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Seite 8 DIE WELT B


M ag a z i n Donnerstag, 6. Juli 2006

Gutgemeinter
Reiseführer für
die Bundeswehr
V ON SVEN FELIX KELLERHOFF
.....................................................................................

E in blaues Bändchen haben sie im


Marschgepäck. Die rund 750 Sol-
daten des deutschen EU-Kontin-
gents, die jetzt nach Zentralafrika
aufbrechen. „Wegweiser zur Ge-
schichte – Demokratische Republik
Kongo“ heißt das Taschenbuch, das
die Männer der Schutztruppe für die
Wahlen am 30. Juli bei sich haben. Es
bietet auf 216 Seiten Einblicke in die
Vorgeschichte des gegenwärtigen
Konfliktes, eine Landeskunde sowie
zahlreiche Fotos und Karten.
Doch das Büchlein ist kein norma-
ler Reiseführer. Das zeigt schon der
Abschnitt „Zur Sicherheitslage in der
Demokratischen Republik Kongo im
Frühjahr 2006“. Vielmehr erhalten
die Bundeswehrsoldaten den „Weg-
weiser zur Geschichte“ vom Militär-
geschichtlichen Forschungsamt
(MGFA) in Potsdam. Dieses größte
historische Institut Deutschlands hat,
neben seinen wissenschaftlichen Auf-
gaben, schon immer die politische
Bildung der Truppe unterstützt.
Doch erst seit Auslandseinsätze der
Bundeswehr immer mehr zum Nor-
malfall werden, beschäftigen sich die
MGFA-Historiker intensiv mit Regio-
nen wie Zentralafrika. Zwei weitere
Bändchen über Afghanistan und Bos-

FOTO: DAVID LEWIS/REUTERS/CORBIS


nien-Herzegowina sind parallel er-
schienen (Schöningh-Verlag, Pader-
born, im Buchhandel je 12,90 Euro).
Die Bände sollen es den eingesetz-
ten Soldaten erleichtern, die Verhält-
nisse vor Ort zu verstehen. Denn die
Bundeswehr kommt nicht als Besat-
Hoffen auf Frieden und Ordnung im Kongo: Seit Jahren gibt es Protestmärsche gegen die Regierung von Joseph Kabila. Die Menschen setzten jetzt auf die Wahl am 30. Juli zungsmacht, sondern mit klaren poli-
tischen Mandaten für einen möglichst
begrenzten Zeitraum.
Im Kongo-Bändchen wird die ver-

Kopfschuß im Kongo
wickelte Geschichte des größten
Staats Zentralafrikas, der jahrzehn-
telang Zaire hieß, leicht nachvoll-
ziehbar geschildert. Besonderes Ge-
wicht legten die Herausgeber Bern-
hard Chiari und Dieter H. Kollmer
auf die Konflikte der jüngsten Zeit.
Ein eigenes Kapitel ist dem Völker-
Er ging als Reporter nach
E
s ist kurz vor Mitter- Ubangi SUDAN mord an fast einer Million Tutsi im
nacht. Wir sitzen in einem KAMERUN
ZAR Nachbarstaat Ruanda gewidmet,
Lokal in Bon Marché, denn dieser Genozid destabilisierte
einem Vergnügungsvier- AFRIKA Zaïre
Kinshasa. Dann wurde er auch den Kongo. Außerdem finden
tel von Kinshasa. Am Nachmittag die Bundeswehrsoldaten Informatio-
UGANDA

habe ich den legendären Rumba- Kongo KONGO überfallen und angeschossen. nen über Stammesstrukturen in Poli-
Musiker Lutumba interviewt. Ich GABUN Goma tik und Alltag, über die „umfassende
will nicht nur die häßliche Seite
der Stadt erkunden, nicht nur
DEMOKRATISCHE RUANDA Unser Autor Roland Bedrohung“ durch Aids und über das
Leben in der Hauptstadt: „Kinshasa
KINSHASA REPUBLIK KONGO BUR.
„Kin – La Poubelle“, sondern auch ist ein Moloch … Das Überleben in
Größenvergleich Brazzaville
Brockmann über den Tag, den
TANSANIA

