mit dem Auftrag von dem Leiter Anatoli
Stepanowitsch Djatlow die Automatischen Sicherheitssysteme abgeschaltet haben damit
der Versuch durchgeführt und bei Bedarf sogar wiederholt werden kann. Ansonsten hätten
die Sicherheitssysteme das Geschehen verhindern können, indem sie planmäßig eine
1 https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl (29.10.2020 15:06 Uhr)
2 Grigori Medwedew: Verbrannte Seelen - Die Katastrophe von Tschernobyl. Hanser, München 1991
(Kapitel 2 Seite 44-78)
3 https://de.nucleopedia.org/wiki/RBMK-1000 (30.10.2020 19:49 Uhr)
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Schnellabschaltung, während des Versuchs, ausgelöst hätten [ 4] Der Grund für die
eindeutige Auslösung ist aber sehr wahrscheinlich eine andere Besonderheit des
Steuerstabsystems gewesen. Der Großteil der Steuerstäbe ist mit einem Graphitspitze
versehen, die beim Einfahren eine Positive Reaktivitätszufuhr bewirken. Erst nach dem sie
größere Tiefe erreicht haben fangen sie an, Minderung von der Leistung zu bewirken.
Dieser Effekt trat ein, als der Schichtleiter manuell die Reaktorabschaltung auslöste. Durch
die gleichzeitige Einfuhr vieler Stäbe führte dem Reaktor noch viel mehr Radioaktivität zu.
Dadurch lief die Kettenreaktion der Kernspaltungen ohne verzögerte Neutronen immer
schneller und war deshalb nicht mehr zu kontrollieren. Innerhalb von Bruchteilen einer
Sekunde stieg die Leistung auf das Hundertfache der Nennleistung an. Das Höhe druck,
welches durch das Verdampfen von großen Mengen an Kühlwasser entstanden ist, ließ
den Reaktor mit großer Gewalt plötzlich auseinanderbrechen. Die chemischen Reaktionen
des Wasserdampfs mit Wasserstoff und Kohlenmonoxid bei den dort herrschenden hohen
Temperaturen führte zu einer zweiten Explosion. Zu der Katastrophe hat auch die
Verschiebung des Versuchs ( um einen halben Tag) beigetragen. Die den lange Haltezeit
führte dazu, dass der Reaktor sich mit neutronenabsorbiertem Xenon ( abgekürzt Xe)
fühlte. Die Xenon-Vergiftung führte dazu, dass das Verhalten des Reaktors wesentlich
komplexer. [5]

Verlauf der Katastrophe

Am Freitag, den 25. April 1986 wurden in Block vier des Atomkraftwerks Tschernobyl,
welches im Norden der Ukraine in der Region "Oblast Kiew" liegt, am Abend für einen
Testzyklus die Sicherungssysteme außer Betrieb gesetzt. Am darauffolgenden Tag, den
26. April um 01:23 Uhr nachts, geriet der Versuch außer Kontrolle. Die Leistung des
Reaktors erhöht sich um Hundertfache. Die Notabschaltung von Hand durch Schichtleiter
Anatoli Stepanowitsch Djatlow blieb leider auch ohne Erfolg. Es entstand Wasserstoff,
welches zwei Mal zu einer Explosion führte und den Reaktor zerstörte. Der Mantel der
Brennelemente, welches aus Graphit besteht fing an zu brennen. Am Morgen des 27
Aprils befehlen die Behörden eine Evakuierung der Kleinstadt Pripyat, der in direkter Nähe
des Kernkraftwerks liegt. Innerhalb von 7 Tagen, bis zum 04. Mai, wurden alle Anwohner
im Umkreis von 30 km des Kernkraftwerks evakuiert. Aus Hubschraubern und Flugzeugen

4 https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl#Ursachen (02.11.2020 18:26 Uhr)


5 https://de.wikipedia.org/wiki/Nuklearkatastrophe_von_Tschernobyl (05.11.2020 14:16 Uhr)
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warfen Helfer mehrere Tage lang verschiedene Chemikalien unter anderem auch ABC-
Löschpulver, Blei, Sand und Lehm auf den zerstörten Reaktor, um dessen Brände unter
Kontrolle zu halten. Währenddessen verbreitete sich das Radioaktive Niederschlag (das
kurzlebige Jod-131(Halbwertszeit beträgt acht Tage [ 6]) und das langlebige Cäsium-137
(Halbwertszeit beträgt Dreißig Jahre [ 7])) mit dem Wind aus. Erstmals wird in
Nordfinnland stark erhöhte Radioaktive Strahlung gemessen. Sie ist laut den Aussagen
den norwegischen Wissenschaftlern ist es höchstwahrscheinlich aus einem Kernkraftwerk
in der Sowjetunion "entwichen". [ 8] Erst am 28. April 1986, genau zwei Tage später, als in
verschiedenen Messstationen in Schweden und Dänemark Höhe Strahlung gemessen
wird und der Verdacht sich wieder gegen die Sowjetunion richtet, berichtet die amtliche
sowjetische Nachrichtenagentur Tass von einem "Unfall" im Atomkraftwerk Tschernobyl.
Von einer Katastrophe wird erstmals am 29. April gesprochen, als der UdSSR (Union der
Sozialistischen Sowjetrepubliken) berichtet, dass es schon zu zwei Todesopfern
gekommen ist. Am 30 April, vier Tage nach dem gescheiterten Versuch, erklärte die
Berichte von den Medien über Tausenden von Toten öffentlich für unwahr. Laut den
Angaben der Regierung seien Luft und Wasser in der Umgebung in Ordnung und die
bisherigen Messungen hätten nicht nennenswerten Steigung der Radioaktivität in der
Umgebung gezeigt. Allerdings wird am Gleichen tag noch in Deutschland, Österreich und
der Schweiz in der Luft Anstieg der Radioaktivität gemessen. In der Deutschen
Demokratischen Republik (DDR) werden die Menschen darüber in Kenntnis gesetzt, dass
eine gewisse Menge an radioaktive Stoffe aus der Kernkraftwerk Tschernobyl
"entkommen" ist. In Mittel- Süddeutschland, besonders in den Umkreis von Bayern wird
ein Anstieg der Radioaktivität gemessen. Die Radioaktiven Wolken verteilen sich in ganz
Europa, darunter in Ländern wie Polen, Weißrussland, Ukraine, Russland, Skandinavien,
Deutschland, Tschechen Rumänien, Bulgarien, Griechenland und Türkei. Das Radioaktive
Niederschlag (Jod-131 und Cäsium-137) lagert sich durch sehr hohe Regenfälle ab. Es
werden entscheidende Sofortmaßnahmen von Bund und Länder ergriffen. Die Meinungen
sind so unterschiedlich, dass die Einschätzung der Behörden von sogar "unbedenklich" bis
zu "Katastrophengrenze" reichen. Die Sofortmaßnahmen erreichen, dass die Strahlung in

