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DR.

JOHANN LOIBNER

MYTHOS ANSTECKUNG
Was von der Ansteckung bleibt
DR. JOHANN LOIBNER

MYTHOS ANSTECKUNG
Was von der Ansteckung bleibt
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Autorbild: Autor

Umschlagbild: Mirjam Flatau Mediendesign

1. Auflage 2014

ISBN 978-3-89539-385-3
Inhalt
7
Vorwort
Kapitell Krankheiten im Kindesalter oder Kinderkrankheiten? 10
10
Auslösende Ursachen
11
Keuchhusten
12
Kinderkrankheiten mit Ausschlägen
Andere Krankheiten im Kindesalter 13
Kapitel 2 Ist die Krankheit ein Wesen? 15
Krankheitsnamen 15
Kapitel 3 Sind Krankheiten eigene Wesen? 17
Es gibt nur zwei Krankheiten 17
Kapitel 4 Ansteckung, nichts geht ohne sie: Warum nur wenige Krankheiten ansteckend sind 19
Was ist ansteckend? 19
Wie geht die Ansteckung vor sich? 22
Nicht jeder wird krank 24
Andere Faktoren oder die Ansteckung 24
Lässt sich die Ansteckung beweisen? 26
Wir haben den Beweis in der Hand - oder? 28
Warum dann Quarantäne? 31
Und was ist mit den Geschlechtskrankheiten? 32
Inkubationszeit 34
Ansteckung und Propaganda 36
Kapitel 5 Das unsichtbare Virus: Wofür das Virus alles herhalten muss 40
40
Die Suche nach dem Virus
42
Viren ausrotten
43
Virusdiagnostik
46
Virus und Bedeutungswandel
48
Virus und Ansteckung
Wie sieht das Virus aus? 51
53
Kapitel 6 Wer stellt die Seuche fest?
53
Krankheiten und Virusdiagnosen
Metamorphose vom Gift zum Lebewesen 53
Gefährliche Lebewesen ••• 54
Diagnose aus dem Labor 55
Worauf wir uns nicht verlassen sollten 56
Große und kleine Feinde 57
Die kleinen Bakterien 57
Bekämpfen wir die Freunde? 58
Diktatur der Lehre 59
60
Kapitel 7 Was ist ansteckend?
61
Lepra ist heilbar
88
Kapitel 8 Salzburger Masern
68
Probefeldzug
68
Schlachtenlärm
69
Manöver
70
Das Ausmaß der Katastrophe
71
Die Epidemie ist ausgebrochen
72
Masern, eine gefährliche Krankheit?
72
Das Gespenst der Ansteckung
73
Die Schuldigen
74
Auf Horchposten
74
Nie wieder Masern
Die Salzburger Resolution: Das Schreiben der 33 Aufrechten 75
Kapitel 9 Was bleibt von der Ansteckung? Abschied vom Mysterium Ansteckung 78
8
Kapitel 10 Vom Kampf der Antikörper gegen feindliche Mikroben 0
8
Kapitel 11 Begraben als Pocken - auferstanden als Ebolafieber 6
90
Bibliografie
Vorwort

Welche Motive hat ein Arzt nach 44 A r b e i t s j a h r e n n o c h eine Jeder Arzt oder jeder Laie hat
Schrift zu verfassen, die ein fest stehendes Dogma der Medizin in schon beobachtet, dass z u m
Frage stellen soll. Beispiel während eines Masern-
Der u n m i t t e l b a r e Anlass ist das Ergebnis einer V o l k s a b s t i m m u n g ausbruches nicht alle Men-
in der Schweiz. Die Impfbetreiber k o n n t e n einen größeren Teil der schen daran erkranken. Warum
Eidgenossen überzeugen, dass f ü r den Fall, dass a n s t e c k e n d e Epi- erkranken aber nur wenige?
demien auftreten, Z w a n g s i m p f u n g e n d u r c h g e f ü h r t werden kön-
nen. Das schärfste A r g u m e n t der Impfbetreiber, die tiefe Angst
vor Ansteckung, hat gezogen.
Kriegsministerien, G e s u n d h e i t s m i n i s t e r i e n , WHO, Sanitätsbe-
hörden, Lehrkanzeln aller Universitäten der Erde, viele Ärzte,
die Lehrbücher, sie alle arbeiten mit der These, dass Krankheiten
durch Ansteckung u n d Übertragung entstehen.
Die Vorstellung, dass K r a n k h e i t e n a n s t e c k e n d oder sogar über-
tragbar seien, ist die herrschende Meinung, die Meinung der Herr-
schenden. Jeder Arzt oder jeder Laie hat schon beobachtet, dass
z u m Beispiel w ä h r e n d eines M a s e r n a u s b r u c h e s nicht alle Men-
schen d a r a n erkranken. W a r u m e r k r a n k e n aber n u r wenige? Wie
lange haben Sie selbst schon d a r ü b e r nachgedacht?
W a r u m ist die These, dass Krankheiten ansteckend seien von der-
artiger Bedeutung, dass die Regierungen u n d die noch größeren
Mächtigen diese Vorstellung wie eine Festung verteidigen? Es ist
doch verwunderlich, dass in Österreich Masern u n d Röteln erst
Ende des 20. J a h r h u n d e r t s meldepflichtig geworden sind, obwohl
sie zu dieser Zeit k a u m noch eine Rolle spielten. Die Masern schei-
nen plötzlich eine derartige Gefahr geworden zu sein, dass sogar
der Verdacht auf M a s e r n zu melden ist. Die M a s e r n f ä l l e sind
im Vergleich zu f r ü h e r e x t r e m selten geworden. Ja, es gibt Kin-

7
Die irreführende Ansteckungs- derärzte, die Masern n u r noch aus d e m Lehrbuch kennen, weil
lehre beruht auf bestimmten Masern so selten sind. Und der Verlauf der Masern in der derzeiti-
Denkfehlern. Sie verwechselt gen gesundheitlichen Gesamtsituation ist selten wirklich schwer,
Ansteckung mit Vergiftung, so dass die Angst vor dieser Krankheit u n b e g r ü n d e t ist.
deutet gehäuftes Auftreten von Da m u s s es offenbar Menschen geben, die d a r a n interessiert sind,
Krankheiten als Ansteckung seltene Krankheiten mit meistens h a r m l o s e m Verlauf zu gefährli-
und folgert, wo Viren und Bak- chen Seuchen zu erklären, die unsere Kinder wie nie zuvor bedro-
terien sind, da wird angesteckt. hen u n d in u n k o n t r o l l i e r b a r e m A u s m a ß über u n s hereinbrechen
können.
Wenn wir Krankheiten als ansteckend bezeichnen, erhöht sich die
Angst davor. Denn das Wort Ansteckung erregt ängstliche Vorstel-
lungen u n d b e u n r u h i g e n d e Gefühle.
Ich m ö c h t e die Leser dieses Büchleins einladen, das P h ä n o m e n
A n s t e c k u n g mit m i r unter die Lupe zu n e h m e n . Es wird sich her-
ausstellen, dass fast alles, was als a n s t e c k e n d gilt, in Wahrheit
nichts mit A n s t e c k u n g zu t u n hat.
Die i r r e f ü h r e n d e A n s t e c k u n g s l e h r e b e r u h t auf b e s t i m m t e n
Denkfehlern. Sie verwechselt Ansteckung mit Vergiftung, deutet
gehäuftes Auftreten von Krankheiten als Ansteckung und folgert,
wo Viren u n d Bakterien sind, da wird angesteckt.
Die I m p f b e t r e i b e r h a b e n größtes Interesse d a r a n , den unwissen-
den Menschen mit dem P h a n t o m Ansteckung Angst einzuflößen.
Neben d e m Bild von umherfliegenden zerstörungswütigen Viren
wollen die I m p f b e t r e i b e r mit dem Begriff A n s t e c k u n g u n s ein-
reden, dass u n s n u r I m p f u n g e n schützen k ö n n e n . Eine der wirk-
samsten Argumente, I m p f u n g e n sogar zwangsweise zu verordnen,
gelingt mit der Drohung vor Ansteckung. Die angebliche Gefahr
durch A n s t e c k u n g ist die w i r k s a m s t e Waffe der Impfpropaganda.
In diesem Buch sind Teile m e i n e s ersten Buches, Impfen, das
Geschäft mit der Unwissenheit eingefügt worden. Sie werden daher
etliche G e d a n k e n wiederholt antreffen. Es geht dabei ebenso um

8
Ansteckung u n d die mysteriösen Viren. Es sind Kapitel von kür- »Die Wahrheit ist in diesen Tagen
zerem Umfang. so verdunkelt, und die Lüge hat
Vielleicht müssen Sie diese Überlegungen noch ein zweites Mal sich so sehr durchgesetzt, dass
lesen u n d d a n n wieder d a r ü b e r n a c h d e n k e n . Allmählich w e r d e n man die Wahrheit nicht finden
sie vom Schreckgespenst der A n s t e c k u n g nicht m e h r viel halten. wird, es sei denn man liebt sie.«
Blaise Pascal
Graz, 2. Januar 2014
Dr. Johann Loibner
Arzt für Allgemeinmedizin

9
1| Krankheiten im Kindesalter
oder Kinderkrankheiten?

»Die Voreingenommenheit bahnt Die Namen der Krankheit sagen etwas über ihre Symptome aus.
den Weg in den Irrtum.« Viel seltener e r f a h r e n wir aus ihren Namen ihre Ursache, w a r u m
Blaise Pascal der Mensch an dieser oder j e n e m Leiden e r k r a n k t ist. Der Mensch
ist vom Krankheitsbild beeindruckt. Die heutige apparative Medi-
zin liefert erstaunliche Details der Krankheit. Wir schauen daher
g e b a n n t auf diese Zeichen u n d die Erscheinung dessen, was da
k r a n k ist.
Was aber ist mit d e m Weg bis zur Krankheit hin? Was war in der
Zeit davor, als der Mensch noch gesund war? Hat es da b e s t i m m t e
Umstände gegeben, die den Organismus belastet haben? Waren da
Lebensbedingungen, u n t e r denen schon der gesunde Menschen-
verstand e r k e n n e n muss, dass das kein Gesunder lange aushal-
ten wird?
Es gibt Krankheiten, die plötzlich, von heute auf morgen anfangen.
Wir n e n n e n sie a k u t e Krankheiten. Sie zeigen sich oft unter hefti-
gen S y m p t o m e n u n d d a u e r n f ü r gewöhnlich nicht lange.

A u s l ö s e n d e Ursachen

Gerade f ü r diese Art der K r a n k h e i t e n lassen sich meistens


b e s t i m m t e auslösende Ursachen e r k e n n e n . Die häufigsten a k u -
ten Krankheiten im täglichen Leben entstehen bei u n s nach Unter-
k ü h l u n g e n . Wir n e n n e n sie deshalb auch Erkältungskrankheiten.
Die U n t e r k ü h l u n g e n ereignen sich auf viele verschiedene Arten.
Das k a n n e i n m a l der Aufenthalt in der Kälte, ein anderes Mal

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eine Durchnässung, oft auch eine vorangegangene Überhitzung Bei den kleineren Kindern dau-
oder Zugluft sein. Für solche Ereignisse finden w i r gelegentlich ern diese Krankheiten meist
auch Schuldige, die sich oder ihre Kinder eben nicht rechtzeitig nur wenige Stunden bis Tage,
gegen U n t e r k ü h l u n g geschützt h a b e n . Diese E r k ä l t u n g s k r a n k - sie bekommen rasch hohes Fie-
heiten zeigen sich d a n n mit Fieber, S c h m e r z e n in verschiede- ber und werden auch sehr bald
nen Regionen, im Hals, in den Ohren, in der Brust, in der Blase, wieder gesund.
Niere und so fort. Bei den kleineren Kindern d a u e r n diese Krank-
heiten meist n u r wenige Stunden bis Tage, sie b e k o m m e n rasch
hohes Fieber u n d werden auch sehr bald wieder gesund. In a n d e -
ren Fällen ü b e r w i n d e n die Kinder die Folgen der U n t e r k ü h l u n -
gen mit Ausscheidungen, die wir Katarrhe (griechisch:
h e r u n t e r r i n n e n ) n e n n e n . Diese A b s o n d e r u n g e n k ö n n e n reich-
lich oder spärlich, wässrig, schleimig, eitrig oder auch blutig sein.
Hier ist es dem O r g a n i s m u s nicht gelungen, mit d e m Fieber allein
die gestörte Gesundheit wieder herzustellen. Für gewöhnlich dau-
ern diese katarrhalischen E r k r a n k u n g e n länger als jene, die mit
hohem Fieber einhergehen.

Keuchhusten

Eine besondere Form einer sich h i n z i e h e n d e n k a t a r r h a l i s c h e n


Erkrankung ist der Keuchhusten. Dieser tritt regelmäßig d a n n auf,
wenn es nach einer w ä r m e r e n Wetterphase zu einem deutlichen
Temperatursturz k o m m t . Daher begegnen wir d e m K e u c h h u s t e n
auch in den S o m m e r m o n a t e n . Da verläuft der Keuchhusten meis-
tens auch leichter u n d kürzer als in den W i n t e r m o n a t e n . In der
kalten Jahreszeit ereignen sich weitere U n t e r k ü h l u n g e n u n d der
Keuchhusten k a n n d a n n wesentlich schwerer verlaufen. Dieser
Katarrh zeichnetsich durch spärliche u n d sehr zähe A b s o n d e r u n -
gen in der Luftröhre und in den großen Bronchien aus. Die Abson-

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d e r u n g e n sind schwer löslich. Um die zähen Schleimablagerungen
zu lösen, sind die Hustenanfälle oft mit Verkrampfungen des Ober-
körpers verbunden. Mit sanften Wasseranwendungen und passen-
den h o m ö o p a t h i s c h e n Mitteln lässt sich dieses Leiden rasch mil-
dern u n d verkürzen. Weil ein ü b e r r a s c h e n d e r Kälteeinbruch auf
alle Menschen einwirkt, k o m m t es zu g e h ä u f t e m Auftreten von
Keuchhusten in größeren Familien oder in Kindergruppen. Wenn
d a n n m e h r e r e Personen hintereinander zu husten beginnen, neigt
m a n dazu von einer A n s t e c k u n g zu sprechen. Der Grund d a f ü r
ist nicht eine gegenseitige Ansteckung, sondern die allen gemein-
s a m e U n t e r k ü h l u n g d u r c h den empfindlichen Wettersturz.

Kinderkrankheiten mit Ausschlägen

Zu b e s t i m m t e n Zeiten erscheinen bei Kindern und Jugendlichen


fieberhafte u n d k a t a r r h a l i s c h e E r k r a n k u n g e n , die mit Haut-
auschlägen v e r b u n d e n sind. Sie werden auch e x a n t h e m a t i s c h e
(exanthein griechisch a u f b l ü h e n ) K i n d e r k r a n k h e i t e n genannt. So
wie der O r g a n i s m u s im Kindesalter mit h o h e m Fieber, heftigen
Ausscheidungen, intensiven G e m ü t s v e r s t i m m u n g e n reagiert, so
erzeugt das I m m u n s y s t e m in diesem Alter auch Hautauschläge.
Im fortschreitendem Lebensalter verliert der Mensch diese Art der
I m m u n r e a k t i o n . Der aufgebrauchte O r g a n i s m u s z. B. bei fortge-
schrittenen Krebsleiden k a n n kein Fieber m e h r erzeugen. Die typi-
schen Ausschläge werden von m a n c h e n Ärzten auf bestimmte Vit-
a m i n m ä n g e l z u r ü c k g e f ü h r t . Andere sprechen von allergischen
E n t z ü n d u n g e n der Blutgefäße u n b e k a n n t e r Ursache. Bei den Kin-
d e r k r a n k h e i t e n Scharlach, Masern, Röteln, Ringelröteln, Dreita-
gesfieber u n d Schafblattern (Windpocken) treten die Ausschläge
meist n u r e i n m a l auf. Dieses F a k t u m f ü h r t e zur These, dass eine

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einmal durchgemachte Krankheit ein Leben lang vor einer wei-
teren E r k r a n k u n g schütze. Viel eher ist a n z u n e h m e n , dass n u r
das kindliche I m m u n s y s t e m diese Hautrektionen erzeugt. Später
laufen diese fieberhaften u n d katarrhalischen K r a n k h e i t e n o h n e
diese E x a n t h e m e ab. Scharlach k a n n nicht selten o h n e Ausschlag
verlaufen. Das gilt auch f ü r a n d e r e klassische K i n d e r k r a n k h e i -
ten. Diese e x a n t h e m a t i s c h e n Krankheiten sind d a h e r ebenso Fol-
gen von Unterkühlungen wie a n d e r e auch. Sie sind ebenso Erkäl-
t u n g s k r a n k h e i t e n wie andere, die o h n e Hautauschläge verlaufen.

Andere Krankheiten im Kindesalter

Eine andere Krankheit, die vorwiegend im Kindes- u n d Jugend- In den folgenden Tagen darauf
alter auftritt, ist die Parotitis epidemica, der Mumps. Es h a n d e l t waren einige j u n g e Männer
sich um eine Pansialoadenitis ( E n t z ü n d u n g aller Speicheldrüsen). an Mumps erkrankt. Pikan-
Wie eben auch bei anderen E r k r a n k u n g e n im Kindesalter reagiert terweise war mehr als die
der O r g a n i s m u s sehr heftig u n d zieht buchstäblich alle Regis- Hälfte von ihnen gegen Mumps
ter, in diesem Falle sind alle Speicheldrüsen in A u f r u h r . Wenn geimpft.
nicht m e h r ganz j u n g e Menschen opulente fettreiche Speisen im
U n m a ß e verzehren, k o m m t es nicht selten zu einer Bauchspeichel-
d r ü s e n e n t z ü n d u n g . Auslösende Ursachen f ü r E n t z ü n d u n g e n der
Speicheldrüsen sind da fettreiche Speisen, insbesondere Schwei-
nefleisch. So ist das zuletzt vor wenigen J a h r e n in Kärnten, Pater-
nion, geschehen. Bei einer »Osterparty« gab es da viel fettreiche
Speisen, auch Alkohol u n d Schlafmangel. In den folgenden Tagen
darauf waren einige j u n g e M ä n n e r an M u m p s e r k r a n k t . Pikanter-
weise war m e h r als die Hälfte von i h n e n gegen M u m p s geimpft.

Wir sehen, dass der Mensch dazu neigt, sich mit simplen u n d
irrationalen Erklärungen über die Entstehung von K r a n k h e i t e n

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zufrieden zu geben. Deshalb glaubt er lieber an Ansteckung u n d
Viren.
Fast immer sprechen in den Bei Säuglingen u n d K l e i n k i n d e r n sind D u r c h f a l l e r k r a n k u n -
letzten Jahren die Behör- gen von unspezifischen Hautausschlägen begleitet. Hier sind die
den von »hoch ansteckenden« a k t u e l l e n Ursachen fast i m m e r verdorbene oder v e r u n r e i n i g t e
Noroviren. Statt die verdorbe- N a h r u n g s m i t t e l . Wenn in großen Schulküchen, Internaten und
nen Nahrungsmittel zu entsor- Ferienlagern viele Kinder an Brechdurchfall erkranken, wird in
gen, wird dann eine spektaku- den Medien praktisch nie von verdorbenen u n d verunreinigten
läre Desinfektion des gesamten Speisen berichtet. Fast i m m e r sprechen in den letzten Jahren die
Schulgebäudes vorgenommen. Behörden von »hoch ansteckenden« Noroviren. Statt die verdorbe-
nen N a h r u n g s m i t t e l zu entsorgen, wird d a n n eine spektakuläre
Desinfektion des gesamten Schulgebäudes v o r g e n o m m e n .
Der abergläubische u n d b e q u e m e Mensch liebt solche Schlussfol-
gerungen. Dazu k o m m t noch, dass n i e m a n d gerne an einer Mas-
senvergiftung schuld ist. Imaginäre Viren, die alle anstecken, sind
da beliebter.

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2 | Ist die Krankheit ein Wesen?

Jedes Lebewesen ist so geplant, dass es eine optimale Lebensdauer Krankheiten sind also nichts
bei guter Gesundheit erreicht. Die verschiedenen Organsysteme, anderes als Reaktionen auf
wie Atmung, Verdauung, Bewegungsorgane, Fortpflanzungsein- Schädigungen aus der Umge-
richtungen, die Hormone, das Nervensystem, der Stoffwechsel, bung.
der Wärmehaushalt, der Energieumsatz, sie alle dienen der Erhal-
t u n g des Lebens. Sind die Bedingungen, die es z u m Leben braucht
in ausreichendem Umfang gegeben, so bleibt der O r g a n i s m u s bei
Gesundheit u n d k a n n seine Aufgaben erfüllen.
Wirken störende Einflüsse auf den Organismus ein, bestehen Man-
gel an E r n ä h r u n g , Kleidung, Sauberkeit u n d so fort, reagieren ver-
schiedene Bereiche des O r g a n i s m u s mit Veränderungen, die w i r
Krankheit n e n n e n .
Fieber, Schüttelfrost, Ausscheidungen, Schwellungen, Schmerzen,
herabgesetzter Kreislauf, Vergrößerungen von Drüsen, Verände-
r u n g der S t i m m u n g etc., dies alles sind A n t w o r t e n des Körpers
auf eine Schädigung von a u ß e n . Zugleich versucht der Organis-
mus über diese Reaktionen das gestörte Gleichgewicht wieder her-
zustellen. So verlangt ein verletztes Glied nach Schonung, um es
ruhig zu stellen. So erzeugt der Körper nach U n t e r k ü h l u n g h o h e s
Fieber, um energiereiche Reparaturprozesse d u r c h z u f ü h r e n .
Krankheiten sind also nichts anderes als Reaktionen auf Schädi-
gungen aus der Umgebung.

Krankheitsnamen

In der Geschichte der Menschen w u r d e n diese Reaktionen ver-


schieden verstanden.

15
Es ist nicht wegzuleugnen, dass In m y t h o l o g i s c h e r Zeit glaubten die Menschen, ein geistiges
Krankheitsnamen viele Men- Wesen, ein Dämon habe von einem Menschen Besitz ergriffen und
schen zu unbegründeten Ängs- dieser verändere den Menschen auf seine typische Weise.
ten und Handeln bewegen. Später b e g a n n m a n die Krankheit nach den Krankheitszeichen,
den S y m p t o m e n zu b e n e n n e n . Eine Vergiftung mit Mutterkorn
r u f t heftiges Brennen in den Fingern u n d Zehen hervor. Diesem
Leiden w u r d e der Name ignis sacer, heiliges Feuer gegeben.
Eine besondere E n t z ü n d u n g im Rachen u n d Kehlkopf unterschei-
det sich von a n d e r e n H a l s e n t z ü n d u n g e n d a d u r c h , dass auf der
S c h l e i m h a u t des Rachens eine b r a u n e Schicht erscheint. Deswe-
gen erhielt diese K r a n k h e i t den Namen Rachenbräune. Andere
n a n n t e n dasselbe Leiden Diphtherie, weil diese b r a u n e Schicht an
eine Lederrolle, griechisch e r i n n e r t . Der schwer lösliche
Belag im Rachen u n d Kehlkopf b e h i n d e r t die freie Atmung, es
k o m m t zu einem charakteristischen Atemgeräusch, das mit dem
Namen K r u p p , (schottisch croup, heiser) b e n a n n t w u r d e . Mit die-
sen zwei N a m e n werden die Symptome, das Aussehen u n d die
a k u s t i s c h e n Zeichen beschrieben.
Später hat m a n K r a n k h e i t e n nach Ärzten b e n a n n t , welche die
K r a n k h e i t e n beschrieben haben, wie z.B. die Tuberkulose nach
Robert Koch d a n n Morbus Koch hieß.
Aus diesen Namen geht nicht hervor, w o d u r c h die Krankheit aus-
gelöst w u r d e . Erst viel später erhielten einige Krankheiten Namen,
die auf i h r e Ursachen z u r ü c k z u f ü h r e n sind. Eigenartigerweise
werden die K r a n k h e i t s n a m e n wie Avitaminose, Erkältungskrank-
heit, N a h r u n g s m i t t e l v e r g i f t u n g weniger verwendet. Dafür sind
weiterhin die Namen Skorbut
statt Vitamin-C-Mangel, die große Zahl der Erkältungskrankhei-
ten, wie Scharlach, Diphtherie, Keuchhusten, Masern etc. viel häu-
figer in Verwendung.

