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Marl, den 12.09.

2020

Tätigkeitsbericht für das Kultur&Schule – Projekt „Die Theaterbühne der Welt“

im Schuljahr 2017/18 an der Ernst-Immel-Realschule in Marl, Leitung: Frank Haverkamp

Vordergrüngig bei diesem Projekt war für mich, daß die Teilnehmer eigene Ideen entwickelten und
diese gestalteten. Daß das auch gelang, zeigte sich in ihrer stetigen Arbeitsfreude und in ihrer
Identifikation mit ihren Arbeiten. Zudem sollte ein kultureller Austausch stattfinden durch die
Beschäftigung mit den Theaterstücken anderer Länder. Bei der Ideenfindung nahm ich Bezug auf
die Märchen und Erzählungen aus ihren persönlichen Herkunftsländern. Fantasiewesen erwachten
zu eigenem Leben und entwickelten sich zu seltsamen Gestalten. Die Spielfiguren gestalteten die
Kinder in Anlehnung an ihre persönlichen Märchengestalten; die dabei verwendeten Materialien
waren so vielfältig wie die Phantasie der Kinder. Bei der Ideenfindung für das Musikstück waren
alle Schüler beteiligt; ihre Vorschläge für die Handlung wurden gesammelt und gemeinsam zu einer
Geschichte zusammengefügt, bei dem das Einhorn im Märchenwald zahlreiche Abenteuer mit den
übrigen Märchenfiguren erlebt. Daß dabei eine wirklich spannende Geschichte entstanden war,
bescheinigte auch das Publikum in der vollbesetzten Aula der Schule. Die Teilnehmer des Projektes
haben in der ersten Phase der Projektdauer verschiedene rhythmische Parameter, welche aus
unterschiedlichen Teilen der Erde kommen und aus zurückliegenden Epochen bis hin zur Moderne
stammen, kennengelernt. Schnell waren sie in der Lage, Uni Sono (alle spielen das gleiche) und
mehrstimmig zu musizieren. Die Kinder lernten durch den stillen Blick in sich selber auf ihre
Atmung und ihren Herzschlag zu achten und sich so individuell in das Ensemble einzubringen. Sehr
begeistert zeigten sich die Kinder von meinen in Afrika gedrehten Filmen, in denen der Schulalltag
gleichaltriger, afrikanischer Kinder und deren Selbstverständnis zu musizieren verbildlicht wurde.
Diese verschieden geartete Vision von sich selbst galt es nun in der Gruppe fruchtbar eins werden
zu lassen. Die Kinder erfuhren, daß man sich bei Zeiten hervorheben muß, um sich Gehör zu
verschaffen, aber auch, daß dies nicht jeder die ganze Zeit tun kann. Im Laufe des Projektes stellten
sich an der Persönlichkeit und somit an den Stärken der Kinder orientierte Rollen in der Gruppe ein.
Die einen improvisieren lieber, andere bestärken die Gemeinschaft durch eine ostinate Basis. Im
weiteren Projektverlauf lernten die Kinder diverse Schlagtechniken auf ihren Trommeln und
konnten komplexe Rhythmen in einem vereinfachten Notensystem erkennen und wiedergeben.
Darauf aufbauend wurde auch mit Bodypercussion-Übungen (der Produktion von Geräuschen auf
und mit dem eigenen Körper) und Soundpainting an der Abschlußpräsentation gearbeitet. Die
Teilnehmer waren stets mit Freude dabei und konnten ihr musikalisches Empfinden erfolgsorientiert
zum Ausdruck bringen. Der zum Schuljahresende angestrebte Auftritt vor der ganzen Schule
motivierte die Teilnehmer zusätzlich und ließ sie über sich hinaus wachsen. Alle Teilnehmer
bedauerten das Ende des Projekts zum Schuljahresende und danken dem Träger und der Schule für
die finanzielle Unterstützung dieses kulturellen Bildungsangebots.

Frank Haverkamp

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