SOMMERSEMESTER 2020.
DR. ANDREAS WENDT, MITGLIED DES VORSTANDS BMW AG,
EINKAUF UND LIEFERANTENNETZWERK.
1 Vorstellung
1.1 Referent
1.2 BMW Group Kurzportrait
2 Vorlesung Unternehmensexzellenz
2.1 Unternehmsexzellenz – wesentliche Fragestellungen.
2.2 Begriffe
2.3 Aspekte und Merkmale exzellenter Unternehmen
2.4 Interessensgruppen, Entscheider, Meinungsbilder
2.5 Exzellenzmodelle
2.6 Ausblick auf kommende Themen
2.520.307 + 1,2 %
BMW Group ist Deutschlands bester Arbeitgeber
2.168.516 + 2,0 %
175.162 + 5,8 %
Wir werden bis 2025 weltweit
Elektrifizierte BMW Group
Insgesamt 12 Modelle
145.815 +2,2% 25 elektrifizierte Modelle anbieten.
Digitalisierung
Dieseldebatte CO₂-Regulatorik
Atacama Wüste
Corona Virus
Klimawandel Greta Thunberg
UNTERNEHMENSEXZELLENZ.
DAS RESSORT EINKAUF UND LIEFERANTENNETZWERK STELLT DIE WELTWEITE
VERSORGUNG DES PRODUKTIONSNETZWERKS MIT FAHRZEUGTEILEN SICHER.
Landshut Berlin
Steyr Swindon
Wackersdorf
Goodwood
Oxford
Araquari
Hams Hall
BMW Group Produktion - Ein Kurzportrait, AK-32, Juni 2019
Rayong Chennai Manaus
4 JOINT VENTURE STANDORTE.
BMW BRILLIANCE AUTOMOTIVE, SGL AUTOMOTIVE CARBON FIBERS.
Tiexi BBA Engine Plant
Dadong
Werk Goodwood
Moses Lake
Kaliningrad Dadong
Moses Lake Tiexi
Born Steyr
Graz
Spartanburg
Cairo
San Luis Potosi
Chennai Rayong
Kulim
Manaus
Jakarta
Produktionswerk
Montagewerk
Joint Venture
Santa Catarina Rosslyn
Auftragsfertigung
ProduktionWERK
von 02.27 Werk Goodwood, UK
Kernfertigung, Automobilproduktion
Karosseriebau für Rolls-Royce
E-Antriebssystemen
und BMW 3er und 4er Reihe
Rund 18.000 Mitarbeiter (Standort), davon 12.000 Investitionen von mehreren hundert Millionen
im Fahrzeugwerk; über 800 Auszubildende in Euro jährlich in neue Modelle und
15 Ausbildungsberufen. Zukunftstechnologien.
WERK 02.40
Logistik
Über 1.000 interne und externe Lieferanten versorgen die Fahrzeugproduktion mit Teilen.
3 4 5
BMW 3er BMW 4er BMW 5er BMW 5er BMW 530e
BMW M5
Gran Turismo Gran Coupé Limousine Touring iPerformance
6 7
BMW 6er BMW 7er BMW 7er BMW 745e
Gran Turismo Limousine Langversion iPerformance
8
BMW 8er BMW 8er BMW 8er BMW M8 BMW M8 BMW M8
Coupé Cabrio Gran Coupé Coupé Cabrio Gran Coupé
Kann man nachhaltigen Erfolg, Güte und Spirit einer Organisation systematisch zur
Spitzenleistung entwickeln?
Was sind die essenziellen Aspekte und Wirkzusammenhänge für eine solche
Entwicklung?
Obwohl es um eine Kernfrage allen Wirtschaftens geht, liegt wenig Fundiertes und
Vollständiges vor.
Das vorgestellte Vorgehen beruht auf einem iterativen Lernprozess über 3
Jahrzehnte mit vielen Kollegen und wurde immer wieder mit den verfügbaren
Modellen abgeglichen.
