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1 MUND...................................................................................................................................................................2 1 Mund
MUNDHÖHLE ..............................................................................................................................................................2
Mundhöhle
2 ÖSOPHAGUS......................................................................................................................................................2
Entzündungen
REFLUXKRANKHEIT, REFLUXÖSOPHAGITIS ...................................................................................................................2 Stomatitis catarrhalis: x physikalische und chemische Reize, Infektionen
ÖSOPHAGUSKARZINOM ...............................................................................................................................................3 x Morpho: Schleimhautrötung, Ödem, Epithelzelldesquamation
MOTILITÄTSSTÖRUNGEN..............................................................................................................................................3 Stomatitis aphthosa: x virale Infektion, Allergien
WEITERE ERKANKUNGEN .............................................................................................................................................4 x Morpho: weißlich belegte Erosionen
3 MAGEN ................................................................................................................................................................5 Stomatitis ulcerosa und necroticans: x infizierte Nekrosen bei mangelhafter Abwehr
x Morpho: areaktive stinkende Nekrosen
FUNKTIONELLE STÖRUNGEN - REIZMAGEN ...................................................................................................................5 Aphthen: x ca. 5mm große Erosionen mit entzündlichen Randsaum (Zelluntergänge des Epithels)
GASTRITIS ..................................................................................................................................................................5 x virale Infektionen (Herpes, Varizellen), GIT (Morbus Crohn), mechanische Reizung (Bednar-
ULKUS-KRANKHEIT .....................................................................................................................................................6 Aphthen), Behcet-Syndrom
MORBUS MENETRIER ..................................................................................................................................................7
GASTROINTESTINALE BLUTUNG ...................................................................................................................................7 Tumoren
MAGENTUMOREN ........................................................................................................................................................8 Zungengrundstruma: x aus Schilddrüsengewebe (verblieben im Bereich Ductus thyreoglossus)
MAGENOPERATIONEN .................................................................................................................................................9 Ranula: x Retentionszyste, durch Verschluss eines Speicheldrüsenausführungsganges oder aus Resten der
Kiemenbögen
4 DARM.................................................................................................................................................................10 Epulis: x reaktive Gewebshyperplasie (Zahnfleisch, meist am Oberkiefer)
x E. granulomatosa (gefäßreiches Granulationsgewebe), E. gigantocellularis (peripheres Riesenzell-
MALASSIMILATIONSSYNDROME ..................................................................................................................................10 granulom, häufigste Form), E. fibromatosa (faserreiches Bindegewebe), E. connata (angeboren, v.a.
NAHRUNGSMITTELALLERGIEN ....................................................................................................................................10 Mädchen), Schwangerschaftsepulis
DÜNNDARM-FEHLBILDUNGEN ....................................................................................................................................11 Pseudofibrom: x benigner Tumor, durch chronische Irritationen (Prothesen)
DÜNNDARM-VERLETZUNGEN .....................................................................................................................................11 Präkanzerosen: x fakultativ: Papillome, Leukoplakien
DÜNNDARM-DURCHBLUTUNGSSTÖRUNGEN ................................................................................................................12 x Papillome: benigner Tm des Plattenepithels, meist gestiehlt + blumenkohlartig, Papillomaviren
DÜNNDARM-TUMOREN ..............................................................................................................................................12 x Leukoplakien: weißliche derbe scharf begrenzte nicht abwischbare Flecken, im Schleimhautniveau
ILEUS .......................................................................................................................................................................13 oder erhaben, bei chronischen Reizungen (Prothesen, Alkohol, Rauchen)
APPENDIZITIS ...........................................................................................................................................................13 x einfache Leukoplakie (Hyperplasie mit erhaltener Epithelschichtung), dysplastische
SPONTANE BAKTERIELLE PERITONITIS ........................................................................................................................14 x Leukoplakie (Hyper- und Parakeratosen, vermehrt Mitosen oder Kernatypien)
CHRONISCH ENTZÜNDLICHE DARMERKRANKUNGEN .....................................................................................................14 x DD: Lichen ruber, Lupus erythematodes
DIVERTIKULOSE, DIVERTIKULITIS ...............................................................................................................................16 Karzinome: x fast immer Plattenepithel-Ca, Infiltration in Umgebung oder Metastasierung lymphogen in Hals-LK
OBSTIPATION, DIARRHOE ..........................................................................................................................................17
OBSTIPATION ............................................................................................................................................................18
IRRITABLES KOLON ...................................................................................................................................................19 2 Ösophagus
KOLOREKTALES KARZINOM, ANALKARZINOM ...............................................................................................................19
GUTARTIGE TUMOREN ...............................................................................................................................................20 Refluxkrankheit, Refluxösophagitis
HÄMORRHOIDEN .......................................................................................................................................................20
LEISTENHERNIE ........................................................................................................................................................21 Allgemeines: x gastroösophagealer Reflux von saurem Mageninhalt (untere Sphinkterinsuffizienz, Motilitätstörungen) Ÿ
entzündliche Schleimhautveränderungen (Refluxösophagitis)
5 PANKREAS .......................................................................................................................................................21
x Prädisposition: Hiatushernie, Adipositas, Gravidität, Bauchpresse
DIABETES MELLITUS ..................................................................................................................................................21 primär: x unklare Ursache, pAnsprechen des Sphinkters auf exog. Gastrin / Cholinergika / Proteinmahlzeit
HYPOGLYKÄMIE ........................................................................................................................................................24 sekundär: x in Schwangerschaft (Östrogen- und Gestageneinfluss), Sklerodermie
PANKREATITIS ..........................................................................................................................................................24 Stadien: x I: oberflächliche nicht konfluierende Schleimhauterosionen
PANKREASKARZINOM ................................................................................................................................................26 x II: konfluierende Schleimhauterosionen (nicht ganze Zirkumferenz), Fibrinbeläge)
x III: Erosionen (ganze Zirkumferenz)
6 LEBER ...............................................................................................................................................................26 x IV: Komplikationen der Refluxösophagitis (Ulkus, Stenose, Brachyösophagus, Metaplasie)
IVa: mit entzündlichen Veränderungen
LEBERRUPTUR ..........................................................................................................................................................26
IVb: ohne entzündliche Veränderungen (Narbenstadium)
HEPATITIS ................................................................................................................................................................27 Symptomatik: x Sodbrennen (postprandial, im Liegen), epigastrische + retrosternale Schmerzen, Regurgitation, Dysphagie,
LEBERZIRRHOSE .......................................................................................................................................................28 Odynophagie (Schluckschmerzen), später Stenosen
PBC, PSC ...............................................................................................................................................................29 Komplikationen: x Ödem, Erosionen (ev. Eisenmangelanämie), Strikturen, peptische Ulzera, Brachyösophagus (DD Barrett-S.)
LEBERTUMOREN .......................................................................................................................................................29 Diagnostik: x typische Anamnese
7 GALLENSYSTEM..............................................................................................................................................30 Röntgen: x mit KM (Rückfluss von KM im Liegen vom Magen in Ösophagus), Stenosen, Megaösophagus
Endoskopie: x Biopsie (DD Karzinom), makroskopische Stadieneinteilung
GALLENBLASE ..........................................................................................................................................................31 weitere: x LZ-pH-Metrie (Refluxepisoden), Manometrie (hypotoner Kardiasphinkter, ‡ Reaktion auf Pentagastrin)
GALLENWEGE ...........................................................................................................................................................31
Therapie: x Stadien I+II immer konservativ, Stadien II+IV und bei erfolgloser konservativer Therapie operativ
konservativ: x Meidung von Nikotin + Alkohol + opulente abendliche Mahlzeiten + bestimmte Medis (Anticholinergika, Ca-
Antagonisten, Nitrate), Gewichtsnormalisierung, Oberkörperhochlagerung
x Hemmung der Magensäure (Antazida, H2-Blocker, Protonenpumpenhemmer), Motilitätsstimulierung
(Prokinetika, Metoclopramid, Domperidon)
operativ: x Fundoplicatio nach Nissen, bei peptischen Stenosen zunächst endosk. Bougierung + dann OP

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Ösophaguskarzinom operativ: x bei 2-3 erfolglosen Dehnungsversuchen OP: extramuköse Ösophagusmyotomie nach Heller Ÿ Längs-
inzision aller Muskelschichtenn der Kardia bis auf Schleimhaut, zur Vermeidung von Refluxösophagitis x x
Patho: x Plattenepithel-Ca (70%), Adeno-Ca (20%), entdifferenzierte Ca (10%), Melanom (1%) meist Fundoplicatio nach Nissen notwendig (Magenfundusmanschette um distalen Ösophagus)
x Auftreten: v.a. an Engstellen, mittleres Drittel > unteres Drittel > oberes Drittel Prognose: x abhängig von Komplikation (Aspiration), Perforation + Blutung bei Behandlung, Ca-Risiko (10x)
x zunächst pilzartig vorwachsende Struktur (zentrale Nekrose), polypöses / ulzeröses / szirrhöses Wachstum
Ÿ durch Infiltration totale Obstruktion Ösophagusspasmus
Histo: x mittelgradig differenziert, wechselnd stark verhornt, auch zwiebelschalenartige Hornkugeln, nMitosen x intermitt. plötzliche nichtperistaltische Kontraktionen, Bildung von Pseudodivertikel, v.a. Ältere
Metastasierung: x rasche Tumorausbreitung, lymphogene Metastasierung (früh, zervikaler Ösophagus, periösophageal, x S: retrosternale Schmerzen (evtl. Ausstrahlung in Hals, Kieferwinkel, linker Arm), Dysphagie
supraklavikulär, mediastinal, perigastrisch), hämatogene Metastasierung (spät, über V. cava superior v.a. x D: Röntgen (korkenzieherartige Verformung mit Pseudodivertikeln), Manometrie (nunkoordinierte Kontrak-
Lunge, über V. gastrica sinistra v.a. Leber, auch Knochen und Gehirn) tionen), evtl. Provokation durch Cholinergika oder Pentagastrin zur Diagnose
Risikofaktoren: x Alkohol, Rauchen, Achalasie, Refluxösophagitis, Barrett-Ösophagitis, Verätzung, Unterernährung (Vitamin- x T: Nitro, Anticholinergika, Sedativa, Dopamin-Antagonisten, Ca-Antagonisten
Mangel, Eisen-Mangel), virale Infekte, Nahrungskarzinogene
Epidemiologie: x Inzidenz: 6 / 100.000 pro Jahr, Männer >> Frauen (5:1), Erkrankungsgipfel: 60-80 LJ weitere Erkankungen

Symptomatik: x meist keine Frühsymptome Divertikel


x Schluckbeschwerden (oft spät), pGewicht, Regurgitation der Speise, Erbrechen, Husten, Heiserkeit (Befall x Ausstülpungen der Ösophaguswand, meist an physiologischen Engen, evtl. Entwicklung von akuter oder
N. recurrens), selten retrosternaler Schmerz tastbarer Tumor, tastbare Lymphknoten, Horner-Syndrom (Befall chron. Entzündungen (Divertikulitis, evtl. Perforation mit Mediastinitis), Leukoplakien oder Ca
Halssympathikus), Aspirationspenumonien bei Tracheadurchbruch Pulsionsdivertikel: x falsche Divertikel, Divertikelwand enthält nur Mukosa und Submukosa (keine Muskelschicht)
x meist im pharyngoösophagealen Abschnitt (Zenker-Divertikel), seltener epiphrenaler Abschnitt
Diagnostik: x Endoskopie: Biopsie, Mukosadefekte x Muskelschwäche der Pars cricopharyngea (Übergang Pharynx zu Ösophagus), schluckabhängige Drucker-
Röntgen: x Ösophagus-Breischluck (Wandstarre, veränderte Füllung, Stenose und prästenotische Dilatation, veränderte höhung im oberen Ösophagussphinkter, oft Männer > 60 LJ
Ösophagusrichtung, spiralige Form) Symptomatik: x Dysphagie, Gurgelgeräusch beim Trinken, evtl. druckschmerzhaft, v.a. in Rechtsseitenlage Regurgita-tion
Staging: x Rö-Thorax, CT-Thorax, CT-Abdomen, evtl. Bronchoskopie, CT-Hals, Mediastinoskopie, Laparoskopie von Speisen aus Divertikel (Husten, Aspiration), Foetor ex ore, selten Ulzerationen, evtl. Entartung
Labor: x Tumormarker Diagnostik: x Röntgen (wasserlösliches KM, Divertikel meist links paravertebral), Manometrie
Therapie: x Operation: Inzision entlang M. sternocleidomastoideus Ÿ Divertikeldarstellung Ÿ Abtragung des Divertikels
Therapie und Zwischenschichtnaht mit resorbierbaren Material, evtl. Myotomie des oberen Sphinkters
operativ: x kurative OP bei Tumoren Stadium I oder II (ohne Fernmetastasen) (Rezidivminderung)
x präoperativ: neoadjuvante Radio-Chemotherapie zur Tumorverkleinerung (Stadium III bis IV) Traktionsdivertikel: x echte Divertikel, Ausstülpung aller Wandschichten, häufig mittlerer Abschnitt (Tracheabifurkation), M=F (oft
x Vorbereitung: ZVK, Infusionen, Tee (1 Tag präoperativ), perioperative Antibiose nach 40 LJ)
x Verfahren: Tm-Entfernung mit mind. 6cm Sicherheitsabstand (bei hochsitz. Tm schwer einhaltbar) x Ursache: nach entz. Prozessen der ösophagealen + bifurkalen + paratrachealen Lymphknoten Ÿ narbige
x Zugang (transthorakal und abdominell, Zweihöhleneingriff), Ösophagusentnahme und Entfernung der Ausheilung mit zipfelförmigen Ausziehungen aller Wandschichten
Lymphknoten (Op mit hoher Letalität, 10-25%) Symptomatik: x häufig asymptomatisch, Dysphagie bei Entzündung, Husten bei Verwachsung mit Trachea, selten
x alternativ: stumpfe Ösophagusdissektion ausgehend von Bauch und Hals Perforation oder Fistelbildung
x Rekonstruktion: Magenhochzug, alternativ auch Koloninterponat oder Dünndarminterponat Diagnostik: x Röntgen (KM-gefüllte Divertikel im mittleren Thoraxbereich), Endoskopie (Biopsie, DD Karzinom)
x postoperativ: langsamer Nahrungsaufbau nach 10d (Tee Ÿ flüssige Kost Ÿ passiert) Therapie: x Operation nur bei starker Symptomatik (transthorakale Divertikelabtragung)
konservativ: x palliative Maßnahmen bei nicht-operablen Tumoren Ÿ Radio-Chemotherapie
x Stenosen: endoskopische Laserung, Endotubus, Bougierung, Metallstent, PEG, Witzel-Fistel Hiatushernien
Prognose: x sehr schlechte Prognose, 5-JÜR: 4%, nur 25% der Tumore sind kurativ operabel (20% 5-JÜR) x Hernien des Hiatus ösophageales (Zwerchfell), mehr oder minder ausgeprägte Herniation des Magens in
x bei inoperablen Tumoren 9 Monate mittlere Überlebenszeit Thoraxraum, Auftreten meist erst im Verlauf des Lebens
Gleithernie (axiale Hernie): häufigste Hernie des Zwerchfells (90%), meist ab 40.LJ, Adipositas prädisponierend
x unteres Drittel > oberes Drittel, Plattenepithel > Adeno
Lockerung des Bandapparates o Gleiten der Kardia + Teil oberen Magenanteils durch funktionell
Komplikation: x Nahtinsuffizienz, Blutung, Pneumonien, Fisteln, Horner-Syndrom, N. vagus-Schäden, Brachialgien
insuffizienten Hiatus ins hintere Mediastinum (Mitnahme Peritoneums), Kardia bildet Hernienwandteil
Symptomatik: meist keine Beschwerden (Zufallsbefunde), nur in 30% Symptome einer Refluxösophagitis
Diagnostik: Röntgen mit KM (KM-Reflux in Kopftieflage), Diagnostik wie Refluxkrankheit
gutartige Tumoren
Therapie: keine Therapie bei fehlenden Beschwerden, konservativ bei Refluxsymptomen
x 2% aller Ösophagustumoren (Leiomyome, enterogene Zysten, polypöse Adenome, Hamartome, Lipome,
Fundoplicatio (Hernie selbst braucht nicht durch Naht verschlossen werden, da nicht für Refluxsymptomatik
Fibrome), M>F, 50% im mittleren und oberen Ösophagusabschnitt
verantwortich)
Therapie: x Operation Paraösophageale Hiatushernie: selten, meist Ältere, Magenfundus (evtl. mit Kolon) tritt entlang distalen Ösophagusab-schnitts
ins linke Mediastinum, Kardia bleibt anatomisch richtig fixiert, normale Sphinkterfunktion
Motilitätsstörungen Symptomatik: x intermittierende Dysphagie, postprandialer Schmerz (Magendehnung), kardiopulmonale Beschwerden,
Singultus (Schluckauf) durch Irritation des N. phrenicus
Achalasie Komplikationen: x Inkarzeration mit Gangrän, Perforation, Magenvolvulus, Magenulzera
x neuromuskuläre Störung (sekundäre Degeneration des Plexus myentericus), unkl. Ätio, v.a. 30-60. LJ, Diagnostik: x wie Hiatushernie
unzureichende Erschlaffung des unteren Sphinkters beim Schluckvorgang Ÿ Erweiterung des Ösophagus Therapie: x Rückverlagerung der Abdominalorgane und Verschluss des Thoraxdefektes durch Nähte, evtl. kombiniert
oberhalb des Sphinkters durch Anstau der Nahrung mit Fundoplicatio und/oder Gastropexie (Magenfixierung)
Symptomatik: x längere Zeit bestehende Dysphagie, retrosternale Schmerzen, Regurgitation unverdauter Speisereste (v.a. x bei durchblutungsgestörtem Magen evtl. notfallmmäßige Magenresektion
nachts), evtl. Aspiration mit Husten und bronchopulmonalen Komplikationen Upside-down-stomach: Magen rotiert um eigene Längsachse + tritt durch Hernie in Thorax, große Kurvatur nach kranial
später totale Ösophagusamotilität und Abmagerung Mischformen: x Kombination aus Gleit- und paraösophagealer Hernie
Diagnostik: x Röntgen mit KM: prästenotischer Megaösophagus mit 3-4cm langer hochgradiger Stenose (Weinglas) x meist asymptomatisch, sonst kardiale / respiratorische / digestive Beschwerden, v.a. postprandial
x Endoskopie: Speisereste, Retentionsösophagitis (diskret, prästenotisch), Biopsie (DD Kardiakarzinom) x Komplikationen: Inkarzeration, Ulkus mit Blutung und Anämie
x Manometrie: unkoordinierte Peristaltik, nRuhetonus, mangelnde Sphinktererschlaffung x Diagnostik: Röntgen mit KM
Therapie: x zunächst immer konservativ x Therapie: immer OP wegen Komplikationen, transabdominale Reposition und Gastropexie an vorderer
konservativ: x kleine gut gekaute Mahlzeiten, Vermeidung von Reizstoffen Bauchwand, größere Hernienlücken werden mit Einzelnähten verschlossen
x Tonussenkung durch Ca-Antagonisten + Nitrate, pneumatische Dilatation des verengten Sphinkters (Starck-
Sonde), evtl. Bougierungsversuche, evtl. Btulinustoxin in Sphinkter Mallory-Weiss-Syndrom
x längliche Schleimhauteinrisse im unteren Ösophagus und Magen (durch plötzliche Drucker-