16
3 | Sind Krankheiten eigene Wesen?

Offenbar neigt auch der aufgeklärte Mensch in den K r a n k h e i t e n Masern sind für die allermeis-
doch etwas Geheimnisvolles zu a h n e n . Es scheint wie ein Relikt ten Kinder und Jugendlichen
aus grauer Vorzeit, die Krankheiten als personifizierte Wesen geis- in Mitteleuropa leichte Erkran-
tiger Art zu sehen. In den vorigen J a h r h u n d e r t e n w u r d e n ver- kungen.
schiedene Länder, Metalle, Tiere und Pflanzen entdeckt, erforscht
u n d beschrieben So geschah dies auch mit den K r a n k h e i t e n .
Die Krankheitsbilder w u r d e n in den L e h r b ü c h e r n z u s a m m e n -
gefasst u n d w u r d e n so zu eigenen Wesenheiten. Obwohl diese
rein künstliche, willkürlich gefasste P r o d u k t e sind, haftet i h n e n
etwas Unheimliches an. Die Namen der verschiedenen Krank-
heiten erwecken in Menschen verschieden starke, u n a n g e n e h m e
Gefühle. Je nachdem, was der Betroffene über die Krankheit ver-
n o m m e n hat, k a n n ihn b e u n r u h i g e n , ängstigen oder sogar in
Panik versetzen. Es ist nicht wegzuleugnen, dass K r a n k h e i t s n a -
men viele Menschen zu u n b e g r ü n d e t e n Ängsten u n d H a n d e l n
bewegen.

Es gibt nur zwei Krankheiten

Für Ärzte, die auf eine lange E r f a h r u n g zurückblicken, ist die


Frage, um welche Krankheit es geht, nicht i m m e r am wichtigsten.
Da gibt es nämlich noch andere Dinge zu beurteilen, ob die Krank-
heit leicht, schwer, h a r m l o s oder lebensgefährlich ist. Masern sind
f ü r die allermeisten Kinder u n d Jugendlichen in Mitteleuropa
leichte E r k r a n k u n g e n . Die allgemein ausreichende E r n ä h r u n g s -
situation, die heutigen sauberen W o h n u n g e n mit Zentralheizung,
ausgestattet mit Badezimmer u n d Fließwasser u n d elektrischem

17
Die Impfbetreiber verbreiten Strom, die ärztliche Versorgung u n d die Möglichkeit der Kranken-
immer wieder Bilder und Zah- pflege sind d a f ü r verantwortlich, dass Masern so günstig verlau-
len von Kranken aus den Zei- fen. Wir k ö n n e n u n s die Lebensbedingungen zur Zeit der Kriege
ten der Armut und der armen u n d der Nachkriegszeit gar nicht m e h r vorstellen.
Länder. Damit machen sie aus Wenn an U n t e r e r n ä h r u n g leidende Kinder, die im Schmutz und
Krankheiten, die bei uns harm- Elend leben, an Masern e r k r a n k e n , d a n n wird ein Masernaus-
los verlaufen, sehr gefährliche b r u c h ganz anders verlaufen. Dann müssten wir mit Recht sagen,
und hoch ansteckende Krank- Masern sind sehr gefährlich.
heiten. Es geht als viel m e h r um die Frage: Wer ist der Kranke? In welcher
gesundheitlichen Verfassung ist er sonst? Wie sind dessen Lebens-
b e d i n g u n g e n ? Nicht, wie die Krankheit heißt, sondern wer ist der
Kranke u n d wie ist sein Umfeld, ist d a n n die entscheidende Frage.
D a n n k ö n n e n w i r sagen, es gibt n u r leichte u n d schwere Masern.
Und das gilt ebenso f ü r die meisten a k u t e n Kinderkrankheiten.
Der Name einer Krankheit, wie Diphtherie oder Polio k a n n u n s
d a n n nicht m e h r so b e e i n d r u c k e n . Die I m p f b e t r e i b e r verbreiten
i m m e r wieder Bilder u n d Zahlen von Kranken aus den Zeiten der
A r m u t u n d der a r m e n Länder. Damit machen sie aus Krankheiten,
die bei u n s h a r m l o s verlaufen, sehr gefährliche u n d hoch anste-
ckende Krankheiten.

18
4 Ansteckung, nichts geht ohne sie
Warum nur wenige Krankheiten
ansteckend sind

Zu einer b e s t i m m t e n Zeit im Jahr, w e n n die Früchte reif gewor- Wir erkennen die Wahrheit nicht
den sind, beginnen sie vom Baum zu fallen. Es fällt eine Frucht nur aufgrund der Vernunft, son-
nach der anderen herab. Das scheint j e d e r m a n n ganz natürlich dern auch durch unser Herz.
und niemand wird davon sprechen, dass die Früchte vom B a u m e Blaise Pascal
fallen, weil sie von einer Krankheit n a m e n s Herunterfallen ange-
steckt w u r d e n .
Wenn gegen Ende des Winters gehäuft Masern a u f t r e t e n u n d ein
Kind nach dem anderen d a r a n e r k r a n k t , d a n n heißt es, sie w u r -
den mit Masern angesteckt.
Wenn auf einer Reise mit einem Schiff eine Reihe von Menschen
seekrank wird u n d einer nach dem a n d e r e n an der Reling steht,
um sich zu übergeben, ist das jetzt natürlich oder w u r d e n sie ange-
steckt?

Was ist ansteckend?

Ganz sicher können Menschen von S t i m m u n g e n angesteckt wer-


den. Wenn die österreichische F u ß b a l l n a t i o n a l m a n n s c h a f t alle
30 bis 40 Jahre bei einer Weltmeisterschaft ganz v o r n e dabei ist,
drängen sich sogar Menschen um den Fernseher, die sich in der
übrigen Zeit von den Siegen u n d Niederlagen des österreichischen
Fußballs nicht erhitzen lassen. Doch d a n n springt die Begeiste-
rung auf viele Menschen über, es hat sie das Fußballfieber gepackt.

19
Je nach Abschneiden u n s e r e r Sportler gibt es d a n n entweder eine
k u r z e H o c h s t i m m u n g oder ein kurzes Stimmungstief.
Erfahrene Pädagogen sorgen dafür, dass Kinder, welche den Unter-
richt stören, abgesondert oder gar ausgeschlossen werden, damit
sie die a n d e r e n Schüler nicht mit störendem Verhalten anstecken.
W a c h s a m e Diktatoren sind sehr darauf bedacht, erste Anzeichen
von Widerstand im Keim zu ersticken, d a m i t ein größerer Auf-
r u h r v e r h i n d e r t wird. Wenn es u n t e r wenigen Untertanen eine
S t i m m u n g gegen den Herrscher gibt, m u s s er fürchten, dass eine
solche S t i m m u n g auch auf a n d e r e Menschen übergreifen kann.
Seelische Zustände, S t i m m u n g e n sind ansteckend. Können nun
aber körperliche Krankheiten ansteckend sein? Bis vor der mikro-
biologischen Ära des 19. J a h r h u n d e r t s waren Bakterien u n d Viren
als K r a n k h e i t s u r s a c h e n u n b e k a n n t . Dennoch war in der d a m a -
ligen Zeit von ansteckenden Krankheiten die Rede. Welche Vor-
stellung h a t t e n die M e n s c h e n von der A n s t e c k u n g ? Ausbrüche
von Pest, Pocken u n d Schwindsucht waren bei Menschen, die in
den Städten auf engem Raum z u s a m m e n l e b t e n , viel häufiger als
bei M e n s c h e n mit geräumigen Wohnverhältnissen. Es gab Pfle-
gepersonen, die P o c k e n k r a n k e pflegten, selbst aber d a r a n nicht
e r k r a n k t e n . Andere w i e d e r u m w u r d e n schon nach kurzer Zeit
k r a n k , w e n n sie sich in der Nähe von an Pocken erkrankten Men-
schen aufgehalten hatten. Aber auch Menschen, die allein lebten,
e r k r a n k t e n an Pocken. Schwindsucht ist auch bei Menschen vor-
g e k o m m e n , die in der Einsamkeit lebten u n d nicht mit schwind-
süchtigen K r a n k e n in engem Kontakt lebten.

So wie sich eine schlechte S t i m m u n g von Mensch zu Mensch aus-


breiten k a n n , so glaubten die Menschen, können auch körperli-
che K r a n k h e i t e n auf Menschen der Umgebung übergreifen. Doch
was w u s s t e n die Menschen von Krankheiten überhaupt, was hat-

20
ten sie f ü r ein Wissen u n d was w a r e n ihre Vorstellungen von der
Entstehung von Krankheiten?
In der kalten Jahreszeit, Ende J ä n n e r bis Mitte Feber, h a b e n wir Bis 2009 sprachen die Ärzte von
die meisten Grippefälle im Jahr. Wenn u n s d a n n die Medien d a r ü - einer Sommergrippe, wenn
ber informieren, dass die Grippewelle voll ausgebrochen ist, ganze wir eben im Sommer an einer
Schulen gesperrt sind, u n d die Verliebten sich wegen der Anste- Grippe erkrankten. Diesmal
ckungsgefahr n u r heimlich küssen, d a n n werden einige Menschen hieß die Grippe zuerst Mexiko-
ihre Erkältung s c h l i m m e r als sonst e m p f i n d e n . grippe. Nachdem sie in die USA
Ende April 2009, vor Beginn der h e i ß e n Jahreszeit, sind in Mexico und nach Europa entkommen
City, einer Stadt mit 24 Millionen E i n w o h n e r n , im Laufe eini- war, wurde aus ihr die Schwei-
ger Wochen m e h r e r e h u n d e r t Menschen an einer S o m m e r g r i p p e negrippe.
erkrankt. Etliche Menschen sind d a r a n auch gestorben. Trotz des
starken internationalen Flugverkehrs ist es bei u n s nicht z u m Aus-
bruch von Grippeepidemien gekommen. Einige Menschen, die von
ihrer Natur her vor Krankheiten besonders Angst h a b e n , w a r e n
durch die ständigen Berichte verängstigt. Die w a r m e Jahreszeit
ließ eine dramatische Ausbreitung der Grippe einfach nicht zu.
Auch w e n n die WHO ihre W a r n s t u f e n ganz nach oben s c h r a u b t e
und wenn nach den A l a r m p l ä n e n der Beamten des Gesundheits-
m i n i s t e r i u m s m e h r als t a u s e n d Spitalsbetten bereit s t a n d e n ,
gab es nicht m e h r Grippefälle als im Vergleich z u m langjährigen
Durchschnitt.
Bis 2009 sprachen die Ärzte von einer Sommergrippe, w e n n w i r
eben im Sommer an einer Grippe e r k r a n k t e n . Diesmal h i e ß die
Grippe zuerst Mexikogrippe. Nachdem sie in die USA u n d nach
Europa e n t k o m m e n war, w u r d e aus ihr die Schweinegrippe, viel-
leicht weil wir eben Schwein (österreichischer Begriff f ü r Glück)
gehabt haben: Die Grippe verlief n ä m l i c h wie jede Grippe im
Sommer fast i m m e r harmlos. Möglicherweise mit Rücksicht auf
die Schweinewirtschaft w u r d e aus der Schweinegrippe die Neue
Grippe.

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Diese Tests können sich Wir m ü s s e n also z u r K e n n t n i s n e h m e n , dass die A n s t e c k u n g
zunächst nur die reicheren Län- d u r c h die Mexiko-Schweine-Neue Grippe zu keinem merkbaren
der leisten. Die a n s t e c k e n d e Anstieg der Grippefälle f ü h r t e . Angesteckt w u r d e n von ihr die
Grippe grassierte daher vorläu- Medien in ihren Schlagzeilen u n d die f ü r die Ansteckung zustän-
fig nur bei uns. digen Behörden mit ihren M a ß n a h m e n . Einem Amtsarzt in einer
Stadt in Kärnten hat die A n s t e c k u n g besonders arg mitgespielt.
Er m u s s t e einen Kindergarten sperren lassen, weil die Pädagogin
eine F r e u n d i n besucht hatte, die laut einem positiven Virustest
die Neue Grippe von Mallorca mitgebracht hatte. Bis in die Nacht
w u r d e an e i n e m Prophylaxe-Plan gearbeitet. 1 Das Ergebnis dieser
mühevollen nächtlichen Sondersitzung lautete: Tamiflu verteilen.
Angesteckt w u r d e n von dieser Grippe auch die Labors der Virus-
diagnostik. Die Bediensteten der Viruslabors mussten mit Hoch-
druck arbeiten. Diese Tests können sich zunächst n u r die reicheren
Länder leisten. Die ansteckende Grippe grassierte daher vorläu-
fig n u r bei uns.

Wie geht die A n s t e c k u n g vor sich?

Unter Infektion wird heute allgemein das Eindringen von Bakte-


rien u n d Viren verstanden.
Als Kontamination (Befleckung) wird in diesem Z u s a m m e n h a n g
das Verunreinigen des Körpers mit infektiösem Material bezeich-
net. K o n t a m i n a t i o n bedeutet nicht, dass deswegen schon eine
Krankheit ausbricht.
I n f e k t i o n s k r a n k h e i t e n gelten als a n s t e c k e n d . Ansteckung und
Infektion ist aber nicht dasselbe. Heute werden beide Begriffe
meist v e r m i s c h t u n d d u r c h e i n a n d e r gebracht. Ein Abszess an

1 http://kaernten.orf.at/stories/374123/

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der Zahnwurzel wird als Infektion bezeichnet, w i r d aber nicht Infektionskrankheiten gelten
als ansteckend angesehen. Es ist bald so weit, dass der Nachweis als ansteckend. Ansteckung
von Mikroben gleichzeitig Infektionskrankheit u n d A n s t e c k u n g und Infektion ist aber nicht
bedeutet. Mit dem Begriff Ansteckung versuchen wir zu erklären, dasselbe. Heute werden beide
w a r u m ein u n d dieselbe Krankheit auch bei a n d e r n M e n s c h e n Begriffe meist vermischt und
auftritt. Hierher gehört auch noch die Vorstellung, dass Krank- durcheinander gebracht.
heiten übertragen werden können.
Immer wieder wird den Medizinstudenten die bekannte Geschichte
von den vernichtenden P o c k e n a u s b r ü c h e n in den Indianerdör-
fern z u m Beweis dafür, dass Pocken ü b e r t r a g b a r sind, vorgetra-
gen. Die schlauen europäischen Eroberer sollen d e m n a c h Tücher
mit Pockenflüssigkeit versehen und d a n n heimlich in die Zelte der
Indianer gelegt haben. Nachdem die u n w i s s e n d e n Indianer diese
Tücher ausgebreitet hatten, seien ganze Dörfer d u r c h die Pocken
ausgerottet worden. Könnte diese Geschichte nicht dazu dienen,
um die Wahrheit zu verschleiern, dass mordlustige Soldaten ganze
Dörfer mit ihren Gewehren u m g e b r a c h t h a b e n ? Und w ä r e diese
Geschichte auch wahr, so m ü s s t e n wir doch etwas n a c h d e n k e n
statt über die gelungene Ansteckung z u j u b e l n . Welche Menschen
haben an solchen Geschichten Freude u n d was f ü r Menschen m ü s -
sen das gewesen sein, die unschuldige, u n w i s s e n d e u n d wehrlose
Frauen und Kinder auf diese Weise u m g e b r a c h t h a b e n ?
Die gängige Vorstellung über a n s t e c k e n d e K r a n k h e i t e n m ö c h t e
ich an folgendem Beispiel zeigen: Leonie besucht den Kindergar-
ten und hat seit einigen Tagen Husten. Sie spielt mit Marcel u n d er
beginnt am nächsten Tag auch zu husten. Und schon wissen wir,
woher Marcel den Husten hat. Es ist ganz einfach. Leonie hat aus-
gehustet. Die Tröpfchen sind über die Luft in die Nase oder den
Mund von Marcel gelangt. In der ausgehusteten Luft w a r e n Bak-
terien oder Viren. Diese sind in die Bronchien h i n u n t e r g e w a n -
dert u n d schädigen die Bronchien von Marcel. Mit dieser Erklä-

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r u n g k ö n n t e n wir u n s zufrieden geben, w e n n es wirklich so wäre.
Aber dagegen sprechen einige Dinge.

Nicht jeder wird krank

Sicher ist einmal, dass nicht Neben Marcel gibt es in der K i n d e r g a r t e n g r u p p e noch Nicole,
jede Ansteckung krank macht. Denise, Janine, Jean, Luc u.s.f. Alle a n d e r n haben auch mit Leo-
nie gespielt, w u r d e n auch angehustet, in den Tröpfchen der Luft
w a r e n auch Bakterien oder Viren. Alle a n d e r n husten aber nicht.
Dass die übrigen Kinder nicht Husten b e k o m m e n , wird gerne so
erklärt: Diese Kinder h a b e n eben ein stärkeres I m m u n s y s t e m ,
das mit den Mikroben von Leonie besser fertig wird. Können wir
u n s mit dieser Erklärung zufrieden geben? Sicher ist einmal, dass
nicht jede Ansteckung k r a n k macht. Was wäre, w e n n Leonie nicht
gehustet hätte? Hätte Marcel d a n n sicher keinen Husten bekom-
m e n ? Wissen wir das ganz sicher?
Es stellt sich heraus, dass der Husten von Marcel schon nach weni-
gen Tagen a u f g e h ö r t hat, w ä h r e n d Leonie noch i m m e r hustet.
Offenbar hat Leonie einen schwereren Husten als Marcel. Aber
w a r u m ist der Husten von Leonie so schwer? Und w a r u m , fragen
wir weiter, hat sie ein schwächeres I m m u n s y s t e m ?

Andere Faktoren oder die A n s t e c k u n g

W a r u m ist Leonie anfällig und dauert ihr Husten viel länger als bei
Marcel? Sollten wir unsere Untersuchung nicht auf die Umgebung,
das Umfeld, die Lebensbedingungen von Leonie richten? Wie ist es
möglich, dass die meisten Kinder gar nicht husten, ein Kind n u r
k u r z e Zeit hustet, sie aber schon länger nicht gesund ist u n d noch

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i m m e r k r a n k ist. Bei den a n d e r n Kindern gab es ja auch Bakte-
rien, die in der Luft übertragen werden. Gibt es vielleicht a n d e r e
Faktoren, die Leonies I m m u n s y s t e m schwächen? Ist es nicht viel
wahrscheinlicher, dass in Wirklichkeit andere Faktoren die eigent-
liche Ursache von Leonies Husten sind?
Die Vorstellung, es fliegen da ständig M i k r o b e n h e r u m , die bei
Gesunden halt nichts ausrichten k ö n n e n , erscheint doch etwas
oberflächlich. Es m u s s offensichtlich noch gewichtigere Ursachen
f ü r den Husten von Leonie geben.
Die im 19. J a h r h u n d e r t noch weit verbreitete Lungentuberkulose
ist mit dem z u n e h m e n d e n Wohlstand i m m e r seltener geworden.
Die Lebensbedingungen (ausreichend zu essen, w a r m e Kleidung,
Sauberkeit, m e n s c h e n w ü r d i g e s W o h n e n etc.) sind d a n k des tech-
nischen und sozialen Fortschritts ständig besser geworden. Die
Tuberkulose w u r d e wegen der elenden sozialen Verhältnisse der
Menschen von d a m a l s Proletenkrankheit g e n a n n t . W e n n h e u t e
bei u n s vereinzelt Menschen an Tuberkulose e r k r a n k e n , w ä r e es
die Aufgabe der Ärzte, genau die L e b e n s u m s t ä n d e u n d Lebensge-
wohnheiten der betroffenen Personen zu erfragen, um die G r ü n d e
f ü r diesen Ausbruch zu finden. Die U n t e r s u c h u n g des Falles an
Tuberkulose verläuft einseitig in eine ganz a n d e r e Richtung. Es
werden völlig veraltete, praktisch nichts aussagende Hauttests
d u r c h g e f ü h r t u n d L u n g e n r ö n t g e n von Personen, die mit d e m
Erkrankten z u s a m m e n l e b e n , verlangt. Wäre es nicht ehrlicher
u n d konsequenter, gleich auf deren L e b e n s b e d i n g u n g e n einzu-
gehen, als sich mit einem nichtssagenden Hauttest, Einweisung
ins Spital und Chemotherapie zu begnügen?
Wir kehren noch e i n m a l zu Leonies Husten zurück. Eine sorgfäl-
tige Untersuchung von Leonie ist notwendig. Dazu gehören auch
die Fragen nach E r n ä h r u n g , Kleidung, Wohnverhältnis, Bewe-
gung, Aufenthalt an der frischen Luft, Badegewohnheiten, ausrei-

25
chend Schlaf und vor allem die Frage nach dem seelischen Umfeld,
der Familie. Es wird u n s gelingen, Faktoren, die ihrer Gesundheit
schaden, zu finden u n d diese auszuschalten. Dann wird auch sie
zu den a n d e r n Kindern gehören können, die trotz h e r u m s c h w i r -
render Mikroben keinen längeren Husten b e k o m m e n .

Lässt sich d i e A n s t e c k u n g b e w e i s e n ?