Warum sind stabile, fehlerfreie und beherrschte Prozesse wichtig für ein exzellentes Unternehmen?
3 Prozesse Sind Prozesse nur technische Abläufe?
Was sind die spezifischen Herausforderungen bei der Einführung eines umfassenden Prozessdenkens?
Modulprüfung.
Schriftliche Klausur
Bearbeitungszeit 60 min
Fragen zur Kenntnis des Lehrstoffs (Multiple Choice und Kurzfragen)
Erörterungsfragen (Textantwort erforderlich)
Anforderung: Theorien, Methoden und Vorgehensweisen der Bewertung von
Unternehmensexzellenz und -qualität sollen angewendet und erläutert werden können.
Hilfsmittel sind nicht vorgesehen.
„Ich arbeite, um zu leben. Hauptsache „Job ist Job.“ „Meine Arbeit soll
ich bekomme mein Geld.“ einen Sinn haben.“
„Keine Ahnung.“
Unternehmensexzellenz?
„Mein späterer Beruf
„Ehrlich gesagt, hab ich mir muss mich erfüllen.“
diese Frage noch nie gestellt.“
„Nice to have. Mittelmaß
tut‘s aber auch.“ „Ich möchte mich mit meinem
„Unternehmen ist Arbeitgeber identifizieren können.“
Unternehmen.“
Nokia Apple
Gegründet 1856 Gegründet 1976
1967 Telekommunikation 2007: Markteinführung iPhone
2012 nicht mehr unter den Top 5 der 2012 Platz 2 der Top 5
Mobiltelefonhersteller Smartphone-Hersteller
“Innovation distinguishes
between a leader and a
follower.”
Steve Jobs
(*1955 San Francisco, CA; U 2011 Palo Alto, CA)
Wahrnehmung?
Genialität? Strategie? Harte Arbeit?
Geld?
Innovation? Glück? Kompetenz?
Methoden?
Zufall? Werte?
Führung?
Randbedingungen?
Exzellenz
Herkunft: lateinisch „excellere“ = hervorragen, sich auszeichnen, übertreffen
Anerkannt erfolgreich („ausgezeichnet“)
Im Vergleich besser als andere
Organisation / Unternehmen
Organisationen sind:
„ … soziale Gebilde, die dauerhaft ein Ziel verfolgen und eine formale Struktur aufweisen, mit deren Hilfe die
Aktivitäten der Mitglieder auf das verfolgte Ziel ausgerichtet werden soll.“
(Kieser/Walgenbach 2003, S. 6)
„… Systeme koordinierter Handlungen zwischen Individuen und Gruppen, die sich in Präferenzen,
Information, Interessen und Wissen unterscheiden.“
(March/Simon 1993, S. 2)
„Um glücklich zu sein, reicht mir ein Ball bei den Füßen. Meine
Motivation ist, dass ich das liebe, was ich tue. Ich würde genauso gern
Fußball spielen, wenn mich niemand dafür bezahlte.“ Lionel Messi
Exzellenz
Was? Wie?
Dauerhafte Spitzenleistung Lernfähig und wandelbar
Herausragend besser als andere Priorisierung und Fokussierung
Relevanter Nutzen für alle Interessengruppen Risiko der Nicht-Anerkennung (Selbstbild vs.
Fremdbild)
Ganzheitlich und nachhaltig
Verschieben von Grenzen
Eigener hoher Anspruch an Ergebnis
Überwinden von Widerständen
Leidenschaft
Unternehmen sind…
Zweckgebilde
Symbiose
keine „Demokratie“
kein rechtsfreier Raum – aber ohne Gerechtigkeitsanspruch
Ein gruppendynamisches Versuchsfeld mit Chancen zur Persönlichkeitsentwicklung
Für unser Privatleben relevanter als erwartet
Gesellschaft
Strategie -
zielsuchend
Kunden
Prozesse - Mannschaft
zielgerichtet
Shareholder
Partner
Unternehmen Wahrnehmungen
Gesetze Shareholder
Wahrnehmungen
[Copyright: BMW Group Werk Regensburg]
Seite 38
UNTERNEHMENSEXZELLENZ.