„Kin – La Belle“, Kinshasa die DEUTSCHLAND Kinshasa einer sich über 30 Kilometer erstrek-
Schöne. Nicht über das Herz der kenden Megalopole ohne funktionie-
Finsternis schreiben, sondern über D.R. er fast nicht überlebte rende Verkehrsinfrastruktur ist auf-
das Herz der afrikanischen Musik KONGO BAS - CONGO reibend. Und doch ist Kinshasa eine
Kasai

– oder das, was nach Jahrzehnten ANGOLA


Stadt voller Vitalität und Lebens-
der Mobutu-Herrschaft und Jah- kunst, mit wachem Bürgerstolz und
ren des Bürgerkriegs davon übrig- einem weltoffenen Selbstverständ-
geblieben ist. nis.“
300 km
Aber der Manager des Lokals Atlantischer Ozean SAMBIA Die MGFA-Wegweiser sind kom-
kommt an unseren Tisch und er- plett neu konzipiert. Aber sie haben
klärt, daß er die Bar jetzt schließen ein Vorbild: Als ab Juni 1944 rund
muß. „Normalerweise“, sagt er, zwei Millionen US-Soldaten auf dem
„ist die Bar jetzt voller Leben.“ europäischen Kontinent landeten,
Aber die Stimmung in der Stadt dessen fuchteln sie weiter mit ih- gehen. Und erstarre, als einer der Den Fahrer kann ich nicht sehen. Aber ich muß ins Krankenhaus. hatten die meisten von ihnen ein qua-
sei angespannt. Am 30. Juli wird ren Waffen und geben Komman- beiden auf mich zielt. „Non, non!“ Dann kommt plötzlich Emanuel Ich stecke meinen Paß und meine dratisches Heftchen im Tornister. Der
gewählt. Die Leute sind nervös. dos auf Lingala. Ich verstehe nur, rufe ich, neben dem Koffer kniend. durch die Tür. Unverletzt. Die Brieftasche ein, und zwei Polizi- „Pocket Guide to Germany“ infor-
Der Mann zeigt auf einen der Ti- daß die Situation zu eskalieren „Why?“ Gangster hatten seiner Frau Agnes sten helfen mir die Treppe runter. mierte auf 48 Seiten die GIs über Ziel
sche: „Soldaten. Normalerweise droht. „We will kill you“, sagen sie auf gedroht: „Nach dem Mzungu (Wei- Draußen steht kein Wagen. Wir und Regeln ihres Einsatzes: „Ihr
sieht man hier keine Soldaten.“ Ich habe das Gefühl, sie wollen englisch. „Please no, why?“ In ßer Mann) bringen wir deinen müssen zu Fuß bis zur Hauptstra- kommt nicht nach Deutschland, um
Wir beschließen, nach Hause zu mehr, vielleicht mehr Geld. „2000 meinem Hirn rast alles durchein- Mann um.“ Da war er weggelau- ße, 500 oder 600 Meter. Vor dem Ressentiments auszuleben oder die
fahren. Nach Yolo, in die Cité, wo Dollar. Da oben. Pas de ander: Das soll es gewesen sein? fen, das Treppenhaus hoch, hat verlassenen Marktplatz von Yolo Einwohner zu drangsalieren. Wir sind
eher die einfachen Leute leben. problème.“ Ich zeige auf das Haus, Sie werden mich töten … Warum? sich versteckt. sehe ich den Wagen meines Fah- nicht wie die Nazis.“
Vor dem Haus steigen wir aus das aus dem Dunkel aufragt, es ist „Please don’t kill me!“ Ich bettle Was nun? Zunächst das Licht rers, einen Golf. Der Fahrer ist Folgen des Bürgerkriegs: Her- In Washington wußte man im Früh-
dem Auto, gehen aber nicht sofort das einzige höhere Haus in der um mein Leben. Doch einer der ausmachen. Die Tür zu. Kommen auch da. Auf den letzten Metern untergekommene Hausfassaden jahr 1944 genau: Soldaten im Ausland
