- 1/5 der Bevölkerung > 65a, bis 2030 wird sich Zahl verdoppeln
- Zunahme der Zahl von behinderten Personen und chronischen Erkrankungen
Veränderungen im Alter
Hörverlust
Häufige Schmerzzustände
Eingeschränktes Erinnerungsvermögen
Inkontinenz
Eingeschränkte Sexualität
Depression, Sturzneigung, Alkoholismus, Osteoporose,
Mangelernährung,Osteoarthritis (häufig durch andere Probleme verdeckt)
– explizites Nachfragen des Arztes notwendig!
Stoffwechsel herabgesetzt
Funktionelle Kapazität der Organge reduziert
Stress-Adaptionsfähigkeit geringer
Anfälligkeit für Erkrankungen größer
Häufigste Erkrankungen:
Hypertonie
Ischämische Herzerkrankung
schnellstes Wachstum einer Bevölkerungsgruppe, etwa 25% der KH-Kosten, 75% der
Pflegeheimkosten, 20-30% der Patienten in der Grundversorgung,
Mehrfacherkrankungen
in jeder Zelle muss es einen Mechanismus geben, der die Anzahl der Zellteilungen
mitzählt („Replikometer“).
Telomerase (besteht aus RNA-Molekül zur Bindung an die telomerische DNA und aus
einer katalytischen Untereinheit = hTERT) repariert den Verlust endstndiger DNA-
Stücke. – in Keimbahnzellen, Stammzellen und in den meisten Tumorzellen ausreichend
vorhanden, jedoch nicht in somatischen Zellen (kein hTERT vorhanden).
- bei Einbringen von hTERT in Fibroblasten können sich diese unbegrenzt
vermehren.
- Bei Umwandlung von normalen Zellen in Tumorzellen wird die Telomerase
reaktiviert
Block 23 – Michael Wagner (2012) 2
Zellzyklus: G1-/S-/G2-/M-Phase
- in seneszenten Fibroblasten Arrest in G1-Phase, kein Einleiten er S-Phase mehr
- gebremst wird durch cdk-Inhibitoren (p16, p21, p27)
Sauerstoff
setzt Radikale frei, Körperzellen die vermehrt O2 ausgeliefert sind altern
schneller (Hautzellen, Endothelzellen,...
mitochondriale Atmungskette produziert im gealterten Organismus
vermehrt Radikalmoleküle
erhöhter oxidativer Stress löst Wachstumsarrestprogramm aus
(prämature Seneszenz); durch Verfütterung von Antioxidantien
(=Scavenger-Moleküle) konnte beträchtliche Erhöhung der Lebensspanne
erreicht werden
Einsatz von Vit C und Vit E als natürliche Antioxidantien konnte
wissenschaftlich noch nicht belegt werden
Diabetes mellitus (schlecht eingestellt) -> hohe AGE-Bildungsrate -> prämatures und
beschleunigtes Altern
Gentheorie
Mann: 75,5a
Frau: 81,2a
Hormontheorie
3. Zahnverlust
Häufigste Ursachen: Kariesbefall und Zahnfleischerkrankungen (paradontale Erkrank.) –
beide durch Plaque verursacht
Zahnhygiene, Ernährungsmaßnahmen, Erhalt der Milchzähne und Rauchgewohnheiten
sind entscheidend.
Nach Zahnextraktion müssen fehlende Zähne möglichst rasch ersetzt werden, sonst
Zahnwanderungen -> sekundäres Lückengebiss (Schmerzen beim Kauen,
Kiefergelenksgeräusche, Schädigung des Discus articularis,...)
Therapie:
Vorbehandlung mit Aufbissbehelfen
Physikalische Therapiemethoden
o Wärmetherapie
o Kryotherapie bei Muskelhartspann (=Myogelose=akute
reflektorische Muskelverkrampfung mit Dauerkontraktion der
Muskelfasern)
o Transkutane elektrische Nervstimulierung (TENS) – elektrische
Impulse überlagern Schmerzempfindung
Physiotherapie
Prothetische Rehabilitation
Teilprothesen (abnehmbar) oder Totalprothesen
4. Exsikkose
H2O-Gehalt bei Mann (60% d. KG) / Frau (50%)
Intrazellulär: 2/3, extrazellulär 1/3 (wobei ¾ interstitiell, ¼ intravasal)
Flüssigkeitsbilanz:
- Aufnahme: 2000-2500 ml (Flüssigkeit 1000-1500, feste Nahrung 700, Ox.Wasser
300)
- Abgabe: 2000-2500 ml (Niere: 1000-1500, Haut + Lunge durch Perspiratio
insensibilis 900, Darm 200)
Osmotischer Druck: hängt von der Zahl der gelösten Teilchen im Plasma ab
Osmolalität: bezieht die Konzentration aller gelösten Teilchen / kg Lösungswasser
Normal: 280-296 mOsmol/kg H2O
Osmolarität: pro Liter Lösungswasser
Regulation:
5. COPD
= irreversible Atemwegsobstruktion auf Basis einer chron. Entzündungsreaktion
und/oder eines Emphysems. (auch reversible Obstruktion möglich, daher Reversibilität
allein kein Ausschlusskriterium) (5-10% der Bevölkerung – 2020 dritthäufigste
Todesursache aufgrund der herzkreislaufbedingten Komorbiditäten -> Mortalität an
Herz-Kreislauferkrankungen korrelieren mit dem FEV1)
Respiratorische Insuffizienz:
Partialinsuff: Hypoxie: pO2 < 60mmHg, Normokapnie pCO2 < 45mmHg –
Asthma, COPD, Pneu, Pneumonie, Pulmonalembolie, Linksherzinsuff.
Globalinsuff: Hypoxie: pO2 < 55mmHg, Hyperkapnie pCO2 > 45mmHg –
COPD GOLD III+IV, Emphysem, Lungenfibrose,
Morphinvergiftung(Atemdepressio!)
Klinik: langsam fortschreitende Erkrankung jenseits des 50. Lj., Risikofaktor Nr1 =
Rauchen, Kardinalsymptom: Belastungsdyspnoe;
Chron. Husten mit Expektoration
blue bloater (Bronchitiker)
o dick (metabol. Syndrom), polyglobul (hypoxieinduziert), geringer
Leidensdruck, repisrator. Globalinsuffizienz
pink puffer (Emphysematiker)
o dünn bis kachektisch, repirator. Partialinsuffizienz, keine
Polyglobulie, hoher Leidensdruck, schwere Dyspnoe
Diagnostik:
DD:
COPD Asthma
Alter 40-50a 5-10a oder später (non-atopic)
LuFu Irreversible Obstr. (meistens) Reversible Obstr.
Blutgase Partial/Globalinsuff. normal
Rauchen 90% der Patienten 30% der Patienten
Allergie Meist nicht Atopic asthma: Allergie! Klassisch:
Katze, Hausstaubmilbe
Non-atopic: meist keine Allergie
aber Eosinophilie
Genese Rauchen, virale Infekte, Allergie, virale Infekte, Genetik?,
Genetik?, neutrophile eosionphile Entzündung
Entzündung
Therapie:
Zwei Ziele: Bronchospasmolyse, chronische Inflammation bremsen
Bei Exazerbation und respiratorischer Erschöpfung (kontin. Sinken des ph-Werts): non-
invasive Beatmung bei wachen, nicht intubierten Patienten mit high-flow CPAP
(continuous positive airway pressure): unterstützt Inspiration und hält Bronchien,
Bronchiolen und Alveolen während Exspiration offen (wirkt air trapping entgegen) ->
bei Erfolg: Steigen des pH und Sinken des pCO2, pO2 steigt
Trotz CPAP weitere Verschlechterung -> Intubation
Presbyakusis:
>50a, scheinbar idiopathisch, symmetrische Schallempfindungsstörung, hohe
Frequenzen stärker als tiefe betroffen, Sprachverständnis stärker beeinträchtigt
insbesondere bei Umgebungslärm;
- 1/3 aller >65a, relevanter Hörverlust von >35dB
besonders wichtig: Sprachaudiogramm!