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höhung im Magen, z.B. Erbrechen), evtl. massive Blutung mit Hämatemesis, gehäuft bei Alkoholikern x Diagnostik: Endoskopie und Biopsie (Histo, Kultur, Ureaseschnelltest), C- oder C-Atemtest,
(morgendliches Erbrechen) Serologischer Nachweis (unsicher, Serum-AK gegen Helicobacter)
Gastritis Typ C: x 10%, chemische Noxen (Gallereflux aus Duodenum, nach Billroth II, NSAR, Alkohol, Hiatushernie), Lokali-
Verletzungen sation (Antrum, Corpus), Komplikation (Ulzera, Blutungen)
Fremdkörper: x v.a. Kinder und Verwirrte, Hängenbleiben an physiologischen Engen (Gräten, Münzen, Spielzeug)
x Symptomatik: Schmerzen, Mediastinitis bei Perforation spezifische Gastritis
x Diagnostik: Anamnese, Röntgen, Ösophagoskopie x im Rahmen von Tuberkulose, Aktinomykose, Lues, Morbus Crohn
x Th: endoskop. Entfernung, Extraktion via transthorakale Ösophagotomie (schwierige Lage, Perforation) Symptomatik: x Ulzera, Blutung oder Stenose bzw. auch Fistelbildung, Schmerz, Völlegefühl, Teerstuhl, Bluterbrechen
traumatische Perforation: meist iatrogen (Ösophagoskopie, Bougierung, Magensonde), v.a. krikoösophagealer Übergang Diagnostik: x Gastroskopie, Magen-Darm-Passage, Fistelfüllung
Symptomatik: x Dysphagie, Dyspnoe, Schmerzen (zw. Schulterblättern, Druck auf Sternum, Schlucken), Fieber, evtl. Therapie: x konservative Behandlung der Grundkrankheit
Schockzeichen bei großer Blutung (Tachykardie, Hypotonie), evtl. Mediastinal- oder Hautemphysem x bei Blutungen Versuch der endoskopischen Blutstillung, resezierende OP-Verfahren bei Komplikation
x Komplikationen: Sepsis, Mediastinitis, Pneumonie, Pleuraempyem
Diagnostik: x Röntgen-Thorax (freie Luft, Austritt von wasserlöslichem KM in Pleurahöhle) phlegmonöse Gastritis
Therapie: x Magensonde, Nahrungskarenz, parenterale Ernährung, Antibiotika (10d) x bakt. Besiedlung des Magens mit aeroben / anaeroben Keimen (Resistenzgeschwächung)
- Operation: bei Längsrissen oder Nahrungsaufnahme nach erfolgter Perforation Symptomatik: x Auftreten septischer Temperaturen mit lokaler Peritonitis
x Verfahren: Thorakotomie, Übernähung der Perforation, ausgiebige Drainage bei alten verschleppten Diagnostik: x Gastroskopie und Biopsie zur Keimbestimmung (bakteriologische Kultur)
Perforationen mit Mediastinitis (Rückstellung des Ösophagus mittels Gastrostoma) Therapie: x Antibiotikamedikation nach Austestung, Magensonde, Nahrungskarenz
spontane Ösophagusperforation: Boerhaave-Syndrom, spontane postemetische Perforation aller Wandschichten des x bei Komplikationen wie Perforation oder Blutung evtl. Magenresektion oder Gastrektomie notwendig
unteren Ösophagusdrittels, Druckerhöhung bei massivem Erbrechen (v.a. Alkoholiker, >50LJ)
x Symptomatik: akute Schmerzen (unterer Thorax, Oberbauch), Dyspnoe bei Pneumothorax atrophische Gastritis
x Diagnostik: Röntgen-Thorax (Pneumothorax), Röntgen mit KM x chronische Atrophie der Magendrüsen mit zunehmender Achlorhydrie
x Therapie: Operation: transthorakaler oder transabdominaler Zugang , Übernähen x Ursachen: Autoimmunprozesse, natürliche Altersvorgänge, Fortfall des trophischen Gastrineffektes
Verätzungen: x Laugen: tiefgreifende Kolliquationsnekrosen, Auslösung von Kardiaspasmus Symptomatik: x meist asymptomatisch, Völlegefühl, Inappetenz, Dyspepsie / perniziöse Anämie bei Vit-B12-Mangel
x Basen: oberflächliche Koagulationsnekrosen, kein Kardiaspasmus (Magenschädigung) Diagnostik: x Gastroskopie mit multiplen Biopsien
Symptomatik: x Verätzung von Lippen + Mund + Rachen Therapie: x konservative Therapie, prophylaktische jährliche endoskopische Kontrollen
x Komplikationen: Blutung, Perforation, Mediastinitis, später Narbenstrikturen und Fistel
Therapie: x 3-4d: Analgetika, Pharynxspülsonde (Neutralisation), hoch Kortikoide + Antihistaminika + Antibiose Ulkus-Krankheit
x 5-6 Wochen: vorsichtige Bougierung des Ösophagus, Ernährung über Gastrostoma, bei Spätkomplikationen
Resektion und Ersatz durch Darmsegment Allgemeines: x Ungleichgewicht zwischen Schleimhautaggressiven und –protektiven Faktoren
Ursachen: x Magensäure (enge Korrelation bei Ulcus duodeni, normal bis erniedrigt bei Ulcus ventriculi), gesteigerter
Gallereflux, Störung der Schleimhautmikrozirkulation, nVagus, Hyperparathyreoidismus, Zollinger-Ellison-
3 Magen Syndrom, Rauchen, Stress, Medikamente (NSAR, Kortikoide), Helicobacter pylori-Infektion (fast immer bei U.
duodeni, 30-70% U. ventriculi), familiäre Disposition
Auftreten: x Ulcus ventriculi (häufiger bei älteren Männern), Ulcus duodeni (häufiger bei jüngeren Männern)
funktionelle Störungen - Reizmagen Typen: x Typ I: hochsitzendes Ulcus ventriculi
x Typ II: gastroduodenales Kombinationsulkus
Patho: x Teil des FAB (funkt. Abdominalsyndroms, 50% aller Pat. mit GIT-Beschwerden, z.B. irritables Kolon)
x Typ III: präpylorisches distales Ulkus ventrikuli
Symptomatik: x GIT-Beschwerden ohne organisch fassbare Ursache, Druck- und Völlegefühl (v.a. postprandial), Übelkeit,
x Typ IV: Duodenalulkus
wechselnde Nahrungsmittelunverträglichkeit, Aerophagie, Aufstoßen, Sodbrennen
Komplikationen: x Blutungen, Stenosierung durch Vernarbung, Teerstuhl (Vermischung Blut mit Salzsäure), "Kaffeesatz"-
Diagnostik: x Ausschluss anderer GIT-Erkrankungen, Anamnese (meist lang mit wechselnder Symptomatik), häufig Zu-
Erbrechen, Sanduhrmagen, Pylorus- / Dünndarmstenose, Perforation Ÿ akutes Abdomen, Penetration (mit
sammenhang mit psychosozialen Konfliktsituationen + Stress, oft starke Betonung somatischer Beschwerden
Schmerzausstrahlung in Rücken), Entartungsrisiko (Ulcus ventriculi, selten bei Ulcus duodeni)
durch den Patienten im Arztgespräch
Diagnostik: x Röntgen mit Bariumdoppelkontrast (Ulkusnische, Kontrastmittelfleck), Endoskopie (Biopsie o Helico-bacter
Therapie: x kleine Psychotherapie (Aufklärung, Änderung der Lebensweise)
pylori, DD Ca), Gastrin-Bestimmung (DD Zollinger-Ellison-Syndrom), Labor (Anämie), Sono
x Medikamentengabe problematisch (Somatisierungstendenz)
DD: x Magenkarzinom, Magendivertikel, Cholelithiasis, Refluxösophagitis, Pankreatitis
Gastritis Ulcus ventriculi
x Gipfel 50-70.LJ, meist hochsitzender Ulkus (Typ I), typisch an kleiner Kurvatur prox. Incisura angularis
akute Gastritis
x Verlust der protektiven Funktion der Magenschleimhaut (Hyperazidität spielt sekundäre Rolle, je höher
x evtl. punktförmige Blutungen und oberflächliche Schleimhautdefekte (meist Antrum) der Ulkussitz desto geringer die Hyperazidität)
x Ursache ist Minderdurchblutung der Magenschleimhaut als Folge von Schock, Verbrennung, Sepsis x Begünstigend: morphologische Veränderungen der Magenwand, Magenentleerungsstörungen,
x fließende Abgrenzung zum Stressulkus, auch exogene Noxen wie Alkohol oder Salicylsäure beteiligt duodenogastraler Reflux, Stress, Drogen, Alkohol, Medikamente, Cushing-Syndrom
Symptomatik: x Oberbauchschmerz, obere gastrointestinale Blutung (leichte Blutbeimengung, evtl. Teerstuhl, bis zu Symptomatik: x Oberbauchschmerz (nach Essen), nahrungsunabhängige Schmerzen, Appetitlosigkeit, Völlegefühl, Erbr-
schweren anämisierenden Blutung mit Hämatemesis), blutiges oder kaffeesatzartiges Erbrochenes echen, Nahrungsunverträglichkeiten, Druckschmerz in Epigastrium und/oder rechts kranial des Nabels,
Diagnostik: x Gastroduodenoskopie pGewicht, Blutung
Therapie: x Spülen des Magens mit kaltem Wasser über Magensonde
x Versuch der endosk. Blutstillung (Unterspritzung, Elektrokoagulation, Laserkoagulation) Ulcus duodeni
x bei persistierender Blutung operative Intervention mit Vagotomie, Umstechung, evtl. Hemigastrektomie bei x Gipfel 30-50.LJ, meist im ersten Abschnitt des Duodenums (v.a. Bulbus duodeni)
Befall der gesamten Magenschleimhaut evtl. Gastrektomie notwendig x Hyperazidität spielt Hauptrolle (nVagus, nBelegzellzahl, pHemmmechanismen, Zollinger-Ellison-S.)
x Beschwerden meist nur für 10-14d, Rezidive in 3-6-monatigen Abständen
chron. Gastritis Symptomatik: x epigastrische Schmerzen (nachts, nüchtern, Frühjahr + Herbst), Druck- / Völlegefühl, Meteorismus,
Gastritis Typ A: x 5%, autoimmune Gastritis mit Auto-Ak gegen Beleg- und Parietalzellen / AK gegen Intrinsic Factor, Erbrechen und Aufstoßen (bei Stenosen), meist guter Ernährungszustand, Dyspepsie, Blutung
Anazidität (folgende permanente Gastrinausschüttung), Lokalisation (Corpus), Komplikation (Achlor-hydrie, x Symptomzunahme bei Stress + Kaffee + Nikotin, Symptomlinderung durch Nahrung
Vit-B12-Mangel, perniziöse Anämie, Magen-Ca), Therapie (lebenslang Vit-B12 in 3Mo-Abstand)
Gastritis Typ B: x 85% (50% aller >50.LJ), Besiedlung der Magenschleimhaut mit Helicobacter pylori, Lokalisation (Antrum, Therapie:
pylorokardiale Ausbreitung), Komplikation (Hypochlorhydrie, Blutungsanämie, Ulzera, Magen-Ca, Autoimmun- konservativ: x Beschwerdefreiheit bei 90%
gastritis, MALT-Lymphome)

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x Medikamente (Protonenpumpenhemmer, H2-Blocker, Eradikation H. pylori, Anticholinergika, Antazida, Karzinoide, Analfissuren, Rektumprolaps, Proktitis, intestinale Endometriose, Infektionen (Enteritis,
Mukosaprotektiva), Vermeiden Reizstoffe (Alkohol, Rauchen), Diät Salmonellen, Ruhr, usw.), iatrogen (OP, Endoskopie)
+ H. pylori: x italienische Tripeltherapie: 3er Kombination (7d)
Protonenpumpenhemmer (2xd) + Metronidazol (2x400 mg/d) + Clarithromycin (2x250 mg/d) Symptomatik
x französische Tripeltherapie: 3er Kombination (7d) obere Blutung: x Hämatemesis (blutiges Erbrechen), Hämoptoe (blutiger Husten), Kaffeesatzerbrechen (Kontakt mit
Protonenpumpenhemmer (2xd) + Clarithromycin (2x500 mg/d) + Amoxycillin (2x1g/d) Magensäure), Melaena (Teerstuhl, meist obere GI-Blutung)
x Quadrupeltherapie: 4 Kombination (10d): untere Blutung: x Hämatochezie (hellrotes frisches Blut), okkulte Blutung (oft chronische hypochrome Anämie)
Protonenpumpenhemmer (2x d, Tg 1-10) + Metronidazol (3x 400 mg/d, Tg 4-10) +
Wismut (4x d, Tg 4-10) + Tetracyclin (4x 500mg/d, Tag 4-10) Diagnostik: x Anamnese: Ulkus, Gastritis, Alkohol, Leberzirrhose, starkes Erbrechen, Antikoagulanzien, Pankreas-
- H. pylori: x Protonenpumpenhemmer (14d), H2-Blocker (4 Wochen) Erkrankung, Gewicht, Dysphagie
Rezidivprophylaxe: Protonenpumpenhemmer Endoskopie: x evtl. Blutstillung, Rektoskopie, Proktoskopie, Koloskopie, evtl. explorative Laparotomie
+ ASS/NSAR: x NSAR mit niedriger Gastrotoxizität einsetzen (Ibuprofen, Diclofenac, Meloxicam) Labor: x Blutbild, Gerinnung, Leberenzyme, Kreuzblut (Konserven)
Protonenpumpenhemmer zur Prophylaxe Untersuchung: x Inspektion, Palpation, Auskultation, digitale rektale Untersuchung
Stressulkus: x Sucralfat, Ranitidin (Infusion), Antazida (p.o., Magensonde) Röntgen: x Angiographie der Mesenterialarterien (nur aktive Blutungen nachweisbar), ERCP, radioaktiv mark. Ery

operativ: x Magen-Ulkus: wegen Entartungsrisiko frühzeitige Indikation, auch bei Komplikationen oder Therapie: x Sofortmaßnahmen: Bettruhe, Nahrungskarenz, evtl. Magensone, Vitalwerte, Volumenersatz, Notfalllabor,
Therapieresistenz Ÿ Magenresektion Bereitstellung von 4 Konserven (je nach Hb)
x Duodenal-Ulkus: Therapieresistenz, starker Leidensdruck, Komplikationen Ÿ selektive proximale konservativ: x massive obere GI-Blutung: venöser Zugang, evtl. Beatmung, Konserven anfordern, Magensonde (Spülung
Vagotomie (hohe Rezidivrate), bei rezidivierenden Ulzera mit endoskopisch gesicherter massiver Blutung des Magens mit Wasser), Endoskopie, Blutstillung (Adrenalin, intravasale Histoacrayl-Injektion, Fibrinkleber,
Umstechung des blutenden Ulkus und Vagotomie Elektrokoagulation, Argonplasmalaser, Clips)
Vagotomie: x Durchtrennung der Nervenfasern des N. vagus Ÿ Unterbindung der vagalen Säuresekretionsphase (70% x schwere Varizen-Blutung: Kompression m. Sonden, Ösophagus-Varizen (Sengstaken-Blakemore), Magen-
Reduktion der Säureproduktion), geringe Letalität (<1%), hohe Rezidivrate (20%) fundus (Linton-Nachlassonde), Blutstillung im Intervall (Ligatur, Shunt-OP, Sklerosierung)
x trunkuläre Vagotomie: nur in Notfällen und bei Ulcus pepticum jejuni, Durchtrennung des Vagustrunkus operativ: x Verfahren: lokale Umstechung des Blutungsortes, Übernähung, Resektion
(thorakal oder subdiaphragmal) o vagale Denervierung der Oberbauchorgane, Pyloroplastik notwendig x sofortige OP-Indikation bei Schock (2l Blutverlust innerhalb von 4h), spritzende nicht-stillbare Blutung
(Ausfall der Entleerungsfunktion des Antrums) x frühzeitige OP: 3l Blutverlust innerhalb von 24 Stunden, rezidivierende Blutungen
x selektive Vagotomie: Denervierung des gesamten Magens unter Schonung der Rr. Hepatici et coeliacus des Verfahren:
N. vagus, Pyloroplastik notwendig Ulcus ventriculi: x endoskopische Laserkoagulation, später OP im blutungsfreien Intervall mit Umstechungsligatur, Billroth-II
x proximale selektive Vagotomie: Denervierung von Magenfundus und –korpus, Pyloroplastik nicht notwendig bei notwendiger Resektion, bei multiplen Erosionen Vagotomie und Drainageoperation, evtl.
(erhaltene Antrumfunktion) Notfallgastrektomie, bei Blutungen aus erosiver Gastritis oder Stressulzera konservative Therapie
Resektion: x Billroth-I-OP: distale 2/3-Resektion des Magens mit anschliessender Anastomosierung als Gastro-duodeno- Ulcus duodeni: x extra- und intraluminale Umstechung der A. gastro- bzw. pancreaticoduodenalis, evtl. kombiniert mit
stomie, um 80% pSäureproduktion (Antrumresektion bewirkt Aufhebung der antralen Gastrinproduktion, proximaler selektiver Vagotomie
Verkleinerung der säureproduzierenden Belegzellfläche) Ösophagusvarizen: x Ballonsonde oder endoskopische Sklerosierung, bei Therapieversagen Ösophagustranssektion
x Billroth-II-OP: distale 2/3-Resektion des Magens mit anschliessender Anastomosierung als ante- oder untere GIT-Blutung: x Resektion nach Lokalisierung der Blutung, bei fehlender Ortung der Blutung intraoperative Reendoskopie,
retrokolische Gastrojejunostomie, wegen Ausschaltung der Duodenalpassage häufiger postoperative evtl. rechtsseitige Hemikolektomie
Funktionsstörungen, zur Vermeidung duodenogastrischen Refluxes zwischen zuführender und abführender
Schlinge weitere Anastomosen notwendig (Braun, Roux-Y-Anastomose) Prognose: x meist konservative Therapie erfolgreich (80%, oft spontanes Blutungssistieren)
x Antrektomie: distale Hemigastrektomie (30-50%-Resektion) mit anschliessender Gastroduodenostomie, x Letalität: 5%, höher bei Ösophagusvarizenblutung (30%), massiven Blutungen (10-50 %)
meist kombiniert mit selektiver gastraler Vagotomie Komplikation: x mögliche Schockentwicklung (ab 1l Blutverlust), Aspiration, Rezidive

Morbus Ménétrier Magentumoren


Patho: x syn. Riesenfaltengastritis / Gastropathia hypertrophica gigantea, exsudative Gastroenteropathie Magenfrühkarzinom
Symptomatik: x Oberbauchbeschwerden, Erbrechen, Durchfall, Ödeme, Risiko der Entartung (10%) x auf Mukosa und Submukosa beschränktes Magen-Ca, evtl. jahrelanges Bestehen und großflächiges oder
Diagnostik: x Endoskopie mit Biopsie (foveoläre Hyperplasie der Magenschleimhaut = Riesenfalten), Histo (Unmengen an multifokales Auftreten, in 15-20 % Metastasierung in regionale LK
Becherzellen, zu Ungunsten der Haupt- und Belegzellen o Sezernierung von viel proteinhaltigen Schleim bei Symptomatik: x ulkusähnliche Beschwerden mit Schmerzen + Blutungen, endoskopisch meist ulzerierende Oberfläche
auffallender Hypo- bis Anazidität) Therapie: x wie Magen-Ca
Prognose: x Magenfrühkarzinom in Mukosa (95 % 5-JÜR)
Gastrointestinale Blutung
Magenkarzinom
Patho: x in 30% der Fälle Mehrfachblutungen Ätiologie: x Prädisposition: Typ-A-Gastritis, H. pylori-Infektion, Ulcus ventriculi, Z.n. Magenresektion, perniziöse Anämie,
Altersverteilung: x Kinder: Invagination, Ileus, Meckel-Divertikel Polyposis ventriculi, M. menetrier
x Erwachsene: Hämorrhoiden, entzündliche Darmerkrankungen x Risiko: Nahrungs-Karzinogene (Nitrosamine, Aflatoxine), Rauchen, Vitamin-Mangel, familiäre Disposition
x Alter: Angiodysplasie, Hämorrhoiden, Divertikel, Malignom, Polypen Einteilung: x Frühkarzinom: auf Mukosa und Submukosa beschränkt, selten schon Lymphknotenmetastasen,
Einteilung: x Forrest I: derzeit bestehende Blutung (Ia=spritzende Blutung, Ib=Sickerblutung) großflächig oder multifokal, endoskopisch Ulzera
x Forrest II: derzeit nicht nachweisbare Blutung, Hinweise auf abgelaufene frische Blutung (sichtbarer x Karzinom: überschreitet Submukosa, Befall von Muscularis propria
Gefäßstumpf, Thrombus auf Ulkus, Blutreste im Magen oder Duodenum x Histo: meist Adenokarzinome (90%, tubulär, Siegelring, papillär, muzinös)
x Forrest III: keine Zeichen stattgehabter Blutung Formen: x 40-60% ulzerierend, 30-40% ulzerierend-polypös, 10-20% infiltrierend-szirrhös, 5% polypös-exophyt.
Patho: x Auftreten: Antrum und Präpylorus (50-80%), Kardia und kleine Kurvatur (10-25%)
obere GI-Blutung: x 90% aller Fälle, proximal des Treitz-Bandes (Ende des Duodenums) x Metastasierung: hämatogen (Leber, Lunge, Skelett, Gehirn), lymphogen (sehr früh), per
x Ulkus (Duodenum, Magen, distaler Ösophagus), Varizen (Ösophagus, Magenfundus), Erosion (Gastritis, continuitatem (Serosa, Mesenterium, Kolon, Duodenum, Pankreas, Milz, Niere, Nebennieren, Zwerchfell), per
Bulbus duodeni, Reflusxösophagitis), Mallory-Weiss-Syndrom, Fremdkörper, Trauma, Karzinom, chronische contiguitatem (Peritoneum), Abtropfmetastase (Douglas, Ovar)
Pankreatitis, aortoduodenale Fistel, Angiodysplasien, iatrogen (OP, Endoskopie) Epidemiologie: x 6-häufigstes Ca, pTendenz, Inzidenz: 20 / 100.000 pro Jahr, Gipfel: > 60 LJ, M>F
untere GI-Blutung: x 10% aller Fälle (davon 90% aus Dickdarm), Jejunum bis Anus
x Hämorrhoiden, Angiodysplasie, Divertikel, Hämangiome, Adenome, Polypen, Ileus, Hernie, Meckel-Diver- Symptomatik: x erst spät symptomatisch (uncharakteristisch), Oberbauchschmerz (Nahrungsabhängig), Inappetenz, Fleisch-
tikel, Invagination, Mesenterialinfarkt, entzündliche Darmerkrankungen, aortointestinale Fistel, Tumoren, abneigung, Anämie, Teerstuhl, Leistungsabfall, pGewicht, Kachexie, Dysphagie (kardianah), Völlegefühl,
Übelkeit, Erbrechen (präpylorisch), Aszites

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postalimentäres Frühdumpingsyndrom durch verkürzten Speiseweg rasche Entleerung des hyperosmolaren


