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Organisation der

Lernorte
&
Lernräume
Raumqualitäten
Anforderungen an Lernorte und Lernräume
Nachfolgende Bilder sind jene, die die Lehrpersonen ausgewählt haben, gemeinsam mit den
Schlagwörtern, die sie dem Bildmaterial zugeordnet haben. Sie beschreiben einerseits Raumeindrü-
cke, Stimmungen, aber auch ganz konkrete Funktionalitäten und Materialitäten.
Auf der Seite, die jeweils dem gewählten Bildmaterial folgt, haben wir versucht, die Anforderungen
an diese Lernorte und Lernräume in der Sprache der Architektur wiederzugeben und die Ideen und
auch die architektonischen Hintergründe somit bestmöglich den Planenden deutlich zu machen.

Stichworte der
Lehrpersonen

Positivbeispiele

Negativbeispiele
Lernhotspots für Klein-
gruppen oder Einzelarbeit

Bild 1 Bild 2

Rückzug

Ruhepol

Helligkeit

Bild 3 Bild 4

helle Räume
Lernhotspots für Klein-
gruppen oder Einzelarbeit
Interpretation

Es handelt sich um einen Kindergarten und einer Grundschule - dies soll man an den Propor-
tionen und Dimensionen des Raumes wahrnehmen. Dem kindlichen Grundbedürfnis der Ge-
borgenheit und des Rückzuges in einem immer länger dauernden Schulalltag soll Rechnung
getragen werden - räumlich, wie materiell. Auf Bild 1 wurde durch die bodenbündige Fenster-
laibung, die auf Aughöhe des (erwachsenen) Betrachters endet, auf die kleineren Dimensio-
nen der Kindergartenkinder geachtet.
Im Idealfall handelt es sich um einen heimeligen Wohnraum, der den Schüler*innen viele
Möglichkeiten bietet, in unterschiedlichsten Konstellationen und Lernarrangements arbeiten
zu können. Eine Fensterlaibung, die knapp oberhalb des Fußbodens endet, lädt ein, sich dar-
auf niederzulassen (Bild 4). Das Draußen zu beobachten, die Grenze zwischen dem Innen und
Außen verschwimmen zu lassen. Zu lesen, zu träumen, darauf zu schreiben, mit Freunden zu
reden, oder einfach mal nichts zu tun und in einem geschützten Rahmen die Welt zu beobach-
ten.
Auf blendfreien (!) Tageslichteinfall ist bei solchen Lösungen stets zu achten. Damit das Fenster
die Verbindung zwischen dem Innen und dem Außen bleibt und nicht den Raum mit Scheu-
klappen in Form von geschlossenen Vorhängen oder Rolläden abschottet.
Im Bild 3 übernimmt der rote Vorhang eine raumteilende Aufgabe. Die Schüler*innen, die am
Fensterbrett arbeiten, können sich durch den Vorhang von der Klasse räumlich abkapseln und
sind doch mitten im Geschehen. Weiters ist das Fensterbrett, das ebenbündig nach außen hin
verlängert wurde, eine Verbindung zwischen dem Innen und dem Außen. Ebenso die Aktivitä-
ten, die auf beiden Seiten der Fensterscheibe durchgeführt werden können.
Lernorte für Kleingruppen
oder Einzelarbeit

Bild 1 Bild 2

Stufen als abwechslungsrei-


cher Arbeitsort

Bild 3 Bild 4

Stufen als Tribüne


bei Schulaufführungen

Geselligkeit
Lernorte für Kleingruppen
oder Einzelarbeit
Interpretation

Stufen sind ein beliebter Arbeitsort und Treffpunkt bei Schülern. Der „Weg“ des Stiege Empor-
steigens oder Herunter-gehens kann durch den automatisierten Vorgang des Treppensteigens
für den Ablauf einer dynamischen Geschichte oder Informationen auf den begrenzenden
Wänden genutzt werden (Bild 2). Die Setzstufen sind weiters ideal für das Anbringen von fort-
laufenden Informationen, die sich die Schüler*innen sozusagen Schritt für Schritt aneignen.
Fehlt die Setzstufe, so kann die Treppe bei dementsprechend günstiger Materialität und Ober-
flächenbeschaffenheit auch zum spannenden Lernort werden. Der Ort der Bewegung wird
entschleunigt (Bild 1).
Arena-artige Treppen haben den Reiz des Abgehoben-Seins von der „Normalfläche“. Den
Überblick haben, oberhalb sein, den Blickwinkel verändern. Solche Treppen eignen sich na-
türlich auch wunderbar als Zuschauertribüne bei Schulaufführungen oder Präsentationen,
immer dann, wenn der Fokus auf das Zentrum gelenkt werden soll und eine gute Sicht der
Zuschauer garantiert werden muss (Bild 4). Sind Arena-Stufen geknickt, lassen sie auch die Zu-
sammenarbeit von zwei oder mehreren Schülern zu, was bei geraden Stufen eher problema-
tisch ist. Durch das Knicken entsteht weiters eine räumliche Ausbuchtung, eine Fokussierung,
die durch einen farbigen Kontrast bereits in einen spannenden Lernraum verwandelt werden
kann (Bild 3). Zu achten ist dabei auf ausreichend Arbeits- oder Rückzugslicht, je nachdem
welchen Zweck der Raum danach erfüllen soll.
Lernorte für Arbeiten
in der Großgruppe

Bild 1 Bild 2

Meditationsraum:
gemeinsame Nutzung
KG + Schule

große Räume

Bild 3 Bild 4

Sonnenschutz

viel Stauraum
Lernorte für Arbeiten
in der Großgruppe
Interpretation

Lernorte für die Großgruppe sollten so geplant werden, dass sie multifunktional bespielbar
sind. Bei der Materialität und Oberflächenbeschaffenheit ist unbedingt darauf zu achten, dass
Kindergartenkinder und Schüler*innen liebend gerne kniend oder liegend am Boden arbei-
ten. Es sollte genügend Stauraum sein für das Ablegen von Materialien für unterschiedlichste
Bestimmungen. Hier empfiehlt es sich, auf flächenbündige, geschlossene Kästen zu setzen,
anstelle offener Regale, da durch die vielen Unterlagen unterschiedlichster Form und Farbe
oftmals eine viel zu starke Dynamik in Unterrichtsräumen entsteht, die wenig förderlich ist für
eine ruhige Unterrichtsatmosphäre. Unterlagen, die abgelegt werden wollen, sind vielfältig
und reichen von Infomaterial, über Schulsachen der Schüler*innen, Bastelbedarf, Büromate-
rial, angefangene Arbeiten bis hin zu ganz persönlichen Gegenständen der Schüler*innen.
Zur räumlichen Definition des eignen Lernraumes verwenden Schüler*innen gerne (einfar-
bige) Teppiche, worauf sie dann beim Arbeiten liegen, knien, hocken... Diese Teppiche sind
mobil und müssen nach Gebrauch wieder verräum- und verstaubar sein.
Beim Bilden von Sitzkreisen ist es dringend notwendig, dass vorhandene Möbel schnell und
möglichst leise von den Schüler*innen (1-2 Schüler*innen in Kollaboration) selbst an den
Rand des Raumes geschoben werden können. Gruppenräume müssen die Möglichkeit bieten,
auf Wänden problemlos Infomaterial oder selbstgestaltete Arbeiten der Schüler zu befestigen.
Hierzu eignet sich eine Korkwand (ev. auch bemalbar um sie besser ins Farb-Raum-Konzept
integrieren zu können) besser als Klappleisten, die sich in der Praxis als umständlich und nicht
funktional erwießen haben.
Auf eine ausreichende, gleichmäßige Raumausleuchtung ist ebenso zu achten, wie auf das
blendfreie Arbeiten bei Tageslicht.
Lernorte für Arbeiten
in der Großgruppe

Bild 1 Bild 2

Materialität passt nicht zur


Eigenheit der Schule
Lernorte für Arbeiten
in der Großgruppe
Interpretation

Den Lehrerinnen und Kindergärtnerinnen von Rein ist es wichtig, dass auf natürliche, lokale
Materialien zurückgegriffen wird, die die Eigenheit des Tales und des Gebietes wiederspiegeln.
Das Beispiel von Bild 1 widerspricht diesen Anforderungen im Hinblick auf die Materialität.
Auch sind die Proportionen und Dimensionen des Raumes nicht die einer Grundschule und
eines Kindergartens. Das Hinlaufen auf spitze Ecken und Winkel ist nicht einladend beim star-
ken Bewegungsdrang der Kinder.
Die Materialien von Bild 2 sprechen die Lehrerinnen und Kindergärtnerinnen von Rein eben-
falls wenig an. Auch wenn die vielen kleinen Guckfenster der kindlichen Neugierde Rechnung
tragen und durch ihre verspielte Anordnung spannend wirken.
Rückzugsorte, Rückzugsräume