Therapie: keine OP, keine Medikamente, Hörgeräteanpassung!
Siehe Buch S. 46
Autonomie-Axiom von J.F. Malherbe – Entwickle die Autonomie der anderen und
zugleich wird deine eigene Autonomie sich entwickeln.
Irrtümer:
- Man könne die Selbstbestimmung der Patienten generell ausblenden
- Man könne die Selbstbestimmung auf die bloße Zustimmung zu einem Eingriff
eingrenzen
- Man könne die Autonomie mit dem Hinweis auf die bestehende
Wissensasymmetrie (zu wenige Informationen bekannt geben) vernachlässigen –
Ausnahme: Notfallsituation!
- Man könne bei der Kommunikation die eigenen Wertungen ausblenden
Äußere Nötigung – wenn nur mehr die Krankheit und nicht der Kranke selbst von
Interesse ist
Innere Nötigung – aufgrund von gesellschaftlichen Werten (Jugend, Schönheit,
Gesundheit, Kaufkraft,..) wird eine Entscheidung getroffen „es zahle sich nicht mehr aus“
Paternalismus
ältere Menschen sind von früher gewohnt, dass Entscheidungen vom behandelnen Arzt
uninterhfragt und unreflektiert getroffen werden;
heutzutage andere Rangordnung der Prinzipien – Autonomie das Wichtigste!
Ärzte können „das Beste“ für den Patienten nicht irrtumsfrei einschätzen.
Einflussfaktoren:
Bewertung des Phänomens Krankheit: oft nur naturwissenschaftlich
gesehen
Selbstverständnis: eigene Werthaltung, sieht sich Arzt als
Berater/Begleiter/Beschützer/Forscher/Manager?, sieht sich Patient als
schutzwürdig, mündige Persönlichkeit, medizinischer „Fall“,..?
Das Bild vom Partner: Wie sieht der jeweilige Part den anderen? Umso
realer das Bild, desto stabiler die Beziehung!
Wahrheit:
Wenn ein Sachverhalt durch bestätigende Befunde gestützt zunächst als richtig erkannt
wird und im Rahmen einer aufklärenden Information den Patienten adäquat mitgeteilt
wird.
Wahrheit als „gemeinsamer Weg“ der Wahrheitsfindung.
Vorurteile:
- Wahrheit ist gleich Diagnose
- Wahrheit entspricht Belastung (Entlastung von Ungewissheit!)
- Wahrheitsmitteilung ist schonungslos und schnell
- Wahrheit bedeutet: Lebensbegrenzende Wahrheit
Rechtliche Einschätzung:
Große Unterschiede zwischen D und Ö. Oberster Gerichtshof in Ö räumt dem Wohl der
Patienten noch immer gewissen Vorrang ein (therapeut. Privileg wird also akzeptiert).
In Deutschland Mitteilung der Wahrheit unverzichtbar, egal welche Verschlechterung
Generelles Suizidrisiko erhöht sich gering in den ersten Monaten nach Aufklärung von
deletären Diagnosen.
1. Gruppe: Risiken, welche für den konkreten Einzelfall wahrscheinlicher sind
2. Gruppe: Risiken, welche für den konkreten Einzelfall unwahrscheinlicher sind
Risiken der 1. Gruppe sollten frühzeitig angesprochen werden
Patient kann aber auch sein Recht auf Nichtwissen einfordern und auf Aufklärung
verzichten -> jedoch Aufklärung über die Folgen der Nichtkommunikation.
Ausreichend Zeit zur Reflexion zwischen den beiden Stufen Erstinfo und
Aufklärungsgespräch
9. Chronische Herzinsuffizienz
Durch Überbeansprchung (chron. zu hoher Druck oder Volumsbelastung bzw.
vorgeschädigt durch chronischen O2-Mangel oder Infarkt)
Ursachen:
- Verlust an kontraktiler Muskelmasse (Infarkt, KHK – 25% der Morbidität, 50%
der Mortalität)
- Längere Druckbelastung (Hypertonie, AS, Aortenisthmus-Stenose, pulm.
Hypertonie, Pulm. Sten., cong. Vitien)
- Längere Volumsbelastung (AI, MI, cong. Vitien + ReLi-Shunt, AV-Fisteln)
- Abnorme HF (Tachykardie, Bradykardie, Rhythmusstörungen)
- Nichtkoronare Myokardiopathien (Myocarditis, dil. CMP, tox. + metabol.
Myokardiopathien)
- Füllungsbehinderung der Herzkammern (MS; restrikt. CMP, konstrikt.
Pericarditis, Herztumoren, Herzthromben)
- Rezidiv. Pneumonien beim alten Menschen
Kompensationsmechanismen:
- Sympathikusaktivierung -> HF-Anstieg, erhöhte Kontraktilität (lang: O2-Anstieg)
- Aktivierung des RAAS -> Vasokonstriktion, Salz-H2O-Retention (lang: Erhöhung
der Nachlast, Lungenödem,..)
- Muskuläre Hypertrophie -> Kraftentwicklung (lang: Anstieg d. ED Drucks,..)
Therapie:
Aufhebung der Langzeiteffekte:
- ACE-Hemmer gegen RAAS-Aktivierung – 1. Wahl! Einschleichend dosieren
(Captopril, Enalapril, Lisinopril, Ramipril) (NW: Hustenreiz durch Bradykinin
bedingt -> Umsteigen auf Angiotensinrezeptor-Blocker)
- Beta-Blockade gegen Sympathikusaktivierung -> einschleichend dosieren,
anfangs Verschlechterung der Symptome in den ersten 4 Wochen (Bisoprolol –
Concor®, Carvedilol – Dilatrend®, Metoprolol – Seloken®) (NW: Bradykardie,
Hypotonie, bei Metoprololunverträglichkeit (da oft poor metabolizer Umstieg auf
Bisoprolol)
- Ca-Antagonisten gegen muskuläre Hypertrophie
Symptome:
Dyspnoe, Herzklopfen, Schwindel, Leistungsminderung, Völlegefühl, Druck im rechten
Oberbauch, Nykturie, Ödeme
Herzvergrößerung, Rasselgeräusche, Orthopnoe, Pleuraergüsse, venöse
Einflussstauung, Lebervergrößerung, periphere Ödeme, Hyptonie, kalte
Extremitäten, Aszites, Zyanose
NYHA:
1: keine Beschwerden bei normaler Belastung
ACE Hemmer
2: leichte Beschwerden bei normaler Belastung,
Leistungsminderung (1-Jahres-Let: 9-17%)
ACE Hemmer + beta-Blocker (+ Diuretika – am Wirksamsten zur Akutbehandlung,
chronisch Gefahr der Überdosierung und Exsikkose – Laborkontrollen! + Digitalis –
sehr enge therapeutisch Breite, arrhythmogene Eigenwirkung)
3: erhebliche Leistungsminderung bei normaler Belastung (1-Jahres-Let: 9-17%)
ACE Hemmer + beta-Blocker + Diuretika + Digitalis + Spironolacton
4: Ruhedyspnoe (1-Jahres-Let: 36%)
ACE Hemmer + beta-Blocker + Diuretika + Digitalis + Spironolacton
Diagnose: EKG, Echo, Rö, Ergo, Lufu, Labor, Herzkatheter, Myokardibiopsie, nuklearmed.