Wenn in einer kinderreichen Familie Masern auftreten, e r k r a n k t


einer nach d e m anderen. Aus diesem Grund wird vermutet, dass
einer den a n d e r e n angesteckt hat. Aber ist das nicht eine bloße
V e r m u t u n g ? Haben wir einen Beweis d a f ü r ? Tatsache ist nur, dass
einer nach dem a n d e r e n k r a n k wird. Wie k o m m e n wir zu dieser
Erklärung?
Lange, bevor w i r von Bakterien u n d Viren etwas wussten, w u r d e
auch von A n s t e c k u n g gesprochen. Was war aber mit Ansteckung
gemeint? Für Krankheiten, die d u r c h Verletzung oder Vergiftung
verursacht sind, brauchen wir keine Erklärung zu suchen. Aber f ü r
viele a n d e r e Krankheiten fehlen u n s klare u n d einsichtige Erklä-
r u n g e n . Je nach Kultur u n d Stand der Wissenschaft haben wir es
mit verschiedenen Vorstellungen zu t u n .
Das Wort Ansteckung soll z u m Ausdruck bringen, dass ein Mensch
von einer k r a n k m a c h e n d e n Sache, einer k r a n k m a c h e n d e n Kraft
angesteckt w u r d e , die jetzt in der k r a n k e n Person die Symptome
v e r u r s a c h t . Vielfach w u r d e statt A n s t e c k u n g auch der Begriff
Befleckung v e r w e n d e t . Mit A n s t e c k u n g verbindet der Mensch
nicht n u r materielle Verunreinigung, sondern auch geistig-seeli-
sche Vorgänge. Die Krankheiten selbst w u r d e n und werden auch
heute noch als geistige Wesen aufgefasst und e m p f u n d e n . Dafür ist
die vorwiegend aus mythologischen Quellen verwobene Tollwut

26
ein klassisches Beispiel. Allein der G e d a n k e an Tollwut v e r m a g Das ansteckende Agens war bis
schauerliche Vorstellungen auszulösen. Für diese Krankheit gibt zur modernen Zeit herauf ein
es heute noch kein eindeutiges pathologisch a n a t o m i s c h e s Subs- imaginäres Ding. Es war nicht
trat, keine verlässliche serologische Diagnostik, ganz zu schwei- nachzuweisen, dennoch galt die
gen von klaren klinischen S y m p t o m e n . Ansteckung als eine der wich-
Wie schon im Kapitel über das Virus a n g e f ü h r t , zitiere ich n o c h tigsten Krankheitsursachen.
einmal den Ortsvorsteher eines obersteirischen Ortes: In der Orts-
chronik von Traboch aus dem J a h r e 1870 steht zu lesen: »Der Orts-
vorsteher empfiehlt alle Kranken, besonders die Kinder, welche mit
ansteckenden Viren behaftet sind, in separaten Zimmern unterzubrin-
gen.« Zu dieser Zeit war das Wissen über Bakterien noch nicht ver-
breitet, auf keinem Fall das Wissen über Viren im heutigen Sinne.
Das ansteckende Agens war bis zur m o d e r n e n Zeit herauf ein ima-
ginäres Ding. Es war nicht nachzuweisen, d e n n o c h galt die Anste-
ckung als eine der wichtigsten K r a n k h e i t s u r s a c h e n .

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VIRUS KAM MIT MUSIKKAPELLE
Polizei hebt illegale Virusschlepperbande aus
Salzburg: Offenbar wurde das Masern-Virus, das in Salzburg für eine
Ansteckung sorgte, durch eine Musikkapelle eingeschleppt, die an
der Waldorfschule auftrat, ergaben die polizeilichen Ermittlungen.
Die Polizei hat also endgültig ihren fixen Bestandteil in der Viruser-
mittlung eingenommen. Wir können uns ab jetzt die ganzen Virus-
bestimmungen in den sauteuren Speziallabors sparen: Ein Anruf bei
der Salzburger Polizei scheint zu genügen. Und bereits nach kurzer
Zeit werden auch prompt die »Schlepper« des Virus ausgeforscht: eine
Musikkapelle. Die Musikkapelle war sicher eine lang gesuchte virile
Schlepperbande und hat in der Waldorfschule eine illegale Masern-
Hip-Hop-Party veranstaltet. Sie haben auch den Kopf der Virus-Bande
verhört, der angeblich einen Maserati fährt.

Wir haben den Beweis in der Hand - oder?

Wir könnten ja ebenso die wei- Seit Ende des 19. J a h r h u n d e r t s sehen wir die Bakterien mit Hilfe
ßen Blutkörperchen, die bei des Lichtmikroskops u n d seit 1940 sehen wir auch die längst
bestimmten Krankheiten ver- gesuchten Viren im Elektronenmikroskop. Wir sehen diese Mik-
mehrt sind, als Ursache für roorganismen, aber sind sie wirklich die Krankheitsverursacher?
Krankheiten bezeichnen. Das- Wir finden diese Wesen oft auch bei Gesunden. So z. B. die Menin-
selbe gilt für Viren, die bei einer gokokken im Bereich der Nasenschleimhaut, die beim dramati-
Gruppe von Krankheiten ver- schen Krankheitsbild der Meningokokkensepsis eine wichtige
mehrt nachzuweisen sind. Rolle spielen, aber nicht die eigentliche Ursache sein können. Wir
k ö n n t e n ja ebenso die weißen Blutkörperchen, die bei bestimmten
Krankheiten v e r m e h r t sind, als Ursache f ü r Krankheiten bezeich-
nen. Dasselbe gilt f ü r Viren, die bei einer Gruppe von Krankhei-
ten v e r m e h r t nachzuweisen sind.

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Der entscheidende Beweis, dass das B a k t e r i u m von der Person
A auf die Person B übergesprungen ist, fehlt. Selbst d a n n , w e n n
wir im Experiment eine B a k t e r i e n k u l t u r aus e i n e m Menschen in
den Körper eines anderen Menschen verpflanzten, w ü s s t e n wir
nicht, welche von vielen möglichen Reaktionen eintritt. Um die
Krankheit des Menschen A im Körper des Menschen B hervor-
zurufen, müssten bei diesem dieselben K r a n k h e i t s b e d i n g u n g e n
des Menschen A v o r h a n d e n sein. Die Krankheit ist i m m e r eine
Reaktion des I n d i v i d u u m s auf eine Schädigung. Die Krankheit als
eigenes Wesen ist Fiktion. Krankheiten einfach zu übertragen, ist
aus diesen Gründen n u r in der Theorie möglich. Wenn nicht die
Bedingungen, persönliche K r a n k h e i t s n e i g u n g , augenblickliche
Verfassung, aktuelles Klima, Ernährungszustand, Lebensgewohn-
heiten etc. f ü r eine b e s t i m m t e Krankheit empfänglich m a c h e n ,
k a n n selbst das Einbringen von bakteriellen Kulturen n u r vorü-
bergehende u n d je nach Person unterschiedlich starke Reaktio-
nen bewirken.

Die Krankheit ist immer eine Reaktion des Individuums auf eine
Schädigung.

Den heutigen Medizinstudenten werden die Vorgänge um Anste-


ckung und Infektion n u r sehr verkürzt gelehrt. Vor allem werden
ihnen die Theorien als F a k t u m dargestellt. Es m ü s s t e den Äsku-
lapschülern doch zu denken geben, dass i h n e n ein Wissen vorge-
tragen wird, das aus dem 19. J a h r h u n d e r t s t a m m t . Sie e r f a h r e n
kaum etwas von den großen Auseinandersetzungen zur Frage der
Infektion, über die sich die Begründer der Medizin viel G e d a n k e n
gemacht haben. So erklärte Rudolf Virchow: »Diejetzige Generation

29
hat angefangen, diese (Infektionskrankheiten in eine einzige Gruppe
zusammenzufassen und damit die Begriffe Infektion und Kontagion
gleichbedeutend zu gebrauchen.«2
Pettenkofer widersprach der Leider ist eines der b e d e u t e n d s t e n D o k u m e n t e der Medizinge-
Theorie von Robert Koch, dass schichte den wenigsten Ärzten von h e u t e b e k a n n t . Es handelt
Bazillen die Krankheitsursache sich dabei um den Brief von Professor Max Pettenkofer an Robert
schlechthin wären. Koch. Pettenkofer war es gelungen, die Cholera in der Stadt Mün-
chen d a d u r c h auszurotten, dass er die insuffizienten Abortanla-
gen der Stadt ausforschte u n d eine effektive Kanalisation erstellen
ließ. Pettenkofer widersprach der Theorie von Robert Koch, dass
Bazillen die Krankheitsursache schlechthin wären. Um eben diese
Theorie zu widerlegen, machte e r d e n u n t e n beschriebenen Selbst-
versuch. Außer leichten Durchfällen über einige Tage hat dieses
E x p e r i m e n t keine ernste Krankheit hervorgerufen.
»Herr Doktor Pettenkofer übermittelt seine Komplimente an Herrn Pro-
fessor Doktor Koch und dankt herzlich für die Übersendung des Fläsch-
chens mit der sogenannten Cholera-Vibrio. Herr Doktor Pettenkofer
hat nun den gesamten Inhalt getrunken und freut sich, Herrn Dr. Koch
davon in Kenntnis setzen zu können, dass ersieh weiterhin in aufrech-
ter, guter Gesundheit befindet.«3
Die m o n o m a n e , einseitige Sicht der K r a n k h e i t s e n t s t e h u n g durch
Krankheitskeime k o m m t bei oberflächlichen Denkern nach wie
vor gut an. Die Propaganda sorgt dafür, dass diese Vorstellung auf-
rechterhalten bleibt.

2 13. Internationaler Medizinischer Kongress zu Paris, 2. August 1900, aus Groß-


gebauer, Kurze Geschichte der Mikroben.

3 Das Medizinkartell, Bert Ehgartner, Kurt Langbein, Juli 2003, Piper, S. 59.

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Warum dann Quarantäne?

Ansteckung hat mit der Idee von Befleckung, V e r s c h m u t z u n g ,


etwas Unsauberem zu t u n . Viele Heilmethoden b e r u h e n auf der
Idee, Köper und Seele von Schmutz zu reinigen. Viel Wasser trin-
ken, Einläufe, Aderlass, Fastenkuren u n d weitere A n w e n d u n g e n
dieser Richtung gehen auf die Sehnsucht zurück, den Körper von
Schmutz zu befreien. Auch das Fremde e m p f i n d e n die meisten
Menschen mehr oder weniger als unrein. Erst n a c h d e m Menschen
miteinander vertraut sind, schwindet a l l m ä h l i c h die Abneigung
gegen die Fremden. Dieses Verhalten ist zugleich wichtig, um die
eigene Person und ihr engstes Umfeld gegen Einflüsse von a u ß e n
zu b e w a h r e n .
Eine k r a n k h a f t gesteigerte Abneigung gegen alles F r e m d e fin-
det sich bei einer seelischen Störung, dem Narzissmus. Bei die-
sem Verhalten ist der Mensch n u r in sich selbst verliebt, findet
n u r sich selbst rein und schön. Dieser F e h l h a l t u n g begegnen wir
auch im Rassismus, Nationalismus oder ü b e r t r i e b e n e m Patriotis-
mus. In Exzessen hatte diese Haltung im Nationalsozialismus aus-
geartet, wo der Gedanke von der reinen Rasse kultiviert w u r d e .
Zigeuner, Juden u n d a n d e r e w u r d e n wie Ungeziefer betrachtet.
Ich kenne Amtsärzte, die von der Notwendigkeit sprechen, Aus-
länder, Flüchtlinge, Asylbewerber etc. zuerst e i n m a l zu impfen,
als wären sie d a m i t rein zu b e k o m m e n .
Jeder hat schon davon gehört, dass Krankheiten auch von Frem-
den eingeschleppt w u r d e n . Die Geschichte der Infektionskrank-
heiten ist reich an solchen Berichten. So h ä t t e n angeblich die
europäischen Eroberer Scharlach nach Amerika exportiert, d a f ü r
hätten u n s die Spanier mit der Syphilis beglückt, die sie aus Ame-
rika mitgebracht h ä t t e n u n d die Pocken sollen von Kaufleuten
aus Asien importiert worden sein. Diese Geschichten b e r u h e n auf

31
der Vorstellung, dass Krankheiten eigene feindselige und fremde
Wesen sind. Zugleich dienen solche Fabeln dazu, gegen andere
Länder u n d Nationen S t i m m u n g zu m a c h e n . Nicht zuletzt ist es
sehr b e q u e m , die Schuld f ü r Krankheiten anderen in die Schuhe
zu schieben.
Das Wort Q u a r a n t ä n e hat bekanntlich einen religiösen Ursprung.
Es bedeutet die vierzig Tage der Reinigung. Die Mutter Christi kam
wie alle a n d e r e n Mütter Israels vierzig Tage nach der Geburt ihres
Kindes in den Tempel nach Jerusalem, um das Reinigungsopfer
d a r z u b r i n g e n . Auch die Fastenzeit von vierzig Tagen gehört hier
e r w ä h n t . Wir sehen daraus, dass vieles, was wir heute der auf-
geklärten, m o d e r n e n Wissenschaft zuschreiben, letztlich in tie-
fen mystischen Themen der Menschheit ihre Wurzel hat. Vieles,
was w i r in der Medizin Wissenschaft n e n n e n , b e r u h t auf religiö-
sen Vorstellungen.

Und w a s ist mit den Geschlechtskrankheiten?

Mit e i n e m e x t r e m e n Sonderfall der Ansteckung oder Krankheits-


ü b e r t r a g u n g h a b e n wir es bei den sexuell übertragbaren Krank-
heiten, den STD (Sexually Transmitted Deseases) zu t u n . Zur Zeit
m e i n e s M e d i z i n s t u d i u m s war n u r von vier Geschlechtskrank-
heiten die Rede. Heute werden je nach Quellen über dreißig sol-
cher K r a n k h e i t e n angegeben. Zum besseren Verständnis der vie-
len Arten von STD m ü s s e n w i r einiges überlegen.
Beim sexuellen Verkehr k o m m t es im Bereich der Schleimhäute zu
m e h r oder weniger leichten Läsionen (Verletzungen). Dabei kom mt
es zu einem, w e n n auch sehr geringen, gegenseitigen Austausch
von Blut. Sind beide Menschen gesund, so hat sich das I m m u n s y s -
tem n u r mit diesem Faktor auseinanderzusetzen. In einer mono-

32
gamen Beziehung, also bei weiteren Kontakten mit demselben ver- Von wem wurde denn der erste
trauten Menschen, wird das I m m u n s y s t e m n u r a n f a n g s spezielle Patient angesteckt?
I m m u n r e a k t i o n e n , Entzündungen, Absonderungen etc. auslösen.
Bei Sexualverkehr mit neuen, nicht vertrauten P a r t n e r n u n d vor
allem bei sehr häufigem Verkehr mit verschiedensten Personen
werden v e r m e h r t heftige i m m u n o l o g i s c h e Prozesse z u r Erhal-
t u n g der I m m u n i t ä t ausgelöst. Dazu gehören alle E n t z ü n d u n g s -
vorgänge, Fieber, Schmerzen, Schwellungen, Ausfluss, Hautaus-
schläge und W u c h e r u n g e n (Genitalwarzen).
Im Genitalbereich von n u n geschlechtskranken Menschen finden
wir also Bezirke verletzter Schleimhaut, A b s o n d e r u n g e n von Blut
u n d k r a n k h a f t v e r ä n d e r t e n Schleim mit den zugehörigen Mik-
roorganismen. Es ist ein verhängnisvoller Fehler, diese aktuelle,
lokale E r k r a n k u n g n u r aus der bakteriologischen Perspektive zu
betrachten, als wären hier zufällig missliebige M i k r o b e n aus d e m
außerirdischen Bereich zu Besuch gewesen. Wenn wir alle a n d e -
ren an der Krankheit v e r u r s a c h e n d e n Faktoren ausblenden, d a n n
gibt es n u r eine Konsequenz, die Ausrottung der Bakterien u n d
Viren. Dem scheinbaren u n d f ü r kurze Zeit t ä u s c h e n d e n Erfolg,
der Scheinheilung, folgt d a n n aber ein Übergang in eine lang-
wierige Krankheit, die bei Hinzutreten anderer U m s t ä n d e bis z u r
Krebskrankheit f ü h r e n k a n n . Auch bei den Geschlechtskrank-
heiten müssen wir die Frage stellen, wer d e n n als erster Mensch
den andern angesteckt hat. Von wem w u r d e d e n n der erste Patient
angesteckt?
Was passiert nun mit dem frisch »infizierten« Sexualpartner? Wie-
der b e s t i m m e n zahlreiche U m s t ä n d e den weiteren Verlauf. Wird
ein Dämon in den Körper des Partners f a h r e n , der i h m dieselbe
Krankheit beschert? Wie wird der O r g a n i s m u s dieses P a r t n e r s
reagieren? Welche anlagebedingten Krankheitsneigungen hat er?
Wie ist seine augenblickliche Verfassung? Wird er seinen Lebens-

33
w a n d e l ä n d e r n ? Die h e u t e über dreißig b e k a n n t e n Arten der
STD geben u n s die Antwort. Es k a n n eine k a u m w a h r n e h m b a r e
I m m u n r e a k t i o n geben u n d es k ö n n e n alle leichten u n d schwe-
ren Arten von STD folgen. Diese sind eben bedingt von der Kons-
titution u n d a b h ä n g i g von den L e b e n s b e d i n g u n g e n der »ange-
steckten« Person. Die L e h r m e i n u n g Syphilis erzeugt Syphilis und
Tripper erzeugt Tripper e n t p u p p t sich doch als ein sehr simples
Dogma.
Welche Bakterien, Viren oder Pilze werden vom ersten Kran-
ken auf den n e u e n Patienten ü b e r s p r i n g e n ? Das I m m u n s y s t e m
wird im Körper dieses Patienten j e n e Mikroben und Abwehrzel-
len bereitstellen, die f ü r die Abstoßung des f r e m d e n Blutes, der
k r a n k e n f r e m d e n Zellen u n d der f r e m d e n Ausscheidungen not-
wendig sind.
G e s c h l e c h t s k r a n k h e i t e n sind individuelle Abstoßungsreaktio-
nen. Die Prognose der betroffenen Menschen wird von ihrer Natur,
ihrer Lebensweise u n d der B e h a n d l u n g b e s t i m m t .

Inkubationszeit

Das Leben ist eine sexuell übertragbare Krank-


heit, die nach einer durchschnittlichen Inku-
bationszeit von 77 Jahren zum Tode führt.
Claus Köhnlein, Internist, Kiel

K i n d e r k r a n k h e i t e n gelten m e h r oder weniger als ansteckend. Vor


50 J a h r e n sind diese Krankheiten oft noch schwer verlaufen. Aus-
reichende E r n ä h r u n g , ideale Wohnungsverhältnisse, saubere Klei-

34
dung und gute Pflege haben dazu geführt, dass Masern, Schafblat- Für die modernste der anste-
tern, Röteln etc. z u m allergrößten Teil h a r m l o s verlaufen. Es ist ckenden Krankheiten, näm-
daher höchst verwunderlich, dass Masern, Schafblattern, Röteln lich AIDS, werden uns Möglich-
erst vor wenigen J a h r e n meldepflichtig geworden sind. Vermut- keiten von einigen Monaten bis
lich sollen Eltern u n d Ärzteschaft d u r c h diese M a ß n a h m e d a r a n 15 (!) Jahren angeboten. Für die
erinnert werden, dass es hier um ansteckende Krankheiten geht, Lepra wurde sogar eine Anste-
auch w e n n diese bei u n s h a r m l o s geworden sind. ckungszeit von 1 bis zu 30 Jah-
Um der Erklärung, dass K i n d e r k r a n k h e i t e n a n s t e c k e n d sind, ren festgelegt.
Gewicht zu verleihen, w u r d e n Inkubationszeiten festgelegt, also
jene Zeit vom a n g e n o m m e n e n Eindringen des Krankheitserregers
bis zum Hervortreten deutlicher Krankheitssymptome. Im Durch-
schnitt bewegen sich diese Zeiten zwischen 7 u n d 21 Tagen. Es
k a n n d a n n noch einige Abweichungen geben, wie es eben bei bio-
logischen Prozessen zu e r w a r t e n ist. Etwas ü b e r r a s c h e n d flexibel
sind die Inkubationszeiten f ü r Hepatitis. Wird f ü r Hepatitis A eine
Inkubationszeit von 10 bis 40 Tagen angegeben, so gilt f ü r Hepa-
titis B eine Zeit von 1 bis 6 Monaten. Auch f ü r Tollwut w u r d e eine
Inkubationszeit festgesetzt. Diese k a n n bis zu einem J a h r betra-
gen, ja sogar bis zu zwei J a h r e n . Und f ü r die m o d e r n s t e der a n s t e -
ckenden Krankheiten, n ä m l i c h AIDS, werden u n s Möglichkeiten
von einigen Monaten bis 15 (!) J a h r e n angeboten. Für die Lepra
w u r d e sogar eine Ansteckungszeit von 1 bis zu 30 J a h r e n festge-
legt. Welche Spielräume in Bezug auf Inkubationszeiten u n s doch
die Natur schenkt ... Für alle diese Zeiten gibt es keine e x a k t e n
Messmethoden, sie b e r u h e n auf A n n a h m e n u n d der Hypothese
der Ansteckung selbst.