6 https://flexikon.doccheck.com/de/Jod-131 (06.11.2020 19:28 Uhr)


7 https://www.internetchemie.info/chemische-elemente/caesium-137.php (06.11.2020 19:29 Uhr)
8 https://www.tagesschau.de/ausland/meldung121056.html (06.11.2020 19:35 Uhr)
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der Luft zurückgeht, aber im Boden sogar steigt [ 9] [10] [11] Da im Boden die Strahlung stieg,
wurden Gemüse wie Spinat und Salat in den Sondermülldeponien gebracht. Am 08. Mai
gab die Bonner Strahlenschutzkomision jedoch eine "Teilentwarnung" und die
Sonderentsorgung von angebautem Gemüse war nicht mehr nötig. Am 13. Mai genau 18
Tage nach der schrecklichen Katastrophe, gab die Sowjetunion bekannt, dass die
Reaktormasse in die Erdkruste durchzubrechen drohte, aber rechtzeitig gekühlt werden
konnte, sodass ein weiterer Unfall, welches schwerwiegende Probleme verursachen
wurde, verhindert wurde. Das Bundesgesundheitsministerium und die Länder stritten sich
immer noch um die Lebensmittelanbau -Konsum und -Entsorgung. Schließlich wird zum
Pfingsten am 16. Mai eine weitere Entwarnung für Lebensmittel wie, Spinat, Salat,
Schnittlauch und Milch gegeben. Währenddessen werden in der Union der Sozialistischen
Sowjetrepubliken (UdSSR) die Feuerwehrleute, die bereits direkt am Anfang des
Reaktorunfalls zum Einsatz kamen, als Helden. Einige Teile der Reaktor strahlten immer
noch so stark, dass es beschlossen wurde, für den Bau der am 30. April angefangenen
Beton Sarkophag, die Reaktorruine mit Stickstoff zu kühlen und der Bau wurde
untertunnelt. Am 15 Juni wird beschlossen ein Teil der Betriebsleistung wegen Versagens
und Unachtsamkeit zu entlassen. Später, am 19 Juli 1986, wo alles gewissermaßen unter
Kontrolle war, stellte das Moskauer Politbüro eine Schlussrechnung auf, welches besagte,
dass 28 gestorben seien, und von den 208 Verletzten noch 30 im Krankenhaus auf dem
Weg zur Genesung sind. Am 29 September wird der mit "Wichtigen Änderungen"
umgerüstete Block des Kraftwerks wieder eingeschaltet. Schließlich wurde am 15
November, nach 200 Tagen Bauarbeiten der Beton Sarkophag um den Unglücksreaktor
fertig gebaut.[12] Das Beton-Sarkophag wurde im zwischen den Jahren 2011 und 2016,
erneuert. Da es sehr brüchig war, musste eine neue Hülle gebaut werden. Diese bestand
diesmal jedoch aus Metall, die mit Hilfe von Schienen, Stück für Stück auf die alte Hülle
geschoben wurde. Es war ursprünglich geplant, dass die neue Hülle Ende 2017 in Betrieb
genommen werden und seitdem auch durch Unterdruck das Gelangen der Radioaktivität
in die Umwelt verhindern sollte. Jedoch werden für diese Prozess auch Lüftungssysteme
und Stromleitungen benötigt, welches aufgrund von höherer Strahlenbelastung auf der
Baustelle als erwartet nicht gebaut werden könnte. Das Projekt wurde erstmals um

9 https://www.umweltanalysen.com/wissen/tschernobyl/ (07.11.2020 16:45 Uhr)


10 https://www.tagesschau.de/ausland/meldung121558.html#:~#%3A~%3Atext%3DDie
%20Reaktorkatastrophe%20im%20Atomkraftwerk%20. (07.11.2020 16:51 Uhr)
11 http://www.freunde-nadeshda.de/tschernobyl/betroffene-gebiete/ (07.11.2020 16:58 Uhr)
12 https://www.tagesschau.de/ausland/meldung121056.html (08.11.2020 13:14 Uhr)
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mehrere Jahre verschoben. Man habe bereits 2,1 Milliarden Euro für die Sicherung des
Geländes investiert und es ist noch nicht klar, wie viel auch in der Zukunft dafür
ausgegeben wird. [13]

13 https://www.quarks.de/technik/energie/der-neue-sarkophag-von-tschernobyl/ (08.11.2020 12:52 Uhr)


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