Untersuchungen
Therapie:
- Kardioversion? -> Wiederherstlelung des Sinusrhythmus (nur wenn
Beschwerden <1a und Schilddrüsenfkt mind. 4 Wochen normal, sonst nur HF-
Kontrolle) – für 3 Wochen erhöhte Emboliegefahr, daher Antikoagulation!
- Nur HF-Kontrolle?
- Volle Antikoagulation oder Therapie mit ASS? Volle AK besserer Schutz vor
Schlaganfall jedoch höhere Gefahr von zerebralen Blutungen
Ät:
- venöse Ulcera 70% (2/3 dekompensierte Stammvarikose der V. saphena
magna/parva 1/3 postthrombotisch)
o durch venösen Reflux (Klappen-/Wandschädigung)-> venöse Hypertonie
- gemischt venös/arteriell 10-15%
- rein arteriell 7-10%
- unklare Genese 10%
venöses Ulcus
=Maximalvariante der chronisch-venösen Insuffizienz (CVI)
C2: Varizen = Durchmesser >3mm, Venen mit klinisch relevantem patholog. Reflux
C3: venöses Ödem = anfangs teigig-weich, reversibel, später indurierte Schwellung des
Fußrückens und dist. US
C4a: Hypodermitis = sterile Entzündung der Haut des US immer in Kombi mit
Beinschwellung; Haut hellrot, glänzend und überwärmt, DD zu Erysipel (CRP-Erhöhung,
Leukozytose). Ursache: Akkumulation von Eiweißmolekülen im Interstitium -> venöser
Überdruck -> auch Erys werden mitfiltriert, Ablagerung von Hämosiderin in der Dermis
-> Hyperpigmentierung (Dermite ocre)
C4b: Lipodermatosklerose = fibröse Umwandlung der Haut des US mit Verlust der
physiologischen Schichtung, ersetzt durch minderwertiges gefäßarmes narbenähnliches
Gewebe. Meist auch Lymphabfluss beeinträchtig (venöse Makrozirkulationsstörung
führt zu Mikrozirkulationsstörung mit Kapillarrarefizierung und Schädigung der
Lymphgefäße)-> Phlebödem wird zu Phebolymphödem;
Atrophie blanche = Hautatrophien, weiße Farbe (Verlust nutrititver Gefäße), häufig
Ulcerationen, extrem schmerzhaft und therapieresistent
C6: Ulcus cruris venosum = Substanzdefekt variabler Tiefe in CVI veränderter Haut ohne
spontane Heilungstendenz – bevorzugt medialer US und retromalleolär
Therapie:
- venöse Gefäßsanierung: Ausschaltung aller operativ zugänglichen
Refluxstrecken (senkt Rezidivrate unter 50%) – StrippingOP nach Babcock
(epifasciale Venensegmente werden reseziert) oder endoluminale
minimalinvasive Verfahren (Laser, Radiowellen -> thermische
Gefäßwandschädigung und Gefäß obliteriert), Schaumsklerosierung – Effekt
durch toxische Gefäßwandschädigung); bei Perforansvenen (Verbindungsvenen
zw. Oberflächlichem und tiefen Venensystem) – Insuffizienz kann subfasciale
endoskopische Perforansdiszision (SEPS) angewendet werden
- Wundpflege: Reinigung, Entfernung von haftenden Belägen und Nekrosen
(Debridement), semiokklusive Wundauflagen (autolytische Prozesse des
Wundsekrets und Wundreinigung sowie Granulationsförderung)
o Schaumstoffe für nässende Wunden (binden Sekret)
o Hydrokolloidverbände (im Stadium der Grnaulation, halten Wundbett
feucht)
- Kompression: mit elastischen Binden
o > 60mmHG art. Druck
o Druck von Zehen nach prox. Abnehmend
o Polsterung konkaver Stellen
Arterielles Ulcus
Therapie:
- Optimierung der art. Durchblutung
- Gefäßtraining/Gehtraining
- Im Bereich der Mikrozirkulation Prostavasin, Thromboagg.hemmer, Peroxinorm
- Phasengerechte Wundpflege (wie venöses Ulcus)
- Operative Verfahren zur Ulcusdeckung nur nach erfolgreicher
Gefäßrekonstruktion
Neuropathischer Ulcus
„Harmlosigkeitsgrenze“: tgl. 16g bei Frauen (0,4l Bier; 0,2l Wein) und 24g bei Männern
(0,6l Bier; 0,3l Wein)
„Gefährdungsgrenze“: tgl 40g bei Frauen(1l Bier; 0,5l Wein) und 60g bei Männern (1,5l
Bier; 0,75l Wein)
20% werden über Magenschleimhaut resorbiert, der Rest über den Dünndarm -> Blut ->
Leber. Verteilung gleichmäßig im intra- und extrazellulären Raum.
Bei Aufnahme fettreicher Lebensmittel wird Abbau verlangsamt. Abbau (0,1%o = 0,1g
/kg KG/h, bei Frauen weniger (0,085g/kg/h) da weniger Enzym und gebremst durch
Östrogen) in der Leber, 5-10% unverändert renal ausgeschieden, geringste Mengen über
Haut und Lunge.
1. Phase: Alkoholdehydrogenase -> Azetaldehyd (sehr giftig, toxisch für den
Körper!)
2. Phase: Aldehyddehydrogenase -> Azetat -> Acetyl-Koenzym A -> steigert FS-
Synthese in der Leber (Fettleber!)
3. Bei übermäßigem Alkoholkonsum wird auch Mischfunktionelle Oxidase (MEOS)
aktiviert -> Gewöhnungseffekt!
BAK-Berechnung:
(Alkoholmenge in g) / (kg KG*Reduktionsfaktor) = Promille (=0,5g Reinalkohol)
Alkomat: 0,25mg Alkohol Atemluft = 0,5 Promille im Blut
Gleiche Menge Alkohol für Frauen schädlicher! – Frauen prinzipiell mehr Baufett,
Alkohol löst sich aber in Wasser, daher bei Frauen mehr Alkohol im Blut, weiters haben
sie weniger ADH und wiegen weniger.
Verhältnis von trinkenden Frauen nimmt laufend zu, von 4:1 auf 3:1 mittlerweile.
Durchschnittl. Erstdiagnose mit 34a (7a älter als Männer), geschieden, hohes
Bildungsniveau.
80% der Asiaten, Inuits und Native Americans verarbeiten Alkohol viel langsamer bzw.
ADH ist komplett inaktiv.
Straßenverkehr
Alkoholismus
Typologie
Diagnose:
- Erfassung des abnormen Trinkverhaltens (zB Kontrollverlust)
- Erfassung der Alkoholfolgeschäden auf körperlichem, psychischem und/oder
sozialem Gebiet. CDT im Serum!! (alkoholspezif. Protein Carbohydrat-
Defizientes Transferrin)-> überschreitet Normwert bei >50-60g/Tag über
mindestens 7 Tage. CDT-HWZ bei Alkoholkarenz = 2 Wochen.
- Erfassung der Alkoholabhängigkeit
- Fremdanamnese
Alkoholfolgekrankheiten B. S. 108
Therapie: individuell;
Phasenmodell:
- 1. Kontakt-Phase: Klärung der Situaton des Menschen, seiner Einsicht und
Motivation.
- 2. Entgiftungs-Phase: ca. 10 Tage stationär mit Medikamenten
- 3. Entwöhnungs-Phase (ca. 8 Wochen): stationär oder ambulant, mit
Medikamenten und Psychotherapie, Beschäftigungstherapie und sozialer
Betreuung. Miteinbeziehung der Familienangehörigen
Ca. 50% nach erfolgreicher Entwöhnung nach 1,5a noch abstinent. Jedoch
Totalabstinenz >4a selten (7-37%). Jedoch meist nur begrenzte Rückfälle. Etwa 50% bis
2/3 werden nach längerer Zeit wieder rückfällig.