Diagnostik: x Kachexie, tastbarer Oberbauchtumor, palpable Lymphknotenmetastasen (supraklavikulär) Mageninhalts in Dünndarm o überschießende Hyperämie mit folgendem nFlüssigkeitsstrom in Darmlumen
Gastroskopie: x mehrfache Biopsie und pPlasmavolumen (Hypovolämie), besonders stark ausgeprägt bei KH-Aufnahme
Röntgen: x MDP-Doppelkontrast (Relief, Faltenkonverg., Wandstarre, Magenausgangsstenose, Füllungsdefekt) Symptomatik: x 20-30min nach Mahlzeit vasomotorische und intestinale Symptome (Schwäche, Schwindel, Unruhe,
Sonographie: x Metastasen, Endosonographie Schweißigkeit, Übelkeit, Hypotonie, evtl. Kollaps)
Labor: x Anämiezeichen, okkultes Blut im Stuhl, nAP (Lebermetastasen) Therapie: x mehrere kleine Mahlzeiten, wenig süße und flüssige Speisen (meist Besserung)
x Tumormarker zur Verlaufskontrolle (CEA, CA 19-9, CA 50, CA 72-4) x nur selten operativ: Umwandlung Billroth-II in Billroth-I
Staging: x Röntgen-Thorax, CT-Abdomen, Abdomen-Sono, Endosono
DD: x Ulcus ventriculi, benigne Magentumore Spätdumpingsyndrom seltener, durch schnelle KH-Resorption in Dünndarm reaktive Hyperinsulinämie mit folgender
Hypoglykämie, Symptome erst nach 1-3h
Therapie:
operativ: Afferent-Loop-Syndrom Stenosierung oder Abknickung der anastomosierten zuführenden Duodenalschlinge (Billroth-
x kurative oder palliative Indikation, abhängig von Metastasierung und nicht von Tumorgröße (Ca mit LK-Metastasen in II-Anastomose) o Aufstau von Gallen- und Pankreassekret
Truncus coeliacus nicht kurativ therapierbar) Symptomatik: x Völlegefühl, Oberbauchschmerzen, Erbrechen, Subileus
x Vorbereitung: ZVK, Infusionen (ab 2d vor OP), Tee (1d vor OP), perioperative Antibiose Diagnostik: x Röntgen mit KM, Endoskopie
x Verfahren: Zugang (mediane Oberbauchlaparotomie), Gastrektomie mit Entfernung von Omentum majus und minus, Therapie: x operativ
Entfernung der Lymphknoten am Truncus coeliacus, evtl. Resektion weiterer Organe (Milz, Pankreasschwanz, linker
Leberlappen, Querkolon) Postvagotomiesyndrom v.a. nach trunkulärer Vagotomie Motilitätsverlust von Magen und Darm o Entleerungs-
- Antrum-Ca: subtotale Magenresektion nach Billroth-II mit Sicherheitsabstand (6cm oral, 3cm aboral), Lymphadenektomie störungen des Magens, Dysphagie, Refluxösophagitis, Diarrhoe, veränderte Bakterienflora
und Netzentfernung
- Korpus-Ca: totale Gastrektomie, Netzentfernung und Entfernung von Milz und Pankreasschwanz
- Kardianahes Ca: thorakoabdominale Gastrektomie + anschließende Anastomosierung d. Ösophagus mit Dünndarm
- Magenersatz mit Wiederherstellung der Duodenalpassage: Einschalten eines Jejunalinterponats (Ösophagus o Jejunum 4 Darm
o Duodenum o Jejunum)
- Magenersatz ohne Wiederherstellung der Duodenalpassage: Y-Anastomose nach Roux (Verbindung von Magenrest / Malassimilationssyndrome
Ösophagus mit Y-förmiger Jejunalschlinge und Duodenum)
- palliative Gastroenterostomie bei Magenausgangsstenose Patho: x Leitsymptome: chronische Diarrhoe / Steatorrhoe, Gewichtsverlust, Mangelsyndrome
x Nachsorge: Infusionen (5d), Tee (ab 6.d), langsamer Kostaufbau (flüssige Kost), passierte Kost (ab 8.d), Schonkost (ab x normale Resorption: meiste Nahrungsbestandteile im proximalen Dünndarm, Vit-B12 + Gallensäuren im
10.d) Ileum, im Kolon nur noch Wasser und Elektrolyte
Maldigestion: x Störung der Vorverdauung im Magen / Nahrungsaufspaltung durch Pankreasenzyme / Emulgierung der
konservativ: x palliative Maßnahmen (Sicherstellung der Nahrungspassage): Tubus, Stent, PEG-Sonde, Witzel-Fistel Fette durch Galle
x Chemotherapie: 5-FU und Cisplatin, auch präoperativ möglich x Ursachen: Z.n. Magenresektion, exokrine Pankreasinsuffizienz (chron. Pankreatitis, Mukoviszidose,
Prognose: x nur 45 % der Fälle sind kurativ therapierbar, unbehandelt Tod nach ca. 1 Jahr Pankreasresektion), Mangel an konjugierten Gallensäuren (Cholestase, Gallensäurenverlustsyndrom durch
x 5-JÜR von 45 % bei früher Resektion, fortgeschrittenes Magenkarzinom bei Radikal-OP (25% 5-JÜR) Ileumresektion / M. Crohn / Dekonjugation der Gallensäuren durch Bakterien)
x OP-Letalität: 5-10 %, mittlere Überlebenszeit bei palliativer Resektion: 7-11 Monate Malabsorption: x Störung der Resorption im Darm und/oder gestörter Abtransport über Blut- und Lymphe
x Ursachen: Dünndarmerkrankungen (Glutensensitive Enteropathie, tropische Sprue, chron. Darminfektion,
gutartige Tumoren Parasitosen, M. Whipple, M. Crohn, Laktasemangel, Amyloidose, intestinale maligne Lymph-ome + LK-
Patho: x Ausgang vom Epithel (Hyperplasie, hyperplasiogener Polyp, Adenom), seltener Mesenchym (Leiomyom, Metastasen, Strahlenenteritis), Dünndarmresektion, gestörte enterale Durchblutung (Angina intestinalis,
Neurinom, Neurofibrom, Lipom) schwere Rechtsherzinsuffizienz, konstriktive Perikarditis), gestörte enterale Lymph-drainage, hormonal aktive
x am häufigsten Pseudopolypen und multiple oder solitäre Polypen Tumoren (Zollinger-Ellison-S., Verner-Morrison-Syndrom, Karzinoid)
Symptomatik: x meist keine Beschwerden, gastroskopischer Zufallsbefund, bei tumorbedingten Drucknekrosen o Schleim- Symptomatik: x chron. Diarrhoe (oft voluminös, evtl. Steatorrhoe), Gewichtsverlust
hautulzera mit okkulten Blutungen, Oberbauchschmerzen, Obstruktionen, selten Hämatemesis x Mangelsyndrome: Eiweiße (Abmagerung, hypoproteinämische Ödeme), KH (Gärungsstühle, Flatulenz, ge-
Diagnostik: x Röntgen mit KM (MDP), Endoskopie mit Biopsie blähte Abdomen), fettlösliche Vitamine (A,D,E,K, Vit-A mit Nachtblindheit + pTränensekretion + trockene Haut,
Therapie: x endoskopische Abtragung und histologische Untersuchung Vit-D mit Rachitis bzw. Osteomalazie, Vit-K mit Blutungsneigung), Vit-B12 + Folsäure + Eisen (Anämie bei
x bei ausgedehnter Magenpolyposis subtotale oder totale Magenresektion (Entartungsrisiko) Malabsorption), Kalium (Schwäche), Ca (Tetanie, sek. Hyperparathyreoidismus)
Diagnostik: x Fettbestimmung im Stuhl, 14C-Triolein-Atemtest
Magenoperationen Tests: x Xylose-Toleranztest: nüchtern o 25g Xylose oral o Urin-Sammlung für 5h (pXylosewerte bei Malabsorption
im Jejunum)
Frühkomplikationen x Vit-B12-Resorptionstest (Schilling-Test): orale Gabe von radioaktiv markiertem Vit-B12 o Messung der
x intestinale Nachblutung: Blutungszeichen bis zu Schock o Relaparotomie renalen Ausscheidung (p auch nach Zugabe von Intrinsic-Faktor bei Malabsorption im Ileum)
x Nahtinsuffizienz an Anastomose (Peritonitis), Diagnose mit Röntgen-KM-Darstellung, zunächst
konservativ, evtl. Relaparotomie und Nahtrevision Xylose-Toleranztest Vit-B12-Resorptionstest
x Duodenalstumpfinsuffizienz: seltene Komplikation nach Billroth-II-OP o Relaparotomie Maldigestion: normal normal
Malabsorption:
x postoperative Magenatonie: zunächst konservativ, Magensonde, Einläufe, peristaltikafördernde Mittel,
- Jejunum: pathologisch normal
operativ bei Verdacht auf Hernie
- Ileum: normal pathologisch
x Diarrhoe: meist nach Billroth-II-OP (mangelnde Zumischung von Verdauungssekreten), konservativ
Therapie:
Spätkomplikationen
kausal: x Enzymsubstitution bei exokriner Pankreasinsuffizienz, OP bei Fisteln oder Blindsäcken, Therapie entz. oder
Ulkusrezidiv: x durch relative Hyperazidität, meist als Ulcus pepticum jejuni (Anastomosenulkus, Jejunum besitzt keine
neoplastischer Dünndarmerkr., glutenfreie Diät bei Zöliakie, milchfreie Diät bei Laktase-Mangel
Säureschutzmechanismen)
symptomatisch: x Regulierung des Elektrolyt- und Wasserhaushaltes, parenterale Ernährung, parenterale Substitution (fett-
Ursachen: x sparsame Resektion, alleinige Gastrojejunostomie, unvollst.Vagotomie, endokrine Störung (Gastrinom)
lösliche Vitamine, Vit-B12, Eisen)
Symptomatik: x starke epigastrische Schmerzen, Erbrechen, Gewichtsabnahme, evtl. Blutungen, Perforation, gastro-jejuno-
kolische Fisteln
Diagnostik: x Endoskopie, Radiologie, Labor (Hypergastrinämie)
Nahrungsmittelallergien
Therapie: x Antihistaminika bei Z.n. Vagotomie, andere meist operativ (Vagotomie, Nachresektion)
Zöliakie
x einheimische Sprue, glutensensitive Enteropathie

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x Intoleranz auf Gliadinfraktion des Glutens (Protein in Weizen, Roggen, Hafer, Gerste) o Zottenatrophie des Symptomatik: x evtl. zunehmende Schockzeichen, Leukozytose, peritonitische Abwehrspannung, innere Blutung
Dünndarmes mit Malabsorptionssyndrom und Durchfällen o starke Verminderung der Resorptionsfähigkeit Diagnostik: x Anamnese, Klinik (Schmerzen, äuß. Verletzungen, Intoxikation), Röntgen (freie Luft), Sono, Endoskopie,
des Dünndarmepithels mit pResorption von Nährstoffen und nVerlust (Eisen = Eisenmangelanämie, Kalzium, Magensaftuntersuchung,
Kalium, fettlösliche Vitamine, Vitamin B12) Therapie: x sofortige neutralisierende Magenspülung, hochdosierte Antibiotika und Kortikoide (Vermeidung von Sepsis,
Symptomatik: x Gewichtsabnahme, Wachstumsretardierung, Dystrophie, mißlaunige Kinder, aufgetriebenes Abdomen, evtl. narbige Stenosen)
Eiweißmangelödeme, fetthaltige voluminöse Stühlen (unverdaute Nahrung, Stuhlgewicht >400 g/d, x bei akutem Abdomen sofortige Laparotomie, bei großen Verletzungen partielle Dünndarmresektion mit End-
Stuhlfettausscheidung >7g/d) zu-End-Anastomose
Diagnostik: x Dünndarmbiopsie (Zottenatrophie, verlängerte Krypten, Becherzellvermehrung), Endomysium-Ak, D-Xylose- x bei Mesenterial-Verletzung sofortige Laparotomie mit Gefäßligierung
Test (verminderte Resorption), Labor (Anämie, pEisen, pFerritin, pEiweiß, pGerinnung)
Therapie: x glutenfreie Kost (gute Prognose, kein Weizen / Roggen / Hafer / Gerste, erlaubt = Hirse / Reis / Mais), evtl. Dünndarm-Durchblutungsstörungen
T-Zell-Lymphom des Dünndarms als Spätkomplikation
akute Durchblutungsstörungen
Laktoseintoleranz x akuter Verschluss der Mesenterial-Arterien meist durch art. Embolus (v.a. aus Herz), hämorrhagischer
x häufigste Ursache für Maldigestion, Laktase-Mangel (keine Spaltung in Galaktose + Glukose) o Infarkt (kein ischämischer)
osmotische Diarrhoe, durch bakteriellen Abbau Flatulenz und Meteorismus x Verschluss: A. mesenterica sup. (Dünndarmischämie, unbehandelt nach 12h irreversibler Darminfarkt),
Abgang der A. mesenterica aus Aorta (Ischämie von Jejunum + Ileum + Colon ascendens + 2/3 Colon
M. Whipple transversum), 3cm distal des Abgangs (Ischämie von Jejunum + Ileum)
x syn. intestinale Lipodystrophie, sehr selten, Infektion mit Tropheryma whippeli, v.a. Männer (30-60.LJ) Symptomatik: x A. mesenterica sup.: in ersten 6h akute heftige Bauchschmerzen (unten rechts), allgemeine Schwäche,
intestinale Lymphabflußstörung infolge histiozytärer Speicherung von Bakterien unauffälliges Abdomen mit hyperperistaltischen Geräuschen Ÿ schmerzfreies Intervall (einige h) Ÿ
Symptomatik: x abdominelle Schmerzen, Diarrhoe, Steatorrhoe, Malabsorption, extraintestinale (Polyarthritis, leichtes Durchwanderungsperitonitis, paralytischer Ileus, blutige Stühle, Erbrechen, beginnende Schockzeichen
Fieber, Polyserositis, LK-Schwellungen, bräunliche Hautpigmentierung, neurologische Symptome) x A. mesenterica inf.: temporäre Schmerzen im linken Bauch, einmaliges Absetzen von blutigem Stuhl
Diagnostik: x PCR-Reaktion, Jejunum-Biopsie, Histo (aufgetriebene Dünndarmzotten, atrophisches Epithel, Makro- Komplikationen: x Schock, Darminfarzierung
phagen mit PAS-positiven Glykoproteinen), elektronen-mikroskopisch intrazytoplasmatische Bakterien Diagnostik: x Anamnese (kardial), Abdomenübersicht (luftgefüllte stehende Darmschlingen, Spiegel bei Ileus), Katheter-
Therapie: x Antibiotika (Tetrazyklin für 3 Monate), unbehandelt letal angiographie (seitlicher Strahlengang, Darstellung der Viszeralarterien)
Therapie: x frühzeitige Laparotomie
Kuhmilchproteinintoleranz x ischämischer Darmschlinge durch Embolus: Embolektomie (anschließende Durchblutungstestung)
x erworbene Erkrankung, immunologische Intoleranz auf Kuhmilchproteine o Läsionen der Dünndarmmukosa x infarzierte Darmschlinge (gangränös, blauschwarz): sparsame Resektion mit End-zu-End-Anastomose
o Malabsorptionserscheinungen, evtl. okkulten Blutbeimengungen x Embolisation A. mesenterica inf.: selten Laparotomie notwendig (Kompensation durch Kollateralen)
Symptomatik: x akut: wässrige bis blutige Durchfälle bei Fütterung von Kuhmilchpräparaten, Bauchschmerz, Erbrechen x Letalität: 30% in ersten 6h, fast 100% nach 12h
x chronisch: Malabsorptionssyndrom mit Gedeihstörung und Dystrophie
Therapie: x Vermeidung von kuhmilchproteinhaltiger Nahrung chronische Durchblutungsstörungen
x chronische langsam fortschreitende Stenosierung des Truncus coeliacus und A. mesenterica sup. / inf.,
Gallensäureverlust-Syndrom wegen guter Kollateralisierung selten Beschwerden (v.a. A. mesenterica sup.)
x Stadien: I (asymptomatisch), II (postprandiale Angina abdominalis), III (ischämische intestinale Resorptions-
Dünndarm-Fehlbildungen störung), IV (Darminfarkt, Darmgangrän, Durchwanderungsperitonitis)
Symptomatik: x postprandiale Schmerzen, Malabsorption, progredienter Gewichtsverlust, Fettstühle, Stenosegeräusche im
Duodenaldivertikel Oberbauch (supraumbilikal)
x Ausstülpungen der Mukosa und Submukosa durch Muskellücken (falsche Divertikel), v.a. an Diagnostik: x Angiographie (seitlicher Strahlengang, Darstellung der Viszeralarterien)
Innenseite der Pars descendens et ascendens duodeni Therapie: x operativ ab Stadium II: Desobliteration oder Anlegen von aortomesenterialen Bypässen, umfangreiche Re-
Symptomatik: x keine oder geringe Beschwerden (meist Zufallsbefund), Brechreiz, Druckgefühl, Erbrechen, Diverti-kulitis, sektion bei Darmgangrän, OP-Letalität im Stadium IV sehr hoch (90%)
Blutung, Perforation, juxtapapilläre Divertikel können Gallen- + Pankreasausgang verlegen
Diagnostik: x Röntgen des GIT mit KM (Magen-Darm-Passage) Dünndarm-Tumoren
Therapie: x operativ nur bei heftigen Beschwerden oder Komplikationen
Patho: x Mehrzahl benigne
Meckel-Divertikel Symptomatik: x chronische Obstipation, kolikartige Schmerzen, Ileus, GIT-Blutungen
x Ausstülpung des Ileums am antemesenterialen Ileumrand (ungenügende Rückbildung des Ductus omphalo- Diagnostik: x Endoskopie, Sono, CT, fraktionierter Dünndarm-Doppelkontrast (Methode der Wahl), selektive Angio
entericus), 20-120cm oral der Bauhin-Klappe, normalerweise mit Ileumschleimhaut ausgeklei-det (selten SH
anderer Abschnitte), 2-4% aller Menschen gutartige Tumoren
Symptomatik: x meist lebenslang symptomlos, bei Entzündung ähnlich Appendizitis (Schmerzen im Mittelbauch) x Polypen (Peutz-Jeghers-S., Gardner-S.), selten Lipome, Leiomyome, Fibrome (M. Recklinghausen)
x Komplikation: entz. Divertikulitis, peptische Ulzera (Magen-SH, Szinti - 99mTc-Pertechnetat), Blutung, Anä- x Peutz-Jeghers-Syndrom: familiäre Polyposis intestini, schon im Kindesalter Lippen- und Gesichtspigmen-
mie, Perforation, ileoileale / ileokolische Invagination, Nabelfistel, Hernien, Abriss tierung (auch Gelenk und Genital), autosomal-dominant, Komplikationen (Invagination, Darmlumenob-
Therapie: x bei jeder Laparotomie Suche nach Meckel-Divertikel (Abtragung), bei Entzündung oder großem Divertikel struktion, maligne Entartung)
wie Appendizitis x Gardner-Syn: intestinale Polyposis mit Weichteil-Tm + Osteomen (Gesicht, Kopf), obligate Prä-kanzerose
Symptomatik: x meist erst bei Komplikationen (Stenosen, Ileus, Ulzera mit Blutungen, Anämie, Invagination, Entartung)
Dünndarm-Verletzungen Therapie: x Resektion mit End-zu-End-Anastomosen, selten lokale Exzision, gute Prognose bei früher OP
Fremdkörper primär maligne Tumoren
x v.a. Kinder und Verwirrte x selten, meist Karzinome / Sarkome / maligne Karzinoide
Diagnostik: x Anamnese, Abdomenübersicht, Endoskopie Symptomatik: x Beschwerden meist erst nach Metastasen und Komplikationen (Stenosen, Ileus, Blutung, Perforation)
Therapie: x bei kleinen runden Fremdkörpern Abwarten auf Spontanabgang, auch bei spitzen Gegenständen evtl. un- Therapie: x Probelaparotomie, Dünndarmresektion (weit im Gesunden, + Mesenterium und mesenterialen LK)
komplizierter Abgang (Exner-Reflex) x bei Inoperabilität palliative Entero-(Umgehungs-)Anastomose
x bei fehlendem Abgang innerhalb 24h Röntgenverlaufskontrolle o endoskopische Entfernung von nicht- x schlechte Prognose (5-JÜR 10-20%)
scharfen Fremdkörpern, Gastroenterotomie bei großen scharfen Fremdkörpern / Pylorusblockade
Karzinoide
Verletzungen
x epitheliale Neubildungen, Entwicklung aus Zellen des APUD-Systems, endokrine Aktivität (Serotonin,
x meist Verkehrsunfälle mit stumpfer Gewalt (v.a. fixierte Dünndarmteilen = oberes Jejunum + unteres leum) andere vasoaktive Substanzen)