hoch in die Wohnung. Und das ist Straße. Die Wohnung, in der ich beiden hält mir jetzt die Auto- die Gangster zurück, weil sie glau- zieht mir einer der Polizisten die prägen Kinshasa ebenso wie müssen gut informiert sein, um unnö-
unser Fehler. Denn plötzlich tau- als Emanuels Gast lebe, liegt im matik an die Schläfe. Ich weiß, er ben, Emanuel hat sie erkannt? Alle Brieftasche aus der Gesäßtasche, Kindersoldaten FOTOS: PA/DPA tige Konfrontationen mit der Zivilbe-
chen wie aus dem Nichts zwei be- ersten Stock. Emanuel ist ein kon- wird abdrücken. Aber ich will Handys sind weg. Auf die Straße auf meine Proteste reagiert nie- völkerung zu vermeiden, die politisch
waffnete Gestalten auf. Ich höre golesischer Journalist und arbeitet nicht sterben. Nicht so. Dann bes- trauen wir uns nicht. Plötzlich Ge- mand. Endlich im Golf, wollen die verheerende Wirkungen haben konn-
hastige Kommandos und sehe, wie bei „Radio Okapi“ von der Monuc, ser versuchen zu kämpfen. Die räusche von unten auf der Straße. Polizisten meinen Paß. „Registra- ten. Also verfaßten Deutschland-Ex-
ein Mann mit einer Uzi-Maschi- der UN-Blauhelmtruppe im Kon- einzige Chance. Ich schlage die Panik überfällt mich. Ich haste tion“, sagen sie und fangen an zu perten des US-Kriegsministerium
nenpistole die anderen auf den Bo- go. Oben in der Wohnung schlafen Waffe weg. Sie geht los. Eine Ku- den Flur entlang, dann in eines der diskutieren. Dann steigen zwei
Infos zum den „Pocket Guide“.
den zwingt, neben ihm fuchtelt ein
Kerl mit einer Automatik. Die
jetzt seine Kinder und eine Nichte. gel streift meinen Kopf. Dann fal-
Doch daran denke ich len mehrere Schüsse.
Kinderzimmer. Taste mich durchs
Dunkel. Will zum Fenster. Dann
Polizisten mit Gewehr neben mir
ein. Scheinbar endlos fahren wir
Land Wie seine Nachfolger vom MGFA
enthielt auch dieses Heftchen grund-
Dolmetscherin, der Fahrer, mein nicht. Wahrscheinlich Ich spüre aber nichts. kriege ich die Gitter zu fassen – durch die Stadt. Die Demokratische Republik Kongo legende historische und landeskund-
Gastgeber Emanuel und seine ist es ein idiotischer Weiß nicht, ob ich ge- zugeschweißt. Afrikanische Si- Endlich kommen wir im Centre ist der drittgrößte Staat Afrikas. Mit liche Informationen. Jedoch – dem
Frau Agnes hocken jetzt im Staub Einfall, die Gangster troffen bin. Mit letzter cherheitsmaßnahmen, die die Médical Kinshasa (CMK) an. Dort der Entstehung des Königreiches Bildungsstand der damaligen Mann-
der Straße. Ich selbst stehe am in die Wohnung zu Kraft zerre ich einen Wohnung jetzt allerdings zur Falle warten bereits jemand von der Kongo begann die wechselvolle und schaftsdienstgrade der US Army ge-
Wagen und verstehe kaum, was locken. Denn meine der beiden an mich machen. deutschen Botschaft und ein Feld- besonders in jüngster Zeit von Krieg schuldet – auf weit niedrigerem Ni-
gesagt wird, denke zunächst, es ist Hoffnung, sie würden heran. Wie ein Schutz- Die Gangster kommen nicht arzt vom deutschen Kontingent geprägte Geschichte des Landes. Zu- veau. So heißt es im Kapitel „Was die
FOTO: PRIVAT