Ethanol + Metaboliten sind neurotoxisch -> schädigen ZNS und PNS (u.a. Freisetzung
von O2 und N-Radikalen -> Funktionsstörungen in der Atmungskette -> neuronale
Apoptose)
Erhöhter Bedarf an Vitaminen und Spurenelementen durch einseitige Ernährung und
Resorptionsstörungen.
Erhöhte Inzidenz intrakranieller Blutungen (Neigung zu Stürzen,
Gerinnungsstörungen,..)
Alkoholentzugsdelir
Diagnostik:
- Bestimmung der Thiamin-Konzentration im Serum, meist wird drauf jedoch
verzichtet und sofortige Therapie eingeleitet
- Kraniale MRT (Ausschluss anderer Ursachen)
Therapie:
- Thiamin (Vit B1) – Applikation, anfangs 100mg / Tag i.v., dann 5mg /Tag peroral
(mehrere Monate), Glukose erst nach Thiaminapplikation infudieren!! Meist
werden Teilremissionen erreicht
-
Ethanol-induziertes Korsakow-Syndrom
- Thiaminmangel
- Weiters in Frage kommen: Encephalitiden im Bereich des Zwischenhirns,
Tumore, CO-Intoxikation
- Entwickelt sich spontan im Anschluss an Wernicke-Enzephalopathie aus
Delirium tremens heraus
-
Fehlorientierung (betreffend eigener Person), amnestisches Syndrom (retrograde +
anterograde (= dauerhafte Speicherung aktueller Ereignisse) Amnesie,
„Sekundengedächtnis“ – Unfähigkeit Inhalte abzurufen, die noch vor wenigen Minuten
vorhanden waren), Konfabulationen, Antriebsstörung
Diagnostik:
- Klinisch
- Kraniale MRT
Therapie:
- Wie bei Wernicke-Encephalitis, Chancen auf Remission jedoch gering
Marchiafava-Bignami-Syndrom
Ethanol-induzierte Hirnatrophie
Diagnostik:
- CCT oder kraniale MRT (Rindenatrophie des Kleinhirns)
- Posturographie (Schwanken in der Sagittalebene)
Therapie:
- Strikte Alkoholkarenz
- Gabe von Thiamin
Ethanol-induzierte Großhirnatrophie
Diagnostik:
- CCT, kraniale MRT (Großhirnatrophie – Hydrocephalus internus et externus)
Therapie:
- Strikte Alkoholkarenz, Thimain-Gabe, Vitamin B-Komplex-Gabe
Ethanol-induzierte Neuropathien
Tabal-Alkohol-Amblyopie
Durch nicht identifizierte Rauchinhaltsstoffe (Zyanide?), tox. Wirkung des Alkohols, Vit-
B-12-Mangel und andere Vit-B-Komplex-Mängel. Meist gleichzeitig funikuläre Myelose.
- Demyelinisierugn im Bereich des N. opticus
- Innerhalb von Tagen/Wochen Visusreduktion mit einem Zentralskotom,
Abnahme der Sehschärfe, Verschwommensehen, Störungen der
Farbwahrnehmung (Rot/Grün), am Augenhintergrund temporal abgeblasste
Papillen
Therapie: strikte Alkohol- und Nikotinkarenz, parenterale Gabe von Vitaminen des B-
Komplexes (insbes. Vit B12) -> Teilremission
12. Palliativmedizin
Paitenten mit fortgeschrittenen unheilbaren Krankheiten, insbesondere
Kresbspatienten (>80%); Therapien fördern, die sowohl tumorassoziierte als auch nicht
tumorassoziierte Beschwerden lindern.
Vier Behandlungsansätze von Schmerzen: somatisch, psychisch, sozial, spirituell
Zunehmends auch Chemotherapien auf Palliativstationen, auch wenn nicht kurativ, dann
lebensverlängernd, jedoch bleiben Patienten in ihren Heilserwartungen haften.
Generelle Palliativmedizin
o Grundsätze der Palliativmedizin, Haltung, die die Patienten in den
Mittelpunkt stellt inklusive aller vier Betreuungsfelder -> Stärkung der
Autonomie und Multidimensionalität der Lebensqualität
Spezielle Palliativmedizin
o In eigens geschaffenen Betreuungseinrichtungen mit speziell
ausgebildetem Personal
o Palliativstation: Zustand der Patienten soweit verbessern, dass sie in
häusliche Pflege entlassen werden können
o Hospizstation: Betreuung von Palliativpatientne, bei denen Entlassung in
häusliche Pflege auch unter Heranziehung mobiler Hospizteams nicht
möglich ist; Begleitung bis zum Tod
o KHs sollten mit palliativmed. Konsiliardiensten ausgestattet sein
Schmerztherapie
Lebensende
Heutzutage wird kritisch gefragt, ob die Medizin noch darf, was sie alles kann;
Ziel der Medizin: Tod und alle Faktoren, welche seinen Eintritt herbeiführen können,
bekämpfen – jedoch ist dies immer nur vorübergehend möglich;
Es kommt zu einem Konflikt zwischen Widerstand und Ergeben.
Ambivalenz des Lebensendes: Differenz zw. Ende und Vollendung des Lebens
Menschliches Lebens ist fragmentarisch, da man weder Beginn noch Ende selbst
herbeiführen kann. Human ist jene Medizin, die das fragmentarischr Leben nicht um
jeden Preis der Aufhebung der Unvollkommenheit heilen oder am Leben erhalten will –
daher auch verantwortlicher Verzicht auf med. Interventionen.
Erfolgreiches Handeln kann auch im Zulassen und in der med. Hilfe BEIM Sterben (nicht
zum sterben!!) un in der Sterbebegleitung bestehen.
Leitsatz: Nicht das Sterben an sich, wohl aber die Einsamkeit der Sterbenden gilt es
unbedingt zu verhindern!
Euthanasie
Oftmals Wunsch „daheim“ sterben zu können, wobei daheim nicht immer örtlich,
sondern im Kreis signifikant wichtiger Personen.
unfreiwillige Euthanasie
= Tötung eines Patienten aufgrund des Werturteils anderer, sein Leben sei nicht
lebenswert
vgl. Nationalsozialismus
freiwillige Euthanasie
= direkte, aktive Tötung auf eigenes Verlangen (aktuell geäußert oder durch
Patientenverfügung)
Ö. StGB §77: „Wer einen anderen auf dessen ernstliches und eindringliches
Verlangen tötet, ist mit Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis 5 Jahren zu bestrafen“
Nicht-freiwillige Euthanasie
= direkte aktive Tötung eines Menschen, der nicht imstande ist zu verstehen, was
es bedeutet, getötet zu werden und der sich dazu auch nicht äußern kann
(Kleinkind, demente Patienten,...)
Indirekte Euthanasie
= med. Intervention zur Schmerzstillung, bei der u. U. eine Lebensverkürzung in
Kauf genommen, aber nicht intendiert wird
Ö. StGB §78: „Wer einen anderen dazu verleitet, sich selbst zu töten, oder ihm
dazu Hilfe leistet, ist mit Freiheitsstrafe von 6 Monaten bis zu 5 Jahren zu
bestrafen“
Es liegt die Gefahr nahe, dass Euthanasie zu einer „billigen“ Lösung fürs
Gesundheitssystem wird.