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x Tumore des GIT (am häufigsten Appendix, Dünndarm, Kolon, auch extraintestinal = Lunge) Ätiologie: x Lumenobstruktion (Kotsteine, Vernarbung, Abknickung), Darm-Infekte, Fremdkörper
x langsames nicht infiltratives Wachstum, semimaligne (evtl. maligne Entartung, lymphogene Metastasierung Patho: x nicht-destruktive Stadien: reversibles katarrhalisches Stadium (Rötung, Schmerz, Schwellung, kein Eiter, A.
in regionäre LK und hämatogen in Leber und andere Organe) simplex), seropurulentes Stadium (geht über in Appendizitis destructiva)
Symptomatik: x anfallsartiger Flush, Hitzewallungen, Diarrhoe, kolikartige Schmerzen, Trikusspidalklappenfibrose x destruktive Stadien: ulcero-phlegmonöse A., empyematöse A., gangränöse A. (Nekrose), Perityphlitis (Ab-
Therapie: x chirurgische Entfernung lokalisierbaren Karzinoide, Inhibition mit Somatostatin, auch Serotoninantago- kapselung), perforierende Appendizitis
nisten und Zytostatika Auftreten: x variable Appendix-Lage, normalerweise Ende des Caecum
x Varitäten: subhepatisch (bei zu langer Appendix, sehr hoher Druckpunkt, DD Cholezystitis), retrozökale
Ileus Lage (Schmerzausstrahlung in Rücken und Flanken, DD Nieren- oder Ureterentzündung), blasennah (DD
akute Zystitis), kleiner Unterbauch (unklarer Unterbauchschm., DD Adnexitis / EUG)
Einteilung: x Verlauf: akut, subakut, chronisch, chronisch rezidivierend Epidemiologie: x 50% der akuten Abdomen, Inzidenz: 110 / 100.000 pro Jahr, Erkrankungsgipfel: 10-19 LJ
mechanisch: x äußere Obstruktion (Tm, Okklusion, Stenose), innere Obstruktion (Tm, Obturation, Fremdkörper, Kot) Symptomatik: x zunächst akute ziehende Schmerzen im Mittelbauch, später krampfartige Schmerzen im rechten
x Strangulation (Hernien) Unterbauch, reflektorische Abwehrspannung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Durchfall,
paralytisch: x entzündliche oder toxische Genese (Peritonitis), reflektorisch (Kolik) Fieber (rektal>axillär), Tachykardie
x vaskuläre oder metabolische Genese (Hypokaliämie) x intermittierende Schmerzen bei chronischer Appendizitis
spastisch: x fehlende Peristaltik durch spastische Wandkontraktionen (Porphyrie, Bleiintoxikation) atypische Symp: x Baby: Diarrhoe, Erbrechen, gestörtes Allgemeinbefinden, nächtliche Unruhe, Böähbauch, DD (Infekte)
x Schulkind: unbest. Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, DD (Pleuritis, basale Pneumonie, Ulkus)
mechanischer Ileus x Schwangere: höherer Druckpunkt
Obstruktion: x Verwachsung, Adhäsion, Divertikulitis, Tumor, Stenosen, Darmatresie, Koprostase, Bezoar, GIT-Tbc x alte Patienten: rascher larvierter Verlauf, fehlende Abwehrspannung wegen schlaffer Bauchdecke
Strangulation: x Hernien, Volvulus, Invaginationen Komplikation:
Patho: x Stase mit Darmdehnung und folgender Minderdurchblutung Ÿ segmentale Hypoxie primär: x freie Perforation in Bauchhöhle (kurzfristige Schmerzentlastung, dann diffuse oder septisch-toxische Peri-
x Penetration von Bakterien in Darmwand mit folgender Toxikämie tonitis, perityphlitischer Abszess bei Deckung durch Netz oder Darmschlingen)
x Ödem der Darmwand mit folgender Hypovolämie sekundär: x perityphlitischer / ilioinguinaler / mesozökaler / pylephlebitischer Abszess
x Flüssigkeitsverlust über Darmwand Ÿ Hypovolämie, Schock DD: x Lymphadenitis mesenterica (Durchfälle), Blinddarmreizung, Pseudoappendizitis (Infektion Yersinia pseudo-
Einteilung: x Dünndarmileus (50% durch Briden verursacht), Dickdarmileus (60% durch Malignome) tuberculosis), Tumor, Ulcusperforation, Nierenkolik, Ureterkolik, Mesenterialinfarkt, Gallenkolik, Meckel-
Symptomatik: x akuter Verlauf oder langsam progredient Divertikel, Divertikulitis, Ileitis terminalis, akute Pankreatitis, Pseudoperitonitis diabetica
x starke kolikartige Schmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Aufstoßen, Stuhl- und Windverhalt, Meteorismus x Gynäkologie: Ovarialzyste, akute Adnexitis, Menarche, extrauterine Gravidität (Anämie, Hypovolämie)
x Fieber, Tachykardie, Hämokonzentration, Leukozytenanstieg Diagnostik: x Klopfschmerz, Druckschmerz rechter Unterbauch
hoher Ileus: x Dünndarm, Erbrechen, geringer Meteorismus, weiterhin Stuhlgang x Punkte: McBurney-Punkt (Mitte zw. Spina iliaca ant. sup. rechts und Nabel), Lanz-Punkt (rechtes Drittel der
Linie zw. Beiden Spinae), Blumberg-Zeichen (positiver kontralateraler Losslassschmerz), Rovsing-Zeichen
tiefer Ileus: x früh Stuhl- und Windverhalt, starker Meteorismus, später auch Erbrechen (Kotbeimengung)
(Ausstreichen Kolon -Caecum), Douglas-Schmerz (bei rektaler oder vaginaler Palpation), Psoaszeichen
Diagnostik: x Anamnese (Bauch-Operationen?), Perkussion (Meteorismus?), Palpation (tastbare Raumforderung)
(Anheben des rechten Beines), Cope-Zeichen (Überstreckung des rechten Beines), Baldwin-Zeichen
Auskultation: x typische Peristaltik (hochgestellt, klingend, pfeifend), bei paralytischem Ileus keine Peristaltikgeräusche
(Flankenschmerz bei Beugung des rechten Beines), Obturator-Zeichen (Innenrotation des rechten Beines), x x
Röntgen: x Abdomen-Übersicht (Spiegel, freie Luft), Kolon-Kontrasteinlauf (Gastrografin), Dünndarm-Gastrografin-
x Chapman-Zeichen (Oberkörper-Aufrichten), Ten-Horn-Zeichen (Ziehen am Samenstrang)
passage, Angiographie der Mesenterialgefäße
Labor: x Leukozytose (15.000/µl, Leuko-Abfall bei Peritonitis), Urinstatus (DD Harnwegsinfekt)
weitere: x Labor, Abdomen-Sonographie
Sono: x Vergrößerung, fehlende Peristaltik, mangelnde Komprimierbarkeit (Appendix), Target-Zeichen
Therapie: x Magensonde, Infusionen über ZVK, Darmeinlauf (Peristaltik-Anregung)
Weitere: x Röntgen (Magen-Darm-Passage), gynäkologisches Konsil
x Urin-Dauerkatheter (Bilanzierung), evtl. Antibiose
Therapie
operativ: x Notfall-OP bei Mesenterialinfarkt
operativ: x Laparotomie schon bei Verdacht, möglichst im Frühstadium (48h), evtl. Antibiotikagabe
x Dekompression des Darmes (Lösen von Adhäsionen, Briden, Fremdkörpern)
x Wechselschnitt (Durchtrennung von Haut, Externusaponeurose, M. obliquus internus, Peritoneum) oder
x Mesenterialinfarkt: Resektion des nekrotischen Segmentes, End-zu-End-Anastomose Pararektalschnitt, Mobilisierung der Appendix, Skelettierung (Ligaturen des Mesenteriolums), Ligatur an Basis
x Gallenstein-Ileus: Steinentfernung, Fistel-Schließung am Caecum, Verschluss des Caecum, Tabakbeutelnaht und Z-Naht
Prognose: x hohe Letalität (5-25%) x Laparoskopie: bei unklarem Befund
konservativ: x bei Perityphlitis: Bettruhe, Nahrungskarenz, Antibiose, OP im freien Intervall nach 2-3 Monaten
paralytischer Ileus
Prognose: x Letalität unter 1%, bei Perforation mit Peritonitis Letalität von 6-10%
Allgemeines: x Lähmung des Darmnervensystems Ÿ Ausfall der Darmmotorik
Ätiologie: x Entzündungen: Appendizitis, Peritonitis, Cholezystitis, Pankreatitis
spontane bakterielle Peritonitis
x vaskuläre Ursachen: akuter Mesenterialinfarkt, Claudicatio abdominalis
x reflektorische Ursachen: postoperativ, Blutung, Koliken, Z.n. mechanischem Ileus, abdominelles Trauma,
Patho: x SBP, bakterielle Infektion des Aszites bei Fehlen einer intestinalen Läsion
Wirbelkörperfrakturen, Beckenfrakturen
x nRisiko (dekompensierte Leberzirrhose, nach invasiven Maßnahmen, pEiweißgehalt im Aszites, Fehlen /
x toxisches Megakolon: Colitis ulcerosa, Morbus crohn, M. Hirschsprung
Mangel von Komplement oder Fibronektin im Aszites), 70% gramnegative Aerobier (v.a. E. coli), seltener
x metabolisch: diabetische Ketoazidose, Hypokaliämie, Urämie grampositive Kokken und Anaerobier
x neurogene Ursachen: Syringomyelie, Tabes dorsalis, Herpes zoster Therapie: x Beginn bereits bei ausreichendem Verdacht (vor Kulturergebnissen), Cefotaxim / Gyrasehemmer
x medikamentös: Opiat-Therapie, Antidepressiva, Parkinson-Präparate
Patho: x Stimulation von D- und E-Rezeptoren mit folgender Peristaltikhemmung Ÿ Darmdistension
chronisch entzündliche Darmerkrankungen
x myogene Transportstörungen
Symptomatik: x Übelkeit und Erbrechen, Meteorismus, keine Darmgeräusche M. Crohn Colitis ulcerosa
Diagnostik: x Untersuchung: Auskultation: fehlende Darmgeräusche (Totenstille) Leibschmerzen: Häufig Selten
x Röntgen, Sono, Labor Hämatochezie: Selten Regelmäßig vorhanden
Therapie: Befall: Meist terminales Ileum, überall möglich, Zunächst Rektum und Kolon, kontinuierliche
konservativ: x D- und E-Blocker (Sympathikolyse), Psychopharmaka diskontinuierlicher Befall, skip lesions Aszension möglich, evtl. Backwash-Ileitis
x Peristaltika (bei hörbaren Darmgeräuschen), Cholinesterasehemmer Morpho: tiefe keilförmige Fissuren in verdickter Wand Flache Ulzera, Kryptenabszesse, Pseudopolypen,
x Magensonde, rektaler Einlauf, Darmrohr, Nahrungskarenz, Flüssigkeits-Bilanzierung, evtl. Antibiose (Pflastersteine), entz. Stenosen, Haustrenverlust (Gartenschlauch)
operativ: x absolute Indikation bei mechanischem Ileus als Ursache für paralytischen Ileus prästenotische Dilatation
Komplikationen:
Appendizitis - Stenosen: Häufiger Seltener
- Fisteln: Häufiger Seltener

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- tox. Megakolon: Seltener Häufiger Komplikation: x toxisches Megakolon (akute extreme Dickdarmdilatation), multiple freie oder gedeckte Perforationen mit evtl.
- Malignom: Seltener Häufiger Peritonitis (schlechter AZ, sistierende Durchfälle, aufgeriebenes Abdomen), massive Darmblutung (Anämie),
kolorektales Karzinom (höheres Risiko als bei Morbus Crohn), Exsikose, primär sklerosierende Cholangitis
Morbus Crohn Diagnostik
Ätiologie: x unbek. Ätiologie, multifaktorielle Genese, familiär gehäuft, tox. Nahrungsstoffe, immunologischer Schaden, Endoskopie: x Rektokoloileoskopie mit Biopsie (petechiale Blutung, Hyperämie, gesteigerte Vulnerabilität o konfluierende
Enzymdefekte an Magenschleimhaut, Nikotin, bakterielle oder virale Genese, psychisch Ulzerationen o Haustrenverlust, Pseudopolypen)
Patho: x segmentale transmurale Entzündung des gesamten GIT (Mundhöhle bis Analregion, 40% Ileokolitis, 30% Röntgen: x Kolonkontrasteinlauf: sägezahnartig angenagte Wandkonturen mit fehlender Haustrierung, Kragen-knopf-
terminales Ileum, 25% Kolon und Analregion), Fistelbildung (Blase, Darm, Vagina, Kutis, Anus) abszesse, Gartenschlauchphänomen, Pseudopolypen
x Entzündung des Mesenteriums und von Lymphknoten Mikrobio: x Stuhluntersuchung (DD infektiöse Darmerkrankung)
x segmentale Strikturen mit Darmobstruktionen durch Fibrosierung und Darmwandverdickung Labor: x Anämie, nLeukos, nBSG+CRP, Elyte-Störung (pK), Malabsorptions-Parameter, evtl. Thrombozytose
x Risiko der malignen Entartung (6-20x höher als Gesunde) weitere: x Abdomen-Sono, Temperatur
Einteilung: x akut: ödematös-phlegmonöse Entzündung Therapie: x zunächst konservativ
x subakut: Geschwürbildung aus Submucosa heraus konservativ:
x chronisch: Vernarbung (Stenosen), Fistelbildung (Fisteln) akuter Schub: x Steroide, ACTH, Mesalazin (leichte Fälle)
Epidemiologie: x Inzidenz: 4/100.000 pro Jahr, Prävalenz: 40/100.000, Erkrankungsgipfel: 20-30 LJ + um 60 LJ, M = F x Diät (ballaststoffreiche Flüssignahrung), parenterale Ernährung (+ Vitamine + Spurenelemente), Wasser-
Symptomatik: x meist unblutige Diarrhoen (bis 20/d), intermittierender Abdominalschmerz (rechter Unterbauch, krampf-artig), und Elytesubstitution, Transfusionen bei hochgradiger Anämie
Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, subfebril bis Fieber, Abgeschlagenheit, anale und perianale Langzeit: x Mesalazin
Läsionen, Depressionen operativ: x Indikation: fehlende Besserung einer fulminanten Form nach 3-5d konservativer Therapie, neue Krankheits-
x schubweise (Ausprägung abhängig von Aktivitätsgrad) schübe, Komplikationen
extraintestinal: x häufiger als bei Colitis ulcerosa x Verfahren: vollständiger Kolonbefall (Heilung durch totale Proktokolektomie mit endständigem Ileostoma),
x Haut (Erythema nodosum, Pyoderma gangraenosum), Gelenke (Polyarthritis, Monarthritis, Sakroileitis), schwerer Verlauf mit Komplikationen (totale Kolektomie), subtotale Resektion (Rezidive), partieller Befall
Augen (Iridozyklitis, Uveitis), Lunge (fibrosierende Alveolitis), Nieren (Amyloidose), Herz (Perimyokarditis), (Hemikolektomie, Segmentresektion), toxisches Megakolon (sofortige Kolostomie, nach Erholung in 2. Sitzung
Blut (autoimmunhämolytische Anämie, Thromboseneigung), Leber / Gallenwege (primär sklerosierende Proktokolektomie)
Cholangitis) Prognose: x schwer vorhersagbar, meist chronisch-rezidivierender Verlauf, Ausheilung möglich
Komplikation: x Malabsorptionssyndrom (Mangelerscheinungen), Darmstenosen (Subileus, Ileus), Darmperforation, Fisteln, x Maligne Entartung häufiger als bei M. Crohn (bis 30% innerhalb 25 Jahre, rechtzeitig OP)
akute Blutungen, Anämie, Abszesse, Analfissuren, kolorektales Karzinom (selten)
Diagnostik: Divertikulose, Divertikulitis
Endoskopie: x Koloileoskopie mit Biopsie (diskontinuierlicher Befall, Schleimhautläsionen, fleckförmige Rötung o solitäre
Ulzera, Plastersteinrelief, Fissuren, Fisteln o Narben, Stenosen) Ätiologie: x Zivilisationserkrankung (ballaststoffarme Nahrung, Übergewicht, Überernährung), Bindegewebsschwäche im
x Gastro-Ösophago-Duodenoskopie Alter, chronische Verstopfung, genetische Disposition
x Histo: Infiltration von Lymphos + Plasmazellen (chron. Entzündung), epitheloidzellige Granulome ohne Ver- x Erkrankungsgipfel: 60-80 LJ (im hohen Alter bis zu 70% Auftreten)
käsung, mehrkernige Riesenzellen Patho: x meist falsche Divertikel (Auftreten an Muskellücken mit Gefäßeintritt), selten echte Divertikel
Röntgen: x Magen-Darm-Passage (Sellink), Kolon-Kontrasteinlauf (Doppelkontrast), Abdomen-Sonographie x häufigste Lokalisation im Sigma (60-90%), ganzer GIT betroffen
Labor: x Anämie, Leukozytose, nBSG und CRP, Malabsorptions-Parameter, p Albumin, Gerinnungsstörung x symptomatische Divertikulitis bei Retention von Speiserest im Divertikel mit folgender Entzündung, akut /
weitere: x Stuhluntersuchung (DD infektöse Darmerkrankung), Inspektion von Mundschleimhaut + Rachen, Unter- subakut / chronisch
suchung (tastbare entzündliche Darmschlingen?) Einteilung: x inkomplette Divertikel (im Darmwandniveau), komplette Divertikel (Ausstülpung nach außen)
Therapie: x zunächst konservative Therapie Stadium I: x unkomplizierte Divertikulitis (konservativ therapierbar)
konservativ: x symptomatisch: Analgetika, Antidiarrhoika, Spasmolytika Stadium IIa: x chronische Divertikulitis (therapierefraktär Ÿ elektive OP notwendig)
akuter Schub: x Diät (im schweren Schub parenterale Ernährung + Vitamine + Spurenelemente, einschleichend orale ballast- Stadium IIb: x kompl. Divertikulitis (Wandphlegmone, Stenose, Fistel, Perforation Ÿ elektive OP; evtl. mehrzeitig)
stoffreiche Flüssignahrung) Stadium III: x Divertikulitis mit Perforation und Peritonitis Ÿ Notfall-OP
hohe Aktivität: x Prednisolon systemisch (1mg/kg für 1 Woche), Dosisreduktion in 1-wöchigen Abständen bis Remissionser- Symptomatik
haltungsdosis (Therapiedauer: 8-12 Wochen) Divertikulose: x überwiegend symptomlos
niedrige Aktivität: x Budenosid p.o. oder hochdosiert Mesalazin Divertikulitis: x akutes Krankheitsbild, Schmerz, Übelkeit, Fieber, Inappetenz Ÿ bei Komplikationen akutes Abdomen
Langzeit: x Mesalazin, psychosomatische und psychotherapeutische Behandlung x Sigmadivertikulitis: Appendizitis-ähnliche Symptomen im linken Unterbauch
operativ: x keine Heilung möglich, bei 80% im Verlauf chirurgische Intervention notwendig x Caecumdivertikulitis: Appendizitis-ähnliche Symptomen im rechten Unterbauch
Indikationen: x Ileus, Perforation, Peritonitis, Blutung, toxisches Megakolon, enterovesikale Fisteln, Ureterkompression
x Versagen der konservativen Therapie (relative Indikation) Komplikation: x Abszessbildung mit rezidivierendem Fieber, Stenose (Subileus, Ileus), Perforation (meist gedeckt, selten
Verfahren: x sparsame Darmteilresektionen (kleinere Segmente, 5cm Sicherheitsabstand), Ileocaecalresektion und Hemi- freie Perforation mit diffuser Peritonitis), Blutung (nach Hämorrhoiden häufigste Ursache >50.LJ), Fistelbildung
kolektomie, Entfernung von mesenterialen Lymphknoten zur Diagnosebestätigung (Anus, Blase, Vagina, Haut)
Diagnostik: x Druckdolenz, evtl. palpabler Tumor
Colitis ulcerosa Labor: x nBSG, nCRP, nLeukos (Linksverschiebung)
Patho: x chronisch-remittierend verlaufende Entzündung, 90% Ausgang meist Rektum (von dort Aszension, auch Röntgen: x Abdomen-Übersicht (freie Luft unter Zwerchfell?), Kolon-Kontrasteinlauf (Doppelkontrast, bei V.a. Perfora-
backwash-ileitis möglich), schubweise (Ausprägung abhängig von Aktivitätsgrad) tion wasserlösliches Kontrastmittel), CT-Abdomen
x auf Mukosa beschränkt (flache Ulzera, leicht blutende Schleimhaut, Kryptenabszesse, Pseudopolypen) Koloskopie: x Biopsie (Tumor?)
bei längerem Verlauf (>10 Jahre) erhöhtes Entartungsrisiko, narbige Erstarrung der Kolonwand, zunehmende weitere: x Sono, evtl. Angiographie
x Schrumpfung / Verschmälerung / Verkürzung des befallenen Abschnitts Therapie: x faserreiche Kost, kolloidale Laxanzien, Spasmolytika, Analgetika
Verlauf: x fulminant toxisch, chronisch-intermittierend (häufigste Form), chronisch-progredient konservativ: x parenterale Ernährung, systemische Antibiose
Epidemiologie: x v.a. junge Menschen (20-40.LJ) operativ: x Notfall-Indikation bei Perforation mit Peritonitis und Ileus
Symptomatik: x im Intervall nur geringe Beschwerden x Elektiv-Indikation bei Rezidiven, Stenosen, Wandphlegmonen, gedeckter Perforation Ÿ funktionelle Darm-
x Schub: blutig-schleimige Diarrhoe bis 30x/d, Abdominalschmerz + Tenesmen (mittlerer Unterbauch, Kreuz- ausschaltung und therapeutische Ernährung (6-8 Wochen) Ÿ dann OP
beingegend, Kolonrahmen), Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, subfebril bis Fieber x Hartmann-OP: i.d.R. zweizeitig als Notfall-OP Ÿ Darmresektion, Kolostomie des proximalen Endes (Anus
extraintestinal: x seltener praeter), Blindverschluss von Rektum / Sigma oder Rektum-Kolostomie Ÿ nach 3 Monaten Entfernung der
x Haut (Erythema nodosum, Pyoderma gangraenosum), Gelenke (Polyarthritis, Monarthritis, Sakroileitis), Kolostomie, Reanastomosierung der Enden
Augen (Iridozyklitis, Uveitis), Lunge (fibrosierende Alveolitis), Nieren (Amyloidose), Herz (Perimyokarditis), x Elektiv-OP: im freien Intervall, Darm-Resektion und Reanastomsosierung
Blut (autoimmunhämolytische Anämie, Thromboseneigung), Leber / Gallenwege (primär sklerosierende Prognose: x Letalität bei Elektiv-OP: 1-2% Letalität bei Notfall-OP: 20%
Cholangitis)