MERKMALE EXZELLENTER UNTERNEHMEN.
Die 8 Grundprinzipien,
auf denen nachhaltige
Exzellenz für jede Form
von Organisation beruht.
EFQM Excellence Award Gewinner 2012 EFQM Excellence Award Gewinner 2014
Bosch Bamberg Bosch-Werk Bari
Exzellente Unternehmen …
Rendite Zulieferer
Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter
Kunde
Aktienkurs/Shareholder
Nachhaltigkeit Geschäftsergebnisse Öffentliche Meinung
Rendite
Geschäftsergebnisse
Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter
Indikatoren
≠
Kunde
Wahrnehmungen
Aktienkurs/Shareholder Qualitätskennzahlen
Öffentliche Meinung Zulieferer
Nachhaltigkeit
WERTE
Mitarbeiterinnen/
Gesellschaft Kunden Mitarbeiter Aktionäre
Die RADAR-Logik
Ein wirksames Managementinstrument und dynamischer Bewertungsrahmen. Der Maßstab für alle ambitionierten
Organisationen, die nachhaltige Exzellenz anstreben.
Machen wir die richtigen Dinge? Machen wir die Dinge richtig?
Effektivität Effizienz
Befähiger Ergebnisse
2. Strategie 6. Kundenbezogene
Ergebnisse
Strategy System
Superordinate
Goals
Skills Style
Staff
„Software“ eines
Unternehmens
Fazit.
Es gibt verschiedene Exzellenz-Modelle, die zur Analyse von Unternehmen herangezogen werden können.
Exzellenz ist mit Hilfe solcher Modelle beschreibbar und nach Festlegung bestimmter Kriterien auch
messbar.
Exzellenz ist ein komplexes Phänomen, für das es je nach Perspektive (z.B. Kundensicht vs.
Unternehmenssicht bzw. Außen- vs. Innensicht) sehr unterschiedliche Kriterien geben kann.
Unterschiedliche Interessengruppen unterscheiden sich in ihrer Wahrnehmung eines Unternehmens als
exzellent oder nicht exzellent.
Exzellente Unternehmen beantworten relevante Fragen ihres Erfolgs und den Nutzen ihrer
Interessengruppen daher ausgewogener, nachhaltiger und umfassender als weniger exzellente
Organisationen.
Exzellente Unternehmen agieren auf einer von den Interessengruppen anerkannten Wertebasis.
Unternehmensexzellenz I Dr. Andreas Wendt, BMW Group I Kapitel 1 Seite 60
UNTERNEHMENSEXZELLENZ.
WERTE- UND FÜHRUNGSVERSTÄNDNIS.
Ludwig Erhard:
„Wohlstand für alle und Wohlstand durch
Wettbewerb gehören untrennbar zusammen;
das erste Postulat kennzeichnet das Ziel, das
zweite den Weg, der zu diesem Ziel führt.“
Warum sind stabile, fehlerfreie und beherrschte Prozesse wichtig für ein exzellentes Unternehmen?
3 Prozesse Sind Prozesse nur technische Abläufe?
Was sind die spezifischen Herausforderungen bei der Einführung eines umfassenden Prozessdenkens?
Zitierte Literatur:
Homma et al. (2014): Einführung Unternehmenskultur. Grundlagen, Perspektiven, Konsequenzen. Wiesbaden.
Kieser, A., Walgenbach, P. (2003): Organisation. Stuttgart.
March, J.G., Simon, H.A., (1958; 1993): Organizations. Cambridge.
Muralidhara, K. (2015): Six Sigma for Organizational Excellence. New Dehli u.a.
Peters, T.J. & Waterman, R.H. (1986): In Search of Excellence. Lessons from America's best-run companies. New York u.a.
Thommen, J.-P. (2008): Lexikon der Betriebswirtschaftslehre. Zürich.