Empfehlung 1418/99 fordert rechtliche und politische Maßnahmen zum Schutz der
Menschenrechte Sterbender:
- Ausbau und Umsetzung der Palliativmedizin
- indirekter Weg:
Dopamin wirkt über D2-Rezeptoren hemmend. Verstärkte Hemmung des
hemmenden Globus pallidus externus -> Reduktion der neg. Wrkg auf den Ncl.
Subthalamicus, wird enthemmt und aktiviert verstärkt Basalganglienausgänge.
Vermehrte Hemmung des Thalamus -> Nettoeffekt auf den Cortex
Vorlaufzeit ca. 5 Jahre, mind. 50% Zelluntergang in der Subst. Nigra führt zum Auftreten
von klein. Symptomen:
Klinik:
DD:
- zerebrovaskuläre Erkrankungen
- neurodegenerative Erankungen (Alzheimer)
- atypische Parkinson-Syndrome: zusätzliche Symptome (red flags)
- medikamentös bedingte extrapyramidale Symptome (Neuroleptika, Ca-
Antagonisten)
Diagnostik:
Klinisch, CCT, kraniale MRT (Ausschluss anderer Ursachen! – bei M. Parkinson
unauffällige Morphologie), FP-CIT-SPECT (Messung der Dichte der dopaminergen
Nervenendigungen), transkranielle Dopplersono (Darstellung Hirnstamm u. Subst. Nigra
– erhöhte Echogenität)
Therapie:
- medikamentös: Beeinflussung der Degeneration dopaminerger nigrostraitaler
Neurone durch Substitution von L-Dopa, Gabe von Dopamin-Agonisten und
Hemmung des Dopamin-Abbaus oder Beeinflussung der Neurotransmitter
anderer Neurone durch zB Anticholinergika; abh. Von Alter, Beruf, etc.
L-Dopa + Decarboxylasehemmer (+Entacapon) Beginn mit 150 mg bis >
1000mg
L-Dopa:
Exzellentes Ansprechen von L-Dopa mit peripher wirksamen Decarboxylase-Hemmer
bestätigt Diagnose eines idiopath. M. Parkinson.
Cave: L-Dopa-Langzeitsyndrom: Wirkungsschwankungen (On-off-Schwankungen –
klinisch wearing-off-Phänomen), pharmakotox. Psychosen
Vor Beginn einer Reha = Ziel definieren unter Berücksichtigung des Rehapotenzials. Inkl.
Problem- und funktionsorientierter Eingangsdiagnostik, Defizite identifizieren und nach
Ende der Reha evaluieren.
Therapieformen:
- Bewegungstherapie,
- physikal. Modalitäten: Elektro-,Thermo- (Moor-, Fangopackungen, Heusack,
Warmluft), Phototherapie)
- Massage
- Ergotherapie: größtmögliche Selbstständigkeit im sozialen und beruflichen Feld
wiederreichen durch Funktionstraining, Selbsthilfetraining, berufsorientiertem
Training, kognitivem Training, Schienenversorgung.
- Hydro-,K lima- und Balneotherapie (Anwendung natürlicher Heilquellen wie
Wasser, Thermen, Heilgase,..)
Klinik:
in 85% der Fällen beginnt MS mit Schüben und Remissionen, nach 10-15a geht
Erkrankung in sekundär progrediente Form über.
Positiver Liquorbefund: Nachweis von oligoklonalen Banden und/oder ein erhöhter IgG-
Index und/oder eine lymphozytäre Pleozytose von weniger als 50/3 Zellen
DD:
Immer beachten, ob MR-Befunde des Gehirn und Rückenmark wirklich charakterisiche
Lokalisation und Morphologie haben. Bei Fehlen von Augensymptomen, fehlender
Besserung bei jungen Patienten, Fehlen sensibler Symptomatik oder Blasenstörung trotz
motorischer Defizite und isoliert fokaler Symptome sollte die Diagnose überdacht
werden. Diagnose bei normalem MRT und Liquor sehr unwahrscheinlich
Therapie:
Nicht heilbar, verläuft über viele Jahrzehnte -> optimale Lebensqualität herstellen bei
möglichst geringen therapiebedingen NW;
Signifikante Verbesserung einmal eingetretener Ausfälle ist meist nicht zu erreichen.
4-Säulentherapie:
- Therapie der akuten schubhaften Verschlechterung: hochdosiert Steroide (500-
1000 mg Methylprednisolon iv über 3-5d)
- Der prophylaktischen Invervalltherapie: INF-beta (NW: grippeähnliche
Symptome), Glatiramerazetat (s.c. oder i.m. täglich/mehrmals pro Woche/einmal
pro Woche), NW: lokale Hautveränderungen
- Der symptomatischen Behandlung der Folgen der MS
- Neurologische Reha (Erhaltung der Mobilität!)
Rehabilitation:
Spastizität kann eine wichtige Ursache des Fktsverlustes bei Patienten mit MS sein
(kombiniert mit Schwäche oder auch normale Muskelkraft)
Ergotherapie:
Größtmögliche Selbstständigkeit und Lebensqualität zur eigenverantwortlichen
Bewältigung des Alltags erreichen.
Eigenaktive Handlung, d.h. die Wiedergewinnung komplexer Handlungskompetenzen
steht im Mittelpunkt des Geschehens.
Zusätzlich Einsatz eines Computers zum Training kognitiver Defizite mit speziellen
Programmen.
Genetik:
>90% sporadisch
10% familiäres Auftreten (AD und AR Erbgang)
50% der Patienten mit ALS zeigen kognitive Defizite und >60%
Verhaltensauffälligkeiten ähnlich einer FTDbv.
Klinik:
Zw. 45-70a, simultane Zeichen der Läsion des zentralen + peripheren Neurons.
Gleichzeitiges Vorliegen von spastischen Lähmungen und von peripheren Lähmungen
mit Atrophien.
Beginn meist fokal und distal an einer Extremität und breitet sich kontinuierlich auf
benachbarte Körperregionen aus.
- Bulbärparalyse (bei Befall der caudalen motorischen Hirnnerven) -> Dys-
/Aphagie und Dys-/Anarthrie, Zungenatrophie
- Klares Bewusstsein bis zum Terminalstadium
- Progrediente Ateminsuffizienz (Beteiligung der Atemmuskulatur)
- Mittlere Krankheitsdauer vom Zeitpunkt der Diagnosestellung: 25 Monate, 1/3
bleibt noch 5 Jahre am Leben
Progressive Bulbärparalyse:
In 20% der Fälle beginnt Erkrankung im Bereich der kaudalen motorischen
Hirnnervenkerne. Noch ungünstigere Prognose
Diagnose:
Klinisch: progrediente primär fokale, später generalisierte Paresen und Atrophien bei
gleichzeitig lebhaften Reflexen, durch EMG-Untersuchung gestützt.
Blutchemie: Kreatinkinase, BSG, CRP, Blutbild und Diffblutbild, Schilddrüse,
Immunelektrophorene, GM1-Ak, Vit B-Screening, HIV, Borrelien- und Luesserologie
MRT: zum Ausschluss einer Myelopathie, entzündlicher oder raumfordernder
Erkrankung
Liquor: zum Ausschluss von Infektionen oder einer zytoalbuminären Dissoziation
Lufu: für die Prognose
Muskelbiopsie vereinzelt
Elektroneurodiagnostische Untersuchungen:
- motorisch evozierte Potentiale (transkranielle Magnetstimulation) – verlängerte
Latenz
- EMG: um Diagnose zu sichern und möglichst frühzeitige Therapie (Riluzol – nicht
kurativ!)
Therapie:
Kausale Therapie nicht bekannt. Gabe von Riluzol (Na-Kanal-blocker und Hemmer der
Glutamatfreisetzung) kann Überlebenszeit um wenige Monate verlängert werden.