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x Serum-AK ab 8-10.d positiv, Kreuzantigenität zwischen Y. enterocolitica und Brucellen bzw. E. coli und Y.
Obstipation, Diarrhoe pseudotuberculosis und Salmonellen B+D
Therapie: x meist Abklingen innerhalb 1-2 Wochen, Antibiotika (Cotrimoxazol, Tetracycline, Gyrasehemmer) bei rezidi-
akute Enteritis vierenden Verläufen + Septikämien + Neoplasmen
Patho: x viral (Rota-, Coxsackie, Adenoviren), bakteriell (Salmonellen, Shigellen, Campylobacter jejuni), Parasiten,
Toxine (toxinbildende E. coli), in 50% kein Erregernachweis möglich, meist selbstlimitierend Campylobacterenteritis
Symptomatik: x Diarrhoe (blutig = Shigellen, voluminös-wässrig = Cholera), Erbrechen, abdominale Schmerzen, grippe-ähn- x Campylobacter jejuni, Infektion durch infizierte Nahrungsmittel (Milch, Geflügel), Schmutz- oder Schmierin-
liche Allgemeinsymptome fektion, schon geringe Keimzahlen ausreichend
Diagnostik: x serologischer oder bakterieller Erregernachweis bei längerem Verlauf und V.a. auf infektiöse Enteritis Symptomatik: x Invasion in Mukosa v.a. des Dünndarms o durch Enterotoxin und zytotoxisches Exotoxin Entzündung von
x im schweren Verlauf: Labor (BB, Hk, Elyte, Kreatinin, BGA), Sigmoidoskopie mit Biopsie Dünn- + Dickdarm o 1-7d Inkubation, allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerz, Schwindel, hohes Fieber,
Therapie: x Volumen- und Elyte-Substitution (oral oder parenteral), evtl. Antidiarrhoika (pWasserverlust, Cave verlang- Erbrechen, kolikartige Bauchschmerzen, explosive wässrige Diarrhoen (bis 20/d, auch Schleim / Blut /
samte Erregerausscheidung), evtl. Antibiotika bei bakterieller Infektion Granulozyten), Abklingen nach 2-7d
Komplikationen: x Blutungen, toxisches Megakolon, reaktive Arthritis und Reiter-Syndrom (HLA-B27-positive Patienten),
Salmonellen Shigellen Yersinien Campylobacter Cholera Guillain-Barre-Syndrom
Quelle: Zoonose Mensch Zoonose Zoonose Mensch Diagnostik: x in 50-75% Nachweis von Vibrioformen in Selektivmedien, Endoskopie (diffuse exsudative Kolitis)
Dosis: hoch niedrig mittel mittel hoch Therapie: x meist selbstlimitierend (Volumen- und Elyte-Substitution), in schweren Fällen Antibiotika (Erythromycin,
Inkubation: 12-36h 1-3(-7) Tage 1-10 Tage 2-4 Tage 1-3 Tage Ciprofloxacin), bei Septikämien Gentamicin und Erythromycin
Beginn: verschieden abrupt abrupt verschieden abrupt
Erbrechen: + + ++ + + Cholera
Diarrhoe: ++ ++ ++ ++ ++++ x Vibrio cholerae, akute Anthroponose, Übertragung (verseuchtes Trinkwasser, kontaminierte Speisen)
Blut im Stuhl: -(+) +++ - + - Symptomatik: x Invasion des Dünndarms o Produktion von Enterotoxin (irreversible Aktivierung der Adenylatcyclase, Stei-
Tenesmen: ++ +++ ++ ++ - gerung des cAMP-Gehalts in Mukosazellen) o 24-48h Inkubation, Blockierung der Na-Resorption (Villi) und
Kollaps: -/+ + -/+ -/+ ++++ Stimulierung der Cl-Sekretion (Krypten), massiver Ausstrom von isotonischer Flüssigkeit in Dünndarmlumen
Schmerzen: +++ ++ ++ ++ - (Verlust bis 20l/d), schmerzlos, keine Entzündung des Darms, evtl. auch reiswasser-ähnliches Erbrechen,
Fieber: + +++ ++ ++ - Symptome des Elyte- und Wasserverlustes
Diagnostik: x Rektal- oder Stuhlabstrich mit Wattebausch (Transport in 1%iger Peptonlösung)
Salmonellosen Therapie: x symptomatisch (3-10l Elyte-Glucose-Lösung /d, oral oder parenteral), unterstützend evtl. Antibiotika (Cipro-
x Salmonella enterica (S. typhi, A. typhimurium, S enteritidis), lokale Infektion des Dünndarms und oberen floxacin, Tetracycline, Cotrimoxazol)
Dickdarms, Zooanthroponose (Infektion über tierische Produkte wie Milch, Eis, Geflügel, Eier) x Prophylaxe: Hygiene, aktive Immunisierung (parent. Todimpfstoff, besser oraler Lebendimpfstoff)
Symptomatik: x 12-36h Inkubation o durch Endotoxine Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber, Kopfschmerz
pseudomembranöse Enterokolitis
Komplikationen: x Schock, Exsikkose, Septikämie (v.a. bei Immunsuppression wie HIV und Organtransplantation), Chole-
zystitis, Absiedlung in anderen Organen x Clostridium difficile (bei 4% in Kolonflora, auch orale Übertragung, Toxine A+B mit
unterschiedlich schweren Symptomen), meist Zusammenhang mit Antibiotika (Clindamycin, Tetracyclin,
Diagnostik: x Erregernachweis im Stuhl (evtl. auch Nahrungsmittelreste, Erbrochenes)
Ampicillin), selten bei konsumierender Erkrankung
Therapie: x rein symptomatisch, Antibiotika nur in Ausnahmefällen wegen verlängerter Keimausscheidung (Septikämie =
Symptomatik: x in ausgeprägten Fällen: Erbrechen, Fieber, krampfartige Bauchschmerzen, schwere Durchfälle mit pseudo-
Ciprofloxacin / Cotrimoxazol, Meningitis = Cefotaxim, Säuglinge, Dauerausscheider)
membranösen Fibrinfetzen, Megakolon, Exsikkose, Schock
Bakterienruhr Diagnostik: x Stuhl (Kultur, nGranulozyten), Toxin B in Gewebekulturen, Latexschnelltest auf Toxin A (auch bei anderen
Darmbakterien), Endoskopie (multiple kleine gelb-weißliche leicht entfernbare Plaques auf Darmschleimhaut)
x Shigellen: Shigella dysenteriae (tropische und subtropische Gebiete Mittelamerikas, Erreger der klassischen
schwersten Bakterienruhr, häufig mit Geschwüren + Nekrosen der Darmwand, neben Endotoxin auch Therapie: x Absetzen des auslösenden Antibiotikums, Volumen- und Elyte-Substitution
Ektotoxin mit toxischer Wirkung auf ZNS und Herz-Kreislauf-System), Shigella sonnei (weltweit, geringe in schweren Fällen Vancomycin oder Metronidazol
Pathogenität)
Reisediarrhoe
x lokal invasive Kolitis, fäkal-orale Übertragung (mangelhafte Kanalisation, Katastrophengebiete, hier auch
kontaminierte Speisen), Anthroponose x meist enterotoxinbildende E. coli (50%), auch Salmonellen / Shigellen / Campylobacter / Enteroviren, häufig
mit starker Dünndarmsekretion, v.a. südliche Länder, fäkal-orale Übertragung
Symptomatik: x Invasion o Hyperämie und Leukozyteninfiltration in Darmwand o nach 1-7d Inkubation akutes Fieber und
vermehrt wässrige Stühle (bis 40/d), schmerzhafte Tenesmen, bei Übergreifen auf Dickdarm auch Schleim- / Symptomatik: x Diarrhoe, evtl. Koliken und Erbrechen, Abklingen nach 2-5d
Eiter- / Blutbeimengungen Therapie: x in leichten Fällen symptomatisch (Volumen- und Elyte-Substitution)
Komplikationen: x Blutungen, Perforation, Peritonitis, nekrotisierende Kolitis, toxisches Megakolon, hämolytisch-urämisches
Syndrom, Reiter-Syndrom, reaktive Arthritis und Neuritis bakterielle Lebensmittelvergiftung
Diagnostik: x Rektalabstrich mit Wattebausch (schneller Transport in Labor) x durch Enterotoxine, Keimwachstum in Lebensmittel (Staphylococcus aureus, Bacillus cereus, Abstand
Essen-Symptome <6h), Keimwachstum im Darm (Clostridium perfringens, Bacillus cereus, Abstand Essen-
Therapie: x Isolierung (bis 3 negative Stuhl- und Urinkontrollen im Abstand von 1 Woche)
Symptome >6h), Erkrankungsdauer meist 1-2d
x symptomatisch (Volumen- und Elyte-Substitution), Antibiotika (Ampicillin, Cotrimoxazol, Tetracycline, auch
Symptomatik: x C. perfringens: Fleisch / Fisch / Backwaren, 6-12h Inkubation, Erbrechen, starke Diarrhoe, evtl. Kollaps
Gyrasehemmer wegen Resistenzen)
x B. cereus: Getreide / Reis / Pflanzen, 2-18h Inkubation, Erbrechen, Diarrhoe, evtl. Kollaps
Yersinienkolitis x S. aureus: Fleisch / Milchprodukte / Backwaren, 1-6h Inkubation, starkes Erbrechen, Diarrhoe, Kollaps
x Yersinia enterocolitica, seltener Yersinia pseudotuberculosis, Übertragung v.a. indirekt über Lebens-mittel Therapie: x symptomatisch, selten Volumen- und Elyte-Substitution notwendig
(selten direkter Tierkontakt), Zooanthroponose (Kälber, Schweine, auch Hunde und Katzen, Tiere klinisch
gesund) Obstipation
Symptomatik: x Kinder <5.Lj und Erwachsene: meist abrupt als Enteritis oder Enterokolitis, Fieber, Bauchschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen, Durchfall Patho: x seltene Defäkation (alle 3d oder seltener), oft Pseudoobstipation (falsche Normvorstellung)
x Schulkinder + Jugendliche: Bild mesenterialer Lymphadenitis (DD Tm, Tbc) oder akute terminale Ileitis x Ursachen: schlackenarme Kost, unterdrückter Stuhlgang, Pharmaka (Sedativa, Ca-Antagonisten, Para-
(Pseudo-Crohn), Bauchschmerz, leichter Durchfall, evtl. akutes Abdomen (DD Append.) sympatholytika), irritables Kolon, seltener organische Ursachen (angeborene Kolonanomalien, Stenosen,
Komplikationen: x reaktive Mono- oder Oligoarthritis (10-30%, hohe Korrelation zu HLA-B27), Erythema nodosum (4-14d nach Endokrinopathien, neurogene Störungen)
Beginn, v.a. Frauen >20.LJ, Abklingen innerhalb 3 Wochen), septischer Verlauf (hohe Mortalität, v.a. bei Diagnostik: x entsprechend vermuteter Grundkrankheit
Erkrankungen mit Eisenüberladung wie behandelte Thalassämie und Hämosiderose) Therapie: x Aufklärung (ballaststoffreiche Ernährung, viel Flüssigkeit, regelmäßiger Stuhlgang), ev. Laxanzien (UAW)
Diagnostik: x Erregernachweis aus Stuhl, mesenteriale LK, Appendix, Eiter, Blut

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Irritables Kolon x postoperativ: Infusion (6d), nach 1. Stuhlgang Tee, langs. Kostaufbau (flüssige Kost Ÿ passiertŸ 10.d
Schonkost)
Patho: x Reizdarmsyndrom, Teil des FAB (funktionelles Abdominalsyndrom), häufig (20% der Bevölkerung) Chemo: x postoperativ adjuvant bei Stadium III: z.B. 5-FU + Folinsäure, u.a.
Symptomatik: x uncharakterist. + wechselnde Beschwerden: Schmerzen (wechselnde Lokalisation, bohrend oder krampf- palliativ: x OP bei Ileus, Anlage eines Anus praeter, Chemotherapie, Bestrahlung
artig, oft besser nach Stuhlgang), Stuhlunregelmäßigkeiten (wechselnd Diarrhoe, Obstipation), Blähungen Prognose: x 5-JÜR: 50% (alle Stadien), T1-2: 80%, T3-4: 60-70%, LK-Metastasen: 30-40%, Fernmetastasen: 5-20%
Diagnostik: x Ausschluss anderer GIT-Erkrankungen, Anamnese
Therapie: x kleine Psychotherapie, evtl. symptomatisch Rektumkarzinom
Patho: x Auftreten: 60% aller kolorektalen Tumoren (50% sind digital tastbar)
kolorektales Karzinom, Analkarzinom Symptomatik: x Blut- + Schleimauflagerung, veränderte Stuhlgewohnheit (häufiger Stuhlgang), Schmerzen, Ileussympt.
Diagnostik: x Untersuchung: rektal-digitale Untersuchung
Allgemeines: x häufigster GIT-Tumore Endoskopie: x Sigmoidoskopie, Koloskopie
Patho: x 95% Adenokarzinome (maligne Entartung aus gutartigen Adenomen) x Endosono: Infiltration in Wand, Befall benachb. Organe (Prostata, Blase, Vagina, Kreuzbein, Beckenb.)
x seltener: undifferenzierte Ca, Sarkome, Melanome, Plattenepithelkarzinome (Analkarzinom) weitere: x urologisches Konsil, gynäkologisches Konsil
x 55% Rektum, 15% Sigma, 15% Zökum, 5% Colon ascendens + transversus + descendens Therapie:
x Metastasierung: lymphogen oder hämatogen operativ: x OP mit Sphinktererhalt bei hochsitzenden und mittleren Tumoren (bis 5cm vor Anokutanlinie)
Ätiologie: x Nahrung (niedriger Fasergehalt, viel tierische Fette), genetisch, M>F, Gipfel 6.-7.LJZ x Radikal-Operation: Entfernung des Tumors + Sanierung des Lymphabflussgebietes bis Aorta
Disposition: x Adenome (Entartungsrisiko abhängig von Größe und Typ, villös > tubulovillös > tubulär) x OP-Prinzip nach Tumorlokalisation: En-bloc-Resektion
x Latenz von Adenom zu Karzinom = 10-35 Jahre x hochsitzende Tumore: kontinenzerhaltende anteriore Rektumresektion Ÿ abdomineller Zugang,
Risikofaktoren: x entzündliche Darmerkrankungen, Übergewicht, fettige Nahrung, Bewegungsmangel, familiäre Belastung, Tumorresektion mit Mesorektum (5cm Sicherheitsabstand nach aboral), Anastomose (End-zu-End)
intestinale Schistosomiasis, Ruhr x mittlere Rektumkarzinome: totale mesorektale Resektion Ÿ abdomineller Zugang, Resektion des
x familiäre adenomatöse Polypose: hohes Erkrankungsrisiko (100% bis 45 LJ) gesamten Mesorektums (bis Puborektalisschlinge), Absetzung Rektumwand nahe Puborekta-
lisschlinge (2-4cm Sicherheits-abstand), koloanale Anastomose (End-zu-End)
x hereditäres nichtpolypöses kolorektales Karzinom: Risiko 70-80%
x tiefsitzende Tumore: abdominoperianale Rektumexstirpation, Anus praeter notwendig
Einteilung: x nach Dukes (A, B, C, C1, C2, D)
x low-risk-Karzinome: kein Lymphknotenbefall + T1-Stadium < 3cm + differenzierter Tumor Ÿ lokale
Epidemiologie: x kolorektale Karzinome sind 2-häufigste Tumore, Inzidenz: 40 / 100.000 pro Jahr
Tumorausschneidung (endoskopisch oder posteriorer Zugang), Abstand 1,5cm
x Erkrankungsgipfel: 50-80 LJ, 24.000 Tote in Deutschland
x postoperativ: Radio-Chemo bei T3 und T4 und allen Stadien mit LK-Befall (5-FU und Folinsäure, 6 Monate)
Symptomatik: x oft lange asymptomatisch, Blut im Stuhl (chron. Blutungsanämie, pos. Hämocult), veränderte Stuhl-gewohn-
x ev. auch präop Radio-Chemo zur Tumormassenverkleinerung und Sicherstellung der Operabilität (T4-Tm)
heiten (Obstipation, Diarrhoe, Meteorismus, Flatulenz, unwillkürl. Stuhlabgang, Bleistiftstühle)
konservativ: x palliative Maßnahmen bei Fernmetastasen: Kryochirurgie, Laser, Radiatio, Anus praeter
Spätsymptome: x p AZ, Gewichtsabnahme, Kachexie, Schmerzen, mechanischer Ileus, untere GI-Blutung, Perforation
Prognose: x 5-JÜR aller Rektumkarzinome: 50%, OP-Letalität: 3%, in 85% OP mit Sphinktererhalt
Diagnostik: x Anamnese: Polypektomie, Koloskopie, Gewicht, Familie
Untersuchung: x rektale Untersuchung (30% tastbar), Palpation (Resistenzen, Leberoberfläche, Lymphknoten)
Analkarzinom
Endoskopie: x Rektoskopie, Koloskopie (Biopsie, Polypektomie)
Röntgen: x Röntgen-Doppelkontrastdarstellung, Abdomen-Übersicht
Labor: x BB, MCV, Eisen, Ferritin, Retikoluzyten, CEA zur Verlaufskontrolle, Routinelabor, Blutgruppe, BGA
gutartige Tumoren
weitere: x Rö-Thorax, Abdomen-Sono (Metastasen), MRT, Endosonographie, fakultative Untersuchungen (CT, arterio-
Patho: x Tumoren ohne Entartungsrisiko (hyperplastische Polypen), fakultative und obligate Präkanzerosen (tubuläre
portales CT, urologisches + gynäkologisches Konsil), Skelettszinti (Knochenmetastasen)
und villöse Adenome)
Therapie: x kuratives Ziel: bei nichtmetastasierten Ca radikale Tumorresektion (+regionale Lymphknoten, -bahnen)
Symptomatik: x meist keine Beschwerden, oft Zufallsbefund bei Früherkennungsuntersuchung
x evtl. postoperative Bestrahlung, im fortgeschrittenen Stadium evtl. palliative Chemo
Diagnostik: x komplette Koloskopie mit Abtragung (Histo), evtl. operative Entfernung
Kolonkarzinom
Patho: x langsames Wachstum (Tumorverdopplung in 4 Monaten bis 3 Jahren) Hämorrhoiden
x zirkuläres Wachstum: Stenosenbildung, später Obstipation und paradoxe Durchfälle
x Auftreten: 15-20% Sigma, 10% Caecum und Colon ascendens, 3% multipel Patho: x Vergrößerungen von Gefäßkonvoluten des Corpus cavernosum recti, 70% aller Erwachsenen
Einteilung: x Histo: Adenokarzinom (70%), Siegelringkarzinom (20%), Gallertkarzinom (10%) x Ursachen: Disposition, chronische Obstipation, Laxantienabusus, Fehlernährung (ballaststoffarm, fettreich),
hormonelle Faktoren
Symptomatik: x symptomarm bei 50% der Patienten, bei Diagnosestellung oft Stadium III oder IV
Schweregrade: x Grad I: nur proktoskopisch sichtbar, bluten leicht, kaum Schmerzen
x chronische Diarrhoe oder Obstipation, Blut- oder Schleimauflagerungen
x Grad II: können beim Pressen prolabieren, spontane Retraktion, Schmerzen, selten Blutung
x Bauchschmerzen, p Gewicht, tastbarer Tumor, Leistungsabfall, Müdigkeit, Anämie
x Grad III: sind prolabiert, können noch manuell reponiert werden, beginnende Inkontinenz, Fluor,
Komplikationen: x Ileus, Obstruktion, Perforation, Fisteln, Miktionsstörung
starker Juckreiz, Analekzem, reponierbarer Analprolaps
Diagnostik: x Untersuchung: rektal-digitale Untersuchung
x Grad IV: sind prolabiert, fixiert, ständiger Analprolaps, nicht mehr reponierbar
Endoskopie: x Koloskopie: bis zum Caecum, Biopsie, endoskopische Abtragung von Adenomen
Therapie: x Grad I: konservativ
Röntgen: x Röntgen-Thorax (Staging), evtl. Kolonkontrastmitteldarstellung (Doppelkontrast),
x Grad II-III: Injektion sklerosierender Medikamente, Gummibandligatur
x CT-Abdomen, MRT-Abdomen, Abdomen-Sonographie: Staging
x Grad IV: Operation
Labor: x Tumormarker zur Verlaufskontrolle (CEA, CA 19-9, CA 50, Ca 125, Thymidinkinase)
x Hämocult-Test (möglichst jährlich)
Marisken: x hypertrophe Analfalten (oft nach perianalen Thrombosen), meist keine Symptome
Therapie:
x T: evtl. operative Entfernung
operativ: x 90% der Karzinome operabel
perianale Thrombosen: x vom subepithelialen Analvenenplexus ausgehende Hämatom- und Thrombosebildung (häufig durch
x Radikal-Operation: Entfernung des Tumors + Sanierung des Lymphabflussgebietes bis Aorta
starkes Pressen bei Defäkation), kirschgroße Knoten von blauroter bis schwarzer Farbe am Analring (sehr
x Verfahren: mediane Laparotomie, Gefäßunterbindung, Tumorresektion durch Mobilisierung, Mesokolon an schmerzhaft)
Mesenterialwurzel präparieren und durchtrennen, Absetzen des Kolons unter Sicherheitsabstand (En-bloc-
Rektumprolaps: x Stülpung von Rektosigmoidanteilen durch Analkanal nach außen (Prolaps enthält alle Wandschichten des
Resektion), Anastomose der Enden des Restkolon
Darms), zirkulär angeordnetes SH-Relief, gehäuft bei Säuglingen / Kleinkinder / alten Frauen
x OP-Prinzip nach Tumorlokalisation:
Analfissur x begünstigende Faktoren (harter Stuhlgang, Hämorrhoiden, evtl. Thrombophlebitis im Analkanal)
x Caecum und Colon ascendens: Hemikolektomie rechts, Anastomose (Ileotransversostomie)
Symptomatik: x heftige brennende Sz bei Defäkation, panische Angst vor Stuhlgang, Stuhlverhalt, Schließmuskelkrampf
x Colon transversum: Transversumresektion + Kolonflexuren (evtl. + Hemikolektomie re o. li)
Therapie: x Sphinkterdehnung in Lokalanästhesie, ggf. laterale oder mediale Sphinkterotomie, Fissurektomie, anti-
x Sigma: Sigmaresektion, evtl. + Hemikolektomie li, Anastomose (Transversorektostomie) phlogistische Lokalbehandlung
x Mehrfachkarzinome: Koloktomie, Anastomose (Ileorektostomie)

