Gendrift: vollkommen zufällige, nicht durch Selektion bewirkte Veränderung des
Genpools. Mögl. Ursachen: Migration, Naturkatastrophen Rudiment: Funktionsloser Rest einer bei Vorfahren funktionstüchtigen Struktur; liefert Hinweise auf Abstammung. Homologie: Ähnlichkeit biologischer Strukturen verschiedener Arten aufgrund übereinstimmender Erbinformationen durch gemeinsame Abstammung. Analogie: Ähnlichkeit biologischer Strukturen durch ähnliche Funktion, meist mit Konvergenz verbunden. (gleicher Selektionsdruck) Konvergenz: Anpassungsähnlichkeit, unabhängig von Verwandtschaft unter ähnlichen Umweltbedingungen entwickelt. Atavismen: Durch Mutation auftauchende ursprüngliche Merkmale bei einzelnen Individuen, die nur von Vorfahren der Art bekannt sind. Erbinformationen der Vorfahren noch vorhanden und anomal wieder verwirklicht. Kriterium der Lage: Strukturen sind homolog, wenn sie in einem vergleichbaren Gefügesystem die gleiche Lage einnehmen. Kriterium der spezifischen Qualität: Organe sind homolog, wenn sie in besonderen Einzelheiten ihres Aufbaus übereinstimmen. Kriterium der Stetigkeit; Stark abgewandelte Organe sind homolog, wenn sie durch Zwischenformen so verbunden sind, dass sie einen Übergang von einer Struktur zur anderen erkennen lassen. Population: Gruppe artgleicher Individuen, die zur gleichen Zeit im gleichen Gebiet leben und sich ohne Einschränkungen untereinander fortpflanzen, also Gene austauschen können. Art: Gruppe von Populationen, die sich tatsächlich oder potenziell kreuzen und von anderen solchen Gruppen durch Isolationsmechanismen in der Fortpflanzung isoliert sind und deren Individuen daher in allen wesentlichen Merkmalen übereinstimmen. Rasse (Unterart): Populationen einer Art, die sich in ihrem Genbestand deutlich von anderen Populationen derselben Art unterscheiden. Genpool: Gesamtheit der Gene in einer Population. Isolation: Verhinderung des Genaustauschs zwischen Individuen oder Populationen durch Isolationsmechanismen. Isolationsmechanismen: Faktoren, die Angehörige verschiedener Arten daran hindern gemeinsame Nachkommen hervorzubringen. Seperation: räumliche Trennung von Populationen mit Behinderung des Genflusses; oft Ursache für Artaufspaltung. Einnischung: Bildung neuer ökologischer Nischen im Zusammenhang mit Artaufspaltung oder Artumwandlung. Artaufspaltung: Evolutionsvorgang, bei dem neue Arten durch Unterbrechung des Genaustauschs zwischen Populationen einer Art und nachfolgender Isolation entstehen. Artumwandlung: Genom- und Merkmalswandel einer Art durch gerichtete Selektion. Selektion (natürliche Auslese): unterschiedlicher Fortpflanzungserfolg von Individuen verschiedener Phänotypen in einer Population; als künstliche Selektion durch den Menschen in vergleichbarer Weise bei der Züchtung angewandt. Selektionsfaktor: Umwelteinfluss, der Selektion bewirkt. Stabilisierende Selektion: verhindert den Wandel; ist eine Population gut angepasst und abweichende Mutanten schlechter angepasst, bleibt der Genpool der Population konstant. Gerichtete Selektion: verändert Populationen; ist eine Population noch nicht optimal angepasst oder die Umweltverhältnisse ändern sich, ändert sich der Genpool Allmähliche Artumwandlung Aufspaltende Selektion: trennt Populationen; Selektionsdruck verschafft Phänotypen mit extremer Merkmalsausprägung Vorteile, Teilpopulationen entwickeln sich unterschiedlich weiter. Phänotyp: Erscheinungsbild eines Lebewesens, Gesamtheit der erkennbaren Merkmale. Genotyp: Gesamtheit der Gene eines Individuums; Genkombination. Variation: Verschiedenheit eines bestimmten Merkmals. Variabilität: Verschiedenheit im Phänotyp. (>Population) Adaptive Radiation: Aufspaltung einer Stammart in zahlreiche neue Arten durch Einnischung und Anpassung innerhalb eines evolutiv kurzen Zeitraumes. Progressionsreihe: homologe Organe in stammesgeschichtlichen Reihen vom Einfachen zum Komplizierten geordnet. Regressionsreihe: homologe Organe werden Schritt für Schritt einfacher oder in ihrer Anzahl reduziert. Hybridisierung: 1) Entstehung von Mischlingen unter Individuen oder Zellen; 2) Verbindung komplementärer Nucleinsäure-Einzelstränge durch Wasserstoffbrücken. Lebendes Fossil: rezenter Organismus mit urtümlichen Merkmalen ausgestorbener Vorfahren, meist reliktartig verbreitet und im natürlichen System isoliert. Rezent: in der geologischen Gegenwart lebend; Gegensatz: fossil. Evolution (Pflanzen)
Gametophyt: Gameten bildende haploide Generation im pflanzlichen
Generationswechsel. Sporophyt: Sporen bildende diploide Generation im pflanzlichen Generationswechsel. Gameten: Keimzellen, Fortpflanzungszellen. Haploid: mit nur einem Chromosomensatz ausgebildet. Diploid: mit zwei Chromosomensätzen ausgestattet. Generationswechsel: unterschiedliche Fortpflanzung aufeinander folgender Generationen derselben Art. Homologe Chromosomen: nach Struktur und Genorten einander entsprechende Chromosomen väterlicher und mütterlicher Herkunft, bilden einen diploiden Chromosomenbestand. Nacktsamer: Blütenpflanzen, bei denen die Samenanlagen ohne Umhüllung vorliegen; werden durch von dem Wind herbeigetragene männliche Pollen bestäubt (z.B. Nadelbäume, Gingkobaum; Gymnospermen. Bedecktsamer: Blütenpflanzen, bei denen die Samenanlagen von Fruchtblättern umhüllt sind; Bestäubung wird durch Tiere vorgenommen; männliche Spermakeime müssen über Narbe und Griffel zur Eizelle gelangen; Angiospermen. Megaspore: große weibliche Spore, Eizelle; entweder bedeckt oder nackt. Mikrospore: kleine männliche Spore; muss immer wandern, um zur Eizelle zu gelangen.