DD:
- Vaskulär-Schlaganfall (=ischämischer Infarkt, klinisch nicht unterscheidbar,
daher Bildgebung wichtig!)
- SAB
- Todd-Parese nach epilept. Anfall
- Migräne mit Aura
- Hypoglykämie
- Meningoencephalitis
- Eingebluteter Tumor
Akuttherapie:
Sekundärprävention:
Sonderformen:
- akinetischer Mutismus
o bei bilateralen Insulten der A. cerebri anterior, traumatischen
Frontalhirnläsionen, Tumoren im Bereich des 3. Ventrikels oder
dekompensierter Hydrocephalus
o ausgeprägte Antriebsstörung ohne gleichzeitige Störung der Vigilanz oder
des Bewusstseins, Reaktionen können vollkommen fehlen
o vollständige Rückbildung auch nach Monaten möglich
- Locked-in Syndrom
o Bilaterale Schädigung des ventralen Teils der Brücke, Läsion (meist im
Pons)
o Volle Wachheit und volles Bewusstsein
o Tetraparese, Ausfall aller Hirnnervenfunktionen (mit Ausnahme der
vertikalen Augenbewegungen und Lidbewegungen) und aller
Hirnstammreflexe („im Körper eingeschlossen“) – Sensibilität für Schmerz
oft erhalten.
o Bei Überleben meist volle Pflegebedürftigkeit.
Monitoring
Ernährung
Behandlungsstufen
SHT
Bewusstsein
Beurteilung durch GCS (von 3-15 Punkten): Augenöffnen, beste motorische Reaktion,
beste verbale Reaktion
Bei GCS <8 = komatös
Neurologische Untersuchung
Komplikationen
- sekundäre Komplikationen
o epileptische Anfälle, aresopiver Hydrozephalus, Druckläsion peripherer
Nerven
- tertiäre Komplikationen
o Gelenksversteifungen, Kontrakturen, periartikuläre Verkalkungen,
Dekubitus
Diagnose
Keine exakten Tests zur Messung des Bewusstseins und der Bewusstseinsinhalte. Bei
15-43% der Patienten falsche Diagnose. Eine wiederholte, eingehende klinische
Beurteilung ist nach wie vor der beste Standard bei der Diagnostestellung
Zusatzuntersuchungen:
- CT, MRT
- EEG, evozierte Potenziale
Therapie
Prognose
Ursache, Dauer und Alter des Patienten ausschlaggebend, ebenso Zeitpunkt des ersten
Augenöffnens, der Wiedererlangung der Pupillenreaktion und das Auftreten spontaner
Augenbewegungen.
Soziales
Sachwalterschaft
Geistige Behinderung, psychische Erkrankung -> Entscheidungsbefugnis an den
Sachwalter, kann in allen Angelegenheiten entscheiden
Pflegegeld
Pauschale Abgeltung von pflegebedingten Mehraufwendungen um
Lebensqualität zu verbessern.
Es kann hiermit zumindest der enorme ökonomische Druck, der auf den
Angehörigen von pflegebedürftigen Patienten lastet, weitgehend genommen
werden
Ethische Aspekte
Hilfreich für Entscheidungen ist die Miteinbeziehung von Angehörigen und anderen
Interessensgruppen.
Fragen des Bewusstseins, der Lebensqualität, dem Wert, den eine Gesellschaft dem
Leben an sich beimisst, Umgang mit gegebenen Unsicherheiten,...
„Apalliker“ negativ behaftet, man sollte von Patienten mit apallischem Syndrom
sprechen.
Menschenwürde
Forderung nach Freiheit , damit jeder Mensch gleichermaßen seine jeweils besten
Fähigkeiten entwickeln kann. Mensch muss stets als Person respektiert werden und darf
nicht als Objekt missbraucht werden.
Der Mensch darf nicht verzweckt werden – kein Menschenleben darf gegen ein anderes
aufgewogen werden, da eine unterschiedliche Bewertung ja von einem „Wert“ ausginge
und nicht von der unvergleichbaren „Würde“.
Beispiel: Schutzfixierung von unruhigen Patienten – darf nur zum Schutz dieser gemacht
werden, aber nicht um die Arbeit einer Pflegekraft zu erleichtern etc. – auch
pharmakologische Schutzfixierungen zählen dazu, auch wenn diese diskreter
vorgenommen werden können.
- problematische Aspekte:
o Der unklare Begriffsinhalt fördert Verständnisprobleme
o Die inflationäre Verwendung des Begriffs (häufig verwendet und noch
dazu unzutreffend
o Begriff als „Diskursstopper“, wenn Menschenwürde als höchstes
Argument autonomer Moralkonzeptionen frühzeitig eingesetzt wird,
bricht der Diskurs meist ab, da wenige Argumente dagegen gefunden
werden. (Totschlag-Argument!)
o Begründungsproblematik (Unschärfe des Begriffs)
o Menschenwürde als „Joker“ zur Durchsetzung von persönlichen
Wünschen
o Transportmittel gesellschaftlicher Diskussionen
Immunität: es mag oft schwer erscheinen wenn man komatöse Patienten vor sich liegen
hat, dieses Leben als menschenwürdig zu betrachten, jedoch sollte man sich dann immer
folgenden Grundsatz vor Augen führen: Würde ist dem Menschen deshalb unverlierbar,
weil er vom ersten bis zum letzten Augenblick seines Lebens „Mensch ist“, diese Würde
wird selbst dann nicht verloren, wenn sich dieser Mensch als selbst als „würdelos“
empfindet!
„minimale“ Risiken:
- Gewinnung geringer Mengen von Körperflüssigkeit oder von Gewebe im Rahmen
ohnehin notwendiger Interventionsmaßnahmen
- Bestimmte körperliche Untersuchungen, die als nicht invasiv gelten (Sono,
transkutane Gewebsmessung)
- Bestimmte psychologische Untersuchungen (Verhaltensbeobachtungen,
Fragebogen, Interviews)
Die Jenseitsvorstellungen
20. Gerontopsychologie
Das Alter ist eine Errungenschaft der menschl. Zivilisation – die hauptsächlich durch
medizinische (Hygiene, Impfung) und soziale Verbesserungen (Demokratie)
herbeigeführt wurde. Altern ist menschheitsgeschichtlich ein junges Phänomen.
Beim Altern handelt es sich um einen dynamischen Prozess mit Fortschritten – und
nicht nur mit Rückschritten. Hauptanliegen ist die Identifikation von Bedingungen, unter
denen wir „erfolgreich altern“ und uns unsere Zufriedenheit erhalten können.
Erfolgreiches Altern liegt vor, wenn es der Person gelingt, sich gesitig und seelisch
ständig weiterzuentwickeln und dabei nicht nachzulassen.
Lebensabschnitte
Aufgrund des späteren Berufseintritts (ca. 25 Jahre) und frühen Pensionsalter (65 Jahre)
kommt es zu zwei Generationen vor Berufseintritt: Kinder und junge Erwachsene sowie
zwei Generationen nach der Pension: junge Alte und alte Alte.
Um dem historischen Wandel gerecht zu werden gibt es eine Neueinteilung in vier Alter.
Disengagement-Theorie:
Schrittweises Zürückziehen aus der gesellschaftlichen Verantwortung nach einem
erfolgreichen Leben > Stressreduktion.
Kontinuitätstheorie:
Keine radikale Umorientierung – weitere Pflege von psychischen und sozialen
Strukturen. Vertrautheit der Aktivitäten führt zu Zufiredenheit.
„Fernsehstars“ werden wie Ratgeber, Tröster und sogar „intime Freunde“ erlebt –
offensichtlich Kompensationen für fehlende persönliche Kontakte.