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Leistenhernie x Wechselwirkung zwischen gestörter Insulinsekretion und peripherer Insulinresistenz, Insulinantwort auf
Glukosestimulation zunächst verzögert und dann z.T. überschießend, pInsulinwirkung an Zielzellen durch
Anatomie: x Verlauf: dorsal / lateral / kranial Ÿ ventral / kaudal / medial Insulinresistenz (zu Beginn evtl. Hyperinsulinämie)
x Wände: dorsal (Fascia transversalis, Peritoneum parietale), ventral (Aponeurosis M. obliquus ext.), kaudal x Lipolyse wird durch verbliebene geringe Insulinwirkung noch gehemmt Ÿ Ketoazidose seltener
(Lig. inguinale), kranial (Unterrand M. obliquus internus des M. transversus abdominis)
x Inhalt: Mann (Ductus deferens, Vasa testicularis, Fascia spermatica interna, M. cremaster, Fascia sperma- sekundär: x 1%, Pankreatektomie, Hämochromatose (Ÿ Bronzediabetes), akute und chronische Pankreatitis, Diabeto-
tica externa, A. ductus deferentis, Plexus pampiniformis, A. musculi cremasteris, R. genitalis des N. ene Medikamente (z.B. Thiazid-Diuretika, Kortikoide), endokrine Erkrankungen (Cushing, Phäochromozytom,
genitofemoralis, Plexus testicularis), Frau (Lig. rotundum) Akromegalie, Conn-Syndrom)
Epidemiologie: x häufigste Hernie (3/4), indirekte Hernien (2/3), direkte Hernien (1/3)
x Prävalenz: 2% (Mann), Männer >> Frauen (8:1), Erkrankungsgipfel: 1 LJ und 55-75 LJ Epidemiologie: x Typ 1: Prävalenz 0,3%, Inzidenz während Pubertät am höchsten, beide Geschlechter gleich häufig
Einteilung: x Typ 2: Prävalenz 5%, Inzidenz steigt mit Lebensalter, Frauen leicht häufiger betroffen als Männer
direkte Hernie: x mediale Hernien, erworben, Durchtritt medial der Vasa epigastrica x Erstmalige Feststellung eines DM während der Schwangerschaft 3-5%
x Bruchsack durchläuft direkt senkrecht die Bauchdecke
indirekte Hernie: x laterale Hernien, angeboren oder erworben, Durchtritt lateral der Vasa epigastrica Symptomatik: x Manifestationsfördernde Faktoren: Infektion, Trauma, OP, Hyperthyreose, Adipositas, akute Pankreatitis
x verläuft aus innerem Leistenring via Leistenkanal zum äußeren Ring x Typ 1: Gewichtsabnahme (nLipolyse, nosmotische Diurese), Durstgefühl, bei Jugendliche in 20% Mani-
Symptomatik: x Leistenschmerz, Beschwerden korrelieren nicht mit Herniengröße estation als ketoazidotische Stoffwechselentgleisung, nach Initialer Manifestation in 80% Remission für
Diagnostik: Wochen bis Monate
Untersuchung: x Vorwölbung in der Leiste, Palpation x Typ 2: meist schleichender Beginn, Diagnose häufig im Rahmen von Blut- oder Harnglukosekontrolle
x Hernia incipiens: Bruchsack-Vorwölbung in Leistenkanal x Leistungsminderung, Polyurie, Polydipsie, Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit (oft Typ-I), Heißhunger (oft Typ-
x Hernia completa: Bruchsack-Austritt am äußeren Leistenring II), Infektanfälligkeit, Hautinfektionen, Pruritus, Sehstörung, nächtliche Wadenkrämpfe, abnehmende Libido /
x Hernia scrotalis: Bruchsack dringt bis ins Scrotum vor Potenz, Amenorrhoe, Verwirrtheit, Schwindel, Coma diabeticum, hypoglykämischer Schock
Therapie
akute Komplikationen: diabetische Stoffwechselentgleisungen
operativ: x notwendig durch Gefahr der Inkarzeration
x Verfahren: Anästhesie (in 90% der Fälle Regionalanästhesie, auch Spinalanästhesie oder Vollnarkose),
ketoazidotisches Koma
Leistenschnitt, durchtrennen der Externusaponeurose, freilegen und mobilisieren des Samenstrangs,
x Coma diabeticum, evtl. als Manifestationskoma (Typ 1), jederzeit im Verlauf bei Insulinmangel möglich, BZ
Darstellung des Bruchsackes, Eröffnung und Reposition des Bruchsackinhaltes, Nahtverschluss des
>300 mg/dl
Bruchsackes, Verschliessen der Bruchpforte (Verstärkung der Leistenkanalhinterwand), Wundverschluss
x Insulinmangel Ÿ nGlykogenolyse und pGlukoseutilisation (Abbau zu Ketonkörpern) Ÿ Ketoazidose Ÿ
x OP nach Shouldice: Methode der Wahl, spalten und doppeln der Fascia transversalis (fortlaufende Naht),
Versuch der respiratorischen Kompensation der metabolischen Azidose durch vertiefte und beschleunigte
Naht des M. obliquus internus und M. transversus an Leistenband
Atmung (Kussmaul-Atmung mit Hypokapnie)
x OP nach Bassini: Naht von M. obliquus internus und M. transversus an Innenfläche des Leistenbandes
x Hyperglykämie bewirkt osmotischer Flüssigkeitsverschiebung (intraoextrazellulär, intrazelluläre
(unter Samenstrang hindurch), zusätzlich Stich am Tuberculum pubicum, Deckung des Samenstranges mit
Externus-aponeurose) Dehydratation, osmotische Diurese) Ÿ initial oft Wasserdefizit (4-7l) mit Exsikkose (weiche Bulbi, stehende
x OP nach Halsted-Ferguson: Vernähung des M. obliquus internus an Leistenband (über dem Samenstrang), Hautfalten, nHk)
Samenstrang liegt danach unter M. obliquus internus x metabolische Azidose bewirkt Aufnahme von H+ in Zellen mit Austausch gegen K (Hypokaliämie)
x OP nach Lichtenstein: bei Rezidivhernien, Einsatz präperitonealen Netzes (liegt auf Muskelfaszien), kon- x weitere: zunehmender Bewußtseinsverlust, Koma, Herz-Kreislauf-Versagen, Tod
ventionelle oder endoskopische OP
x OP bei Kindern: wegen Gefahr der Hodenatrophie keine Verlagerung des Samenstranges hyperosmolares Koma
x OP bei Frauen: Verschliessen des Leistenkanales um Lig. rotundum, evtl. Durchtrennung x nichtketotisches Coma diabeticum, seltener, v.a. ältere Typ 2-Diabetiker
x OP bei Männern im hohen Alter: Funikulo- und Orchiektomie als ultima ratio bei mehrmaligen Rezidiven x meist langsame Entwicklung (3-7d)
x postoperativ: frühe Mobilisation (OP-Tag), keine schweren Lasten (10 Wochen) x BZ >600 mg/dl, durch noch geringe Insulin-Produktion keine Lipolyse Æ keine Ketonkörper
Prognose: x Rezidivrate: 3-10% (OP nach Shouldice mit geringster Rezidivrate) x Hyperglykämie bewirkt Hyperosmolalität mit osmotischer Diurese und ausgeprägte Exsikkose
Komplikation: x Inkarzerationen, Bruchsackentzündung
hypoglykämisches Koma
x OP: Hämatom, Wundinfektion, Serom, Harnverhalt, Schädigung der Vasa spermatica und Ductus deferens,
x Ursachen: Überdosierung von Insulin oder Sulfonylharnstoffen, nWirkung dieser Medikamente durch andere
Verletzung von Darm / Blase / Adnexen
Umstände (nResorption, pAusscheidung bei Nieren- /Lebererkrankung), Wechselwirkung mit anderen Medis
x zunächst Symptome durch Stimulation des adrenergen Systems (Tachykardie, Nervosität, Unruhe, Zittern,
Blässe) Ÿ schwere Hypoglykämie mit BZ >40mg/dl Ÿ oft plötzlicher Bewusstseinsverlust
5 Pankreas x Warnsymptome werden von Patienten oft erkannt (evtl. nicht bei fortgeschrittener autonomer Neuropathie
oder Betablockern = hypoglycaemia unawarness)
Diabetes mellitus x Therapie: Glukose-Infusion

Patho: x absoluter oder relativer Insulinmangel Ÿ nBZ diabetische Retinopathie


x Glukosurie: bei allen Formen, Hyperglykämie führt bei Überschreiten des tubulären Transportmaximums zur x erstes Symptom ist verschleiertes Sehen an einem Auge
Glukosurie Ÿ osmotische Diurese durch osmotische Wirksamkeit im Urin Ÿ Hypovolämie mit nDurstgefühl x Ursache: geplatztes Mikroaneurysma, „roter Vorhang“ vor Teilen des Gesichtsfeldes
und Polydipsie x Verlauf: zunächst Kapillarrarifizierung, Mikroaneurysmen, Exsudationen, Bindegewebsneubildungen, Narbenzug und
Typ 1: x 10%, insulinabhängig (IDDM), absoluter Insulinmangel (pankreatische Produktion p oder aufgehoben) Schrumpfung, Netzhautablösung, Glaskörpereinblutung, Sekundärglaukom, häufigste Ursache der Erblindung
x Histo: drastische Verminderung der Inselzellmasse
diabetische Nephropathie
x autoimmun Ÿ lymphozytäres Infiltrat Ÿ Zerstörung der B-Zellen mit absolutem Insulinmangel Ÿ nLipolyse
x Mikroangiopathie der Nierengefäße, häufigste Todesursache bei Typ-1-Diabetiker
mit Mobilisation der Depotfette Ÿ hepatische Metabolisierung der anfallenden Fettsäuren zu Ketonkörpern Ÿ
ketoazidotische Stoffwechsellage x diffuse exsudative noduläre Veränderungen (Kimmelstiel-Wilson-Glomerulosklerose)
x genetisch determiniert, HLA-DR3 oder HLA-DR4 Ÿ 6x x Verlauf über 5 Stadien: Fkt.Steigerung (I) (Kreatinin-Clearance erhöht), über Jahre Clearance wieder runter (II), erste
Zeichen erhöhter Kapillardurchlässigkeit ist Mikroalbuminämie (III), dann irgendwann auch Makroalbuminurie (IV),
Typ 2: x 90%, nicht-insulinabhängig (NIDDM), relativer Insulinmangel, produziertes Insulin kann Bedarf nicht decken
Clearance fällt weiter, schließlich Retention harnpflichtiger Substanzen, terminale Niereninsuffizienz (V)
(Insulin nicht zwingend p)
x Typ 2b (häufiger, Übergewicht), Typ 2a (kein Übergewicht), Typ 2c (MODY) diabetische Neuropathien
x Histo: interstitielle Hyalinose der Langerhans-Zellen x direkte Folge von stoffwechselbedingter Nervenschädigung und Mikroangiopathie der Vasa nervorum

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x Polyneuropathie: v.a. sensibel, distal betont, meist symmetrisch Glitazone: x Insulinsensitizer, verbesserte Insulinwirkung am Gewebe, evtl. günstig auf Lipidprofil
- Herabsetzung von Berührungs-, Schmerz-, Temperatur-Sinn; gestörte Tiefensens. und Vibrationsempfinden; Schmerzhafte x NW: häufig Gewichtszunahme (positive Energiebilanz, Wassereinlagerung), Hepatotoxizität
Parästhesien, „brennende Schmerzen im Fuß“; Unangenehmes Kältegefühl Æ bei Wärmflaschen-anwendung
Verbrennungen möglich; Reflexabschwächung Diabetes Typ 1
x Mononeuritiden: motorische Ausfälle x Ernährungsplan (50% KH, Erfassung nach Berechnungseinheiten = BE)
x Amyotrophie: Schwäche und Atrophie der Oberschenkelmuskulatur x BZ < 160mg/dl, Richtdosis (0,7 IE/kg), 50-70% des Tagesbedarf als Altinsulin + Rest als Depotform
x autonomes Nervensystem: Störungen Pupillomotorik, Herz (Herzfrequenzstarre, Aufhebung Schmerzempfindens bei KHK), x evtl. zusätzlich Acarbose, Sulfonylharnstoffe + Biguanide unwirksam
GIT (sowohl Diarrhoe, als auch Gastroparese; auch Inkontinenz), Urogenitalsystem (Blasenatonie, Überlaufblase, Injektion: x morgens Bauchhaut (schnelle Resorption), abends OS, Einstichstelle häufig wechseln (Lipodystrophie)
neurogene Blasenstörungen), Störungen der Schweißsekretion, erektile Impotenz Kontrolle: x BZ-Messung: 80-120 mg/dl (nüchtern), 130-160 mg/dl (postprandial), Urinteststreifen, HbA1c-Wert (Rück-
blick auf 4-6 Wochen), Gewichtskontrolle
Makroangiopathie Ersteinstellung: x zunächst 12-24 IE Intermediärinsulin 45min vor Frühstück Ÿ Anpassung nach BZ-Tagesprofil um 2-4 IE x
x Arteriosklerose, Haupttodesursache des Typ 2-Diabetikers täglich Ÿ ab 40 IE Umstellung auf 2xd (70% morgens, 30% abends)
x arterielle Verschlußkrankheiten, Herzinfarkte, Apoplex, etc. intensiviert: x Basis-Bolus-Prinzip, Ziel ist über 24h normoglykämische Lage (auch postprandial)
x „Mönckberg-Medianekrosen“ (Rö: Beinarterien als kalkdichte Rohre) - 40% des Insulin als lang oder intermediäres Insulin (1-2x/d, morgens und abends Depotinsulin s.c.)
x diabetischer Fuß: Indolenz durch Neuropathie + vasomotorische Störungen, Läsionen werden nicht gemerkt, keine - mehrmalig mahlzeitabhängig Normalinsulin (3-4x, ca. 30min vor Mahlzeit, kurzwirkende Insuline, 4-16
Schonhaltung, Ausgangspunkt für bakt. Infektionen bei ischämisch- und direkt-zucker-bedingter Infektanfälligkeit IE abhängig von BZ + Mahlzeit)
evtl. neuropathisch-infizierter, ischämisch-gangränöser Fuß Æ Amputation - Insulinanaloga (rasche Wirkungseintritt, kein Spritz-Ess-Abstand), Pumpen (tragbare programmierbare
x neuropathisches Ulkus an druckintensiven Stellen am Fuß (Großzehenballen) mit tiefgreifender Verhornung Infusionspumpen)
x Claudicatio intermittens, dann Ruheschmerzen, letztlich akrale Nekrosen (Stadieneinteilung nach Fontaine) konventionell: x Injektion zu festen Tageszeiten (1x früh, 1x abends), morgens doppelt so viel wie abends
x Trockene bis feuchte Nekrose Æ Gangrän x intermediäres Insulin + reguläres Insulin

DD: x Herzinsuffizienz: Polyurie im Sinne einer Nykturie (Mobilisierung von Ödemflüssigkeit) Diabetes Typ 2
x D. insipidus, chron. Niereninsuffizienz (Polyurie und Polydipsie), renale Glukosurie (reduzierte Rück- x Gewichtsnormalisierung bei Typ 2b (evtl. ausreichend), erst später orale Antidiabetika oder Insulin
resorption), harmlose Schwangerschaftsglukosurie orale Antidiabetika: Sulfonylharnstoffe, Biguanide, Acarbose, Glitazone, Glinide
Diagnostik
Labor: x BZ (mind. 2x nach 8h Nahrungskarenz BZ >120mg/dl), bei BZ im Grenzbereich oraler Glukose-toleranztest Normalgewicht Übergewicht
(Nüchtern-BZ o orale Gabe von 100g Glukose o BZ nach 1+2h o V.a. Diabetes bei BZ >200mg/dl), Urin- p p
zuckermessung Allgemeinmaßnahmen Allgemeinmaßnahmen
x Kreatinin, Triglyceride, Urin (Mikroalbumine, Eiweiß), HBA1/HBA1c, Fruktosamin, C-Peptid p p p p p
Klinik: x Gewichtskontrolle, RR, Pulsstatus, Hauttemperatur, Fußinspektion, neurologischer Status, Augenarzt Metformin Sulfonylharnstoff Acarbose Metformin Acarbose
Therapie p p p p p
Allgemein: x Patientenschulung (Diät-Schule, BZ-Kontrolle, Fußinspektion, Insulininjektion), Bewegung (Steigerung der Metformin + Acarbose + Metformin + Metformin + Acarbose +
Glukose-Utilisation), Beachtung von Medikamenten-Interaktionen Sulfonylharnstoff Sulfonylharnstoff Sulfonylharnstoff Acarbose Sulfonylharnstoff
pGlukosetoleranz: x diabetogene Wirkung, nInsulinbedarf: Pharmaka (Glukokortikoide, Thyroxin, Sympathomimetika, p p p p p p
Saluretika, Diazoxid, ACE-Hemmer, trizyklische Antidepressiva, Barbiturate), Erkrankungen (Hyperthyreose, Sulfonylharnstoff + Insulin Kombinationen + Insulin
Morbus Cushing, akute Infektion) oder
nGlukosetoleranz: x pInsulinbedarf: Pharmaka (Betablocker, Methyldopa, Guanethidin, Methotrexat, Cyclophosphamid, Sulfon- Sulfonylharnstoff + Insulin
amid, Tetrazykline, Clofibrat, MAO-Hemmer), Erkrankungen (Hypothyreose, Morbus, Addison)
Schwangere: x Nüchtern-BZ: 70-120 mg/dl, postprandial < 160 mg/dl
Medikamente:
Insulin: x Herkunft: Humaninsulin (gentechnisch, 1. Wahl), Schweine (Unterschied 1 AS), Rinder (Unterschied 3 AS,
Coma diabeticum:
häufiger Bildung von zirkulierenden AK, allergische Reaktionen)
x Flüssigkeitszufuhr: isotone NaCl, danach bilanziert mit gezieltem Elektrolytzusatz, Überwachung der Urinausscheidung,
- Wirkdauer: Normalinsulin, Intermediärinsulin, Langzeitinsulin, Kombinationsinsulin
zentralen Venendruck überwachen
- Normalinsulin: 30min Wirkungseintritt – 4-6h Wirkungsdauer – 2-3h max. Wirkung, Altinsulin (Actrapid)
- Insulinanaloga: sofort bis 15min Wirkungseintritt – 2-3h Wirkungsdauer – 1h max. Wirkung
x Insulingabe: kontinuierlich i.v., Altinsulin, 5U/h, falls BZ nicht nach 2h runter doppelte INS-Menge
Insulin-Lispro (Humalog) langsamer BZ-Abfall Æ langsamer Osmolaritätsausgleich, Gefahr des Dysäquilibriumsyndroms (Hirnödem)
- Intermediärinsulin: 45-90min Wirkungseintritt – 10-20h Wirkungsdauer – 4-12h max. Wirkung x BZ bei 250 mg/dl halten bis Patient aus Koma erwacht ist
NPH-Insulin, Semilenteinsulin (Insuman) x Kontrolle des Kalium-Wertes (Aufnahme von Glc und Kalium bei Insulin-Gabe in Zellen) Æ entspr. Substitution
- Langzeitinsuline: 2-4h Wirkungseintritt – 28-36h Wirkungsdauer – 16-24h max. Wirkung x Hyperosmolare Koma ähnlich behandeln, allerdings Diagnose i.a.R. später, keine Bikarbonatgabe, weil keine Ketoazidose,
Ultralente-, Long-, Ultratardinsulin (Ultratard) Wasserverlust noch stärker als beim ketoazid. Koma
- Kombinationinsuline: 30min Wirkungseintritt – 14-20h Wirkungsdauer – 3-8h max. Wirkung, Humamix
Sulfonylharnstoff: x Stimulation intakter B-Zellen Laktatazidose: x Bicarbonat-Infusion, evtl. Insulin
x Tolbutamid (max. 1500mg/d), Glipizid (40mg), Glibenclamid (10,5mg), Glibornurid (75mg), Glisoxepid
(12mg), Gliquidon (120mg), Glymidin Prognose: x ca. 30% reduz. Lebenserwartung, Typ 1 (diabetische Nephropathie), Typ 2 (KHK, pAVK, Apoplex)
x NW: GIT-Störungen, BB-Veränderung, Hautreaktionen, schwere/lange Hypoglykämie (Überdosierung)
x Kontra: Schwangerschaft, Stillzeit, Typ-I-Diabetes, Überempfindlichkeit, schwere Leber- und Nierenins. Hypoglykämie
x Interaktion: Wirkungsverstärkung (ß-Blocker, Phenprocoumon, Probenecid, Phenylbutazon, Salicylate), Wir-
kungsabschwächung (orale Kontrazeptiva, Diphenylhydantoin, Kortikoide, Thiaziddiuretika, Katecholamine) Patho: x BZ <45mg/dl, Ursache meist Überdosierung von Insulin oder Sulfonylharnstoffen
Biguanide: x Metformin (max. 3x850mg), nGlukoseverwertung in Muskulatur + Fettgewebe, Hemmung enteraler Symptomatik: x zu Beginn Beeinträchtigung höherer Hirnfunktionen (läppisch-sinnloses oder gefährliches Verhalten), bei
Glukoseresorption und Glukoneogenese, gesteigerte Glukoseaufnahme v.a. in Muskulatur (nur bei Typ-II- schwerer Hypoglykämie Bewusstseinsverlust, lange schwere Hypoglykämien mit irreversiblen Hirnschäden,
Diabetiker, nicht beim Gesunden), Ausscheidung über Niere evtl. Krampfanfälle
x NW: seltener Hypoglykämie, Gefahr der lebensbedrohlichen Laktatazidose (Hemmung der Milchsäure- x adrenerge Gegenregulation: Unruhe, Schweißigkeit, Heißhunger, Tremor, feuchte blasse Haut, nPuls
verwertung in Leber, z.B. bei Gewebshypoxie / peri-post-OP / posttraumatisch / Reduktionskost / KM) Diagnostik: x BZ
x Kontra: Niereninsuffizienz, Schwangerschaft, Stillzeit, schwere Leberfunktionsstörung Therapie: x 40%ige Glukose-Infusion, evtl. vor Arzteintreffen Glukagon i.m. (geschulte Angehörige)
Acarbose: x Hemmung der D-Glukosidase des Dünndarmepithels Ÿ verzögerte Abspaltung und Resorption von Glukose
aus Di-/Oligo-/Polysacchariden Ÿ Glättung postprandialer Glukosespitzen Pankreatitis
Glinide: x Förderung der Insulinfreisetzung, verbesserte prandiale Glukosekontrolle, schneller Wirkungseintritt