Bild 1 Bild 2 Bild 3


„Raum wirkt kalt offene Stauräume er- „wie Käfig, zu
und zu hoch“ zeugen Unruhe futuristisch“

alle diese Möbel


wirken zu „futuristisch“
Bild 4 und unpraktisch Bild 5 Bild 6
Rückzugsorte, Rückzugsräume
Interpretation

Rückzugsorte sind in Schulen und Kindergärten sehr wichtig, da das Kind oder der Schüler
hier die Möglichkeit hat, sich mal „auszuklinken“, zu träumen, er/sie selbst sein zu dürfen. Es
sollte ein Ort sein, der Schutz bietet, der den Proportionen eines einzelnen oder einer 2-er
Gruppe von Kindern entspricht. Gerade für Kinder im Kindergarten gilt: je mehr dieser Ort ei-
ner Höhle ähnelt, je mehr ich mich darin verkriechen, verstecken kann, desto mehr wird dieser
Ort zum Lieblingsort werden. Bild 1 zeigt so eine „Höhle“ in einem etwas größeren Maßstab.
Das Netz schützt vor dem Herunterstürzen, der Raum darunter wird ebenfalls genutzt zum
Sich-zurückziehen. Viele offene Stauräume wie in Bild 2 fanden die Lehrpersonen im leeren
Zustand sehr ansprechend, da sie bei Normalgebrauch aber viel zu viel Dynamik und Unruhe
im Raum schaffen, lehnten sie diese Form der Aufbewahrung ab. Beim Kindergartenbetrieb ist
hingegen eine Kombination von offenen und geschlossenen Stauräumen wichtig, denn die
offenen Flächen dienen der Präsentation von Selbstgebautem und ahmen so zum Nachbauen
oder -gestalten ein. Auch sind Bastelmaterialien und Utensilien in offenen Stauräumen für die
Kleinkinder leichter ersichtlich und animieren zum selbstständigen Tun. Daher ist es wichtig,
dass sich diese offenen Bereiche auf Kinderhöhe befinden.
Die weiteren Beispiele haben zwar sehr gute raumteilerische und Rückzugs-Eigenschaften,
wurden aber wegen ihrer „futuristischen“ Form von den Lehrerinnen und den Kindergärtne-
rinnen von Rein abgelehnt.
Lernorte draußen

Bild 1 Bild 2

abwechslungsreiches
Bewegungsangebot

mehrere Kinder können


gleichzeitig verschiedene
Aktivitäten ausüben

natürliche Materialien

Bild 3 Bild 4

fördert Kreativität

witterungsbeständig,
wartungsarm und
langlebig

Lebendigkeit
Lernorte draußen
Interpretation

Der Pausenhof führt in Rein momentan ein stiefmütterliches Dasein. Umso wichtiger ist es,
dass dieser wichtige Ort im Zuge eines Umbaus angedacht wird.
Spielgeräte sollen die Kreativität der Kinder fördern, viele verschiedene Anwendungen zu-
lassen und es ermöglichen, dass mehrere Kinder gleichzeitig das Gerät benutzen können.
Wartungsarm und langlebig sollen die Geräte weiters sein. Zu bedenken gilt weiters, dass
bis in das Frühjahr hinein der Schnee das Hauptspielgerät in Rein ist. Er ist die modellierbare
Abenteuerlandschaft, die sich die Schüler mit ihren „Rutschalan“ (Rutschbrettern) formen. Eine
Lernlandschaft draußen, das ist das, wonach sich viele Schüler*innen sehnen. Das Draußen als
wichtigen Lernort anerkennen ist ein notwendiger Punkt in der Schulraumplanung. Es sollte
die Materialität und Flora der Umgebung wiederspiegeln, Möglichkeiten eröffnen, die Kreati-
vität mit unterschiedlichsten Elementen und Materialien fördern.
Rückzugsmöglichkeiten, Verstecke sind ebenso nötig und sinnvoll, wie Sitzmöglichkeiten,
wenn der Unterricht nach draußen verlegt wird.
In manchen Schulen kommt es wegen der Wichtigkeit dieses Lernortes zu einem fast nahtlo-
sen Übergang zwischen dem Drinnen und dem Draußen. Durch die klimatischen Begebenhei-
ten in Rein ist eine klare thermische Trennung dringend notwendig, was ein Zusammenfließen
der Räume in keinster Weise ausschließen muss.
Die Pausenzeiten von Kindergarten und Schule sind unterschiedliche. Somit wird sicher-
gestellt, dass auch die Kindergartenkinder ihren eigenen geschützten (temporären) Raum
haben, in dem sie durch Bewegung und Beobachtungen auf ihre Weise und in ihrer Geschwin-
digkeit Erfahrungen sammeln und wachsen können.
Organigramm der Tätigkeiten
Unser Anliegen war es, nicht Räume zu ordnen, die in den Köpfen der Menschen bereits vordefiniert
sind und Gefühle, Bilder und Aktionen suggerieren, wie z.B. „das Klassenzimmer“. Unser Ziel war und
ist es, den Tätigkeiten den dafür geeigneten Raum oder Ort zu schenken. Der Architekt soll nicht
durch ein intrinsisches Bild gelenkt werden, sondern sich von Bedürfnissen der Nutzer leiten lassen.
Entscheiden, welche Tätigkeiten zusammengeführt werden können, da sie zeitlich getrennt stattfin-
den. So möchten wir erreichen, den Blickwinkel zu weiten, neue Möglichkeiten zuzulassen, die sich
dann in einem harmonischen Ganzen finden.

Wir sind von Tätigkeitsfeldern ausgegangen, die im Schul- und Kindergartenalltag des Neuen Ler-
nens normalerweise vorkommen. Diese Vorlagen waren den Lehrpersonen Hilfe in der Findung von
Tätigkeiten und wurden durch ihre ganz speziellen Ideen ergänzt.
Die vorgegebenen Tätigkeitsfelder mit ihren Tätigkeiten

abschalten können kreativ sein


Blicke schweifen lassen analysieren
musizieren
sich Tätigkeiten aussuchen können recherchieren
sich in Wohlfühlmaterialien kuscheln
rechnen lernen in der
Gedanken schweifen lassen
WohnRaum träumen Stammgruppe zuhören
als Gruppe arbeiten
relaxen
Gemeinschaft schätzen Medien nutzen
mit Freunden sein
im Sitzkreis sitzen
sich zurückziehen
ICH sein können neue Techniken erfahren

außer Sicht sein in verschiedenen Sprachen sprechen schreiben


FreiRäume haben
Ruhe genießen
diskutieren lernen
Rückzugsräume haben
verkriechen
lesen
verstecken neue Inhalte hören

vergleichen
Handschuhe, Mütze verstauen
Lernschritte auf persönlichen Lernwegen erkennen
nachschlagen Schneeanzug trocknen
kreativ sein
warten
erforschen Einzelarbeit
Garderobe
Partnerarbeit analysieren
ankommen
schreiben
lesen
korrigieren verabschieden
Einzel-, Kleingruppenarbeit
begrüßen
Arbeitsaufträge selbstständig lesen
plaudern
vortragen
Lernplakate erstellen
Jacken aufhängen
eigenes Tempo finden
diskutieren verstauen
Medien nutzen
anziehen
Lernmaterialien selbstständig anwendnen
staunen
ausziehen
präsentieren
recherchieren
Die vorgegebenen Tätigkeitsfelder mit ihren Tätigkeiten

sich informieren allein / in Gruppe / mit Freunde sein

träumen „Rutschale“ fahren


stöbern springen

streiten draußen
Bibliothek Schneespiele
suchen lernen
schauen erforschen

Iglu bauen Naturrhythmus beobachten


Lesen verleiht Flügel
vortragen lachen
Streit schlichten
vorlesen von der Natur lernen
recherchieren
Elemente der Natur mit allen Sinnen wahrnehmen
verschiedene Medien nutzen
Ballspiele spielen
lesen verschiedene Spielgeräte nutzen

spielen

Eltern, Verwandte, schulfremde Personen begrüßen

vortragen stolz sein auf sich selbst

Talente zeigen können Schule vorlesen


präsentiert sich
kreativ sein
musizieren

sich etwas trauen singen


tanzen

Theater spielen staunen und schauen


Feste im Jahreskreis feiern

lachen
eigene Lernerfolge zeigen können
zuhören
plaudern
präsentieren
Erklärung
vorab zu den dargestellten Ebenen