Validation
Anstatt alten Menschen zu sagen, dass zB eine Person nicht mehr da ist (in die Realität
zurückzuholen“ sollte man Aussagen ernst nehmen und nachfragen, um die alten
Menschen dadurch wertvoll und ernst zu nehmen.
Bei alten Menschen brechen Gefühle oft unkontrolliert hervor, können sich diesen nicht
stellen. VM erzwingt keine Gefühle, analysiert sie nicht und macht sich nicht lustig.
Desorientierte Menschen wollen kein neues Verhalten mehr lernen, sie wollen
resümieren und nicht wachsen! Sie wollen und können nichts einsehen. Wenn ihnen
jedoch jemand ernsthaft zuhört, werden die Gefühle schwächer.
Frühphase:
- Beeinträchtigung der Wortflüssigkeit (divergentes Denken – offene
Problemstellungen, bei denen weder Weg noch Ziel vorgegeben sind)
- Probleme beim Benennen
- Kontext-monitoring Defizit (Problem, Kontextzusammenhang zu verstehen)
- Verständnisprobleme von Metaphern
Spätphase:
- Wortfindungsbeeinträchtigung
- Syntaktische Komplexität nimmt ab
- Perseverationen und gehäufter Floskelgebrauch
Kardiovask. System
Respirationstrakt
Muskulatur
Knochen
Gelenke
Haut
- Dekubitalgeschwüre (vorwiegend sakral, an den Fersen, okkzipital,
Trochanteren, Schulterblättern)
Endokrines System
Urogenitaltrakt
GI-Trakt
- Obstipation
- Appetitlosigkeit -> Mangelernährung
- GERD durch Lagerung
Neuro
Psyche
23. Blasenfunktionsstörungen
Harninkontinenz = jeder unwillkürlicher Harnverlust.
Definitionen:
- Belastungsinkontinenz (Stressinkont.) = unwillkürlicher Harnverlust im
Zusammenhang mit körperl. Anstrengung, Husten, Niesen
- Dranginkontinenz = unwill. Harnverlust + verstärkter Harndrang
- Mischinkontinenz = Mischung aus beiden
Management
Konservative Therapie:
- Allgemeinmaßnahmen (je nach Grund)
- Verhaltenstherapie
o Miktionstraining = aktive Verlängerung von zu kurzen
Miktionsintervallen, Blasenentleerung nach Uhrzeit unabhängig vom
Harndrang (double voiding) – Miktionsprotokoll!! – je nach Erfolg
Anpassung der Miktionszeiten
o Toilettentraining = passive Anpassung (durch Hilfsperson)
o Beckenbodentraining
o Kontraktionsübungen
o Entspannungsübungen
- Funktionelle Elektrostimulation (TENS des N. pudendus), Katheterismus
§2: Begriff
jeder Mensch kann Patientenverfügung errichten, egal ob krank oder gesund. Recht auf
Selbstbestimmung des Lebens, unabhängig von einer Diagnose.
§3: Errichtung
„Patientenverfügung kann nur höchstpersönlich errichtet werden und Patiente muss bei
Errichtung einsichts- und urteilsfähig sein.“
§5 Ärztliche Aufklärung
inkl. Wesen und Folgen der Patientenverfügung für med. Behandlung. Angabe des
Namens des Patienten + eigenhändige Unterschrift inkl. Begründung
typische Themen vor Errichtung einer Patientenverfügung im Zuge des Gesprächs:
lebenserhaltende Therapien (künstl. Beatmung, Dialyse,..),
Wiederbelebungsmaßnahmen, operative Interventionen unter prognostisch äußerst
Selbstbindung
=Möglichkeit, dass sich eine Behandlungsablehnung in der Patientenverfügung gegen
einen zwar aktuell vorhandenen, aber nicht mehr kommunizierbaren Willen der
Patienten richten könnte. zB. Patient bei Bewusstsein, kann aber nicht wahrgenommen
werden. -> Verzicht auf Patientenverfügung?
Adaptionsfähigkeit
Möglichkeit, an früher als inakzeptabel eingeschätzte Zustände zu adaptieren sollte
angesprochen werden
§6 Formerfordernisse
verbindlich, wenn unter Angabe des Datums von einem Rechtsanwalt, Notar oder
rechtskundigen Mitarbeiter der Patientenvertretungen errichtet worden und wenn der
Patient über Widerrufsrecht belehrt worden ist.
Auf Verbindlichkeit kann nur eingegangen werden, wenn inhaltliche Vorgaben mit
realer Situation übereinstimmen.
Problem der hohen formalen Hürden und der finanziellen Kosten für
Patientenverfügung?
§8 Beachtliche PF
„erfüllt §§4-7 nicht, ist jedoch für die Ermittlung des Willens des Patienten beachtlich“
eine klare und deutliche Willensäußerung des Patienten als Orientierungshilfe, ohne
letztgültige Verbindlichkeit.
- Problem, dass diese als mangelhaftes Dokument zweiter Klasse angesehen
werden könnte. Beachtlichkeit nicht mit Beliebigkeit verwechseln!
§9 Beachtung der PF
je eher die Voraussetzungen einer verbindlichen PF erfüllt sind, desto mehr ist die
beachtliche PF zu beachten.
§12 Notfallversorgung
„PF betrifft Notfallversorgung nicht, wenn Zeitaufwand für die Suche nach PF das Leben
oder die Gesundheit des Patienten ernstlich gefährdet“
§14 Dokumentation
PF in Krankengeschichte oder ärzt. Dokumentation aufnehmen.
Stellt der Arzt fest, dass Patient nicht über einsichts- und Urteilsfähigkeit verfügt, so
muss er dies dokumentieren.
§15 Schutzbestimmungen
Wer den Zugang zu Einrichtungen der Behandlung, Pflege, Betreuung oder den Erhalt
solcher Leistungen davon abhängig macht, ob es eine PF gibt oder nicht, begeht eine
Verwaltungsübertretung und ist mit einer geldstrafe bis zu 25.000 EUR zu bestrafen, im
Wh-Fall bis zu 50.000 EUR.
Sachwalterrecht
Rund 4% der Österreicher besitzen eine PF. (1/3 verbindlich) – die meistne Verfasser
60-69a.
Künstliche Ernährung
Maßnahmen unterliegen dem PatV – Diskussionen zwischen medizinischen und
pflegerischen Maßnahmen sinnlos.
Zentrale Registrierung
Fehlt momentan. Wäre praktisch, jedoch auch datenschutzrechtlich Probleme,
etc..
Demenz
Alzheimer = häufigste Form (60-80%), dann vaskuläre Demenz (VD, 10-25%), Lewy-
Körperchen-Demenz (DLB, 7-20%)
Ebenso betroffen ist das von den Raphe-Kernen gesteuerte serotoninerge System.
Signifikanter Mangel an Serotonin und 5-HAT-Rezeptoren.
RF: Lebensalter, Genetik, Apolipoprotein E, m:w = 1:2, SHT, Narkose, Diab. Mellitus,
Tabakrauchen (VD!!), art. Hypertonie, Herzerkrankungen, Hyperinsulinämie,
Hyperlipidämie
Klinik:
- Gedächtnis- und Denkstörungen bewusstseinsklarer Personen
- Beeinträchtigung des alltäglichen Lebens
- Dauer > 6 Monate
- Schleichend progredient
Verlauf: stadienhafter Verlauf in Umkehr zum normalen Leben, bei guter Pflege oft
jahrelanges weiterleben
DD:
- leichte kognitive Störung
- Depressionen (Gedächtnisschwäche infolge einer Aufmerksamkeits- und
Konzentrationsstörung – depressive Pseudodemenz)
- Delirante Verwirrtheit (rasche Entwicklung! EEG!)
