Formelsammlung
Jan Höffgen
3. März 2014
Verweise in Schneider Bautabellen für Ingenieure beziehen sich auf die 19. Auflage.
Inhaltsverzeichnis
1 Fundamente 3
1.1 Unbewehrte Streifenfundamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.2 Bewehrte Einzelfundamente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
3 Nachweise im GZG 10
3.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
3.2 Begrenzung der Spannungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3.3 Begrenzung der Rissbreiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3.3.1 Rissbreitennachweise für äußere Einwirkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
3.3.2 Mindestbewehrung für Zwang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
3.4 Begrenzung der Verformungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
3.4.1 Indirekte Berechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
3.4.2 Direkte Berechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
5 Torsion 19
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1 FUNDAMENTE
1 Fundamente
• Erhöhung der Betondeckung
– um k1 = 20 mm bei Betonieren gegen eine unebene Sauberkeitsschicht (d = 5 ÷ 10 mm)
– um k2 = 50 mm bei Betonieren gegen Erdreich
2. Schnittgrößen
a2
• MEd = σgd · 2
• VEd = σgd · a
– a = b − c: Abstand Fundamentkante − Rand des abzustützenden Bauteils
3. Biegenachweis: σc ≤ fctd
MEd 3·σgd ·a2
• σc = W = b·(0,85·hf )2
fctk;0,05
• fctd = αct · γc
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1 FUNDAMENTE
2. Geometrie
1
(a) d1,y = cnom + 2 · Φsl,y
(b) d1,x = d1,y + Φsl,x (Richtungen vertauschbar)
1
(c) d1,m = 2 · (d1,y + d1,x )
(d) dm = hf − d1,m
3. Ermittlung von Baustoffkenngrößen
• Betonfestigkeit: fcd = αcc · fγckc (Dauerstandsfestigkeitsbeiwert αcc = 0.85)
h i
f i.d.R. 500 N
• Stahlfestigkeit: fyd = γyk
S
= 1.15 = 435 mm 2
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2 ZWEIACHSIG GESPANNTE PLATTEN
2.1.2 Belastungsumordnungsverfahren
• Voraussetzungen
min lx/y
– max lx/y ≥ 0,75
– Gleichlast
– Plattendicke konstant
– w ≈ 0 an den Rändern, drillsteife Plattenecken, Plattenfelder untereinander biegesteif
1. Berechnung der Stützmomente mas,ij und mas,ji für die realen Lagerungsbedingungen für die
Belastung p0 = gd + q2d
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2 ZWEIACHSIG GESPANNTE PLATTEN
2. Berechnung der Stützmomente mbs,ij und mbs,ji mit Einspannungsrandbedingung an der un-
tersuchten Stützung für p00 = ± q2d
3. ms,ij,ges = mas,ij + mbs,ij
1
4. ms,ges = 2 · (ms,ij,ges + ms,ji,ges )
– Stützmomente nicht abmindern
• Berücksichtigung der Querdehnung: mf,x (ν 6= 0) = mf,x (ν = 0) + ν · mf,y (ν = 0)
– GZT: ν = 0
– GZG: ν = 0,2
2.1.3 Mindestbiegemomente
• mEd,z ≥ ηz · VEd , mEd,y ≥ ηy · VEd
2.1.4 Querkraft
• Ermittlung der Querkraft mit Lasteinzugsflächen
– 45◦ -Winkel zwischen gleicher Lagerung, 60◦ -Winkel zwischen ungleicher Lagerung
– Bestimmung der Ordinatenwerte der resultierenden Streckenlasten: VEd = T W · pd · l (S5.54)