Die Ebenen sollten in keinster Weise vordefinierte, bauliche Etagen, Stockwerke symbolisieren. Ihre
Form ist ebenso wenig definiert wie ihre Position im Gebäude. Vielmehr soll der Begriff der Ebenen
Räume der Tätigkeiten zu einer Einheit zusammenführen. Zusammengehörigkeit der Räume und
der Tätigkeiten, die in ihnen stattfinden werden, ausdrücken.
Die Lage dieser Ebenen im Gebäude ist frei wählbar, auch müssen die Räume der Ebenen nicht
zwingend auf einer Fläche liegen, sie können sich auch vertikal verschieben. Die Architektur muss
aber unbedingt die eben beschriebene Zusammengehörigkeit ablesbar machen.
Ebene der Schule Übersicht der
Gruppenraum Gruppenraum
Lernorte + Lernräume
Gruppenraum
oder PC-Raum

Nischen für Einzelarbeit


Raum der
Lehrer*innen

Garderobe gemeinsam genutzte


Aula
Raum für
Ebene
Gemeinschaft

Raum des Raum der


Meditierens + Bücher
Musizierens,
Gemeinschaft Raum für
Kreativität

Ebene der Vereine


und der Bewegung
Raum der
Kulinarik konstruktives
(Kindergarten + Spielen
Raum des Vereine) kreatives
Treffens der Ver- Gestalten
Raum der Versammlung eine

Depot Büro
Raum der Bewegung Tische/
Stühle Garderobe
Depot
Turngeräte Ebene des
Kindergartens
Ebene der Schule:
Sichtachsen, Zugänge

Gruppenraum Gruppenraum
Gruppenraum
oder PC-Raum

Nischen für Einzelarbeit


Raum der
Lehrer*innen

Garderobe
Aula
Raum für
Gemeinschaft

Sichtachse
Zugang
Zugang von außen

Raumgrenzen klar definiert

Raumgrenzen nicht klar definiert, fließender Übergang


Ebene der Schule:
Verortung der Tätigkeiten

„kleine Jause“ essen


am PC arbeiten Schulmaterialien
zuhören der einzelnen Schüler
neue Techniken aufbewahren
analysieren und Methoden neue Inhalte hören
kennenlernen Platz für Schaubilder lesen,
Gesprächskreis
schreiben,
persönliche Sachen ver- bilden soll Treffpunkt sein präsentieren, rechnen
stauen informieren vortragen
Lehrmittel verschiedene Medien
kopieren, verstauen nutzen
lesen
PC mit Drucker
Stillarbeit
kochen in der
korrigieren an- und
Teeküche Medien nutzen zuhören
ausziehen
besprechen, Theater spielen
präsentieren ankommen kreativ sein Stillarbeit
gemeinsamer
von Werken
Austausch von recherchieren, nach- mit schulexternen
verabschieden
Informationen schlagen, forschen Personen Feste feiern im Jahres-
und
begrüßen zusammenarbeiten kreis: singen, musizieren,
selbstständig tanzen, vorlesen
Wintersachen
arbeiten
WC verstauen und
trocknen schreiben gemeinsames Tun mit
Lehrer dem Kindergarten, präsentieren von
Senioren, öffentlichen Selbstgeschaffenem
WC Vereinen (kreatives und
Schüler*innen Tätigkeiten Kindergarten sprachliches)
und Grundschule
vortragen tanzen
Putzraum + Tätigkeiten des
Abstellraum Kindergartens lesen
Ebene der Schule - Beschreibung
Der Eingang der Schul-Ebene sollte einladend sein und überdacht. Nach dem Windfang kann die
Garderobe angesiedelt sein. Zu bedenken gilt hier, dass genügend Platz für jedes Kind eingeplant
werden muss. Neben dem eigenen Sitzplatz benötigen die Schüler*innen noch Ablageflächen für
Mützen, Handschuhe, Hausschuhe und für eventuell mitgebrachte besondere Gegenstände. Jeder
Sitzplatz sollte über die Möglichkeit verfügen, die nassen Skihosen nach der Pause trocknen zu kön-
nen.
Auf dieser Ebene sollten sich drei Gruppenräume befinden. Zwei davon werden bereits benötigt,
einer ist als Raum für einen geburtenstarken Jahrgang vorgesehen. In der Zwischenzeit wird er als
zusätzlicher Lernraum verwendet, wenn z.B. die Jahrgänge einer Klasse unterschiedliche Themen
oder Niveaustufen behandeln. Die Gruppenräume haben keine direkte Verbindung zueinander, sie
werden alle über einen Vorraum betreten. Vom Gruppenraum aus besteht auch keine Sichtverbin-
dung in den Vorraum (in Form eines Fensters), da während der Unterrichtszeit die Türen der Grup-
penräume meist offen stehen. Eine geschickte Planung ermöglicht es der Lehrperson, bei geöffneter
Tür vom Gruppenraum in den Vorraum zu sehen. Durch den Abteilungsunterricht kommt es näm-
lich oft vor, dass Schülergruppen desselben Jahrganges Aufträge bekommen, die sie selbstständig
lösen müssen. Für diese Aufgaben suchen sich die Schüler*innen dann den Lernort, der ihnen für
die jeweilige Tätigkeit attraktiv erscheint. Der Neubau sollte eine Vielzahl an „Lernhotspots“ enthal-
ten. Diese müssen nicht immer materielle Grenzen haben, sie können sich auch durch immaterielle
Elemente wie Licht, Farbe, Material, Oberfläche vom Umfeld abheben. Schüler lieben es, sich beim
Arbeiten so zu platzieren, dass ihnen etwas Rückenschutz bietet, sie aber dennoch die „Aussicht“ auf
ihre Umgebung haben. Dieses „Etwas“ muss nicht dringend eine Wand sein - es kann auch ein raum-
teilendes Element, das auch mobil, flexibel sein darf, sein. Die Lernhotspots sollten den Proportio-
nen der Kinder entsprechen und die Lichtintensität aufweisen, die für das Arbeiten notwendig ist.
Lernhotspots können flexibel kombinierbar und somit erweiterbar sein. Die Anzahl der Schüler*in-
nen, die darin arbeiten, kann unterschiedlich sein. Die Materialität der Lernlandschaft sollte das
Gefühl von Wohlbefinden in einem auslösen - ein unbedingt notwendiger Faktor bei einem immer
länger dauernden Schultag. Die Lernlandschaft sollte auch Ruhe suggerieren, Klarheit in der Ma-
terialität und der Formensprache. Klarheit muss dabei nicht Kühle bedeuten, sondern Klarheit als
warmer Rahmen für das Leben und das kreative Schöpfen, mit dem die Schüler*innen und Lehr-
personen diesen dann befüllen. Klarheit sollte es auch in der Anordnung und Anzahl der Räume
geben. Nicht ein für-jede-Tätigkeit-ein-Raum-einplanen, sondern Räume, in denen mehrere Tätigkei-
ten stattfinden können. Nebeneinander oder zeitversetzt. So z.B. kann der Kopierer und Stauräume
mit den Verbrauchsmaterialien auch hinter raumteilenden Elementen im Lehrerzimmer stehen, es
braucht hierfür keinen eigenen Raum.
Bis zur Garderobe sollte der Bodenbelag so gewählt werden, dass er leicht zu reinigen ist und un-
empfindlich auf Schnee, Salz, Steinchen reagiert, die in Rein durch die hoge Lage nahezu das ganze
Schuljahr über vorkommen. Der „restliche“ Boden der Schulebene sollte es den Kindern ermög-
lichen, auch im Liegen darauf zu schreiben, zu lesen und zu legen. Für Schüler*innen ist der Boden
der erste Stuhl. Dieser Anforderung sollte die Materialität und Oberflächenbeschaffenheit Rechnung
tragen.
In Schulen kommt es leider immer wieder vor, dass Gruppenräume, die gegen Süden gerichtet sind,
bei Sonnenschein zu abgeschlossenen Räumen werden. So als ob die Scheuklappen zugeklappt
worden wären. Raffstores oder Vorhänge werden durch die störende Blendung geschlossen, der
Raum verliert jeglichen Bezug zum Außen, Kunstlicht muss angeschalten werden, um noch ausrei-
chend Helligkeit für die schulischen Tätigkeiten zu liefern. Eine geschickte Schulplanung sieht den
Sonnenschutz als Teil der Architektur, nicht als nachträglich, störendes Element. Sondern als ein
wichtiger Baustein im Planungsprozess.
Die Lehrpersonen und Kindergärtnerinnen haben bei workshops und auch beim Schreiben immer
wieder den Begriff von „Ecken“ verwendet. Damit meinten sie nicht dringend das Raumeck mit
rechtem Winkel, sondern es war der (vielleicht unbewusste) Begriff um eine Zonierung zu beschrei-
ben. So zum Beispiel ist mit einer Leseecke die Zonierung im Raum, wo Lesen sehr gut funktionieren
kann, gemeint. Zonierungen können materielle Grenzen haben, können sich aber auch durch imma-
terielle Elemente vom Umfeld abheben: durch Licht, Material, Oberflächenbeschaffenheit.
Die Gruppenräume sollten unbedingt genügend Stauraum aufweisen und viel Fläche zum Anpin-
nen von Schau- oder Unterrichtsmaterialien.
Ebene des Kindergartens:
Sichtachsen, Zugänge