35
Ansteckung und Propaganda

Die Impf betreiber streichen die Verkäufer sind die besten Psychologen. Niemand sonst kennt die
Ansteckungsgefahr der Kinder- Schwächen der Menschen so gut wie Kaufleute. W a r u m ist das
krankheiten heute besonders Wort A n s t e c k u n g f ü r die Propaganda von solcher Wichtigkeit?
heraus. Schon im A l t e r t u m w u r d e n Menschen mit Geschwüren an der
Haut abgesondert. Sie mussten die Stadt verlassen u n d außerhalb
der S t a d t m a u e r n leben. Mit anderen Worten heißt das, sie wurden
ausgesetzt. Ihre Krankheit hat daher den Namen Aussatz erhal-
ten. Heute n e n n e n wir diese Krankheit Lepra. Die Ursache dieser
Krankheit sind schwere Mangelzustände an Vitamin B. Der Anti-
biotikaindustrie gelingt es i m m e r wieder, dieses Leiden als eine
ansteckende, bakterielle Krankheit zu deklarieren.
Die an Lepra leidenden Menschen w u r d e n ausgesetzt, weil der
Anblick solcher Menschen Ekel h e r v o r r u f t und abstoßend ist. Das
Elend dieser Menschen wirkt sich auch auf die allgemeine Stim-
m u n g des Staates negativ aus. Auch heute werden Menschen abge-
sondert, w e n n sie von einer als ansteckend erklärten Krankheit
befallen sind. Aber auch Menschen, die an Schuppenflechte lei-
den, k ö n n e n k a u m ein öffentliches Bad besuchen. In ihrer Umge-
b u n g fragen die Kinder ihre Eltern flüsternd, ob diese Leute eine
a n s t e c k e n d e Krankheit h a b e n .
Das Wort A n s t e c k u n g r u f t in u n s meistens negative Gefühle her-
vor. Wir denken zuerst e i n m a l an eine Gefahr f ü r unsere Gesund-
heit. Eltern fragen häufig, w e n n ihre Kinder an einer eitrigen
Angina oder an einer L u n g e n e n t z ü n d u n g e r k r a n k t sind, ob das
jetzt ansteckend sei.
Die I m p f b e t r e i b e r streichen die A n s t e c k u n g s g e f a h r der Kinder-
k r a n k h e i t e n heute besonders heraus. So sprechen sie bei den wirk-
lich h a r m l o s e n Schafblattern (Feuchtblattern, Windpocken oder
Varizellen) davon, dass diese hoch infektiös sind. Indem sie die hohe

36
Ansteckung ist auch mit
Schuldgefühlen verbunden.
Irgendeiner hat mit der Anste-
ckung angefangen. Es ist ein
großer Unterschied, ob ich
jemanden angesteckt habe oder
ob ich durch jemanden ange-
steckt wurde

Infektiosität in den Vordergrund stellen, wird bei v e r u n s i c h e r t e n


Menschen der Eindruck geweckt, als ginge es bei S c h a f b l a t t e r n
um eine schwere Gefahr f ü r die Gesundheit. Es gibt einen Satz,
den die Impfbetreiber i m m e r wieder verwenden: »Was machst du,
wenn du mit diesem Virus angesteckt wirst?« Auch von der a k t u -
ellen Schweinegrippe heißt es täglich in den Medien: »Es w u r -
den bisher so viele Menschen von der Schweinegrippe infiziert.«
Denn Infektion und A n s t e c k u n g klingen auf jeden Fall bedrohli-
cher als ein K r a n k h e i t s n a m e allein. Wie es diesen Patienten aber
geht, davon wird nichts berichtet. Statt an Grippe e r k r a n k t e Men-
schen zeigen sie u n s in den Medien meistens v e r m u m m t e , Labor-
röhrchen schüttelnde Spezialisten.
Ansteckung ist auch mit S c h u l d g e f ü h l e n v e r b u n d e n . Irgendei-
ner hat mit der Ansteckung angefangen. Es ist ein großer Unter-
schied, ob ich j e m a n d e n angesteckt habe oder ob ich durch j e m a n -
den angesteckt wurde. Wenn ich angesteckt w u r d e , d a n n gelte ich
als Opfer, der Mitleid verdient. Geht die A n s t e c k u n g von m i r aus,

37
Dass Krankheiten ansteckend d a n n laufe ich Gefahr, als Täter betrachtet zu werden. Im Zusam-
sind, ist und bleibt eine Hypo- m e n h a n g mit venerischen Krankheiten werden Prostituierte oft
these. zu h o h e n Geldstrafen verurteilt, w e n n sich ihre Kunden »infiziert«
haben. Diese einseitige Sicht e m p ö r t mich und ich sehe darin den
Ausbund an Heuchelei.
Einen Schuldigen f ü r ein Übel zu suchen, ist zu allen Zeiten beliebt.
Anlässlich des M a s e r n a u s b r u c h e s in Salzburg 2008, der von den
I m p f b e t r e i b e r n geschickt zur Epidemie erklärt wurde, hatte die
Landesregierung sogar die Staatsanwaltschaft bemüht, die Schul-
digen f ü r die Salzburger Masern zu finden.
In Österreich w u r d e n die Vogelgrippe u n d die Schweine-Neue
Grippe als meldepflichtig in das Epidemiegesetz a u f g e n o m m e n .
Beide K r a n k h e i t e n gelten als übertragbar. Nach Meldungen des
G e s u n d h e i t s m i n i s t e r i u m s gab es bisher keinen schweren Ver-
lauf dieser n e u e n Grippe. Aus welchem G r u n d e wird eine Krank-
heit ins Epidemiegesetz a u f g e n o m m e n , an der kein Mensch bis-
her ernst e r k r a n k t ist? Diese beiden Krankheiten k a n n kein Arzt
feststellen. Der Virustest selbst ist ein bloßer Hilfsbefund. Es wer-
den damit n u r Virustypen und Untergruppen klassifiziert. Für den
klinischen Verlauf u n d die Schwere der E r k r a n k u n g sind sie o h n e
Aussagekraft. Auch dass die Neue Grippe ansteckend sein soll, kön-
nen w i r d u r c h diesen Test nicht beweisen. Wir wissen nur, dass
b e s t i m m t e V i r u s t y p e n a n z u t r e f f e n sind. A u ß e r d e m wissen wir
über die wirkliche, i m m u n o l o g i s c h e Bedeutung dieser Zellparti-
kel u n d ihre Genese (Entstehung) noch viel zu wenig.
Ich bleibe dabei: Auch die Sommergrippe, neuer Name - neue
Grippe, ist eine reine Erkältungskrankheit, die eben im Sommer
h a r m l o s verläuft, weil sich schwere u n d wiederholte Erkältungen
im S o m m e r selten ereignen.
Ansteckung w u r d e vielfach an geistigen und emotionalen Vorgän-
gen beobachtet. Dass Krankheiten, insbesondere vorwiegend kör-

38
perliche Krankheiten, ansteckend sind, w u r d e oft a n g e n o m m e n . Es muss uns klar sein, dass die
Bei genauerem Hinsehen stellt sich heraus, dass viele als anste- Behauptung, Krankheiten seien
ckend geltende Krankheiten andere Ursachen h a b e n . Diese Ursa- ansteckend, immer im Dienste
chen sind vor allem schlechte Lebensbedingungen, Unterernäh- politischer und gesellschaftli-
rung, Hunger, Schmutz, Mangel an Kleidung, Kriege etc. Einen cher Interessen stand. Mit der
nach allen Regeln der m o d e r n e n Wissenschaft exakten, eindeu- Panikmache vor Ansteckungen
tigen Beweis f ü r Ansteckungen zu erbringen, ist bis h e u t e nicht haben die Impfbetreiber eines
gelungen. Dass Krankheiten ansteckend sind, ist u n d bleibt eine ihrer erfolgreichsten Propagan-
Hypothese. damittel in der Hand.
Es muss u n s klar sein, dass die Behauptung, Krankheiten seien
ansteckend, i m m e r im Dienste politischer u n d gesellschaftlicher
Interessen stand. Mit der P a n i k m a c h e vor A n s t e c k u n g e n h a b e n
die Impfbetreiber eines ihrer erfolgreichsten P r o p a g a n d a m i t t e l
in der Hand.

39
5 | Das unsichtbare Virus
Wofür das Virus alles herhalten muss

»An die Stelle des Glaubens an Die Suche nach d e m Virus


Krankheitsdämonen ist der
Glaube an krankmachende Viren Seit der E n t d e c k u n g des Tuberkelbazillus w a r e n viele Forscher
getreten.« des 19. J a h r h u n d e r t s d a m i t beschäftigt, weitere Bakterien zu fin-
Pathovacc 2006, Ärztesymposium, den. Bald werden alle Bakterien entdeckt sein. Diese sind »gezielt
J. Loibner chemisch« zu beseitigen. Die H o f f n u n g blüht, auf diesem Wege
alle K r a n k h e i t e n zu besiegen. Die Vorstellung, dass die Bakterien
die K r a n k h e i t s v e r u r s a c h e r seien, wird allerdings nicht von allen
b e d e u t e n d e n Ärzten u n d Denkern geteilt. Dennoch hat sich diese
M e i n u n g bis h e u t e durchgesetzt. Ein gigantischer Wirtschafts-
zweig, die Industrie der Antibiotika u n d Impfstoffe, lebt von dieser
M e i n u n g u n d hält diese mit eiserner Propaganda aufrecht. Beru-
hen doch diese Stoffe auf der Theorie der bösen Krankheitserre-
ger, die von a u ß e n in u n s e r e n Körper eindringen.
Nachdem viele Bakterien entdeckt u n d b e n a n n t waren, blieben
aber doch eine Reihe von Krankheiten übrig, bei welchen keine
Bakterien zu finden w a r e n . Mit i m m e r feineren Bakterienfiltern
hoffte m a n , die noch kleineren Bakterien zu entdecken. Es war
vergeblich. So n a n n t e n die einen die eigentliche Krankheitsursa-
che ein noch zu identifizierendes Toxin (Tetanus u n d Diphthe-
rie), w ä h r e n d die a n d e r e n weiterhin die Suche nach noch kleine-
ren k r a n k m a c h e n d e n Lebewesen fortsetzten. Sie ü b e r n a h m e n f ü r
diese noch zu entdeckenden Wesen den Begriff Virus. Dieses Wort
hatte schon der römische Arzt Aulus Cornelius Celsus verwendet,

40
der im Speichel von tollwütigen H u n d e n ein Virus (Gift) v e r m u - Die Erkenntnisse der modernen
tet hatte. Dass Gifte k r a n k m a c h e n u n d töten k ö n n e n , ist b e k a n n t . Mikrobiologie und Umweltme-
Der Begriff Virus w u r d e aber auch als Ursache vieler K r a n k h e i t e n dizin lassen i m m e r mehr Zwei-
verwendet. So war vom Pestvirus, Scharlachvirus, Malariavirus, fel daran a u f k o m m e n , dass
Pockenvirus, Tollwutvirus schon vor J a h r h u n d e r t e n die Rede. Pas- über die Vernichtung von Bak-
teur hatte sogar einen Impfstoff aus e i n e m Tollwutvirus gebastelt, terien Krankheiten heilbar
das damals weder gesehen noch nachgewiesen werden konnte. sind.
Die Entwicklung i m m e r besserer Mikroskope, vor allem des Elek-
tronenmikroskops, f ü h r t e zur Entdeckung viel kleinerer Zellele-
mente. Die Technik w a r also so weit, dass einige Forscher mein-
ten, die lange gesuchten Viren g e f u n d e n zu h a b e n . Im Lehrbuch
von Prof. Dr. Werner Kollath, Universität Rostock, ist 1937 noch
vom Virus invisibile die Rede gewesen. 4
Sind aber n u n jene Gebilde, die wir als Viren bezeichnen, tatsäch-
lich die Bösewichter, welche von a u ß e n in u n s e r e n Körper gelan-
gen und die K r a n k h e i t e n v e r u r s a c h e n ? Was ist nach h e u t i g e m
Wissen die Aufgabe u n d F u n k t i o n der n u n als Viren bezeichne-
ten Zellelemente? Geht es u n s nicht so wie Kolumbus, der d a r ü -
ber jubelte, dass er Westindien entdeckt hat? War der Glaube, die
entdeckten Bakterien seien die Ursache der Krankheiten, nicht ein
verhängnisvoller I r r t u m ? Haben die Antibiotika, die als kausale
Therapie gegen bakterielle Krankheiten gelten, nicht doch schon
bald ausgedient? Kann ihr Platz n u r d u r c h eine massive Propa-
ganda gehalten werden? Die Erkenntnisse der m o d e r n e n M i k r o -
biologie u n d Umweltmedizin lassen i m m e r m e h r Zweifel d a r a n
a u f k o m m e n , dass über die Vernichtung von Bakterien Krankhei-
ten heilbar sind. Müssen wir n u n nicht auch die Vorstellung vom
Virus neu überdenken?

4 Kollath, Werner: »Grundlagen, Methoden und Ziele der Hygiene«,


Leipzig: Hirzel 1937.

41
Viren ausrotten

Offiziell heißt es, dass es Pocken- Die WHO erklärte im J a h r e 1980 die Pocken f ü r ausgerottet. Dies
viren zu F o r s c h u n g s z w e c k e n deswegen, weil es mit der weltweit d u r c h g e f ü h r t e n Pockenimp-
nur noch an zwei Orten der Welt f u n g gelungen sei, alle Pockenviren zu vernichten. Offiziell heißt
gebe. es, dass es Pockenviren zu Forschungszwecken n u r noch an zwei
Orten der Welt gebe. Diese sollen sich in zwei Hochsicherheitsla-
bors, eines in Atlanta und ein zweites in Novosibirsk, befinden.
Dazu ergeben sich n u n m e h r e r e Fragen:
War es wirklich möglich, alle Menschen der Erde vom Kind bis
z u m Greis lückenlos zu impfen? W u r d e n da nicht einige Men-
schen ü b e r s e h e n u n d das Virus kursiert noch i m m e r irgendwo
u n e r k a n n t , a u ß e r h a l b der sicheren M a u e r n der von Soldaten und
Monitoren bewachten Labors?
Warum war es n o t w e n d i g , vor Wenn n u n die Viren im Freien u n d auch bei Tieren leben, wie ist
dem Irakkrieg 2003 das m e d i - es gelungen, diese mit der I m p f u n g zu erfassen?
zinische Personal und die Sol- W a r u m war es notwendig, vor dem Irakkrieg 2003 das medizi-
daten gegen Pocken zu impfen, nische Personal u n d die Soldaten gegen Pocken zu impfen, wenn
w e n n doch die Pockenviren doch die Pockenviren ausgerottet sind? Weltweit haben die Regie-
ausgerottet sind? r u n g e n , d a r u n t e r auch Deutschland u n d Österreich, ausreichend
Impfstoffe gegen das »tödlichste aller Viren« gekauft; gibt es also
n u n doch noch a n d e r s w o Pockenviren? Richten sich Viren viel-
leicht nicht an offizielle Erklärungen der WHO?
Seit J a h r z e h n t e n versucht die WHO, die Masern u n d Polio mit
Hilfe groß angelegter I m p f p r o g r a m m e auszurotten u n d es w u r d e
schon m e h r e r e Male das Ende »dieser Seuchen« a n g e k ü n d i g t .
I m m e r wieder gibt es aber Masernausbrüche und vereinzelt Polio-
fälle, auch in bestens d u r c h g e i m p f t e n Ländern der Welt.
Richten sich Viren vielleicht Sollten doch noch Pockenviren existieren? In Ländern großer
nicht an offizielle Erklärungen A r m u t gibt es i m m e r wieder Pockenalarm. Dann werden unver-
der WHO? züglich Experten des CDC, des CenterforDisease Control, (amerika-

42
nische Seuchenbehörde) zu Rate geholt, welche d a n n regelmäßig
E n t w a r n u n g geben u n d von bloßen Verwandten der Pockenviren
sprechen. Es gelte da differentialdiagnostisch zu u n t e r s c h e i d e n
zwischen Pocken-, Herpes-, Varizellen- u n d weiteren noch n ä h e r
zu klassifizierenden Viren.

Virusdiagnostik

Wenn ein Arzt im 19. J a h r h u n d e r t d a n k der Färbetechnik u n d der


verbesserten Mikroskope z u m ersten Mal ein neues B a k t e r i u m
sah, erlangte er W e l t r u h m u n d w u r d e sogleich in die e h r w ü r d i g e

43
Liste der großen Forscher und Wohltäter der Menschheit aufge-
n o m m e n . Im Laufe der weiteren Entwicklung der Bakteriologie
stellte sich heraus, dass es zahlreiche Untergruppen eines Bakte-
r i u m s gibt. Schon L. Pasteur hatte beobachtet, dass Bakterien je
nach Z u s a m m e n s e t z u n g des Nährbodens ihre Form verändern. So
n a h m e n s t ä b c h e n f ö r m i g e Mikroben (Bazillen) je nach Säuregrad
i m m e r m e h r kugelförmige (Kokken) Gestalt an oder umgekehrt.
Das P h ä n o m e n , dass M i k r o b e n ihre Form je nach der Beschaffen-
heit des N ä h r m e d i u m s ä n d e r n , n a n n t e n die Forscher Pleomorphie.
Diese Tatsache hat d a z u g e f ü h r t , dass einige Forscher die Mei-
n u n g vertreten, dass Bakterien keine eigene Entität besitzen. Bak-
terien sind d e m n a c h Zellorganismen, die ihre Form u n d Funktion
je nach Gewebe u n d Umgebung den Erfordernissen des jeweiligen
Organismus anpassen.

Eine der p r o m i n e n t e s t e n Vertreter der Endosymbiontentheorie ist


die a m e r i k a n i s c h e Biologin u n d Forscherin Lynn Margulis. Nach
Sicht dieser Biologin sind Piastiden u n d Mitochondrien eigen-
ständige prokaryotische (ohne Zellkern) Organismen, welche in
einer symbiontischen Beziehung zu anderen Zellen stehen. Euka-
ryotische (mit Zellkern) Zellen enthalten Elemente von Prokary-
onten. M i t o c h o n d r i e n sind d e m n a c h an F u n k t i o n e n der Zellen
angepasste Bakterien u n d n e h m e n f ü r die Zelle unentbehrliche
F u n k t i o n e n wahr.
Wenn schon die wesentlich höher entwickelten Bakterien ihre
Eigenschaften ä n d e r n , um wie viel m e h r ä n d e r n sich da erst die
um vieles niedriger organisierten Viren. Kaum wird ein Virus
identifiziert, h a b e n wir es in kürzester Zeit mit einer Vielzahl von
U n t e r t y p e n zu t u n . Dies ist u n s im Z u s a m m e n h a n g mit der HPV-
I m p f u n g aufgefallen. Nur einige wenige Untertypen sollen f ü r die
Entwicklung der Humanen Papillom-Viren verantwortlich sein.

44
Ich möchte hier die von virologischen Instituten angebotenen dia-
gnostischen Methoden aufzählen:

Antikörpertests: KBR, ELISA, HHT, IFT, NT, I m m u n o b l o t


Polymerase Chain Reaction PCR, Sequenzanalyse
Virusisolierung, direkter Nachweis

Eine eindeutige, exakte Virusdiagnose gibt es bis zum heutigen Tag


noch nicht.

Die Antiköpertests sind indirekte Verfahren, kein direkter Nach- Unter Virologen ist daher davon
weis. Auch mittels der PCR ist ein exakter Virusnachweis nicht die Rede, dass j e m a n d ein
möglich. Lediglich die Virusisolierung erlaubt e i n e n sicheren bestimmtes Virus nur einmal
Nachweis. Nun ist aber zu bedenken, dass auch das jeweilige iso- sehen kann, denn beim nächs-
lierte Virus schon nach kurzer Zeit eine Ä n d e r u n g e r f ä h r t . Das ten Mal ist es nicht mehr das-
Virus besteht nicht f ü r sich allein wie in einem luftleeren Raum. Es selbe, das er vorher gesehen hat.
kommuniziert mit den Elementen seiner Umgebung, es verändert
seine Form u n d Eigenschaften, es mutiert ständig. Unter Virologen
ist daher davon die Rede, dass j e m a n d ein b e s t i m m t e s Virus n u r
einmal sehen kann, d e n n beim nächsten Mal ist es nicht m e h r das-
selbe, was er vorher gesehen hat. Die M e t h o d e n zur Virusbestim-
m u n g sind noch ständig in weiterer Entwicklung. Eine eindeutige,
exakte Virusdiagnose gibt es bis z u m heutigen Tag noch nicht.
Hier an dieser Stelle ist es Zeit, sich über den Nutzen der Virusdia-
gnostik Gedanken zu machen. Es ist n u n e i n m a l Aufgabe der Wis-
senschaft, die Geheimnisse des Lebens zu erforschen. In der Medi-
zin soll die Virusdiagnostik z u r K l ä r u n g der Diagnose u n d z u r
Beobachtung des Krankheitsverlaufes dienen. Klassifizierungen
und Diagnostik der Viren sollten doch dazu beitragen, Heilmittel

45
Die Meinung, dass die Viren - zu finden oder Heilmethoden zu entwickeln. Die bisher entwi-
oder genauer gesagt das was ckelten antiviralen Substanzen greifen in immunologische Pro-
wir heute im Elektronenmi- zesse ein u n d rufen zwar Veränderungen im Körper hervor und
kroskop als Viren bezeichnen - h a b e n beträchtliche N e b e n w i r k u n g e n . Als Heilmittel haben sie
die Krankheitsverursachersein bisher versagt.
sollen, beruht auf einer Hypo-
these. Aber selbst w e n n es möglich wäre, Viren exakt und sicher zu iden-
tifizieren, fehlt noch i m m e r der Beweis, dass sie die Ursache der
a k t u e l l e n K r a n k h e i t sind. Die Meinung, dass die Viren - oder
genauer gesagt das was w i r h e u t e im Elektronenmikroskop als
Viren bezeichnen - die Krankheitsverursacher sein sollen, beruht
auf einer Hypothese. Diese geht w i e d e r u m z u r ü c k auf die Vor-
stellung, dass wir ständig von bösartigen M i n i m o n s t e r n bedroht
werden.

Virus u n d B e d e u t u n g s w a n d e l

Viren galten also als u n b e k a n n t e s , unsichtbares, nicht zu fassen-


des Etwas, das sich, n a c h d e m es e i n m a l in den Körper gelangt ist,
ausbreitet u n d Krankheiten h e r v o r r u f t . In vorwissenschaftlichen
Zeiten w u r d e n u n s i c h t b a r e Wesen, die in u n s e r e m Körper Scha-
den a n r i c h t e n , als böse D ä m o n e n bezeichnet. Ich bezweifle sehr,
dass der aufgeklärte Mensch, auch der des 21. J a h r h u n d e r t s , von
solchen abergläubischen Vorstellungen wirklich frei ist. Ich bin
sogar fest überzeugt, dass viele Menschen, d a r u n t e r auch Ärzte,
ja selbst Wissenschaftler aus dem Bereich der Infektiologie, sich
u n t e r Viren reine Bösewichter vorstellen, die n u r darauf aus sind,
den Mensch a n z u g r e i f e n . Die Betreiber von I m p f u n g e n nützen
diese Vorstellungen f ü r die Erzeugung von Panik geschickt aus.
So ist von »Virusattacken« die Rede, »Killerviren greifen an«, »das

46
Virus wird aggressiver«, »Grippeviren entfesselt« oder »das Virus
hat getötet« u n d dergleichen mehr.
Sehr beliebt ist es, den Namen des Virus mit O r t s n a m e n zu
bezeichnen. Zuerst wird über eine sehr b e d r o h l i c h e K r a n k h e i t
in einem b e s t i m m t e n Land berichtet, d a m i t die Welt z u n ä c h s t
einmal gründlich i n f o r m i e r t wird. Die Meldungen werden mit
den schon b e k a n n t e n Bildern von v e r m u m m t e n »Forschern«
mit sterilen Masken u n d k n o c h e n w e i ß e r Kleidung illustriert.
Beim a h n u n g s l o s e n Leser werden schon tiefe Ängste g e n ä h r t .
Bestimmte Orte des Globus sind besonders geeignet, den Namen
f ü r ein Virus zu tragen. Dazu gehören vor allem Namen aus d e m
fernen Osten, wie Hongkong, Singapur, dem feindlichen, eiskal-
ten Moskau oder Namen aus d e m finsteren, schmutzigen Afrika
wie Ebola oder Westnil oder dem a r m e n Mexiko. Mit diesen Orten
verbindet der westliche Mensch Gefahren, Schmutz, Überbevölke-
r u n g und Ansteckung. Noch nie hat m a n von e i n e m »Wallstreet-
virus« gehört, das um die Welt geflogen ist. Seit es den interna-
tionalen Flugverkehr gibt, landen n u n diese bestens b e k a n n t e n
Viren - f r ü h e r waren es die Eroberer - auf den Flughäfen der rei-
chen Länder. Statt mit u m h e r z i e h e n d e n D ä m o n e n h a b e n w i r es
heute mit geheimnisvollen Viren zu t u n , die um den Globus her-
umfliegen.

Statt mit umherziehenden Dämonen haben wir es heute mit geheim-


nisvollen Viren zu tun, die um den Globus herumfliegen.

Die aktuell'entwickelten Virentests werden neuerdings rechtzei-


tig, schon vor A n k u n f t der Viren, an die nationalen Referenzla-
bors verschickt, w ä h r e n d nach Medienberichten an der Entwick-

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lung von Impfstoffen schon fieberhaft gearbeitet wird. Auffällig
ist, dass diese Viren eine gewisse Zeit exklusiv n u r in den reichen
Ländern grassieren, n ä m l i c h so lange, bis auch den a r m e n Län-
dern die e n t s p r e c h e n d e n Virustests verkauft worden sind.
An die tiefsten archaischen Ängste r ü h r e n aber Namen von Viren,
die von Tieren s t a m m e n . Die Betreiber der I m p f u n g e n gegen FSME
w a r e n selbst ü b e r r a s c h t ü b e r den überwältigenden Erfolg ihrer
W e r b e k a m p a g n e . V i r u s t r a g e n d e Zecken, als ekelige, Blut sau-
gende Vampire, h a b e n sich bisher als erfolgreichste Werbeträger
von I m p f u n g e n erwiesen. Einer der Hersteller eines Impfstoffes
gegen die FSME-Erkrankung wird mit Freude w a h r n e h m e n , dass
diese Krankheit i m m e r häufiger TBE, also Tick-Borne-Enzephali-
tis (engl, tick - Zeck) g e n a n n t wird. Damit wird den unwissenden
Menschen ständig vor Augen g e f ü h r t , wie gefährlich Zecken sind.
Dazu k o m m t , dass d a n n auch von verseuchten Zecken u n d sogar
Hochrisikogebieten gesprochen wird. Die Erfinder der Schweine-
grippe hofften auf einen ä h n l i c h e n Erfolg. Allerdings hätte sich
d a n n die Schweinegrippe in den islamischen Ländern nicht so
richtig d u r c h s e t z e n k ö n n e n . Die n e u e V i r u s k r a n k h e i t w u r d e
d a h e r flugs auf »Neue Grippe« u m b e n a n n t . Welche politischen
G r ü n d e es d a f ü r im H i n t e r g r u n d gab, die Schweinegrippe gerade
in Mexiko entstehen zu lassen, d a r ü b e r wissen andere Leute bes-
ser Bescheid.