- Fokale neurologische Funktionsstörungen (akut auftretend)
- Sekundäre Demenzen
Nach eingehender Aufklärung und schriftl. Einverständnis kann zur Absicherung der
klein. AD-Diagnose im Blut Mutation von einem der drei bekannten Gene festgestellt
werden. Wird Gen festgestellt, kann man prinzipiell auch bei gesunden Verwandten
danach suchen. Da es aber keine vorbeugende Therapie gibt, ist dieser prädiktive
Gentest mit ethischen Problemen belastet.
Therapie:
Cholinesterasehemmer (Donepezil, Galantamin, Rivastigmin): Behandlung
leichter und mittelschwerer ADs.
Glutamatrezeptorantagonist (Memantin): Patienten mit mittelschwerer AD.
Bei Unverträglichkeit oder Unwirksamkeit von Cholinesterasehemmern.
Bei schweren ADs Kombitherapie.
Nootropika (Cerebrolysin, Ginkgobiloba): sollen Metabolismus im Gehirn
ünstig beeinflussen: Verbesserung der zerebralen Perfusion, der O2- und
Glukoseutilisation, neuronaler Regenrationsvorgänge,..
Nach Beginn eines Medikaments mind. 3 Monate fortführen. Danach Evaluation, falls
keine Wirksamkeit, Umstieg auf anderes Präparat.
Alzheimer-Impfung:
Aktive (Abeta42-Fragmente) und passive (monoklonale AK) beta-Amyloid-
Immuntherapie -> Ziel ist selektiver Abbau dieses Proteins mit dem Bestreben bei
früher Diagnose die neuronale Dysfunktion zu bremsen und die kognitive Leistung zu
erhalten.
Diagnostik: CCT, kraniale MRT zum Nachweis ischämisch bedingter zerebraler Infarkte
bzw. Lakunen. Ausgeprägte „white matter lesions“ („Leukoaraiose) spricht eher für eine
vaskuläre Ursache.
Therapie: orientiert sich an der Grundkrankheit. Donepezil oder Memantin Mittel der
ersten Wahl. Bei Mischformen der Demenz Rivastigmin und Galantamin.
Semantische Demenz
Zerebrale Atrophie links temporal. Kernsymptome: Sprachstörung oder/und
Störung des Erkennens, flüssige aber inhaltsleere Spontansprache,
Benennungsstörung, Verlust des Wortsinnverständnisses, semantische
Paraphasien, Störung des Erkennens ehemals vertrauter Gesichter
(Prosopagnosie) und/oder visuelle oder taktile Objektagnosie.
Diagnostik: Konzentrationen von tau-Protein, S100 und NSE im Liquor erhöht, im EEG
keine typischen Veränderungen, MRT (Atrophien)
Das Altersstereotyp
Ursachen:
- primär zerebral (SHT, Tumore, vaskulär-ischämische Prozesse, O2-Mangel,
Lewy-Körperchen-Demenz, entzündliche Prozesse, Intoxikationen)
- sekundär zerebral (Intoxikationen/Entzugssyndrome, kardiovask. Störungen,
Ateminsuffizienz, endokrine Störungen, Vitmainmangel,
Thermoregulationsstörungen, Medikamenten-NW, metabolisch-toxisch, Wasser-
und Elektrolythaushalt, Stress, Infektionen, Störungen der Sinnesorgane)
Depression
Symptome:
- gestörtes Wohlbefinden (körperliche Beschwerden)
- Stimmungstief
- Verringerte affektive Resonanz
- Herabgesetzter Antrieb
- Tagesschwankungen
- Schlafstörungen
- Vegetative Symptome (Obstipation, Diarrhoe, Schwitzen, Kreislauflabilität)
- Appetitstörungen
- Herabgesetzte Konzentrations- und Gedächtnisleistungen
- Angst
- Todeswünsche
- Eventuell Wahn
Typische Gelenke:
- DIP (Heberdenarthrose)
- PIP (Bouchardarthrose)
- Carpometacarpalgelenk I (Rhizarthrose)
- Kniegelenk (Gonarthrose)
- Hüftgelenkt (Coxarthrose) – erst Einschränkung der Innenrotation und Flexion,
später Extension -> Fehlstellung und gebückte Haltung
- Schulter (Omarthrose)
- Wirbelgelenke (Spondylarthrose)
DD:
- Propf-Arthritis (Propf-CP = chronische Polyarthritis)
- Polymyalgia rheumatica
- Malignome
- Vaskuläre Probleme
- Nervenkompression
- Polyneuropathie
Therapie:
- Medikamentöse Schmerztherapie (Paracetamol, schwache Opiate, NSAR, Coxibe,
Metamiol, Trizyklika)
- Intraartikuläre Therapie (Steroide, Hyaluronsäure)
- Muskel- und Bewegungstherapie
- Allgemeinmaßnahmen
- Gelenkerstaz, Arthrodese
Stadien:
- Stadium I: Hautrötung, die bei Entlastung nicht mehr verschwindet, keine offene
Hautverletzung
- Stadium II: Hautdefekt, Freiliegen des Subkutangewebes
- Stadium III: Defekt der Haut und des Subkutangewebes einschließlich
Musk./Sehnen/Faszien, eventuell bis zum Knochen
- Stadium IV: Defekt hat Knochen ergriffen
Chirurgische Behandlung:
- Sensibilität erhalten: Transplantat, Hautlappen, (Muskel-/Hautlmuskellappen)
- Sensibilität fehlt: Muskel-/Hautmuskellappen, sensibler Lappen (Hautlappen)
Fehlermodell:
Der Systemansatz
Menschliche Fehler unvermeidbar – daher die Frage wie und warum hat das
System versagt?
Menschliche Fehler
Insbesondere in der Medizin hat die Sündenbockkultur ihren festen Platz. Passiert ein
Fehler, wird dieser oft als einzige Ursache wahrgenommen.
Fehlerarten:
- Routinefehler (skill-based errors)
o Person weiß was sie kann und tut, es geht trotzdem schief
- regelbasierte Fehler (rule-based errors)
o Person glaubt zu wissen, was sie tut, bemerkt aber nicht, dass die
angewandte Regel der Situation nicht entspricht – zB Vericht auf an sich
Systemische Fehler
Kommunikation
Besonders in heiklen stressigen Situationen;
„strukturierte Kommunikation“ – hinderliche Kommunikationsbarrieren wie
steile Hierarchieformen ausschalten „Briefing und Assertiveness“
Aktives Fehlermanagement
Kranken- und Haftpflichtversicherer sind zunehmends weniger gewillt die
Kosten zu übernehmen, die durch fehlerhafte Systeme enstehen, dies führt
endlich zum Umdenken des Fehlermanagement in der Medizin.
Klassifizierung nach der Ursachenkette bzw. Ursache des Fehlers (WO und
WARUM?)
Fehler durch Mangel an persönlichen Wissen und Fähigkeiten bzw. Routinefehler
(<20% aller Fehler), Prozessfehler >80% (aktive Fehler vs. Latente Fehler)
Systemebenen:
- Mikroebene = praxisintern
o Auf Personenebene: Kommunikationstrainings, Checklisten,
Zeitmanagement, Supervisionen,..
o Auf Teamebene: Teambesprechungen, Fallbesprechungen,
Teamtrainings,..
- Mesoebene = praxisübergreifend
o Qualitätszirkel (AGs von 6-12 Ärzten, die Fälle gemeinsam ausarbeiten
und analysieren), interdisziplinäre Fortbildungen,
- Makroebene = Gesundheitssystem (gesamtes Versorgungssystem,
Gesundheitspolitik)
o Aus- und Weiterbildungssysteme, CIRS,,...