Raum der
Kulinarik konstruktives
(Kindergarten + Spielen
Vereine) kreatives
Gestalten
Sichtachse
Zugang
Zugang von außen Büro
räumlich abtrennbar, verschließbar
von raumteilenden Elementen umgeben Garderobe
räumlich abtrennbar

Raumgrenzen klar definiert

Raumgrenzen nicht klar definiert, fließender Übergang


Ebene des Kindergartens:
Verortung der Tätigkeiten

konstrukti-
Nischen nutzen ves
zum Lesen, Arbeiten
Ausruhen, Spielen
Materialien verstauen
Bilderbücher
Rollenspiele
betrachten experimentieren
gemeinsam essen selbstständi-
und trinken ges
Materialien Tun erforschen
verstauen Spielküche
Vereine kochen gemein- konstrukti-
sam Lernspiele ves
backen und Bauen
Feste
vorbereiten
Mittagstisch
organisieren
kurze Spiele +
telefonieren
Bewegungsspiele
Mitteilungen WC
verabschieden schreiben Betreuer
an- und
ausziehen Unterlagen ver-
Wintersachen walten WC
verstauen und Kinder
trocknen

präsentieren
Putzraum,
von Werken Abstellraum

Tätigkeiten des
Kindergartens
Ebene des Kindergartens - Beschreibung
Für die Kindergarten-Garderobe gelten die gleichen Gelingensbedingungen wie für die Schule. Nur
muss auf dieser Ebene mitbedacht werden, dass Eltern ihre Kinder bis zur Garderobe herbegleiten,
ihnen helfen die Schuhe und Jacken auszuziehen. Dementsprechend großzügiger muss dieser Ort
geplant werden. Außerdem braucht es einen verschließbaren Aufbewahrungsort, wo die Wechsel-
kleidung für jedes Kind verstaut werden kann. Der Bereich vor dem Eingang soll den wartenden
Eltern als Unterstand bei Regen, Schneefall oder Wind dienen, bis die Kinder das Haus verlassen
können.
Für den Alltagsbetrieb benötigt der Kindergarten zwei Gruppenräume, die für unterschiedliche Tä-
tigkeiten reserviert sind (siehe Organigramm der Tätigkeiten). Zwischen den beiden Räumen muss
eine Sichtverbindung gewährleisten, dass eine Pädagogin den Überblick über beide Gruppenräume
behalten kann. Wenn die beiden Räume nicht durch eine fixe Wand, sondern durch verschiebbare
Trennwände voneinander getrennt werden, kann daraus bei Bedarf ein großer Raum gemacht wer-
den, der dann auch einer größerer Gruppe Platz bietet.
Für die vielen organisatorischen Arbeiten, die während des Kindergartenbetriebes stattfinden müs-
sen, benötigen die Pädagoginnen ein Büro, das von den Gruppenräumen aus erreichbar ist und von
wo sie ohne Probleme das Geschehen in den Gruppenräumen beobachten können. Hier wird viel
Stauraum und ausreichend Arbeitsfläche benötigt, um die zahlreichen Dokumentationen und Map-
pen sauber ordnen zu können und wichtige Dokumente verschließen zu können.
Kindergartenkinder lieben Höhlen, Verstecke und Unterschlüpfe, in denen sie sich verstecken kön-
nen. Klein, eng, aber mit angenehmen, wohligen Materialien ausgestattet. Große Fenster holen das
Außen nach Innen, und verbinden das Innen mit dem Außen. Kleine Fensterchen in unterschied-
lichen Höhen wecken die kindliche Neugierde, genau wie ein kleines Loch in einem geschlossenen
Zaun: was ist dahinter?
Werden Fensterbretter so platziert, dass Kinder sie als Arbeits- und Spielfläche nutzen können, wenn
sie beim Fenster hocken, entstehen eine Vielzahl an „Spielplätzen“ für Kleingruppen. Durch die
direkte Position am Fenster wird zudem die Verbindung zum Außen hergestellt und das (bewusste
oder unbewusste) Beobachten von Vorgängen in der Natur wird zum wertvollen Unterrichtsele-
ment.
Materialien und Unterrichts-Unterlagen für den Kindergartenbetrieb sollten sich direkt im Gruppen-
raum befinden, sodass die Kindergärtnerin direkt darauf zugreifen kann, ohne den Raum verlassen
zu müssen (Aufsichtspflicht). Auch hier gilt wie auf der Ebene der Schule: je besser, harmonischer
und unauffälliger die Kästen in das Erscheinungsbild einer Wand eingefügt werden, desto ruhiger
wirkt der Raum. Der Raum, der im Kindergarten belebt wird von Werken der Kinder, buntem Spiel-
zeug, Schaubildern, der Energie der Kinder selbst. Ist der Raum in sich selbst zurückhaltend, wirkt
sich das beruhigend auf die Kinder aus.
Kindergartenkinder benötigen verschiedene Orte, an denen sie die oben genannten Tätigkeiten
durchführen können. Diese sollten durch flexibles, mobiles Mobiliar voneinander getrennt sein,
das gleichzeitig Stauraum für die vielen Spielsachen der Kinder bietet. Der Raum sollte die Flexibili-
tät haben, dass man verschiedene Tätigkeiten in verschiedenen Gruppengrößen und -formationen
durchführen kann.
Das Liegen, Sitzen und Arbeiten am Boden bereitet den Kinder auch im Kindergarten große Freude.
Deshalb gelten auf dieser Ebene die gleichen Anforderungen wie schon auf der Schulebene.
gemeinsam genutzte Ebene:
Sichtachsen, Zugänge

Aula
Raum für
Gemeinschaft

Raum des Raum der Bü-


Meditierens + cher
Musizierens,
Gemeinschaft Raum für
Kreativität

Sichtachse
Raum der
Zugang
Kulinarik
Zugang von außen
(Kindergarten +
räumlich abtrennbar, verschließbar
Vereine)
Raumgrenzen klar definiert

Raumgrenzen nicht klar definiert, fließender Übergang


Theater spielen
tanzen
gemeinsam genutzte Ebene
Verortung der Tätigkeiten
Platz für Legespiele vortragen
haben
Die angeführten Tätigkeiten
Stillarbeit, Einzelarbeit Mittagspause essen betreffen gleichermaßen
Kindergarten wie Schule
kleine Jause essen