Virus und A n s t e c k u n g

Welchen Erfolg hätte die Propaganda mit Viren, w e n n diese Viren


nicht auch zugleich die ideale Erklärung f ü r den Mechanismus der
A n s t e c k u n g von Krankheiten lieferten. Das P h ä n o m e n der Anste-
c k u n g wird im Kapitel A n s t e c k u n g a u s f ü h r l i c h e r dargestellt. Die

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gängige Vorstellung darüber, wie Krankheiten übertragen werden,
kommt o h n e Viren nicht aus. Schon bevor Bakterien gesehen w u r -
den und bevor von Viren im heutigen Sinne die Rede war, galten
Viren als Überträger ansteckender Krankheiten. In der Ortschro-
nik einer obersteirischen Gemeinde lesen w i r die folgende Ver-
o r d n u n g des Bürgermeisters:

Jahr 1870 Ansteckende Krankheiten


»Der Ortsvorsteher empfiehlt, alle Kranken, besonders die Kinder,
welche mit ansteckenden Viren behaftet sind, in separaten Zimmern
unterzubringen.«

Was hat der Bürgermeister aus dem Jahre 1870 von Viren gewusst?
Auf jeden Fall galten sie als gefährliche Überträger von Krankhei-
ten, die gehäuft a u f t r a t e n . Wie diese A n s t e c k u n g vor sich ging,
d a r ü b e r gab es offenbar n u r geheimnisvolle V e r m u t u n g e n . Wel-
che Art von Viren w u r d e f ü r a n s t e c k e n d e K r a n k h e i t e n verant-
wortlich gemacht?

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»Auch f l i e g t das Masernvi- Eine weitere Verordnung desselben Ortsvorstehers muss u n s nach-
rus gerne von Zimmer zu Zim- denklich m a c h e n .
mer, wobei b e s t i m m t e Wege
bekannt sind; in das gegen-
überliegende und schräg gegen- 1876 Teilnahmeverbot von Kindern an Begräbnissen
überliegende, das darüber lie- Der Ortsvorsteher hat verfügt, dass Kinder an Begräbnissen bei denen
gende, niemals in das nebenan die Personen an Blattern. Scharlach oder anderen ansteckenden
gelegene Zimmer.« Krankheiten verstorben sind, nicht teilnehmen dürfen.

Dass Viren aus e i n e m geschlossenen Sarg h i n d u r c h von einem


Menschen, der schon einige Tage tot war, noch auf die Umgebung
übergreifen konnten, lässt doch n u r eine Erklärung zu: Es h a n -
delt sich um Geistwesen. 5
Was aber m e i n e n die Autoren des Lehrbuches »Krankheiten des
Kindesalters« Pfaundler/Lust/Husler, Urban & Schwarzenberg,
1971, w e n n sie im Kapitel Masern auf Seite 430 den Ansteckungs-
m o d u s so beschreiben: Die A n s t e c k u n g mit Masern geschieht auf
d e m Wege der Tröpfcheninfektion u n d der bewegten Luft sehr
leicht u n d prompt d u r c h das Z u s a m m e n t r e f f e n eines noch Unge-
m a s e r t e n mit einem M a s e r n k r a n k e n . Es genügt dazu schon ein
k u r z e r A u f e n t h a l t im K r a n k e n z i m m e r o h n e besondere Annä-
h e r u n g an den K r a n k e n . Auch fliegt das Masernvirus gerne von
Zimmer zu Zimmer, wobei b e s t i m m t e Wege b e k a n n t sind; in das
gegenüberliegende u n d schräg gegenüberliegende, das darüber
liegende, n i e m a l s in das n e b e n a n gelegene Zimmer.« Also noch
1971 scheint die L e h r m e i n u n g d e m M a s e r n v i r u s eigensinniges
Verhalten mit Ansteckungslust zuzugestehen. Die Vorstellung, ein
Virus sei ein aggressives Unwesen, das Pflanzen, Tiere u n d Men-

5 Chronik von Traboch, Herausgeber Gemeinde Traboch, 1992

50
sehen tötet, geht auf den Glauben an D ä m o n e n z u r ü c k . An die
Stelle des Glaubens an Krankheit bringende D ä m o n e n ist n u n der
Glaube an boshafte, imaginäre Viren getreten.

Wie sieht das Virus aus?

Sehr plastisch beschreibt ein Professor f ü r Hygiene der Universität


Graz die Gefährlichkeit der Grippeviren: »Zur Veranschaulichung:
Die echten Grippeviren sind kleine Kügelchen mit einem Durch-
messer von wenigen T a u s e n d s t e l m i l l i m e t e r n . Sie tragen e i n e n
festen Proteinpanzer u n d in diesem Panzer sind viele Werkzeuge
enthalten, die es dem Virus möglich m a c h e n , bis zu den Atem-
schleimhäuten vorzudringen.
Dort wird die schützende Schleimschicht der A t e m s c h l e i m h a u t
verflüssigt, damit möglichst viele Viren in die Lage k o m m e n , diese
Zellen auch zu befallen.
Im Sog dieser V i r u s w a n d e r u n g haben n u n Bakterien die Möglich-
keit, ebenso bis zu den Schleimhäuten vorzudringen u n d sich dort
n u n abzulagern - u n d das f ü h r t d a n n zu einer Superinfektion.« 6
Eine solche Beschreibung wird bei nicht wenigen Menschen Angst
erwecken. Es stellt sich aber schon die Frage, w a r u m ein Univer-
sitätsprofessor f ü r Hygiene so etwas in einer Zeitung schreibt.
Welche Motive hat ein hoch angesehener Mediziner, der v e r m u t -
lich von Viren doch etwas m e h r versteht als ein Laie, so etwas zu
schreiben? Glaubt er wirklich selber, dass Viren mit Panzer u n d
Werkzeugen ausgestattet sind, um Zellen zu schädigen? Ist es f ü r
die Bevölkerung hilfreich, sie mit Schreckgespenstern in u n n ö -
tige Ängste zu versetzen?

6 Kleine Zeitung, 12.02.2001

51
Das Virus ist zur erfolgreichsten Propagandawaffe der Impfbetreiber
geworden.

Tatsache ist, dass auch ein großer Teil der Ärzte n u r eine vage Vor-
stellung von d e m hat, was heute die Wissenschaft unter Virus ver-
steht. Umso leichter ist es, den Laien ein Bild von Viren zu vermit-
teln, das an materialisierte D ä m o n e n denken lässt.

52
6 | Wer stellt die Seuche fest?

Krankheiten und Virusdiagnosen

I m A l t e r t u m v e r s t a n d e n die M e n s c h e n u n t e r K r a n k h e i t e n »Warum schließt man sich der


Zustände, welche u n t e r d e m Einfluss von D ä m o n e n a u f t r a t e n . Mehrheit an? Etwa deswegen,
Ein Dämon hatte von einem Menschen Besitz ergriffen. War der weil sie recht hat? Nein, aber sie
Dämon s t u m m , d a n n war auch der Mensch d u r c h dessen Herr- verfügt über mehr Gewalt.«
schaft s t u m m . Blaise Pascal

Der römische Arzt Aulus Cornelius Celsus vermutete, dass im Spei-


chel von Hunden, die sich tollwütig verhielten, ein Gift sein müsse.
Dieses k ö n n e einen Menschen tollwütig m a c h e n , w e n n er von
einem tollwütigen Hund gebissen w u r d e . Die V e r m u t u n g dieses
Arztes aus der Antike, ein Virus erzeuge diese Krankheit, w u r d e
d a n n ü b e r n o m m e n u n d ist bis heute im Gebrauch.

M e t a m o r p h o s e v o m Gift z u m L e b e w e s e n

Auch heute, in der aufgeklärten Zeit des 21. J a h r h u n d e r t s gilt die- War das Virus, (der lateinische
ser Begriff als Ursache vieler K r a n k h e i t e n . War das Virus, (der Name für Gift), ursprünglich
lateinische Name f ü r Gift), ursprünglich ein Gift, ist es inzwischen ein Gift, ist es inzwischen auf
auf w u n d e r b a r e Weise z u m i n d e s t f ü r die Virologen u n d Impfstoff- wunderbare Weise zumindest
hersteller ein Lebewesen geworden. Dieses hat nach deren Beleh- für die Virologen und Impf-
rungen aggressive Charaktereigenschaften, es dringt in den Orga- stoffhersteller ein Lebewesen
nismus ein u n d zerstört dort zielgerichtet Gehirn, Leber Lungen geworden.
u n d so fort. Es k a n n m a n c h m a l laut M e d i e n b e r i c h t e n h a r m l o s

53
sein, k a n n aber i r g e n d w a n n böse werden u n d schließlich entfes-
selt zuschlagen.
Es k a n n a u c h fliegen. So ist in e i n e m Lehrbuch aus dem J a h r e
1971 zu lesen:

Die A n s t e c k u n g mit Masern geschieht auf dem Wege der Tröpf-


c h e n i n f e k t i o n u n d der bewegten Luft sehr leicht und prompt
d u r c h das Z u s a m m e n t r e f f e n eines noch Ungemaserten mit einem
M a s e r n k r a n k e n . Es genügt dazu schon ein kurzer Aufenthalt im
K r a n k e n z i m m e r o h n e besondere A n n ä h e r u n g an den Kranken.
Auch fliegt das M a s e r n v i r u s gerne von Z i m m e r zu Zimmer,
wobei b e s t i m m t e Wege b e k a n n t sind; in das gegenüberliegende
und schräg gegenüberliegende, das darüber liegende, niemals
in das n e b e n a n gelegene Zimmer. 7

Gefährliche L e b e w e s e n

So entdecken diese Wissen- Das Virus trage einen Proteinpanzer u n d besitze stachelige Werk-
schaftler immer neue Krank- zeuge, mit denen das Virus unsere schützenden Schleimhäute ver-
heitsursachen. Sie stellen neu- w u n d e . M a n c h m a l trügen diese Wesen auch Tarnkappen, die d a n n
erdings auch die Diagnosen. Es v e r h i n d e r n , dass d a n n die durch die I m p f u n g erzeugten Antikör-
braucht dazu keine Ärzte mehr, per u n a n g r e i f b a r w ü r d e n . Es wird u n s das Virus als boshaftes
ja sie brauchen nicht einmal die Wesen mit seelischen Eigenschaften gezeichnet. So wird von den
Kranken zu sehen. I m p f b e t r e i b e r n den Laien das Wesen eines Virus dargestellt.

M a n sprach in der Geschichte vom Pestvirus, vom Malariavi-


rus, vom Scharlachvirus, u n d jede n e u e Art von Grippe hatte ihr

7 Lust/Pfaundler/Husler: Krankheiten des Kindesalters, Urban & Schwarzen-


berg, München-Berlin-Wien 1971.

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eigenes Virus. In der mythologischen Zeit erhielt der Dämon den
Namen der Krankheit. Heute b e k o m m t das Virus den Namen der
Krankheit. So e r f a h r e n d a n n die Ärzte u n d alle a n d e r n , dass es
das Pockenvirus, das Masernvirus, dass Poliovirus u n d das FSME-
Virus gibt. Krankheiten u n d Viren heiraten e i n a n d e r u n d lassen
ihre Namen verschmelzen.

Diagnose aus d e m Labor

Virologen werden in den Medien als Forscher präsentiert. Sie sind


weiß gekleidet, tragen Schutzmasken u n d halten sich in sterilen
Labors auf. Ihre Augen sind ständig u n d g e s p a n n t auf das Mik-
roskop und den Monitor gerichtet. Kranke, Patienten, Menschen
am Krankenbett b e k o m m e n sie nie zu Gesicht. So entdecken diese
Wissenschaftler i m m e r neue Krankheitsursachen. Sie stellen neu-
erdings auch die Diagnosen. Es braucht dazu keine Ärzte mehr, ja
sie brauchen nicht e i n m a l die Kranken zu sehen. Die S y m p t o m e
und die L e b e n s u m s t ä n d e der e r k r a n k t e n Menschen, ihr Lebens-
raum, ihre persönliche Geschichte u n d ihr Umfeld sollten womög-
lich beim einzusendenden Präparat (Gewebe oder Blut) a u s f ü h r -
lich a n g e f ü h r t werden, um Fehldiagnosen zu v e r h i n d e r n . Von
ganz großer Bedeutung sind der Ort u n d das Land des zu unter-
suchenden Materials. Eine Verwechslung von Viren australischer
und amerikanischer Herkunft k ö n n t e möglicherweise zu kompli-
zierten politischen S p a n n u n g e n f ü h r e n .

55
Worauf w i r u n s nicht verlassen sollten

Die Tatsache, dass den Ergebnissen des Labors fast ohne jede Kritik
Glauben geschenkt wird, könnte gewaltige Konsequenzen haben.
Es ist aus diesem G r u n d e möglich, Krankheiten auch willkürlich
zu diagnostizieren. Einzig die Laborergebnisse z u r Grundlage
einer sicheren Diagnose zu machen, ist auf jeden Fall problema-
tisch. Mit dieser Möglichkeit könnten auch Epidemien ausgeru-
fen werden, w e n n b e s t i m m t e Interessensgruppen eine Epidemie
f ü r nützlich finden.
Dabei w i r d nicht bedacht, dass es positive V i r u s b e f u n d e gibt,
obwohl der betroffene Mensch u n t e r keinen Symptomen leidet.
Vor allem ist es mit a u f g r u n d des Virusbefundes nicht möglich,
den Ernst der E r k r a n k u n g zu beurteilen. Auch über die Prognose
der Krankheit sagt der Befund wenig aus. Schließlich dürfen wir
nicht vergessen, dass die Virusdiagnostik noch i m m e r weiter
entwickelt wird. Viele als absolut sicher geltende Verfahren sind
wenige J a h r e später bereits überholt.
Dennoch gilt im Augenblick die folgende Praxis: Mit dem Virustest
b e k o m m e n wir schließlich die letzte Gewissheit f ü r eine absolut
sichere Diagnose. Darauf können sich n u n die behandelnden Ärzte
ganz verlassen, eine blamable Fehldiagnose bleibt ihnen erspart.
Diese aktuelle Entwicklung, die Diagnose von Labors stellen zu
lassen, bezieht sich auch auf bakterielle Prozesse. Die leider zu
f r ü h verstorbene Impfforscherin Mag. Anita Petek meinte, als die
G e s u n d h e i t s e x p e r t e n der WHO sich anlässlich eines Ausbruches
von Keuchhusten in A f g h a n i s t a n sich nicht einigen konnten, ob
es Diphtherie oder Keuchhusten wäre, dazu: » Es wäre gescheiter,
die Experten der WHO w ü r d e n einige Großmütter zu den Kran-
ken schicken. Diese sagen i h n e n d a n n , ob es sich um Keuchhus-
ten oder um Diphtherie handelt«.

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Große und kleine Feinde

Was sind n u n Viren wirklich? Sind es selbstständige, a u t o n o m e Es entwickelte sich nun eine
Lebewesen, die in der Welt so o h n e Plan h e r u m s c h w i r r e n oder therapeutische Richtung,
sind es Zellelemente, die der O r g a n i s m u s selbst entwickelt? Es nach welcher die Bakterien,
wird in der Molekularbiologie schon längst von endogenen Viren die Feinde unsres Lebens, zu
gesprochen. Es sind keine eigenständigen Lebewesen. Sie h a b e n töten seien. Damit hoffte man,
weder einen eigenen Energiestoffwechsel n o c h k ö n n e n sie sich Krankheiten auszurotten zu
selbst fortpflanzen. Sie sind keine eigenen Lebewesen, sie sind können.
Teile des Organismus, werden von i h m gebildet u n d gehören z u m
Immunsystem.
Nachdem im 19. J a h r h u n d e r t Bakterien im Lichtmikroskop sicht-
bar w u r d e n , waren es die Bakterien, welche uns, Tier u n d Mensch
k r a n k m a c h e n . Sie hielt m a n f ü r feindliche Eindringliche, die Tiere
und Pflanzen d a h i n r a f f e n . Diese Ideen b e r u h t e n vor allem auf der
Vorstellung, dass u n t e r den Lebewesen ein ständiger Kampf u m s
Dasein herrsche. Es entwickelte sich n u n eine therapeutische Rich-
tung, nach welcher die Bakterien, die Feinde u n s r e s Lebens, zu
töten seien. Damit hoffte m a n , Krankheiten a u s z u r o t t e n zu kön-
nen. In dieselbe Richtung gingen n u n auch die Spekulationen,
den Körper zur Bildung von Antikörpern anzuregen, welche diese
feindlichen Bakterien zerstören sollten. Diese Strategie w u r d e n u n
von Anhängern der Chemotherapie und der Impfstoffindustrie als
großer Fortschritt in den Medien bejubelt u n d wird bis h e u t e an
den Universitäten gelehrt.

Die k l e i n e n B a k t e r i e n

Bestimmte Bakterien, offenbar sehr kleine Bakterien, w a r e n aber


im Lichtmikroskop nicht zusehen. Um diese kleinen Bakterien

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Es stellt sich immer deutlicher endlich zu entdecken, m u s s t e n die Bakterienjäger so lange war-
heraus, dass die Sicht, Bakterien ten, bis das Elektronenmikroskop entwickelt war. Bis d a h i n war
seien von außen eingedrungene n u r vom unsichtbaren Virus die Rede. Erst mit dem Elektronenmi-
Feinde, falsch und überholt ist. kroskop tat sich ein neuer Horizont auf. In b e s t i m m t e n , bis d a h i n
u n b e k a n n t e n Zellstrukturen m e i n t e m a n , die gesuchten kleinen
Bakterien, die jetzt Viren g e n a n n t w u r d e n , g e f u n d e n zu haben.
Die I m p f a n h ä n g e r f ü h l t e n sich in ihrer Meinung bestärkt, jetzt
mit Hilfe der Antikörper die großen Feinde des Lebens, Bakterien
u n d Viren besiegen zu k ö n n e n .

B e k ä m p f e n w i r die Freunde?

Von Beginn der E n t d e c k u n g der Bakterien gab es Denker, wel-


che der Meinung, Bakterien seien die Ursache von Krankheiten,
widersprachen. Der große Hygieniker A t o v . Pettenkofer bekämpfte
d u r c h seinen b e r ü h m t gewordenen Selbstversuch sehr eindrucks-
voll die Lehre des Robert Koch. Dieser machte mit seiner Bazillen-
lehre u n d der h i n t e r i h m stehenden P h a r m a i n d u s t r i e ein riesi-
ges Vermögen, o h n e d a m i t auch n u r eine einziges Menschenleben
gerettet zu h a b e n .
Erst in den letzten Jahren werden die Zweifel am Sinn der Bekämp-
f u n g von Bakterien u n d Viren i m m e r häufiger. Man spricht inzwi-
schen bereits von der »postantibiotischen Ära«. Mit der Probiose,
einer m o d e r n e n t h e r a p e u t i s c h e n Richtung gelingt es, mit Bakte-
r i e n k u l t u r e n Schäden durch Antibiotika und verschiedene andere
I m m u n d e f e k t e erfolgreich zu b e h a n d e l n . Es stellt sich i m m e r
deutlicher heraus, dass die Sicht, Bakterien seien von a u ß e n ein-
g e d r u n g e n e Feinde, falsch u n d überholt ist.
An diesem e i n g e m a u e r t e n Dogma h ä n g t allerdings eine gigan-
tische E i n n a h m e q u e l l e , m a n k a n n sagen eine Weltmacht d a r a n .

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Wie mit den Bakterien so geht m a n d a h e r mit den »kleinen Bak- Die ernsthafte Erforschung der
terien«, den Viren u m . Diese werden von den A n g s t m a c h e r n als eigentlichen Aufgabe der Bak-
gefährliche, u n b e r e c h e n b a r e M i n i m o n s t e r hingestellt, u m die terien und Viren steht erst am
unwissenden Menschen zu verängstigen. Anfang.

Diktatur der Lehre

Dazu k o m m t noch, dass die M e d i z i n s t u d e n t e n falsch u n t e r r i c h -


tet werden. Das wirkliche Wissen um die Aufgabe der Bakterien
u n d Viren wird i h n e n vorenthalten. Die e r n s t h a f t e Erforschung
der eigentlichen Aufgabe der Bakterien u n d Viren steht erst am
Anfang. Die s o g e n a n n t e n Wissenschaftler, die im Auftrag der
Industrie arbeiten, sind nicht j e n e wohltätigen Forscher, wie sich
das der f r o m m e M a n n von der Straße vorstellt. Hier m ü s s e n w i r
alle über das, was u n s erzählt wird u n d wer es u n s erzählt, nach-
denken lernen.

59
7 | Was ist ansteckend?

»Der Mensch ist offensichtlich Bei u n s in den reichen Ländern e r k r a n k e n die Menschen nicht
dazu geschaffen, um zu denken. an Lepra. Menschen mit dieser Krankheit finden wir n u r in den
Darin liegt seine ganze Würde a r m e n Ländern.
begründet und dies macht all Es ist eigenartig, dass u n s r e Medizinstudenten lernen, Lepra sei
sein Verdienst aus, und seine eine a n s t e c k e n d e Krankheit, die d u r c h das Mycobacterium leprae
ganze Pflicht besteht darin, in übertragen wird. Die Inkubationszeit f ü r dieses Leiden soll ein bis
rechter Weise zu denken.« vierzig J a h r e betragen. - Es ist in h ö c h s t e m M a ß e empörend, dass
Blaise Pascal junge, gesunde Menschen, die nach dem Studium den akademi-
schen Titel Dr. medicinae universae, zu deutsch Gelehrte der gesam-
ten Heilkunde, tragen werden, so etwas gelehrt b e k o m m e n . Der
größte Teil dieser Ärzte, die e i n m a l k r a n k e Menschen heilen sol-
len, halten an dieser Lehre bis zu i h r e m Ruhestand fest. Vielleicht
lernen die Äsculapschüler sogar, woher das Wort Lepra kommt.
Der Name Lepra aus d e m griechischen leprös bedeutet schuppig,
u n r e i n . Bei diesen Kranken erscheinen z u n ä c h s t Geschwüre an
der Haut. Bei schwereren F o r m e n fallen diesen beklagenswer-
ten M e n s c h e n die Finger, Zehen, die Nasenspitze und Teile der
Ohren ab. Ihr Aussehen ist nicht anziehend u n d der Geruch ihrer
G e s c h w ü r e ist abstoßend. Deswegen w u r d e n diese Menschen in
vergangenen Zeiten, ob Kinder, Frauen oder M ä n n e r ausgesetzt.
Diese Krankheit hat deswegen auch den Namen Aussatz erhalten.
Die K r a n k e n w u r d e n vor die S t a d t m a u e r n , wo sie nicht gesehen
werden konnten u n d ihr Gestank nicht so w a h r g e n o m m e n wurde,
ausgesetzt. Heute werden diese Menschen isoliert.
Ein a n d e r e r Name dieses Leidens ist auch Miselsucht. In diesem
Wort ist das lateinische Wort miser enthalten, das elend u n d a r m
bedeutet; die Krankheit der u n t e r e r n ä h r t e n Menschen.