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2 ZWEIACHSIG GESPANNTE PLATTEN
2.2 Durchstanzen
• Voraussetzungen für die Anwendbarkeit des Verfahrens nach EC
– Kreisförmige Stützen mit Umfang u0 ≤ 12 · d
– Rechteckige Stützen mit einem Umfang u0 ≤ 12 · d und einem Verhältnis Länge zu Breite
h
b ≤2
– andere Formen
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2 ZWEIACHSIG GESPANNTE PLATTEN
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2 ZWEIACHSIG GESPANNTE PLATTEN
Sektormodell
• Ermittlung des Einzugsbereichs der Stütze über Querkraftnullpunkte
– Erstellung des Querkraftverlaufs (S****) und Berechnung der Nullpunkte mit Strahlensatz →
Rechteck
νEd,i
• max νi = max Ui
max νi
• β= νEd,m
Plastische Schubspannungsverteilung
MEd u1
• β =1+k· VEd · W1 für einachsiale Biegung
0,6·π
– Kreisquerschnitt: β = 1 + M VEd · D+4d
Ed
r 2 2
M u1 M u1
• β =1+ ky · VEd,y
Ed
· W 1,y
+ kz · VEd,z
Ed
· W1,z für zweiachsiale Biegung
r 2 2
MEd,y MEd,z
– Rechteckquerschnitt (vereinfacht): β = 1 + VEd ·by + VEd ·bz
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3 NACHWEISE IM GZG
3 Nachweise im GZG
3.1 Grundlagen
• Bemessung im Zustand II ⇒ MEd ≥ Mcr = W · fctm
• Einwirkungskombinationen
P P
– Seltene Kombination: pd,rare = j≥1 gk,j + qk,1 + ψ0,i · qk,i
i>1
P P
– Häufige Kombination: pd,f requ = j≥1 gk,j + ψ1,1 · qk,1 + i>1 ψ2,i · qk,i
P P
– Quasi-ständige Kombination: pd,perm = j≥1 gk,j + i≥1 ψ2,i · qk,i
Es
• Äquivalenzfaktor αe = Ecm
• Innerer Hebelarm: zq = d − 31 xq
• Effektive Betonzugfläche: Ac,ef f = b · hc,ef
2,5
für dh1 ≤ 10
– Biegung: hc,ef = d1 · h h
(2, 5 + 0,05 · ( d1 − 10)) für 10 < d1 < 60 ≤ 13 (h − xq )
für dh1 ≥ 60
5
2,5
für dh1 ≤ 5
– Gesamter QS unter Zug: hc,ef,ges = 2 · d1 · (2, 5 + 0,1 · ( dh1 − 5)) für 5 < dh1 < 30 ≤h
für dh1 ≥ 30
5
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3 NACHWEISE IM GZG
• Spannungsberechnung im Zustand II
– Reine Biegung
h i
∗ Betonrandspannung: σc = − MIEd
i
· x q = − 2·MEd
bef f ·xq ·zq
MEd
∗ Stahlspannung: σs1 = zq ·As1
– Biegung und Normalkraft
∗ σc = −Ec · χ · xq
· Krümmung χ = − EcN ·Si,N L [m
Ed −1
]
mit Si,N L : Statisches Moment bez. auf Nulllinie (nach Dutulescu)
∗ σs1 = Es · χ · (d − xq )
∗ σs2 = −Es · χ · (xq − d2 )
• Spannungsberechnung für Plattenbalken im Zustand I (für Mindestbewehrung)
1. Bestimmung des Schwerpunkts
2. Zerlegen des Plattenbalken in Teilquerschnitte (Steg + Gurte)
3. Am Zugrand Betonzugfestigkeit fct,ef f
4. Berechnung der Druckspannung am Druckrand über Strahlensatz (lineare Spannungsvertei-
lung)
5. Analog Berechnung der Spannungen in den Schwerpunkten der Teilquerschnitte
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3 NACHWEISE IM GZG
6
– φ∗s = wk · 3,48·10
σs2
σs ·As1
4·(h−d)·b·2,9
• φs = φ∗s · max , verpflichtend bei fct,ef f < 2,9 MPa, optional bei fct,ef f > 2,9 MPa
fct,ef f
2,9
• Nachweis: φsl,vorh ≤ φs
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3 NACHWEISE IM GZG
0,4 für reine Biegung
∗ kc =
1,0 für zentrischen Zug