eine Polizeikontrolle. Die Typen mich allein gehen las- schild halte ich ihn in- wieder. Emanuel hat sogar ein der Eufor-Einsatzgruppe, die hel- nächst teils autonom, teils unter por- Deutschen über die USA denken“
tragen zwar keine Uniform, aber sen, erfüllt sich nicht. stinktiv vor mich. Wie- Handy aufgetrieben. Er zeigt auf fen soll, die Wahlen im Land zu tugiesischer Herrschaft, erklärt sich ebenso knapp wie unpräzise: „Ihr
vielleicht ist es eine Zivilstreife? Im Treppenhaus ist Roland Brockmann der ein Schuß, meine eine Visitenkarte auf meinem sichern. Die wollte ich eigentlich 1885 König Leopold II. zum Eigentü- werdet feststellen, daß viele Deutsche
Ich mache mir Hoffnung. Aber es dunkel. Es gibt kein ist im Kongo knapp Hüfte brennt. Dann Tisch: Jean Tobie Okala, Sprecher erst morgen treffen – und unter mer des Kongo. Bis 1960 bleibt das mit der Vorstellung aufgewachsen
für Polizisten sind sie viel zu ner- Geländer. Ich gehe wie dem Tod entronnen werfe ich mich mit der Monuc. Jean Tobie meldet sich anderen Umständen. Auch zwei Land belgische Kolonie, Amtsspra- sind, Amerika sei überwiegend von
vös. Als Emanuel etwas sagen will, in Trance die Stufen aller Wucht – den verschlafen. „This is an emergen- Zivilstreifen von der Monuc sind che ist bis heute Französisch. Nach Cowboys, Indianern und reichen On-
schlägt ihm einer der Männer mit hoch, spüre einen der einen festhaltend – ge- cy“, sage ich wie im Kino. Dann da, denen erzähle ich von meiner der Dekolonisation herrscht Bürger- keln bevölkert.“ Derlei Plattheiten
der Uzi über den Kopf. Ich hebe beiden Gangster hinter mir. Die gen den anderen. Kaum zu glau- erklärt Emanuel ihm, wo wir sind. Brieftasche. krieg im Kongo, bis Joseph Désiré erspart der MGFA-Band zum Kongo
instinktiv die Hände. Der andere Tür ist verschlossen, ich drücke ben, sie taumeln beide durch die Jean Toby verspricht, die Monuc- Nach zwei Tagen auf der In- Mobuto 1965 mit einem Militär- seinen Lesern. Dem Trend zur (Über)
bedroht mich mit der Automatik, auf die Klingel, und eines der Kin- Tür. Und kommen nicht zurück. Security zu schicken. tensivstation des CMK bringt mir putsch die Macht übernimmt. Immer informationsgesellschaft folgend,
schubst mich, so daß ich mich am der macht auf. Jetzt erst merke Ich kann es kaum fassen. Wir warten. Erst jetzt kommen eine Schwester meine Klamotten wieder gibt es Proteste gegen das enthält er zudem ungefähr zwanzig-
Wagen abstützen muß. Er leert ich, daß auch der zweite Gangster Ich betaste meinen Kopf. Über- die Schmerzen. Ich habe keine aus der Notaufnahme. Und wie autoritäre Regime Mobutus, 1996 mal soviel Text wie das US-Vorbild.
meine Taschen: 100 Dollar, Handy, mir gefolgt ist, die anderen in das lege, ob ich eine Kugel im Kopf Kraft mehr, vergrabe mich im Hin- durch ein Wunder steckt auch herrscht schließlich Bürgerkrieg in Vorerst muß offenbleiben, ob die
meine Schlüssel. Dann reißt er mir Wohnzimmer drängt und sie habe. Aber ich kann ja noch den- terzimmer. Manchmal kommt meine Brieftasche wieder in der Zaire, wie der Kongo von 1971 bis insgesamt überzeugenden, wenn auch
meine Bauchtasche ab. Und zielt zwingt, sich auf den Boden zu le- ken. Ich bin bei Sinnen. Meine Emanuel. Er telefoniert immer Jeanstasche: Führerschein, Kre- 1997 heißt. Mobutu flüchtet nach im Detail mitunter kritikwürdigen,
auf mich. gen. Finger ertasten nur so etwas wie wieder mit der Monuc. Die Zeit ditkarten, ein paar Dollar – nichts Marokko, Laurent-Désiré Kabila er- gelegentlich sprachlich ungelenken