60
Lepra ist h e i l b a r

Die moderne E r n ä h r u n g s w i s s e n s c h a f t hat u n s längst gezeigt, dass Die Erklärungen von Ansteckung
diese Krankheit auf schwere M a n g e l e r n ä h r u n g z u r ü c k zu f ü h r e n und krankheitsverursachenden
ist. Es fehlt bei diesen A r m e n an N a h r u n g s m i t t e l n , die Eiweiß u n d Lepra-Bakterien sind nicht nur
Vitamine enthalten. Der hoch angesehene deutsche Z a h n a r z t Dr. Irrtum, sondern sind kalte Heu-
Johann Georg Schnitzer konnte in einer Studie eindrucksvoll zei- chelei.
gen, dass dieses Leiden mit vollwertiger E r n ä h r u n g in kurzer Zeit
je nach K r a n k h e i t s s t a d i u m zu bessern u n d auch z u r Gänze zu
heilen ist.

Am Beispiel Lepra wird u n s allen Eines klar. Die Erklärungen von


Ansteckung und krankheitsverursachenden Lepra-Bakterien sind
nicht n u r I r r t u m , sondern sind kalte Heuchelei.
Da gibt es einige Schlaue auf dieser Welt, die das Unwissen der
Ungebildeten f ü r ihre Zwecke a u s n ü t z e n . Sie setzen alles d a r a n ,
dass diese Lehre weiterhin an den Universitäten gelehrt u n d über
ihre Medien ständig verbreitet wird. Sogar karitative Unterneh-
m e n s a m m e l n Geld f ü r Antibiotika, d a m i t diese Elenden z u m
Schein u n d solange das Geld reicht, ein besseres Aussehen h a b e n .
Statt diese Menschen mit notwendigen N a h r u n g s m i t t e l n zu ver-
sorgen, wird noch ein Geschäft mit Antibiotika gemacht.
Da gibt es rührselige Geschichten, wie die des h o l l ä n d i s c h e n
Missionars Damian de Veuster, der auf Hawai mit d e n Ä r m s t e n
lebte und ihr Elend zur Gänze bis zu seinem Ende geteilt hat. Als
schließlich auch bei i h m die ersten G e s c h w ü r e sichtbar w u r d e n ,
entstand später die einleuchtende Erklärung. Er h a b e eine Zigarre
zu Ende geraucht, die vorher ein Leprakranker geraucht hatte. Und
so w u r d e er d a n n mit der tödlichen Krankheit angesteckt. Nicht
seine U n t e r e r n ä h r u n g , nein, die A n s t e c k u n g w a r es.

61
M u t t e r Teresa h a t t e ü b e r J a h r z e h n t e L e p r a k r a n k e intensiv
gepflegt. Sie ist sehr alt geworden u n d hat kraftvoll bis z u m Ende
gewirkt. Ihr selbst s t a n d in diesen Zeiten ausreichende Ernäh-
r u n g z u r Verfügung.

Eigentlich w ä r e d a m i t das Thema A n s t e c k u n g schon zur Gänze


erklärt. Es sind dazu doch noch einige w e i t e r f ü h r e n d e Gedanken
auszuführen.

Wie ist das n u n bei den ansteckenden Pocken gewesen? Der nur
oberflächliche nicht gründlich informierte Mensch hält natürlich
die Ausschläge f ü r ansteckend. Es herrschte ja die Lehre, dass die
Pocken, die h e r a u s k o m m e n , also von i n n e n nach a u ß e n gelan-
gen, den Kranken f ü r sein weiteres Leben von seiner Krankheit
befreien. L e h r m e i n u n g e n werden von den Großen verkündet und
das Volk hat das zu glauben. Diese Lehre w a r h u n d e r t J a h r e lang
die wissenschaftliche Grundlage f ü r die Pockenimpfung. Erst um
1900 w u r d e diese Lehre von Paul Ehrlich d u r c h seine Antikörper-
theorie abgelöst, die bis heute die herrschende Lehre ist. Zu Zeiten
Ehrlichs k o n n t e noch n i e m a n d I m m u n g l o b u l i n e , als Antikörper
gedacht, sehen, noch gab es serologische Methoden, nach welchen
Antikörper wenigstens hätten gemessen werden können.
Wie bei den Pocken sah m a n die Ausschläge bei Masern, Röteln,
Varizellen als die Überträgerstoffe, mit der d a n n die Menschen der
Umgebung angesteckt w u r d e n .
Bei d e n so g e n a n n t e n e x a n t h e m a t i s c h e n K i n d e r k r a n k h e i t e n
w u r d e nicht über das Klima, nicht über die Jahreszeit, nicht über
die Ernährungslage, nicht über die Lebensbedingungen nachge-
dacht. Es w a r einfach die Ansteckung. Wenn Masern oder Schaf-
blattern (Windpocken) auf einsamen Gehöften auftraten, sollen es
d a n n doch a n s t e c k e n d e Viren gewesen sein, die sich möglicher-

62
weise schon lange irgendwo versteckt hielten. Die Medizin k a n n Bisherige positive Laborbe-
sehr einfach sein, w e n n m a n das wiederholt, was da gelehrt wird. funde von Flüchtlingen erga-
Das steht in den Lehrbüchern u n d ist in Wikipedia nachzulesen. ben nur den Hinweis auf Impf-
Polio-Viren.
Da gibt es da noch ein anderes, ein sehr politisches Problem mit
der Ansteckung. Es besteht bekanntlich die Gefahr, dass f r e m d e
Völker, - heute sind es die Reisenden u n d Flüchtlinge -, a n s t e -
ckende Krankheiten einschleppen. Wenn vor h u n d e r t J a h r e n eine
große Zahl fremder Menschen aus d e m Ausland in eine Kleinstadt
kam, waren die damaligen s a n i t ä r e n Einrichtungen mit den feh-
lenden Abwasseranlagen bald am Ende ihrer Kapazität. Es dau-
erte oft n u r kurze Zeit u n d in der bisher g e s u n d e n Stadt brach die
Cholera aus. Diese Krankheit konnte folgerichtig n u r von diesen
Fremden eingeschleppt worden sein. Im großen A u s m a ß w u r d e n
so auch die Geschlechtskrankheiten von den gierigen Spaniern
nach dem keuschen Frankreich, von den s c h m u t z i g e n Franzo-
sen zu den reinen Deutschen u n d vom kalten Deutschland in das
w a r m e Italien eingeschleppt...

Aktuell w u r d e jetzt von der WHO verlautbart, dass jetzt in Syrien


die Polio bei Kindern ausgebrochen ist. Nach M e d i e n b e r i c h t e n
sind seit Beginn des g r a u s a m e n Bürgerkriegs 12.000 Kinder durch
Kriegshandlungen, Bomben, Granaten, Brände, Explosionen, Gift-
gase etc. getötet worden. Was da d u r c h diese verstreuten Gifte im
O r g a n i s m u s dieser Kleinen angerichtet w u r d e , d a r ü b e r d e n k t
noch niemand nach. Aber es gibt bereits Verdachtsfälle u n d Labor-
befunde, die auf Polioviren hindeuten. Bisherige positive Laborbe-
f u n d e von Flüchtlingen ergaben n u r den Hinweis auf Impf-Polio-
Viren. Um einer grenzüberschreitenden Polioepidemie rechtzeitig
vorzubeugen, wird u n s empfohlen, den Status der I m m u n i s i e r u n g
gegen Polio zu ü b e r p r ü f e n . . .

63
Eine allgemeine Skepsis gegen- Die jetzige Generation hat begonnen, sich gründlich und eigen-
über einer Gesundheitspolitik, ständig mit der Gesundheit zu beschäftigen. Gesunde Nahrungs-
die mit der Medizinindustrie mittel, Vermeiden von Umweltgiften, Bewegung, ausreichender
»packelt« n i m m t zu. Schlaf, s a n f t e A b h ä r t u n g , Sauberkeit, geordnete Familienverhält-
nisse sind von allen a n e r k a n n t e Wege zu sicherer Vorbeugung.
Eine allgemeine Skepsis gegenüber einer Gesundheitspolitik, die
mit der Medizinindustrie »packelt« n i m m t zu.
Mit großer Sorge verfolgen die staatlichen G e s u n d h e i t s m a c h e r
diese E n t w i c k l u n g . Selbstständiges Denken, nicht m e h r den
Schlagworten blind zu vertrauen, das ist b e u n r u h i g e n d . Gesund-
heitsangebote, die »gratis« verteilt werden, finden i m m e r weniger
A b n e h m e r . Dieser G e s i n n u n g s w a n d e l ist ansteckend.

Dieser Gesinnungswandel ist Da bleiben aber noch einige Fragen offen.


ansteckend.
Was passiert bei Impfungen? Ein Teil der immunisierten Personen
bekommen ja schließlich doch Masern, Keuchhusten, Polio. Sind diese
jetzt angesteckt worden oder nicht?

Was alles ist im Impfstoff d r i n ? Spuren des e r k r a n k t e n Gewebes,


die der Krankheit zugehörigen Mikroorganismen, das Fremdei-
weiß, die Konservierungssubstanzen u n d viele weitere Stoffe, die
einen Mix ergeben, dessen gesamte W i r k u n g sich erst am geimpf-
ten Menschen zeigen wird. Je nach augenblicklicher gesundheitli-
cher Verfassung u n d Krankheitsneigung werden einige mit schwe-
ren S y m p t o m e n reagieren, a n d e r e n u r leicht u n d einige o h n e
irgendwelche Zeichen. Ein solches Vorgehen verstehe ich als eine
Verletzung mit Vergiftung. Die n u n d a d u r c h aufgeflammte Impf-
k r a n k h e i t ist die individuelle Abwehrreaktion der misshandelten
Person. Es w u r d e d a d u r c h nicht eine Krankheit übertragen son-
dern hervorgerufen.

64
Aber unter Seuchenbedingungen ereignet sich doch dasselbe. Sie erzeugen nicht die Krank-
Geschwächte Menschen werden mit Resten von Ausscheidungen in heit, sie spielen eine unver-
Kontakt gebracht und sie erkranken am selben Leiden. Sie wurden zichtbare Rolle bei den Repara-
also doch angesteckt? Vergiftung oder Ansteckung, ist das nicht eine turprozessen des Organismus.
Wortklauberei?

Ein Einbringen von Dingen in einen O r g a n i s m u s , die k r a n k


machen, n e n n e ich Vergiftung. Wir sind gewohnt von Giften n u r
d a n n zu sprechen, w e n n es sich um klassische Gifte wie Arsen,
Aconit, Blausäure etc. handelt. Wir k e n n e n auch Leichengifte.
Jeder Erwachsene wird kleine Kinder davon abhalten mit Kot ver-
unreinigte Dinge in den M u n d zu f ü h r e n . Dabei b e k o m m t das
Kind zu hören, das sei giftig u n d davon k ö n n e es k r a n k werden.
Der Begriff A n s t e c k u n g geht auf die mythologische Vorstellung
von Krankheiten als eigene geistartige Wesen zurück.
Gifte sind Stoffe, von denen w i r sicher wissen, dass sie den Kör-
per schädigen.

Aber seit der mikrobiologischen Ära verstehen wir den Mechanismus


der Ansteckung. Bakterien und Viren werden über Tröpfchen- und
Schmierinfektion von Mensch zu Mensch übertragen, die dann die
Krankheit hervorrufen.

Damit sind wir n u r scheinbar bei der Lösung der Frage angelangt.
Statt bösen Dämonen, die u n s krank machen, halten wir n u n Bak-
terien und Viren f ü r die Erzeuger der Krankheit. Dank der moder-
nen Mikrobiologie wissen wir a b e r , dass diese M i k r o o r g a n i s m e n
die Abbauarbeiten bereits geschädigter oder abgestorbener Zellen
ü b e r n e h m e n . Sie erzeugen nicht die Krankheit, sie spielen eine
unverzichtbare Rolle bei den R e p a r a t u r p r o z e s s e n des Organis-
mus. Deswegen setzt sich a l l m ä h l i c h der Begriff Bakterien - die

65
Gesundheitserreger, durch. Von der Antibiotikaindustrie und den
I m p f b e t r e i b e r n wird die Auffassung, Bakterien u n d Viren seien
die K r a n k h e i t s v e r u r s a c h e r mit politischer und medialer Assis-
tenz a u f r e c h t erhalten.

Masern, Keuchhusten, Schafblattern (Windpocken) oder Brechdurch-


fälle erfassen doch eine größere Anzahl innerhalb eines Ortes oder
einer Region und zur selben Zeit. Ist das nicht der beste Beweis, dass
es sich hier um Ansteckung handelt?

Auch hier sind wir gewohnt, u n s mit der b e q u e m e n u n d verbrei-


teten Erklärung, das ist Ansteckung, zufrieden zu geben. Begin-
n e n w i r mit d e m Brechdurchfall. Wir sollten doch nachdenken
u n d nachforschen, welche Speisen vor dem Auftreten eines Brech-
d u r c h f a l l s genossen w u r d e n . Das passiert in Gemeinschaftskü-
chen, bei größeren Festen, in Dörfern, Ortsteilen, Gruppen, Fami-
lien etc. Ein gehäuftes Auftreten von akuten Krankheiten ist noch
kein Beweis f ü r eine Ansteckung. Aber sie ist die beliebteste und
b e q u e m s t e Erklärung.
Ein anderes Beispiel sind die Masern. Auch diese treten gehäuft
auf. Aber sie ereignen sich i m m e r u n t e r b e s t i m m t e n Wetterver-
hältnissen, bei u n s meistens im späten Winter oder im noch kalten
Frühling. Abgesehen vom Ausschlag sind die Symptome wie bei
a n d e r n E r k ä l t u n g s k r a n k h e i t e n . Halsschmerzen, Husten, Ohren-
s c h m e r z e n , Gliederschmerzen sind vom typischen Ausschlag
begleitet. Dass es sich also um eine Erkältungskrankheit handelt
u n d dass n u r b e s t i m m t e Menschen an Masern erkranken, darü-
ber m a c h t sich k a u m j e m a n d G e d a n k e n . Dazu k o m m t noch, dass
Hautauschläge bei nicht wenigen Menschen die Angst hervorru-
fen, angesteckt zu werden. Dies sind tiefsitzende archaische Ängste
der Menschen. Unreines, Schmutz, Schleim, Eiter, blutige Abson-

66
derungen, blutige Flecken, übelriechende Ausscheidungen, alle Die Ansteckung als Erklärung
diese Zeichen m a h n e n u n s ja auf sinnvolle Weise zur Sauberkeit für Krankheitsursache ist in
u n d zu rechtem Umgang mit den Kranken. I m m e r aber stehen unserm Bewusstsein derart
hinter diesen Krankheiten andere Ursachen, wie Erkältungen, ver- festgefahren, dass wir andere
dorbene Speisen oder auch Panik, die u n s l ä h m t . wesentlich wichtigere Fakto-
ren der Krankheitsentstehung
Bald bin ich überzeugt, aber da fehlen ja noch die »Masernparties«. Es systematisch ausblenden.
gibt sie also doch die Ansteckung oder nicht?

Eben nicht. Masern treten d a n n auf, w e n n die meteorologische


Situation d a f ü r da ist. Das ist die kalte Jahreszeit, bei nasskal-
tem Wetter, d a n n scheint die A n s t e c k u n g zu f u n k t i o n i e r e n . Es
erkrankt d e n n o c h n u r ein Teil der Kinder, es sind jene, die d a f ü r
empfänglich sind oder mit d e m F a c h a u s d r u c k zu Masern dis-
ponieren. Die leider so f r ü h verstorbene Anita Petek hat oft erzählt,
dass ihre Mutter sie mehrere Male vergeblich zu Kindern geschickt
hatte, die gerade Masern h a t t e n . Bekommen hat sie die Masern
aber nie. Die A n s t e c k u n g als E r k l ä r u n g f ü r K r a n k h e i t s u r s a c h e
ist in u n s e r m Bewusstsein derart festgefahren, dass w i r a n d e r e
wesentlich wichtigere Faktoren der K r a n k h e i t s e n t s t e h u n g syste-
matisch ausblenden. In f r ü h e r e n Zeiten, als es wegen der mise-
rablen Lebensverhältnisse die Pocken gab, hatten die Menschen
ähnliches versucht. Sie ließen ihre Kinder bei a n d e r e n Kindern
schlafen u n d hatten d a f ü r sogar bezahlt. Man n a n n t e das »Pocken
kaufen«. Im Glauben an die Ansteckung w a r e n den Menschen die
sozialen und hygienischen Ursachen f ü r das Auftreten der Pocken
noch nicht bewusst.

67
8 I Salzburger Masern

Probefeldzug

MASERN-EPIDEMIE AUSSER A n f a n g 2008 gab es in Salzburg einige Fälle von Hepatitis A.


KONTROLLE... Nebenbei sei e r w ä h n t , dass es sich dabei um eine harmlose Krank-
...aber 90% der Kinder waren heit handelt, doch die Gesundheitsbehörden schlugen Alarm. Mit
geimpft. kräftiger, medialer Unterstützung zogen die impffreudigen Behör-
den von Schule zu Schule, um eine weitere Ausbreitung der Seu-
che zu verhindern. Hepatitis A ist die Folge einer Lebensmittelver-
giftung. Dagegen k a n n keine I m p f u n g schützen. Impfunwillige
Eltern, die den Sinn dieser Aktion bezweifelten, w u r d e n unter
Druck gesetzt, u n d die Impfbetreiber zogen eine stolze Bilanz ihrer
erfolgreichen Kampagne. Auch Hotelbetriebe, die ihre Mitarbei-
ter gegen Hepatitis A impfen ließen, erhielten lobende Auszeich-
n u n g e n in der Öffentlichkeit.

Schlachtenlärm

A n f a n g April desselben J a h r e s k a m e n die Masern. Wieder gab es


Schlagzeilen, diesmal aber noch viel dramatischer. Im ORF w u r d e
s t ü n d l i c h ü b e r den Verlauf berichtet.
In der »Kleinen Zeitung« gab es da auf Seite 2 u n d 3, wo sonst
ü b e r den Krieg im Irak, über T s u n a m i oder die Wahlen in Ame-
rika berichtet wird, umfangreiche Berichte über die Gefährlichkeit
der Masern u n d ihre bedrohlichen Komplikationen. Der Umstand,
dass gegen die Masern allerdings an die 90% der Kinder geimpft

68
sind und damit geschützt sein sollen, w u r d e nicht thematisiert. Um die Schuldigen dieser »Epi-
Ein kugelförmiges Gebilde, welches angeblich das gefährliche demie« auszuforschen, wurde
Masernvirus sein soll, u n d die sorgenvollen Gesichter der Impf- sogar die Staatsanwaltschaft
b e f ü r w o r t e r illustrierten den Ernst der Seuchensituation. Auch eingeschaltet.
ein Foto eines an Masern e r k r a n k t e n Kindes d u r f t e da nicht feh-
len. Bei genauerem Hinsehen sah jeder e r f a h r e n e Arzt, dass es sich
auf diesem Foto um Schafblattern gehandelt hat.
In der »Kronenzeitung« vom 3. April stand auf der Titelseite groß
und fett: MASERN-EPIDEMIE AUSSER KONTROLLE! O b e r h a l b
dieser Zeile in rot gedruckt: Ärzte raten dringend zur I m p f u n g .
Und d a r u n t e r ein Bild, auf d e m eine fröhlich lächelnde Dame sich
von einem sichtlich glücklichen Arzt impfen lässt.
Die meisten Menschen hielten diese Medienberichte f ü r übertrie-
ben und von vielen Seiten waren Bemerkungen zu hören, dass es
hier n u r u m s Geld gehe.

Manöver

Die f ü r das Wohl der Gesundheit ihres Landes zuständigen Politi-


ker traten n u n erfüllt von V e r a n t w o r t u n g auf den Plan. Die Salz-
burger Landeshauptfrau Burgstaller m e i n t e angesichts einer sol-
chen Bedrohung, dass Impfverweigerung nicht verantwortbar sei.
Um die Schuldigen dieser »Epidemie« auszuforschen, w u r d e sogar
die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Politiker sind offenbar der
Meinung, dass es möglich sei, mit Staatsgewalt K r a n k h e i t e n zu
beherrschen.
Auch Frau Gesundheitsminister Kdolsky, selbst Ärztin, hob her-
vor, dass sie in direktem u n d l a u f e n d e m Kontakt mit Landes-
h a u p t f r a u Burgstaller stehe, um die n o t w e n d i g e n M a ß n a h m e n
und Schritte zu besprechen. G e m e i n s a m hatten die beiden Poli-

69
MASERN-EPIDEMIE AUSSER t i k e r i n n e n eine Gratisimpfung f ü r Sanitäter u n d Rot-Kreuz-Hel-
KONTROLLE fer veranlasst. Es sei ihr ein Anliegen, dass die freiwilligen Helfer
. . . d a n n muss das wohl eine den bestmöglichen Schutz erhalten.
der sanftesten Epidemien der Die »Masernparty«, die angeblich im Raum Salzburg stattgefun-
Geschichte gewesen sein. den hatte, sei schwerst verantwortungslos u n d aufs Schärfste zu
verurteilen: »Es geht hier um den Schutz der Schwächsten in unse-
rer Gesellschaft, n ä m l i c h der Kinder.«
Abschließend stellte Kdolsky fest: »Zum Glück verhält sich der
Großteil der Eltern v e r a n t w o r t u n g s b e w u s s t und sorgt f ü r den not-
wendigen Impfschutz ihrer Kinder.«

Das A u s m a ß der Katastrophe

Insgesamt sollen an die 180 Fälle gemeldet worden sein. Ob unter


diesen Fällen auch die bloßen Verdachtsfälle u n d die Fehldiagno-
sen waren, ist nicht geprüft worden. Knapp eine Hand voll Kin-
der w u r d e ins Spital eingeliefert. Zwei von i h n e n konnten nach
wenigen Tagen nach Hause entlassen werden. Ob diese Einwei-
s u n g e n infolge fehlender Pflege zu Hause erfolgt sind, ist nicht
b e k a n n t . Ein Kind war an L u n g e n e n t z ü n d u n g erkrankt, das aber
ebenso bald genesen ist. Von den schweren Komplikationen, die
von Vertretern der I m p f b e f ü r w o r t e r plakativ u n d mehrfach pro-
phezeit w u r d e n , w a r nichts zu hören. Wenn im R a h m e n einer
Epidemie f ü n f bis sechs Personen f ü r eine Woche im Spital liegen
u n d alle a n d e r n E r k r a n k t e n zu Hause bleiben u n d danach wieder
zur Schule gehen, d a n n m u s s das wohl eine der sanftesten Epide-
mien der Geschichte gewesen sein. - Im gleichen Zeitraum gab es
zahlreiche Krankheiten infolge des kalten Wetters, Grippe, Mit-
t e l o h r e n t z ü n d u n g e n , L u n g e n e n t z ü n d u n g e n , Anginen, Gelenks-
e n t z ü n d u n g e n , H e r z m u s k e l e n t z ü n d u n g e n etc. Es gab auch viele

70
Schulverbot für Impfverweige-
rer

Spitalsaufenthalte und schwere Verlaufsformen. Nur fehlten bei


diesen Krankheitsfällen die Hautausschläge.