∗ Fcr,Gurt = σc,Gurt · hGurt · (bef f − bw ) (wenn Gurt komplett unter Zug)
0,8 für inneren Zwang und h ≤ 300 mm
– k= 0,52 für inneren Zwang und h ≥ 800 mm
1,0 für äußeren Zwang
∗ h ist der kleinere Wert von Höhe und Breite des (Teil-)Querschnitts
– Act : Betonzugquerschnittsfläche des (Teil-)Querschnitts
q 6
– σs = wk · 3,48·10
φ∗ ≤ fyk
s
2,9
∗ φ∗s = φs · fct,ef f
fct,ef f
• Mindestbewehrung infolge Hydratation erforderlich, wenn εt = ∆T · αT ≥ εc = Ec
– αT ≈ 1 · 10−5 K−1
– l: Maßgebende Stützweite
∗ bei zweiachsig gespannten Platten der kleinere Wert für Kl
∗ bei dreiseitig gelagerten Platten die Stützweite parallel zum freien Rand
∗ bei Flachdecken der größere Wert für Kl
– ρ = AAs1
c
: erforderlicher Zugbewehrungsgrad in Feldmitte/an der Einspannung für das Bemes-
sungsmoment
√
– ρ0 = 10−3 · fck : Referenzbewehrungsgrad
As2
– ρ0 = Ac : erforderlicher Druckbewehrungsgrad
– K: Beiwert für verschiedene statische Systeme (rechts: Werte für dl )
lef f,1
∗ Verwendung der Tabellenwerte für Stützweitenverhältnisse 0,8 < lef f,2 < 1,25
l
∗ Für andere Verhältnisse Berechnung mit K: Abstand der Momentennullpunkte
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3 NACHWEISE IM GZG
Ac
– Berechnung von h0 = 2 · u mit u: Umfangslänge des QS, die dem Trocknen ausgesetzt ist
– Ablesen der Kriechzahl ϕ in Abhängigkeit der relativen Luftfeuchte, des Belastungsalters t0 ,
der Zementart, der Betonfestigkeitsklasse und h0 aus Anhang
– Nichtlineares Kriechen, wenn σc,perm > 0,45 · fck (siehe Abschnitt 3.2):
ϕnl (∞, t0 ) = ϕ(∞, t0 ) · exp(1,5 · (kσ − 0,45)) mit kσ = fckσ(tc 0 )
∗ kh
h0 [mm] 100 200 300 ≥500
kh 1,0 0,85 0,75 0,70
t−ts
∗ βds (t, ts) = (t−t )+0,04·h1,5 → 1,0 für t → ∞ (ts : Endzeitpunkt der Nachbehandlung)
s 0
Es
– Es,mod = Ac,ef f ·fctm (darf vernachlässigt werden)
1−0,4· As1 ·Es ·εs
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3 NACHWEISE IM GZG
• κ = ζ · κq + (1 − ζ) · κp
2
• vorh w = K · κ · lef f : Vorhandene Durchbiegung
• Grenzwerte
l
– Zulässiger Durchhang (algemein) w ≤ 250
l
– Zulässige Durchbiegung bei vorformungsempfindlichen angrenzenden Bauteilen: w ≤ 500
– Bei Kragträgern Bestimmung der Grenzwerte mit der 2,5-fachen Kraglänge
l
• Maximale bauliche Überhöhung: w ≤ 250
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4 BEMESSUNG VON DISKONTINUITÄTSBEREICHEN
• Im Riegel bis zum Abstand dR und in der Stütze bis zum Abstand dS Bügel mit Abstand s ≤ 10 cm
anordnen
4.3 Rahmenendknoten
• Stützenbewehrung muss im Knoten verankert werden
– Wenn hbeam < lbd,erf : Zulagebewehrung anordnen und am Knotenrand in beide Richtungen
mit lbd verankern
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4 BEMESSUNG VON DISKONTINUITÄTSBEREICHEN
4.4 Rahmeninnenknoten
• Bewehrung darf durchlaufen
• Nachweis der Verankerung der Riegelbewehrung im Knoten: lbd,beam ≤ hcol (auch bei durchlaufender
Bewehrung)
– Wenn lbd ≥ hcol , Zulagebewehrung anordnen, sodass NW eingehalten
• Nachweis der Verankerung der Stützenbewehrung im Knoten: lbd,col ≤ hbeam