über Bevorstehendes
Gesprächskreise bilden
informiert werden
diskutieren

Theaterstücke von Mit- vorgetragenen Texten


schülern anschauen lauschen

auf Treppen wie auf Partnerarbeit im


sich austauchen einer Tribüne sitzen flüstern Flüsterton

zu Themen
Gesprächsrunden meditieren recherchieren
bilden
Unterrichtsmaterialien + sich informieren vortragen
Instrumente verstauen
sich bewegen an gemeinsamen Projek-
vorlesen lesen
musizieren ten arbeiten
singen malen
verschiedene Medien
Selbstgeschaffenes Autorenlesungen verschiedene Medien zur
nutzen sich abwaschen,
klatschen ausstellen lauschen Recherche nutzen
tanzen Wasser holen
(PC, Internet,...)
diskutieren mit der Laubsäge
kleben stöbern
im arbeiten
Morgenkreis Bilder aufhängen legen Stillarbeit
sitzen flüstern lernen schneiden
Ton formen flüstern
Stauraum für
zeichnen Utensilien haben
mit verschiedenen
Materialien basteln
Werkstücke zum
WC Besucher
Trocknen hinlegen
Bibliothek
Gemeinsam genutzte Ebene - Beschreibung
Diese Ebene sollte für beide Benutzergruppen leicht erreichbar sein, zudem muss der Bereich der
Bibliothek auch bei schulfreier Zeit autonom funktionieren können. Es ist sinnvoll, dass Elemente
der Ebene nutzbar sind ohne den Betrieb der jeweils anderen Ebene zu stören.
Die Aula stellt einen Treffpunkt für alle (Schule und Kindergarten) dar, sollte also für jeden leicht
erreichbar sein. Sie ist das Herz des Hauses, holt das Außen nach Innen und trägt gleichzeitig das
Innen nach Außen. Die Aula stellt die Verbindung zur Gesellschaft, dem Dorfleben her. In ihr spielen
sich eine Vielzahl an Tätigkeiten ab. Es ist daher notwendig, dass sie flexibel auf die jeweilige Bespie-
lung reagieren kann. Arena-artige Treppen können als Tribüne, gleichzeitig aber auch als Lernort für
kleinere oder größere Schülergruppen fungieren. Ist ihre Linienführung nicht geradlinig, sondern
leicht angewinkelt, ergeben sich räumlich ansprechendere Hotspots, wo die Kommunikation unter
den Teilnehmern erleichtert wird.
Die Anforderungen an den Meditations- und den Kreativraum können den Vignetten entnommen
werden, die Tätigkeiten wurden bereits vorhin beschrieben. Diese beiden Räume werden von Kin-
dergarten und Schule gleichermaßen genutzt, sie sollten von beiden rasch erreichbar sein und sich
nach den jeweiligen Proportionen der Nutzer richten.
Eine sinnvolle und nachhaltige Planung dieser Räume schafft Möglichkeiten und begrenzt sie nicht
in einen engen, strikten Rahmen. Wenn die Räume mit verschiedene Tätigkeiten bespielt werden
können, wenn die Raumarchitektur eine Vielzahl an möglichen Nutzungen erlaubt, sich flexibel an
Änderungen des Pädagogischen Profils oder schulischen Anforderungen anpassen kann, werden
Räume wie ein Rahmen, wo vieles passieren kann und Schularchitektur wird nachhaltig.
Beim Haus des Buches handelt es sich um die öffentliche Bibliothek von Rein in Taufers. Sie wird
vom Kindergarten und Schule während der Unterrichtstätigkeit rege genutzt. Hierfür wird ein direk-
ter Zugang von innen benötigt. Es sollte ein Zugang sein, der die Lust auf Lesen, Lust auf das Stö-
bern zugänglich macht. Die ganze Bibliothek sollte ein Ort sein, der einlädt, sich beim Lesen in eine
Traumwelt zu begeben, abzuschalten vom Hier und Da. Sich verkriechen in eine schützende Höhle,
ungestört und ungesehen vom Umfeld. Nur ich und das Buch. Dieses Verkriechen und sich-Zurück-
ziehen muss absolut nicht auf der Bodenebene passieren, sondern ist umso spannender, wenn ich
dadurch auch noch emporsteigen kann. Jeder erinnert sich vielleicht noch an das „erhabene“ Ge-
fühl, als man im Baumhaus der „Herr“ seines Raumes war und man von oben auf die anderen herun-
terblicken konnte. Der Wirklichkeit mal schnell entfliehen, nur mit einem Buch unter dem Arm sich
in eine Traumwelt begeben können.
Die Bibliothek aber auch als Ort des Stöberns und des Recherchierens. Hierfür sind geeignete Plätze
vorzusehen, die ein konzentriertes Arbeiten ermöglichen. Die Architektur sollte Raum oder Möglich-
keiten schaffen, dass Lesungen oder Vorträge in der Bibliothek auch außerhalb des Schulbetriebs
stattfinden können. Da diese Veranstaltungen manchmal von Beamer-Präsentationen begleitet
werden und der Raum auch für Kinder-Kinos genutzt wird, sollte eine starke Verdunkelung möglich
sein. Die Dorfbevölkerung wünscht sich eine Außenbeschattung, da durch die momentane raumin-
nenliegende Beschattung in den Sommermonaten die Raumtemperatur empfindlich steigt. Weiters
soll das Format der Fensterflächen einerseits das Draußen nach innen holen und die Sicht auf die
umliegende Bergwelt freigeben, andererseits ist es aber von großer Wichtigkeit, dass das Format
oder die Fenstertechnik so gewählt werden, dass eine Reinigungskraft diese selber reinigen kann.
Hierfür soll nicht extra eine Putzfirma angefordert werden müssen.
Befindet sich die Bibliothek in der Nähe der Küche (unmittelbare oder leicht zu erreichen), muss
nicht eigens eine Teeküche in der Bibliothek errichtet werden, sondern es werden die Gerätschaften
der Küche verwendet. Tische in der Bibliothek ermöglichen es, dass die Besucher zu einer Tasse war-
men Tee oder Café in einem Buch stöbern können.
Die Lage des momentanen Bibltiothekszuganges von außen wurde von der Bevölkerung als pas-
send angesehen, da er vom Dorf aus leicht zu erreichen ist. Weiters lädt seine westliche Lage zum
davor-sitzen-Bleiben, sich-Treffen, Plaudern ein, da die Besuchszeiten der Dorfbevölkerung haupt-
sächlich den Nachmittag betreffen. Die Bibliothek als Treffpunkt der Menschen vom Ort. Eine ge-
schickte Planung schafft auch beim Neubau den geschützten Rahmen für diese wichtige Gewohn-
heit. Als wertvoll bei der bestehenden Situation erschien der Bevölkerung die unmittelbare Nähe
zum Spielplatz des Kindergartens. So konnten sich die Kinder draußen tummeln, während sich Vater
oder Mutter auf die Suche nach der passenden Lektüre machen konnten.
Ebene der Vereine + der Bewegung:
Sichtachsen, Zugänge

Raum des
Treffens der Ver-
Raum der Versammlung Raum der
eine
Kulinarik
(Kindergarten +
Vereine)
Raum der Bewegung
Depot
Tische/
Depot
Stühle
Turngeräte

Sichtachse
Zugang
Zugang von außen
räumlich abtrennbar

Raumgrenzen klar definiert

Raumgrenzen nicht klar definiert, fließender Übergang


Ebene der Vereine + der Bewegung:
Verortung der Tätigkeiten
Zivilschutz verschiedenste
trinken, essen Vereine treffen sich
plaudern Musik horchen diskutieren
Feste feiern singen gemeinsam essen
Informationen er-
Vorträgen lauschen und trinken
tanzen halten
diskutieren
singen Vereinsunterlagen
verstauen Feste gemein-
sitzen vorbereiten sam
diskutieren
springen Beschlüsse backen und
tanzen probieren fassen
Vereine kochen + backen
balancieren laufen jubeln
Mittagstisch
Ballspiele Tische/Stühle
klettern Sportgeräte aufbewahren
aufbewahren
verschiedene Sportgeräte + ordnen
nutzen