Die Epidemie ist ausgebrochen

Am 7. April 2008 riefen die G e s u n d h e i t s b e h ö r d e n die Masernepi-


demie aus. Die Impfpässe, soweit v o r h a n d e n , m u s s t e n vorgelegt
werden. Schüler, die nicht gegen Masern geimpft w a r e n , m u s s -
ten dem Unterricht fernbleiben. M i t u n t e r w u r d e n ganze Schu-
len f ü r kurze Zeit geschlossen. Die »Kronenzeitung« lieferte die
Schlagzeile SCHULVERBOT FÜR IMPFVERWEIGERER. Schüler,
die inzwischen geimpft worden waren, b e k a m e n vor d e m Schul-
gebäude von den Behörden einen roten Stempel auf den H a n d r ü -
cken gedrückt. Es konnte eine erkleckliche Zahl von M a s e r n i m p f -
stoffen verimpft werden.

71
Masern, eine gefährliche Krankheit?

Warum gelingt es selbst bei Masern ist von einer Grippe n u r durch die Hautausschläge, die der
Masernpartys nur einigen, die E r k r a n k u n g den Namen geben, zu unterscheiden. Bei den aller-
Masern zu bekommen? meisten Personen verläuft diese Kinderkrankheit leicht. Nur bei
schwerkranken Kindern, etwa bei Kindern mit schwerem Herzfeh-
ler, nach Chemotherapie oder Ä h n l i c h e m k a n n diese Krankheit,
wie jede a n d e r e Krankheit auch, ein Problem werden. Kompli-
kationen treten vorwiegend d a n n auf, w e n n mit stark u n t e r d r ü -
ckenden M e d i k a m e n t e n behandelt wird oder schlechte Pflegebe-
d i n g u n g e n herrschen. Neben der A n s t e c k u n g spielt als Auslöser
dieses aktuellen Masernausbruches vor allem das augenblickliche
Klima eine wesentliche Rolle. Es hatte schon einen milden Vor-
f r ü h l i n g gegeben u n d d a n n erfolgte ein Wintereinbruch, der sich
über einen Monat hingezogen hat.
Die I m p f u n g e n , die d a n n als M a s s e n i m p f u n g d u r c h g e f ü h r t wur-
den, sind nicht u n b e d e n k l i c h . In dieser kalten Jahreszeit waren
viele Personen schon erkältet u n d h a t t e n mit einem Infekt zu
k ä m p f e n . Menschen, bei denen die Masern noch im unspezifi-
schen A n f a n g s s t a d i u m waren, w u r d e n o h n e g r ü n d l i c h e Unter-
s u c h u n g e n geimpft, wie es bei solchen M a s s e n i m p f u n g e n üblich
ist. Es ist zu b e f ü r c h t e n , dass diese I n k u b a t i o n s i m p f u n g e n auch
schwere Gesundheitsschäden bewirkten.

Das Gespenst der A n s t e c k u n g

Ist Masern n u n wirklich eine hoch ansteckende Krankheit oder


eine Kinderkrankheit, wie m a n sie f r ü h e r g e n a n n t hatte? W a r u m
e r k r a n k e n in einer Familie mit f ü n f Kindern n u r zwei von f ü n f ?
W a r u m gelingt es selbst bei Masernpartys n u r einigen, die Masern

72
zu b e k o m m e n ? Wer k a n n d e n n nachweisen, wo die K r a n k h e i t
wirklich begonnen hat? Und w e n n das gelänge, was nicht möglich
ist, von wem haben n u n die Ersterkrankten die Masern bekom-
men? Es k a m jedenfalls b e s t i m m t e n Leuten sehr gelegen, eine
schuldige Minderheit zu finden u n d diese f ü r ihre Zweifel am
Segen der I m p f u n g e n zu bestrafen. Wie viele Fragen zur Anste-
ckungsfähigkeit der Masern offen bleiben, zeigt ein Auszug aus
einem klassischen Lehrbuch der K i n d e r h e i l k u n d e aus d e m J a h r e
1971.8

Die Ansteckung mit Masern geschieht auf dem Wege der Tröpfchen-
infektion und der bewegten Luft sehr leicht und prompt durch das
Zusammentreffen eines noch Ungemaserten mit einem Masernkran-
ken. Es genügt dazu schon ein kurzer Aufenthalt im Krankenzimmer
ohne besondere Annäherung an den Kranken. Auch fliegt das Masern-
virus gerne von Zimmer zu Zimmer, wobei bestimmte Wege bekannt
sind; in das gegenüberliegende und schräg gegenüberliegende, das
darüber liegende, niemals in das nebenan gelegene Zimmer.

Die S c h u l d i g e n

Im Mittelpunkt der Schuldzuweisungen dieser von I m p f b e t r e i -


bern und Politikern inszenierten Hysterie stand eine Waldorf-
schule, bei der es zu den ersten M a s e r n f ä l l e n g e k o m m e n sein
soll. In der Zwischenzeit ist zu hören, dass es in m e h r e r e n Städ-

8 Lust/Pfaundler/Husler: Krankheiten des Kindesalters, Urban & Schwarzen-


berg, München-Berlin-Wien 1971.

73
Es war sogar von einem »Impf- ten in Deutschland, Freiburg, Bielefeld u n d anderen Orten ebenso
gürtel« die Rede, der um die M a s e r n a u s b r ü c h e gegeben hat. Auch diese sollen von Waldorf-
Stadt Salzburg aufgezogen schulen ausgegangen sein.
wurde, um das mordende
Masernvirus an seiner Ausbrei-
tung zu verhindern. Auf H o r c h p o s t e n

Hatten Impflobbyisten auf eine solche Gelegenheit gewartet, der


i m p f m ü d e n Bevölkerung die Notwendigkeit von I m p f u n g e n ins
Gedächtnis zu r u f e n ? Eine b e e i n d r u c k e n d e Maschinerie begann
wie nach Plan zu laufen.
Ein Aufgebot des I m p f a u s s c h u s s e s des Obersten Sanitätsrates
i n f o r m i e r t e über die Gefahr der Masern. Die Amtsärzte der Sani-
tätsdirektionen u n d deren Hilfspersonal, Schulärzte und Lehrer
s t a n d e n in kürzester Zeit parat, alle nötigen Operationen durch-
z u f ü h r e n : I m p f u n g e n , E i n s a m m e l n von Impfpässen, Blutabnah-
men, Schließungen von Schulen, Stempelungen von Kindern, die
geimpft waren; sie alle halfen, die fehlenden Impflücken zu schlie-
ßen. Es war sogar von einem »Impfgürtel« die Rede, der um die
Stadt Salzburg aufgezogen wurde, um das mordende Masernvirus
an seiner Ausbreitung zu v e r h i n d e r n . Dies geschah unter loben-
d e m Applaus von Ä r z t e k a m m e r u n d Apothekerkammer. Landes-
f ü r s t e n u n d Minister stellten sich geschlossen u n d gewappnet vor
den Aggressor, um die Ausbreitung einer noch nie da gewesenen
Gefahr f ü r die Gesundheit der Menschen abzuwenden.

Nie w i e d e r M a s e r n

W a n n e r s c h e i n e n die n ä c h s t e n Epidemien, M u m p s , Masern,


K e u c h h u s t e n , Influenza, S c h a f b l a t t e r n oder Röteln u n d andere

74
i m p f b a r e Angreifer? Welche Chancen werden sie vorfinden? Die Diese Ärzte hielten die Bericht-
nächste Epidemie wird es jedenfalls nicht m e h r so leicht h a b e n , erstattung in den Medien sach-
d e n n es wird schon im Morgengrauen z u r ü c k geschossen wer- lich für übertrieben.
den ...

Die S a l z b u r g e r R e s o l u t i o n : Das S c h r e i b e n d e r 33 A u f r e c h t e n

Es hätte f ü r den Österreichischen Impftag, einer Veranstaltung der


Impfbetreiber, zeitlich nicht besser k o m m e n k ö n n e n . Ärzte u n d
Apotheker werden seit J a h r e n zu diesem Event eingeladen, um
über die neuesten Impfstoffe i n f o r m i e r t zu werden. Impfstoffher-
steller präsentieren sich als großzügige Sponsoren dieser Veran-
staltung. Diesmal brauchte es nicht viel Überzeugungsarbeit, die
Teilnehmer f ü r den I m p f g e d a n k e n zu bestärken. Die A u s r u f u n g
der Epidemie war n u n von m e h r e r e n h u n d e r t e n Ärzten u n d Apo-
thekern mit G e n u g t u u n g u n d der Gewissheit hoher moralischer
Verantwortung b e g r ü ß t worden.

Am gleichen Wochenende, an d e m der gesamtösterreichische


Impftag abgehalten wurde, fand auch das jährlich s t a t t f i n d e n d e
S y m p o s i u m Pathovacc statt. Diese w i s s e n s c h a f t l i c h e Einrich-
t u n g beschäftigt sich mit den gesundheitlichen Nachteilen u n d
der gründlichen Sinnfrage des Impfens. Für diese ärztliche Fort-
bildung mit wesentlich bescheidenerem Kongressambiente ste-
hen keine Sponsoren zur Verfügung. D e n n o c h wird diese Tagung
regelmäßig von über fünfzig Ärzten besucht. Es handelt sich dabei
vorwiegend um Ärzte, die in der niedergelassenen Praxis tätig
sind. Diese Ärzte hielten die B e r i c h t e r s t a t t u n g in den Medien
sachlich f ü r übertrieben. Als schließlich aus einem zwar größe-
ren Ausbruch von Masern gar eine Epidemie ausgerufen w u r d e ,

75
»Laut Aussagen der öffentlichen entschlossen sich die Ärzte, ein klärendes Protestschreiben an die
Gesundheitsbehörden sind 90 Öffentlichkeit zu richten. Es w u r d e eine Resolution verfasst, die
Prozent der Bevölkerung gegen als Salzburger Resolution von den großen Medien Der Standard,
Masern geimpft oder nach Die Presse u n d die Salzburger Nachrichten, s p o n t a n veröffentlicht
Erkrankung immun. Wir fragen w u r d e . So w a r am 7.4.08 im Standard zu lesen:
an, warum diese Bevölkerungs-
gruppe vor Masern Angst haben
soll.« Impfkritische Ärzte kritisieren Panikmache
Gesundheitsdienst sollte beruhigend wirken und Anschein der Kri-
minalisierung von Nicht-Geimpften vermeiden.

Salzburg/Graz - Eine Gruppe von impfkritischen Ärzten hat eine Reso-


lution verfasst, 30 Ärztinnen und Ärzte haben die Resolution der IG
Interessengemeinschaft Impfkritischer Ärzte mit Sitz im weststeiri-
schen Ligist unterstützt. In einer Aussendung kritisierten sie: »Laut
Aussagen der öffentlichen Gesundheitsbehörden sind 90 Prozent der
Bevölkerung gegen Masern geimpft oder nach Erkrankung immun.
Wir fragen an, warum diese Bevölkerungsgruppe vor Masern Angst
haben soll.«

»Entscheidung nicht kriminalisieren«


Die Mehrheit der Nichtgeimpften bzw. deren Erziehungsberechtigte
hätten sich nach gründlicher Beschäftigung mit der Materie bewusst
gegen die Impfung entschieden, weil sie meinen, das Risiko der Imp-
fung sei größer als jenes der Krankheit selbst. »Als Ärztinnen und
Ärzte können wir das nachvollziehen, da auch wir durchaus schwer-
wiegende Nebenwirkungen nach Impfungen immer wieder in unse-
ren Praxen beobachten«, heißt es in der Resolution.

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Die Ärzte ersuchten die Verantwortlichen des öffentlichen Gesund-
heitsdienstes in ihrer Aussendung, jeden Anschein einer Krimina-
lisierung der Menschen zu vermeiden, die von einer Impfung »wohl-
überlegt und selbstverantwortlich Abstand genommen haben«.
Außerdem forderten sie eine realistische Einschätzung des Erkran-
kungsrisikos.
Abschließend heißt es in der Resolution: »Als gleichberechtigte Absol-
venten einer medizinischen Fakultät fordern wir in ärztlicher Kolle-
gialität zum Wohle der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten
auch die Freiheit einer kritischen akademischen Diskussion über Vor-
beugungs- und Behandlungsweisen im Impfwesen und wehren uns
gegen ein Denkverbot oder gar Vorverurteilung durch .Fachexperten'
des öffentlichen Gesundheitsdienstes.« (red)

Die Impfbetreiber waren von der Aktion dieser Ärztegruppe sehr


überrascht. Bisher waren sie doch gewohnt, dass die gesamte Ärz-
teschaft geschlossen hinter i h n e n stand. Da galt es offenbar sofort
Einhalt zu gebieten. Wenige Wochen später erhielten die Unter-
zeichner der Salzburger Resolution ein Schreiben des Disziplinaran-
walts der Österreichischen Ärztekammer. Jeder einzelne Arzt war
aufgefordert eine S t e l l u n g n a h m e abzugeben. Die Ärzte a n t w o r t e -
ten mit medizinisch sachlichen u n d standesgemäß klaren Worten.
Ein Disziplinarprozess mit exemplarischen Strafen, den sich die
Impfbetreiber g e w ü n s c h t hatten, w u r d e darauf h i n abgeblasen.

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9 | Was bleibt von der Ansteckung?
Abschied vom Mysterium Ansteckung9

Die 7 A r g u m e n t e gegen den I r r t u m Ansteckung, auf deren totale


Widerlegung ich noch i m m e r warte.

1. Krankheit ist kein eigenes Wesen, ist keine Kreatur, ist ein Lehr-
buchgebilde

2. Krankheit ist die individuelle Reaktion auf eine Schädigung.


Daher ist keine Krankheit auf ein anderes Individuum über-
tragbar

3. Krankheit ist die Folge einer Schädigung d u r c h

a. Kälte, Hitze
i. Klima
ii. Wetter
iii. Jahreszeit

b. Gifte
i. Verdorbene N a h r u n g s m i t t e l
ii. Verdorbenes Trinkwasser
iii. S c h m u t z aller Art

9 Nur f ü r Denker geeignet. Aude sapere! Erkühne dich, weise zu sein!

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c. Mangel an
i. Nahrung
ii. Kleidung
iii. Sauberkeit

d. Verletzung
i. Körperlich
ii. Seelisch

4. Das, was wir Krankheit n e n n e n , ist bereits der Heilprozess des


Organismus

5. Wirksame Vorbeugung besteht in


a. ausreichender E r n ä h r u n g
b. Sauberkeit
c. gesunder Lebensweise
d. Wohlstand u n d Bildung

6. I m p f u n g e n können nicht die K r a n k h e i t s u r s a c h e n beseitigen.


Bakterien u n d Viren werden vom O r g a n i s m u s selbst gebildet.
Sie sind unersetzlich f ü r die Wiederherstellung geschädigter
Zellen.

7. Mit dem Begriff A n s t e c k u n g versuchten sich die Menschen in


vorwissenschaftlicher Zeit, die E n t s t e h u n g von K r a n k h e i t e n
zu erklären.
Mit dem von Angst und Unwissen besetzten Begriff Ansteckung
versuchen heute die Impfbetreiber, I m p f u n g e n zu erzwingen.

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10 I Vom Kampf der Antikörper
gegen feindliche Mikroben

Eine v e r h ä n g n i s v o l l e Verwechslung

Parasiten •=> Bakterien •=> Viren Wie k a m es dazu, dass Bakterien u n d Viren f ü r eigene Lebewe-
Toxin Antitoxin sen gehalten w u r d e n ?
Aggressor •=> Antikörper Parasiten sind hoch entwickelte O r g a n i s m e n . Diese Lebewesen
sind mit freiem Auge sichtbar, gelangen von a u ß e n in den Körper,
v e r m e h r e n sich u n d k ö n n e n die Gesundheit des davon befalle-
nen Lebewesens belasten, gefährden oder auch den Tod bewirken.

Bakterien u n d Viren sind dagegen etwas völlig anderes. Bakte-


rien sind Zellen in einem Stadium, in welcher sie sich in viele For-
m e n u n d S t r u k t u r e n h i n entwickeln k ö n n e n . Sie sind also keine
endgültig ausgeformten Zellen wie z. B. Knochen- oder Nervenzel-
len. Dadurch unterscheiden sie sich von höher entwickelten Orga-
n i s m e n . Bakterien sind am A u f b a u u n d Abbau der Körperzellen
beteiligt. Sie werden d a h e r auch Baumeister des Lebens genannt.
Dieses Wissen war Robert Koch u n d Louis Pasteur im 19. Jahr-
h u n d e r t noch nicht b e k a n n t . Der eine war ein zunächst nieder-
gelassener Arzt, der sich neben seinen Patienten lieber mit Versu-
chen an Mäusen beschäftigte. Der a n d e r e war ein Chemiker, der
sich zuerst der Erforschung der f ü r den Weinbau wichtigen Gärung
w i d m e t e . Später f ü h r t e er die g r a u s a m e n Tierversuche an Hun-
den d u r c h , um f ü r die Impfstoffhersteller einen Impfstoff gegen
Tollwut zu entwickeln.

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Das Mikroskop war der Entdecker

Beide entdeckten mit Hilfe des Lichtmikroskops bis d a h i n nie Diese Forscher vertraten die
gesehene kleine Gebilde, die d a n n wegen i h r e r S t ä b c h e n f o r m Ansicht, dass die Bakterien vom
(bac lateinisch Stab, bacillus Stäbchen) Bakterien oder Bazillen Körper selbst gebildet werden.
b e n a n n t w u r d e n . Auch andere Ärzte k o n n t e n im Mikroskop bei
verschieden Erkrankungen weitere Bakterien entdecken, so Fried-
rich Löffler die Diphtheriebakterien u n d Theodor Escherich Coli-
bakterien im Dickdarm.
Pasteur beobachtete, dass diese Gebilde ihre Form v e r ä n d e r n ,
meinte aber, es seien verschiedene eigenständige Wesen. I h m w a r
sogar aufgefallen, dass die Stäbchen zu Kugeln, Kokken werden
und u m g e k e h r t , je nach d e m S ä u r e z u s t a n d des Milieus. Dieses
Phänomen, die Form u n d d a m i t auch die F u n k t i o n zu v e r ä n d e r n ,
w u r d e von a n d e r n Forschern Pleomorphic g e n a n n t .
In der Hoffnung mit Hilfe von Chemotherapeutika bald alle Krank-
heiten besiegen zu k ö n n e n u n d u n t e r solider U n t e r s t ü t z u n g der
Industrie, setzte sich die Vorstellung durch, Bakterien seien von
a u ß e n eingedrungene, feindselige Lebewesen. Dieser Sicht wider-
sprachen Denker wie der w e l t b e r ü h m t e C h i r u r g T h e o d o r Bill-
roth und der b e d e u t e n d e Botaniker Karl Wilhelm von Naegeli.
Diese Forscher vertraten die Ansicht, dass die Bakterien vom Kör-
per selbst gebildet werden. Das wird inzwischen auch d u r c h die
moderne Mikrobiologie bestätigt.

Helfer oder Killer?

Sind n u n Bakterien u n d Viren die K r a n k h e i t s v e r u r s a c h e r oder


sind sie die Gesundheitserreger? Wenn wir Fieber, Ausscheidun-
gen, entzündliche Schwellungen als Reparaturprozesse verstehen,

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Diphtheriebakterien sind also d a n n sind die Mikroben u n e n t b e h r l i c h f ü r die Wiederherstellung
keine Aggressoren, die ein Gift der Gesundheit. Sind Zellen d u r c h Gifte, Hitze, Unterversorgung,
absondern, um den Patienten Verletzungen u.s.w. untergegangen, bedarf es all dieser Heilreak-
zu töten. Sie haben die Aufgabe, tionen. Die M i k r o b e n t r e t e n also erst nach solchen Schädigun-
die für den Organismus belas- gen auf den Plan.
tenden Ausscheidungen aufzu- Nur d a n n w e n n wir die vorausgegangen Schädigungen wegden-
lösen. ken, d a n n müssen wir die Anwesenheit der Mikroben als die Ursa-
che der Krankheit auffassen.

Sind die Bakterien die Aggressoren?

Das Toxin bei Diphtherie ist Teil der d u r c h U n t e r k ü h l u n g geschä-


digten Schleimhaut. Es ist ein körpereigenes Produkt. Die Cory-
nebacterien diphtheriae sind ebenso in der M u n d h ö h l e gebildete
M i k r o o r g a n i s m e n , die f ü r den Abbau der geschädigten Schleim-
hautreste notwendig sind.
D i p h t h e r i e b a k t e r i e n sind also keine Aggressoren, die ein Gift
a b s o n d e r n , um den Patienten zu töten. Sie h a b e n die Aufgabe,
die f ü r den O r g a n i s m u s belastenden Ausscheidungen aufzulösen.

Wir h a b e n w i r es also nicht mit Aggressoren zu t u n . Im Laufe


der Wiederherstellung des e r k r a n k t e n Organismus, der Gene-
sung, spielen Bakterien, Viren u n d I m m u n k ö r p e r z u s a m m e n . Da
ereignet sich also kein Kampf zwischen feindlichen Mikroben und
gegen sie k ä m p f e n d e n Antikörper. Die Idee vom Krieg der Mikro-
ben gegen u n s e r n Körper s t a m m t vom Militärarzt Paul Ehrlich.
(1906) Er ist der Begründer der Chemotherapie. Sein Ausspruch
»wir m ü s s e n chemisch zielen lernen« ist die theoretische Grund-
lage f ü r die Lehre von den schützenden Antikörpern, von den Bak-
terien tötenden Antibiotika und den Viren stoppenden Virostatika.

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Kein Wunder, dass die Industrie der Antibiotika u n d Impfstoffe Eines ist aber schon heute klar:
diesem »Entdecker« die höchste Ehre zollt. Der Organismus bildet diese
Bakterien selbst. Sie erfüllen
für die Heilung eine unverzicht-
K o m m e n d i e M i k r o b e n von a u ß e n o d e r von i n n e n ? bare Rolle.

In Kriegszeiten ist oft die Frage gestellt worden, w a r u m Soldaten,


die keine oder n u r kleinste Verletzungen hatten, d e n n o c h an Teta-
nus gestorben sind. Es gab sogar m e h r Tetanusfälle o h n e ä u ß e r e
Verletzungen. Ebenso e r k r a n k t e n M e n s c h e n an Tetanus n a c h
Bauchoperationen oder sogar nach Z a h n e x t r a k t i o n e n u n d Frauen
nach Geburten. Dies lässt eben n u r die einzige Erklärung zu, dass
eben die entsprechenden Mikroben vom Organismus selbst gebil-
det werden. Wenn sich Tetanusbazillen auch in W u n d e n mit ver-
schmutzter Erde befinden, erzeugt der Körper u n a b h ä n g i g davon
seine eigenen Tetanuserreger. Die Behauptung, dass Tetanusba-
zillen, das Tetanusgift absondern, ist heute längst überholt. Wir
wissen nur, dass beim Zerfall Tetanospasmin u n d Tetanolysin frei
werden. Das erste löst den W u n d s t a r r k r a m p f aus, das zweite f ü h r t
zur dessen Lösung. Diese Prozesse ereignen sich nur, w e n n in der
Wundregion eine sehr geringe Sauerstoffkonzentration herrscht.
Das ist der Fall, w e n n Menschen e x t r e m u n t e r e r n ä h r t sind, wie
es im Krieg sehr oft der Fall ist. Heute gibt es den W u n d s t a r r -
krampf daher n u r m e h r in den ganz a r m e n Ländern der Welt. Die
simple Vorstellung aus dem 19. J a h r h u n d e r t , wonach e i n g e d r u n -
gene Clostridien tetani mit i h r e m Gift eine solche Krankheit her-
vorrufen, ist heute nicht m e h r haltbar. Der genaue M e c h a n i s m u s
dieses Leidens bedarf natürlich noch weiterer Forschung.
Eines ist aber schon heute klar: Der Organismus bildet diese Bakte-
rien selbst. Sie erfüllen f ü r die Heilung eine unverzichtbare Rolle.