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akute Pankreatitis Labor: x Sekretin-Pankreozymin-Test (pBikarbonat- und Enzymsekretion), Chymotrypsintest, Pankreolauryltest


Ursachen: x akute biliäre Pankreatitis (Choledochussteine, verengte V.Papille), häufigste Ursache, oft ältere Frauen DD: x Pankreaskarzinom, Reizmagen, irritables Kolon, Gastritis
x Alkoholabusus (häufigste Ursache bei chronischer Pankreatitis 80 %, meist junge Männer, Erkrankung nach Therapie: x zunächst konservativ: absolute Alkoholkarenz, Diät (pFett, nKH, nProteine), Zufuhr von Pankreas-enzymen,
durchschnittlich 10-jährigem Alkoholabusus) evtl. Insulingabe, evtl. fettlösliche Vitamine
x Virusinfektionen (Mumps, HIV, Hepatitis), Trauma, U. duodeni, Hyperkalzämie, Hypertriglyzerid-ämie, post- x bei Komplikationen operativ
OP, endoskopisch (ERCP), Z.n. Transplantation, exzessive Nahrungsaufnahme bei Adipositas Komplikationen: x Pankreaszysten (Gangsystem), Pseudozysten (Gewebe, evtl. starke Blutungen), Duodenal- und Chole-
x Medikamente: Corticoide, Furosemid, Azathioprin, Sulfonamide, Östrogene, Valproat dochusstenosen, Milzvenenthrombose
x idiopathisch
Patho: x Alkohol (tox. Zellzerstörung), biliär (Rückstau des Pankreassekrets Ÿ Enzymaktivierung) Pankreaskarzinom
x intrapankreatische Aktivierung der proteolytischen Enzyme (Trypsin, Chymotrypsin, Elastase, Lipase, Kalli-
krein, Phospholipase A) Risikofaktoren: x Nikotin, Alkohol, Nahrungs-Karzinogene, Kaffee, dysplastisches Gangepithel, Gallenwegserkrankung, famil-
x evtl. Volumenmangelschock (Sequestration eiweiß- + Elyt-reicher Flüssigkeitsmengen in Retroperitoneum iäre Disposition
und Peritonealhöhle Patho: x meist duktale Adenocarcinom (95%), Plattenepithel-Ca, kleinzellige Ca, szirrhöses Ca
x Reaktion von Ca mit freien Fettsäuren zu Kalkseifen (Kalkspritzenartige Nekrosen) Ÿ Hypokalzämie x Auftreten: Pankreaskopf (70%), Corpus, Schwanz, selten Papille
x Schäden in anderen Organen (Pankreasamylasen, -lipasen, Gewebstoxine, vasoaktive Substanzen) x meist szirrhös: Makro (scharf begrenzt, feste Konsistenz, gelbliche Farbe), Histo (atypische, relativ gut
x keine Korrelation zwischen klinischem Befund und Morphologie x diff. gangartige Drüsenstrukturen mit Schleimprod., Induktion von BG-Bildung in Umgebung = Desmoplasie)
Epidemiologie: x Inzidenz: 10 / 100.000 pro Jahr, Männer (40% Alkohol), Frauen (50% Gallenwegserkrankungen) x auch adenosqamöse, muzinöse nicht-zystische und anaplastische Ca
Einteilung: x Grad I: ödematöse Pankreatitis, milder Verlauf x lokale Infiltrationen (V. und A. mesenterica sup.), frühe Metastasierung (lymphogen, hämatogen)
x Grad II: komplizierte Pankreatitis (einzelne Nekrosen, Schock, Subileus, Leukozytose, pCa) Epidemiologie: x Inzidenz: 12 / 100.000 pro Jahr, 10.000 Tote, M > F, Gipfel: 60-80 LJ, 3-häufigstes Ca des GIT
x Grad III: subtotale / totale Pankreasnekrose (hämorrhagisch nekrotisierend, Schock, progredienter Symptomatik: x meist keine Frühsymptome (oft schon Metastasierung bei Diagnosestellung)
Verlauf, schlechte Prognose) gürtelförmige Oberbauchschmerzen, Inappetenz, pGewicht, Schwächegefühl, Oberbauch-Druckgefühl,
Symptomatik: x akute Oberbauch-Sz (gürtelförmig, Ausstrahlung in Rücken), Fieber, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle, Steatorrhoe
Inappetenz, Bauchdeckenspannung (Gummibauch), Meteorismus, paralytischer Ileus, Kreislaufreaktion x schmerzloser Verschlussikterus (Pankreaskopf-Ca), Aszites, Courvoisier-Zeichen, Lebervergrößerung, Pru-
(Hypotonie, Schock), Aszites, Pleuraergüsse, Ikterus, Hauteinblutung (Nabel, Flanken), Nierenversagen, ritus, selten o Gerinnungsstörung, Thrombophlebitis migrans, Thrombose, Diabetes, Akromegalie
Lungeninsuffizienz, Koma Diagnostik: x Untersuchung: Vergrößerung von Leber + Milz, Gallenblase tastbar, Ikterus, Aszites
Komplikationen: x Schock (akute Niereninsuffizienz, ARDS), Gerinnungsstörungen (Verbrauchskoagulopathie), Sepsis bei Labor: x Anämie, Cholestase (AP, J-GT, GPT, Bilirubin, CHE, LDH), BSG, Blutbild, Amylase, Lipase, BZ
sekundärer bakterieller Nekroseinfektion x Tumormarker (CEA, CA 19-9, CA 50), zytologische Pankreassaftuntersuchung
x Abzsess, Kolonstenosen, Blutung, Aszites, paralytischer Ileus, Hyperglykämie Radiologie: x CT-Abdomen, MRT-Abdomen, selektive Angio, MRT-Angio, Magen-Darm-Passage, Rö-Thorax
Diagnostik: x Vitalwerte (RR, Puls), Druckschmerz, Gummibauch, druckdolenter Tumor, Auskultation (pPeristaltik) x ERCP: endoskopische Biopsie, alternativ MRCP
x Grey-Turner-Zeichen: bräunliche Verfärbung der Flanken (schlechte Prognose) Sono: x Raumforderung (echoarm), Lymphknoten, Feinnadelpunktion
x Cullen-Zeichen: bräunliche Verfärbung der Nabelregion (schlechte Prognose) Therapie:
Labor: x nAmylase, nLipase (Serum, Urin, Pankreasenzyme korrelieren nicht mit Schwere), Leukos, nCRP, LDH, operativ: x kurativ (nur 20%) oder palliativ
Cholestase-Parameter (AP, yGT, Bilirubin), nBZ, pCalcium, pKalium, Harnstoff, Kreatinin x Whipple-OP: radikale OP, partielle Duodenopankreatektomie Ÿ Rechtsresektion des Pankreas bei erhal-
Röntgen: x Abdomen-Übersicht (linksseitig), Röntgen-Thorax, CT-Abdomen tendem Pankreasschwanz, Entfernung von Duodenum + Gallenblase mit Ductus choledochus, 2/3
Sonographie: x Verlaufskontrolle (Größe, Form, Infiltration, Darstellung der Gallengänge, Pseudozysten, Nekrosen), Farb- Magenteilresektion, Entfernung regionärer Lymphknoten Ÿ Readaptation des Restmagens mit Pankreasrest
duplex-Sono (Milzvenen-Thrombose) + Jejunum + Ductus hepaticus comm. (Gastro-hepatico-pancreato-jejunostomie)
Sonstige: x ERCP, Gastroskopie, Feinnadelpunktion x Pankreasresektion von Corpus und Schwanz: bei kleinem Pankreasschwanztumor
Therapie x palliative OP: Choledochojejunostomie (biliodigestive Anastomose) bei Ikterus, Gastroenterostomie bei
konservativ: x akuter ödematöser Typ: Intensivmonitoring, Nahrungskarenz (parenterale Ernährung, H2-Blocker, Magen- Magenausgangsstenose
sonde), Infusionen (4l pro Tag, nach Vitalwerten), Elektrolyte, Analgetika (Paracetamol, Salicylate, Procain o x bei Pankreastotalresektion lebenslange Substitution von Insulin und Pankreasfermenten
synthetische Opiate mit geringer Spasmolyse wie Pethidin / Tramadol / Buprenorphin / Pentazocin, kein konservativ: x palliativ (transpapilläre Endoprotheseneinlage, perkutane Drainage)
Morphin), evtl. Antibiose, evtl. Hämodialyse oder Plasmaseparation (bei Entwicklung Multiorganversagens), Radiotherapie: x evtl. intraoperative Radiotherapie, evtl. postoperative adjuvante Chemotherapie
Insulin nach BZ-Wert, Alkoholkarenz mind. 6 Mo
Prognose: x schlechte Prognose, nur bei 15% Vorraussetzungen für Resektion gegeben
x biliäre Pankreatitis: ERCP (endoskopische Papillotomie, Steinentfernung)
x 5-JÜR bei Radikal-OP: 5%, OP-Letalität: 5-10%
x Pseudozysten: oft spontane Rückbildung (50%), bei großen Zysten Sonographiegesteuerte Punktion oder
operative Drainage (Zysten über 10cm), bei Abszess Antibiose (nach Erreger)
operativ: x bei akut nekrotisierender Pankreatitis mit Komplikationen (Verschlechterung trotz maximaler konservativer
Therapie, Peritonitis, Nekrosen-Abszesse, Andauung der Nachbarorgane, Sepsis, starke Aszites) 6 Leber
x Verfahren: Zugang (quere Oberbauchlaparotomie, Eröffnung Bursa omentalis), Entfernung der Nekrosen
und Spülung (Saugdrainage), Relaparotomien (Reissverschlussnaht), evtl. Pankreasteilresektion Leberruptur
x Nachsorge: parenterale Ernährung (1 Woche), Infusionen, langsamer Kostaufbau (zunächst Tee / Zwieback
/ Schleim, ab 9d Milch- / Nudelprodukte, ab 14d auch Fleisch, für 4-8 Wochen vermeiden von Fettem / Patho: x v.a. nach stumpfen Traumen des rechten Oberbauch und rechten unteren Thorax, in 70% rechter
Gebratenem / starken Gewürzen) Leberlappen, häufig kombiniert mit rechtsseitiger Zwerchfellruptur
Rezidivstop: x Gallenwegssanierung, ‡ Alkohol, Behandlung von Hypertriglyceridämie + Hyperparathyreoidismus Symptomatik: x Schulterschmerz (Phrenikus), Abwehrspannung re Oberbauch, Flankendämpfung, Zwerchfellhochst.
Prognose: x gut bei leichten und mittelschweren Verläufen, bei Komplikationen Letalität: 10-20% x offene Ruptur: peritonitische Zeichen mit starker Leukozytose (Blut und Galle in Peritonealraum), evtl.
hämorrhagischer Schock
chronische Pankreatitis
x geschlossene Ruptur: zunächst subkapsuläres oder zentrales Hämatom, nach freiem Intervall von Stunden
Patho: x meist Zusammenhang mit langjährigem Alkoholabusus (Männer 80g/d, Frauen 40g/d) Ÿ exokrine und bis Wochen freie Ruptur
später endokrine Pankreasinsuffizienz
Komplikationen: x Leberabszess, gallige Peritonitis, arteriobiliäre oder portobiliäre Fisteln
x zu Beginn pWasser- und Bikarbonatsekretion, nEnzymeiweißsekretion Ÿ fokale Obstruktionen kleiner Aus-
Diagnostik: x Sono, evtl. Peritoneallavage, Labor, Röntgen (Zwerchfellhochstand, Zwerchfellruptur), CT, ERCP
führungsgänge (Ÿ atrophische + fibrotische + kalzifizierende Veränderungen des Drüsenkörpers)
Therapie: x absolute OP-Indikation bei positiver Peritoneallavage: Blutstillung, Entfernung von Nekrosen, Parenchym-
Symptomatik: x Oberbauchschmerzen (intermittierend über Tage bis Wochen), Brechreiz, Völlegefühl, Übelkeit, Meteo- naht, evtl. Leberteilresektion
rismus Ÿ später durch exokrine Pankreasinsuffizienz Maldigestion mit Steatorrhoe Ÿ endokrine Pankreas- x Prognose: Letalität 30% bei früher OP, 90% bei Verschleppung
insuffizienz mit diabetischer Stoffwechsellage
Diagnostik:
Radiologie: x Sono + CT + Rö (Konturunregelmäßigkeit, erweitertes Gangsystem, Zysten, Verkalkung), ERCP

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Hepatitis chron. persistierend: x oft Jahre (auch Spontanheilung mgl., 5-10% Übergang in chron.aktive Hepatitis), rel. gute Prognose
x Mikro: fibrosierte Portalfelder mit lymphozytärer Infiltration
Virushepatitis chron. aktiv: x häufig progredienter Verlauf mit Übergang in Leberzirrhose, schlechte Prognose
Patho: x akute Virushepatitis durch hepatotrope Viren (Hep A,B,C,D,E,G), auch Gelbfieber, Zytomegalie,Mumps x Mikro: Übergreifen von Portalfeldern auf Läppchen (lymphozytäre Infiltration, Mottenfraßnekrosen)
x Makro: leicht vergrößerte Leber mit stumpfem Rand Symptomatik: x unspezifisch (kein Hinweis auf Ätiologie), Müdigkeit, Abgeschlagenheit, pAppetit, Druckgefühl im rechten
x Mikro: dissiminierte Einzelzellnekrosen (homogen rto gefärbte Councilman-Bodies im perisinusiodalen Oberbauch, Gelenkbeschwerden
Raum), Läppchenzentral ballonierte hydropisch geschwollene Hepatozyten, Portalfelder leukozytär infiltriert, Diagnostik: x Virusserologie: AG + AK, Hep B (Persistenz HBV-DNA >8 Wochen, HBe-AG >11 Wochen, HBs-AG >6 Mo)
evtl. intrahepatische Cholestase, bei fulminanter Hep-B evtl. akute Leberdystrophie (gelbliche verkleinerte x Autoimmun-Hepatitis: Nachweis von AK (SLA, LKM, SMA)
schlaffe Leber) x Medikamenten-Anamnese, Biochemische Tests (Eisen, Kupfer in Lebergewebe)
Symptomatik: x über 2 Wochen prodromale Allgemeinsymptome (Abgeschlagenheit, Inappetenz, Übelkeit, Kopfschmerzen, Therapie: x D-Interferon (günstig bei chronischer Hepatitis B, Therapieerfolg durch Serokonversion Ÿ ‡ Hbe-AG und
Erbrechen, Obstipation, Diarrhoe, Fieber) Nachweis Anti-Hbe-AK)
x danach in ca. 30% Ikterus-Entwicklung (Abklingen innerhalb 30d), oft anikterische Fälle x Virustatika: Lamivudin (Hepatitis B), Ribavirin (Hepatitis C)
x evtl. vergrößerte schmerzhafte Leber, dunkler Urin, heller Stuhl, vergrößerte Milz (20%), intrahepatische x Autoimmun-Hepatitis: Immunsuppression (Steroide, evtl. plus Azathioprin), D-Interferon kontraindiziert
Cholestase (5%, v.a. Ältere), sehr selten fulminante Hepatitis mit Leberzerfallskoma x Medikamenten-Hepatitis (Noxenvermeidung), metabolische Hepatitis (Aderlass und Deferoxamingabe bei
Diagnostik: x nTransaminasen (GOT, GPT), nBilirubin (direkt und indirekt), oft nJ-GT und nAP, pSyntheseparameter Hämochromatose, D-Penicillamin bei Morbus Wilson)
(Serumalbumin, CHE, Vit-K-abhängige Gerinnungsfaktoren = Quick), pBZ Prognose: x abhängig von Ätiologie, meist günstig bei Medikamenten-Hepatitis, eher günstig bei frühzeitiger Therapie bei
Serologie: x virale Antigene und Antikörper metabolischer Hepatitis, unterschiedliche Prognose bei Virus-Hepatitis (B>C), häufig Remission bei
Therapie: x keine spezifische Therapie bekannt, Bettruhe solange Beschwerden Autoimmun-Hepatitis unter Langzeittherapie

Hepatitis A: x RNS, ‡ Hülle, Picorna-Virus Leberzirrhose


x Übertragung: fäkal-oral (Lebensmittel, Hände), Reisehepatitis Ÿ mehrere Wochen Inkubation
Symptome: x milder bis inapparenter Verlauf, ‡ chronischer Verlauf, lebenslange Immunität nach Erkrankung Patho: x chronischer bindegewebs-narbiger Umbau der Leber (Parenchym- und Funktionsverlust)
Diagnostik: x nach 2-6 Monaten IgM-AK gegen HAV (akute Hepatitis), lebenslang IgG-AK x langsamer Verlust normaler Läppchenstruktur, durch bindegewebige Abschnürungen werden aus Regen-
Prävention: x aktive Impfung, Hygiene (Toilette, Wasser, Nahrung) eratknoten Pseuolobuli
x phepatische Stoffwechselleistung, Pfortaderhochdruck mit Stauungsmilz und Umgehungskreisläufen, Spät-
Hepatitis B: x DNS, Hülle, Hepadna-Virus folge evtl. hepatozelluläres CA
x Übertragung: sexuell, Transfusionen, perinatal, inokulativ Ursachen: x Alkohol (50%), chron. Virushepatitis (25%), selten PBC, Cholangitis, Pigmentspeichererkrankungen
x Inkubationszeit von 1-3 Monaten y Invasion o hämatogen in Hepatozyten o Virusvermehrung + Wirtszell- Schweregrade: x Child-Pugh-Kriterien (Albumin, Bilirubin, Quick, Aszites, Enzephalopathie = Stadium I-IV)
schädigung o Schädigung durch induzierte Entzündung x Mortalität (Child A=geringste, B=20-40%, C=40-60%)
Symptome: x akut, chron. persistierend, chronisch-aggressiv Ÿ hepatozelluläres Carcinom, Leberzirrhose Symptomatik: x meist erst spät klinisch dekompensatorisch manifest (hohe Funktionsreserven)
Diagnostik: x HbsAG: Virusoberfläche, 1. im Serum, Zeichen für akute oder chronische Hepatitis B x meist nur unspezifische Allgemeinsymptome (Abgeschlagenheit, abdominelle Beschwerden)
x HbeAG: Viruskapsel, Serum, während aktiver Virusvermehrung, zeigt hohe Infektiösität, aggr. Verlauf x Ikterus, Aszites (portale Hypertension, pAlbumin), GIT-Blutung (portale Hypertension Ÿ Ösophagus-varizen,
x HbcAG: Viruskapsel, nur in Leber nachweisbar pSynthese Gerinnungsfaktoren Ÿ Blutungsneigung), Enzephalopathie (pAmmoniak-Entgift.)
x anti-Hbc (nach 2-3 Monaten, IgM o akut, IgG o chronisch), anti-HBe (nach 5 Monaten, zeigt Virus-
elimination), anti-HBs (nach 8 Monaten, schutzvermittelnd), Aszites
Prävention: x Impfung (Säuglinge ab 3. Monat) x zellarmes Transsudat bei portaler Hypertension, zellreiches Exsudat bei entz. oder tumorösen Aszites
x nintrahepatischer Strömungswiderstand Ÿ Blutrückstau vor Leber (portale Hypertension) Ÿ nextravasaler
HBs-Ag HBe-AG Anti-HBs Anti-HBe Anti-HBc hydrostatischer Druckgradient im Pfortaderstromgebiet Ÿ Flüssigkeitsausstrom
akute Hepatitis B, hoch infektiös + + - - IgM x Albuminmangel Ÿ pintravasaler kolloidosmotischer Druckgradient
chron. Hepatitis B, hoch infektiös + + - - IgG x Diagnostik: Klinik (vorgewölbtes Abdomen, ausladene Flanken im Liegen, verschiebliche Dämpfung,
abklingende oder chron. Hepatitis B + - - + IgG Undulation bei Perkussion), Sono, CT, Probepunktion (Transsudat, Exsudat, maligne)
abklingende akute Hepatitis B - - + +/- IgG x Therapie: symptomatische langsame Reduktion des Aszites (<300ml/d) durch Kochsal- + Flüssigkeits-
abgeheilte Hepatitis B, Impfung - - + - - restriktion und Diuretika, Aszites-Punktion nur bei starken Beschwerden