„Pas de problème – kein Pro- Ich zeige auf meinen schwarzen Knorpel oder Knochensplitter am vergeht kaum. Dann endlich er- fehlt. Die Wunde an der Hüfte ist nennt sich zum Präsidenten des nun Informationen genutzt werden. Im-
blem“, versuche ich zu beruhigen. Rollkoffer: „Ici, les deux mille Kopf. Ich lasse mich auf den Stuhl scheint die Polizei von Kinshasa. ein glatter Durchschuß, keine in- Demokratische Republik Kongo ge- merhin haben die deutschen Solda-
Als Antwort schlägt mir der Mann Dollar.“ Ich beuge mich runter, um fallen und entdecke die Whisky- Aber im Kongo kann man auch neren Organe sind verletzt. Ver- nannten Landes. Die nächsten Jahre ten, die in wenigen Tagen nach Zen-
nun mit seiner Waffe auf den Kopf. den Reißverschluß des Koffers zu flasche auf dem Tisch. Ich nehme der Polizei nur bedingt trauen. Ich dammt viel Glück gehabt. sind wieder geprägt von Unruhen – tralafrika fliegen, wesentlich weniger
Dann beugt er sich in den Wagen öffnen. Für die Angreifer vielleicht einen Schluck aus der Flasche – bin skeptisch. Andererseits habe Die Familie von Emanuel ist trotz eines Friedensabkommens und Zeit zum Lesen als die GIs, die vor
und zieht die Zündschlüssel ab. ein gefährlicher Moment, sie kön- und hoffe, daß die Gangster wirk- ich keine Wahl, also humpele ich traumatisiert; sie wollen aus Yolo trotz der UN-Mission Monuc. 2001 mehr als 60 Jahren per Schiff nach
Als er wieder neben mir steht, hal- nen nicht wissen, was in meiner lich weg sind. ihnen entgegen. Mindestens zehn wegziehen. Nachbarn haben dem wird ein tödliches Attentat auf Kabila Europa verlegt wurden.
te ich ihm mein Handgelenk mit Tasche ist. Peng. Einer schießt auf Langsam öffnet sich die Tür Mann sind im Wohnzimmer ver- Journalisten erzählt, daß ein Sol- verübt, Nachfolger wird sein Sohn Verglichen mit der Millionenaufla-
der Uhr hin, aber die will er nicht. den Koffer. einen Spalt, und ein Jungmäd- sammelt. Manche tragen Uniform dat in der Straße eine Gang ge- Joseph. Erst 2002 findet der Krieg ge des ersten „Pocket Guide“,
Auch Emanuel versucht, die An- Wir sind immer noch allein im chengesicht schaut mich an. Die und AK-47-Gewehre. Nachdem gründet hat. Vielleicht waren sie ein Ende. Eine Übergangsregierung dürfte der MGFA-Führer nur win-
greifer zu beruhigen. Die beiden Raum. Aus einem Fach im Koffer Nichte von Emanuel. Ich humpele sie meine Wunde sehen, helfen sie die Angreifer. Die Polizei ver- unter Joseph Kabila wird gebildet. zige Auflagen von einigen tausend
Gangster scheinen am aufgeregte- ziehe ich einen weißen Umschlag – zu den anderen ins Wohnzimmer. mir in einen Sessel. Ich frage nach spricht eine Untersuchung. Ich Am 30. Juli sollen die ersten freien Stück erreichen. Was aber keineswegs
sten zu sein. Am Anfang hoffe ich mit 2300 Dollar. All mein Geld Die Wohnungstür ist offen. Agnes einer Zigarette. Als ich den Rauch glaube nicht, daß dabei etwas her- Wahlen seit 40 Jahren stattfinden. negativ sein muß. Denn wer wünscht
noch, sie werden verschwinden, hier in Kinshasa. Sie ziehen die steht auf dem Balkon und weint. inhaliere, weiß ich, wir haben es auskommt. Es gibt zu viele mögli- Deutsche Soldaten bereiten derzeit sich schon eine so große Mobilisation,
nachdem sie unsere Sachen haben, Hunderter-Noten aus dem Um- Emanuel ist verschwunden. Den geschafft. Fast fühle ich mich eu- che Täter und vor allem: zuviel die EU-Mission zur Überwachung der daß gleich Millionen solcher Informa-
vielleicht den Wagen stehlen. Statt schlag. Ich denke: Jetzt werden sie anderen geht es scheinbar gut. phorisch. Waffen in Kinshasa. Wahlen vor. tionen gedruckt werden müssen?
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