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Die s c h ü t z e n d e n Antikörper und die H e r d e n i m m u n i t ä t

Wenn n u n die Mikroben im Organismus selbst entstehen, w a r u m


sollte er d a n n Antikörper gegen sie bilden? Das wäre eine Reak-
tion, die sich gegen das eigene Leben richtet. Es k a n n doch n u r ein
Leben geben, w e n n Zellen u n d Organsysteme in h a r m o n i s c h e m
Gleichgewicht z u s a m m e n w i r k e n .
Vor der Entdeckung der Bakterien u n d Viren galten viele Krank-
heiten als ansteckend. Sogar die Epilepsie w u r d e zu den anste-
ckenden Krankheiten gezählt. Mit d e m Begriff Ansteckung ver-
suchten die Menschen zu erklären, wie Krankheiten entstehen.
Als aber Bakterien sichtbar geworden waren, meinten b e s t i m m t e
Ärzte, den M e c h a n i s m u s der A n s t e c k u n g zu verstehen. Die Mik-
roben zirkulieren d e m n a c h ä h n l i c h wie Parasiten von Lebewe-
sen zu Lebewesen.
Die Idee von der H e r d e n i m m u n i t ä t ist diese: Wenn der größte Teil
einer Herde von Menschen d u r c h Antikörper gegen b e s t i m m t e
M i k r o b e n geschützt sind, k ö n n e n die Erreger nicht eindringen,
k ö n n e n sich d a h e r auch nicht v e r m e h r e n u n d sterben schließ-
lich aus.

Wir werfen einen Blick auf die Antigen-Antikörper-Theorie.


Emil v. Behring t r ä u m t e Ende 1900 davon, wie schon viele Men-
schen vor i h m , der O r g a n i s m u s gegen Gifte ein Gegengift erzeu-
gen. Das zu seiner Zeit postulierte Diphtherietoxin könne, wenn
es in Tiere eingespritzt wird, in deren S e r u m Antitoxin erzeugen.
Diese Hypothese klingt bestechend schön. In der Praxis hat sich
die B e h a n d l u n g mit Antitoxin nicht n u r als u n w i r k s a m , sondern
sogar als sehr gefährlich erwiesen. Tausende Menschen sind über
die J a h r z e h n t e an dieser A n w e n d u n g gestorben.
Paul Ehrlich verfolgte dieselbe Idee. Er meinte, dass u n s e r Kör-

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per im Laufe einer Krankheit d u r c h Bakterien u n d Viren Anti- Dass die Antigen-Antikörper-
körper »magic bullets«, geheimnisvolle Kugeln, erzeuge. Zur sei- theorie eine reine Theorie ist
ner Zeit war es noch nicht e i n m a l möglich Antikörper zu sehen. wissen wir durch den Miss-
Diese I m m u n k ö r p e r sind erst seit 1940 mit Hilfe des Elektronen- erfolg der Impfungen. Damit ist
mikroskops sichtbar zu m a c h e n . Es gab zu dessen Zeit auch keine auch dieTheorie der Herdenim-
chemische Methode, die Menge von A n t i k ö r p e r n zu b e s t i m m e n . munität hinfällig.
Der Name Antikörper besteht zu Unrecht. Nach heutigem Wissen
besitzt und entwickelt u n s e r I m m u n s y s t e m viele verschiedene
Eiweißkörper, welche sich an a u f z u l ö s e n d e Zellelemente heften
und diese in einem komplexen Prozess auflösen oder a b s t o ß e n
helfen. Diese Eiweißkörper werden richtigerweise I m m u n k ö r p e r
genannt. Diese I m m u n k ö r p e r Antikörper zu n e n n e n b e r u h t auf
einer reinen Spekulation. Auch a n d e r e Körperzellen, nicht n u r
Bakterien oder Viren werden auf diese Weise abgebaut.
Wenn Bakterien und Viren ihre Funktion erfüllt haben, werden sie
wie andere Zellen auch mit Hilfe dieser I m m u n k ö r p e r aufgelöst.
Diese I m m u n k ö r p e r bildet der O r g a n i s m u s je nach a k t u e l l e m
Anlass. Er legt sie nicht auf Lager, entsprechend der Idee der Anti-
gen-Antikörpertheorie.
Dass die Antigen-Antikörpertheorie eine reine Theorie ist wissen
wir durch den Misserfolg der I m p f u n g e n . Damit ist auch die Theo-
rie der H e r d e n i m m u n i t ä t hinfällig.
Ebenso löst sich daher auch die Vorstellung, dass dem Säugling
über die Muttermilch alle Antikörper gegen a n s t e c k e n d e Krank-
heiten weitergegeben werden, in Luft auf. Der Nestschutz b e r u h t
auf der Muttermilch mit allen wertvollen Bestandteilen, der Nähe
der Mutter, ihrer Stimmer u n d ihrer Fürsorge. Den Nestschutz auf
spekulative Antikörper zu b e g r ü n d e n , zeugt von einer sehr redu-
zierten und simplen Sicht der komplexen biologischen Vorgänge.

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11 | Begraben als Pocken -
auferstanden als Ebolafieber

»Und ihr werdet die Wahrheit Seit e i n e m halben J a h r h u n d e r t erklärt die WHO die Pocken welt-
erkennen; und die Wahrheit wird weit f ü r ausgerottet.
euch freimachen.«
Joh. 8,32 Nun hören wir aber von einer neuen furchtbaren Seuche in Afrika.
Eigenartigerweise geht dies diese neue Krankheit vom finsteren
Afrika aus. Beobachtet wird diese Seuche in der Gegend des Flus-
ses Ebola in Zentralafrika. Von diesem Fluss hat diese Krankheit
ihren Namen erhalten. Namen von Orten aus Afrika rufen auf die
Menschen in den reichen Ländern eine gewisse Furcht hervor.
In den Medien, Zeitungen u n d Internet werden u n s die Bilder der
Ebolaseuche gezeigt. Man b e k o m m t allerdings in der Überzahl nur
Bilder von Menschen zu sehen, die in weißen, sterilen Schutzanzü-
gen gekleidet sind. D a n n sieht m a n Bilder von Menschen, ebenso
in Weiß, die im Labor Röhrchen mit Flüssigkeiten schütteln und
ihre Augen auf Bildschirme u n d Apparate richten. Sie bringen
auch Bilder von Menschen, die in weiße Tücher gehüllt sind und
von Sanitätspersonal t r a n s p o r t i e r t werden.

Man m u s s sehr lange suchen, um auch Bilder von Menschen zu


sehen, die an Ebola e r k r a n k t sind. Denn davor sind noch Bilder
von F l e d e r m ä u s e n u n d a b s c h e u l i c h e Skizzen von Ebolaviren
a n z u s c h a u e n . Schließlich entdecke ich d a n n doch noch erkrankte
Menschen. Die meisten davon sind von schlechter Qualität, um
die V e r ä n d e r u n g e n an der Haut genauer zu e r k e n n e n . Glückli-
cherweise stoße ich d a n n doch auf ein einziges brauchbares Bild.

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Es gibt in der nördlichen Hemisphäre k a u m noch Ärzte, die Men- Die westlichen Ärzte sind nicht
schen mit Pocken gesehen h a b e n . Die Ärzte bei u n s k e n n e n diese in der Lage, Pocken von Ebola-
Krankheit n u r m e h r aus Abbildungen ihrer Lehrbücher. Die Bil- fieber zu unterscheiden.
der der Menschen mit schwersten Pocken, den so g e n a n n t e n
»schwarzen Blattern« sind absolut ä h n l i c h den Bildern von an
Ebola e r k r a n k t e n Menschen. Die westlichen Ärzte sind nicht in
der Lage, Pocken von Ebolafieber zu unterscheiden.
Wie wird nun die Diagnose gestellt? Sicher wird es in Afrika Men-
schen geben, die Pocken gesehen haben u n d erkennen. Beim Ver-
dacht auf Pocken wird n u n die WHO verständigt. Und jetzt beginnt
jedes Mal dasselbe Vorgehen. Experten der WHO u n d der CDC,
der a m e r i k a n i s c h e n Seuchenbehörde, werden eingeflogen. Diese
sehen die Pockenausschläge u n d erklären mittels virologischer
Untersuchungen, dass es sich nicht um Pocken, sondern um .Ebo-
lafieber handelt. Genau so haben es vor 200 J a h r e n die Impfbetrei-
ber in England gemacht. Waren gegen Pocken geimpfte Menschen
wieder an Pocken erkrankt, bezeichneten sie diese Pockenfälle als
Sonderformen von Schafblattern.
Seit Jahren werden über die Medien Berichte über Ebolafieber u n d
des Ebolavirus auf der ganzen Welt verbreitet. Da dank der Pocken-
i m p f u n g die Pocken angeblich besiegt w u r d e n , k ö n n e n oder dür-
fen es nicht die Pocken sein. Auch w e n n die S y m p t o m e des n u n so
genannten Ebolafiebers absolut mit den S y m p t o m e n der schwe-
ren Pocken ü b e r e i n s t i m m e n , wird nicht von Pocken gesprochen.

Wird bei den E r k r a n k t e n das Umfeld studiert? Wird das Trink-


wasser, das die Erkrankten genießen, untersucht? Wird die Ernäh-
rungslage dieser Patienten erhoben u n d werden ü b e r h a u p t die
Lebensbedingungen dieser b e d a u e r n s w e r t e n Menschen berück-
sichtigt? Darüber schweigen die besorgten G e s u n d h e i t s b e h ö r d e n
der WHO. Es scheint die einzige Sorge der Seuchenexperten zu

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Da dank der Pockenimpfung sein, dass oft genug Meldungen über die schreckliche, hoch anste-
die Pocken angeblich besiegt ckende Seuche in die ganze Welt verbreitet werden. An die Stelle
wurden, können oder dürfen von hoch ansteckenden Pocken der Vergangenheit ist nun die hoch
es nicht die Pocken sein. ansteckende Ebolaseuche getreten. Die Lebensbedingungen, die
zur Ebolakrankheit f ü h r e n werden ausgeblendet. Übrig bleibt die
Angst vor der Ansteckung; diese wird gehörig und nachhaltig ver-
breitet.

88
Bibliografie

Engelbrecht, Torsten. Köhnlein, Müller, Reiner, Mikrobiologie, 4. Auf-


Klaus, Viruswahn, 3. Auflage, lage, München Berlin,1950,
emu-Verlag, Lahnstein 2006
Pennington. H. Ritchie A., Molekulare
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Lewin, Louis, Gifte und Vergiftungen,
6. Auflage, 1992, Haug Verlag

Lust, Pfaundler, Husler, Krankheiten


des Kindesalters, München-Ber-
lin-Wien: Urban & Schwarzen-
berg 1971'

89
Biografie

Dr. J o h a n n Loibner, J a h r g a n g 1944, studierte in GrazMedizin. Er


praktizierte z u n ä c h s t 7 J a h r e in einer Landpraxis. Diese gab er
auf, weil er nicht weiter jene Medizin betreiben wollte, die unter
d e m Druck der Politik u n d der Industrie steht.

In einer kleinen privaten Praxis b e g a n n er von neuem die Heil-


k u n d e zu studieren. Dabei stieß er ungewollt auf das Thema Imp-
f u n g . Schwere I m p f s c h ä d e n seiner Patienten veranlassten ihn,
diese Materie von Grund auf zu erforschen. Nach j a h r e l a n g e m
u n d g r ü n d l i c h e m S t u d i u m der Geschichte der I m p f u n g e n und
der Epidemien w u r d e aus i h m , der zwei seiner 4 Kinder noch
selbst geimpft hatte, ein überzeugter Impfgegner. Aufgrund sei-
ner ärztlichen E r f a h r u n g fiel i h m auf, dass die so hoch gepriesene
B e h a n d l u n g mit Antibiotika bei weitem nicht mit der Wirklich-
keit ü b e r e i n s t i m m t e . Er befasste sich daher auch viele Jahre mit
dem Thema Mikrobiologie. So begann er ebenso die Infektions-
therapie zu hinterfragen. Schließlich k a m er zur Erkenntnis, dass
die Vorstellung, Krankheiten seien ansteckend, vorwiegend auf
Hypothesen b e r u h e n .

Wegen seiner Publikationen w u r d e er auf A n o r d n u n g des Gesund-


heitsministeriums von der Ärzteliste gestrichen. Der Verwaltungs-
gerichtshof in Wien hat dieses Berufsverbot nach 4 Jahren aufge-
hoben. Nach seinem erfolgreichen Buch »Impfen - Das Geschäft
mit der Unwissenheit« ist es f ü r ihn die größte Freude mit dem
Buch »Mythos Ansteckung« dieses Kapitel der Medizin zu ent-
mythologisieren.

90
Dr. J o h a n n Loibner
Impfen
Geschäft mit der Unwissenheit

»Mit diesem Buch will ich die Leser anregen, sich über das The-
ma Impfungen selbst Gedanken zu machen. Das Interesse an
diesem Thema ist so groß, dass bereits nach kurzer Zeit eine 2.
erweiterte Auflage notwendig wurde.

Der Glaube, dass Impfungen vor Krankheiten schützen, b e r u h t


auf längst überholten Theorien. Ich habe versucht, die gängigen
Hypothesen und Schlagworte der Impftheorie unter die Lupe zu
nehmen. Das sind die Antigen-Antikörpertheorie, die Vorstel-
lung von bösen, herumschwirrenden Viren und Bakterien, der
uralte Mythos über die Ansteckung von Krankheiten, der Glau-
be an Krankheiten als eigene Wesen und die Behauptung, dass
die Seuchen durch Impfungen ausgerottet wurden. Alle diese
Hypothesen stehen auf wackeligen Grund.

Weitere Themen dieses Buches sind die Impfpropaganda, Impf-


schäden, Zwangsimpfungen und einige Kapitel aus der Ge- ISBN 978-39503092-0-1
schichte der Impfungen. Es geht aber auch um die Frage, was € 1 9 , 0 0 (D) € 1 9 , 6 0 (A)

schützt wirklich vor Krankheiten? Daher gibt es auch wesent-


liche Gedanken zur Vorbeugung. An die Stelle von Impfungen
gehören das Wissen, woher Krankheiten kommen und das Ver-
ständnis für eine gesunde Lebensweise.«

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Ammergauer Straße 80 • 86971 Peiting- Germany
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Hans U. P. Tolzin
Macht I m p f e n Sinn?
Band 2

Warum impfen wir unsere Kinder? Natürlich, weil wir uns einen
gesundheitlichen Vorteil f ü r sie davon versprechen! Doch bei
der Zulassung von I m p f s t o f f e n spielt der Nachweis eines ge-
sundheitlichen Vorteils keine Rolle: Vergleichende Blindstudien
mit Geimpften und Ungeimpften sind unter den »Impfexperten«
verpönt - angeblich ist es ethisch nicht vertretbar, einer Place-
bogruppe den Segen der Impfung bewusst v o r z u e n t h a l t e n . Eine
merkwürdige Begründung, nicht wahr? Und so bleiben uns die
»Impfexperten« bis heute den Beweis schuldig, dass Geimpfte
gesünder sind als Ungeimpfte.

Fragt man jedoch die Eltern u n g e i m p f t e r Kinder, sind sich die


meisten darin einig, dass ihre Kinder gesünder und vitaler sind
als Geimpfte. Doch es gibt auch eine ganze Reihe von Studien
und Erhebungen, in denen der Gesundheitszustand von Geimpf-
t e n und Ungeimpften - oft als Nebenprodukt der Studie - ver-
glichen wurde. Hans U. P. Tolzin, Medizinjournalist und He-
rausgeber der k r i t i s c h e n Zeitschrift »impf-report«, h a t diese
Tolzin Verlag
Studien zusammengetragen und stellt sie in diesem Buch erst- ca. 250 Seiten
mals einem breiten Publikum vor. Das überraschende Fazit des ISBN 978-3-9814887-1-5
Autors: Ungeimpfte sind eindeutig gesünder! Der Grund: Die ca. € 19,90 (D) € 2 0 , 5 0 (A)

Hypothesen, auf denen die Massenimpfungen basieren, wurden


niemals bewiesen - und sind offensichtlich falsch!

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Michael Leitner
Wir i m p f e n nicht
Mythos u n d Wirklichkeit
der I m p f k a m p a g n e n

Impfungen gelten als das Beste, was die moderne Medizin zu


bieten hat. Doch immer mehr Indizien und Beweise zeigen: An
der Schutzwirkung b e s t e h e n Zweifel. Und die Gefahren, vor
denen Impfungen schützen sollen, stehen in keinem Verhältnis
zu den Nebenwirkungen!

Besonders dramatisch ist das bei Kindern! In Deutschland


wuchs die Anzahl der Impfdosen im 1. Lebensjahr seit 1972
von 1 auf 34! Parallel dazu explodierte die Anzahl chronischer
Erkrankungen bei Kindern: Rheuma, Krebs; vor allem aber Al-
lergien, I n f e k t a n f ä l l i g k e i t und Verhaltensauffälligkeiten wie
AD(H)S. Ursache sind die Zusatzstoffe in den Impfungen, vor
allem die aluminiumhaltigen Wirkverstärker. Umgerechnet aufs
Körpergewicht enthält eine Säuglingsimpfung das 23-fache an
Aluminium, wie ein Impfstoff f ü r Erwachsene!

Der Film zeigt, dass von der Zulassung der Impfstoffe bis hin W. I. N. Verlag
zum Umgang mit den Nebenwirkungen massiv getrickst wird. DVD, 100 M i n u t e n

Wichtig f ü r die Erhaltung der Gesundheit ist kein vollgestem- ISBN 978-3-905353-90-7
€ 19,90
pelter Impfpass, sondern sauberes Wasser, gesundes Essen und
ein von Giften unbelasteter Organismus. Immer mehr Menschen
sagen deshalb: »WIR IMPFEN NICHT!«

Wir Impfen Nicht die »Guckimpfung« gegen die i n f l a t i o n ä -


re Impferei.

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Dr. med. Barbara Hendel / Peter Ferreira
W a s s e r & Salz - U r q u e l l d e s L e b e n s
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Dieses Kultbuch e n t f ü h r t Sie in die f a n - u n d Wasser ihrer Gesundheit dienen, Ihr


t a s t i s c h e Welt der b e i d e n U r e l e m e n t e Wohlbefinden steigern, I-hr körperliches
Wasser u n d Salz u n d weiht Sie in die neu- u n d seelisches Gleichgewicht wieder fin-
e s t e n Erkenntnisse der geheimen Kräfte den, Ihr Bewusstsein e r w e i t e r n u n d zu
der Natur ein. An p r a k t i s c h e n Beispie- u n g e a h n t e n Quellen von Energie gelan-
len wird I h n e n gezeigt, wie Sie mit Salz gen k ö n n e n .

Dr. med. Barbara Hendel


Wasser vom Reinsten
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Neben allem Wissenswerten zum Thema e i n e n u m f a s s e n d e n Überblick über die


Wasser als tägliches Lebensmittel infor- w i c h t i g s t e n Systeme, Verfahren u n d Ge-
miert Sie dieses Buch u m f a s s e n d über die r ä t e mit H e r s t e l l e r a d r e s s e n . Der u n e n t -
Möglichkeiten u n d Methoden der Trink- b e h r l i c h e Ratgeber f ü r alle, die sich mit
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Irmgard Graf
Mein Blut - e i n Weg zu mir
Was mein Blut mir sagen mag

Blut als Lebenselixier ist ein Symbol f ü r Leben und Lebens-


energie. Das Blut k a n n man als Träger des ICHs bezeichnen.
Blut gibt Heilpraktikern und Ärzten A u s k u n f t über den Zu-
stand einzelner Organe und Systeme. Auf f ü r Laien nachvoll-
ziehbare Weise deutet die Autorin a n h a n d verschiedener Labor-
werte Schwächen und Stärken des Organismus und wie diese
den Stoffwechsel beeinflussen. Gleichzeitig entschlüsseln die-
se Blutwerte die geistigen Hintergründe, persönliche Neigun-
gen und Schwierigkeiten im Leben.

Im Blutbild können Sie erkennen, warum Sie schnell beleidigt


sind oder durch Ihr hitziges, gestresstes Wesen Ihre Beziehung
strapazieren. Sie erkennen, dass Sie sich immer wieder bis auf
die Knochen ausnützen lassen. Wussten Sie, dass Sie mit sol-
chen Neigungen geboren wurden?

Das Buch h i l f t Ihnen Ihre eigenen angeborenen Stärken, Poten-


ziale, Anlagen und Talente zu entschlüsseln, wie Sie kleine und
große Veränderungen in Ihrem Leben vornehmen, wie Sie Ihr
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Leben selbst gestalten können. Leben Sie Ihre Potenziale.
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Margot Steinbicker
Lisa u n d i h r e Stowis
ISBN 978-3895394454, € 12,80 (D) € 13,20 (A)

Kinder m ö g e n S ü ß i g k e i t e n - dass die- den zwei k i n d e r l e i c h t e Rezepte aufge-


se aber meist sehr u n g e s u n d sind, wäh- f ü h r t u n d dem e r w a c h s e n e n Leser wird
rend Obst, Gemüse u n d Vollkorn der Ge- ein grober Überblick über die h i n t e r der
s u n d h e i t z u g u t e kommen, ist f ü r Kinder Geschichte s t e h e n d e n Stoffwechselvor-
zwischen drei u n d acht J a h r e n a b s t r a k t gänge gegeben. In dem wunderschön il-
schwer zu b e g r e i f e n . Die Geschichte von l u s t r i e r t e m Kinderbuch e r f ä h r t das Kind,
Lisa u n d i h r e n S t o f f w e c h s e l w i c h t e n h i l f t wie wichtig gesunde Ernährung ist und
Kindern, auch emotional ihren Körper als was das mit ihrem Stoffwechsel zu t u n
e t w a s Lebendiges u n d V e r a n t w o r t u n g s - h a t . »Lisa und ihre Stowis« ist ein Bilder-
b e d ü r f t i g e s zu erleben. Im A n h a n g wer- buch, das ein wahrer Klassiker ist.

Emma Graf
Das Vier T e m p e r a m e n t e Kochbuch
ISBN 978-3-89539-424-9, € 14,80 (D) € 15,20 (A)

Ein p r a k t i s c h e s Kochbuch, das auf die richten zusammengefügt. Bestimmte


verschiedenen Temperamente eingeht. N a h r u n g s m i t t e l k ö n n e n somit persönli-
Einer a u s f ü h r l i c h e n B e s c h r e i b u n g der che Schwächen ausgleichen u n d indivi-
Temperamente, in der sich j e d e r umge- duelle Stärken k ö n n e n gefördert werden.
h e n d selber f i n d e t , folgt eine A u f l i s t u n g Das Vier Temperamente Kochbuch k a n n
der jeweiligen Schwächen u n d S t ä r k e n . s o m i t e i n e w i r k l i c h e u n d vor allem
Wie u n d welche Wirkungen die verschie- S c h m a c k h a f t e Hilfe auf dem Weg zum
d e n e n N a h r u n g s m i t t e l h a b e n , wird be- Ich sein.
s c h r i e b e n u n d zu s c h m a c k h a f t e n Ge-

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