draußen lernen
mit Sitzmöglichkeiten

Natur mit allen


verschiedenste,
Sinnen wahrnehmen
naturbelassene
Spielgeräte nutzen
im Schnee spielen
Ballspiele, (Rutschbrett, Iglu...)
Turnstunde draußen WC
allein,
mit Freunden, in der Tätigkeiten des Putzraum,
Gruppe sein Kindergartens Abstellraum
Ebene der Vereine und der Bewegung - Beschreibung
Auf dieser Ebene passieren vielleicht am meisten Tätigkeiten von verschiedensten Gruppen. Aber
meist mit zeitlicher Verschiebung.
Schule und Kindergarten nutzen diese Ebene gemeinsam als Raum der Bewegung. Dieser muss von
der Höhe und der Größe den Anforderungen einer Turnhalle entsprechen, was momentan nicht der
Fall ist. Turngeräte werden entweder fix an den Wänden montiert oder in einem unmittelbar an die
Turnhalle angrenzendem Depot aufbewahrt. Der Zugang Depot - Turnhalle muss dringend eben-
erdig verlaufen, da Geräte oft ein beachtliches Gewicht haben oder nur schiebend transportiert
werden können. Beim Turnbetrieb dürfen die Kinder nicht vom Sonnenlicht geblendet werden, da
daraus auch Unfälle in der Bewegungsausführung resultieren können. Eine Musikanlage unterstützt
die Vielfalt des Lernens in diesem Raum.
Der Raum der Bewegung dient der Dorfbevölkerung als Treffpunkt bei verschiedenen Festen oder
größeren Vorträgen. Fix zum Dorfkalender gehört das Schützenfest, das jährlich im Frühjahr statt-
findet. Hier wird zur Live-Musik getanzt, geplaudert, Speis und Trank dürfen natürlich auch nicht
fehlen. Für Feste und Feiern sind eine Küche und ein Ausschank vorzusehen. Der Bodenbelag der
Turnhalle muss bei diesen Festen speziell geschützt werden, da er starken Beanspruchungen ausge-
setzt ist. Der planende Architekt muss eine Lösung vorzeigen können, wie der Boden der Turnhalle
bei diesem traditionellen Fest speziell geschützt werden kann und dennoch für das restliche Jahr als
Turnhallen-Boden mit seinen speziellen Eigenschaften fungieren kann.
Eine mobile Bühne erlaubt die Verwendung des Raumes als Vortragsraum, wie auch als Turnsaal.
Schüler können sie ebenfalls als Aufführungsort verwenden.
Die Küche wird von mehreren Benutzern belebt: täglich als Küche und Mensa für den Kindergarten
(das Essen wird hier angeliefert und nur aufgewärmt), als Kochgelegenheit für Arbeiten oder Projek-
te der Schüler*innen, für Vereine nach Sitzungen oder Proben, sowie als Kochgelegenheit bei den
Treffen der Senioren. Die Zulieferung muss von außen möglich sein, der Zugang für den Kindergar-
ten muss unproblematisch von innen erfolgen.
Diese Ebene wird nachmittags oder abends von Vereinen für Probe- oder Vereinstätigkeiten verwen-
det. Ebenso ist sie der Ort, wo sich Senioren in regelmäßigen Abständen treffen.
Für die Vereinstätigkeit wird ein sogenannter Mehrzweckraum benötigt. Er dient den Vereinen für
ihre Vereinstätigkeit und stellt eine Möglichkeit des Treffpunktes dar. Der Raum sollte in unmittel-
barer Nähe zur Küche liegen, da Kochen, Backen, etwas Zubereiten zu den Vereinstätigkeiten dazu
gehört. Da der Raum von verschiedenen Vereinen genutzt wird, müssen mehrere unabhängig von-
einander bedienbare und abschließbare Stauräume vorgesehen werden. Für Notenmaterial, Unter-
lagen, Dokumentationen und speziellen Vereinseigentümern.
Flexibilität der Möbel und Mehrfachnutzungs-Möglichkeiten je nach Vereinstätigkeit ist auch hier
das Gebot der Stunde: jeder Verein hat andere Anforderungen. Wenn der Vereinsraum durch mobile
Wände von der Turnhalle getrennt wird, besteht die Möglichkeit letztere bei sehr großem Platzbe-
darf bei bestimmten Aufführungen räumlich zu erweitern. Der Mehrzweckraum muss aber im Nor-
malfall ein eigenständiges Dasein führen dürfen.
Der Mehrzweckraum stellt einen Treffpunkt für die Menschen des Ortes dar, sehr viele von ihnen
sind Mitglied in Vereinen. Eine angenehm wohnliche Ausstattung, wo Holz das Hauptmaterial sein
sollte, unterstützt die Wohlfühlatmosphäre beim Aufenthalt im Raum.
Die Außenanlage des Gebäudes beinhaltet den Pausenhof. Momentan gibt es zwei getrennte Pau-
senhöfe für Grundschule und Kindergarten. Es ist anzuraten, diese in einen gemeinsamen zusam-
menfassen. Der Pausenhof sollte sich in eine „Außenlandschaft“ verwandeln. Ein externer Lernort,
der die Kinder nicht nur während der Pause beheimatet, sondern in dem Schüler und Kindergarten-
kinder auf vielfältige Weise lernen können. Von der Natur und mit der Natur.
Während der Pausezeit stehen dem Kindergarten und der Schule (unterschiedliche Pausezeiten) je
nur eine Aufsichtsperson zur Verfügung. Diese sollte von einem geeigneten Standpunkt aus mög-
lichst das ganze Areal überblicken können.
Als Erholungsraum während der Pause benötigt er verschiedene Spielmöglichkeiten, die gleich-
zeitig genutzt werden können. Elemente, wo Kinder kreativ werden können. Die Landschaft sollte
dem Bewegungsdrang der Kinder Rechnung tragen, das Verstecken und Verkriechen gleicherma-
ßen ermöglichen wie das Treffen von einzelnen oder mehreren Freunden. Es sollte möglich sein,
dass die Kinder selbst „ihre“ Landschaft gestalten, die ihren momentanen Ideen und Anforderungen
entspricht, keinesfalls muss die Landschaft bis ins kleinste Detail vordefiniert sein. Die Kinder haben
somit die Möglichkeit, ihr Lernumfeld selbst zu gestalten. Zu Bedenken gilt, dass der Winter in Rein
fast das ganze Schuljahr über dauert und dass der Schnee das gestalterische „Material“ sein wird.
Bezüglich Schnee war es allen Nutzern des Hauses ein sehr großes Anliegen, dass im Zuge einer
Neuplanung die Schneeräumung nicht durch unnötige bauliche Hindernisse erschwert wird. Die
Parkplätze müssen für das unterrichtende Personal ausreichend sein, sowie eben liegen. Durch die
schiefe Lage und das viele und langandauernde Eis auf den Parkplätzen ist die Sicherheit der Men-
schen nicht gewährleistet. Ein Neubau hat dem unbedingt Rechnung zu tragen.
Für den Außenbereich, angrenzend an das Gebäude sind verschließbare Aufbewahrungsorte für die
Spielsachen des Außenbereiches vorzusehen. Ihre Lage sollte so gewählt werden, dass sie von den
Kindern und Kindergärtnerinnen beim Verlassen des Gebäudes ohne Umwege zu erreichen sind. So-
zusagen die Dynamik des Verlassens des und das Eintreten in das Gebäude unterstreichen.
Traumbilder
(Vignetten)
Beschreibung der Vorgangsweise - wie und warum
Vignetten sind verschriftlichte Traumbilder zu verschiedensten Themen. Ihr Vorteil besteht
darin, dass durch die Beschreibungen von Vorgängen, Zusammenhängen und Umgebungen
Bilder im Kopf des Betrachters generiert werden.
Die Teilnehmer haben solche Traumbilder von ihrer Traumschule, der fertiggestellten Grund-
schule und Kindergarten Rein geschrieben. Dabei sollten sie einerseits Tätigkeiten beschrei-
ben - in welchem Umfeld finden sie statt, in welcher personellen Konstellation, wo? Und
andererseits den erwünschten Raum oder Rahmen, wo dies alles geschieht. Der Lesende
kann somit leichter Bezüge zwischen Tätigkeiten, Räumen, architektonischen Anforderungen
herstellen und erhält durch das Beschreiben eines Tagesablaufes ein besseres Gespür für die
Anforderungen der späteren Hüllen, sprich der Räume.
Vignetten helfen, die Barrieren zwischen der Sprache der Pädagogen und der Sprache der
Architekten kleiner werden zu lassen und mit beschriebenen Bildern aus meinen Träumen
das auszudrücken, was ich mir eigentlich wünsche. Viel Spaß beim Durchlesen und lassen Sie
die Bilder in Ihrem Kopf auf sich wirken.
Vignetten der Schulgemeinschaft