Hepatitis C: x RNS, Hülle, Flavi-Virus Ösophagusvarizen


x Übertragung: sexuell, perinatal, Transfusionen, inokulativ (häufig bei Risikogruppen) x v.a. bei Pfortaderhochdruck, seltener auch bei Budd-Chiari-Syndrom, Pfortaderthrombose, progrediente
Symptome: x 50% chronische Hepatitis, Leberzirrhose, hepatozelluläres Carcinom Lebermetastasen, idiopathische Ösophagusvarizen
Diagnostik: x anti-HCV (Nachweis von AK gegen 4 Virus-AG), HCV-RNS im Serum (PCR) Patho: x Pfortaderhochdruck führt zu vermehrter Durchblutung von Kollateralen (Umgehung der Leber in V. cava),
Prävention: x keine wirksame Impfung v.a. Ösophagus- und Magenfundusvenen (Erweiterung durch nVolumenbelastung), Blutungs-risiko (nDruck,
nDurchmesser, pWanddicke) Ÿ Hämatemesis
Hepatitis D,E,G: x Übertragung: Hep-D (i.v.-Drogen), Hep-E (fäkal-oral), Hep-G (parenteral) x Erweiterung des submukösen Ösophagealen Venenplexus im unteren Drittel
x Hep-E (evtl. fulminanter Verlauf), Hep-D+G (evtl. chron. Verlauf bis Leberzirrhose), Hep-D (HBV zur Ver- Symptomatik: x obere gastrointestinale Blutung
mehrung notwendig) Diagnostik: x notfallmäßige Endoskopie bei Blutung, Röntgen mit KM, Leberdiagnostik, portale Hypertension
Diagnostik: x Hep-D: Anti-Delta-IgM, Anti-Delta-IgG, evtl. Delta-AG, HDV-RNS Therapie: x Schockbekämpfung, Sondenlegung für 24-48h (Sengstaken, Linton-Nachlas), Vasopressin zur Senkung des
x Hep-E: HEV-AK (IgM, IgG), spezifische AG Pfortaderdrucks, endoskopische Sklerosierung zur Blutungsstillung (Therapie der Wahl), TIPS (transjuguläre
x Hep-G: HGV-RNS intrahepatische portokavaler Shunt)
Prävention: x keine wirksame Impfung, Hep-D (bei chron. Hep-B Risikoländer meiden), Hep-E (Hygiene) Prognose: x hohe Letalität (1. Blutung 50%, Rezidivblutung 80%)

chronische Hepatitis hepatische Enzephalopathie


Patho: x > 6 Monate histologische Entzündungszeichen und laborchemische Leberveränderungen x pEntgiftungsleistung der Leber (Ammoniak, Merkaptane, Phenole)
x 60% chron. verlaufende Virushepatitiden, auch autoimmune Hepatitiden (v.a. Frauen mittleren Alters, x neurologische + psychiatrische Symptome: konstruktionelle Apraxie, Lethargie, Delirium, Amnesie, Ataxie,
Nachweis von SLA, LKM, SMA), Medi-Schädigung (Isoniazid, Halothan, Heparin), Stoffwechsel-störungen Tremor, Inkontinenz, Ophthalmoplegie, extrapyr. Symptome, Verwirrung Ÿ hepatisches Koma
(Hämochromatose, Morbus Wilson) x Therapie: symptomatisch, ptägliche Proteinzufuhr (20-30g), Laktulose-Gabe, schlecht resorbierbares Anti-
chron. Hep-B: x Histo: Milchglashepatozyten (Hepatozyten mit unterschiedlich großen, evtl. mehreren Kernen, prominente biotikum (pbakterielle Darmbesiedlung)
Nukleolen, trübes Zytoplasma)

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portale Hypertension FNH: x nicht-neoplastische fokale noduläre Hyperplasie, Histo (sternförmige Narben, bandartige fibröse Septen,
x ab Druck von 10-12mmHg Gallengangsproliferate ohne Bindegewebskapsel), CT (hypodens, oft zentrale Narbenfigur, nach i.v.-KM o
Formen: x prähepatischer Block (Pfortader- / Milzvenenthrombose), intrahepatischer Block (> 85% d. Fälle, Leber- biphasisches Enhancement mit hypodenser zentraler Narbe, anschließend kurzzeitig hyperdens Narbe und
zirrhose, Cholangitis, Fettleber, M. Wilson, Intoxikation, Schistosomiasis, Sarkoidose), posthepatischer Block Dichteangleichung des Parenchymanteils
(Obstruktion der Lebervenen, V. cava oder V. hepatica Thrombose = Budd-Chiari-Syndrom) Cholangiofibrom: x ausgehend von Gallengängen
Symptomatik: x Kollateralkreislaufbildungen (Ösophagusvarizen, Caput medusae, Plexus rectalis)
x Splenomegalie, Oberbauchschmerzen, leichter Ikerus, Palmarerythem, Spider naevi, Caput medusae, maligne Tumoren
später Aszites und Ödembildung, Ösophagusvarizenblutungen als Komplikationen x meist Metastasen anderer Primärtumoren, 90% primäres Leberzellkarzinom, selten auch Cholangiokar-
Therapie: x operativ: palliativ zur Senkung des portalen Hochdruckes, keine Prognoseverbesserung zinom, Hepatoblastom, Zystadenokarzinom, mesenchymale Tumoren (Hämangiosarkom)
x portocavaler Shunt: V. portae o V. cava sup. (oft zusätzlich art. Verbindung zur V. portae in Leber) Ätiologie: x Risikofaktoren (Hepatitis B, alk. Leberzirrhose, Arsen, Vinylchlorid), KM Thorotrast (Hämangiosarkom)
x Warren-Shunt: splenorenaler Shunt, V. lienalis o V. renalis Symptomatik: x unspezifische Beschwerden (pGewicht, rechtsseitige Oberbauchbeschwerden, Abgeschlagenheit), verän-
x Linton-Shunt: proximaler splenorenalen Shunt, Splenektomie, Anastomose der V. lienalis auf V. renalis bei derte Leberparameter, oft paraneoplastische Syndrome
Erhaltung der V. portae Diagnostik: x vergrößerte hartknotig-derbe Leber (palpabel)
x mesenterico-cavale Shunt: V. mesenterica superior o V. cava Labor: x ähnlich Leberzirrhose, D-Fetoprotein (Erhöhung kann bei Leberzirrhose Übergang in HCC zeigen)
x peritoneovenöser Shunt: Ableitung des Aszites über Katheter in V. jugularis CT: x HCC: oft gut begrenzt, vorwiegend hypodense Läsion (bei Hämorrhagie z.T. hyperdens), nach i.v.-KM o
stark vaskularisierte Tm in Frühphase hyperdens - anschließend Dichteangleichung, hypodense Areale bei
Diagnostik: x Leberhautzeichen: Ikterus, Xanthelasmen, Teleangiektasien, Spider-Nävi, Lackzunge, Gynäkomastie, weib- Nekrose
licher Behaarungstyp beim Mann, Palmarerythem, Kollateralvenen, Striae, Dupuytren-Kontraktur, Weiß- und weitere: x Sono, sonogesteuerte Biopsie (Histo), Angio-CT, Angiographie (OP-Planung)
Uhrglasnägel Therapie: x Leberteilresektion (nur bei wenigen möglich)
Labor: x pSyntheseleistung (CHE, Albumin, Gerinnungsfaktoren, pQuick), nGesamtbilirubin, nJ-Globulin, nIg, nAP, x systemische oder intraarterielle Chemo
nTransaminasen Prognose: x schlecht
x AMA bei primär biliärer Zirrhose
Radiologie: x Sono (knotige Leber, erweiterte V. portae und V. lienalis), Ösophagoskopie (Varizen)
Laparoskopie: x Biopsie und Histologie
Therapie: x keine spezifische Therapie
7 Gallensystem
x Allgemein: Vermeidung von Toxen (v.a. Alkohol), ausgewogene Ernährung
Steinarten: x Cholesterin- und gemischte Steine: 80%, schweben in Gallenblase
x Lebertransplantation
x Bilirubin- (Pigment-)Steine: 20%, sedimentieren
Prognose: x eher schlecht bei Komplikationen (Varizen, Aszites), eher günstiger bei Alkohol-Leberzirrhose
Dispositionen: x 5xF: female, fair, fat, forty, fecund
x SS, Ovulationshemmer, Kurzdarmsyndrom, Dünndarm-Shunts, D.m., Hypercholesterinämie, Crohn, Über-
PBC, PSC gewicht, hämolytischer Ikterus, fettreiche Ernährung, Obstipation, Bewegungsmangel, familiäre Belastung
Patho: x Cholesterinübersättigung der Galle, Steinbildung durch Lösungsungleichgewicht der Lebergalle (gleichzeitig
primär biliäre Zirrhose
Entzündung und Motilitätsstörung der Gallenwege)
x PBC, sehr selten, F>M (10:1), Autoimmunerkrankung an kleinen intrahepatischen Gallengänge (chronische
x gestörte Säureresorption der Gallenblasenschleimhaut => Ca fällt leichter aus
nichteitrige destruierende Cholangitis mit folgender Cholestase und später Leberzirrhose)
x Hypomotilität der Gallenblase => längere Verweildauer, unvollständige Entleerung
Symptomatik: x Frühsymptom Pruritus (meist lange vor cholestatischen Ikterus), Maldigestion durch pGalleausscheidung,
evtl. Steatorrhoe, später Zeichen der portalen Hypertonie und Leberinsuffizienz Epidemiologie: x Prävalenz: 32% der Frauen über 40 Jahre (Männer 16%)
x extrahepatische Begleitsymptome: Sjögren-Syndrom, eine Hashimoto-Thyreoiditis, Arthritiden, in 10% mit x Frauen >> Männer, Erkrankungsgipfel: Frauen: 50-60 LJ, Männer 65-70 LJ
chronisch-aktiven Hepatitis gekoppelt, in 3% mit Kollagenose gekoppelt ERCP: x endoskopisch retrograde Pankreatiko-Cholangiographie, Darstellung des Gallengang- und Pankreas-
Diagnostik: x Cholestase (nBilirubin, nAP, nLAP, nȖ-GT), nIgM, nCholesterin, in 95% nAntimitochondriale AK (AMA, gangsystems, Vorschieben eines Endoskops bis in Duodenum o Einführen von Katheter in Papille o
spezifisch ist M2), Leberpunktion Injektion von Kontrastmittel, Darstellung des Gangsystems unter Durchleuchtung o evtl. therapeu-tisches
Stadien: x I: Entz. im Bereich kleiner Gallengänge mit Lymphos, epitheloidz. Granulomen, Monozyten Vorgehen (Steinentfernung mittels Körbchen / Ballon, Inzision der Papille)
x II: Proliferation der kleinen Gallengänge mit Verlust der Funktion: “Pseudogallengänge” x Komplikationen: Blutungen, Pankreatitis (KM-Reizung), Cholangitis (durch Keimverschleppung in Gallen-
x III: Mottenfraßnekrose, Untergang der kleinen Gallengänge, perilobuläre Fibrose gang), Duodenalperforation durch Papillotomie
x IV: Entstadium: (mikronoduläre) Leberzirrhose, makroskopisch dunkelgrüne feste Leber
Symptomatik x Gallenblasensteine oft asymptomatisch, Gallengangssteine meist symptomatisch
primär sklerosierende x Gallenkolik: Schmerzattacken > 15min im Epigastrium oder rechten Oberbauch, Schmerzausstrahlung in
x Cholangitis: M>F (3:1, v.a. 30-50.LJ), in 80% Colitis ulcerosa Rücken und rechte Schulter, Rippenbogenrandschmerz
x narbige Zerstörung der Gallengänge, Mottenfraßnekrosen, Bindegewebssepten, zirrhotischer Umbau x Ikterus: Stau in abführenden Gallenwegen (Cholestase), Gelbfärbung von Haut und Skleren, lehmfarbener
Stuhl, brauner Urin, Steatorrhoe, Hautjucken, Vitamin-K-Mangel (Gerinnungsstörung)
Symptomatik: x zunächst asymptomatisch, im Verlauf Ikterus, quälender Juckreiz, rezidivierende Cholangitiden, später
Gallengangsverschlüsse, biliäre Zirrhose, Leberversagen x Fieber, unspez. Oberbauchbeschwerden, unspezifische Nahrungsunverträglichkeiten, Übelkeit und Er-
brechen, durch Nahrungsaufnahme provozierte Symptome, keine Besserung nach Stuhlgang
Diagnostik: x nµ-GT, nAP, in 80% Nachweis von antineutrophilen cytoplasmatischen AK (ANCA), ERC / MRC (perl-
schnurartige Gangunregelmäßigkeiten), Leberbiopsie (zwiebelschalenartige periduktale Fibrose)
Komplikationen: x Cholangitis: Charcot-Trias (Schmerzen re. Oberbauch, Ikterus, Fieber)
Therapie: x Antibiotika bei Gallenwegsinfektion, Ballondilatation bei Gallengangsstenose, Lebertransplantation
x Mirizzi-Syndrom: Verschlußikterus durch Druck eines Gallenblasensteins auf D. hepaticus
x chron. rez. Cholezystitis: Schrumpfgallenblase, Porzellangallenblase => Gallenblasen-Ca
Lebertumoren
x Choledocholithiasis, Gallenblasenhydrops, Gallenblasenperf., biliäre Pankreatitis, Gallensteinileus
gutartige Tumoren
Diagnostik
x meist Hämangiome, seltener Hamartome, Fibrome, Teratome
Anamnese: x Risikofaktoren
Hämangiom: x Morpho (kavernös, keine Kapsel, oft subkapsulär, oft 2-3cm), Histo (mit Endothel ausgekleidete blutgefüllte
Untersuchung: x Murphy-Zeichen (plötzl. schmerzbedingtes Stoppen der Inspiration bei Druck auf Gallenblasenregion)
oder thrombosierte Hohlräume)
Sonographie: x Cholezystolithiasis: 90% Sensitivät, dorsaler Schallschatten
x Sono, CT (hypodens im Nativ-CT, zentripetales KM-Enhancement, Irisblendenphänomen)
x Cholezystitis: echoreiche und verdickte Gallenblasenwand, evtl. entzündliches Ödem um Gallenblase
Adenome: x v.a. Frauen mit jahrelanger Kontrazeptiva-Einnahme, evtl. Rückbildung nach Absetzen
x Choledocholithiasis: nur 60% Sensivität, Darstellung einer Obstruktion (dilatierte Gallenwege)
x abgekapselter Tumor mit Einblutungen und Nekrosen, Histo (vergrößerte glykogenreiche Hepatozyten,
x Cholangitis: dilatierte Gallenwege, evtl. Steine in Gallenblase oder Gallenwegen
x erweiterte Sinusoide, fehlende Portalfelder und Zentralvenen), DD FNH
Labor: x BSG + CRP (n bei Cholezystitis), Leukozytose (Cholezystitis)

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x J-GT (n bei Choledochusobstruktion, evtl. n bei Cholezystitis), AP (n bei Choledochusobstruktion, evtl. n bei Choledocholithiasis
Cholezystitis meist im weiteren Verlauf) Symptomatik: x Gallenkolik, Ikterus, evtl. Symptome einer biliären Pankreatitis
x Bilirubin (Gesamt-Bili, n bei Choledochusobstruktion, bei Cholezystitis Hyperbilirubinämie bis 4 mg %) Komplikation: x unbehandelt hohe Komplikationsrate
x Transaminasen (GOT=ASAT, GPT=ALAT, evtl. n bei Cholezystitis) x Cholangitis mit Sepsis und biliäre Pankreatitis (unbehandelt 90% Letalität), sek. biliäre Zirrhose
x Lipase + Amylase im Serum (nbei biliärer Pankreatitis, evtl. n bei Cholezystitis) Therapie: x endoskopische Steinentfernung (unmittelbar nach diagnostischer ERCP)
x Gerinnungswerte (Thrombozyten, PTT, INR; Präoperativ und präendoskopisch) x bei Cholezystolithiasis plus Choledocholithiasis: erst endoskopische Gallengangssteinentfernung, dann
ERCP: x Endoskopisch-retrograde Cholangio(-Pankreatiko-)graphie (ERC/ERCP), Methode der Wahl zum Nachweis laparoskopische Cholezystektomie
und zur Therapie von Gallengangssteinen
Endoskopie: x Ösophagogastroduodenoskopie (DD Ulkus, Einnahme von NSAR, uncharakteristische Beschwerden) eitrige aszendierende Cholangitis
CT: x empfindlicher Nachweis einer Gallensteinverkalkung (z.B. vor Litholyse) x akute oder chronische bakterielle Infektion der Gallenwege (meist gramnegativ), meist bei Steinleiden,
weitere: x MR-Cholangiographie (MRC/MRCP), Endosonographie, Intraoperative Cholangiographie, Perkutane trans- selten Folge eines malignen Gallenwegverschlusses
hepatische Cholangiographie (PTC) x akute Form (oft Übergang in Sepsis mit hoher Letalität), chronische Form (evtl. biliäre Zirrhose, Beginn mit
Fibrosierung der Portalfelder), evtl. Leberabszesse
Therapie x Histo: Granulozyten-Infiltrate
Allgemein: x Behandlung symptomatischer Steinträger (25% der Fälle), bei Zufallsbefund keine Therapie
x mind. 24h Nahrungskarenz, anschließend gesunde Ernährung (zunächst Verzicht auf fette Speisen) chron. nicht-eitrige destruierende Cholangitis
Medikamente: x keine Morphinderivate (außer Pethidin) Ÿ können Spasmus des Sphincter Oddi auslösen x Autoimmunerkrankung der intrahepatischen Gallengängen (antimito-chondriale AK), v.a. Frauen (3-6 LJZ)
x Antibiotika bei Verdacht auf bakterielle Infektion der Gallenblase und / oder -gänge x Stadium 1: Gallengangsläsion mit chron. lymphozytären Infiltraten, Duktusproliferation
leichte Kolik: x Nitroglyzerin: z.B. Nitrolingual und / oder Butylscopolamin, evtl. Paracetamol x Stadium 2: Vernarbung der Portalfelder
schwere Kolik: x starkes Analgetikum, z.B. 50mg Pethidin (Dolantin) + 20mg Butylscopolamin (Buscopan) i.v. x Stadium 3: Vermehrung der BG-Septen Ÿ primär biliäre Zirrhose
konservativ: x Medikamente zur Litholyse (unkomplizierte Gallensteinleiden), MTBE-Lyse, Cholelithotripsie
x ERCP bei Choledocholithiasis: Kontrastmitteldarstellung, Papillotomie, evtl. Steinextraktion primär-sklerosierende Cholangitis
operativ: x Indikation bei symptomatischen Steinträgern (möglichst im Intervall), auch bei asymptomatischen Stein- x selten, gehäuft bei Colitis ulzerosa und Männern, fibrosierende Entzündung der intra- und extrahepatischen
trägern (multiple Steine, großer Stein, scharfe Kanten, Porzellangallenblase) Gallengänge (zwiebelschalenartige periduktale Fibrose)
x laparoskopische Cholezystektomie: in 90%, Vorteile (pWundschmerz, frühe Entlassung, Kosmetik, Symptomatik: x Charcot-Trias (Schmerzen re. Oberbauch, Ikterus, Fieber)
pVerwachsung) Diagnostik: x Anamnese, Klinik, Sono (Steine, dilatierte Gallenwege), Blutkultur (Erreger in 50%), ERCP
x Verfahren: 4 Inzisionen (Optik, Gas, Instrument, Haltezange), Präparation und Durchtrennung von DD: x Pankreatitis, Nierensteine, Appendizitis, Reizdarmsyndrom, Herzinfarkt, Gastritis, Ulkus, Gastroösopha-
A. cystica und Ductus cysticus, Entfernung der Gallenblase geale Refluxkrankheit, Lungenembolie, DD des Ikterus, Primär biliäre Zirrhose oder primär sklerosierende
x Nachsorge: Sono-Kontrolle, Kostaufbau (innerhalb 2 Tage) Cholangitis, Tumore der umgebenden Organe, Leber- und Gallengangsparasiten, Pleuritis,
Interkostalneuralgie
x Kontraindikationen: akute Cholezystitis, V.a. Karzinom, Empyem, große Vor-OP, Zirrhose
Therapie: x evtl. Intensiv, notfallmäßige endosk. Papillotomie + Steinentfernung, Antibiose (nach Blutkultur)
x konventionelle Cholezystektomie:
x Verfahren: Pararektalschnitt oder Rippenbogenrandschnitt, Darstellung der Gallenblase, Prä-
paration und Durchtrennung von A. cystica und Ductus cysticus, Entfernung Gallenblase
x Nachsorge: Infusionen, langsamer Kostaufbau (innerhalb 6 Tage)

Gallenblase
Cholezystolithiasis
Symptomatik: x 80% asymptomatisch, dumpfer viszeraler Schmerz, meist > 30min, v.a. rechter Oberbauch (oft Ausstrahlung
in Rücken und rechte Schulter), Murphy-Zeichen bei Cholezystitis
Komplikation: x Einklemmung in Ductus cysticus Ÿ Gallenblasenhydrops und Cholezystitis, Gallenblasenempyem, Gallen-
blasenperforation, Verschlussikterus, Cholangitis, akute biliäre Pankreatitis, Gallenblasen-Ca
operativ: x laparoskopische Cholezystektomie (nur bei Symptomen)
x prä-OP: Gastro (DD Ulkus, Refluxösophagitis), ERCP (bei Gallengangserweiterung, n Leberwerten)
konservativ: x selten auch ESWL

Cholezystitis
akut: x meist Folge von Cholelithiasis (Schädigung der Gallenblasenwand durch Galle-Bestandteile, Bakterien meist
keine pathologische Bedeutung), auch bei Schock (ischämische Cholezystitis) + Verbrennungen, Polytrauma,
große Bauchoperationen
Symptomatik: x druckdolente geschwollene tastbare Gallenblase, Fieber, evtl. entzündliche Peritoneum-Infiltration des
(Abwehrspannung, Fieber), Schmerzen ähnlich Cholelithiasis
Komplikation: x in 10% Perforation mit lokaler Peritonitis, Gallenblasenempyem
Diagnostik: x Klinik, Labor (Leukozytose), Sono (echoreiche verdickte Gallenblasenwand, evtl. umgebendes Ödem)
Therapie: x i.v. Breitbandantibiotika, Nahrungskarenz, frühelektive OP nach Abklingen der Akutsymptomatik
chronisch: x fortdauernde Schädigung, ähnliche Ätiologie wie akute Form, Endstadium Schrumpfgallenblase
Symptomatik: x wiederholte Gallenkoliken, unklare rechtsseitige Oberbauchschmerzen, Fettunverträglichkeit, Verdauungs-
störungen (Flatulenz, Übelkeit)
Diagnostik: x Sono (verdickte Gallenblasenwand, evtl. Steine), Röntgen (Leeraufnahme oder Cholangiographie, Funk-
tionsstörung, Steinnachweis), ERCP, CT
Therapie: x Cholezystektomie, bei unklaren Fällen konservative Therapie (Analgetika, Spasmolytika, Diät)

Gallenwege

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