Sie sind auf Seite 1von 3

Aktivitätsdiagramm

Mit Aktivitätsdiagrammen können Abläufe, wie sie in Anwendungsfällen beschrieben sind, graphisch
dargestellt werden.

Aktivitätsdiagramme (engl. activity diagrams) bieten sehr viele Möglichkeiten, das Verhalten von
Systemen zu modellieren. Sie stellen zahlreiche Notationselemente bereit, mit deren Hilfe
beispielsweise

 alternative Abläufe,
 Reihenfolgen von Aktivitäten,
 parallele Aktivitäten,
 verschachtelte Aktivitäten,
 Verantwortungsbereiche oder
 Ausnahmen und deren Behandlung

modelliert werden können.

In UML 2 ist es möglich zu zeigen, wer für eine Aktivität oder eine Aktion verantwortlich ist. Dafür
gibt es zwei Wege:

 Schwimmbahnen (engl. swim lanes)

Das Aktivitätsdiagramm kann in Spalten aufgeteilt werden, die Schwimmbahnen genannt


werden. Diese Schwimmbahnen sind parallele Linien innerhalb der Diagrammseite. Oben auf
der Bahn steht der Name der Person, der Rolle oder der Organisationseinheit, die für die
Ausführung der Aktivitäten auf dieser Bahn verantwortlich ist.

Schwimmbahnen können horizontal oder vertikal verlaufen, natürlich nicht gleichzeitig.


Wichtig ist nur, dass für jede Schwimmbahn ein Verantwortlicher festgelegt wird. Wird der
Platz eng, sollten Verbinder/Konnektoren verwendet werden.

 Abschnittsnamen
Sollen keine Schwimmbahnen verwendet werden, ist es möglich, den jeweiligen Namen in
runden Klammern im Inneren der Rechtecke darzustellen, oberhalb des Namens der Aktivität
oder Aktion.

Seite 1 von 3
2
Das Aktivitätsdiagramm ist aus drei Bereichen aufgebaut:

 Gast,
 Kellner und
 Koch.

Der Ablauf beginnt parallel an beiden Startpunkten beim Gast und beim Kellner, wobei jedoch
der Kellner zunächst auf das Signal Kellner! wartet.

Der Gast prüft die Speisekarte solange, bis er ein Gericht ausgesucht hat, worauf er das
Signal Kellner! aussendet (er ruft sozusagen nach dem Kellner). Erhält er währenddessen ein
Signal Termin vergessen (er erinnert sich z. B. wieder daran oder erhält einen Anruf), wird
das Aussuchen des Gerichts sofort abgebrochen und e r muss zum Termin eilen, was den
gesamten Restaurantbesuch beendet.

Erhält der Kellner das Signal Kellner!, nimmt er die Bestellung eines Gastes auf und leitet sie
an den Koch weiter, der daraufhin ein Gericht zubereitet und es servierfertig dem
Kellner zur Abholung bereitstellt. Maximal dürfen nur fünf Gerichte auf ihre Abholung warten.

Der Kellner serviert dem Gast sein Gericht, der es wiederum verspeist. Für gewöhnlich
sendet der Gast hiernach das Signal Rechnung! an den Kellner. Realisiert der Gast jedoch,
dass sein Gericht ungeniessbar ist, bricht er das Verspeisen ab, beschwert sich sofort beim
Kellner und gibt das Gericht wieder zurück.

Dem Kellner bleibt nichts anderes übrig, als sich zu entschuldigen und dem Gast anzubieten,
ein neues Gericht zu bestellen. Falls der Gast ein neues Gericht bestellen möchte, nimmt
der Kellner erneut die Bestellung auf, und der Ablauf wiederholt sich. Anderenfalls verlässt der
Gast das Restaurant.

Ist das Gericht genießbar, wird der Kellner das Signal Rechnung! empfangen, worauf er
die Zahlung mit dem Gast abwickelt und als Ergebnis einen Geldbetrag empfängt. Nur
wenn dieser OK ist, wird der Gast verabschiedet und verlässt anschließend das Restaurant.
Anderenfalls ruft der Koch die Polizei, während der Kellner den Gast festhält, bis die
Polizei eingetroffen ist.

Quellen: Kecher, UML2.0 Das umfassende Handbuch; Chonoles, Schardt, UML 2 für Dummies

Das könnte Ihnen auch gefallen