Schulhof Gardarobe, Eingangsbereich


Heute darf ich mir den Neubau der Reiner Grundschule Über die einladende, aber markante Eingangstür kommen
anschauen. Durch das tiefverschneite Hochtal gelange ich wir Kinder direkt in unsere Garderobe. Ein grober, bunter,
in das kleine Bergdorf Rein und weiter zur Schule. Der Bau großer Teppich am Boden fängt den ärgsten Schmutz unse-
steht nahe der Wohnsiedlungen und fügt sich durch sein rer Schuhe auf. Schon gelangen wir zur Garderobenecke,
Satteldach und die ortstypische Bauweise harmonisch in die jedem von uns Kindern genug Platz zum Sitzen und Ein-
das Dorfbild mit ein. Ein bisschen habe ich das Gefühl als ordnen der Außen- bzw. Hausschuhe bietet. Unsere Jacken
würde ich nach Hause kommen, so einladend sieht der und Felpas sowie die Skihosen, die wir hier in Rein gar
Neubau aus. Das Gebäude steht am Hang und zieht sich einige Monate brauchen, hängen wir an die zahlreichen be-
über mehrere Etagen, zu jeder Etage gibt es einen Zugang quemen Gardarobehaken. Darüber gibt es eine Ablage für
von außen. Auf den verschiedenen Ebenen gibt es jeweils Mützen, Handschuhe und Halstücher, die wir zum Trocknen
Autoabstellplätze für das Kindergarten- und Schulperso- ablegen können. Auch den Lehrpersonen sind Gardaroben-
nal. Beide Einrichtungen sind im selben Gebäude gut integ- plätze zugewiesen, so betreten wir alle in Hausschuhen
riert zu finden. das eigentliche Schulgebäude. Da die Möbel der Gardarboe
Auffallend ist der Pausenhof. Die Kinder haben dort genü- nicht in weiß, sondern klassisch braun in Holz gehalten
gend Platz zum Laufen und Toben. Talseitig ist ein hohes sind, wird der Schmutz, der doch bei schlechtem Wetter oft
Netz angebracht, so können die Kinder auch Ball spielen und viel mit ins Haus getragen wird, nicht sonderlich sicht-
ohne Angst haben zu müssen, dass Bälle verloren gehen. bar. Eine offene Kiste aus Holz bietet Platz für die Fundgru-
Auf dem großen Platz vor der Schule befinden sich auch be und im Winter für Rutschteller und dergleichen.
Möglichkeiten zum Klettern, Balancieren und Hüpfen. Ein
paar versteckte Sitzgelegenheiten, etwas abgeschirmt Toiletten, Raum für Putzfrau
und von grünen Sträuchern umgeben, lassen es auch zu, Nicht weit von der Gardarobe entfernt, sind die nicht zu
zusammenzusitzen und zu rasten. An einer Außenwand großflächig gehaltenen Toiletten für Mädchen und Jungen
ist ein praktischer Fahrradständer montiert. Mir fällt auf, (keine Pissoirs). So kommen wir auch vor Unterrichtsbe-
dass hier die schneeräumung sehr gut klappen muss, denn ginn noch rasch dorthin oder können uns gelegentlich dort
trotz der großen Schneemengen ist der Schulhof frei von auch mit Seife die Hände waschen. Gleich neben den Toi-
Schneehaufen. Der Eingang der Schule ist ebenerdig und letten ist ein Raum für die Arbeitsgeräte und Reinigungs-
mit einem großen Windfang vor dem Wetter geschützt... mittel unserer Putzfrau.
Klassenzimmer
Den morgendlichen Gesprächen und den unterschiedlichen
Simmen im Gang folgend, erreiche ich unser Klassenzim-
mer, das schon durch seine natürliche Helligkeit auffällt
und viel Platz für die Jahrgangsklassen im Abteilungsun-
terricht bietet. Jedes Kind arbeitet auf einer Einzelbank, die
auch unter der Tischfläche Stauraum für Hefte und Bücher
bietet. Diese Bänke lassen sich auch problemlos zu Grup-
pentischen verschieben und sie sind von der Oberfläche
her groß genug, damit jeweils ein Schulheft, ein Arbeits-
buch sowie die Schreibsachen Platz haben. An den groß-
Gemeinschaftsraum, Aula flächigen Wänden aus Kork hängen Schaubilder zu den
Ein offener Bereich, gleich hinter dem Eingang und der wichtigen Lerninhalten sowie ein bunter Geburtstagskalen-
Garderobe und auch durch den Gang mit dem Kindergarten der, Tierbilder und vieles mehr, was unsere Gemeinschaft
verbunden, ist unser Gemeinschaftsraum oder auch Aula beschreibt. Ein Lehrerpult steht an der vorderen Wand,
genannt. Es ist der Treffpunkt bei besonderen Anlässen sodass vor der Tafel ausreichend Platz zum Vortragen
für alle Bewohner des Gebäudes. Auf treppenartigen Sitz- oder für einen Sitzkreis ist. Ein Waschbecken und Hand-
möglichkeiten können sich die Kinder aller Altersstufen, tücher stehen zum Abwaschen der Hände zur Verfügung.
die Kindergartenkinder, Eltern und Besucher hinsetzen und Auch können die Kinder das Wasser problemlos trinken,
den vorgetragenen Texten oder Theaterstücken beiwohnen. dazu stehen in einem Regal Trinkbecher zur Verfügung. Wir
Unsere mit dem Kindergarten gemeinsamen Jahreszeiten- achten auch sehr auf die Mülltrennung, deshalb gibt es
geburtstage feiern wir auch hier und tanzen und singen. in jedem Klassenzimmer auch verschiedene beschriftete
Manchmal werden auch Diskussionen oder Gesprächskrei- Abfalleimer. Im Raum befinden sich offene Schränke und
se hier abgehalten oder wichtige Vorhaben, wie Ausflüge, Ablagen, in denen jedes Kind einen Platz für seine Arbeits-
besprochen oder dringende Informationen weitergegeben. unterlagen hat. Durch die Größe dieses Klassenzimmers
Gemeinsam wird hier die kleine Jause eingenommen und ist es auch in den Zwischenpausen möglich, gemeinsam
die mitgebrachte Mittagspause am Dienstag gemeinsam Bewegungsübungen zu machen oder sich in Kleingruppen
gegessen. In diesem Bereich ist es auch möglich, einzelne zum Lesen in Leseecken zu begeben. Manchmal arbeiten
Kinder aus der Klasse zum stillen Lesen zu schicken oder wir am PC oder schauen uns Kurzfilme über den bereitste-
Legespiele durchzuführen. Von außen wirkt die Aula wie henden Beamer an. Hier in diesem Raum findet der Kern-
ein kleine Arena, die durch die so angelegte Sitzweise auf unterricht statt, hier arbeiten wir Lehrpersonen die meiste
die Vortragenden in der Mitte hinweist. Zeit sehr intensiv mit unseren Kindern.
Lehrerzimmer Turnhalle
Wieder beginnt eine neue Schulwoche und wir Lehrerin- In einer geordneten Zweierreihe warten unsere Kinder
nen der ersten Unterrichtsstunde sind im Lehrerzimmer, schon sehnsüchtig darauf, in die Turnhalle zu gehen, um
das zugleich auch Besprechungsraum ist, eingetroffen. Wir sich dort zu bewegen. Vor dem Bewegungsraum steht ein
richten dort unsere Unterrichtsmaterialien her und halten offenes Regal mit den Turnschuhen, die auf mehreren kur-
einen kurzen Gutenmorgenplausch mit unseren Kollegin- zen Bänken rasch angezogen werden. Dann geht es in die
nen. PC und Drucker sind etwas abgeschieden hinter dem hohe, helle und große Turnhalle. Zum Einwärmen drehen
großen, langen Tisch in der Mitte dieses Raumes einge- die Kinder einige Runden außerhalb der eingezeichneten
schaltet. Am langen Tisch hat jede ihren Platz, auch gibt es Bodenlinien, dann ist heute Turnparcour angesagt. Rasch
in der Mitte eine Ablage für Büro- und Schreibutensilien. helfen alle Kinder mit, die einzelnen Turngeräte aus den
Neben den technischen Geräten stehen auch eine Schnei- verschließbaren Schränken zu holen und sie an die richtige
demaschine, ein Locher und andere täglich gebrauchte Stelle in der Turnhalle zu positionieren. An den einzelnen
Hilfsmittel bereit, sodass wir im Nu alles finden. Stationen können Korbballwurf, die Rolle auf der großen
Das Telefon sowie der Erste-Hilfe-Kasten sind an einem für Matte, Seilhüpfen, Langbankübungen, am Klettergerüst so-