• Querkraftnachweis analog Abschnitt 4.3
|MEd1 |+|MEd2 |
– Wenn Zugseiten der Riegel entgegengesetzt: Fsd,beam = zbeam
4.5 Konsolen
• Nachweis der Druckstrebe: VEd = FEd ≤ VRd,max = 0,5 · ν · b · z · fcd
fck
– ν = 0,7 − 200 ≥ 0,5 (fck in [MPA])
fck
– fcd = γC
– z = 0,9 · d
γC
– Bestimmung der erforderlichen Mindestabmessungen: erfd = FEd · 0,45·ν·b·fck
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4 BEMESSUNG VON DISKONTINUITÄTSBEREICHEN
– ac ≤ 0,5 · hc und VEd > 0,3 · VRd,max : geschlossene horizontale Bügel mit Asw,ges ≥ 0,5 · As
– ac ≤ 0,5 · hc und VEd < 0,3 · VRd,max : geschlossene horizontale Bügel nach konstruktiven
Gesichtspunkten
FEd
– ac > 0,5 · hc und VEd ≥ ·VRd,c : geschlossene vertikale Bügel mit Asw,ges ≥ 0,7 · fyd
– ac > 0,5·hc und VEd < VRd,c : geschlossene vertikale Bügel nach konstruktiven Gesichtspunkten
4.6 Ausklinkungen
Fsd,i
• As,i = fyd : Gesamtbewerungsfläche je Strebe
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5 TORSION
5 Torsion
• Ermittlung der Torsionsmomente: S4.10 f
• Rechteckquerschnitt vereinfacht als Hohlkasten mit tef,i = 2 · d1 berechnen
– Ak = bk · hk = (b − tef )(h − tef ) (bezogen auf Mittellinie)
– uk = 2 · (bk + hk )
1
– Hohlkasten als Hohlkasten, wenn tw ≤ 6 max{b, h} → tef = tw
• Schubfluss aus Querkraft und Torsion: VEd,T +V = VEd,V + VEd,T
tef
– VEd,V = VEd · b
zi
– VEd,T = TEd · 2·Ak
h − tef,i
∗ zi = max : Abstand zwischen den Mittellinien zweier gegenüberliegenden
b − tef,i
Hohlkastenseiten; Schubfluss an der langen Seite mit großem zi maximal
– Betrachtung der langen Rechteckseiten, da dort Torsionsschub maximal und Querkraftschub
vorhanden
• Druckstrebenwinkel θ analog für Querkraftbemessung
σ
1,2+1,4 f cd
– 1,0 [≡ θ = 45◦ ] ≤ cot θ = V
cd
≤ 3,0 [≡ θ = 18,43◦ ] (für senkrechte Querbewehrung)
1− V Rd,cc
Ed,T +V
– Interaktionsnachweis
2 2
TEd VEd
∗ Kompakt- und Vollquerschnitte: TRd,max + VRd,max ≤1
TEd VEd
∗ Kastenquerschnitte: TRd,max + VRd,max ≤1
• Bei rechteckigen Vollquerschnitten nur Mindestbewehrung erforderlich, wenn
·bw
– TEd ≤ VEd
4,5
– VEd · 1 + 4,5·T Ed
VEd ·bw ≤ VRd,c
TEd VEd
– TRd,c + VRd,c ≤ 1,0
u
– Zusätzlich Maximalabstand der Torsionsbügel: sl ≤ 8
k
; b; h
– Torsionsbügel entweder als Übergreifungsstoß mit l0 schließen oder in den Ecken um 135◦
umbiegen und mit 10φ verankern; Schlösser hintereinander versetzt anordnen
– Torsionslängsbew: s ≤ 35 cm, über die Höhe zi zu verteilen, ein Stab je Ecke
• Torsion bei zusammengesetzten Querschnitten:
Aufteilung des Torsionsmoments auf Teilquerschnitte und getrennte Bemessung
– Teilmoment: TEd,i = TEd · PIT ,i
i IT ,i
– Torsionsflächenmomente: S4.29
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DIN EN 1992-1-1:2011-01
EN 1992-1-1:2004 + AC:2010 (D)
ANMERKUNG
— der Schnittpunkt der Linien 4 und 5 kann auch über dem
Punkt 1 liegen
— für t0 > 100 darf t0 = 100 angenommen werden
(Tangentenlinie ist zu verwenden)
Bild 3.1 — Methode zur Bestimmung der Kriechzahl ( , t0) für Beton bei normalen
Umgebungsbedingungen
NormCD - Stand 2012-08
32
B
5