Waterman et al. (1980): Structure is not Organization. In: Business Horizons 23, S. 14-26.
Weber, W. u.a. (2014): Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. Wiesbaden.
Exzellenz
Exkurs: Exzellenzinitiative (BMBF)
Ziele der Exzellenzstrategie:
Internationale Wettbewerbsfähigkeit Bundesministerium für Bildung und Forschung:
deutscher Universitäten „Mit der Exzellenzinitiative fördern Politik und
Förderung wissenschaftlicher Wissenschaft bis Oktober 2017 herausragende
Spitzenleistungen Projekte und Einrichtungen an den Hochschulen.
Exzellenzunis als „Leuchttürme“ in der An sie schließt sich eine neue Bund-Länder-Initiative
Forschung für die gesamte zur Förderung universitärer Spitzenforschung an.“
Universitätslandschaft ab Steigerung
der Attraktivität des Hochschul- und
Forschungsstandort Deutschland in
der Breite.
Quelle: https://www.bmbf.de/de/die-exzellenzstrategie-3021.html
„Ich habe einen hohen Anspruch an mich selbst und gebe mich nicht so leicht
Foto: dpa Picture-Alliance / ATP / picture alliance / ATP
mit etwas zufrieden. Das beste Beispiel ist das Spiel gegen England. Wenn ich die
Highlights sehe, sehe ich immer nur meine Tore. Klar ist das schön, aber es gab
auch nicht so gute Szenen von mir. Jeder Spieler ist da sicherlich anders.
Thomas Müller (* 1989) Aber ich hake Fehler nicht so schnell ab. Denn ich will mich ja verbessern.“
(Internetquelle: veröffentlich 12.07.2010; https://www.welt.de/sport/wm2010/article8401375/Thomas-Mueller-Das-ist-der-Wahnsinn.html ; letzter Zugriff:
19.09.2016)
Unternehmen
„Ein Unternehmen ist eine wirtschaftlich-finanzielle und rechtliche Einheit (Schäfer), für die das erwerbswirtschaftliche
Prinzip konstituierend ist (Gutenberg) – im Gegensatz z.B. zu öffentlichen Betrieben.
Formales Merkmal ist in allen Fällen die Rechtsträgerschaft (z.B. GmbH, AG), durch die die wirtschaftlich-finanzielle Einheit
überhaupt erst in seiner spezifischen Struktur der Eigentümerverhältnisse entsteht und durch einen Zweck definiert wird.
Zur Erreichung seines Unternehmenszwecks und seiner Unternehmensziele bedient sich das Unternehmen einem, mehrerer
oder auch keiner (z.B. Holding) Betriebe.“
(Quelle: http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Archiv/2942/unternehmen-v11.html)
Die Zukunft
nachhaltig
Durch Mitarbeiterinnen gestalten
und Mitarbeiter Exzellente Organisationen erzielen dauer-
erfolgreich sein haft herausragende Leistungen, welche die
Erwartungen aller ihrer Interessengruppen
erfüllen oder übertreffen.
Die Fähigkeiten der
Organisation entwickeln
Veränderungen
aktiv managen
Kreativität und
Mit Vision, Inspiration
Innovation fördern
und Integrität führen
WERTE
Gesellschaft
Natur Anspruchsgruppen
Umweltsphären
Konkurrenten Kapitalgeber
Interaktionsthemen Ordnungsmomente
Strategie Strukturen Kultur
Lieferanten/
Managementprozesse Kunden
Partner
Prozesse
Geschäftsprozesse
Entwicklungsmodi
Unterstützungsprozesse
Staat Mitarbeitende
Öffentlichkeit/
Medien/NGOs
[Quelle: eigene Darstellung, Rüegg-Stürm, J. (2003), ]; Rüegg-Stürm, Johannes; Grand, Simon (2015): Das St. Galler Management-Modell. 2., vollst. überarb. u. grundl. weiterentw. Auflage. Bern: Haupt.]