alle gut ersichtlichen Platz. An einer großen Pinnwand sind wie Sackhüpfen geübt werden. In einer Ecke führen einige
übersichtlich alle wichtigen Vorhaben sowie Informationen Buben und Mädchen sogar Zirkuskunststücke am Pedalo,
bezüglich des Schulalltages aufgelistet, was für uns sehr auf Einrädern und mit Jonglierbällen vor. Überall ist in-
angenehm ist, um keinen Termin zu verpassen und in der tensive Bewegung und Einsatz zu sehen, mit gegenseitiger
Flut der Informationen den Überblick zu behalten. Wenn es Hilfe schaffen die meisten Kinder alle Übungen auszu-
im Winter einmal sehr kalt ist, oder ein Kind leichte Bauch- führen. Nach jeweils sechs Minuten wird von einer Station
schmerzen hat, besteht in einer kleinen Kochnische auch zur nächsten gewechselt, dann ertönt das laute Signal der
die Möglichkeit, warmen Tee zu kochen. Öfters werden in Trillerpfeife der Lehrerin.
den Naturwissenschaften auch Versuche durchgeführt, bei Nachdem alle Gerätschaften wieder gemeinsam verräumt
denen es kochendes Wasser oder Eiswürfel aus dem Ge- sind, dürfen die Kinder ganz zum Schluss in mehreren
frier- oder Kühlschrank braucht. Kurzum, dieser Raum ist Gruppen noch ein paar Partien Fußball oder Hallenho-
das Zentrum der Unterrichtenden, auch ein Rückzugsort ckey spielen. Auf Wunsch der Kinder wird bei der nächsten
zum Korrigieren und Vorbereiten des Unterrichts sowie ein Turnstunde auch wieder eine Runde Völkerball eingeplant.
Ort des Austausches und der Information. In der angeneh- Schon zeigt die große Uhr wieder an, dass die Turnstun-
men Raumatmosphäre fühlen wir uns als Lehrende, aber de dem Ende zugeht und es wieder Zeit ist, in die Klassen
auch als Privatperson sehr wohl. zurückzukehren.
Mal- und Kreativraum
(von Grundschule und Kindergarten gemeinsam genutzt)
Ein sehr buntes, kreatives Türschild öffnet den Blick in
einen hellen Raum mit vielen großen Arbeitstischen und
einer „altmodischen“, aber funktionstüchtigen Tafel an
der Vorderwand. Die Stühle sind dreh- und höhenverstell-
bar, sodass sich Kinder gut umschauen können. Auf den
Arbeitstischen ist Malen, Laubsägen, Kleben, Formen und
Zeichnen in allen Formen möglich. Unterschiedlich große
und kleine ausgestopfte Mobiles hängen von der Decke
und lassen erahnen, mit welcher Freude hier kreativ ge-
staltet wird. An den großflächigen Pinnwänden hängen
richtige Kunstwerke. Für alle Kinder gibt es ein geschlos-
senes Fach für Farben und Bastelmaterial. Eine Ecke ist für
besondere Ausstellungsstücke vorgesehen, aus verschie-
denen Materialien wurden Raumfahrzeuge gebastelt, die
nun sozusagen auf Regalen unterschiedlicher Höhe gelan-
det sind und zum Betrachten anhalten.
An der hinteren Wand ist eine lange Tischplatte befestigt,
die zum Trocknen von Tongegenständen, Zeichnungen und
als Ablage für noch fertigzustellende Arbeiten dient.
Unter dieser Platte befinden sich große Schubladen, die
Stauraum für Tonpapierbögen bieten. Auch finden hier ver-
schiedene Körbchen mit Bastelmaterialien wie Knöpfen,
Klopapierrollen, Wolle usw. Platz. In kleinen Schubladen
befinden sich Kleber, Heißklebepistolen, Spezialfarben, Zei-
tungen, Furniermesser, Laubsägen und anderes Werkzeug.
Bei leiser Hintergrundsmusik arbeiten heute Grundschul-
kindergartengruppen gemeinsam an einem vorgegebenen
Thema, das „Blau“ heißt. Am Waschbecken im Raum kön-
nen sich die Kinder waschen und Wasser für Wasserfarben Da die Arbeitsflächen und der Boden aus unkompliziertem,
holen. Gleich daneben ist ein Regal mit Handtüchern und robustem Material sind, steht der freien Arbeit im gemein-
Waschlappen zum Putzen der Tische. samen Kreativ - und Malraum nichts mehr im Wege.
Musik- und Medationsraum
Mit meiner Musikmappe unter dem Arm gehe ich mit mei-
ner Klasse in den heimeligen Musik- und Meditationsraum.
Die Stühle sind schon im Sitzkreis geordnet, auf jedem
Stuhl ist eine weitere Unterlage in verschiedenen Farben,
mit der man sich je nach Übung auch auf den warmen Bo-
den setzen kann. Alle unsere Orff-Instrumente, selbstge-
bastelten Rasseln und alle anderen Begleitinstrumente fin-
den im großen, mit vielen Fächern besetzten Wandschrank
Platz. Auch gibt es einen fixen Ort für die Gitarre, sowie für
Notenständer, Musikmappen und Liederbücher, sowie für
CD‘s und ein Radiogerät. Da wir uns heute mit dem Wun-
derkind Mozart beschäftigen, sehen wir uns zum Einstieg
einen kurzen Film über den Beamer an der Leinwand an Bibliothek
und hören uns einige seiner frühen Stücke an. Auf einigen Wie im Stundenplan vorgesehen, begeben wir uns heute
Arbeitstischen am Rande des Sitzkreises können die Kinder auf leisen Sohlen in einen der Lieblingsräume unserer Kin-
nun in Kleingruppen einen Fragebogen über das Gehörte der, nämlich in die öffentliche Bibliothek Rein, die ebenfalls
ausfüllen. Alle Ergebnisse werden dann wieder im Sitzkreis, im Schulgebäude untergebracht ist. Hier ist es möglich,
der auf einem weichen, runden Teppich steht, vorgestellt aus dem unterschiedlichen Repertoire an Büchern ausge-
und diskutiert. Manche Singstunde wird gemeinsam auch wählten Lesestoff auszuleihen oder aber zu bestimmten
hier mit den Kindergartenkindern abgehalten, auch finden Themen zu recherchieren, nachzuschlagen und zu forschen.
gemeinsame Proben für besondere Jahreszeitenfestlieder Dazu gibt es Gruppentische, die besonders für Kleingrup-
hier statt. Der Kindergarten hält hier zudem öfters auch pen auch zum Schreiben sehr geeignet, aber auch eine
seinen Morgenkreis ab, kleine Tänze oder Klanggeschich- treppenartig angelegte, gemütliche Sitzmöglichkeit, damit
ten mit einfacher musikalischer Begleitung finden auch in sich alle Kinder für eine Buchvorstellung oder eine Diskus-
diesem Raum Platz. sion versammeln können. Des Öfteren bekommen wir auch
Auch in den Religionsstunden wird intensiv und oft auch Besuch von externen Autoren, die Kindergartenkindern und
in bewusstem Flüsterton in diesem Raum gearbeitet. Hier Grundschülern neue Bücherwelten eröffnen. Auch können
können auch gelegte Schaubilder oder Mandalas am Boden in diesem Raum neue Medien wie Beamer und Computer
bis zur nächsten Unterrichtsstunde liegenbleiben. Ein Re- genutzt werden. Stillarbeit und Flüsterton sind hier obers-
gal für verschiedene CD‘s sowie für fachspezifische Litera- tes Gebot, sodass es für jedes Kind möglich ist, selbststän-
tur ist praktisch für den Schulalltag und bietet viele Mög- dig kreativ zu sein und gleichzeitig die angenehme, ruhige
lichkeiten für meditativen und musikalischen Unterricht. Atmosphäre zu genießen.
Medienraum
Immer wieder arbeiten wir in Kleingruppen oder als ganze
Klasse im Medien- oder Computerraum. Dort gibt es aus-
reichend PC‘s für die Kinder, die gut vernetzt einen schnel-
len Einstieg in die vertiefenden Übungen ermöglichen. Ein
Regal bietet zudem Platz für die Lernsoftware der Schule,
auch liegen hier verschiedene Filme und DVD‘s auf. Ein
Drucker steht zum Ausdrucken zur Verfügung. Der Raum
ist hell und einladend, die Sonne blendet durch die dün-
nen Raffstores nicht beim Arbeiten. Auch hier gibt es einen
Beamer zum Vorzeigen von Arbeitsaufträgen. Auf einigen
Tischen in der Mitte des Raumes finden Unterlagen für
Gruppenarbeiten oder Plakate, an denen gearbeitet wird,
Platz.
Vignetten des Kindergartens

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